SMZ Liebenau Info Juli_2007
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AUFGESCHNAPPT<br />
Aktuell für Sie zusammengefasst von Gustav Mittelbach und Rainer Possert<br />
Neues zu Tamiflu<br />
Tamiflu wird seit neuem wieder intensiv als Mittel zur Verbeugung bei Grippe oder<br />
als Grippemittel selbst beworben. Was verschwiegen wird: in Japan darf Tamiflu nur<br />
mehr in Ausnahmefällen an Kinder oder Jugendliche ab 10 Jahren gegeben werden.<br />
Unter Tamiflu wurden Kinder und Jugendliche verhaltensauffällig oder sind zu Tode<br />
gekommen. Im Arznei-Telegramm vom März <strong>2007</strong> heißt es: „Die Behandlung mit<br />
Tamiflu birgt unkalkulierbare Risiken einschließlich selbtgefährdender Verhaltensstörungen.<br />
Angesichts des marginalen Nutzens bei gesunden Kindern und des fehlendes<br />
Nachweises einer Wirksamkeit bei Patienten mit chronischen Herz-und/oder<br />
Lungenerkrankungen raten wir von Tamiflu bei Virusgrippe ab.<br />
Psychosozialer Stress als Ursache für Herzerkrankungen<br />
ist sozial ungleich verteilt<br />
Anstrengende Arbeit mit geringer Kontrolle über die Arbeitsbedingungen und hohe<br />
berufliche Verausgabung bei niedriger Belohnung (Geld, Anerkennung, Aufstiegschancen,<br />
Arbeitsplatzsicherheit verdoppeln das Risiko für die koronare Herzerkrankung.<br />
Diese Bedingungen- aber auch familiäre Konflikte und soziale Isolation sind bei erwerbstätigen<br />
mit niedrigem Sozialstatus häufiger und können weniger gut kompensiert<br />
werden (Prof. Johannes Siegrist, Uni Mainz- medmix 5/07)<br />
Mehr Bewegung senkt das Brustkrebsrisiko<br />
100.000 Frauen zwischen 20 und 79 Jahren wurden 6 und 8 Jahre lang beobachtet.<br />
In der Gruppe die mehr als 5 Stunden Bewegung pro Woche machte, gab es signifikant<br />
weniger invasiven Brustkrebs, als in der Gruppe, die eine halbe Stunde und<br />
weniger Bewegung machte. Frauen, die erst nach 45 mit der Bewegung begannen,<br />
hatten keinen Effekt. (Arch Intern Med <strong>2007</strong>; 167:408-415 –Ärztemagazin 13/07).<br />
Kommentar: Regelmäßige Bewegung (d.h. nicht unbedingt Sport!) hat vielfältige positive<br />
Effekte für Gesunde und Kranke (Verbesserung des Stoffwechsels, Senkung<br />
des Blutdrucks z.B).Wie hoch der tatsächliche Stellenwert für das Brustkrebsrisiko<br />
einzuschätzen ist, wer im einzelnen tatsächlich davon profitiert und wer nicht, kann<br />
diese Studie sicher nicht klären. Positiv daran ist, dass jetzt auch nichttechnische<br />
und nichtmedikamentöse Faktoren der Krankheitsentstehung untersucht werden.<br />
Passivrauchen macht krank<br />
2 Gruppen lebenslanger Nichtraucher aus den USA und Neuseeland zwischen 45<br />
und 77 Jahren wurden untersucht: solche die mit Rauchern zusammenlebten und<br />
solche mit Nichtrauchern. Die Sterblichkeitsrate an Herz-Kreislauferkrankungen<br />
(korrigiert um Unterschiede in Alter, ethnischer Herkunft, Familienstand und sozioökonomischer<br />
Status) war bei den Passivrauchern um bis zu 35% signifikant<br />
erhöht. (Am J Epidemiol <strong>2007</strong>; 165(5):530-534- ärztemagazin 17/07)<br />
10 <strong>SMZ</strong> INFO JULI <strong>2007</strong>