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Stahlreport 2023.05

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78. Jahrgang | Mai 2023<br />

STAHLREPORT<br />

Nachrichten aus Handel, Produktion und Verarbeitung<br />

05<br />

23<br />

Grüne Stahlmärkte im Kommen | S. 11<br />

Spaeter-Gruppe schließt Liefervertrag<br />

mit Salzgitter Flachstahl<br />

„de Krupp van Bokelt“ | ab S. 8<br />

G. Elsinghorst feiert 175-jähriges Bestehen<br />

Stahl-Dekarbonisierung<br />

nimmt Fahrt auf | ab S. 16<br />

Thyssenkrupp vergibt Milliardenauftrag


EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

manchmal ist es ja Zeit, sich zurückzulehnen, Abstand zu gewinnen, eine neue Perspektive. Denn<br />

die meiste Zeit verbringt man ja damit, sich in die gerade anstehenden Aufgaben, Projekte und Ziele<br />

zu vertiefen. Sich richtig reinhängen, damit es vorangeht. Das ist natürlich notwendig, denn was<br />

anliegt, erledigt sich nicht von allein.<br />

Doch überlässt man sich diesem gleichförmigen Arbeitsstrom über gewisse Grenzen hinaus,<br />

führt das in der Regel zu nichts Gutem. Es stellen sich ein: Betriebsblindheit, Kreativitätsverlust,<br />

mangelnde Perspektiven. Im schlimmsten Fall schleifen sich Wege ein, die so tief ausgefurcht sind,<br />

dass man nicht mehr herauskommt.<br />

Glücklicherweise sieht es mit den Angeboten, in anderen Bahnen zu denken, heute eigentlich ganz<br />

gut aus. Wer will, kann – nur als Beispiel – entsprechende Workshops belegen oder sich in etlichen<br />

medialen Angeboten über Best Practices informieren, wie neue Denkansätze zum Erfolg geführt<br />

haben.<br />

Doch andererseits – man darf auch nicht über das Ziel hinausschießen. Es gehört ja heute quasi<br />

zum guten Ton, Dinge neu zu denken. Es scheint zuweilen, dass jeder, der etwas auf sich hält,<br />

irgendetwas ganz neu gedacht hat. Dabei ist es per se kein Qualitätskriterium, an Projekte mit dem<br />

Ansatz heranzugehen, alles auf den Kopf zu stellen. Als ob das Neue, weil es neu ist, immer besser<br />

ist, als das, was gerade ist.<br />

Ein starker Antrieb für diese Haltung, immer Neues, ja Revolutionäres entwickeln zu wollen,<br />

ist die aktuelle Technikentwicklung. Apple, Amazon, Industrie 4.0 und KI – was sich in den letzten<br />

10, 20 Jahren getan hat, ist ja auch wirklich atemberaubend. Viele Bereiche wurden neu gedacht<br />

und auf den Kopf gestellt – und wenn man beispielsweise die aktuelle Entwicklung rund um<br />

KI-Technologien verfolgt, kann man schon denken, dass auch in der künftigen Arbeitswelt kein<br />

Stein auf dem anderen bleibt.<br />

Und daher lohnt es sich, hier und da Abstand zu bekommen, eine andere Position einzunehmen.<br />

Eine gute Gelegenheit dazu bietet Ihnen im September der Stahlhandelstag 2023. Inhaltlicher Input,<br />

andere Perspektiven, gute Gespräche und beste Netzwerkpflege – melden Sie sich jetzt an zum<br />

Branchentreff des Stahlhandels in Magdeburg.<br />

Viel Vergnügen und Informationszuwachs beim Lesen wünscht<br />

Markus Huneke<br />

Chefredakteur <strong>Stahlreport</strong><br />

<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />

3


Inhalt <strong>Stahlreport</strong> 5 2023<br />

175 Jahre G. Elsinghorst<br />

Vom „Krupp von Bocholt“ zum modernen Stahlgroßhandel<br />

Das schaffen die meisten Unternehmen nicht: Bis in die fünfte Generation am<br />

Markt erfolgreich zu bestehen. Das 175-jährige Bestehen der G. Elsinghorst<br />

Stahl und Technik GmbH ist daher ein bsonderes Ereignis. Ein kurzer Überblick<br />

über den Werdegang des Bocholter Unternehmens, das sich heute zu<br />

einem modernen Stahlgroßhandel entwickelt hat.<br />

8<br />

16<br />

CO 2 -reduzierte Stahlproduktion<br />

Thyssenkrupp startet<br />

Dekarbonisierungsprojekt<br />

Es sind Milliardensummen um die es geht: Der<br />

Umbau der Produktion des größten Stahlherstellers<br />

in Deutschland hin zu CO 2 -reduziertem Stahl.<br />

Nun hat der Konzern die SMS group mit der<br />

Errichtung der neuen Aggregate beauftragt.<br />

11<br />

Wegbereiter<br />

Spaeter-Gruppe setzt auf<br />

grünen Stahl von Salzgitter Flachstahl<br />

Ab Ende 2025 soll es soweit sein: Dann liefert Salzgitter<br />

Flachstahl grünen Stahl an die Duisburger<br />

Spaeter-Gruppe. Das haben die beiden Unternehmen<br />

nun in einem Partnering-Vertrag vereinbart.<br />

Ein Schritt in Richtung grüne Märkte.<br />

4 <strong>Stahlreport</strong> 5|23


Persönliches<br />

6 Kurznachrichten<br />

Stahlhandel<br />

8 G. Elsinghorst feiert 175-jähriges Bestehen<br />

11 Spaeter-Gruppe – Wegbereiter für grünen Stahlmarkt<br />

12 77 Jahre Eisen + Baustahl<br />

13 Stahlverbund Phoenix – Zukunftskreis Stahl traf sich in Riesa<br />

Stahlverarbeitung<br />

14 Andernach & Bleck – Politik trifft Blankstahl-Wirtschaft<br />

15 Arcelormittal Construction übernimmt Italpanelli Deutschland<br />

18<br />

Nächster Schritt der<br />

Digitalisierung<br />

Arcelormittal France<br />

installiert 5G-Netzwerk<br />

Schnelle, robuste und sichere<br />

Datenübertragung ist eine<br />

Voraussetzung für die Digitalisierung.<br />

Diesen Schritt ist<br />

Arcelormittal nun in Frankreich<br />

gegangen und hat am Standort<br />

Dunkerque ein 5G-Netzwerk<br />

installiert, das bis zu 50.000<br />

Nutzer/Geräte in Echtzeit miteinander<br />

verbindet.<br />

Stahlproduktion<br />

16 Thyssenkrupp Steel – Eines der größten industriellen<br />

Dekarbonisierungsprojekte beginnt<br />

18 Arcelormittal France startet 5G-Netzwerk<br />

21 Benteler vereinbart Belieferung mit grünen Brammen<br />

22 Thyssenkrupp Rasselstein – (Noch) bessere Bandqualität<br />

24 Voestalpine – Dekarbonisierungsumbau wird konkreter<br />

BDS<br />

26 Research – Wenig Bewegung am Markt<br />

28 Stahlhandelstag 2023 – Neue Wege des Stahlhandels<br />

Anarbeitung & Logistik<br />

30 Zinq – neue Markenoberfläche mit geringstem CO 2 -Footprint<br />

32 NetzwerkForum Stahl 2023 – Wie sieht es aus in der Stahllogistik?<br />

34 GWS – Zuwachs beim Softwarehaus<br />

36 Demag – neue Seilzug-Baureihe mit kompakten Abmessungen<br />

38 Shot Peening – Randschichten brauchen Aufmerksamkeit<br />

39 Meba – Go Live für neue Website<br />

Messen und Märkte<br />

40 Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre – CO 2 -neutrale Rohrproduktion in Sicht<br />

42 Messe Bau feiert gelungenes Comeback<br />

47 Termine<br />

48 Messekalender<br />

Wissenswertes<br />

49 Zwick Roell – 3D-gedruckte Teile zuverlässig prüfen<br />

Lifesteel<br />

50 Was hat ein Andreaskreuz mit Gebäudesanierung zu tun?<br />

50 Impressum<br />

<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />

5


Persönliches<br />

Kurznachrichten<br />

Wirtschaftsverband<br />

Die Familienunternehmer<br />

Marie-Christine Ostermann<br />

ist die erste Frau an der Spitze des Wirtschaftsverbands<br />

Die Familienunternehmer.<br />

Die 45-jährige Unternehmerin aus Hamm<br />

wurde bei der Jahrestagung des Verbands<br />

im April mit großer Stimmenzahl gewählt.<br />

Nach sechs erfolgreichen<br />

Jahren<br />

an der Spitze der<br />

Familienunternehmer<br />

übergab<br />

Reinhold von<br />

Eben-Worlée das<br />

Amt. Ostermann ist<br />

die erste Präsidentin<br />

in der 74-jährigen<br />

Geschichte der Wirtschaftsvereinigung.<br />

Seit Jahrzehnten engagiert<br />

sie sich in der Verbandspolitik. Seit<br />

2007 ist sie Mitglied bei Die Familienunternehmer<br />

und in verschiedenen Kommissionen<br />

tätig, darunter seit 2013 als Präsidiumsmitglied.<br />

Sie führt den Wirtschaftsverband<br />

als ehrenamtliche Präsidentin. Im Hauptberuf<br />

leitet Marie-Christine Ostermann als<br />

geschäftsführende Gesellschafterin den<br />

Lebensmittelgroßhändler Rullko Großeinkauf<br />

GmbH & Co. KG in Hamm. Sie führt das<br />

Familienunternehmen seit 2006 in vierter<br />

Generation. Rullko ist auf die Belieferung<br />

von Großküchen der Gemeinschaftsverpflegung<br />

und Gastronomie spezialisiert. Das<br />

Unternehmen beschäftigt rund 200 Mitarbeiter.<br />

VDW<br />

Dr. Markus Heering<br />

ist seit 1. Mai 2023 in die Geschäftsführung<br />

des VDW (Verein Deutscher<br />

Werkzeugmaschinenfabriken) und des<br />

Fachverbands Werkzeugmaschinen und<br />

Fertigungssysteme im VDMA, beide<br />

Frankfurt am Main, eingetreten. Bis Ende<br />

des Jahres wird er die Geschicke der beiden<br />

Verbände gemeinsam mit Dr. Wilfried<br />

Schäfer führen. Schäfer hat die beiden<br />

Fachverbände seit 2008 geleitet und tritt<br />

am 31. Dezember 2023 in den Ruhestand.<br />

Nach dem Studium an der Rheinisch-Westfälischen<br />

Technischen Hochschule (RWTH)<br />

Aachen sammelte Markus Heering erste<br />

Berufspraxis in einem Unternehmen für<br />

Umwelttechnik. Während dieser Zeit promovierte<br />

er 1998 berufsbegleitend zum<br />

Dr.-Ing. Im Jahr 2000 startete er seine<br />

Bild: Die Familienunternehmer<br />

Bild: Arcelormittal<br />

Verbandskarriere beim VDMA als Referent<br />

im Fachverband Thermoprozess- und<br />

Abfalltechnik, dessen stellvertretender<br />

Geschäftsführer er 2004 wurde. Nach<br />

weiteren vier Jahren übernahm er 2008<br />

die Geschäftsführung des Fachverbands<br />

Druck- und Papiertechnik sowie des Fachverbands<br />

Sicherheitssysteme. 2022 kam<br />

die Geschäftsführung des Fachverbands<br />

Additive Manufacturing im VDMA hinzu.<br />

Markus Heering bringe sehr viel Erfahrung<br />

im Messegeschäft mit, denn mit seinen<br />

Fachverbänden war er jeweils als ideeller<br />

Träger bei der<br />

drupa, der security<br />

und der formnext<br />

engagiert. Weitere<br />

Schwerpunkte<br />

seiner bisherigen<br />

Tätigkeit waren<br />

der Aufbau der<br />

VDMA-Aktivitäten<br />

zum Thema Additive<br />

Manufacturing mit<br />

Arbeitsgemeinschaft und Fachverband, für<br />

die er auch weiterhin verantwortlich sein<br />

wird. Darüber hinaus hat er den globalen<br />

Verein für den Bereich Security Systems<br />

ausgebaut und die Zertifizierungsstelle für<br />

diesen Bereich ausgegründet und weiterentwickelt.<br />

Bild: VDW<br />

Arbeitgeberverband Stahl<br />

Reiner Blaschek<br />

ist neuer Vorsitzender des Arbeitgeberbandes<br />

Stahl, der Vorstand des Verbands hat<br />

den CEO von ArcelorMittal Germany am<br />

25. April 2023 zum Vorsitzenden gewählt.<br />

Er folgt auf Prof. Dr. Heinz Jörg Fuhrmann,<br />

der den Stahlarbeitgeberverband<br />

seit<br />

August 2020 geführt<br />

hat. „Ich freue mich<br />

auf die Aufgabe des<br />

Vorsitzenden des<br />

Arbeitgeberverbandes<br />

Stahl. In den<br />

kommenden Jahren<br />

wird es vor allem<br />

darum gehen, die<br />

Transformation der deutschen Stahlindustrie<br />

gemeinsam mit unserem Tarifpartner<br />

und der Politik sozial und sozialpolitisch so<br />

zu flankieren, dass die internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />

unserer Industrie trotz<br />

der vielfältigen Herausforderungen erhalten<br />

bleibt“, sagte Blaschek.<br />

Bild: SMS group<br />

Hans Ferkel (li.) und Thomas Hansmann<br />

SMS group<br />

Thomas Hansmann<br />

ist seit 1. Mai 2023 neuer Chief Technology<br />

Officer (CTO) und Mitglied der Geschäftsführung<br />

der SMS group. Thomas Hansmann<br />

war zuletzt für das Metallurgie-Geschäft der<br />

SMS group sowie als CTO der SMS-Tochter<br />

Paul Wurth verantwortlich. Sein Vorgänger<br />

in der Position, Hans Ferkel, wird als CEO<br />

den neuen SMS Innovation Hub leiten und<br />

aufbauen.<br />

Der Innovation Hub soll die Entwicklung<br />

einer klimaneutralen und nachhaltigen<br />

Metallindustrie vorantreiben, Technologien<br />

von morgen beschleunigen und zur<br />

Marktreife bringen. „Mit der Gründung des<br />

Innovation Hub werden wir ausgewählten<br />

Technologien die gezielte Aufmerksamkeit<br />

geben, die wir brauchen, um am Markt<br />

erfolgreich zu sein“, sagte Edwin Eichler,<br />

Aufsichtsratsvorsitzender bei SMS. „Hans<br />

Ferkel ist die ideale Besetzung, um sein<br />

breites Know-how dafür einzusetzen. Thomas<br />

Hansmann wird seine langjährige technologische<br />

und metallurgische Erfahrung in<br />

den Vorstand einbringen.“<br />

VDI<br />

Adrian Willig<br />

ist seit Anfang Mai neuer Direktor des<br />

Vereins Deutscher Ingenieure e.V. (VDI). Er<br />

tritt die Nachfolge von Dieter Westerkamp<br />

(Bereichsleiter Technik und Gesellschaft)<br />

an, der die Funktion interimsweise für vier<br />

Monate übernommen hatte. Adrian Willig<br />

war zuvor Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandes<br />

Fuels und Energie e.V. in<br />

Berlin. Der Diplom-Ingenieur für Luft- und<br />

Raumfahrttechnik engagierte sich für die<br />

Transformation der Mineralölwirtschaft<br />

und begleitete ihren Wandel – hin zu einer<br />

neuen, klimaschonenden Energievielfalt.<br />

Willig sagt: „Bei der Bewältigung der zahlreichen<br />

Zukunftsherausforderungen Deutschlands<br />

werden Ingenieurinnen und Ingenieure<br />

sowie Technologien und damit der VDI eine<br />

besonders wichtige Rolle spielen. Der VDI ist<br />

6 <strong>Stahlreport</strong> 5|23


Bild: Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

mit seiner umfassenden<br />

technisch-wissenschaftlichen<br />

Arbeit, die sowohl<br />

von hauptamtlich<br />

wie ehrenamtlich<br />

tätigen Menschen<br />

geleistet wird, eine<br />

der größten und<br />

wichtigsten Organisationen<br />

seiner Art in unserem Land. Der<br />

VDI ist zudem als Regelsetzer und mit seinen<br />

umfassenden Netzwerken in Wissenschaft,<br />

Wirtschaft, Gesellschaft und Politik Impulsgeber<br />

und eine der tragenden Säulen zum<br />

weiteren Ausbau des Technologiestandorts<br />

Deutschland“, sagte Willig zum Amtsamtritt.<br />

Bild: VDI<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

Kerstin Maria Rippel<br />

ist neue Hauptgeschäftsführerin bei der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl. Sie komplettiert<br />

das Führungsteam aus Bernhard Osburg,<br />

Vorsitzender des Vorstands der Thyssenkrupp<br />

Steel Europe<br />

AG, als Präsident und<br />

Dr. Martin Theuringer<br />

als Geschäftsführer<br />

des Verbands. Der<br />

bisherige Präsident<br />

und Geschäftsführer<br />

Hans Jürgen Kerkhoff<br />

ist bereits zum<br />

31.12.2022 in den<br />

Ruhestand gegangen.<br />

Kerstin Maria Rippel bringt langjährige Erfahrung<br />

aus der Energiewirtschaft mit. Gemeinsam<br />

mit den Mitgliedsunternehmen und dem<br />

Verbandsteam der Wirtschaftsvereinigung<br />

will sie sich intensiv dafür einsetzen, dass<br />

die Politik in Berlin und Brüssel nun rasch<br />

einen Transformationsrahmen auf den Weg<br />

bringt, der eine nachhaltige Stahlproduktion<br />

in Deutschland ermöglicht.<br />

Thyssenkrupp<br />

Martina Merz<br />

strebt den Rückzug aus dem Vorstand der<br />

Thyssenkrupp AG an. Die Vorstandsvorsitzende<br />

der Thyssenkrupp AG, hat den Personalausschuss<br />

des Aufsichtsrats der Thyssenkrupp<br />

AG im April um Gespräche über eine<br />

zeitnahe einvernehmliche Auflösung ihres<br />

Vertrags gebeten. Es wird eine einvernehmliche<br />

Auflösung ihres Vertrags angestrebt.<br />

Zugleich schlug der Personalausschuss<br />

dem Aufsichtsrat vor, Miguel Ángel López<br />

Borrego, aktuell Vorstandsvorsitzender der<br />

Norma Group SE, vormals CEO von Siemens<br />

Spanien und Chairman of the Board von<br />

Siemens Gamesa Renewables, S.A., mit Wirkung<br />

ab dem 1. Juni 2023 als Mitglied des<br />

Vorstands der Thyssenkrupp AG zu bestellen<br />

und ihn zum Vorsitzenden des Vorstands zu<br />

ernennen.<br />

„Mit Miguel Ángel López Borrego haben wir<br />

für die künftige Führung von Thyssenkrupp<br />

einen international geprägten Manager mit<br />

breiter Industrieerfahrung auf den Gebieten<br />

Digitalisierung und Industrie 4.0 sowie<br />

sehr erfahrenen Finanz- und M&A-Experten<br />

gewinnen können. Mit ihm an der Spitze<br />

werden wir den Weg der Transformation auf<br />

Basis der entwickelten strategischen Linien<br />

fortführen. Das ist herausfordernd, aber notwendig.<br />

Denn der Umbau von Thyssenkrupp<br />

ist noch nicht abgeschlossen“, sagte Professor<br />

Siegfried Russwurm, Vorsitzender des<br />

Aufsichtsrats der Thyssenkrupp AG.<br />

Lapp-Gruppe<br />

Siegbert E. Lapp<br />

ist im Alter von 70 Jahren gestorben. Der langjährige Vorstandsvorsitzende<br />

des Familienunternehmens Lapp hat die Unternehmensgruppe<br />

– gemeinsam mit seinem Bruder Andreas Lapp – mit<br />

seinem Gespür für Technik und Innovation erfolgreich geführt.<br />

Sein Leben sei geprägt gewesen von Leidenschaft, unternehmerischem<br />

Weitblick und der Fähigkeit, elektrotechnische Trends zu<br />

erkennen und erfolgreich in nachhaltige Kundenmehrwerte umzusetzen,<br />

so die Unternehmensgruppe in einem Nachruf.<br />

Bild: Thyssenkrupp<br />

„Frau Merz hat<br />

in herausfordernder<br />

Zeit eine sehr<br />

schwierige Aufgabe<br />

übernommen und<br />

seither mit hohem<br />

Einsatz und großer<br />

Kompetenz einen<br />

umfassenden Veränderungsprozess<br />

bei Thyssenkrupp auf den Weg gebracht.<br />

Ihre Zieldefinition, wonach die bestmögliche<br />

Weiterentwicklung der Geschäfte im Zweifel<br />

wichtiger ist als die Eigentümerstruktur,<br />

wurde auch von den Aktionären bei der<br />

Hauptversammlung im Februar 2023 klar<br />

unterstützt. Für ihre Leistungen gilt Frau<br />

Merz mein persönlicher und unser aller<br />

großer Dank. Zugleich respektieren wir ihre<br />

Entscheidung, sich jetzt aus der Führung von<br />

Thyssenkrupp zurückzuziehen“, kommentierte<br />

Russwurm weiter.<br />

Die Stuttgarter Lapp-Gruppe beschäftigt weltweit rund 5.055 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

an 19 internationalen Fertigungsstandorten und ist einer der führenden Anbieter<br />

von integrierten Lösungen und Markenprodukten für Kabel- und Verbindungstechnik.<br />

Lapp wird seit Oktober 2022 in 3. Generation von seinem Sohn Matthias Lapp geleitet.<br />

Siegbert E. Lapp lernte zunächst Werkzeugmacher und studierte nach seinem Wehrdienst<br />

Maschinenbau an der Hochschule in Esslingen. Nach mehreren Auslandspraktika<br />

in Kabelunternehmen und dem erfolgreichen Studienabschluss als Wirtschaftsingenieur<br />

übernahm er seit 1980 Verantwortung im Familienunternehmen. Siegbert E. Lapp trieb<br />

maßgeblich die Internationalisierung des Familienunternehmens voran. Er initiierte die<br />

Gründung von zahlreichen Produktionswerken in Europa und in Asien, beispielsweise im<br />

französischen Forbach, in Italien, Indien und Korea.<br />

Innerhalb der Lapp Gruppe verantwortete Siegbert E. Lapp bis 2015 die Bereiche Technik<br />

und Produktion sowie Forschung und Entwicklung. Ein wichtiges Anliegen war die<br />

Entwicklung und der Schutz des geistigen Eigentums der Unternehmensgruppe.<br />

Siegbert E. Lapp übernahm aus Überzeugung seit Jahren gesellschaftliche Verantwortung.<br />

Im Verein Kind e. V. engagierte er sich als Gründungsmitglied sehr erfolgreich für<br />

bessere Kinderbetreuungsangebote für berufstätige Mütter und Väter. Er war Vorsitzender<br />

des Stiftungskuratoriums der Oskar-Lapp-Stiftung, die sich für die Erforschung<br />

von Herz-Kreislauf-Krankheiten einsetzt und er förderte stets junge Talente, indem er<br />

weltweit mehrere Lapp Center of Excellence gründete, um jungen Menschen eine elektrotechnische<br />

Ausbildung zu ermöglichen.<br />

Von 2015 bis 2022 gab er in der Rolle als Aufsichtsratsvorsitzender wichtige Impulse für<br />

die erfolgreiche Weiterentwicklung der Lapp Gruppe. Im Oktober 2022 übergab er diese<br />

Position an seine Nichte Katharina Lapp.<br />

Bild: Lapp-Gruppe<br />

<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />

7


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

Das „Stahlwerk um die Ecke“: Luftbild der G. Elsinghorst Stahl und Technik GmbH (2007)<br />

G. Elsinghorst Stahl und Technik feiert 175-jähriges Bestehen<br />

Vom „Krupp von Bocholt“<br />

zum modernen Stahlgroßhandel<br />

Nur 1 % aller Familienunternehmen erleben die 5. Generation. Elsinghorst gehört dazu. Mit heute 250<br />

Mitarbeitern und dem Ur-Ur-Enkel des Gründungsvaters Hans-Christian vom Kolke an der Spitze zählt<br />

das Unternehmen zu den seltenen Exemplaren dieser traditionsreichen Familienunternehmen. In diesem<br />

Jahr feiert die G. Elsinghorst Stahl und Technik GmbH ihr 175-jähriges Bestehen.<br />

„Das Feuer in der Schmiede von Gerhard<br />

Elsinghorst ist längst erloschen, sein Unternehmergeist<br />

lodert jedoch noch immer in uns. Tugenden<br />

wie Ehrgefühl, Wahrheit und Mitmenschlichkeit sind<br />

die Basis unseres Handelns.“<br />

Hans-Christian vom Kolke, Geschäftsführer G. Elsinghorst Stahl und Technik GmbH<br />

Das Gründungsjahr der Firma<br />

Elsinghorst hatte es in sich: 1848<br />

brachte die so genannte bürgerliche<br />

Revolution randalierende Aufstände<br />

bis ins beschauliche Bocholt. Vehement<br />

forderte das deutsche Bürgertum<br />

politische Teilhabe und Freiheitsrechte<br />

ein. Für Meister Gerhard<br />

Elsinghorst war das Revolutionsjahr<br />

zugleich ein Beginn: 1848 gründete<br />

er eine Huf- und Wagenschmiede –<br />

und nahm damit die Zügel für seine<br />

wirtschaftliche Existenz selbst in die<br />

Hand. Fleiß und Tüchtigkeit sprachen<br />

sich herum: Schnell bezeichnete<br />

der Volksmund den umtriebigen<br />

Meister als „de Krupp van Bokelt“<br />

– den „Krupp von Bocholt“.<br />

Allen Widrigkeiten zum Trotz<br />

Dem Gründervater war eine lange<br />

„Regierungszeit“ beschieden, über<br />

40 Jahre lenkte Meister Gerhard die<br />

Geschicke seines Unternehmens.<br />

Nach seinem Tod 1894 führte sein<br />

Sohn Heinrich Elsinghorst die Firma<br />

G. Elsinghorst als Handelsgeschäft<br />

mit Schmiede fort. Eine der Säulen<br />

des Unternehmens war schon<br />

damals der Stahlhandel – und die<br />

Bedeutung dieses Bereichs wuchs:<br />

Ab Mitte der 1920er-Jahre erfuhr der<br />

Stahlhandel durch Heinrichs Sohn<br />

Ernst starken Aufschwung.<br />

Der Zweite Weltkrieg brachte<br />

wie vielerorts auch für Bocholt die<br />

totale Zerstörung. Am 22. März 1945<br />

bombardierte ein alliiertes Geschwader<br />

die Stadt und legte sie in Schutt<br />

und Asche. Es waren schwere Zeiten,<br />

auch für Ernst Elsinghorst. Er<br />

musste den Verlust seines Sohnes<br />

verkraften und verlor ein Bein. Doch<br />

auch diese Katastrophen konnten<br />

seinen Unternehmergeist nicht brechen.<br />

Seine Antwort auf die Schicksalsschläge<br />

war der sofortige Wiederaufbau<br />

seiner Existenz.<br />

Ab 1950 unterstütze ihn sein<br />

späterer Schwiegersohn Engelbert<br />

vom Kolke, Spross einer Eisen-<br />

8 <strong>Stahlreport</strong> 5|23


Handelgeschäft mit Schmiede: G. Elsinghorst im Jahr 1890.<br />

händler-Familie aus Oelde. 1958<br />

übernahm dieser dann die<br />

Geschäftsführung des Unternehmens.<br />

Erfolgreich nutzte er die<br />

Wirtschaftswunder-Jahre des Wiederaufbaus<br />

für ein rasantes Wachstum<br />

der G. Elsinghorst. Umsatz<br />

und Mitarbeiterzahl stiegen von<br />

damals ca. 3 Mio. DM und 40 Mitarbeitern<br />

im Jahr 1958 auf über 20<br />

Mio. DM Umsatz und 120 Mitarbeitern<br />

im Jahre 1973.<br />

Mutige Entscheidungen<br />

Als 1985 Schwiegersohn Manfred<br />

Heisterkamp als Mitgeschäftsführer<br />

in das Unternehmen eintrat, wurden<br />

mutige Entwicklungen angestoßen.<br />

Die Abteilungen Werkzeuge und<br />

Industriebedarf wurden ausgelagert<br />

und zogen 1989 aus der Innenstadt<br />

an den heutigen Unternehmenssitz<br />

am Bocholter Mühlenweg 80. Aus<br />

dem neuen Standort entwicklte sich<br />

das heutige Elsinghorst-Kompetenz-Zentrum<br />

für Industrie und<br />

Handwerk. Die damaligen Corporate<br />

Design-Erneuerungen sind noch<br />

heute Basis des Elsinghorst-Erscheinungsbildes.<br />

Und es ging weiter: Im Jahr<br />

1990 erweiterte die Anschaffung<br />

einer Sägeanlage mit angeschlossener<br />

Strahl- und Grundieranlage<br />

das Leistungsangebot für die Großhandelskunden<br />

von Elsinghorst.<br />

Eine teilautomatisierte Stahllogistik<br />

rundete die zukunftsweisende<br />

Investition ab.<br />

Der frühe Tod von Manfred<br />

Heisterkamp 1992 zitierte den<br />

bereits 75-jährigen Engelbert vom<br />

Kolke zurück auf die Kommandobrücke.<br />

Drei Jahre später traten die<br />

Diplomkaufleute Hans-Christian<br />

und Annick vom Kolke in das Unternehmen<br />

ein und übernahmen im<br />

Jahre 1996 die Geschäftsführung.<br />

„Wir sind dankbar für das Erbe<br />

unserer Vorfahren und halten es in<br />

Ehren. Für uns ist Tradition die<br />

Weitergabe des Feuers und nicht<br />

die Anbetung der Asche. Mit Mut<br />

und Ausdauer unter den Flügeln<br />

haben unsere Ahnen Elsinghorst<br />

durch die Geschichte geführt“, so<br />

Hans-Christian vom Kolke,<br />

Geschäftsführer G. Elsinghorst<br />

Stahl und Technik GmbH. „Es ist<br />

die Kraft mit Widrigkeiten umzugehen<br />

und die Offenheit gegenüber<br />

Veränderungen, die sich über Jahrzehnte<br />

bewährt haben.“ q<br />

Bilder: G. Elsinghorst<br />

1887: Meister Gerhard Elsinghorst, im Volksmund „der Krupp von Bocholt“ genannt, entwickelte sein Unternehmen<br />

mit großem Erfolg – dazu gehörte natürlich das Rechnungen-Schreiben.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />

9


Stahlhandel<br />

Berichte<br />

1930 expandierte das Unternehmen und errichtete das erste<br />

Außenlager für Stahlträger und Grobeisen in Bocholt.<br />

Großhandel an einem Ort: 1989 errichtete G. Elsinghorst einen Fachmarkt und ein Hochregallager<br />

für Werkzeuge, Industriebedarf, Heizung und Sanitär am Standort in Bocholt.<br />

[Kontakt]<br />

G. Elsinghorst Stahl<br />

und Technik GmbH<br />

Mühlenweg 80<br />

46395 Bocholt<br />

+49 2871 2884-0<br />

kontakt@<br />

elsinghorst.eu<br />

www.elsinghorst.de<br />

q Fokus auf Lösungen für Kunden<br />

Heute ist Elsinghorst nahe an den<br />

Fragestellungen seiner Kunden.<br />

Das Unternehmen bietet Lösungsvorschläge,<br />

auf Anforderungen, die<br />

der Kunde noch nicht formuliert<br />

hat, formuliert vom Kolke.<br />

„Elsinghorst übersetzt Herausforderungen<br />

im Technischen Handel<br />

wie im Stahlhandel in zukunftsfähige<br />

Angebote für seine Partner.“<br />

Ein Sortiment mit großer Breite<br />

und Tiefe für das metallverarbeitende<br />

Handwerk und die Industrie, den<br />

Stahlhandel und den Stahlbau<br />

macht Elsinghorst attraktiv für<br />

Kunden, die ihre Beschaffungsprozesse<br />

genau monitoren. Lagerverwaltungssysteme<br />

sichern die fehlerfreie<br />

Distribution der Ware. Im<br />

Geschäftsbereich Stahlhandel stellen<br />

Träger, Rohre, Stabstahl, Bleche<br />

und Edelstahl das Basissortiment<br />

dar. Im Technischen Handel sind es<br />

die Sortimente Werkzeuge,<br />

Schweißtechnik, Befestigungstechnik,<br />

Antriebstechnik, Arbeitsschutz,<br />

Betriebseinrichtungen<br />

sowie Schlauch- und Armaturentechnik.<br />

Leistungsfähiger Großhandel<br />

Gebündelte Produktvielfalt und Serviceangebote<br />

machen Elsinghorst zu<br />

dem, was BDS-Vorstand Oliver Ellermann<br />

als das „Stahlwerk um die<br />

Ecke bezeichnet“. Dabei spielen die<br />

persönlichen Beziehungen zwischen<br />

Kunden und Elsinghorst die verbindende<br />

Rolle. Elsinghorst übernimmt<br />

die klassischen Aufgaben eines<br />

Großhändlers, der als Bindeglied<br />

zwischen Herstellern und Kunden<br />

fungiert. Das Unternehmen sichert<br />

eine leistungsfähige Distribution in<br />

ein Gebiet, das sich von Bonn über<br />

das Sauerland bis an die Holländische<br />

Nordsee erstreckt. „Wir verstehen<br />

uns als Produktivitätskatalysator<br />

unserer Kunden“, fasst vom Kolke<br />

die Mission von Elsinghorst zusammen.<br />

Ein respektvolles Miteinander<br />

aller Akteure – so die Überzeugung<br />

von Elsinghorst – führt zum besten<br />

Ergebnis für alle. „Wir sehen im<br />

Anderen den Partner nicht den<br />

Wettbewerber. Kooperatives Handeln<br />

ist nach 175 Jahren ein Garant<br />

für das Weiterbestehen von<br />

Elsinghorst als lebendiger Ort von<br />

unternehmerischer Schaffenskraft.<br />

Mit dieser Zuversicht feuern wir<br />

unsere Reise in die Zukunft an“,<br />

begeistert sich Hans-Christian vom<br />

Kolke. 2<br />

2012: Errichtung und Inbetriebnahme des Stahlcenters Voerde mit vollautomatischer Anarbeitung von Formstahl und Breitflanschträgern.<br />

10 <strong>Stahlreport</strong> 5|23


Spaeter-Gruppe und Salzgitter Flachstahl schließen Partnering-Vertrag<br />

Wegbereiter für grüne Märkte<br />

Die Spaeter-Gruppe und die Salzgitter Flachstahl GmbH haben eine Partnering-Vereinbarung<br />

über die Lieferung von grünem Stahl geschlossen. Damit sichert sich das bereits 1875 gegründete<br />

Unternehmen CO 2 -reduzierten Stahl, der ab Ende 2025 produziert und geliefert werden soll.<br />

Mit dem Transformationsprogramm SALCOS –<br />

Salzgitter Low CO 2 Steelmaking plant der Salzgitter-Konzern<br />

seine Stahlherstellung schrittweise auf<br />

wasserstoffbasierte Verfahren umzustellen. Ziel ist<br />

eine nahezu CO 2 -freie Produktion ab 2033. Schon jetzt<br />

produziert der Salzgitter-Konzern CO 2 -arme Stahlprodukte<br />

auf der schrottbasierten Elektrostahl-Route. Kunden<br />

der Spaeter-Gruppe können zukünftig den grünen<br />

SALCOS-Stahl an allen Standorten und weltweit beziehen.<br />

Damit unterstütze der Stahlhändler seine Kunden,<br />

den Produkt Carbon Footprint (PCF) der bezogenen<br />

Stahlprodukte zu optimieren.<br />

ein Herzensanliegen und fest in unserer Strategie Spaeter<br />

2030 verankert“, so Thorsten Zips, Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung der Spaeter-Gruppe. „Wir freuen<br />

uns deshalb sehr, unsere langjährige, vertrauensvolle<br />

Partnerschaft mit Salzgitter Flachstahl weiter auszubauen,<br />

und unseren Kunden als zuverlässiger Lieferant<br />

zum frühestmöglichen Zeitpunkt ein breites Spektrum<br />

an „Green Steel“-Produkten anbieten zu können.“ 2<br />

[Kontakt]<br />

Salzgitter<br />

Flachstahl GmbH<br />

Eisenhüttenstr. 99<br />

38239 Salzgitter<br />

+49 5341 21-01<br />

flachstahl@<br />

salzgitter-ag.de<br />

www.salzgitterflachstahl.de<br />

Carl Spaeter GmbH<br />

Philosophenweg 17<br />

47051 Duisburg<br />

+49 203 2818-0<br />

info@spaeter.de<br />

www.spaeter.de<br />

Grüne Märkte entwickeln sich<br />

„Der Salzgitter-Konzern ist immer auf der Suche nach<br />

neuen Partnern, um die Erreichung der Klimaziele zu<br />

gewährleisten – getreu unserer strategischen Mission<br />

„Partnering for Transformation. Die Zusammenarbeit<br />

mit der Spaeter-Gruppe aus Duisburg ist ein weiterer<br />

Beleg dafür, dass die Kunden uns auf dem Weg hin zur<br />

grünen Stahlerzeugung folgen. Die Vielzahl unserer<br />

Partnering-Vereinbarungen zeigt, dass sich die Märkte<br />

für grünen Stahl in unterschiedlichen Kundenbranchen<br />

immer mehr etablieren“, sagte Eike Brünger,<br />

Geschäftsführer Vertrieb und Logistik, Salzgitter<br />

Flachstahl GmbH.<br />

„Die Transformation der deutschen Wirtschaft hin<br />

zu möglichst CO 2 -freien Wertschöpfungsketten ist uns<br />

(v.l.) Sven Voges (Teamleiter Verkauf SZFG), Eike Brünger (Geschäftsführer Vertrieb und<br />

Logistik SZFG), Thorsten Zips (CEO Spaeter), Maik Lintl (Verkaufsleiter SZFG), Klaus Tissen<br />

(CFO Spaeter), Phillip Meiser (Vertriebsdirektor SZFG), Thorsten Zensen (Geschäftsführer<br />

Carl Spaeter GmbH, Oberhausen)<br />

Bild: Salzgitter AG<br />

<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />

11


Stahlhandel<br />

Berichte/Nachrichten<br />

Hochregallager von Eisen + Baustahl<br />

77 Jahre Eisen + Baustahl<br />

Standorterweiterung und Firmenjubiläum gefeiert<br />

Im April feierte das Stahlhandelsunternehmen Eisen + Baustahl Hubert Pohlmann GmbH & Co. KG sein 77-jähriges<br />

Firmenjubiläum. Gleichzeitig wurde der erweiterte Firmenstandort mit neuem Hochregallager offiziell eingeweiht.<br />

Rund 200 Gäste waren der Einladung ins münsterländische Wettringen gefolgt, darunter auch einige Kunden aus den<br />

Niederlanden und sogar aus Finnland.<br />

Auch wenn es sich bei dem<br />

Jubiläum nicht um einen runden<br />

Geburtstag handelte, so war es doch<br />

eine rundum gelungene Veranstaltung,<br />

zu der das Unternehmen im<br />

April eingeladen hatte. In einer kleinen<br />

Feierstunde gaben die Geschäftsführende<br />

Gesellschafterin Stephanie<br />

Pohlmann sowie die beiden<br />

Geschäftsführer Christian Hölters<br />

und Hans-Jürgen Lütke-Lefert einen<br />

kurzen Rückblick auf die Firmengeschichte<br />

und stellten die wichtigsten<br />

Eckpunkte der jüngsten Investitionen<br />

vor. Hervorgehoben wurde, dass<br />

bei Eisen + Baustahl ein besonders<br />

guter Zusammenhalt der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter herrsche.<br />

Dies habe unter anderem zur erfolgreichen<br />

Umsetzung der Standorterweiterung<br />

beigetragen.<br />

als wichtigsten industriellen Werkstoff<br />

hervor und beschrieb am Beispiel<br />

von Eisen + Baustahl die erfolgreiche<br />

Entwicklung vom reinen<br />

Werkstofflieferanten zum verlässlichen<br />

Anbieter komplexer Anarbeitungs-<br />

und Logistikdienstleistungen<br />

und Partner der stahlverarbeitenden<br />

Industrie. Als Anerkennung für die<br />

besondere Verbandsverbundenheit<br />

überreichte Feger der Geschäftsführung<br />

eine Urkunde für die 50-jährige<br />

Mitgliedschaft im BDS.<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

bedankten sich für die zum Teil<br />

jahrzehntelange vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit und überreichten<br />

den Geschäftsführern zum<br />

Abschluss der Feierstunde unter<br />

anderem jeweils ein Foto mit einer<br />

aus Mitarbeitern und dem firmeneigenen<br />

LKW zusammengestellten<br />

„77“. In guter Atmosphäre und bei<br />

vielen Gesprächen klang die Feier<br />

zu später Stunde bei Musik und<br />

Tanz aus. 2<br />

[Kontakt]<br />

Eisen + Baustahl<br />

Hubert Pohlmann<br />

GmbH & Co. KG<br />

Siemensweg 10<br />

48493 Wettringen<br />

+49 2557 9375-0<br />

info@stahlpohlmann.info<br />

www.stahlpohlmann.info<br />

50 Jahre BDS-Mitgliedschaft<br />

Der Bürgermeister der Gemeinde<br />

Wettringen, Berthold Bültgerds, würdigte<br />

die unternehmerische Leistung<br />

des Unternehmens in den vergangenen<br />

Jahrzehnten sowie seine wichtige<br />

Rolle als Arbeitgeber und Gewerbesteuerzahler.<br />

Jörg Feger vom<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

hob die Rolle des Werkstoffs Stahl<br />

Anlässlich der Feier zum 77-jährigen Bestehen übergab BDS-Bereichsleiter Research<br />

Jörg Feger zugleich eine Urkunde für 50 Jahre Mitgliedschaft des Unternehmens im BDS<br />

(v.l.): Hans Jürgen Lütke-Lefert, Jörg Feger, Stephanie Pohlmann und Christian Hölters.<br />

Bilder: Eisen + Baustahl<br />

12 <strong>Stahlreport</strong> 5|23


Netzwerken im Herzen der Steiermark<br />

Nordwest-Handelstag in<br />

Österreich<br />

Bild: Nordwest<br />

Die Teilnehmer des Zukunftskreises Stahl beim Besuch der Elbe-Stahlwerke<br />

Feralpi GmbH in Riesa.<br />

Stahlverbund Phoenix – Zukunftskreis Stahl kam in Riesa zusammen<br />

Stahl-Treffen mit Mehrwert<br />

Rund 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer trafen sich am 27. und<br />

28. April zum Zukunftskreis Stahl im sächsischen Riesa, um zu<br />

netzwerken und sich zu aktuellen Themen auszutauschen. Ziel<br />

der Treffen des Stahlverbunds Phoenix der Nordwest Handel AG<br />

ist, die Zusammenarbeit zwischen Jungunternehmern und jungen<br />

Nachwuchskräften im Verband zu stärken und zu vertiefen, um sich<br />

gemeinsam den Herausforderungen der Stahlbranche zu stellen.<br />

Zum Auftakt des Treffens<br />

stand eine Werksbesichtigung bei<br />

der ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi<br />

GmbH in Riesa an. Die Teilnehmer<br />

wurden durch das Stahlwerk<br />

und die Drahtproduktion geführt.<br />

Viel Raum haben in der weiteren<br />

Tagesordnung die wichtigen Themen<br />

Personalgewinnung, flexible<br />

Arbeitszeiten und mobiles Arbeiten<br />

eingenommen.<br />

Best Practice-Beispiele<br />

für Employer Branding<br />

Zum Thema „Employer Branding“<br />

gab es einen Impulsvortrag von Astrid<br />

Sassen, Geschäftsbereichsleiterin<br />

Marketing & PR bei Nordwest,<br />

die über das neue Employer Branding<br />

des Verbundunternehmens<br />

berichtet hat sowie über die generell<br />

zunehmende Notwendigkeit für<br />

Unternehmen, sich auf dem Arbeitsmarkt<br />

strategisch zu präsentieren,<br />

um im Kampf um Fachkräfte punkten<br />

zu können. Kai Holzmüller, Personaldirektor<br />

bei Feralpi Stahl, hat<br />

zudem einen Einblick in die Personalrekrutierung<br />

des Stahlherstellers<br />

gegeben. Im Nachgang haben<br />

die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

dann aus ihren eigenen Unternehmen<br />

berichtet. Auch hier wurde<br />

ersichtlich, dass Personalentwicklung<br />

und Mitarbeitermotivation<br />

Fokusthemen sind und einen bedeutenden<br />

strategischen Inhalt in den<br />

Unternehmen besitzen.<br />

„Die Stimmung und der Austausch<br />

der Teilnehmer untereinander<br />

waren sehr gut. Es zeigte sich<br />

einmal mehr, dass der Kreis funktioniert<br />

und sich schon nach wenigen<br />

Treffen gefunden hat. Sowohl inhaltlich<br />

als auch von den teilnehmenden<br />

Personen war die Veranstaltung ein<br />

voller Erfolg“, sagten Claudio Kemper<br />

und Christopher Rüther, die beiden<br />

Geschäftsbereichsleiter Stahl<br />

bei Nordwest.<br />

Der Kreis der Jungunternehmer<br />

ist inzwischen weiter gewachsen.<br />

Insgesamt besteht der Zukunftskreis<br />

Stahl nun aus 30 Mitgliedern.<br />

Der Geschäftsbereich Stahl bei<br />

Nordwest hat im Mai 2022 den<br />

Zukunftskreis ins Leben gerufen, in<br />

dem junge Stahlhändler in einer<br />

vertrauten Atmosphäre ihre Themen<br />

diskutieren und vorantreiben<br />

können. 2<br />

[Kontakt]<br />

NORDWEST Handel AG<br />

Robert-Schuman-Straße 17<br />

44263 Dortmund<br />

+49231 2222-3001<br />

info@nordwest.com<br />

www.nordwest.com<br />

Rund 130 Gäste kamen am 27.<br />

April 2023 zum Nordwest-Handelstag<br />

Österreich auf das Schloss Pichlarn im<br />

Ennstal. Insgesamt 30 Fachhandelspartner<br />

sowie 29 Lieferantenpartner nutzten<br />

die Gelegenheit, sich bei dem alle zwei<br />

Jahre stattfindenden Event auszutauschen<br />

und über Produktneuigkeiten zu<br />

informieren. „Als Vorstand der Nordwest<br />

Handel AG sowie als Geschäftsführer<br />

der Nordwest Handel GmbH mit Sitz<br />

in Salzburg ist es extrem wichtig, hier<br />

rund 75 % der österreichischen Fachhandelspartner<br />

persönlich treffen zu können“,<br />

betont Michael Rolf. Am Vormittag<br />

der Veranstaltung gab Nordwest einen<br />

Rück- und Ausblick zur Marktsituation<br />

und informierte seine Gäste über aktuelle<br />

Entwicklungen in den Bereichen digitale<br />

Transformation, Fachkräftemangel sowie<br />

Nachhaltigkeit. Der Nachmittag war traditionell<br />

dem so genannten Lieferanten-Talk<br />

vorbehalten. Im Rahmen dieser Hausmesse<br />

stellten Hersteller Produkte aus, führten<br />

neue Trends vor und standen den<br />

Händlern zum Expertengespräch zur Verfügung.<br />

Mit der Pospischil Tools GmbH in<br />

Wien und Sommer Werkzeuge mit Sitz in<br />

Söchau konnten am Handelstag zwei<br />

neue Fachhandelspartner in der österreichischen<br />

Nordwest-Familie begrüßt werden.<br />

www.nordwest.com<br />

Ems-Dollart-<br />

Stahlhandel feiert Jubiläum<br />

Die EDS Ems-Dollart-Stahlhandel GmbH<br />

& Co. KG feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges<br />

Bestehen. Parallel zum Jubiläum hat<br />

das norddeutsche Stahlhandelshaus in<br />

die Zukunft investiert. „Zum einen haben<br />

wir ein neues Regalsystem und einen<br />

zweiten Gabelstapler“, sagte Matthias<br />

Klingenborg, der zusammen mit seinem<br />

Bruder Alexander Klingenborg Geschäftsführer<br />

des 2003 gegründeten Unternehmens<br />

ist, der Nordwest-Zeitung.<br />

Das Produktsortiment umfasst neben<br />

Betonstahl auch Träger, Profile, Rohre<br />

und Bleche in S235 und Edelstahl sowie<br />

auch Aluminiumerzeugnisse – insgesamt<br />

über 700 Artikel für Abnehmer aus Handwerk,<br />

Dienstleistung und Industrie.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />

13


Stahlverarbeiter<br />

Berichte/Nachrichten<br />

Ministerin Mona Neubaur in der<br />

Produktion von Andernach & Bleck<br />

Uwe Halbach (Andernach & Bleck, CFO/CHRO), Steffen Pfefferkorn (Andernach & Bleck,<br />

Betriebsratsvorsitzender), Ralf Groening (Andernach & Bleck, CTO), Mona Neubaur (Ministerin<br />

für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie), Carsten Bleck (Andernach &<br />

Bleck, CEO), Ioannis Douvartzidis (Andernach & Bleck, CSO/CPO), (v.l.n.r.)<br />

Bilder: Andernach & Bleck<br />

Ministerin Mona Neubaur besucht Andernach & Bleck in Hagen/NRW<br />

Politik trifft Blankstahl-Wirtschaft<br />

Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie sowie stellvertretende Ministerpräsidentin<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen, besuchte am 27. März 2023 das Unternehmen Andernach & Bleck (A&B) in<br />

Hagen. Die Ministerin folgte damit einer Einladung des Unternehmens, um sich über die aktuellen wirtschaftlichen<br />

Herausforderungen der Stahlbranche auszutauschen.<br />

[Kontakt]<br />

Andernach & Bleck<br />

GmbH & Co. KG<br />

Lennestraße 92<br />

58093 Hagen<br />

+49 2331 353-0<br />

info@blankstahl.biz<br />

www.blankstahl.biz<br />

Im Fokus des Treffens standen Themen wie<br />

Dekarbonisierung, Energiepreise und Energieeinsparung,<br />

Wasserstoff als Alternative und Herausforderungen<br />

für den Mittelstand. Neubaur betonte dabei<br />

die Bedeutung von Austauschmöglichkeiten mit mittelständischen<br />

Unternehmen,<br />

um die Realität vor<br />

Ort kennenzulernen und<br />

gezielt unterstützen zu<br />

können.<br />

„Der Mittelstand ist das<br />

Fundament der nordrhein-westfälischen<br />

Wirtschaft<br />

und unverzichtbar<br />

für Wachstum, Innovationen,<br />

und Arbeits-und Ausbildungsplätze.<br />

Daher freue ich mich über den Austausch<br />

mit dem traditionsreichen Familienunternehmen<br />

Andernach und Bleck, die zu den hidden champions<br />

der Blankstahlindustrie in Nordrhein-Westfalen und<br />

speziell im Ruhrgebiet gehören. Hier wird die klimaneutrale<br />

Transformation schon seit Jahren durch Innovationen<br />

vorangetrieben“, sagte Wirtschaftsministerin<br />

Mona Neubaur.<br />

„Die großen Transformationsaufgaben,<br />

vor denen wir<br />

stehen, lassen sich ohne den<br />

Mittelstand nicht stemmen.“<br />

Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie,<br />

Klimaschutz und Energie sowie stellvertretende<br />

Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

Bei der Dekarbonisierung schon sehr weit<br />

Andernach & Bleck nutzte die Gelegenheit, um der<br />

Ministerin ihre eigenen Erfahrungen und Anliegen zu<br />

präsentieren. Gemeinsam wurde diskutiert, wie die<br />

Stahlindustrie zukünftig erfolgreich in eine klimafreundlichere<br />

und nachhaltigere<br />

Richtung geführt werden<br />

kann. Geschäftsführer<br />

Carsten Bleck erklärte, dass<br />

A&B bereits zu 75 % dekarbonisiert<br />

und Teil einer grünen<br />

Wertschöpfungskette<br />

ist. Ziel ist es, diese Vorreiterrolle<br />

aufrecht zu erhalten<br />

und eine echte Dekarbonisierung<br />

ohne den Kauf von<br />

Zertifikaten oder Greenwashing voran zu treiben.<br />

„Die mittelständische Stahlindustrie ist schon sehr<br />

weit dekarbonisiert. Die letzten Schritte lassen sich<br />

nur vollziehen, wenn Politik und Wirtschaft an einem<br />

Strang ziehen. Hierzu ist ein offener Austausch notwendig,<br />

wie wir ihn heute mit Frau Neubaur und ihrer<br />

Referentin Dr. Suveni Kreimeier vornehmen konnten“,<br />

so CEO Carsten Bleck nach dem Termin. 2<br />

14 <strong>Stahlreport</strong> 5|23


Bild: Italpanelli<br />

Fokus auf CO 2 -reduzierte Isolierprodukte<br />

Arcelormittal Construction<br />

übernimmt Paneel-Hersteller<br />

Die Construction-Sparte von Arcelormittal übernimmt den Paneel-<br />

Hersteller Italpanelli Deutschland und will damit die Produktion<br />

von CO 2 -reduzierten Isolierprodukten für die Baubranche<br />

vorantreiben. Italpanelli Deutschland mit Sitz in Föhren nahe<br />

Trier stellt auf zwei hochmodernen Produktionslinien Wand- und<br />

Dachpaneele mit Polyurethan-Hartschaumkern oder Steinwolle für<br />

den Industrie-, Gewerbe-, Wohn- und Kühlhaussektor her.<br />

„Das Produktangebot von Italpanelli<br />

in Kombination mit der Innovationsfähigkeit<br />

von Arcelormittal-<br />

Construction wird es ermöglichen,<br />

hochleistungsfähige Isolierprodukte<br />

anzubieten, die dem wachsenden<br />

Bedarf des Bausektors an einer Reduzierung<br />

der CO 2 -Emissionen eines<br />

Gebäudes entsprechen, erklärte<br />

Dr. Lars Pfeiffer, CEO von Nordosteuropa<br />

bei Arcelormittal Construction.<br />

Italpanelli Deutschland beschäftigt<br />

70 Mitarbeitende und hat eine Produktionskapazität<br />

von 4 Mio. m 2 .<br />

Als Teil seiner Nachhaltigkeitsund<br />

Klimaschutzstrategie will Arcelormittal<br />

Construction am Standort<br />

Föhren ein Plattenangebot aus XCarb-<br />

Stahl entwickeln. Dieser Stahl wird<br />

in Elektrostahlwerken unter Verwendung<br />

von 100 % erneuerbarer Energie<br />

und mindestens aus 75 % Recyclingschrott<br />

hergestellt. „Dekarbonisierter<br />

Stahl ist ein wichtiger Schritt in Richtung<br />

Klimaneutralität und Teil unseres<br />

C5 Green-Commitments“, so<br />

Pfeiffer. Das C5 Green Commitment<br />

umfasst einen Fünf-Stufen-Plan, das<br />

Augenmerk liegt dabei auf der Schaffung<br />

von Kreislaufwirtschaften, sauberer<br />

Energie und Strategien zur<br />

Abfallwirtschaft.<br />

Arcelormittal Construction<br />

schätzt, dass sich unter Verwendung<br />

von XCarb-Stahl der Kohlenstoff-Fußabdruck<br />

bei der Herstellung<br />

eines isolierten Paneels um<br />

45 % für ein Sandwich-Paneel mit<br />

einer Dicke von 80 mm verringert.<br />

Das Unternehmen erwartet, dass die<br />

begleitenden Umweltproduktdeklarationen<br />

(EPDs) für alle PIR-Sandwichelemente<br />

und weitgespannten<br />

Terrassendielen bis Ende des zweiten<br />

Quartals 2023 verfügbar sein<br />

werden. 2<br />

https://construction.<br />

arcelormittal.com<br />

Das Italpanelli-Werk<br />

nahe Trier<br />

Milliarden-Investitionen in<br />

Industrietechnik<br />

Bosch will Umsatz auf über<br />

10 Mrd. € steigern<br />

Bosch will den Umsatz mit Industrietechnik<br />

von derzeit 7 Mrd. € auf über<br />

10 Mrd. € bis 2028 steigen. Industrietechnik<br />

bietet aus Sicht des Bosch-Konzerns<br />

enormes Wachstumspotenzial –<br />

getrieben durch den zunehmenden<br />

Bedarf an Automatisierung und Industrie<br />

4.0-Lösungen, das „Verschmelzen“ von<br />

Elektrik und Hydraulik und die steigende<br />

Nachfrage bei GreenTech für den ökologischen<br />

Umbau der Wirtschaft. „Wir wollen<br />

das Ergebnis stärker steigern als den<br />

Umsatz und den Unternehmenswert<br />

nachhaltig mehren. Dafür investiert<br />

Bosch 2022 und 2023 zusammengerechnet<br />

über 3 Mrd. € in die Industrietechnik<br />

und sorgt für organisches und anorganisches<br />

Wachstum“, sagte Bosch-Vorsitzender<br />

Dr. Stefan Hartung.<br />

Mit der Übernahme des US-amerikanischen<br />

Hydraulik-Unternehmens<br />

HydraForce und seinen rund 2.100<br />

Mitarbeitenden entfällt auch die derzeit<br />

größte Akquisition von Bosch auf<br />

die Industrietechniksparte. Durch den<br />

Zusammenschluss baut Bosch Rexroth<br />

seine weltweit führende Position in der<br />

Hydraulik aus, liefert Technik für Bagger,<br />

Krane, Traktoren und für Maschinen und<br />

Anlagen in der Fabrik.<br />

www.bosch.de<br />

Eigner Strom dank<br />

Sonnenenergie<br />

Die Wuppermann-Gruppe hat im April<br />

2023 am niederländischen Produktionsstandort<br />

für Flachstahl eine neue<br />

Photovoltaikanlage in Betrieb genommen<br />

mit einer Nennleistung von mehr als<br />

1.700 kWp. Die geplante jährliche Stromerzeugung<br />

der Solarkollektoren deckt<br />

über 3 % des eigenen Gesamtenergieverbrauchs<br />

ab. Das Investitionsvolumen<br />

lag bei 1,4 Mio. €. Damit erzeugen inzwischen<br />

alle fünf Produktionsstandorte<br />

der Wuppermann-Gruppe Strom durch<br />

Sonnenenergie. Die Nennleistung der<br />

Photovoltaikanlagen der Gruppe liegt<br />

inzwischen bei über 4.000 kWp.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />

15


Stahlproduktion<br />

Bericht<br />

Bilder: SMS group<br />

Von links nach rechts: Bernhard Osburg (CEO Thyssenkrupp Steel), Burkhard Dahmen (CEO SMS group), Hendrik Wüst (Ministerpräsident<br />

Nordrhein-Westfalen), Martina Merz (CEO Thyssenkrupp), Sören Link (Oberbürgermeister Duisburg), Tekin Nasikkol (Gesamtbetriebsratsvorsitzender<br />

Thyssenkrupp Steel).<br />

Thyssenkrupp Steel vergibt Milliardenauftrag<br />

Eines der größten industriellen<br />

Dekarbonisierungsprojekte beginnt<br />

Thyssenkrupp Steel hat die SMS group mit dem Engineering, der Lieferung und dem Bau der ersten<br />

wasserstoffbetriebenen Direktreduktionsanlage am Standort Duisburg beauftragt. Damit startet eines<br />

der weltweit größten industriellen Dekarbonisierungsprojekte, mit dem zukünftig bereits über 3,5 Mio. t<br />

CO 2 pro Jahr vermieden werden können. Das Auftragsvolumen für SMS beträgt über 1,8 Mrd. € und<br />

markiert zugleich den größten Einzelauftrag in der Geschichte des Unternehmens.<br />

[Kontakt]<br />

Thyssenkrupp Steel<br />

Europe AG<br />

Kaiser-Wilhelm-Str. 100<br />

47166 Duisburg<br />

+49 203 52-0<br />

www.thyssenkruppsteel.com<br />

SMS group GmbH<br />

Eduard-Schloemann-<br />

Straße 4<br />

40237 Düsseldorf<br />

+49 211 881-0<br />

www.sms-group.com<br />

Es könne, so meldeten beide<br />

Unternehmen im April etwas<br />

umständlich, im „Rahmen der<br />

Gewährung eines vorgezogenen<br />

Maßnahmenbeginns“ mit den Vorarbeiten<br />

unverzüglich begonnen<br />

werden. Die Fertigstellung der Anlage<br />

mit einer Kapazität von 2,5 Mio.<br />

t direkt reduziertem Eisen (DRI) ist<br />

bereits für Ende 2026 geplant. Offiziell<br />

und wie es sich gehört, wird<br />

darauf hingewiesen, dass das<br />

Gesamtprojekt weiterhin unter den<br />

Vorbehalten der beihilferechtlichen<br />

Genehmigung durch die Europäische<br />

Union und des finalen Zuwendungsbescheides<br />

steht. Beides wird<br />

freilich in den nächsten Monaten<br />

erwartet. Die substanzielle finanzielle<br />

Unterstützung für das Vorhaben<br />

haben das Land NRW und die Bundesregierung<br />

bereits signalisiert.<br />

Ablösung der CO 2 -intensiven<br />

Primärstahlherstellung beginnt<br />

Die Auftragsvergabe markiert für<br />

den größten deutschen Stahlhersteller<br />

Thyssenkrupp eine entscheidende<br />

technologische Wende in seiner<br />

mehr als 200-jährigen Geschichte:<br />

Im Rahmen des Transformationskonzepts<br />

tkH2Steel beginnt nun der<br />

Ersatz der CO 2 -intensiven Stahlproduktion<br />

durch klimafreundliche<br />

Technologien.<br />

Bislang werden durch die kohlebasierte<br />

Roheisenproduktion im<br />

Hochofen große Mengen CO 2 emit-<br />

tiert. Allein am Standort Duisburg<br />

sind dies rund 20 Mio. t pro Jahr.<br />

Wasserstoffbasierte Verfahren in<br />

Direktreduktionsanlagen bieten<br />

hier eine wesentliche Grundlage,<br />

Stahl in Zukunft klimaneutral herzustellen.<br />

Thyssenkrupp Steel plant,<br />

2030 bereits 6 Mio. t CO 2 und damit<br />

weit mehr als 30 % seiner Emissionen<br />

zu vermeiden. Spätestens 2045<br />

soll die Transformation zur klimaneutralen<br />

Produktion abgeschlossen<br />

sein.<br />

Auftrag geht an SMS group<br />

Mit der SMS group hat ein Unternehmen<br />

aus Nordrhein-Westfalen<br />

den Zuschlag für die zukunftsweisende<br />

Anlage bei Thyssenkrupp<br />

16 <strong>Stahlreport</strong> 5|23


Ein Modell der Direktreduktionsanlage<br />

„Ein historischer Moment für Thyssenkrupp Steel<br />

und ein guter Tag für den industriellen Klimaschutz,<br />

denn bereits mit unserer ersten Direktreduktionsanlage<br />

können wir 3,5 Mio. t CO 2 vermeiden.“<br />

Steel erhalten. SMS beschäftigt an<br />

rund 100 Standorten gut 14.500 Mitarbeiter:innen<br />

und gestaltet als Spezialist<br />

für Produktionsanlagen der<br />

Stahlindustrie den Wandel der Branche<br />

mit. Auch für SMS ist der jetzt<br />

erteilte Auftrag historisch: Es ist der<br />

größte Einzelauftrag in der über<br />

150-jährigen Geschichte.<br />

Im Streben nach der besten technologischen<br />

Lösung wird Thyssenkrupp<br />

als erster Stahlhersteller der<br />

Welt eine 100 % wasserstofffähige<br />

Direktreduktionsanlage mit Einschmelzern<br />

kombinieren. Durch die<br />

Positionierung der beiden Einschmelzer<br />

direkt neben der Direktreduktionsanlage<br />

wird das dort<br />

erzeugte feste Vormaterial unmittelbar<br />

in flüssiges Eisen umgewandelt<br />

– was den gesamten Prozess besonders<br />

effizient macht.<br />

Die Direktreduktionsanlage<br />

basiert auf der sogenannten Midrex<br />

Bernhard Osburg, CEO Thyssenkrupp Steel<br />

Flex-Technologie, SMS liefert auch<br />

die neuartigen Einschmelzer, die<br />

Schlackengranulierung und andere<br />

Hilfseinrichtungen, zum Beispiel<br />

die Wasseraufbereitung. SMS trägt<br />

die Gesamtverantwortung für die<br />

Entwicklung, die Beschaffung und<br />

den Bau der Anlage. Darüber hinaus<br />

sind erhebliche weitere Arbeiten im<br />

Bereich des Hoch- und Tiefbaus, der<br />

Infrastruktur und der Medienversorgung<br />

notwendig.<br />

Das innovative Konzept gewährleiste<br />

eine gleichbleibend hohe Produktqualität,<br />

da es sich nahtlos in<br />

das bestehende Hüttenwerk integriert,<br />

teilte die SMS group mit. Das<br />

Anlagenbau-Unternehmen berücksichtigt<br />

die komplexen räumlichen<br />

Gegebenheiten des Hüttenwerks –<br />

und ermöglicht die Beibehaltung<br />

aller nachfolgenden Prozessschritte<br />

ab dem Stahlwerk. Damit könne die<br />

bestehende Anlagenstruktur auf<br />

effiziente Weise genutzt werden, so<br />

das Unternehmen weiter.<br />

Großer Schritt für den<br />

industriellen Klimaschutz<br />

Die Kooperation zwischen Thyssenkrupp<br />

Steel und SMS group ist auch<br />

ein starkes Signal für den Industriestandort<br />

Nordrhein-Westfalen.<br />

„Eines der wichtigsten Projekte für<br />

die industrielle Transformation in<br />

Nordrhein-Westfalen geht in die<br />

Umsetzung: Die Auftragsvergabe an<br />

die Düsseldorfer SMS group ist eine<br />

gute Entscheidung für das Klima, für<br />

Thyssenkrupp und für den Standort<br />

Nordrhein-Westfalen. Sie zeigt: In<br />

unserem Land besteht nicht nur das<br />

Wissen, Grundstoffe klimaneutral<br />

herzustellen, sondern auch die Kompetenz,<br />

die dafür notwendigen Anlagen<br />

zu bauen“, sagte NRW-Ministerpräsident<br />

Hendrik Wüst.<br />

Verursacht Thyssenkrupp Steel<br />

heute noch 2,5 % der deutschen<br />

CO 2 -Emissionen, können mit der<br />

ersten Direktreduktionsanlage<br />

bereits über 3,5 Mio. t CO 2 eingespart<br />

werden. Das entspricht rund<br />

20 % der heutigen Emissionen des<br />

Unternehmens. Das zugrunde liegende<br />

technologische Konzept kann<br />

zugleich Vorbild für viele weitere<br />

Dekarbonisierungsprojekte der<br />

Branche in Europa und darüber hinaus<br />

werden.<br />

Im Rahmen der von der Bundesregierung<br />

erteilten Gewährung des<br />

vorzeitigen Maßnahmenbeginns<br />

wird mit der Detailplanung und den<br />

vorbereitenden Arbeiten zum Bau<br />

der Direktreduktionslage unmittelbar<br />

begonnen. Zu den jetzt anstehenden<br />

Maßnahmen zählt zum Beispiel<br />

die Vorbereitung des Baufeldes<br />

auf dem Werksgelände von Thyssenkrupp<br />

Steel. 2<br />

„Dies ist ein wichtiger Meilenstein<br />

auf dem Weg zur grünen Metallindustrie.“<br />

Burkhard Dahmen, CEO SMS group<br />

<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />

17


Stahlproduktion<br />

XXXXX Bericht A XXXXX<br />

Größtes 4G/5G-Netz im industriellen Umfeld<br />

Arcelormittal startet 5G Steel<br />

Arcelormittal France hat gemeinsam mit Orange Business Services und Ericsson den operativen Start von 5G Steel<br />

verkündet, dem bisher größten 4G/5G-Netzwerk im industriellen Umfeld. Die Initiative wird von der französischen<br />

Regierung unterstützt und ermöglicht die ersten industriellen Anwendungen am Arcelormittal-Standort in Dünkirchen.<br />

Das private Campusnetz 5G<br />

Steel öffnet dem Stahl- und Bergbaukonzern<br />

Arcelormittal so etwas wie<br />

das Tor zur Zukunft. Vor allem im<br />

industriellen Umfeld spielen diese<br />

schnellen und robusten Netzwerke<br />

ihre Vorteile aus. Während etwa im<br />

Warmbandwalzwerk am Standort<br />

Dünkirchen dank 5G Steel Daten<br />

künftig schneller und intuitiver beispielsweise<br />

per Tablet erfasst und<br />

ausgetauscht werden können,<br />

erleichtert die Technologie auch das<br />

Stahlrecycling vor Ort. So werden<br />

künftig die bei der Eingangskontrolle<br />

des für das Recycling vorgesehenen<br />

Stahls erhobenen Daten von den<br />

Mitarbeitenden automatisch über<br />

5G Steel an die folgende Prozessstufe<br />

weitergeben: Kran- und Staplerführer<br />

erhalten die nötigen Informationen<br />

fortan direkt aus dem<br />

Produktionsprogramm.<br />

Zu den künftigen Einsatzmöglichkeiten,<br />

die an den Standorten<br />

von Arcelormittal entwickelt werden<br />

sollen, gehören weiterhin autonome<br />

Schienenfahrzeuge in Dünkirchen<br />

und Florange, autonome<br />

Straßenfahrzeuge, die Ausweitung<br />

der mobilen Wartung, Virtual oder<br />

Augmented Reality sowie Sicherheitsvorrichtungen.<br />

5G Steel wird<br />

derzeit an den Arcelormittal-Standorten<br />

in Dünkirchen und Mardyck<br />

(Nordfrankreich) eingesetzt und soll<br />

im Laufe des Jahres auf weitere<br />

Standorte, insbesondere Florange<br />

(Ostfrankreich), ausgeweitet werden.<br />

Der Weg zur Industrie<br />

von morgen<br />

Arcelormittal sieht in dem Mobilfunknetz<br />

5G Steel großes Potenzial.<br />

So könne das Netzwerk potenziell<br />

alle komplexen Industriestandorte<br />

von Arcelormittal abdecken, sowohl<br />

im Freien als auch in Gebäuden und<br />

unter hohen Metallkonstruktionen.<br />

Dieser hohe Abdeckungsgrad biete<br />

mehr Bewegungsfreiheit und Konnektivität<br />

überall im Unternehmen.<br />

Zudem bringt 5G Steel eine hohe<br />

Geschwindigkeit mit und damit eine<br />

Antwort auf den hohen Übertragungsbedarf<br />

von modellierten Prozessen,<br />

vernetzten Objekten, Produktionsdaten<br />

usw.<br />

Eine weitere vorteilhafte Eigenschaft<br />

der 5G-Technologie ist die<br />

niedrige Latenzzeit, also eine niedrige<br />

Reaktionszeit von Geräten und<br />

Prozessen bei der Datenübertragung.<br />

Die reduzierte Latenzzeit<br />

unterstützt den Einsatz von autonomen<br />

Fahrzeugen und fernsteuerbaren<br />

Cockpits sowie die Sicherheit in<br />

Hochrisikogebieten.<br />

Das private Mobilfunknetz kann<br />

zudem in seiner Leistung an die<br />

Bedürfnisse einzelner Betriebsprozesse<br />

angepasst werden, es bringt<br />

zudem ein hohes Sicherheitsniveau<br />

mit, das sensible Industriedaten<br />

schützt.<br />

Ganzes 5G-Ökosystem<br />

angedacht<br />

Weiteres Ziel der Einführung von<br />

5G Steel ist es, die Entwicklung<br />

18 <strong>Stahlreport</strong> 5|23


DRÖSSER.STAHL<br />

Bild: Orange Business<br />

Seit Oktober 2022 nutzt Arcelormittal am Standort Dünkirchen das bisher größte<br />

5G-Netzwerk im industriellen Umfeld.<br />

ANSCHLAGROHRE<br />

Auch aus Cor-Ten!<br />

Ihr universeller Baukasten.<br />

Immer 90% aus Lagervorrat!<br />

P r o fi l e<br />

eines französischen Ökosystems<br />

rund um die Wertschöpfungskette<br />

dieser industriellen Anwendungsbereiche<br />

zu ermöglichen. 5G Steel<br />

wird den wichtigsten Seehafen von<br />

Dünkirchen und die Digital Labs<br />

von Arcelormittal in Dünkirchen<br />

und Florange abdecken. Zudem<br />

werden Tests zur Ausweitung des<br />

Netzes auf die Regionen Hauts-de-<br />

France und Grand Est durchgeführt.<br />

„Das private Netzwerk wird es<br />

Arcelormittal ermöglichen, die<br />

Digitalisierung der verschiedenen<br />

kritischen industriellen Prozesse<br />

am Standort zu beschleunigen und<br />

auf den Hafen von Dünkirchen auszuweiten.<br />

Flächendeckende Konnektivität,<br />

Echtzeitüberwachung<br />

und Sicherheitsanforderungen stehen<br />

im Mittelpunkt der implementierten<br />

Lösungen. Wir sind stolz<br />

darauf, Arcelormittal dabei zu<br />

unterstützen, den Weg für industrielles<br />

5G in Europa und Frankreich<br />

zu ebnen“, sagte Franck Bouétard,<br />

CEO von Ericsson Frankreich. q<br />

L-Profile T-Profile Z-Profile<br />

S-Profile WP 50 cold RP-Hermetic<br />

Einbautiefen<br />

34, 40, 50, 60 und 80 mm<br />

INFO 5G Steel in Zahlen<br />

Materialien<br />

z 9 Funkstandorte mit 4x4 MIMO-Antennen zur Abdeckung der<br />

Standorte Dunkerque und Mardyck<br />

z 1 Kern mit dynamischer geografischer Redundanz zur Verwaltung von<br />

bis zu 50.000 Nutzern<br />

z Überwachungstool für die Verwaltung und den Betrieb des 5G-Steel-<br />

Netzes<br />

z 19 Router von Cradlepoint, einer Tochtergesellschaft von Ericsson<br />

z 80 % des Gebiets liegen über den Geschwindigkeitszielen<br />

Aufbau des Netzes<br />

z 23. November 2021: Projektstart<br />

z 08. Dezember 2021: Festlegung der Positionierung der Antennen<br />

z 22. April 2022: Installation des Kerns und der ersten Antenne<br />

z 05. August 2022: Installation abgeschlossen<br />

z 01. September 2022: Genehmigung zur Nutzung der Frequenzen<br />

z 13. Oktober 2022: Das Netz am Standort Dunkerque wird eingeschaltet<br />

<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />

19<br />

Stahl<br />

Edelstahl<br />

Verzinkt<br />

Cor-Ten<br />

Das genaue Sortiment finden Sie unter:<br />

droesser.de/anschlagrohre<br />

Ihr Ansprechpartner<br />

Guido Schweitzer<br />

gschweitzer@droesser.de<br />

+49 (0) 2263 / 87 - 412<br />

Peter Drösser GmbH<br />

Im Auel 67–69 // 51766 Engelskirchen<br />

www.droesser.de


Stahlproduktion<br />

Berichte<br />

q<br />

INFO Interview mit Emmanuel Routier von Orange Business<br />

5G-Netzwerke befinden sich gerade weltweit im Vormarsch, erläutert<br />

Emmanuel Routier, Vice President Smart Industries bei Orange Business, im<br />

Interview mit dem <strong>Stahlreport</strong>. Der Telekommunikationsexperte kam 1991<br />

zur Orange-Gruppe und sammelte in verschiedenen Ländern (Frankreich,<br />

Vereinigte Staaten und Belgien) Erfahrungen im B2B- und Großhandel.<br />

Von 2002 bis 2007 baute er die Großhandelsabteilung von Orange Belgien<br />

auf, seit 2008 hatte er verschiedene Positionen im Machine-to-Machine-<br />

Bereich inne. Im März 2022 wurde Emmanuel zum Vice President Smart<br />

Industries ernannt und leitet damit eine der vier strategischen Value<br />

Propositions von Orange Business. Emmanuel Routier hat einen Master of<br />

Science in Telekommunikation und einen Executive MBA (CEDEP/INSEAD<br />

Fontainebleau).<br />

<strong>Stahlreport</strong>: Herr Routier, können Sie den<br />

Hauptnutzen von 5G-Netzen für Arcelormittal<br />

einmal zusammenfassen?<br />

Emmanuel Rotier: Der Hauptnutzen dieser<br />

Netzwerke liegt in der gesteigerten<br />

Effizienz, zudem sind sie ein Instrument<br />

dazu, die Ziele einer verantwortungsvollen<br />

Unternehmensführung einzuhalten. Private<br />

Mobilfunknetze, insbesondere 5G,<br />

bieten hierfür die beste Lösung. 5G ermöglicht<br />

eine durchgängige Abdeckung, hohe<br />

Geschwindigkeit, geringe Latenzzeit und<br />

robuste Technologie. Darüber hinaus können<br />

Prioritäten gesetzt und Datensicherheit<br />

gewährleistet werden.<br />

Welche Hardware ist notwendig, um das<br />

gesamte Gebiet abzudecken?<br />

Insgesamt sind neun Antennen notwendig,<br />

sowie ein Kernnetz, das den gesamten<br />

Datenverkehr verwaltet und bis zu<br />

50.000 Geräte unterstützen kann. Dazu<br />

gehören Tablets, Kameras, Sensoren und<br />

Router, um die Geräte miteinander zu<br />

verbinden.<br />

Welche Anwendungen sind neben Schrottmanagement<br />

und Kranhandling möglich?<br />

Ein grundlegender Anwendungsfall sind<br />

die verbesserte Kommunikation und<br />

Informationsaustausch zwischen den<br />

Teams. Prozessinformationen können<br />

robust in Echtzeit ausgetauscht und<br />

damit die Zusammenarbeit optimiert<br />

werden. Ein weiterer Anwendungsfall<br />

betrifft die Züge, die den Stahl über verschiedene<br />

Produktionsstufen transportieren.<br />

Sensoren und Kameras helfen<br />

dabei, Gefahren zu erkennen und den<br />

Fahrern die richtigen Entscheidungen zu<br />

ermöglichen.<br />

Wie steigern 5G-Netzwerke konkret die<br />

Effizienz?<br />

Durch die Nutzung von Echtzeitdaten<br />

und präzisen Informationen können Ressourcen<br />

effizienter eingesetzt werden,<br />

was übrigens auch zu einer Verringerung<br />

des Energieverbrauchs und einer Reduzierung<br />

des CO 2 -Fußabdrucks führt.<br />

Bei unserem Pilotprojekt mit Schneider<br />

Electric beispielsweise konnten Wartungstechniker<br />

mithilfe von Tablets,<br />

Smartphones oder Brillen Maschinendaten<br />

in Echtzeit einsehen, etwa zu Vibrationen,<br />

Temperatur und Stromverbrauch.<br />

Durch diese Echtzeit-Informationen<br />

konnten Bediener 80 % der Zeit einsparen,<br />

die normalerweise für die Analyse<br />

aufgewendet wird – und somit die Effizienz<br />

erheblich steigern.<br />

Ein weiteres Beispiel ist das Stahlrecycling<br />

bei Arcelormittal. Recycelte<br />

Metalle müssen vor Ort analysiert werden,<br />

bevor sie in den Recyclingprozess<br />

gelangen. Während die Container mit<br />

recyceltem Metall in die Fabrik kommen,<br />

sind spezielle Kameras im Einsatz,<br />

die es ermöglichen, Stahlteile auf Verunreinigungen<br />

wie Farbe oder andere<br />

Verschmutzungen zu überprüfen, die<br />

die Produktion beeinträchtigen könnten.<br />

Dank der Anbindung an ein mobiles<br />

privates Netzwerk erhält der Betreiber<br />

Echtzeitinformationen, die er überprüfen<br />

kann, ohne physisch vor Ort sein zu müssen.<br />

Dies erhöht die Effizienz erheblich,<br />

da die Analyse aus der Ferne erfolgen<br />

kann. Dadurch kann Arcelormittal<br />

schneller und präziser entscheiden, ob<br />

das ankommende Metall für den Recyclingprozess<br />

geeignet ist oder nicht.<br />

Wann wird die 5G-Technologie für kleinere<br />

und mittelständische Unternehmen in<br />

Frage kommen?<br />

Die 5G-Technologie als Standalone-Variante<br />

ist entscheidend für industrielle<br />

Anwender, insbesondere für große Unternehmen,<br />

die bereit sind, in solche Projekte<br />

zu investieren. Arcelormittal beispielsweise<br />

hat die Wirtschaftlichkeit<br />

von 5G untersucht und festgestellt, dass<br />

private mobile Netzwerke kostengünstiger<br />

sind als Wi-Fi-Verbindungen.<br />

Kleinere und mittelständische Unternehmen,<br />

die nach Möglichkeiten suchen,<br />

ihre Prozesse mit dieser Technologie zu<br />

verbinden, werden wahrscheinlich eher<br />

auf virtuelle oder hybride Netzwerke setzen,<br />

da ihre Anforderungen möglicherweise<br />

nicht so hoch sind wie bei großen<br />

Unternehmen. Dies bedeutet, dass sie<br />

sich stärker auf öffentliche Netze verlassen<br />

würden.<br />

Die Einführung von 5G in öffentlichen<br />

Netzen wird in ganz Europa stattfinden,<br />

und wir glauben, dass virtuelle<br />

hybride Netze mit der Reife und dem Einsatz<br />

von öffentlichen Netzen sowie der<br />

Sicherheit, die wir bieten können, wachsen<br />

werden. Kritische Kommunikation<br />

ist ein wesentlicher Bestandteil unserer<br />

DNA, und wir können sicherstellen, dass<br />

Sicherheit, Kommunikation und Daten<br />

dieser kritischen Dienste in öffentlichen<br />

Netzen erreicht werden.<br />

Herr Routier, wir danken Ihnen für das<br />

Gespräch.<br />

www.orange-business.com<br />

www.arcelormittal.com<br />

20 <strong>Stahlreport</strong> 5|23


Bild: Benteler<br />

Jens Schöllnershans (Head of Procurement & Supply Management Thyssenkrupp Hohenlimburg), Ralph Mathis (Chief Sales Officer Benteler Steel/Tube),<br />

Norman Baltrusch (Mitglied der Geschäftsführung Thyssenkrupp Hohenlimburg) und Jan Schwarzer (Director Sales Business Area Industry & Distribution<br />

Benteler Steel/Tube) bei der Unterzeichnung der Vereinbarung (v.l.n.r.).<br />

Benteler und Thyssenkrupp Hohenlimburg<br />

Lieferung grüner Brammen vereinbart<br />

Benteler Steel/Tube und Thyssenkrupp Hohenlimburg haben eine gemeinsame Absichtserklärung zur Lieferung von CO 2 -<br />

reduzierten Brammen aus dem Benteler-Elektrostahlwerk in Lingen an Thyssenkrupp Hohenlimburg unterzeichnet. Die<br />

Vereinbarung sieht einen kontinuierlichen Mengenhochlauf des mit grünem Strom produzierten Materials bis 2027 vor.<br />

Die Division Benteler Steel/<br />

Tube hat sich im Rahmen der<br />

„Grüne Rohre“-Strategie zum Ziel<br />

gesetzt, bis 2045 CO 2 -neutral zu<br />

sein. Das unternehmenseigene<br />

Elektrostahlwerk in Lingen bildet<br />

dabei das Herzstück zur Erreichung<br />

des Ziels. In dem Stahlwerk wird<br />

Stahlschrott mithilfe eines Elektrolichtbogenofens<br />

recycelt und somit<br />

ein neuer Lebenszyklus gestartet.<br />

Der dort produzierte Stahl kann als<br />

Knüppel oder Bramme abgegossen<br />

werden. Knüppel verwendet Benteler<br />

zur Herstellung von Rohren in<br />

den eigenen Rohrwerken, Brammen<br />

können als Vormaterial für Bandstahl<br />

dienen.<br />

Gegenüber der üblichen Hochofenroute<br />

entstehen im Elektrostahlwerk<br />

Lingen für eine niedrig<br />

legierte Stahlgüte bereits heute<br />

über 75 % weniger CO 2 -Emissionen.<br />

Durch die Nutzung von Ökostrom<br />

wird dieser Wert nochmals deutlich<br />

reduziert.<br />

„Durch unser nachhaltiges<br />

Engagement sorgen wir dafür, Klimaschutz<br />

und Wirtschaftlichkeit<br />

besser miteinander zu vereinbaren.<br />

Zugleich unterstützen wir unsere<br />

Kunden dabei, ihre eigenen Klimaziele<br />

zu erreichen“, so Ralph Mathis,<br />

Chief Sales Officer (CSO) bei Benteler<br />

Steel/Tube.<br />

Banderzeugnis mit hohem<br />

technischen Anspruch<br />

Die Thyssenkrupp Hohenlimburg<br />

GmbH mit Sitz in Hagen/Westfalen<br />

verarbeitet warmgewalztes<br />

Band unter dem Markenzeichen<br />

precidur – ein Stahlprodukt mit<br />

hohem technischen Anspruch, das<br />

individuelle Kundenanforderungen<br />

erfüllt. precidur wird als Vormaterial<br />

in der Kaltwalzindustrie<br />

eingesetzt und auch in der Direktverarbeitung<br />

verwendet, hauptsächlich<br />

in der Automobilzulieferindustrie.<br />

„Wir freuen uns, mit Benteler<br />

einen Partner zu haben, der mit der<br />

Lieferung von CO 2 -reduzierten<br />

Brammen unsere Dekarbonisierungsstrategie<br />

in vollem Umfang<br />

begleitet“, sagte Jens Schöllnershans,<br />

Head of Procurement &<br />

Supply Management bei Thyssenkrupp<br />

Hohenlimburg. 2<br />

[Kontakt]<br />

Benteler International<br />

Aktiengesellschaft<br />

Schillerstraße 25-27<br />

5020 Salzburg<br />

Österreich<br />

+43 662 2283-0<br />

web.contact@<br />

benteler.com<br />

www.benteler.com<br />

thyssenkrupp<br />

Hohenlimburg GmbH<br />

Oeger Straße 120<br />

58119 Hagen<br />

www.thyssenkruppsteel.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />

21


Stahlproduktion<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Bilder: IMS Messsysteme GmbH<br />

IMS Messsysteme und Thyssenkrupp Rasselstein setzen gemeinsam neue Maßstäbe in der sicheren Erkennung kritischer Oberflächenfehler in der Beize.<br />

2D- und 3D-Oberflächeninspektion erstmalig in einer Beizlinie kombiniert<br />

(Noch) bessere Bandqualität<br />

Erstmalig wurde bereits im November 2021 eine kombinierte 2D-/3D-Oberflächeninspektion der IMS Messsysteme<br />

GmbH bei Thyssenkrupp Rasselstein in Andernach erfolgreich in Betrieb genommen. Der kombinierte Einsatz der beiden<br />

hocheffizienten Technologien hat seit der Inbetriebnahme die Erwartungen bisher vollständig erfüllt und dem weltweit<br />

größten Produktionsstandort für Verpackungsstahl die weitere Reduktion von Walzschäden und Bandrissen ermöglicht.<br />

[Kontakt]<br />

IMS Messsysteme<br />

GmbH<br />

Dieselstraße 55<br />

42579 Heiligenhaus<br />

+49 2056 975-0<br />

info@ims-gmbh.de<br />

www.ims-gmbh.de<br />

www.ims-experts.com<br />

Thyssenkrupp<br />

Rasselstein GmbH<br />

Koblenzer Straße 141<br />

56626 Andernach<br />

+49 2632 3097-0<br />

info.packagingsteel@<br />

thyssenkrupp.com<br />

www.thyssenkruppsteel.com<br />

Die Beize ist bei Thyssenkrupp Rasselstein die<br />

erste Verarbeitungsstufe von Warmband hin zu Feinstblechen<br />

mit Dicken von 0,100 bis 0,499 mm. Optimalerweise<br />

werden Oberflächenfehler bereits frühzeitig<br />

auf dem Vormaterial erkannt, um eine hohe Produktqualität<br />

der Walzerzeugnisse gewährleisten zu können.<br />

Gleichzeitig werden durch die frühzeitige Kontrolle<br />

auch schwerwiegende Probleme wie Bandrisse und<br />

Walzenbeschädigungen in der folgenden Verarbeitung<br />

erfolgreich vermieden. Aus diesem Grund setzt der<br />

Verpackungsstahlhersteller bereits seit vielen Jahren<br />

modernste Inspektionssysteme für die Kontrolle der<br />

Oberflächenqualität in ihrer Beize ein.<br />

Optische Kontrollsysteme reichten nicht mehr<br />

Die Praxis der Vergangenheit zeigte jedoch, dass Oberflächenfehler<br />

mit konventionellen Inspektionssystemen<br />

lediglich über deren optisches Erscheinungsbild<br />

erkannt werden. Grundsätzlich bleibt es bei einer Prüfung<br />

durch einen menschlichen Betrachter aber schwie-<br />

rig, eine korrekte Aussage über die Oberflächenbeschaffenheit<br />

des Produktes zu treffen.<br />

Trotz Nutzung modernster Detektions- und Klassifikationstechnologien<br />

verbleibt in Kontrollsystemen<br />

mit herkömmlichen Zeilen- oder Matrixkameras eine<br />

Unsicherheit in der Qualitätsbewertung, die selbst mit<br />

dem Sammeln großer Mengen an Trainingsdaten nie<br />

vollständig eliminiert werden kann. Grund für die<br />

„Unschärfe“ ist die Oberflächenbeschaffenheit des<br />

gebeizten Warmbandes und das gelegentliche Auftreten<br />

sogenannter Pseudofehler wie Zunder und Wasser<br />

auf dem Band.<br />

Die Fehlererkennung mittels Höhenvermessung ist<br />

demgegenüber in kürzester Zeit produktiv nutzbar, da<br />

lediglich numerische Schwellwerte für kritische Fehlertiefen<br />

festgelegt werden müssen. „Die Tiefe des<br />

Defekts ist in der Regel das entscheidende Kriterium<br />

für die Schwere eines Defekts. Trotzdem besteht natürlich<br />

weiterhin auch die Möglichkeit, einen Klassifikator<br />

für eine feingranularere Differenzierung der Fehler<br />

22 <strong>Stahlreport</strong> 5|23


INFO Wie funktioniert die 3D-Fehlermessung?<br />

Die 3D-Höhenvermessung basiert auf dem Verfahren der<br />

Lasertriangulation. Eine Laserlinie wird auf die Materialoberfläche<br />

projiziert, welche von einer im Winkel stehenden Kamera zuverlässig<br />

erkannt wird. Jede durch die Kamera aufgenommene Pixelposition im<br />

Bild korreliert mit einer kalibrierten Höhenposition – ein Messprinzip,<br />

welches IMS bereits seit über 20 Jahren erfolgreich bei verschiedenen<br />

Systemen einsetzt. Im Hause IMS entwickelte und produzierte<br />

Hochpräzisionslaser ermöglichen es, das ermittelte Höhenprofil als ein<br />

zusammenhängendes, hochauflösendes Bild darzustellen.<br />

zu trainieren“, erläutert Björn Krämer,<br />

Bereichsleiter Systemtechnik<br />

Bildverarbeitung bei der IMS Messsysteme<br />

GmbH.<br />

3D-Kontrolle: voll automatisiert<br />

und objektiv<br />

Aus diesen Umständen enstand bei<br />

Thyssenkrupp Rasselstein der<br />

Wunsch nach einer voll automatisierten,<br />

zuverlässigen sowie objektiven<br />

Fehlererkennung im laufenden<br />

Prozess. Gemeinsam mit IMS<br />

entstand die Idee, die bewährte<br />

3D-Technologie auch in der Beize<br />

zu nutzen.<br />

Expertise war bei IMS genügend<br />

vorhanden: Bereits im Jahr<br />

2008 startete das Unternehmen mit<br />

der Entwicklung von Oberflächeninspektionssystemen<br />

und lieferte<br />

schon 2010 das erste funktionsfähige<br />

3D-Inspektionssystem<br />

für Brammen im Strangguss aus.<br />

Weitere Anwendungsfelder für<br />

Grobbleche, Rohre sowie die Inspektion<br />

komplexer Profile wurden<br />

ebenfalls zeitnah erschlossen.<br />

Eine Testinstallation bestätigte die<br />

Idee, auch in der Beize eine 3D-Inspektion<br />

zu verwenden, so dass in<br />

kurzer Zeit direkt ein Produktivsystem<br />

installiert wurde. „Dieses hat<br />

seit der Inbetriebnahme die Erwartungen<br />

bisher vollständig erfüllt<br />

und zu einer nachhaltigen Qualitätssteigerung<br />

des Walzprozesses<br />

beigetragen“, berichtet Yves Unnützer,<br />

Ing. Onlinemesssysteme bei<br />

Thyssenkrupp Rasselstein. 2<br />

Sichtbare, offene Schalenfehler auf der Oberfläche (oben) und deren Höhenverlauf<br />

Materials Guide von Swiss Steel<br />

Stahl nicht mehr lange suchen<br />

Wenn es um Stahlkonstruktionen<br />

geht oder um Produkte, in denen Stahl<br />

verarbeitet wird, dann stehen Konstrukteure<br />

gelegentlich vor den Fragen: „Welche<br />

Stahlsorte verwende ich?“ und „Wo<br />

finde ich die?“ Da bietet sich der Materials<br />

Guide der Swiss Steel Group an. Der<br />

Swiss Steel Group Materials Guide unterstützt<br />

bei der Suche nach der richtigen<br />

Stahllösung für die jeweilige gewünschte<br />

Anforderung. Suchende erhalten einen<br />

schnellen Überblick über die vielfältigen<br />

Einsatzmöglichkeiten, die die verschiedenen<br />

Stahlsorten für die wichtigen Anwendungsindustrien<br />

Automobilindustrie, Luftund<br />

Raumfahrt, Windenergie sowie eine<br />

Reihe weiterer Industrien bieten. Gleichzeitig<br />

nennt der Materials Guide Beispiele<br />

anhand ausgesuchter Stahlgüten.<br />

Der Materials Guide wird kontinuierlich<br />

für weitere Industriebereiche durch<br />

zusätzliche Stahlgüten erweitert, so der<br />

Stahlhersteller. Zurzeit sind die Produktlinien<br />

Edelbaustahl, rost-, säure- und hitzebeständige<br />

Stähle sowie Werkzeugstahl<br />

im Materials Guide zu finden.<br />

www.swisssteel-group.com<br />

Europipe<br />

Berg Pipe an Borusan<br />

Mannesmann veräußert<br />

Die Europipe GmbH hat ihre Tochtergesellschaft<br />

Berg Pipe (USA) zum 13.<br />

April 2023 an Borusan Mannesmann mit<br />

Hauptsitz in Istanbul (TR) verkauft. Berg<br />

Pipe ist ein Hersteller hochqualitativer<br />

Stahlrohre und verfügt über Produktionsstandorte<br />

in Mobile, Alabama und Panama<br />

City, Florida. Das Unternehmen ist<br />

spezialisiert auf die Rohrproduktion für<br />

den Öl- und Gassektor und fertigt längsnahtgeschweißte<br />

sowie spiralnahtgeschweißte<br />

Großrohre. Der Käufer Borusan<br />

Mannesmann gehört zu den führenden<br />

Stahlrohrherstellern Europas. Das Unternehmen<br />

verfügt mit dem Erwerb über<br />

Standorte in der Türkei, Italien, Rumänien<br />

sowie den USA.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />

23


Stahlproduktion<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Bild: Voestalpine<br />

Ab 2027 will Voestalpine jährlich ca. 2,5 Mio. t CO 2 -reduzierten Stahl produzieren,<br />

davon 1,6 Mio. t in Linz (hier ein Plan der neuen Aggregate am Standort Linz).<br />

Voestalpine investiert 1,5 Mrd. € in CO 2 -reduzierte Stahlproduktion<br />

Dekarbonsierungspläne werden konkret<br />

Der österreichische Stahlkonzern Voestalpine setzt seine Pläne für eine klimafreundliche Stahlproduktion fort.<br />

Mit einem Investitionsvolumen von rund 1,5 Mrd. € gab der Aufsichtsrat nun grünes Licht für den Bau je eines<br />

Elektrolichtbogenofens in Linz und Donawitz. Die Anlagen- und Lieferantenentscheidung soll noch in diesem Jahr<br />

getroffen werden.<br />

[Kontakt]<br />

Voestalpine AG<br />

Voestalpine-Straße 1<br />

4020 Linz<br />

Österreich<br />

+43 50304 15-0<br />

info@voestalpine.com<br />

www.voestalpine.com<br />

Der Bau der beiden neuen Elektrolichtbogenöfen<br />

soll 2024 starten, die Inbetriebnahme der beiden Aggregate<br />

2027 erfolgen, teilte der Konzern mit. Bis zu<br />

30 % der CO 2 -Emissionen können damit im Konzern<br />

ab 2027 eingespart werden.<br />

Umstellung von Hochöfen auf<br />

Elektrolichtbogenöfen<br />

Mit der Investition will Voestalpine bis 2027 zwei Hochöfen<br />

durch zwei Elektrolichtbogenöfen (englisch: Electric<br />

Arc Furnace, EAF) ersetzen und damit ihre<br />

CO 2 -Emissionen um bis zu 30 % reduzieren. Im Vergleich<br />

zur jetzigen zweistufigen Hochofen-LD-Route<br />

(„Linz-Donawitz Verfahren“), bei der das im Hochofen<br />

gewonnene flüssige Roheisen in einem weiteren Schritt<br />

im Stahlwerk zu Rohstahl verarbeitet wird, kann im<br />

EAF Rohstahl mittels Grünstrom in nur einem Prozessschritt<br />

hergestellt werden. Je nach Qualitätsanforderungen<br />

kommt dabei ein Mix aus Schrott, flüssigem<br />

Roheisen und HBI („Hot Briquetted Iron“) zum Einsatz.<br />

Das benötigte HBI bezieht Voestalpine primär über<br />

die Direktreduktionsanlage in Texas/USA, die sich seit<br />

2022 mehrheitlich in Besitz eines globalen Stahlproduzenten<br />

befindet, 20 % gehören der Voestalpine. Mit<br />

den beiden Elektrolichtbogenöfen kann Voestalpine ab<br />

2027 jährlich ca. 2,5 Mio. t CO 2 -reduzierten Stahl produzieren,<br />

davon 1,6 Mio. t in Linz und 850.000 t in<br />

Donawitz.<br />

Ab 2030 plant Voestalpine eine weitere Ablöse von<br />

je einem Hochofen in Linz und Donawitz. Die Vorarbeiten<br />

sind mit der genehmigten Investitionssumme<br />

bereits abgedeckt, die Kernaggregate sind jedoch noch<br />

genehmigungspflichtig.<br />

Kernaggregate noch genehmigungspflichtig<br />

Die Vorarbeiten für die Umstellung auf CO 2 -reduzierte<br />

Stahlproduktion sind bei dem österreichischen Stahlhersteller<br />

bereits voll im Gange, die Kernaggregate<br />

sind allerdings noch genehmigungspflichtig. Voestalpine<br />

plant, ab 2030 je einen weiteren Hochofen in Linz<br />

und Donawitz abzulösen.<br />

Um das Ziel der CO 2 -Neutralität bis 2050 zu erreichen,<br />

investiert der Konzern in mehrere Forschungsprojekte,<br />

die neue Wege in der Stahlerzeugung aufzeigen.<br />

Eine Schlüsseltechnologie ist dabei der Einsatz von grünem<br />

Wasserstoff, der bei der Direktreduktion von Erzen<br />

zum Einsatz kommt. Die ausreichende Verfügbarkeit von<br />

grünem Strom zu wettbewerbsfähigen Preisen und die<br />

Klärung offener Förderfragen sind wichtige Voraussetzungen<br />

für die Umsetzung. Weitere Forschungsprojekte<br />

widmen sich der Speicherung und Wiederverwendung<br />

von nicht vermeidbaren Restemissionen. 2<br />

24 <strong>Stahlreport</strong> 5|23


Deindustrialisierung in Deutschland<br />

Studie zeigt alarmierende Trends<br />

Die deutsche Industrie sieht sich<br />

aktuell mit einer Vielzahl von Herausforderungen<br />

konfrontiert, wie eine noch unveröffentlichte<br />

Studie der Unternehmensberatung<br />

Deloitte zeigt. Die Umfrage unter 120<br />

Führungskräften offenbart die gravierenden<br />

Auswirkungen hoher Energie- und Rohstoffkosten,<br />

wachsender Bürokratie und Personalmangel<br />

auf die Industrie in Deutschland.<br />

Laut der Studie haben bereits 37 % der<br />

befragten Unternehmen Teile ihrer Lieferkette<br />

ins benachbarte Ausland verlegt,<br />

während 29 % dies planen. Darüber hinaus<br />

setzen 22 % der Unternehmen auf die Verlagerung<br />

von Geschäftsaktivitäten in politisch<br />

befreundete, demokratische Länder. Die<br />

USA und Polen sind dabei besonders attraktiv<br />

für Investitionen, gefolgt von Vietnam,<br />

Indien und Brasilien. Der Bundesverband<br />

der Deutschen Industrie (BDI) setzt sich für<br />

wettbewerbsfähige Energiepreise, unbüro-<br />

kratischen Zugang zu Fördermitteln, Investitionsprogrammen<br />

und wichtigen Rohstoffen<br />

ein. Gleichzeitig fordert der Verband den<br />

Abbau von ausufernden Berichtspflichten<br />

und kleinteiligen regulatorischen Belastungen<br />

für Unternehmen.<br />

www.stahl-online.de<br />

Rohstahlproduktion<br />

weltweit<br />

Die weltweite Rohstahlproduktion der 63<br />

Länder, die dem Weltstahlverband (worldsteel)<br />

meldeten, lag im März 2023 bei<br />

165,1 Mill. t, was einem Anstieg von 1,7 %<br />

gegenüber dem März 2022 entspricht.<br />

Rohstahlproduktion weltweit März 2023<br />

China 95,7 6,9 %<br />

Indien 11,4 2,7 %<br />

Japan 7,5 -5,9 %<br />

USA 6,7 -2,1 %<br />

Russland 6,6 0,4 %<br />

Südkorea 5,8 1,9 %<br />

Deutschland 3,3 -0,5 %<br />

Brasilien 2,7 -8,7 %<br />

Türkei 2,7 -18,6 %<br />

Italien 2,2 2,7 %<br />

Quelle: worldsteel<br />

März 2023 in Mio. t<br />

Veränderung zum Vorjahresmonat in Prozent<br />

Rohstahlproduktion<br />

in Deutschland<br />

Die Rohstahlproduktion in Deutschland<br />

ist auch im ersten Quartal 2023 abwärtsgerichtet.<br />

In den ersten drei Monaten des<br />

Jahres wurden fast 7 % weniger Rohstahl<br />

hergestellt als im Vergleichszeitraum des<br />

Vorjahres. Im März 2023 lag die Stahlerzeugung<br />

bei rund 3,2 Mill. t, was einem<br />

Rückgang um rund 3 % im Vergleich zum<br />

Vorjahresmonat entspricht.<br />

Rohstahlproduktion März 2023<br />

Rohstahl gesamt 3.238 -2,7 %<br />

Oxygenstahl 2.302 3,7 %<br />

Elektrostahl 936 -15,5 %<br />

Roheisen 2.154 5,6 %<br />

Warmgewalzte Stahlerzeugnisse 2.976 1,5 %<br />

März 2023 in Mio. t Veränderung zum Vorjahresmonat in Prozent<br />

Quelle: WV Stahl<br />

Produktion nichtrostender<br />

Stähle gesunken<br />

Die World Stainless Association hat<br />

die Zahlen für das gesamte Jahr 2022<br />

veröffentlicht, aus denen hervorgeht,<br />

dass die Schmelzbetriebsproduktion von<br />

Edelstahl um 5,2 % gegenüber dem Vorjahr<br />

auf 55,3 Mill. t. gesunken ist.<br />

Region Quartal Gesamt Veränderung<br />

1/2022 2/2022 3/2022 4/2022 2022 in Prozent<br />

Angaben in 1.000 t<br />

Europa 1.860 1.761 1.169 1.503 6.294 -12,4<br />

USA 569 520 500 429 2.017 -14,8<br />

China 7.947 8.304 7.207 8.518 31.975 -2,0<br />

Asien ohne China und Korea 1.956 1.930 1.752 1.773 7.411 -4,9<br />

Andere 2.053 2.030 1.991 1.483 7.557 -9,1<br />

Gesamt 14.385 14.545 12.6184 13.706 55.255 -5,2<br />

Quelle: ISSF<br />

<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />

25


BDS<br />

Research<br />

Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />

Wenig Bewegung am Markt<br />

Die letzten drei Jahre verliefen im Stahlhandel turbulent. Sie waren geprägt von Lockdowns, gestörten<br />

Lieferketten und den Folgen des Ukrainekriegs. Sorge um Materialverfügbarkeiten und hohe<br />

Preisausschläge prägten das Bild. Seit ein paar Monaten hat sich die Lage auf den Märkten beruhigt.<br />

Auch die ersten Wochen des Jahres 2023 gestalteten sich wenig spektakulär.<br />

Jörg Feger, Bereichsleiter<br />

Research im<br />

Bundesverband Deutscher<br />

Stahlhandel<br />

(BDS), berichtet<br />

zusammenfassend<br />

angesichts der ihm<br />

bis einschließlich<br />

Februar 2022 vorliegenden<br />

Zahlen.<br />

Fragen zur<br />

Statistik<br />

beantwortet im<br />

Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS) Jörg<br />

Feger, Prokurist<br />

und Bereichsleiter<br />

Research:<br />

Feger-BDS@<br />

stahlhandel.com<br />

Bild: privat<br />

Lagerabsatz<br />

Nach coronabedingten Mengenrückgängen in 2020<br />

konnten die Lagerabsätze 2021 bei Walzstahlfertigerzeugnissen<br />

mit 10,62 Mio. t und einem Plus von 2,7 %<br />

im Vergleich zum Vorjahr wieder etwas zulegen. Das<br />

Jahr 2022 war geprägt durch die Auswirkungen des<br />

Ukrainekriegs auf die Stahlmärkte. Im Frühjahr<br />

herrschte große Sorge beim Thema Materialverfügbarkeit.<br />

Das erste Quartal war, wie traditionell üblich,<br />

beim Lagerabsatz das stärkste. In den Folgequartalen<br />

gab der Absatz sukzessive nach. Die meisten Kunden<br />

disponierten zunehmend „auf Sicht“. Insgesamt wurden<br />

laut Stahlhandelsstatistik Deutschland im Jahr<br />

2022 9,9 Mio. t Walzstahlfertigerzeugnisse abgesetzt.<br />

Das ist ein Minus von fast 7 %. Zuwächse konnten<br />

lediglich die Produktgruppen Betonstahl und Bandblech<br />

verzeichnen. Der Start ins Jahr 2023 verlief eher<br />

unspektakulär. Mit 836.000 t Walzstahlfertigerzeugnissen<br />

wurde im Januar 2,5 % weniger Menge als im<br />

Vorjahresmonat abgesetzt. Der Februar lag mit<br />

835.000 t um 7 % unter Vorjahr. Vergleichsweise gut<br />

verlief der Absatz bei Flachprodukten. Bandbleche<br />

und kaltgewalzte Bleche erzielten spürbare Mengenzuwächse.<br />

Lagerbestand<br />

Nach sehr geringen Lagerbeständen zum Jahreswechsel<br />

2020/2021 lag der Bestand auch in den meisten Monaten<br />

2021 unter dem Vorjahr. Erst in der zweiten Jahreshälfte<br />

wurden die Läger wieder spürbarer aufgebaut.<br />

Mit 2,07 Mio. t wurde für Dezember 2021 ein um 8,1 %<br />

höherer Bestand als Ende 2020 gemeldet. Auch aufgrund<br />

der Sorge vor Versorgungsengpässen wurden im<br />

Frühjahr 2022 die Bestände weiter aufgebaut. Der<br />

Lagerbestand erreichte im Juli mit 2,27 Mio. t seinen<br />

Jahreshöchststand. Ab Spätsommer erfolgte dann ein<br />

stärkerer Bestandsabbau. Ende Dezember wurden 1,95<br />

Mio. t gemeldet. Das sind knapp 6 % weniger als Ende<br />

des Vorjahres bevorratet wurden. In den ersten Wochen<br />

des Jahres 2023 legten die Lagerbestände leicht zu. Sie<br />

beliefen sich Ende Februar auf 1,98 Mio. t. Dies sind<br />

13 % weniger im Vergleich zu Februar 2022.<br />

Lagerreichweite<br />

Im Jahresdurchschnitt 2021 lag die Lagerreichweite bei<br />

niedrigen 2,3 Monaten bzw. 69 Tagen. 2022 schwankte<br />

sie aufgrund unterschiedlicher Absatz- und Bestandsniveaus<br />

zwischen 2,1 und 2,9 Monaten. Im Jahresschnitt<br />

übertraf sie mit 2,7 Monaten bzw. 81 Tagen deutlich<br />

den Schnitt des Jahres 2021. Aufgrund recht geringer<br />

Lagerbestände lag die Reichweite Januar und Februar<br />

2023 bei 2,4 Monaten. Dies entspricht 72 Tagen (vgl.<br />

Abbildung 1).<br />

Lagerverkaufspreise<br />

Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />

für durchschnittliche Verkaufspreise im kleinlosigen<br />

Bereich zufolge stiegen die Preise in der ersten Jahreshälfte<br />

2021 wie es zuvor selbst im Jahr 2008 nicht erlebt<br />

wurde. Dabei fiel der Anstieg bei Flachprodukten noch<br />

viel deutlicher als bei Langprodukten aus. In der zweiten<br />

Jahreshälfte wurden vor allem bei Flachprodukten<br />

Preisreduzierungen festgestellt. Langprodukte zeigten<br />

sich vergleichsweise stabiler und konnten teilweise<br />

sogar zulegen. In den ersten Wochen des Jahres 2022<br />

wurden verstärkt wieder Preisanstiege wahrgenommen.<br />

Nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs Ende Februar kannten<br />

die Preise nur eine Richtung. Steil nach oben! Ab<br />

Mai änderte sich die Lage. Preise gaben bei allen Produktgruppen<br />

wieder spürbar nach. Bei Flachprodukten<br />

verlief diese Entwicklung noch deutlicher als bei Langprodukten<br />

und Rohren. Zum Jahreswechsel 2022/2023<br />

kam der Preisverfall bei Flachprodukten zum Stillstand.<br />

Es wurden für Januar im Schnitt höhere Preise gemeldet.<br />

Diese Tendenz verfestigte sich auch im Februar<br />

und März (vgl. Abbildungen 2 und 3). 2<br />

26 <strong>Stahlreport</strong> 5|23


Lagerabsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution<br />

n Absatzindex (2007 = 100) n Lagerreichweite in Tagen<br />

Abb.1<br />

140<br />

200<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

97<br />

94<br />

90 89 83<br />

90<br />

105<br />

84<br />

87<br />

87 86 85<br />

80<br />

84 84<br />

78 75<br />

54<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

40<br />

20<br />

0<br />

81 81 72 69 81<br />

Ø<br />

2018<br />

Ø<br />

2019<br />

Ø<br />

2020<br />

Ø<br />

2021<br />

Ø<br />

2022<br />

75 63 81 78 84 87 81 75 87 72 108 72<br />

Feb.<br />

2022<br />

März<br />

2022<br />

April<br />

2022<br />

Mai<br />

2022<br />

Juni<br />

2022<br />

Juli<br />

2022<br />

Aug.<br />

2022<br />

Sep.<br />

2022<br />

Okt.<br />

2022<br />

Nov.<br />

2022<br />

Dez.<br />

2022<br />

Jan.<br />

2023<br />

Feb.<br />

2022<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

350<br />

Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />

350<br />

300<br />

300<br />

250<br />

250<br />

200<br />

200<br />

150<br />

150<br />

100<br />

100<br />

|<br />

2010<br />

|<br />

2011<br />

|<br />

2012<br />

|<br />

2013<br />

|<br />

2014<br />

|<br />

2015<br />

|<br />

2016<br />

|<br />

2017<br />

|<br />

2018<br />

|<br />

2019<br />

|<br />

2020<br />

|<br />

2021<br />

|<br />

2022<br />

|<br />

2023<br />

500<br />

Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

500<br />

400<br />

400<br />

300<br />

300<br />

200<br />

200<br />

100<br />

100<br />

Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />

Quellen: BDS<br />

0<br />

0|<br />

2010<br />

|<br />

2011<br />

|<br />

2012<br />

|<br />

2013<br />

|<br />

2014<br />

|<br />

2015<br />

|<br />

2016<br />

|<br />

2017<br />

|<br />

2018<br />

|<br />

2019<br />

|<br />

2020<br />

|<br />

2021<br />

|<br />

2022<br />

|<br />

2023<br />

<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />

27


BDS<br />

Kommunikation<br />

Neue Wege des Stahlhandels<br />

Stahlhandelstag 2023<br />

Am 28. und 29. September lädt der Bundesverband Deutscher Stahlhandel zum 29. Stahlhandelstag nach Magdeburg<br />

ein. Unter dem Motto „Neue Wege des Stahlhandels“ beleuchtet der zweitätige Branchentreff die aktuellen Themen<br />

und Herausforderungen der Branche – von den volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen bis zur Transformation der<br />

Stahlproduktion hin zu CO 2 -freiem Stahl. Im Mittelpunkt steht dabei auch das Netzwerken: zum BDS-Stahlhandelstag in<br />

Magdeburg erwartet werden rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.<br />

PROGRAMM<br />

Tag 1: Donnerstag, 28. September 2023<br />

13:00 Uhr Empfang und Registrierung der Teilnehmer<br />

14:00 Uhr Begrüßung<br />

14:15 Uhr VORTRAG: Volkswirtschaftliche<br />

Rahmenbedingungen<br />

15:15 Uhr VORTRAG: Die Schrottmärkte in einem sich<br />

wandelnden Umfeld<br />

16:00 Uhr Kaffeepause<br />

16:30 Uhr VORTRAG: Rechtliche Rahmenbedingungen<br />

17:15 Uhr Der BDS und seine aktuellen Herausforderungen<br />

18:00 Uhr Ende der Tagung<br />

18:30 Uhr Abendveranstaltung<br />

23:00 Uhr Ende des ersten Veranstaltungstages<br />

Tag 2: Freitag, 29. September 2023<br />

09:00 Uhr Empfang und Begrüßungskaffee<br />

09:30 Uhr VORTRAG: Disrupted Supply Chains –<br />

Wie geht es wieder in Richtung Normalität?<br />

10:15 Uhr Pause<br />

10:45 Uhr VORTRAG: Energieversorgung – Status Quo und<br />

Perspektiven<br />

11:45 Uhr Elementare Bausteine auf dem Weg zum grünen<br />

Stahl aus Sicht eines Stahlherstellers<br />

12:30 Uhr Mittagsimbiss<br />

ca. 13:00 Uhr Ende des Stahlhandelstages<br />

28 <strong>Stahlreport</strong> 5|23


JETZT ANMELDEN<br />

www.stahlhandel.com/stahlhandelstag2023<br />

Detaillierte Infos zum Programmm sowie zum Veranstaltungsort und<br />

Übernachtungsmöglichkeiten finden Sie unter www.stahlhandel.com/<br />

stahlhandelstag2023. Ab sofort ist dort auch per Webformular die<br />

Anmeldung zum 29. Stahlhandelstag freigeschaltet. Für interessierte<br />

Gäste steht im Maritim Hotel Magdeburg, dem Veranstaltungsort des<br />

Stahlhandelstages, ein begrenztes Zimmerkontingent zur Verfügung<br />

(Kontaktdaten des Hotels für die Reservierung finden Sie ebenfalls auf).<br />

AUSSTELLER & SPONSOREN<br />

Begleitend zum Stahlhandelstag findet wieder eine Ausstellung<br />

mit Produkten und Services der Ausrüster und Dienstleister des<br />

Stahlhandels statt. Die Messestände der ausstellenden Unternehmen<br />

bieten während der gesamten Veranstaltungsdauer Informationsund<br />

Kommunikationsmöglichkeiten sowie Raum zum Netzwerken<br />

– insbesondere in den Kongresspausen und im Rahmen der<br />

Abendveranstaltung.<br />

Die Aussteller und Sponsoren des 29. Stahlhandelstages:<br />

z Behringer GmbH (P4S)<br />

z Ficep.de – Wheelabrator<br />

z Kasto Maschinenbau GmbH & Co<br />

z Kaltenbach GmbH + Co. KG<br />

z Kaltenbach Solutions GmbH<br />

z Nissen & Velten Software GmbH<br />

z Rösler Oberflächentechnik GmbH (P4S)<br />

z Ingenieurbüro Roth<br />

z Scheffer Krantechnik GmbH<br />

z SE PADERSOFT GmbH & Co. KG<br />

z TITAN Umreifungstechnik GmbH & Co. KG<br />

z Ottostahl GmbH<br />

z Vernet Behringer (P4S)<br />

Rest-Sponsorplätze noch<br />

vorhanden. Mehr Infos unter<br />

+49 211 86497-21<br />

<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />

29


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

XXXXX Bericht/Nachricht A XXXXX<br />

Zinq setzt Benchmark in der Öberflächentechnik<br />

Neue Oberfläche mit niedrigstem CO 2 -Footprint<br />

Die neue Markenoberfläche ecoZinq der Gelsenkirchener Zinq-Gruppe erreicht neue Niedrigstwerte: ecoZinq erzeugt<br />

dem Unternehmen zufolge 43 % weniger CO 2 -Emissionen als herkömmliche Stückverzinkungsoberflächen. Damit kann<br />

ecoZinq den derzeit niedrigsten CO 2 -Fußabdruck der Branche vorweisen – nachgewiesen und von dritter Stelle geprüft in<br />

einer Umweltproduktdeklaration (EPD nach EN 15804).<br />

Quelle: Zinq<br />

ecoZinq hat zudem einen<br />

nachweislich positiven Effekt aufs<br />

Klima, wie die Verzinkungsgruppe<br />

betont: „Den positiven Einfluss<br />

unseres Produkts weisen wir in<br />

Form von Carbon Credits nach. Zur<br />

Ermittlung des Werts vergleichen<br />

wir die niedrigen CO 2 -Emissionen<br />

von ecoZinq über den gesamten Produktlebenszyklus<br />

mit den hochwertigsten<br />

Farbbeschichtungen, die<br />

derzeit erhältlich sind. Die daraus<br />

ermittelte positive Differenz wird<br />

als CO 2 -Gesamteinsparung unseren<br />

Kunden gutgeschrieben“,<br />

erklärt Lars Baumgürtel, geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Zinq-<br />

GmbH & Co. KG.<br />

Höchste Gutschriften der Branche<br />

Das Ergebnis kann sich sehen lassen:<br />

Mit +185 kg CO 2 pro Tonne<br />

Stahl erhält jeder Kunde für eco-<br />

Zinq aktuell die höchsten CO 2 -Gutschriften<br />

der Branche. „Damit ist<br />

die Entscheidung, Bauteile aus<br />

Stahl mit Zinq zu veredeln, für das<br />

Klima nochmals vorteilhafter“, so<br />

CO 2 -Fußabdruck von Stückverzinkungsoberflächen nach DIN 1461 im Vergleich<br />

CO 2 /Tonne Stahl<br />

ecoZINQ (EPD 20210262) 69,7<br />

duroZINQ (EPD 20210262) 110,9<br />

EGGA (EPD) 122,3<br />

AGA (EPD) 306<br />

0 50 150 200 250 300 350<br />

Baumgürtel. Seit dem 1. April ist<br />

ecoZinq für alle Kunden der<br />

Zinq-Gruppe verfügbar.<br />

Die entsprechenden Carbon Credits<br />

werden Zinq-Kunden auf jeder<br />

Rechnung gutgeschrieben und spiegeln<br />

die CO 2 -Einsparungen wider,<br />

die durch die Entscheidung für eco-<br />

Zinq als Oberfläche erzielt werden.<br />

Das Prinzip ist einfach: Je höher die<br />

CO 2 -Einsparung, desto mehr Carbon<br />

Credits gibt es. Diese können<br />

mittelfristig in die digitalen zirkulären<br />

Produktpässe als Zertifikate<br />

zum Abgleich zirkulärer Qualität<br />

übertragen und bereits heute weitergegeben<br />

werden.<br />

„Die Europäische Union plant,<br />

immer mehr Emissionen mit einem<br />

CO 2 -Preis zu belegen. Es zeichnet<br />

sich also ab, dass künftig auch<br />

sämtliche Umweltauswirkungen<br />

den Wert der Produkte beeinflussen<br />

und damit auch den Preis mitbestimmen.<br />

Unsere Carbon Credits<br />

dienen daher schon heute als<br />

30 <strong>Stahlreport</strong> 5|23


Grundlage für eine Rückvergütung<br />

für den Fall, dass künftig ein CO 2 -<br />

Preis auch für die Berechnung von<br />

direkten und indirekten Umweltkosten<br />

über den gesamten Lebenszyklus<br />

der Produkte, umgerechnet<br />

in CO 2 -Emissionen, erhoben wird“,<br />

so Lars Baumgürtel.<br />

„Im Grunde ist ecoZinq ein<br />

Öko-Upgrade von duroZinq. Die<br />

Produkteigenschaften sind identisch,<br />

doch die Umweltbilanz ist<br />

noch einmal um ein Vielfaches besser.<br />

Damit ist ecoZinq für unsere<br />

stahlverarbeitenden Kunden ein<br />

wichtiger Hebel zur Reduzierung<br />

des CO 2 -Fußabdrucks ihrer Produkte<br />

und ein weiterer Baustein auf<br />

dem Weg zu Dekarbonisierung und<br />

Klimaneutralität von feuerverzinktem<br />

Stahl“, betont Sven Biebler,<br />

Geschäftsführer der deutschen<br />

Werke von Zinq.<br />

CO 2 Gutschriften (Carbon Credits ) von Stückverzinkungsoberflächen nach DIN<br />

1461 im Vergleich zu Farbbeschichtungen<br />

kg CO 2 -Gutschrift/Tonne Stahl<br />

ecoZINQ (EPD 20210262) +185<br />

duroZINQ (EPD 20210262) +153<br />

EGGA (EPD) +114<br />

0 25 50 75 100 125 150 175 200<br />

Permanent eigene<br />

Emissionen gesenkt<br />

Die Grundlage für die Verbesserung<br />

des produktbezogenen CO 2 -Fußabdrucks<br />

und die Entwicklung von<br />

ecoZinq bilden die vielen Maßnahmen,<br />

mit denen die Zinq-Gruppe<br />

seit vielen Jahren die CO 2 -Emissionen<br />

senkt. So hat das Unternehmen<br />

bereits vor mehr als zehn Jahren<br />

seinen Strombedarf komplett auf<br />

Ökostrom umgestellt. Parallel wurden<br />

viele Einzelmaßnahmen in den<br />

eigenen Produktionsprozessen<br />

umgesetzt. Dazu gehören die Elektrifizierung<br />

der Gabelstaplerflotte,<br />

flächendeckender Einsatz von<br />

LED-Beleuchtung, effiziente Steuerungstechnik<br />

und Wärmerückgewinnungsanlagen<br />

sowie eine optimierte<br />

Prozessführung in der<br />

Vorbehandlung und an den Zinkbädern.<br />

Gemeinsam mit Zinklieferanten,<br />

darunter auch eine Beteiligung<br />

an einem Hersteller von Recyclingzink,<br />

hat Zinq darüber hinaus eine<br />

Strategie zur Senkung des CO 2 -Fußabdrucks<br />

des eingesetzten Zinks<br />

entwickelt. Ein Ergebnis dieser<br />

Strategie ist der ausschließliche<br />

Einsatz von CO 2 -reduziertem und<br />

mit regenerativen Energien hergestellte<br />

Primärzink für ecoZinq. 2<br />

[Kontakt]<br />

Zinq GmbH & Co. KG<br />

Nordring 4<br />

45894 Gelsenkirchen<br />

+49 209 319270-0<br />

www. zinq.com<br />

Die Sensolus-IoT-Tracker mit<br />

garantierter Batterielaufzeit<br />

von fünf Jahren halten durch<br />

ihr robustes Design selbst<br />

rauen Bedingungen stand.<br />

stand und können je nach Bedarf mit Sensoren<br />

für Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Neigungswinkel<br />

etc. versehen werden.<br />

Bild: Sensolus<br />

Sensolus<br />

Tracking-Lösung für nicht-stromversorgte Ladungsträger<br />

Nicht-stromversorgte Ladungsträger<br />

konnten bisher kaum präzise digitalisiert<br />

werden, weil Tracking-Lösungen mit ausreichenden<br />

Batterielaufzeiten fehlten. Der belgische<br />

IoT-Tracking-Spezialist Sensolus stell-<br />

te auf der LogiMAT 2023 dafür jetzt<br />

erstmals seine Lösung vor: Die Sensolus-IoT-Tracker<br />

mit garantierter Batterielaufzeit<br />

von fünf Jahren halten dem Unternehmen<br />

zufolge selbst rauen Bedingungen<br />

Die cloud-basierte Management-Plattform<br />

lokalisiert vernetzte Assets, zeigt zugehörige<br />

Sensordaten an und bietet Anwendern<br />

umfassende Funktionalitäten durch<br />

KI-gestützte Analyse und Auswertung der<br />

Tracker-Daten – Voraussetzung für die<br />

Automatisierung und Optimierung zahlreicher<br />

Prozesse in Bestandsmanagement,<br />

Workflow, Auslastungs- und Zustandsüberwachung.<br />

www.sensolus.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />

31


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Bild: VVWL<br />

Stefan Windgätter (Mitglied des VVWL-Gesamtvorstandes), Dr. Martin Theuringer (Geschäftsführer, Chefvolkswirt und Leiter Wirtschaft der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl), Markus Micken (Head of Logistics Segment, Thyssenkrupp Steel Europe), Michael Appelhans (Sprecher der Geschäftsführung Rhenus Port GmbH<br />

& Co. KG), Guido Kerkhoff (Vorsitzender des Vorstandes, Klöckner & Co SE), Michael Cordes (Redakteur Deutsche Verkehrs-Zeitung), Dr.-Ing. Suveni Kreimeier<br />

(Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW), Dr. Christoph Kösters (Hauptgeschäftsführer VVWL) sowie Oliver Ellermann<br />

(Vorstand BDS AG – Bundesverband Deutscher Stahlhandel)<br />

NetzwerkForum Stahl 2023<br />

Stahllogistik im Fokus<br />

Beim NetzwerkForum Stahl des Verbands Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen e.V. (VVWL) haben<br />

sich am 26. April 2023 über 80 Logistik-Entscheider aus der Stahlindustrie, dem Stahlhandel und der Stahllogistik-<br />

Dienstleistungsbranche in Dortmund getroffen. In seiner Begrüßung kritisierte Stefan Windgätter, Mitglied des<br />

Gesamtvorstandes, Vorsitzender des Fachausschusses Stahltransporte und -Logistik im VVWL NRW e. V. sowie<br />

Geschäftsführender Gesellschafter Windgätter & Sohn GmbH die überzogenen Forderungen nach klimaneutralen<br />

Transporten.<br />

Insbesondere fehle es aktuell und auf Sicht an<br />

marktreifen und verfügbaren alternativen Antrieben<br />

und an der dazugehörigen Infrastruktur, so Stefan<br />

Windgätter. Daher könne die geplante Verdoppelung<br />

der Maut auch keine klimapositive Lenkungswirkung<br />

entfalten, sondern verkomme angesichts fehlender<br />

Alternativen zum Diesel zu einer reinen Steuererhöhung.<br />

Lkw-Transporte für Stahl entscheidend<br />

Unter Moderation von Michael Cordes (Redakteur<br />

Deutsche Verkehrs-Zeitung) diskutierten Dr. Martin<br />

Theuringer (Geschäftsführer, Chefvolkswirt und Leiter<br />

Wirtschaft der Wirtschaftsvereinigung Stahl),<br />

Oliver Ellermann (Vorstand BDS AG) und Dr.-Ing.<br />

Suveni Kreimeier (Ministerium für Wirtschaft, Industrie,<br />

Klimaschutz und Energie des Landes NRW) zum<br />

Thema „Stahl, aktuelle Politik und Märkte. Oliver<br />

Ellermann betonte, dass der Lkw der dominierende<br />

Verkehrsträger im Handel sei und Transport eine entscheidende<br />

Rolle für den Handel spiele, bei dem<br />

Dienstleister in der Regel zumindest den eigenen<br />

Fuhrpark ergänzten.<br />

Der Volumenrückgang der letzten Jahre sei deutlich<br />

spürbar. Zwar haben sich die Energiepreise beruhigt,<br />

die Einbrüche der Bauindustrie bereiteten jedoch erhebliche<br />

Sorgen. Insbesondere bei herkömmlichen Stahlprodukten<br />

sei ein Import nicht mehr wegzudenken,<br />

allerdings spiele nicht nur bei der Transformation nach<br />

den derzeit bekannten globalen Informationen und<br />

Planungen vor Allem europäischer und deutscher Stahl<br />

eine bedeutende Rolle.<br />

Oliver Ellermann richtete einen dringenden Appell<br />

an die Landespolitik, hinsichtlich der Straßeninfra-<br />

32 <strong>Stahlreport</strong> 5|23


struktur weiter zu beschleunigen<br />

und Planungssicherheit zu schaffen.<br />

Dr. Martin Theuringer machte<br />

dazu deutlich, dass bei allem<br />

Wunsch nach liberalen Märkten die<br />

Transformation nur im Schulterschluss<br />

mit der Politik zu bewältigen<br />

sei. Ellermann bekräftigte, dass<br />

die Mauterhöhung nicht von den<br />

Transportunternehmen getragen<br />

werden könne, Dr. Theuringer<br />

unterstrich, dass aufgrund mangelnder<br />

Alternativen diese Erhöhung<br />

nur eine Belastung und kein<br />

Steuerungsinstrument darstelle.<br />

Stahlhandel ist Logistik<br />

Nach einer kleinen Pause befasste<br />

sich die zweite Sequenz mit dem<br />

Thema „ Transformation der Stahlindustrie<br />

– Neue Warenströme und<br />

Logistikketten“. Guido Kerkhoff,<br />

Vorsitzender des Vorstandes, Klöckner<br />

& Co SE ging in seinem Impuls<br />

näher auf die anstehenden Aufgaben<br />

und Herausforderungen ein.<br />

Mit rund 200.000 Produkten sei es<br />

wesentliche Aufgabe eines Händlers<br />

wie Klöckner, die Verfügbarkeit<br />

und Logistik von Produkten zu<br />

beherrschen, Dritte einzubinden<br />

und die Handelskette zu digitalisieren.<br />

Es sei zu kurz gegriffen, die<br />

bestehenden Prozesse nur „grün“<br />

abzubilden. Vielmehr werde durch<br />

die Transformation ein Veränderungsprozess<br />

angestoßen, bei dem<br />

zahlreiche Prozesse wegfallen und<br />

neue Verfahren entstehen werden.<br />

Hier gelte es, die daraus sich ergebenden<br />

Chancen zu nutzen. So sei<br />

Stahl und auch Aluminium wesentlich<br />

recyclingfähiger als beispielsweise<br />

Kohlenstoff-Faser und darum<br />

schon heute positiver für die<br />

Umweltbilanz und nicht effizient<br />

durch beispielsweise Beton zu<br />

ersetzen. Grüner Stahl werde voraussichtlich<br />

die Preise von Endprodukten<br />

anheben, die Abnehmer<br />

seien jedoch bereits heute bereit,<br />

für eine bessere Umweltbilanz<br />

einen entsprechenden Preis zu zahlen.<br />

Letztendlich sei die Verwendung<br />

grünen Stahls in der Produktion<br />

einer der günstigsten Wege zur<br />

Dekarbonisierung. Auch wenn es<br />

derzeit „eher homöopathische Mengen“<br />

grünen Stahls am Markt verfügbar<br />

seien, sei eine deutliche<br />

Übersicht des CO 2 -Ausstoßes<br />

anhand eines von Klöckner geschaffenen,<br />

zertifizierten Labels für die<br />

Kundschaft schon heute von großer<br />

Bedeutung. 2<br />

[Kontakt]<br />

Verband Verkehrswirtschaft<br />

und<br />

Logistik Nordrhein-<br />

Westfalen e.V.<br />

Haferlandweg 8<br />

48155 Münster<br />

+49 251 6061-0<br />

verband@vvwl.de<br />

www.vvwl.de<br />

Bild: Trumpf<br />

TruBend-Serie 8000<br />

Schnelle Biegemaschine für große Formate<br />

Trumpf hat auf der Hausmesse<br />

Intech die neue Generation der TruBend<br />

Serie 8000 präsentiert, eine effiziente Biegemaschine<br />

für große Bauteile. Die Maschine<br />

ermöglicht das einfache Biegen und<br />

Abkanten von Werkstücken mit großen Kastenhöhen.<br />

Mit einer Presskraft von 400 t<br />

und einer Biegelänge von 4,40 m können<br />

auch hochfeste Stähle wie Hardox oder<br />

Weldox problemlos bearbeitet werden.<br />

Die TruBend 8000 bietet zahlreiche Automatisierungsfunktionen<br />

und eignet sich<br />

für den Einsatz in Smart Factories. Der<br />

Trumpf-Partner Starmatik sorgt für einen<br />

vollautomatischen Betrieb, bei dem ein<br />

sechsachsiger Industrieroboter das Be- und<br />

Entladen übernimmt. Die Maschine ist mit<br />

der Trumpf-Biegesoftware Boost und Tec-<br />

Zone Bend für die Offline-Programmierung<br />

ausgestattet. Eine On-Demand-Antriebsoption<br />

ermöglicht Energieeinsparungen von<br />

bis zu 26 %. Die neue TruBend 8000 Serie<br />

ergänzt das Trumpf-Portfolio im Biegesegment<br />

und eignet sich für den Fahrzeug- und<br />

Maschinenbau, die Gebäudetechnik sowie<br />

für universelle Anwendungen im Lohnbetrieb.<br />

www.trumpf.com<br />

Mit einer Presskraft von 400 t biegt die TruBend 8000 von Trumpf hochfeste Stähle mühelos.<br />

Neues Softwaremodul<br />

Effizientere<br />

Laserbearbeitung<br />

Lantek, Anbieter von Softwarelösungen<br />

für die Blechbearbeitungs- und<br />

Fertigungsindustrie, hat die Einführung<br />

eines neuen Moduls für seine Software<br />

Lantek Expert Cut angekündigt. Das<br />

Modul EdgeLine Bevel wurde speziell entwickelt,<br />

um die CNC-Programmierung<br />

moderner Trumpf-Schneidmaschinen zu<br />

rationalisieren und einen effizienteren<br />

Laserbearbeitungsprozess mit der automatischen<br />

Erstellung von Fasen beim<br />

Laserschneiden zu ermöglichen.<br />

EdgeLine Bevel wird von Lantek Expert<br />

Cut unterstützt und erleichtert die Programmierung<br />

dieser fortschrittlichen<br />

Technologie. Das Modul ist ab sofort<br />

verfügbar und verspricht, den Prozess<br />

der Vorbereitung von Werkstücken zum<br />

Schweißen zu verändern und der Industrie<br />

ein neues Maß an Effizienz zu bringen.<br />

Die EdgeLine Bevel-Technologie stellt<br />

einen bedeutenden Fortschritt in der<br />

Laserbearbeitung dar und bietet mehrere<br />

entscheidende Vorteile gegenüber herkömmlichen<br />

Methoden, so das Unternehmen.<br />

Sie ermöglicht spezifische Fasenbearbeitungstechniken,<br />

ohne dass der<br />

Laserkopf gekippt werden muss.<br />

https://campaign.lantek.com/<br />

edgeline-bevelp<br />

<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />

33


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht/Nachricht<br />

Münsteraner Unternehmensgruppe übernimmt E-Commerce-Spezialisten<br />

Zuwachs bei GWS<br />

Die GWS Gesellschaft für Warenwirtschafts-Systeme mbH, Anbieter von ERP-Lösungen für den Handel in Deutschland,<br />

hat rückwirkend zum 1. Januar 2023 die connectiv! eSolutions GmbH erworben. Der CRM- und E-Commerce-Spezialist<br />

mit Hauptsitz in Lingen und einer weiteren Niederlassung in Münster soll trotz der anteiligen Übernahme als<br />

eigenständiges Unternehmen mitsamt allen Standorten und Mitarbeitenden erhalten bleiben. Mit dem jetzigen Schritt<br />

möchten beide Unternehmen ihre seit 2018 bestehende Partnerschaft vertiefen, den Wissensaustausch untereinander<br />

fördern sowie ihre Kompetenzen und Leistungsspektren ausbauen.<br />

„Als GWS sind wir immer auf<br />

der Suche nach wachstumsstarken<br />

Bereichen, um unser Geschäft weiter<br />

auszubauen“, erklärte GWS-Geschäftsführer<br />

Udo Lorenz. „Als<br />

Dienstleister für Großhandelsunternehmen<br />

ist es unser Anspruch, für<br />

unsere Kunden ganzheitlicher<br />

Anbieter im Bereich Geschäftsanwendungen<br />

zu sein und sie in allen<br />

Bereichen optimal zu unterstützen<br />

– vom ERP über das CRM bis hin<br />

zum Dokumentenmanagement und<br />

E-Commerce.<br />

Die connectiv! eSolutions GmbH<br />

bietet mit ihren zentralen Geschäftsbereichen<br />

Customer Engagement<br />

und Digital Commerce daher eine<br />

optimale Ergänzung für unser Portfolio<br />

in den Bereichen CRM und<br />

E-Commerce mit unseren am Markt<br />

etablierten Lösungen Commerce<br />

Suite und OSG Trade.“ Thomas Latajka,<br />

ebenfalls Geschäftsführer der<br />

GWS, ergänzte: „connectiv genießt<br />

als Unternehmen einen ausgezeichneten<br />

Ruf. Die Marke ist auf dem<br />

Markt fest etabliert und stellt eine<br />

enorme Bereicherung für die GWS<br />

dar.“<br />

Win-Win-Situation<br />

für alle Beteiligten<br />

Auch die connectiv sieht in der<br />

neuen strategischen Partnerschaft<br />

zahlreiche Vorteile. „Für unsere<br />

Kunden bedeutet die Partnerschaft<br />

mit der GWS einen absoluten Mehrwert“,<br />

sagte Thomas Thyen, Gründer<br />

und Geschäftsführer von<br />

connectiv. „Mit der GWS an unserer<br />

Seite können wir uns viel breiter<br />

aufstellen. Bislang gab es immer<br />

wieder Punkte, an denen wir einzelnen<br />

Kunden bei bestimmten Aufgabenstellungen<br />

aufgrund mangelnder<br />

Expertise nicht optimal<br />

weiterhelfen konnten. Mit der GWS<br />

haben wir nun einen starken Partner<br />

an unserer Seite, der uns unter<br />

anderem bei Themen und Anfragen<br />

im Microsoft-Dynamics-ERP-Umfeld<br />

künftig sehr gut unterstützen<br />

kann.“<br />

Eine Partnerschaft auf Augenhöhe:<br />

Das ist das erklärte Ziel aller<br />

Beteiligten. „Wir gehen den nächsten<br />

Schritt und erreichen das nächste<br />

Level – zusammen mit der GWS“,<br />

fasste Hermann Silies, Gründer und<br />

Geschäftsführer von connectiv, die<br />

Situation zusammen. „Somit bleibt<br />

connectiv weiterhin connectiv.“ So<br />

habe man auch für die Zukunft des<br />

Unternehmens ein solides Fundament<br />

geschaffen. Marke und Unternehmen<br />

bleiben ebenso bestehen<br />

wie die Standorte in Münster und<br />

Lingen, alle Arbeitsplätze sowie die<br />

bisherigen Ansprechpartner für<br />

Kunden der connectiv.<br />

[Kontakt]<br />

GWS<br />

Gesellschaft für<br />

Warenwirtschafts-<br />

Systeme mbH<br />

Willy-Brandt-Weg 1<br />

48155 Münster<br />

+49 251 7000-02<br />

www.erpsystem.de<br />

www.gws.ms<br />

V.l.n.r.: Thomas Latajka (GWS), Hermann Silies (connectiv), Thomas Thyen (connectiv)<br />

und Udo Lorenz (GWS)<br />

Bild: GWS<br />

Mehr Schlagkraft im Verbund<br />

Auch in der Außenwirkung erwarten<br />

beide Unternehmen positive<br />

Effekte – vor allem gegenüber dem<br />

gemeinsamen Partner Microsoft.<br />

„Wir stellen immer mehr fest, dass<br />

sich Microsoft zunehmend auf die<br />

Betreuung von sehr großen Partnerorganisationen<br />

und Verbünden konzentriert“,<br />

erklärt GWS-Geschäftsführer<br />

Thomas Latajka. „Auch vor<br />

diesem Hintergrund ist der Schulterschluss<br />

von GWS und connectiv<br />

sinnvoll. Im Verbund – auch mit der<br />

faveo GmbH, die schon seit 2018 zu<br />

unserer Unternehmensgruppe<br />

gehört – können wir uns bei Microsoft<br />

in Zukunft noch besser Gehör<br />

verschaffen.“ 2<br />

34 <strong>Stahlreport</strong> 5|23


www.metec.de<br />

www.tbwom.de<br />

12 – 16 June<br />

2023<br />

Düsseldorf<br />

Germany<br />

METEC<br />

11. Internationale<br />

Metallurgie-Fachmesse<br />

mit Kongressen<br />

Bilder: Fronius<br />

Die Fronius SmartCell sorgt für eine<br />

sichere Zusammenarbeit mit dem<br />

Roboter und ermöglicht reproduzierbar<br />

gute Schweißergebnisse.<br />

worldwide<br />

Die Cobot-Schweißzelle CWC-S ist<br />

kompakt, intuitiv bedienbar und schon<br />

ab kleinen Losgrößen profitabel.<br />

Zwei automatisierte Schweißlösungen<br />

Cobot Welding leicht gemacht<br />

Roboterschweißlösungen erzeugen konstante und<br />

hochwertige Schweißnähte. Fronius bietet kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen in Deutschland nun zwei Cobot<br />

Welding-Systeme an: SmartCell und CWC-S. Diese All-in-one-<br />

Lösungen ermöglichen einen einfachen und kostengünstigen<br />

Einstieg in die automatisierte Produktion, so das Unternehmen.<br />

Beide Systeme schweißen sicher und flexibel, so das Unternehmen<br />

weiter. In Kombination mit intelligentem Schweißequipment<br />

erzielen die Nutzer jederzeit reproduzierbare<br />

Schweißergebnisse von hoher Qualität. Dank geringer<br />

Investitionskosten arbeiten sie schon bei geringen Losgrößen<br />

profitabel. Zudem ist nicht mehr unbedingt Schweißoder<br />

Programmierfachpersonal erforderlich. Außerdem<br />

stattet Fronius die beiden kollaborativen Helfer mit einem<br />

Schweißtisch, einer Absaugung für den Schweißrauch und<br />

einer Schutzeinhausung mit Blendschutz aus. Damit ist eine<br />

CE-zertifizierte Sicherheit gewährleistet.<br />

Die Cobot-Schweißzelle Fronius SmartCell ist dank der<br />

SmartArc-Benutzeroberfläche ein leicht und intuitiv bedienbares<br />

System. Mit dem SmartArc Extension Pack-Handgriff<br />

am Roboterarm lernt die Schweißfachkraft den Cobot an. Bei<br />

der Cobot-Schweißzelle CWC-S steht für das Schweißen von<br />

Rundnähten eine synchron zur Schweißung bewegliche Dreheinheit<br />

samt Reitstock zur Verfügung.<br />

www.fronius.com<br />

Nachhaltige Metallurgie<br />

<br />

<br />

E mc<br />

Die METEC mit dem Bereich Schmiedetechnik ist das<br />

globale Zukunfts-Event rund um die klimaschonende<br />

Herstellung und Verarbeitung von Roheisen, Stahl- und<br />

NE-Metallen.<br />

Branchentreff und Diskussionsforum<br />

Rahmenveranstaltungen wie die 6 th European Steel<br />

Technology and Application Days (ESTAD) bieten mit<br />

Diskussionsforen zu neuen grünen Stahltechnologien<br />

und -anwendungen Denkanstöße und Praxisbeispiele<br />

auf weltweit höchstem Niveau.<br />

Willkommen in Düsseldorf!<br />

European Meta lurgical Conference<br />

mc 2023<br />

June 11 - 14<br />

Düsseldorf, Germany<br />

<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />

35<br />

Messe Düsseldorf GmbH<br />

Postfach 10 10 06 _ 40001 Düsseldorf _ Germany<br />

Tel. +49 211 4560 01 _ Fax +49 211 4560 668<br />

www.messe-duesseldorf.de


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht/Nachricht<br />

Mit dem Seilzug DVR stellt Demag eine Baureihe vor, die für vielseitige Einsatzmöglichkeiten geeignet ist.<br />

Bild: Demag Cranes<br />

Der neue Demag Seilzug DVR<br />

Kompakt, vielseitig, leistungsstark<br />

Demag stellt eine neue Seilzugbaureihe vor, die sich dem Unternehmen zufolge u.a. durch sehr kompakte<br />

Abmessungen und zahlreiche Optionen auszeichnet. Auch die Antriebssteuerung bringt neue Funktionen<br />

in Krane und allgemeine Hubanwendungen – zum Beispiel diverse Assistenz- und Sicherheitsfunktionen,<br />

die sich sogar per App konfigurieren lassen.<br />

Mit dem Seilzug DVR stellt Demag eine Baureihe<br />

vor, die für vielseitige Einsatzmöglichkeiten geeignet<br />

ist: Fünf fein abgestufte Baugrößen mit Tragfähigkeiten<br />

von bis zu 80 t und Hakenwegen von 4 bis 200<br />

m bilden dabei die Grundlage für ein breites Anwendungsspektrum.<br />

Vier Bauformen<br />

In der Baureihe stehen vier Bauformen zur Wahl. Der<br />

Fußzug F-DVR mit Tragfähigkeiten bis zu 80 t eignet<br />

sich für den ortsfesten Einsatz oder als Hebezeug für<br />

Sonderkatzen – hier kann er in vorbereitete Stahlkonstruktionen<br />

integriert werden. Mit dem EK-DVR steht<br />

eine Einschienenkatze bis 12,5 t mit zwei angetriebenen<br />

Laufrädern und optimierter Bauhöhe zur Verfügung.<br />

Die Unterflanschkatze EU-DVR ist dank der<br />

stufenlosen Flanschbreite von 80 bis 610 mm für ein<br />

breites Einsatzfeld geeignet, zumal hier auch eine kurvengängige<br />

Drehgelenkkatze (EUD-DVR) zum Programm<br />

gehört. Die Zweischienenkatze EZ-DVR zeichnet<br />

sich u.a. durch eine kurze Spurweite und<br />

verschiedene Anschlussformen des Katzträgers aus.<br />

Bei den Steuerschaltern hat der Anwender die Wahl<br />

zwischen zwei ergonomischen und benutzerfreundlichen<br />

Baureihen (DSB und DST). Darüber hinaus lässt<br />

sich jeder aus einer Fülle von Optionen ergänzen – vom<br />

Kranhaken über Bremsen bis zur (Funk-)Steuerung.<br />

Seilzüge aufgabengerecht konfigurieren<br />

Bauformenübergreifend können Anwender den Seilzug<br />

für die jeweiligen Aufgaben maßgerecht konfigurieren.<br />

Als Einstiegsvariante steht zunächst eine Version mit<br />

eingeschränkten Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung,<br />

die vor allem für preisbewusste Nutzer mit einfachen<br />

Hubaufgaben geeignet ist. In der nächsten Ausbaustufe<br />

sorgen Frequenzumrichter für stufenloses<br />

Fahren. Als modulare Komponenten werden weiterhin<br />

elektronische Bausteine angeboten, die Funktionen<br />

der Zustandsüberwachung und des elektronischen<br />

Lastmanagements übernehmen.<br />

Im nächsten Level wird die Schnittstelle zu einer<br />

App integriert, die es Nutzer und Betreiber ermöglicht,<br />

per App die Zustandsüberwachung zu vereinfachen.<br />

Schließlich bietet die maximale Ausbaustufe zudem<br />

36 <strong>Stahlreport</strong> 5|23


stufenlose Hub- und Fahrgeschwindigkeiten<br />

durch den Einsatz der<br />

Demag Umrichter-Baureihe DMI.<br />

Die Implementierung der Pro-<br />

Hub-Funktion bietet zudem einen<br />

noch wirtschaftlicheren Betrieb, für<br />

höhere Geschwindigkeiten und<br />

damit mehr Umschlagleistung.<br />

Ohne Last verfährt der DVR mit<br />

hoher Geschwindigkeit, bei Teillast<br />

mit mittlerem Tempo und unter voller<br />

Last ist präzises Positionieren<br />

möglich. ProHub ASR bildet dabei<br />

den Einstieg in das stufenlose<br />

Heben und ermöglicht ein noch feinfühligeres<br />

Positionieren der Last.<br />

Hohes Sicherheitsniveau<br />

Die integrierten Steuereinheiten<br />

OWL oder DMU (auch hier kann<br />

der Kranbetreiber auswählen)<br />

überwachen sämtliche Betriebszustände<br />

und gewährleisten damit<br />

ein hohes Sicherheitsniveau, zumal<br />

hier weitere Komfort-, Sicherheitsund<br />

Assistenzfunktionen integriert<br />

sind.<br />

Dazu gehören die Schlaffseilüberwachung<br />

ebenso wie eine<br />

„Follow me“-Funktion (Bewegen<br />

der Last durch Führen des Hakens<br />

von Hand), Tandemsteuerung (mit<br />

einer Steuereinheit werden zwei<br />

DVR-Seilzüge bedient), Umfahrsteuerung<br />

(Festlegen von Sperrbereichen),<br />

Hakenzentrierung (automatische<br />

Positionierung des<br />

Hakens über der Last), eine<br />

bereichsbezogene Lastreduzierung<br />

und die Lastpendeldämpfung.<br />

Zur Intelligenz der Seilzugsteuerung<br />

und zum Bedienkomfort<br />

der neuen Seilzüge passt es, dass<br />

der Anwender die Konfiguration<br />

bequem über eine App vornehmen<br />

kann. Damit setzt die DVR-Baureihe<br />

auch in Sachen Bedienkomfort,<br />

Konnektivität und Digitalisierung<br />

Maßstäbe. 2<br />

[Kontakt]<br />

Demag Cranes &<br />

Components GmbH<br />

Ruhrstraße 28<br />

58300 Wetter/Ruhr<br />

+49 2335 92-0<br />

www.demagcranes.com<br />

www.demagcranes.de/<br />

seilzug-dv<br />

BoosterBI<br />

Business Intelligence für die<br />

Anarbeitung<br />

Die Kaltenbach.Solutions GmbH<br />

erweitert ihr Angebot um eine vollintegrierte<br />

Business Intelligence-Lösung. Das Produkt<br />

„BoosterBI“ hat das Unternehmen<br />

erstmals im Rahmen der Hannover Messe<br />

vom 17. bis 24. April der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

Primäre Zielgruppen sind der lagerhaltende<br />

Stahlhandel und die verarbeitende<br />

Industrie, die ihre Anarbeitungs- und Logistik-Prozesse<br />

auf der Grundlage von übersichtlich<br />

aufbereiteten Datenmengen noch<br />

effizienter und nachhaltiger gestalten wollen.<br />

Mit dem neuen Angebot reagiere man<br />

auf die verstärkte Nachfrage von Kunden<br />

aus dem Stahlhandel, so Kaltenbach.Solutions.<br />

Um fundierte Entscheidungen über Anarbeitungsprozesse<br />

im eigenen Unternehmen<br />

zu treffen, habe es bisher keine geeignete<br />

Lösung gegeben, die auch IoT-Daten von<br />

Maschinen erfassen kann. „BoosterBI“ führt<br />

ERP-, Betriebs- und Maschinendaten auf<br />

einer Plattform zusammen und generiere<br />

damit einen messbaren Mehrwert für die<br />

Unternehmen. Als Basis für die Lösung setzt<br />

Kaltenbach.Solutions die Plattform „Qlik<br />

Sense“ der Firma Qlik ein, die sich als weltweiter<br />

Marktführer für Business Intelligence<br />

Solutions einen Namen gemacht habe.<br />

Dank der verfügbaren Standardschnittstellen<br />

zu allen gängigen ERP-Systemen lasse<br />

sich „BoosterBI“ problemlos in bereits vorhandene<br />

IT-Strukturen integrieren.<br />

www.kaltenbach-solutions.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />

37


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Berichte<br />

Fotos: KST<br />

Das Shot Peening optimiert dauerschwingbelastete<br />

Bauteile, beispielsweise<br />

Blattfedern.<br />

Millionen von Kugeln aus arrondiertem<br />

Drahtkorn erzeugen beim Shot Peening<br />

beim Aufprall mit hoher Geschwindigkeit<br />

eine Eigenspannung in den Oberflächenschichten<br />

des Materials.<br />

Shot Peening für intensive Kaltverfestigung von Bauteilen<br />

Randschichten brauchen Aufmerksamkeit<br />

Randschichten haben es nicht einfach – das gilt auch für Bauteile. Durch Biegeprozesse entstehen gerade<br />

im Außenbereich starke Spannungen, Reibung, Schmierung und Verschleiß hinterlassen Spuren. Die Folge:<br />

Materialermüdung. Das sogenannte Shot Peening unterstützt beanspruchte Zonen – es erzielt eine intensive<br />

Kaltverfestigung.<br />

[Kontakt]<br />

Kugel-Strahltechnik<br />

GmbH<br />

Volmarsteiner Str. 17<br />

58089 Hagen<br />

+49 2331 9389-0<br />

info@kst-hagen.de<br />

www.kst-hagen.de<br />

Beim Shot Peening werden die Bauteile mit Millionen<br />

von Kugeln aus arrondiertem, also abgerundetem<br />

Drahtkorn mit hoher Geschwindigkeit „beschossen“<br />

– und erzeugen so eine Eigenspannung in den<br />

Oberflächenschichten des Materials. „Dadurch erhöht<br />

sich die Lebensdauer des Bauteils signifikant“, erklärt<br />

Marco Heinemann, Geschäftsführer von KST<br />

Kugel-Strahltechnik. Der Oberflächenspezialist aus<br />

Hagen setzt das Verfestigungsstrahlen unter anderem<br />

für Bauteile von Automobil-Zulieferern ein: Federn,<br />

Achsschenkel, Zahnräder, Verbindungselemente und<br />

ähnliche dauerschwingbelastete Bauteile.<br />

Strahlverfahren erhöht Widerstandskraft<br />

von Bauteilen<br />

Das Strahlverfahren ist auch im Leichtbau gefragt: Es<br />

macht Komponenten mit geringem Gewicht wesentlich<br />

belastbarer. Die durch das Shot Peening erzeugte dynamische<br />

Dauerschwingfestigkeit der Bauteile steigert<br />

deren Widerstandskraft gegenüber tribologischen<br />

Beanspruchungen wie Reibung, Schmierung und Verschleiß.<br />

„Der Stabilisierungseffekt macht das Shot Peening<br />

in vielen Branchen zum verlässlichen Problemlöser –<br />

unter anderem in der E-Mobilität“, unterstreicht Heinemann.<br />

Sein Team fährt bei Bedarf für Kunden auch<br />

individuelle Versuchsreihen, um planbare Ergebnisse<br />

zu erzielen. Entwickler profitieren davon, weil sie die<br />

positiven Effekte des Shot Peenigs damit bereits in der<br />

Konstruktionsphase berücksichtigen können<br />

KST Kugel Strahl-Technik bearbeitet Gestellware,<br />

Schüttgut und Einzelteile auf unterschiedlichen<br />

Anlagentypen. Trommel-Strahlanlagen garantieren<br />

auch bei sehr kleinen und filigranen Bauteilen eine<br />

100-prozentige Chargensicherheit und sortenreine<br />

Bearbeitung. 2<br />

38 <strong>Stahlreport</strong> 5|23


Go Live für neuen Internetauftritt: Im Mai hat Meba seine neue Homepage gelauncht.<br />

Meba Metall-Bandsägen launcht neuen digitalen Auftritt<br />

Go Live für neue Website mit neuem Webshop<br />

Der Spezialist für Metall-Bandsägen Meba ist Anfang Mai mit seinem neuen Webauftritt an den Start gegangen. Mit der<br />

Neuauflage der Internetpräsenz stehen Userinnen und Usern zahlreiche Neuerungen zur Verfügung, die die Seite nicht<br />

nur attraktiver, sondern einfacher und bequemer machen, so das Unternehmen.<br />

„Unsere neue digitale Plattform<br />

inklusive neuem Webshop<br />

soll die Customer Journey vom ersten<br />

digitalen Kontakt mit Meba an<br />

deutlich attraktiver und einfacher<br />

machen. Wir sind ein weltweit tätiges<br />

Industrieunternehmen. Da sind<br />

ein guter Webauftritt und Webshop<br />

ein Must-Have“, so Geschäftsführer<br />

Carsten Oberwelland.<br />

Besonderer Fokus auf<br />

das Nutzererlebnis<br />

Der neue Webauftritt von Meba<br />

wurde im Vergleich zur bisherigen<br />

Webseite optisch sehr stark verändert<br />

und mit aktuellen Bildern ausgestattet.<br />

Neben einem zeitgemäßen<br />

Design war das Ziel, das<br />

Unternehmen Meba und seine Mitarbeitenden<br />

authentisch darzustellen.<br />

Bei der Neugestaltung habe<br />

das Unternehmen auf Übersichtlichkeit<br />

und klare, logische Navigationswege<br />

Wert gelegt. Die<br />

Menüführung des Online-Auftritts<br />

sollte vereinfacht werden, sodass<br />

die User noch schneller und<br />

unkomplizierter die für sie relevanten<br />

Informationen und Neuheiten<br />

in den einzelnen Bereichen finden.<br />

Mit dem Go-Live profitieren<br />

Nutzer nicht nur von der verbesserten<br />

Nutzerfreundlichkeit der<br />

Seite, sondern auch von neuen<br />

Funktionen. Meba veranstaltet<br />

regelmäßig Webinare zu spannenden<br />

Themen rund ums Sägen.<br />

Diese können auf der neuen digitalen<br />

Plattform heruntergeladen<br />

werden. Zusätzlich gibt der neue<br />

Mebablog mit seinen Artikeln ab<br />

sofort informative Einblicke in die<br />

Produkt- und Unternehmenswelt<br />

von Meba.<br />

Neuer Webshop<br />

Eines der Highlights auf der neuen<br />

digitalen Meba-Welt ist sicherlich<br />

der neue Webshop. Schnell und<br />

unkompliziert können hier nicht<br />

nur Ersatzteile und sämtliches<br />

Zubehör bestellt werden. Auch verschiedene<br />

Metallbandsägen sind<br />

über den Mebashop ganz unkompliziert<br />

zu erwerben. Der neue Produktfinder<br />

macht es Usern besonders<br />

einfach, schnell die für sie<br />

geeigneten Bandsägen und passendes<br />

Zubehör zu finden. 2<br />

[Kontakt]<br />

Meba Metall-<br />

Bandsägemaschinen<br />

GmbH<br />

Lindenstraße 6-8<br />

72589 Westerheim<br />

+49 7333 9644-0<br />

www.meba-saw.com<br />

info@meba-saw.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />

39


Messen<br />

und Märkte<br />

Bericht/Nachricht<br />

Roadmap der Stahlrohr-Initiative<br />

Grafik: WV Stahlrohre<br />

Von links nach rechts: Bernhard Osburg (CEO Thyssenkrupp Steel), Burkhard Dahmen (CEO SMS group), Hendrik Wüst (Ministerpräsident<br />

Nordrhein-Westfalen), Martina Merz (CEO Thyssenkrupp), Sören Link (Oberbürgermeister Duisburg), Tekin Nasikkol (Gesamtbetriebsratsvorsitzender<br />

Thyssenkrupp Steel).<br />

Verbandsinitiative macht Minderungspotenziale sichtbar<br />

Produktion CO 2 -neutraler Stahlrohre in Sicht<br />

Vor einem Jahr hat die Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre e.V. die Verbandsinitiative „Carbon Reduced Tubes & Pipes<br />

– Auf dem Weg zum CO 2 -neutralen Stahlrohr“ ins Leben gerufen. Nachdem die verschiedenen Produktionsverfahren<br />

genauer unter die Lupe genommen und exemplarische Product Carbon Footprints (Master-Footprints) erarbeitet wurden,<br />

geht es jetzt darum, die identifizierten CO 2 -Minderungspotenziale in Angriff zu nehmen.<br />

[Kontakt]<br />

Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahlrohre e.V.<br />

Kaiserswerther Str. 137<br />

40474 Düsseldorf<br />

+49 211 4564-131<br />

info@wv-stahlrohre.de<br />

www.wv-stahlrohre.de<br />

Wie auch bei der Bestimmung<br />

des Status quo können wertvolle<br />

Synergien genutzt werden, die<br />

sich aus dem gemeinsamen „Branchen-Vorstoß“<br />

ergeben. Dazu zählen<br />

die Bewertung von Maßnahmen,<br />

fachlicher Input, Erfahrungsaustausch<br />

und die<br />

Ableitung von Handlungsoptionen.<br />

Man habe mit der<br />

Bewertung nun eine solide<br />

Basis geschaffen, zeigt sich<br />

Frank Harms zufrieden:<br />

„Für vier Produktionsverfahren<br />

haben wir nun einen<br />

beispielhaften Footprint<br />

vorliegen: für nahtlos<br />

warmgewalzte Stahlrohre, nahtlos<br />

kaltgezogene und kaltgepilgerte<br />

Präzisionsstahlrohre sowie<br />

geschweißt kaltgezogene Präzisionsstahlrohre.“<br />

Aus den Master-Footprints<br />

können nun für jedes<br />

„Die erste Wegstrecke hat uns<br />

ordentlich Ausdauer abverlangt.<br />

Für die Bewertung des<br />

Status quo als Master-Footprints<br />

mussten umfassend Daten<br />

erhoben, Prozesse analysiert<br />

und bewertet werden.“<br />

Frank Harms, Geschäftsführer der<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre e.V.<br />

Mitgliedsunternehmen – unter<br />

anderem Benteler Steel/Tube, Arcelormittal<br />

Tubular Products Altensteig,<br />

Europipe sowie Prinz & Co. -<br />

individuelle Bewertungen abgeleitet<br />

werden.<br />

„Die Master-Footprints<br />

machen deutlich, wo<br />

CO 2 -Minderungspotenziale<br />

schlummern“, so Frank<br />

Harms. Diese Potenziale<br />

gelte es nun zu erschließen.<br />

Dafür wollen die Mitgliedsunternehmen<br />

der WV Stahlrohre<br />

in einen regelmäßigen<br />

Austausch treten, fachliches<br />

Know-how an Bord holen,<br />

einen Umsetzungspfad defi-<br />

40 <strong>Stahlreport</strong> 5|23


nieren und letztendlich Maßnahmen<br />

realisieren.<br />

Genaue Prozessanalyse ist<br />

wertvolle Basis<br />

„Es zahlt sich aus, dass wir eine<br />

detaillierte Datenerhebung vorgenommen<br />

haben. Prozessspezifisch<br />

kann abgeleitet werden, wo die einzelnen<br />

Unternehmen Treibhausgas-Emissionen<br />

einsparen können<br />

und wo genau Reduktionspotenziale<br />

entlang der Wertschöpfungskette<br />

liegen“, erläutert Verena<br />

Gebhardt, Projektverantwortliche<br />

bei der Green Navigation GmbH.<br />

Die Initiative der WV Stahlrohre<br />

wird seit Beginn an von der<br />

Green Navigation GmbH begleitet.<br />

Das Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen<br />

aus Unna hat<br />

die Master-Footprints erarbeitet<br />

und wird nun die nächsten Schritte<br />

fachlich und organisatorisch steuern.<br />

„Themen wie Wärmerückgewinnung,<br />

Erhöhung der Materialeffizienz<br />

der Beizmittel, des<br />

Ökostromanteils oder die Auswahl<br />

von Transportmitteln können quantitativ<br />

bewertet werden.“ Jetzt gelte<br />

es, praktische Umsetzungsmöglichkeiten<br />

zu erarbeiten und in einen<br />

kontinuierlichen Verbesserungsprozess<br />

einzusteigen.<br />

„Die Klimaneutralität unserer<br />

Produkte steht und fällt natürlich<br />

mit dem Footprint des eingesetzten<br />

Stahls“ erläutert Christine Jüngst,<br />

COO Prinz & Co. GmbH Stahlrohre<br />

und Vorsitzende der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahlrohre e.V. „Nichtsdestotrotz<br />

hat die Bewertung des<br />

INFO Über Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre e.V.<br />

Status quo gezeigt, dass wir als<br />

Weiterverarbeiter auch einiges zur<br />

Klimaneutralität eines Stahlrohres<br />

beitragen können. Und genau das<br />

wollen wir in der Initiative angehen<br />

– gemeinsam, strukturiert und mit<br />

fachlicher Unterstützung“. 2<br />

Die Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre e.V. vertritt die Interessen<br />

der deutschen Stahlrohrindustrie gegenüber der Politik, der<br />

übrigen Wirtschaft und der Öffentlichkeit. Mit der Mitgliedschaft im<br />

europäischen Dachverband der Stahlrohrindustrie, der European<br />

Steel Tube Association, werden internationale Interessen abgedeckt.<br />

Die Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre e.V. unterstützt ihre Mitglieder<br />

in vielen Bereichen, wie gesetzlichen Vorgaben, Technik und<br />

Umweltschutz.<br />

ifo Institut<br />

Autoindustrie läuft etwas besser<br />

Die Geschäftslage der deutschen Autohersteller<br />

und ihrer Zulieferer hat sich dem Münchner Ifo-Institut<br />

zufolge leicht verbessert. Das geht aus einer aktuellen<br />

Umfrage des Wirtschaftsforschungsinstituts hervor. Im<br />

April stieg der Indikator für die Hersteller auf 23,7 Punkte,<br />

nach 19,3 im März. Bei den Zulieferern stieg er auf 35,2<br />

Punkte, nach 34,6. „Die Zulieferer sind weiterhin deutlich<br />

zufriedener mit ihren aktuellen Geschäften als die Autohersteller“,<br />

sagte Oliver Falck, Leiter des Ifo-Zentrums für<br />

Industrieökonomik und neue Technologien.<br />

Gleichzeitig haben sich die ohnehin nicht rosigen<br />

Geschäftserwartungen bei den Autoherstellern kaum<br />

verbessert. Sie stiegen nur leicht auf 2,2 Punkte, nach<br />

1,2 im März. Bei den Zulieferern sind die pessimistischen<br />

Aussichten von minus 5,8 weiter eingebrochen auf minus<br />

12,2. „Die Automobilmesse in Shanghai im April hat der<br />

deutschen Automobilbranche klar vor Augen geführt,<br />

dass der Wettbewerb in der neuen Elektromobilitätswelt<br />

auf dem für die deutschen Autobauer so wichtigen chinesischen<br />

Markt aber auch darüber hinaus härter wird“,<br />

erläutert Falck.<br />

www.ifo.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />

41<br />

Wirtschaft trifft Wissenschaft<br />

Business meets Science<br />

www.sawexpo.de<br />

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und Märkte<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Foto: Messe München<br />

Die Messe Bau feierte im April ein gelungenes Comeback in den<br />

Münchener Messehallen.<br />

Ausgebuchte Messe mit Ausstellerrekord<br />

Bau feiert gelungenes<br />

Comeback<br />

Nach über vier Jahren Pause hat sich die Bau – Weltleitmesse für<br />

Architektur, Materialien, Systeme – mit einem hervorragenden<br />

Ergebnis zurückgemeldet, wie die veranstaltende Messe<br />

München bilanzierte. Rund 190.000 Besucherinnen und Besucher<br />

informierten sich zwischen dem 17. und 22. April auf dem Gelände<br />

der Messe München über Neuheiten und Trends der 2.260<br />

Aussteller aus 49 Ländern.<br />

Bis zur Hälfte der Messelaufzeit<br />

kamen die Besucherzahlen an<br />

das Niveau von 2019 heran. Warnstreiks<br />

an deutschen Flughäfen<br />

sowie im öffentlichen Nah- und Fernverkehr<br />

bremsten jedoch den positiven<br />

Trend. Dennoch erreichte die Bau<br />

trotz dieser Rahmenbedingungen<br />

ein sehr erfolgreiches Resultat.<br />

Wichtige Bühne für die Branche<br />

Die erst vor zwei Monaten gestartete<br />

365 Tage Branchen Plattform Bau<br />

Insights verzeichnete ebenfalls einen<br />

großen Zuspruch: bis zu 40.000 Personen<br />

nutzten täglich das neue<br />

Online Portal der Baubranche. „Die<br />

Bau hat erneut bewiesen, dass sie die<br />

wichtigste Bühne für Innovationen<br />

und Premieren im Bausegement ist<br />

und bleibt. Trotz der vierjährigen<br />

Zwangspause präsentierten sich so<br />

viele Firmen wie noch nie in München.<br />

Damit wird der sehr positive<br />

Zuspruch zu Fachmessen und insbesondere<br />

zu Weltleitmessen, wie er<br />

sich schon in 2022 gezeigt hat, untermauert,“<br />

kommentierten die beiden<br />

Messechefs Reinhard Pfeiffer und<br />

Stefan Rummel die Bau 2023.<br />

Zustimmung zu einer sehr<br />

gelungenen Bau kommt von Dieter<br />

Schäfer, Vorsitzender des Ausstellerbeirats<br />

der Bau: „Mit der Verlegung<br />

der Bau 2023 in den April<br />

haben wir alles richtig gemacht.<br />

Voll belegte Hallen und ein hoher<br />

internationaler Besucheranteil<br />

unterstreichen die Relevanz der<br />

Bau. Umso wichtiger war es, dass<br />

die Messe nach über vier Jahren<br />

wieder stattgefunden hat. Künftig<br />

kehrt die Bauwieder zum gewohnten<br />

Januartermin zurück.“<br />

Die nächste Ausgabe der Baufindet<br />

von 13. bis 18. Januar 2025<br />

auf dem Münchn er Messegelände<br />

statt. Darüber hinaus zeigen die<br />

Veranstaltungen digitalBauconference<br />

+ networking (4.–6. Juli 2023,<br />

München) sowie digitalBau (20.–<br />

22. Februar 2024, Köln) Lösungen<br />

und Produkte im Bereich Bausoftware.<br />

2<br />

[Kontakt]<br />

Messe München<br />

GmbH<br />

Am Messesee 2<br />

81829 München<br />

+49 89 949-20720<br />

www.messemuenchen.de<br />

Fachkräftemangel und<br />

Lieferkettenstörungen<br />

Metallhandwerk: Keine<br />

Frühjahrsbelebung in NRW<br />

Zum Ende des 1. Quartals<br />

2023 beurteilt die Mehrheit der nordrhein-westfälischen<br />

Metallunternehmen<br />

ihre wirtschaftliche Lage als<br />

befriedigend oder besser, mehr als<br />

ein Drittel erwartet jedoch eine Verschlechterung.<br />

Die aktuelle Auftragslage<br />

hat sich leicht verbessert, liegt<br />

aber immer noch unter dem langjährigen<br />

Durchschnitt. Preiswettbewerb<br />

und anhaltende Kostensteigerungen<br />

belasten nach wie vor.<br />

Zentrales Problem bleibt der Fachkräftemangel:<br />

80 % der Befragten<br />

nennen ihn als größte Herausforderung,<br />

fast 80 % können offene Stellen<br />

nicht besetzen. Bei den Feinwerkmechanikern<br />

belasten Störungen in<br />

der Lieferkette rund 65 %, bei den<br />

Metallbauern ist die Lage mit 37 %<br />

entspannter. Der befürchtete Auftragsmangel<br />

dämpft die Investitionsbereitschaft:<br />

Weniger als die Hälfte<br />

der Betriebe plant in diesem Jahr<br />

größere Investitionen.<br />

Stephan Lohmann, Geschäftsführer<br />

des Fachverbandes Metall, kommentiert:<br />

„Die erhoffte Frühjahrsbelebung<br />

im Metallhandwerk ist leider<br />

ausgeblieben. Die Befürchtungen<br />

des baunahen Metallhandwerks über<br />

nachlassende Auftragseingänge und<br />

die anhaltenden Schwierigkeiten des<br />

Maschinenbaus in den Lieferketten<br />

lassen keinen nachhaltigen Optimismus<br />

aufkommen. Zudem trübt der<br />

fast überall spürbare Fachkräftemangel<br />

die Stimmung der Unternehmer<br />

und dämpft die Investitionsneigung<br />

im Metallhandwerk“.<br />

https://metallhandwerk-nrw.de<br />

42 <strong>Stahlreport</strong> 5|23


Geschäftsklima Zulieferindustrie Deutschland April 2023<br />

Saldo der positiven und negativen Meldungen<br />

Aktuelle Lage Erwartungen für die nächsten sechs Monate<br />

Quelle: ArGeZ<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

-40<br />

-50<br />

-60<br />

-70<br />

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023<br />

Argez-Geschäftsklima<br />

Zulieferer leben von der Substanz<br />

Das Geschäftsklima der deutschen<br />

Zulieferer sieht sich zum Auftakt des zweiten<br />

Quartals 2023 mit einer zwiespältigen<br />

Entwicklung konfrontiert, wie die Arbeitsgemeinschaft<br />

Zulieferindustrie (Argez) mitteilt.<br />

Damit einher ging eine Abschwächung von<br />

5,2 auf 4,0 Punkte. Ursache ist die Bewertung<br />

der aktuellen Lage. Sie befindet sich<br />

mit 13,5 Punkten auf dem tiefsten Wert seit<br />

zwei Jahren. Ob der positive Trend der<br />

Monate zuvor gebrochen ist, werde sich<br />

wohl erst mit dem Mai, dem traditionell<br />

starken Ordermonat zeigen.<br />

Aktuell zehren die Zulieferer deutlich von<br />

ihren Auftragsreserven, so die Argez. Positive<br />

Impulse aus den Hauptkundenbereichen<br />

seien eher zögerlich. Der Auftragsbestand<br />

im Fahrzeugbau schmelze langsam ab, während<br />

neue stabile Nachfragereaktionen des<br />

Marktes noch ausblieben. Damit einher geht<br />

der Argez zufolge eine Seitwärtsbewegung<br />

der Zulieferererwartungen. Auf Sicht von<br />

sechs Monaten liegt der Saldo von Optimisten<br />

und Skeptikern noch mit 5 % im negativen<br />

Bereich.<br />

www.argez.de<br />

Siebter Monat in Folge mit zweistelligem Rückgang<br />

Negativtrend im Wohnungsbau hält an<br />

Die Talfahrt auf dem Bau geht weiter.<br />

„Der anhaltende Negativtrend bei den Baugenehmigungen<br />

hat sich auch im Februar<br />

fortgesetzt. Vor allem der Wohnungsbau leidet<br />

unter den schlechten Rahmenbedingungen<br />

und der Zurückhaltung der Investoren.“<br />

Mit diesen Worten kommentiert der Hauptgeschäftsführer<br />

des Hauptverbands der<br />

Deutschen Bauindustrie e.V., Tim Oliver<br />

Müller, die vom Statistischen Bundesamt<br />

veröffentlichten Werte.<br />

So ging die Zahl der neu zum Bau genehmigten<br />

Wohnungen gegenüber dem Februar<br />

2022 um 23,1 % zurück. „Dies war bereits<br />

der siebte aufeinanderfolgende Monat mit<br />

einem zweistelligen Genehmigungsrückgang“,<br />

mahnte Müller. Sorgen bereite den<br />

Unternehmen nach wie vor eine verlässliche<br />

Planung von Neubauten. Der Topf sei so gut<br />

2021 2022 2023*<br />

Wohnungsbau +0,6- 2,2- 7,3<br />

Wirtschaftsbau +0,1- 1,0- 3,4<br />

Öffentlicher Bau -2,9 -1,1 -5,3<br />

Gesamt +0,0- 1,7- 6,1<br />

BIP +2,6 +1,8 +0,4<br />

wie leer, jetzt gehe es um eine Aufstockung.<br />

Auch der Abbau von Bürokratie könne einen<br />

Schub auslösen, so Müller.<br />

Im Öffentlichen Bau ist das Bild uneinheitlich.<br />

Dem Absturz der Genehmigungen<br />

(veranschlagte Baukosten) um ein Drittel im<br />

Januar folgte nun zwar eine Zunahme um<br />

41,1 % im Februar, die aber den Rückgang<br />

Bauinvestitionen,<br />

Umsatz der Betriebe im<br />

Bauhauptgewerbe, real<br />

in % zum Vorjahr<br />

*2023 (Prognose)<br />

der Vormonate bei weitem nicht ausgleichen<br />

kann. Ähnlich sieht es im Wirtschaftsbau<br />

aus. Im Januar gab es ein Genehmigungsplus<br />

(veranschlagte Baukosten) von<br />

11,5 %, dem nun ein Rückgang um 12,7 %<br />

im Februar folgte. Dennoch zeigt sich der<br />

gewerbliche Bau bislang relativ robust.<br />

www.bauindustrie.de<br />

Quelle: Bauindustrie; Quelle 2023: Institut für Wirtschaftsforschung Halle<br />

<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />

43


Messen<br />

und Märkte<br />

Nachrichten<br />

Ifo-Konjunkturumfrage<br />

Materialengpässe in der Industrie rückläufig<br />

Quelle: ifo Konjunkturumfragen, April 2023<br />

Die Probleme bei der Beschaffung<br />

von Rohstoffen und Vorprodukten in der<br />

Industrie haben sich verringert. Im April<br />

berichteten 39,2 % der befragten Firmen<br />

von Engpässen, im März waren es noch<br />

41,6 %, meldete das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung<br />

an der Universität München<br />

e. V. (Ifo-Institut). „Nicht zuletzt, weil<br />

auch die Anzahl an neuen Aufträgen gestiegen<br />

ist, sind das gute Nachrichten für die<br />

Industrie“, sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der<br />

Ifo-Umfragen. „Die Unternehmen hätten<br />

sich aber sicherlich auch über einen stärkeren<br />

Rückgang gefreut.“<br />

Nur in vier von 18 betrachteten Branchen<br />

liegt der aktuelle Wert unterhalb des jeweiligen<br />

langfristigen Mittelwertes. „Eine tief-<br />

greifende Entspannung steht in der Industrie<br />

noch aus“, ergänzt Wohlrabe. Bei den<br />

Herstellern von Elektrischen Ausrüstungen<br />

sank der Anteil um knapp 10 Prozentpunkte<br />

auf 51,3 %. Einen noch stärkeren Rückgang,<br />

von 21,6 auf 5,1 %, gab es in der Getränkeindustrie.<br />

Mit 73,5% ist das Problem der<br />

Lieferengpässe den Herstellern von Datenverarbeitungsgeräten<br />

sowie optischen und<br />

elektronischen Erzeugnissen gegenwärtig<br />

am größten. Auch in der Autobranche liegt<br />

der Anteil mit knapp 70 % weiterhin sehr<br />

hoch. Nach einer zuletzt deutlichen Entspannung<br />

berichteten die Möbelhersteller<br />

wieder mehr von Problemen bei der Materialbeschaffung<br />

(19 % nach 10,4 %).<br />

www.ifo.de/fakten<br />

Knappheit von Vorprodukten im Verarbeitenden Gewerbe<br />

Anteil der Nennungen in %<br />

Verarbeitendes Gewerbe 39,2<br />

Datenverarbeitungsgeräte 73,5<br />

Automobilindustrie 68,7<br />

Maschinenbau 62,9<br />

Herstellung von Bekleidung 51,9<br />

Elektrische Ausrüstungen 51,3<br />

Herstellung von Metallerzeugnissen 21,7<br />

Chemische Industrie 21,4<br />

Herstellung von Möbeln 19,0<br />

Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln 18,6<br />

Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren 18,1<br />

Gummi- und Kunststoffwaren 16,3<br />

Druckerzeugnisse 15,1<br />

Herstellung von Textilien 13,9<br />

H. v. Glaswaren, Keramik, Verarb. v. Steinen und Erden 13,6<br />

Papiergewerbe 6,0<br />

Getränkeherstellung 5,1<br />

Metallerzeugung und -bearbeitung 4,0<br />

Comarch Software<br />

Asset Tracking in schwierigen Umgebungen<br />

Die Comarch Software und Beratung<br />

AG bietet auf www.industrie.de ein kostenloses<br />

Whitepaper zum Asset Tracking in der<br />

Stahl- und Metallindustrie an. Das Whitepaper<br />

informiert dazu, wie IoT & Asset Tracking<br />

bei der Optimierung von Lager- und Produktionsprozessen<br />

hilft. Insbesondere geht es<br />

um Herausforderungen, die mit einer<br />

Asset-Tracking-Software gelöst werden können.<br />

Das Whitepaper nennt Gründe, die für<br />

ein Asset Tracking in der Stahl- und Metallindustrie<br />

sprechen und bietet eine Checkliste,<br />

welche Technologien für das Tracking in<br />

der Schwerindustrie geeignet sind.<br />

bit.ly/whitepaper-asset-tracking<br />

Auftragseingang<br />

im Maschinen- und Anlagenbau<br />

Ein kleiner Lichtblick<br />

Nach mehreren Monaten mit<br />

zweistelligen Rückgängen in den Auftragsbüchern<br />

verbuchte der Maschinenund<br />

Anlagenbau aus Deutschland<br />

im März ein geringeres Minus. Insgesamt<br />

sanken die Bestellungen um real 6 % im<br />

Vergleich zum Vorjahr, wobei aus dem<br />

Inland 10 % und aus dem Ausland 4 %<br />

weniger Orders kamen, wie der Verband<br />

Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />

e. V. (VDMA) meldete. Die Nicht-Euro-Region<br />

schnitt dabei mit einem Rückgang<br />

von 1 % besser ab als die Euro-Länder<br />

(minus 10 %). „Der März war der erste<br />

Monat mit einer einstelligen Minusrate<br />

der Bestellungen seit September 2022.<br />

Das ist ein kleiner Lichtblick – wohlwissend,<br />

dass das Großanlagengeschäft bei<br />

diesem Ergebnis etwas nachgeholfen hat.<br />

Schon gar nicht würde ich zum jetzigen<br />

Zeitpunkt schon von einer Trendwende<br />

sprechen. Dafür ist es definitiv zu früh“,<br />

sagte VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers.<br />

„Was die Maschinenbaufirmen<br />

aktuell trägt, ist ein hoher Auftragsbestand<br />

mit einer Reichweite von aktuell<br />

11,6 Monaten“, so Wiechers weiter.<br />

Unterm Strich resultierte für das gesamte<br />

erste Quartal 2023 ein Minus der Auftragseingänge<br />

von real 13 % im Vergleich<br />

zum Vorjahr. Von Januar bis einschließlich<br />

März gingen die Inlandsorders um 14 %<br />

zurück, aus dem Ausland kamen 13 %<br />

weniger Bestellungen (Euro-Länder:<br />

minus 11 %, Nicht-Euro-Länder: minus<br />

13 %). „Wir haben in den letzten Wochen<br />

einige überraschend positivere Signale<br />

aus dem wirtschaftlichen Umfeld<br />

bekommen. Doch nach wie vor sind viele<br />

Investoren verunsichert, das weltweite<br />

Wachstum ist weiterhin gering, die Inflation<br />

hoch. Was die Maschinenbaufirmen<br />

aktuell trägt, ist ein hoher Auftragsbestand<br />

mit einer Reichweite von aktuell<br />

11,6 Monaten“, sagte Wiechers.<br />

www.vdma.org<br />

44 <strong>Stahlreport</strong> 5|23


ifo Geschäftsklima, Geschäftslage und -erwartungen nach Wirtschaftsbereichen<br />

Salden, saisonbereinigt<br />

Verarbeitendes Gewerbe<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

-20<br />

-40<br />

-60<br />

2019 2020 2021 2022 2023<br />

Dienstleistungssektor<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

-20<br />

-40<br />

-60<br />

2019 2020 2021 2022 2023<br />

Quelle: ifo Konjunkturumfragen, April 2023.<br />

Handel<br />

Bauhauptgewerbe<br />

40<br />

20<br />

60<br />

40<br />

0<br />

20<br />

-20<br />

0<br />

-40<br />

-20<br />

-60<br />

-40<br />

-80<br />

-60<br />

2019 2020 2021 2022 2023<br />

2019 2020 2021 2022 2023<br />

ifo Geschäftsklima Beurteilung der Geschäftslage Geschäftserwartungen<br />

Ifo-Geschäftsklimaindex April 2023<br />

Stimmung gestiegen<br />

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im April<br />

leicht verbessert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im April auf 93,6<br />

Punkte gestiegen, nach 93,2 Punkten (saisonbereinigt korrigiert) im<br />

März. Dies war auf die verbesserten Erwartungen der Unternehmen<br />

zurückzuführen, wie das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an<br />

der Universität München e. V. (Ifo-Institut) meldet. Ihre aktuelle Lage<br />

beurteilten die Unternehmen hingegen etwas schlechter.<br />

Im Verarbeitenden Gewerbe konnte der Index leicht zulegen. Auf<br />

der einen Seite haben die optimistischen Stimmen mit Blick auf die<br />

zukünftige Entwicklung merklich zugenommen. Andererseits bewerteten<br />

die Unternehmen ihre laufenden Geschäfte deutlich schlechter.<br />

Die Produktion soll in den kommenden Monaten ausgeweitet<br />

werden. Die Kapazitätsauslastung stieg von 84,3 auf 84,5 % und<br />

liegt damit oberhalb des langfristigen Mittelwerts von 83,6 %.<br />

Im Handel ist der Index leicht gefallen. Die Händler zeigten sich<br />

etwas weniger zufrieden mit der aktuellen Lage. Dafür nahm der<br />

Pessimismus bei den Erwartungen weiter ab. Aufgrund schwacher<br />

Absatzentwicklung halten sich viele Einzelhändler bei der Bestellung<br />

von Waren weiterhin zurück. Im Bauhauptgewerbe ist der Geschäftsklimaindikator<br />

gestiegen. Die Erwartungen für die kommenden<br />

Monate haben sich verbessert, aber die Sorgen bleiben groß. Die<br />

Einschätzung zur aktuellen Lage fiel auf den niedrigsten Wert seit<br />

Dezember 2015.<br />

www.ifo.de<br />

Arcelormittal<br />

Neues DGNB-Mitglied<br />

Arcelormittal ist neues Mitglied in<br />

der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges<br />

Bauen. Im Rahmen der Messe Bau im April<br />

hat Johannes Kreißig, geschäftsführender<br />

Vorstand des DGNB e.V., die Mitgliedsurkunde<br />

und das aktuelle DGNB-Navigator-Label<br />

an Dr. Lars Pfeiffer, CEO Arcelormittal<br />

Construction Deutschland und Nordeuropa<br />

und Vorstandsvorsitzender des IFBS (Inter<br />

nationaler Verband für den Metallleichtbau)<br />

vergeben.<br />

Hintergrund der Entscheidung für die DGNB<br />

ist die zunehmende Bedeutung von Umweltund<br />

Klimaschutz-Strategien in der Bauindustrie.<br />

Architekten, Planer und Bauherren<br />

machen die Entscheidung für oder gegen<br />

ein Produkt immer öfter von der<br />

Nachhaltigkeit des Bauproduktes abhängig.<br />

Bereits seit 2020 lässt Arcelormittal seine<br />

Bauprodukte bei der DGNB auf Nachhaltigkeit<br />

prüfen. Die Mitgliedschaft in der Gesellschaft<br />

vertieft nun das Nachhaltigkeits-Engagement<br />

des Konzerns.<br />

www.dgnb.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />

45


Mit freundlicher Unterstützung durch<br />

Abbildungen Titel und Mitte: LIEBHERR-WERK EHINGEN GMBH<br />

2. Seite rechts: AMAZONEN WERKE H. DREYER SE & CO KG<br />

Messen<br />

und Märkte<br />

Termine<br />

Fosta-Fachkonferenz<br />

Hochfester Stahl im Stahl- und<br />

Anlagenbau<br />

Vom 16. bis 17. Mai findet in Essen<br />

die zweitätige Fachkonferenz „Hochfester<br />

Stahl im Stahl- und Anlagenbau“ statt. Auf<br />

der von der Forschungsvereinigung Stahlanwendung<br />

e. V. organsierten Konferenz werden<br />

aktuelle Enwicklungen des Stahl- und<br />

Anlagenbaus diskutiert. Ein Schwerpunkt ist<br />

dabei der Einsatz von hoch- und höchstfesten<br />

Stählen, die ein großes<br />

Potential für neue<br />

Formen des Leichtbaus,<br />

für Effizienzsteigerungen<br />

im Materialeinsatz<br />

sowie für neue Konstruktionsarten<br />

mit dem<br />

Werkstoff Stahl bieten.<br />

Hochfester Stahl<br />

im Stahl- und Anlagenbau<br />

Neues aus der Forschung<br />

16. und 17. Mai 2023 · Haus der Technik, Essen<br />

Die Veranstaltung im<br />

Haus der Technik in<br />

Essen berichtet über<br />

praxisnahe Forschungsvorhaben<br />

zur innovativen Bemessung und<br />

Verarbeitung hochfester Stähle im Stahlbau,<br />

Verbundbau und Anlagenbau. Die Teilnehmenden<br />

bekommen einen kompakten Überblick<br />

zu neusten Entwicklungen für aktuelle<br />

und zukünftige Erweiterungen normativer<br />

Regelungen auf nationaler und europäischer<br />

Ebene.<br />

Die Weiterentwicklung der Normenreihe des<br />

Eurocodes 3 DIN EN 1993 leistet mit der<br />

Integration hochfester Stähle mit Streckgrenzen<br />

bis 700 N/mm 2 , bzw. 960 N/mm 2<br />

im Teil 1-12, einen wichtigen Beitrag zur<br />

Schaffung eines breiteren Anwendungsfeldes<br />

derartiger Werkstoffe.<br />

Wann: 16.–17. Mai 2023<br />

Wo: Haus der Technik, Essen<br />

Bedeutung der Krane für die Gestaltung des<br />

Materialflusses Rechnung. Die Kranfachtagung<br />

ist eine etablierte, fachspezifische Veranstaltung,<br />

die über Forschungsergebnisse<br />

und Neuentwicklungen zu allen Problemen<br />

rund um den Kran aus universitärer und<br />

praktischer Sicht informiert. Für die diesjährige<br />

Kranfachtagung haben die Veranstalter<br />

aus zahlreichen Einreichungen ein abwechslungsreiches<br />

und spannendes Vortragsprogramm<br />

zusammengestellt, in dem Referent*innen<br />

aus der Anwendung, von<br />

Kranherstellern, Zulieferern und der Forschung<br />

über ein breites Themenfeld berichten<br />

– von der Anwendung über den Einsatz<br />

HdT Essen<br />

Hollestraße 1<br />

45127 Essen<br />

von KI und Digital Twins in www.hdt.de der Automatisierung<br />

bis hin zu Berechnungsmethoden und<br />

Structural Health Monitoring.<br />

Teilnahmegebühren<br />

Wann: 23–24. Teilnehmende: Mai Industrie 2023 350 €<br />

Hochschule & Behörde 220 €<br />

Vortragende (aktive Sprecher:innen) 120 €<br />

Gemischte Mehrwertsteuer: Anmeldegebühr beinhaltet Business Package<br />

mit 19% Mehrwertsteuer. Keine Mehrwertsteuer für wissenschaftliche<br />

Wo: Ruhr-Universität Konferenzen gemäß § 4.22 UStG. Bochum<br />

Hochfester Stahl im Stahl- und Anlagenbau<br />

Haus der Technik, Essen<br />

Der Stahl- und Anlagenbau entwickelt sich weiter. Der Einsatz von hochund<br />

höchstfesten Stählen ist dafür ein wichtiger Aspekt. Hier liegt ein großes<br />

Potential für neue Formen des Leichtbaus, für Effizienzsteigerungen<br />

im Materialeinsatz sowie für neue Konstruktionsarten mit dem Werkstoff<br />

Stahl.<br />

Die aktuelle Weiterentwicklung der Normenreihe des Eurocodes 3 DIN<br />

EN 1993 leistet mit der Integration hochfester Stähle mit Streckgrenzen<br />

bis 700 N/mm 2 , bzw. 960 N/mm 2 im Teil 1-12, einen wichtigen Beitrag zur<br />

Schaffung eines breiteren Anwendungsfeldes derartiger Werkstoffe. Es ist<br />

jetzt an der Zeit, den Prozess der Durchdringung weiterer Bemessungsund<br />

Verarbeitungswege für die Zukunft mit Impulsen aus der Stahlanwendungsforschung<br />

zu unterstützen.<br />

Die Veranstaltung berichtet über den FOSTA Forschungsverbund HOCH-<br />

FEST, der sich in mehreren Teilprojekten dieser Aufgabenstellung widmet.<br />

Der Forschungsverbund wurde vor ca. 3 Jahren ins Leben gerufen und<br />

identifiziert genau solche technisch-wissenschaftlichen Fragestellungen,<br />

die zur Verbesserung von Bemessungs- und Konstruktionsregeln, zur<br />

Weiterentwicklung von Entwurfs- und Anwendungstechniken sowie zur<br />

Erweiterung von Einsatzgebieten hoch- und höchstfester Stähle im Stahlund<br />

Anlagenbau beitragen können.<br />

Ergänzend werden bei der Veranstaltung solche aktuell laufende<br />

Forschungsvorhaben präsentiert, die nach dem Start von HOCHFEST<br />

initiiert wurden und anknüpfende Fragestellungen adressieren. In Summe<br />

zeichnet die Veranstaltung ein Gesamtbild über 35 aktuelle FOSTA<br />

Forschungsvorhaben zur Anwendung und Verarbeitung hochfester Stähle.<br />

Sie gibt den Teilnehmern aus Industrie und Wissenschaft die Möglichkeit<br />

zur inhaltlichen Diskussion, zur Fortbildung und zur Vernetzung in diesem<br />

wichtigen Themenbereich.<br />

Veranstalter: Forschungsvereinigung Stahlanwendung e. V.<br />

Sohnstraße 65 | 40237 Düsseldorf | +49 211 30 29 7600<br />

Die Veranstaltung ist gemäß der Fort- und Weiterbildungsordnung der<br />

Ingenieurkammer Bau NRW mit 10 Fortbildungspunkten als Seminar<br />

Nr. 64704 anerkannt. Die Teilnehmenden bekommen eine Teilnahmebe-<br />

scheinigung, die auch bei anderen Ingenieurkammern zur Anerkennung<br />

vorgelegt werden kann.<br />

https://kranfachtagung.de<br />

Anmeldung:<br />

https://t1p.de/hochfest<br />

Territory GmbH<br />

#RC23-Festival<br />

Am 6. und 7. Juni 2023 findet in Berlin<br />

das #RC-Festival rund um Recruiting und<br />

HR statt. Bei der von der Hamburger Kommunikationsagentur<br />

durchgeführten Veranstaltung<br />

geht es darum, „dem Community-Gedanken<br />

Leben einzuhauchen“:<br />

Austausch, Ideenfindung und Inspiration<br />

rund um die Themen Recruiting und Talentgewinnung<br />

stehen im Fokus der #RC23. Das<br />

Programm bietet eine Vielzahl von Panels<br />

und Diskussionsmöglichkeiten sowie einen<br />

großen HR-Tech und Startup-Campus. Der<br />

Fokus liegt auf dabei<br />

Praxisbeispielen aus<br />

Konzernen, Mittelstand<br />

und Startups. Auf der<br />

„Ausbildung.de Young<br />

Talents-Stage“ geht es zudem an zwei vollen<br />

Tage um das Thema Ausbildungsmarketing<br />

und Azubi-Recruiting.<br />

Wann: 06. – 07.06.2023<br />

Wo: TEC Campus, Berlin<br />

www.rc23.de<br />

GWS<br />

Branchentage in Münster<br />

Im Juni dieses Jahres startet das<br />

Münsteraner Softwarehaus GWS eine neue<br />

Veranstaltungsreihe: Auf den Branchentagen<br />

lädt das Unternehmen dazu ein, sich vor<br />

Ort in Münster über branchenbezogene<br />

Neuerungen in den GWS-Lösungen zu informieren<br />

und ins direkte Gespräch zu kommen.<br />

Am 14.06.2023 findet ein Branchentag<br />

unter anderem für den Stahlhandel<br />

statt. Auf der Agenda steht dabei ein breites<br />

Spektrum verschiedener Themen – von der<br />

branchenspezifischen Weiterentwicklung<br />

von gevis ERP und anderen Lösungen der<br />

gevis-Suite über aktuelle Technologie-Themen<br />

wie der Cloud, Künstlicher Intelligenz<br />

und das nach wie vor aktuelle Großthema<br />

‚Digitalisierung’ bis hin zu Neuigkeiten von<br />

Microsoft und weiteren Partnern.<br />

Wann: 14. Juni 2023<br />

Wo: Münster<br />

https://gws.ms/branchentage-2023<br />

www.stahlforschung.de<br />

Ruhr-Universität Bochum<br />

31. Internationale<br />

Kranfachtagung<br />

Am 23. und 24. Mai 2023 findet an<br />

der Ruhr-Universität Bochum die 31. Internationale<br />

Kranfachtagung statt. Im Fokus<br />

der Tagung stehen „Digitalisierung, Innovation,<br />

Produktsicherheit“, so der Untertitel der<br />

Veranstaltung. Mit der jährlich stattfindenden<br />

Kranfachtagung tragen die fachlich<br />

zuständigen Institute der Universitäten Magdeburg,<br />

Bochum und Dresden der großen<br />

Messe für Trenn- und<br />

Zerspanungstechnik<br />

SawExpo<br />

Vom 13.–16.06.2023 findet die<br />

Messe für Trenn- und Zerspanungstechnik<br />

SawExpo in Friedrichshafen statt. Im<br />

Fokus stehen dabei aktuelle Entwicklungen bei Sägeanlagen und -werkzeugen. Darüber<br />

hinaus bietet die SawExpo auch eine Plattform für Stahlhändler, ihr Anarbeitungsportfolio<br />

zu präsentieren. Im Rahmen der Messe findet zugleich das Trenn-/Säge-Forum statt,<br />

viele Redner aus Wissenschaft und Wirtschaft geben dabei Einsichten in derzeitige Entwicklungen<br />

und Herausforderungen der Branche.<br />

Wann: 13.–16.06.2023<br />

Wo: Friedrichshafen<br />

https://sawexpo.de<br />

46 <strong>Stahlreport</strong> 5|23


Messekalender<br />

Datum Messe Ort Info<br />

04.–10.05.2023 Interpack – Processing & Packaging Düsseldorf www.interpack.de<br />

09.–11.05.2023 SENSOR + TEST, Messtechnik-Messe Nürnberg www.sensor-test.de<br />

09.-11.05.2023 Made in Steel Mailand www.madeinsteel.it<br />

Immer aktuell<br />

auch auf www.<br />

stahlreport.com<br />

09.–12.05.2023 Control, Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung Stuttgart www.control-messe.de<br />

10.–11.05.2023 BDS-Seminar: Mehr Umsatz, Ertrag und Kunden II Hamburg www.stahlhandel.com<br />

10.–11.05.2023 Stainless 2023, International Stainless Steel Fair Brünn www.stainless2023.com<br />

10.–13.05.2023 Lamiera Mailand www.lamiera.net<br />

23.–25.05.2023 Learntec, Internationale Fachmesse und Kongress für Bildung Karlsruhe www.learntec.de<br />

12.–16.06.2023 Bright World of Metals, GIFA, METEC, THERMPROCESS und NEWCAST Düsseldorf www.gifa.de, www.metec.de<br />

12.–16.06.2023 6th European Stel Technology and Application Days (ESTAD) Düsseldorf www.metec-estad2023.com<br />

13.–16.06.2023 Moulding Expo, Internationale Fachmesse Werkzeug-, Modell- und Formenbau Stuttgart www.messe-stuttgart.d<br />

13.–16.06.2023 SawExpo, Messe für Trenn- und Zerspanungstechnik Friedrichshafen www.sawexpo.de<br />

20.–21.06.2023 BDS-Workshop: Von Frau zu Frau Fulda www.stahlhandel.com<br />

27.–30.06.2023 automatica, Weltleitmesse für intelligente Automation und Robotik München www.automatica-munich.com<br />

04.–06.07.2023 digitalBAU, Fachmesse für digitale Lösungen in der Baubranche Köln www.digital-bau.com<br />

05.–06.09.2023 BDS-Seminar: Qualitäts- und Edelstahl Osnabrück www.stahlhandel.com<br />

11.–12.09.2023 BDS-Seminar: Mehr Umsatz, Ertrag und Kunden I Köln www.stahlhandel.com<br />

11.–15.09.2023 SCHWEISSEN & SCHNEIDEN, Weltleitmesse Fügen, Trennen, Beschichten Essen www.schweissen-schneiden.com<br />

12.–14.09.2023 Eurosteel Conference Amsterdam www.eurosteel2023.org<br />

18.–19.09.2023 BDS-Seminar: Frau im Stahlhandel Nürnberg www.stahlhandel.com<br />

18.–23.09.2023 EMO Hannover, Weltleitmesse der Produktionstechnologie Hannover www.emo-hannover.de<br />

19.–20.09.2023 BDS-Seminar: Stahleinkauf kompakt Duisburg www.stahlhandel.com<br />

26.–28.09.2023 parts2clean Stuttgart www.parts2clean.de<br />

28.–29.09.2023 BDS – 29. Stahlhandelstag 2023 Magdeburg www.stahlhandel.com<br />

Stahlhandelstag 2023<br />

10.–11.10.2023 BDS-Seminar: Grobbleche Wernigerode www.stahlhandel.com<br />

10.–12.10.2023 DeburringEXPO Karlsruhe www.deburring-expo.de<br />

10.–13.10.2023 Motek, Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung Stuttgart www.motek-messe.de<br />

10.–13.10.2023 Bondexpo, Internationale Fachmesse für Klebtechnologie Stuttgart www.bondexpo-messe.de<br />

24.–25.10.2023 BDS-Seminar: Auszubildende im Fokus Kassel www.stahlhandel.com<br />

24.–27.10.2023 A+A, 2023, Weltleitmesse für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit Düsseldorf www.aplusa.de<br />

07.–10.11.2023 Blechexpo, Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung Stuttgart www.blechexpo-messe.de<br />

Treffpunkt Stahlhandel, BDS-Gemeinschaftsstand auf der Blechexpo, Halle 10<br />

07.–10.11.2023 Schweisstec, Internationale Fachmesse für Fügetechnologie Stuttgart www.schweisstec-messe.de<br />

15.–16.11.2023 BDS-Seminar: Betonstahl Kehl www.stahlhandel.com<br />

04.–06.12.2023 BDS-Seminar: Stahlkunde Gegenbach www.stahlhandel.com<br />

12.–13.12.2023 BDS-Seminar: Stahleinkauf kompakt Duisburg www.stahlhandel.com<br />

16.–18.01.2024 EUROGUSS, Internationale Fachmesse für Gruckguss, Technik, Prozesse, Produkte Nürnberg www.euroguss.de<br />

16.–19.01.2024 Swissbau, Fachmesse der Bau- und Immobilienwirtschaft in der Schweiz Basel www.swissbau.ch<br />

23.–26.01.2024 Nortec, Fachmesse für Produktion Hamburg www.nortec-hamburg.de<br />

20.–23.02.2024 METAV, 23. Internationale Messe für Technologien der Metallbearbeitung Düsseldorf www.metav.de<br />

03.–06.03.2024 Internationale Eisenwarenmesse Köln www.eisenwarenmesse.de<br />

19.-21.03.2024 LogiMAT, Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement Stuttgart www.logimat-messe.de<br />

09.–12.04.2024 PaintExpo, Weltleitmesse für industrielle Lackiertechnik Karlsruhe www.paintexpo.de<br />

15.–19.04.2024 wire und Tube, Internationale Fachmesse für Rohr, Röhren, Herstellung und Düsseldorf www.tube.de<br />

Verarbeitung sowie internationale Messe der Draht- und Kabelindustrie<br />

www.wire.de<br />

Treffpunkt Stahlhandel, BDS-Gemeinschaftsstand auf der Tube, Halle 1<br />

15.–19.04.2024 MACH, Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnologie Birmingham www.machexhibition.com<br />

22.-26.04.2024 Hannover Messe Hannover www.hannovermesse.de<br />

23.–26.04.2024 IFH Intherm Nürnberg www.ifh-intherm.de<br />

28.-30.04.2024 Cutting World, Fachmesse für professionelle Schneidtechnik Essen www.cuttingworld.de<br />

14.-15.05.2024 Green Steel World Essen www.greensteelworld.com<br />

14.–.17.05.2024 GrindingHub – von der Branche für die Branche Stuttgart www.grindinghub.de<br />

04.–06.06.2024 LASYS Fachmesse für Systemlösungen für die Laser-Materialbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/lasys<br />

04.–06.06.2024 CastForge, Fachmesse für Guss- und Schmiedeteile mit Bearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/castforge<br />

04.–06.06.2024 Surface Technology Germany 2024, Int. Fachmesse für Oberflächen & Schichten Stuttgart www.surface-technology-germany.de<br />

04.–07.06.2024 Intertool, Österreichs Fachmesse für Fertigungstechnik Wels/Österreich www.intertool.at<br />

10.–14.09.2024 AMB, Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/amb<br />

Sie möchten Ihre Veranstaltung bei uns im Kalender sehen?<br />

Kommen Sie gern auf uns zu unter +49 211 86497-0 oder jung-bds@stahlhandel.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />

47


Wissenswertes<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Bilder: Sauber Technologies AG<br />

Eine Prüfung mit dem Vibrophore 100 wird vorbereitet.<br />

Von Aluminium über Edelstahl bis Titan: Mittels 3D-Druck produziert die<br />

Sauber Technologies AG Metallteile und Komponenten in höchster Qualität<br />

Formel 1-Größe kontrolliert Ergebnisse des Heiß-Isostatischen-Pressens mit Zwick Roell<br />

3D-gedruckte Teile zuverlässig prüfen<br />

Im Motorsport gilt die Formel 1 gemeinhin als die Königsklasse: Neben den Fahrerqualitäten entscheiden auch die<br />

Technik und das Material über Erfolg auf den Rennstrecken. Um Letzteres zu prüfen nutzt die Sauber Technologies AG<br />

im Bereich der additiven Fertigung und im Leichtbau einen Zwick Roell Vibrophore 100. Dieser unterstützt im Rahmen<br />

der Materialentwicklung bei der Prüfung 3D-gedruckter Komponenten – auch für Kunden anderer Branchen und<br />

Anwendungsbereiche als der Formel 1.<br />

[Kontakt]<br />

Zwick Roell<br />

GmbH & Co. KG<br />

August-Nagel-Str. 11<br />

89079 Ulm<br />

+49 7305 10-0<br />

info@ZwickRoell.com<br />

www.ZwickRoell.com<br />

Die Sauber Group mit Unternehmenssitz<br />

im schweizerischen<br />

Hinwil, ist spezialisiert auf die Entwicklung<br />

und Produktion von<br />

Rennwagen und High-Performance-Fahrzeugkomponenten.<br />

Seit<br />

2015 konzentriert sich ein Teil der<br />

Sauber Group mit der Marke Sauber<br />

Technologies darauf, Technologien<br />

und Lösungen für verschiedene<br />

Branchen zu entwickeln, einschließlich<br />

der Automobilindustrie,<br />

Luft- und Raumfahrt, Energie- und<br />

Medizintechnik, zudem werden<br />

Engineering-Dienstleistungen und<br />

Beratungsdienste angeboten. Sauber<br />

Technologies ist auch ein wichtiger<br />

Lieferant von Komponenten<br />

für die Automobilindustrie.<br />

„Die Qualitäts- und Dauerfestigkeitsüberwachung<br />

sind unerlässliche<br />

Kriterien, wenn es darum geht<br />

additive Fertigung seriös und auf<br />

höchstem Niveau zu betreiben.<br />

Dank des Vibrophore 100 von Zwick<br />

Roell sind wir in der Lage, unseren<br />

Kunden diesen einzigartigen Mehrwert<br />

zu bieten“, so Mario Näscher,<br />

Deputy Head of Engineering bei der<br />

Sauber Technologies AG.<br />

Ergebnisse des Heiß-<br />

Isostatischen-Pressens prüfen<br />

Materialkennwerte von Proben für<br />

Zeit- und Dauerfestigkeit zu bestimmen<br />

und nachvollziehbar zu dokumentieren,<br />

darin liegt die Herausforderung<br />

im Prüflabor der Sauber<br />

Technologies AG. „Bei der Materialentwicklung<br />

und Qualitätsprüfung<br />

spielen für uns im 3D-Druck die<br />

Prozessparameter im nachgelagerten<br />

HIP-Prozess eine wichtige Rolle:<br />

Der HIP-Prozess steht für<br />

„Heiß-Isostatisches Pressen“, es<br />

wird als eine Methode zur Nachbearbeitung<br />

3D-gedruckter Teile verwendet.<br />

So können diese etwa beim<br />

Druck porös sein oder mikroskopische<br />

Risse aufweisen, was ihre Festigkeit<br />

und Haltbarkeit mitunter<br />

beeinträchtigt. Der HIP-Prozess<br />

kann diese Mängel beseitigen,<br />

indem er das gedruckte Teil einem<br />

hohen Druck und Temperatur aussetzt.<br />

Das Heiß-Isostatische Pressen<br />

beginnt damit, dass das gedruckte<br />

Teil in eine spezielle Kammer gelegt<br />

wird, die mit einem gasförmigen<br />

Druckmedium wie Argon oder Stickstoff<br />

gefüllt ist. Dann wird die Kammer<br />

auf eine sehr hohe Temperatur<br />

und einen sehr hohen Druck eingestellt.<br />

Die Kombination aus Druck<br />

und Hitze führt dazu, dass das Material<br />

des gedruckten Teils gleichmäßig<br />

zusammengedrückt wird,<br />

wodurch sich poröse Stellen und<br />

Risse schließen. Durch den HIP-Prozess<br />

können gedruckte Teile eine<br />

höhere Dichte und Festigkeit erreichen,<br />

was sie reizvoll macht für den<br />

Einsatz in anspruchsvollen Anwendungen<br />

wie der Luft- und Raum-<br />

48 <strong>Stahlreport</strong> 5|23


Ausgezeichnetes Sicherheitskonzept:<br />

Holger<br />

Arnold (VDM) nimmt<br />

den Schlauen Fuchs von<br />

Stephan Dommin (BGHM)<br />

entgegen.<br />

fahrt, der Medizin und der Automobilindustrie.<br />

Sauber Technologies AG prüft<br />

mit Vibrophore 100<br />

Geprüft wird bei der Sauber Technologies<br />

AG mit einem Vibrophore<br />

100 (Fmax +/- 100 kN) von Zwick<br />

Roell. Die Maschine vereint die<br />

Eigenschaften einer elektromagnetischen<br />

dynamischen Prüfmaschine<br />

mit einer statischen Prüfmaschine.<br />

Mit ihr werden Dauerschwingversuche<br />

beispielsweise nach DIN<br />

50100 im Zug-, Druck-, Schwell- und<br />

Wechsellastbereich durchgeführt.<br />

Alle Versuche lassen sich sowohl<br />

kraft-, weg-, als auch dehnungsgeregelt<br />

durchführen.<br />

„Was uns überzeugt hat an<br />

Zwick Roell waren neben der guten<br />

Unterstützung während des Auswahlverfahrens<br />

und des Betriebs<br />

auch die intuitive und umfangreiche<br />

Software testXpert. Durch die übersichtliche<br />

Benutzeroberfläche fällt<br />

es leicht, einen Überblick über die<br />

Prüfparameter zu halten und Fehler<br />

ausfindig zu machen, wodurch eine<br />

konstante Basis für zuverlässiges<br />

Testen gegeben ist. Zudem ist der<br />

Vibrophore 100 flexibel einsetzbar<br />

für unsere wechselnden Proben<br />

oder prüfspezifisch erweiterbar.<br />

Eine Maschine ganz nach unserem<br />

Geschmack und dem neuesten<br />

Stand der Technik“, so Näscher.<br />

Was hat sich konkret verbessert<br />

durch den Einsatz der Zwick Roell<br />

Prüfmaschine? Der Vibrophore<br />

ermöglicht der Sauber Technologies<br />

AG mehr Flexibilität in der Qualitätssicherung,<br />

da dynamische Prüfungen<br />

im eigenen Labor durchgeführt<br />

und die Prüfergebnisse<br />

schneller in den Produktionsprozess<br />

rückgemeldet werden können.<br />

Weiter können die Prüfergebnisse<br />

und die Aussagen über das Ermüdungsverhalten<br />

direkt ermittelt werden.<br />

2<br />

Bild: BGHM<br />

Präventionskonzept setzt auf Kommunikation<br />

VDM Metals erhält Schlauen Fuchs<br />

Die Berufsgenossenschaft Holz und<br />

Metall (BGHM) hat VDM Metals, Hersteller<br />

von Nickellegierungen und hochlegierten<br />

Sonderedelstählen, mit dem Schlauen<br />

Fuchs ausgezeichnet – dem Sicherheitspreis<br />

der BGHM für herausragende Leistungen<br />

in Sachen Sicherheit und Gesundheit<br />

bei der Arbeit. Um die Sicherheit im betrieblichen<br />

Alltag nachhaltig zu verbessern und<br />

die Beschäftigten für mögliche Unfallgefahren<br />

zu sensibilisieren hat VDM Metals ein<br />

eigenes Konzept entwickelt und in den<br />

zurückliegenden Monaten standortübergreifend<br />

erfolgreich umgesetzt.<br />

„Unsere Erfahrung zeigt, dass sich menschliches<br />

Verhalten nicht allein durch Vorschriften<br />

steuern lässt“, erklärt Michael Baar,<br />

Leitende Fachkraft für Arbeitssicherheit bei<br />

VDM Metals. „Wirksamer ist es, eine Unternehmenskultur<br />

zu schaffen, die Sicherheit<br />

und Gesundheit als übergeordnete Werte<br />

bei allen Beschäftigten verankert. Das<br />

Wissens-Podcast<br />

Grüner Stahl – Stahl für die Energiewende<br />

Wie hängen grüner Stahl und die<br />

Transformation der Stahlindustrie hin zu<br />

weniger CO 2 -Emissionen mit dem Ausbau<br />

der erneuerbaren Energien zusammen? Darüber<br />

sprechen die detektor.fm-Redakteurinnen<br />

Alea Rentmeister und Sara-Marie Plekat<br />

im 30 minütigen Wissens-Podcast “Grüner<br />

Stahl – Stahl für die Energiewende“. Fachliche<br />

Unterstützung holen sie sich dabei von<br />

Wido Witecka von Agora Industry, Matthias<br />

Weinberg von Thyssenkrupp Steel und von<br />

dem Windkraftexperten Peter Schaumann.<br />

haben wir in der Vergangenheit konsequent<br />

praktiziert, und diesem Ansatz sind wir<br />

auch bei dem jetzt ausgezeichneten Projekt<br />

zur Sicherheitskommunikation gefolgt.“<br />

Um das Bewusstsein für Gefährdungen zu<br />

steigern, wurden in jedem der über 100<br />

Produktionsteams Personen ausgewählt,<br />

die für das Thema Unfallverhütung besonderes<br />

Interesse haben. Diese wurden von<br />

einer externen Beraterin darauf geschult,<br />

Sicherheitsgespräche mit ihren Teamkollegen<br />

zu moderieren. Seit Anfang 2022 finden<br />

in jedem Team unter Anleitung der Moderatorinnen<br />

und Moderatoren nun sogenannte<br />

‚Fünf-Minuten-Sicherheitsgespräche‘ statt,<br />

und das mindestens zweimal pro Woche.<br />

Die Auswertung nach einem Jahr zeigt, dass<br />

die Anzahl der Verletzungen um circa ein<br />

Drittel gesunken ist.<br />

www.vdm-metals.com<br />

www.bghm.de<br />

Detektor.fm ist ein Podcast-Radio mit Sitz in<br />

Leipzig. Das 2009 gegründete Medienunternehmen<br />

ist in den vergangenen Jahren<br />

mehrfach ausgezeichnet worden, u.a. mit<br />

einer Nominierung für den Grimme Online<br />

Award.<br />

https://detektor.fm/wissen/<br />

mission-energiewende-gruener-stahl<br />

<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />

49


Lifesteel<br />

Nachricht<br />

Die Verankerung von Außenwänden mit Innenbauteilen bzw. die Aufnahme<br />

von Zugkräften durch Gewölbeschub erfolgt durch Teilgewindestangen,<br />

die mit Halteplatten oder Andreaskreuzen aus Edelstahl<br />

Rostfrei an der Außenwand endverankert sind.<br />

Gebäudesanierung mit Edelstahl Rostfrei<br />

Heiliger Andreas hilf!<br />

An historischen Gebäuden fällt zuweilen eine kleine Stahlkonstruktion auf, deren Funktion –<br />

wenn man nicht gerade Architekt ist – sich nicht sofort erschließt: ein kleines Stahlkreuz, eingelassen<br />

ins Gemäuer, mittig in die Wand verschraubt. Das gehört nicht zur Originalausstattung, das<br />

muss irgendwas mit Statik zu tun haben, denkt der Hobbyhistoriker dann.<br />

Nähere Informationen finden sich in der neuen Dokumentation „Gebäudesanierung mit Edelstahl<br />

Rostfrei“ der ISER – Informationsstelle Edelstahl Rostfrei. Die 28-seitige Broschüre dokumentiert<br />

anhand von Beispielen aus Deutschland und Europa, welches Potenzial Edelstahl Rostfrei mit seinen<br />

vielfältigen Lieferformen und Oberflächen bei Sanierungsprojekten hat. Ob als Anker im Mauerwerk<br />

zur Befestigung von großflächigen Fassadenplatten, als mattgewalztes Blech für die Sanierung<br />

der Dachaußenhaut, als hochglanzpoliertes Paneel zur Wandbekleidung oder als Leitungsrohr<br />

in der Gebäudetechnik – nichtrostender Stahl spielt seine Vorteile: gute Verarbeitbarkeit, hohe<br />

Festigkeit, Korrosionsbeständigkeit, Ästhetik und Recyclingfähigkeit voll aus. Nach einer Einführung<br />

gliedert sich die Broschüre in die Themenfelder Instandsetzung, Fassaden, Dächer, Innenausbau und Gebäudetechnik. Die Kapitel Literatur<br />

und Abbildungen runden die Dokumentation ab.<br />

Die neue Dokumentation 874 „Gebäudesanierung mit Edelstahl Rostfrei“ kann in Einzelexemplaren kostenfrei angefordert werden. Sie steht<br />

auch auf der Internetseite der ISER unter www.edelstahlrostfrei.de zum kostenfreien Download bereit.<br />

Bilder: ISER<br />

Impressum<br />

STAHLREPORT<br />

Nachrichten aus Handel,<br />

Produktion und Verarbeitung<br />

Offizielles Organ des<br />

BDS-Fernstudiums<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Wiesenstraße 21<br />

40549 Düsseldorf<br />

Redaktion: Markus Huneke<br />

(Chefredakteur)<br />

Telefon +49 211 86497-24<br />

Huneke-BDS@stahlhandel.com<br />

Anzeigen:<br />

Ksenija Sandek<br />

Telefon +49 211 86497-21<br />

Sandek-BDS@stahlhandel.com<br />

Verlag:<br />

BDS AG<br />

Wiesenstraße 21<br />

40549 Düsseldorf<br />

Telefon +49 211 86497-0<br />

Telefax +49 211 86497-22<br />

Layout und Herstellung:<br />

auhage|schwarz, Leichlingen<br />

Erscheinungsweise:<br />

monatlich (10 Hefte/Jahr)<br />

Anzeigenpreis:<br />

Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 40<br />

Bezugspreis:<br />

Jährlich 65 € im Inland und 70 € im<br />

Ausland zuzüglich Versandspesen und<br />

Mehrwertsteuer. Abbestellungen sind<br />

lediglich unter Einhaltung einer dreimonatigen<br />

Kündigungsfrist zum Jahresende<br />

möglich. Für die Mitglieder des<br />

BDS und die Teilnehmer im BDS-Fernstudium<br />

ist der Bezug eines Exemplars<br />

der Fachzeitschrift „<strong>Stahlreport</strong>“ im<br />

Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studiengebühr<br />

enthalten. Ein Nachdruck ist<br />

nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />

der Redaktion gestattet.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

oder Fotos übernehmen Herausgeber,<br />

Redaktion und Verlag keine<br />

Gewähr. Namentlich oder mit Initialen<br />

gekennzeichnete Beiträge vertreten<br />

eine vom Herausgeber unabhängige<br />

Meinung der Autoren.<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit<br />

wird mitunter auf die gleichzeitige Verwendung<br />

männlicher und weiblicher<br />

Sprachformen verzichtet. Sämtliche<br />

Personenbezeichnungen gelten gleichwohl<br />

für beiderlei Geschlechter.<br />

Außerdem bittet die Redaktion um<br />

Verständnis, dass insbesondere Firmennamen<br />

je Artikel in der Regel nur<br />

einmal in ihrer werbeorientierten Form<br />

verwendet und entsprechende Begriffe<br />

häufig eingedeutscht werden.<br />

International Standard Serial Number:<br />

ISSN 0942-9336<br />

Diese Zeitschrift wurde aus umweltschonendem<br />

Papier hergestellt.<br />

Beilagenhinweis: Dieser Ausgabe liegt<br />

eine Beilage der BDS AG, Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel bei.<br />

50 <strong>Stahlreport</strong> 5|23


INTENSIV-SEMINAR<br />

VON FRAU ZU FRAU -<br />

LÖSUNGSWEGE DURCH DIALOG<br />

TEILNEHMERKREIS<br />

Mitarbeiterinnen aus allen Unternehmens- und<br />

Fachbereichen im Stahlhandel.<br />

20. - 21. JUNI 2023<br />

FULDA<br />

Unser neues Intensiv-Format für Frauen im Stahlhandel legt den Fokus noch<br />

mehr auf die konkrete Praxis. Ziel ist es, in Kleingruppen individuelle Lösungswege<br />

für Ihre Situation in Ihrer Arbeitsumgebung zu erarbeiten.<br />

DAS THEMA<br />

Auf dem Programm steht die Wahrnehmung<br />

und Auseinandersetzung<br />

mit Hierarchie- und Machtstrukturen<br />

in Unternehmen, Strategien der<br />

Selbstfürsorge sowie Möglichkeiten<br />

der bewussteren Karriereplanung.<br />

DAS PROGRAMM<br />

Mental Load – wie funktioniert eine<br />

faire Aufgabenteilung? Karriere<br />

und Familie – wie finde ich meinen<br />

Balance-Haushalt und Lebensrolle?<br />

Macht und ihre Wirkungsweisen.<br />

Konflikten offen begegnen, u.v.m.<br />

DIE DOZENTIN<br />

Regina Groß blickt auf eine langjährige<br />

Erfahrung als Personalentwicklerin<br />

zurück. Mit ihren speziellen Soft-Skill-<br />

Trainings setzt sie sich erfolgreich für<br />

die Förderung und die Belange von<br />

Frauen in Führungspositionen ein.<br />

JETZT ANMELDEN<br />

www.stahlhandel.com/seminare<br />

Weitere Informationen erhalten Sie telefonisch unter 0211 86497-19<br />

oder per E-Mail: wynands-bds@stahlhandel.com.


BERUFSBILDUNG 2023<br />

SEMINARE BEIM BDS<br />

SEMINARTHEMA TERMIN ORT<br />

MEHR UMSATZ, ERTRAG UND KUNDEN II 10.–11.05.2023 HAMBURG<br />

VON FRAU ZU FRAU – 20.–21.06.2023 FULDA<br />

LÖSUNGSWEGE DURCH DIALOG<br />

QUALITÄTS- UND EDELSTAHL 05.–06.09.2023 OSNABRÜCK<br />

MEHR UMSATZ, ERTRAG UND KUNDEN I 11.–12.09.2023 KÖLN<br />

DIE ARBEITSWELT DER FRAU IM STAHLHANDEL 18.–19.09.2023 NÜRNBERG<br />

STAHLEINKAUF KOMPAKT 19.–20.09.2023 DUISBURG<br />

GROBBLECHE 10.–11.10.2023 WERNIGERODE<br />

AUSZUBILDENDE IM FOKUS 24.–25.10.2023 KASSEL<br />

BETONSTAHL 15.–16.11.2023 KEHL<br />

STAHLKUNDE 04.-–06.12.2023 GENGENBACH<br />

STAHLEINKAUF KOMPAKT 12.–13.12.2023 DUISBURG<br />

»<br />

INFOS<br />

Diese Übersicht gibt den aktuellen Stand der Seminarplanungen wieder. Änderungen sind vorbehalten. Über weitere Details<br />

sowie zu den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte unter www.stahlhandel.com.<br />

& ANMELDUNG<br />

www.stahlhandel.com/seminare<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel BDS AG · Wiesenstraße 21 · 40549 Düsseldorf · info-bds@stahlhandel.com

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