FIRST DOWN #2 - 2022

24 INTERVIEW
wollen mich spielen sehen. Es wird für
mich eine Familien-Reunion sein und
das find ich echt cool. Ich liebe meine
Familie und Liebe ist ein so großer Teil
von dem was uns
ausmacht.
Ich kann
mir aber
vorstellen,
dass es für
dich auch
bestimmt ein
großer Druck ist,
hier zu spielen, nach
der letzten Saison
oder?
Ich mache mir selbst
sehr viel Druck.
Jedes Team ist
unterschiedlich.
Jedes Jahr ist
aders. Ich
fühle nicht
den Druck
von außen
bzw. nicht
mehr Druck
als sonst. Und
das ist mein eigener. Ich
möchte jedes Spiel gewinnen, möchte
allen Spielern und allen helfen. Das ist
glaube ich schon genug Druck.*lacht*
Von daher schau ich da nicht drauf, wie
viele Yards K.J. geworfen hat oder so. Ich
möchte einfach nur gewinnen.
Also hast du keinen Druck als großer
Bruder dem kleinen Bruder folgen zu
müssen?
Nein, nicht wirklich. Ich will gewinnen.
Er hat ein Spiel verloren. Das ist meine
Chance sozusagen *lacht* Ich möchte
alle gewinnen.
Wir müssen uns jetzt auf uns
konzentrieren, uns fokussieren und
jeder muss gesund werden und
bleiben. Wir haben alle das große Ziel
vor Augen: Wir wollen den German
Bowl gewinnen. Und wir müssen
sicherstellen, dass wir dafür bereit sind.
Jetzt habt ihr bereits zwei Spiele
gespielt. Erkennst du Unterschiede
zum Football in Amerika?
Ich finde es ist sehr interessant, wenn
man sich den Vergleich anschaut.
Was ich hier sehe ist, dass hier mehr
Leidenschaft für den Sport gezeigt
wird. Weißt du, in Amerika ist Football
so businessorientiert. Alles dreht sich
ums Geld. Und wir vergessen, dass
diese jungen Menschen sich entwickeln
wollen und versuchen gute Athleten
zu sein. Davon merke ich hier in
Deutschland viel mehr. Hier ist genau
das gewünscht. Hier soll man lernen
das Spiel zu spielen und dann auch gut
zu sein. In Amerika dreht sich einfach
so vieles nur darum,
Geld zu machen
und darum,
Stipendien
zu bekommen.
Sie
vergessen
die
Leidenschaft
für
das
Spiel. Besonders im jungen Alter ist es
wichtig daran zu erinnern, dass Football
eine Herausforderung fürs Leben ist.
Football heißt nicht Geld machen. Es ist
ein Spiel. Es ist kein Business. An erster
Stelle ist es ein Spiel. Das Business ist
dann ein Teil davon, aber vorrangig ist es
ein Spiel. In Amerika haben wir das leider
vergessen!
Also getreu nach dem Motto: Play it
because you love it?
Ganz genau so. Und spiel das Spiel nicht
wegen dem Geld. Und genau das merke
ich hier ganz besonders. Und deswegen
liebe ich es hier zu sein und mit den
Jungs hier zusammen zu sein. Weil man
die Leidenschaft spürt.
Man merkt, dass du Psychologie
studiert hast. Du achtest sehr auf
die Menschen und deren Gefühle?
Ja, so funktioniert mein Leben. Ich
habe es nicht umsonst studiert.
*lacht* Mein Großvater ist mein Held