Stahlreport 2023.05
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78. Jahrgang | Mai 2023<br />
STAHLREPORT<br />
Nachrichten aus Handel, Produktion und Verarbeitung<br />
05<br />
23<br />
Grüne Stahlmärkte im Kommen | S. 11<br />
Spaeter-Gruppe schließt Liefervertrag<br />
mit Salzgitter Flachstahl<br />
„de Krupp van Bokelt“ | ab S. 8<br />
G. Elsinghorst feiert 175-jähriges Bestehen<br />
Stahl-Dekarbonisierung<br />
nimmt Fahrt auf | ab S. 16<br />
Thyssenkrupp vergibt Milliardenauftrag
EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
manchmal ist es ja Zeit, sich zurückzulehnen, Abstand zu gewinnen, eine neue Perspektive. Denn<br />
die meiste Zeit verbringt man ja damit, sich in die gerade anstehenden Aufgaben, Projekte und Ziele<br />
zu vertiefen. Sich richtig reinhängen, damit es vorangeht. Das ist natürlich notwendig, denn was<br />
anliegt, erledigt sich nicht von allein.<br />
Doch überlässt man sich diesem gleichförmigen Arbeitsstrom über gewisse Grenzen hinaus,<br />
führt das in der Regel zu nichts Gutem. Es stellen sich ein: Betriebsblindheit, Kreativitätsverlust,<br />
mangelnde Perspektiven. Im schlimmsten Fall schleifen sich Wege ein, die so tief ausgefurcht sind,<br />
dass man nicht mehr herauskommt.<br />
Glücklicherweise sieht es mit den Angeboten, in anderen Bahnen zu denken, heute eigentlich ganz<br />
gut aus. Wer will, kann – nur als Beispiel – entsprechende Workshops belegen oder sich in etlichen<br />
medialen Angeboten über Best Practices informieren, wie neue Denkansätze zum Erfolg geführt<br />
haben.<br />
Doch andererseits – man darf auch nicht über das Ziel hinausschießen. Es gehört ja heute quasi<br />
zum guten Ton, Dinge neu zu denken. Es scheint zuweilen, dass jeder, der etwas auf sich hält,<br />
irgendetwas ganz neu gedacht hat. Dabei ist es per se kein Qualitätskriterium, an Projekte mit dem<br />
Ansatz heranzugehen, alles auf den Kopf zu stellen. Als ob das Neue, weil es neu ist, immer besser<br />
ist, als das, was gerade ist.<br />
Ein starker Antrieb für diese Haltung, immer Neues, ja Revolutionäres entwickeln zu wollen,<br />
ist die aktuelle Technikentwicklung. Apple, Amazon, Industrie 4.0 und KI – was sich in den letzten<br />
10, 20 Jahren getan hat, ist ja auch wirklich atemberaubend. Viele Bereiche wurden neu gedacht<br />
und auf den Kopf gestellt – und wenn man beispielsweise die aktuelle Entwicklung rund um<br />
KI-Technologien verfolgt, kann man schon denken, dass auch in der künftigen Arbeitswelt kein<br />
Stein auf dem anderen bleibt.<br />
Und daher lohnt es sich, hier und da Abstand zu bekommen, eine andere Position einzunehmen.<br />
Eine gute Gelegenheit dazu bietet Ihnen im September der Stahlhandelstag 2023. Inhaltlicher Input,<br />
andere Perspektiven, gute Gespräche und beste Netzwerkpflege – melden Sie sich jetzt an zum<br />
Branchentreff des Stahlhandels in Magdeburg.<br />
Viel Vergnügen und Informationszuwachs beim Lesen wünscht<br />
Markus Huneke<br />
Chefredakteur <strong>Stahlreport</strong><br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />
3
Inhalt <strong>Stahlreport</strong> 5 2023<br />
175 Jahre G. Elsinghorst<br />
Vom „Krupp von Bocholt“ zum modernen Stahlgroßhandel<br />
Das schaffen die meisten Unternehmen nicht: Bis in die fünfte Generation am<br />
Markt erfolgreich zu bestehen. Das 175-jährige Bestehen der G. Elsinghorst<br />
Stahl und Technik GmbH ist daher ein bsonderes Ereignis. Ein kurzer Überblick<br />
über den Werdegang des Bocholter Unternehmens, das sich heute zu<br />
einem modernen Stahlgroßhandel entwickelt hat.<br />
8<br />
16<br />
CO 2 -reduzierte Stahlproduktion<br />
Thyssenkrupp startet<br />
Dekarbonisierungsprojekt<br />
Es sind Milliardensummen um die es geht: Der<br />
Umbau der Produktion des größten Stahlherstellers<br />
in Deutschland hin zu CO 2 -reduziertem Stahl.<br />
Nun hat der Konzern die SMS group mit der<br />
Errichtung der neuen Aggregate beauftragt.<br />
11<br />
Wegbereiter<br />
Spaeter-Gruppe setzt auf<br />
grünen Stahl von Salzgitter Flachstahl<br />
Ab Ende 2025 soll es soweit sein: Dann liefert Salzgitter<br />
Flachstahl grünen Stahl an die Duisburger<br />
Spaeter-Gruppe. Das haben die beiden Unternehmen<br />
nun in einem Partnering-Vertrag vereinbart.<br />
Ein Schritt in Richtung grüne Märkte.<br />
4 <strong>Stahlreport</strong> 5|23
Persönliches<br />
6 Kurznachrichten<br />
Stahlhandel<br />
8 G. Elsinghorst feiert 175-jähriges Bestehen<br />
11 Spaeter-Gruppe – Wegbereiter für grünen Stahlmarkt<br />
12 77 Jahre Eisen + Baustahl<br />
13 Stahlverbund Phoenix – Zukunftskreis Stahl traf sich in Riesa<br />
Stahlverarbeitung<br />
14 Andernach & Bleck – Politik trifft Blankstahl-Wirtschaft<br />
15 Arcelormittal Construction übernimmt Italpanelli Deutschland<br />
18<br />
Nächster Schritt der<br />
Digitalisierung<br />
Arcelormittal France<br />
installiert 5G-Netzwerk<br />
Schnelle, robuste und sichere<br />
Datenübertragung ist eine<br />
Voraussetzung für die Digitalisierung.<br />
Diesen Schritt ist<br />
Arcelormittal nun in Frankreich<br />
gegangen und hat am Standort<br />
Dunkerque ein 5G-Netzwerk<br />
installiert, das bis zu 50.000<br />
Nutzer/Geräte in Echtzeit miteinander<br />
verbindet.<br />
Stahlproduktion<br />
16 Thyssenkrupp Steel – Eines der größten industriellen<br />
Dekarbonisierungsprojekte beginnt<br />
18 Arcelormittal France startet 5G-Netzwerk<br />
21 Benteler vereinbart Belieferung mit grünen Brammen<br />
22 Thyssenkrupp Rasselstein – (Noch) bessere Bandqualität<br />
24 Voestalpine – Dekarbonisierungsumbau wird konkreter<br />
BDS<br />
26 Research – Wenig Bewegung am Markt<br />
28 Stahlhandelstag 2023 – Neue Wege des Stahlhandels<br />
Anarbeitung & Logistik<br />
30 Zinq – neue Markenoberfläche mit geringstem CO 2 -Footprint<br />
32 NetzwerkForum Stahl 2023 – Wie sieht es aus in der Stahllogistik?<br />
34 GWS – Zuwachs beim Softwarehaus<br />
36 Demag – neue Seilzug-Baureihe mit kompakten Abmessungen<br />
38 Shot Peening – Randschichten brauchen Aufmerksamkeit<br />
39 Meba – Go Live für neue Website<br />
Messen und Märkte<br />
40 Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre – CO 2 -neutrale Rohrproduktion in Sicht<br />
42 Messe Bau feiert gelungenes Comeback<br />
47 Termine<br />
48 Messekalender<br />
Wissenswertes<br />
49 Zwick Roell – 3D-gedruckte Teile zuverlässig prüfen<br />
Lifesteel<br />
50 Was hat ein Andreaskreuz mit Gebäudesanierung zu tun?<br />
50 Impressum<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />
5
Persönliches<br />
Kurznachrichten<br />
Wirtschaftsverband<br />
Die Familienunternehmer<br />
Marie-Christine Ostermann<br />
ist die erste Frau an der Spitze des Wirtschaftsverbands<br />
Die Familienunternehmer.<br />
Die 45-jährige Unternehmerin aus Hamm<br />
wurde bei der Jahrestagung des Verbands<br />
im April mit großer Stimmenzahl gewählt.<br />
Nach sechs erfolgreichen<br />
Jahren<br />
an der Spitze der<br />
Familienunternehmer<br />
übergab<br />
Reinhold von<br />
Eben-Worlée das<br />
Amt. Ostermann ist<br />
die erste Präsidentin<br />
in der 74-jährigen<br />
Geschichte der Wirtschaftsvereinigung.<br />
Seit Jahrzehnten engagiert<br />
sie sich in der Verbandspolitik. Seit<br />
2007 ist sie Mitglied bei Die Familienunternehmer<br />
und in verschiedenen Kommissionen<br />
tätig, darunter seit 2013 als Präsidiumsmitglied.<br />
Sie führt den Wirtschaftsverband<br />
als ehrenamtliche Präsidentin. Im Hauptberuf<br />
leitet Marie-Christine Ostermann als<br />
geschäftsführende Gesellschafterin den<br />
Lebensmittelgroßhändler Rullko Großeinkauf<br />
GmbH & Co. KG in Hamm. Sie führt das<br />
Familienunternehmen seit 2006 in vierter<br />
Generation. Rullko ist auf die Belieferung<br />
von Großküchen der Gemeinschaftsverpflegung<br />
und Gastronomie spezialisiert. Das<br />
Unternehmen beschäftigt rund 200 Mitarbeiter.<br />
VDW<br />
Dr. Markus Heering<br />
ist seit 1. Mai 2023 in die Geschäftsführung<br />
des VDW (Verein Deutscher<br />
Werkzeugmaschinenfabriken) und des<br />
Fachverbands Werkzeugmaschinen und<br />
Fertigungssysteme im VDMA, beide<br />
Frankfurt am Main, eingetreten. Bis Ende<br />
des Jahres wird er die Geschicke der beiden<br />
Verbände gemeinsam mit Dr. Wilfried<br />
Schäfer führen. Schäfer hat die beiden<br />
Fachverbände seit 2008 geleitet und tritt<br />
am 31. Dezember 2023 in den Ruhestand.<br />
Nach dem Studium an der Rheinisch-Westfälischen<br />
Technischen Hochschule (RWTH)<br />
Aachen sammelte Markus Heering erste<br />
Berufspraxis in einem Unternehmen für<br />
Umwelttechnik. Während dieser Zeit promovierte<br />
er 1998 berufsbegleitend zum<br />
Dr.-Ing. Im Jahr 2000 startete er seine<br />
Bild: Die Familienunternehmer<br />
Bild: Arcelormittal<br />
Verbandskarriere beim VDMA als Referent<br />
im Fachverband Thermoprozess- und<br />
Abfalltechnik, dessen stellvertretender<br />
Geschäftsführer er 2004 wurde. Nach<br />
weiteren vier Jahren übernahm er 2008<br />
die Geschäftsführung des Fachverbands<br />
Druck- und Papiertechnik sowie des Fachverbands<br />
Sicherheitssysteme. 2022 kam<br />
die Geschäftsführung des Fachverbands<br />
Additive Manufacturing im VDMA hinzu.<br />
Markus Heering bringe sehr viel Erfahrung<br />
im Messegeschäft mit, denn mit seinen<br />
Fachverbänden war er jeweils als ideeller<br />
Träger bei der<br />
drupa, der security<br />
und der formnext<br />
engagiert. Weitere<br />
Schwerpunkte<br />
seiner bisherigen<br />
Tätigkeit waren<br />
der Aufbau der<br />
VDMA-Aktivitäten<br />
zum Thema Additive<br />
Manufacturing mit<br />
Arbeitsgemeinschaft und Fachverband, für<br />
die er auch weiterhin verantwortlich sein<br />
wird. Darüber hinaus hat er den globalen<br />
Verein für den Bereich Security Systems<br />
ausgebaut und die Zertifizierungsstelle für<br />
diesen Bereich ausgegründet und weiterentwickelt.<br />
Bild: VDW<br />
Arbeitgeberverband Stahl<br />
Reiner Blaschek<br />
ist neuer Vorsitzender des Arbeitgeberbandes<br />
Stahl, der Vorstand des Verbands hat<br />
den CEO von ArcelorMittal Germany am<br />
25. April 2023 zum Vorsitzenden gewählt.<br />
Er folgt auf Prof. Dr. Heinz Jörg Fuhrmann,<br />
der den Stahlarbeitgeberverband<br />
seit<br />
August 2020 geführt<br />
hat. „Ich freue mich<br />
auf die Aufgabe des<br />
Vorsitzenden des<br />
Arbeitgeberverbandes<br />
Stahl. In den<br />
kommenden Jahren<br />
wird es vor allem<br />
darum gehen, die<br />
Transformation der deutschen Stahlindustrie<br />
gemeinsam mit unserem Tarifpartner<br />
und der Politik sozial und sozialpolitisch so<br />
zu flankieren, dass die internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />
unserer Industrie trotz<br />
der vielfältigen Herausforderungen erhalten<br />
bleibt“, sagte Blaschek.<br />
Bild: SMS group<br />
Hans Ferkel (li.) und Thomas Hansmann<br />
SMS group<br />
Thomas Hansmann<br />
ist seit 1. Mai 2023 neuer Chief Technology<br />
Officer (CTO) und Mitglied der Geschäftsführung<br />
der SMS group. Thomas Hansmann<br />
war zuletzt für das Metallurgie-Geschäft der<br />
SMS group sowie als CTO der SMS-Tochter<br />
Paul Wurth verantwortlich. Sein Vorgänger<br />
in der Position, Hans Ferkel, wird als CEO<br />
den neuen SMS Innovation Hub leiten und<br />
aufbauen.<br />
Der Innovation Hub soll die Entwicklung<br />
einer klimaneutralen und nachhaltigen<br />
Metallindustrie vorantreiben, Technologien<br />
von morgen beschleunigen und zur<br />
Marktreife bringen. „Mit der Gründung des<br />
Innovation Hub werden wir ausgewählten<br />
Technologien die gezielte Aufmerksamkeit<br />
geben, die wir brauchen, um am Markt<br />
erfolgreich zu sein“, sagte Edwin Eichler,<br />
Aufsichtsratsvorsitzender bei SMS. „Hans<br />
Ferkel ist die ideale Besetzung, um sein<br />
breites Know-how dafür einzusetzen. Thomas<br />
Hansmann wird seine langjährige technologische<br />
und metallurgische Erfahrung in<br />
den Vorstand einbringen.“<br />
VDI<br />
Adrian Willig<br />
ist seit Anfang Mai neuer Direktor des<br />
Vereins Deutscher Ingenieure e.V. (VDI). Er<br />
tritt die Nachfolge von Dieter Westerkamp<br />
(Bereichsleiter Technik und Gesellschaft)<br />
an, der die Funktion interimsweise für vier<br />
Monate übernommen hatte. Adrian Willig<br />
war zuvor Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandes<br />
Fuels und Energie e.V. in<br />
Berlin. Der Diplom-Ingenieur für Luft- und<br />
Raumfahrttechnik engagierte sich für die<br />
Transformation der Mineralölwirtschaft<br />
und begleitete ihren Wandel – hin zu einer<br />
neuen, klimaschonenden Energievielfalt.<br />
Willig sagt: „Bei der Bewältigung der zahlreichen<br />
Zukunftsherausforderungen Deutschlands<br />
werden Ingenieurinnen und Ingenieure<br />
sowie Technologien und damit der VDI eine<br />
besonders wichtige Rolle spielen. Der VDI ist<br />
6 <strong>Stahlreport</strong> 5|23
Bild: Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />
mit seiner umfassenden<br />
technisch-wissenschaftlichen<br />
Arbeit, die sowohl<br />
von hauptamtlich<br />
wie ehrenamtlich<br />
tätigen Menschen<br />
geleistet wird, eine<br />
der größten und<br />
wichtigsten Organisationen<br />
seiner Art in unserem Land. Der<br />
VDI ist zudem als Regelsetzer und mit seinen<br />
umfassenden Netzwerken in Wissenschaft,<br />
Wirtschaft, Gesellschaft und Politik Impulsgeber<br />
und eine der tragenden Säulen zum<br />
weiteren Ausbau des Technologiestandorts<br />
Deutschland“, sagte Willig zum Amtsamtritt.<br />
Bild: VDI<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />
Kerstin Maria Rippel<br />
ist neue Hauptgeschäftsführerin bei der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl. Sie komplettiert<br />
das Führungsteam aus Bernhard Osburg,<br />
Vorsitzender des Vorstands der Thyssenkrupp<br />
Steel Europe<br />
AG, als Präsident und<br />
Dr. Martin Theuringer<br />
als Geschäftsführer<br />
des Verbands. Der<br />
bisherige Präsident<br />
und Geschäftsführer<br />
Hans Jürgen Kerkhoff<br />
ist bereits zum<br />
31.12.2022 in den<br />
Ruhestand gegangen.<br />
Kerstin Maria Rippel bringt langjährige Erfahrung<br />
aus der Energiewirtschaft mit. Gemeinsam<br />
mit den Mitgliedsunternehmen und dem<br />
Verbandsteam der Wirtschaftsvereinigung<br />
will sie sich intensiv dafür einsetzen, dass<br />
die Politik in Berlin und Brüssel nun rasch<br />
einen Transformationsrahmen auf den Weg<br />
bringt, der eine nachhaltige Stahlproduktion<br />
in Deutschland ermöglicht.<br />
Thyssenkrupp<br />
Martina Merz<br />
strebt den Rückzug aus dem Vorstand der<br />
Thyssenkrupp AG an. Die Vorstandsvorsitzende<br />
der Thyssenkrupp AG, hat den Personalausschuss<br />
des Aufsichtsrats der Thyssenkrupp<br />
AG im April um Gespräche über eine<br />
zeitnahe einvernehmliche Auflösung ihres<br />
Vertrags gebeten. Es wird eine einvernehmliche<br />
Auflösung ihres Vertrags angestrebt.<br />
Zugleich schlug der Personalausschuss<br />
dem Aufsichtsrat vor, Miguel Ángel López<br />
Borrego, aktuell Vorstandsvorsitzender der<br />
Norma Group SE, vormals CEO von Siemens<br />
Spanien und Chairman of the Board von<br />
Siemens Gamesa Renewables, S.A., mit Wirkung<br />
ab dem 1. Juni 2023 als Mitglied des<br />
Vorstands der Thyssenkrupp AG zu bestellen<br />
und ihn zum Vorsitzenden des Vorstands zu<br />
ernennen.<br />
„Mit Miguel Ángel López Borrego haben wir<br />
für die künftige Führung von Thyssenkrupp<br />
einen international geprägten Manager mit<br />
breiter Industrieerfahrung auf den Gebieten<br />
Digitalisierung und Industrie 4.0 sowie<br />
sehr erfahrenen Finanz- und M&A-Experten<br />
gewinnen können. Mit ihm an der Spitze<br />
werden wir den Weg der Transformation auf<br />
Basis der entwickelten strategischen Linien<br />
fortführen. Das ist herausfordernd, aber notwendig.<br />
Denn der Umbau von Thyssenkrupp<br />
ist noch nicht abgeschlossen“, sagte Professor<br />
Siegfried Russwurm, Vorsitzender des<br />
Aufsichtsrats der Thyssenkrupp AG.<br />
Lapp-Gruppe<br />
Siegbert E. Lapp<br />
ist im Alter von 70 Jahren gestorben. Der langjährige Vorstandsvorsitzende<br />
des Familienunternehmens Lapp hat die Unternehmensgruppe<br />
– gemeinsam mit seinem Bruder Andreas Lapp – mit<br />
seinem Gespür für Technik und Innovation erfolgreich geführt.<br />
Sein Leben sei geprägt gewesen von Leidenschaft, unternehmerischem<br />
Weitblick und der Fähigkeit, elektrotechnische Trends zu<br />
erkennen und erfolgreich in nachhaltige Kundenmehrwerte umzusetzen,<br />
so die Unternehmensgruppe in einem Nachruf.<br />
Bild: Thyssenkrupp<br />
„Frau Merz hat<br />
in herausfordernder<br />
Zeit eine sehr<br />
schwierige Aufgabe<br />
übernommen und<br />
seither mit hohem<br />
Einsatz und großer<br />
Kompetenz einen<br />
umfassenden Veränderungsprozess<br />
bei Thyssenkrupp auf den Weg gebracht.<br />
Ihre Zieldefinition, wonach die bestmögliche<br />
Weiterentwicklung der Geschäfte im Zweifel<br />
wichtiger ist als die Eigentümerstruktur,<br />
wurde auch von den Aktionären bei der<br />
Hauptversammlung im Februar 2023 klar<br />
unterstützt. Für ihre Leistungen gilt Frau<br />
Merz mein persönlicher und unser aller<br />
großer Dank. Zugleich respektieren wir ihre<br />
Entscheidung, sich jetzt aus der Führung von<br />
Thyssenkrupp zurückzuziehen“, kommentierte<br />
Russwurm weiter.<br />
Die Stuttgarter Lapp-Gruppe beschäftigt weltweit rund 5.055 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
an 19 internationalen Fertigungsstandorten und ist einer der führenden Anbieter<br />
von integrierten Lösungen und Markenprodukten für Kabel- und Verbindungstechnik.<br />
Lapp wird seit Oktober 2022 in 3. Generation von seinem Sohn Matthias Lapp geleitet.<br />
Siegbert E. Lapp lernte zunächst Werkzeugmacher und studierte nach seinem Wehrdienst<br />
Maschinenbau an der Hochschule in Esslingen. Nach mehreren Auslandspraktika<br />
in Kabelunternehmen und dem erfolgreichen Studienabschluss als Wirtschaftsingenieur<br />
übernahm er seit 1980 Verantwortung im Familienunternehmen. Siegbert E. Lapp trieb<br />
maßgeblich die Internationalisierung des Familienunternehmens voran. Er initiierte die<br />
Gründung von zahlreichen Produktionswerken in Europa und in Asien, beispielsweise im<br />
französischen Forbach, in Italien, Indien und Korea.<br />
Innerhalb der Lapp Gruppe verantwortete Siegbert E. Lapp bis 2015 die Bereiche Technik<br />
und Produktion sowie Forschung und Entwicklung. Ein wichtiges Anliegen war die<br />
Entwicklung und der Schutz des geistigen Eigentums der Unternehmensgruppe.<br />
Siegbert E. Lapp übernahm aus Überzeugung seit Jahren gesellschaftliche Verantwortung.<br />
Im Verein Kind e. V. engagierte er sich als Gründungsmitglied sehr erfolgreich für<br />
bessere Kinderbetreuungsangebote für berufstätige Mütter und Väter. Er war Vorsitzender<br />
des Stiftungskuratoriums der Oskar-Lapp-Stiftung, die sich für die Erforschung<br />
von Herz-Kreislauf-Krankheiten einsetzt und er förderte stets junge Talente, indem er<br />
weltweit mehrere Lapp Center of Excellence gründete, um jungen Menschen eine elektrotechnische<br />
Ausbildung zu ermöglichen.<br />
Von 2015 bis 2022 gab er in der Rolle als Aufsichtsratsvorsitzender wichtige Impulse für<br />
die erfolgreiche Weiterentwicklung der Lapp Gruppe. Im Oktober 2022 übergab er diese<br />
Position an seine Nichte Katharina Lapp.<br />
Bild: Lapp-Gruppe<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />
7
Stahlhandel<br />
Bericht<br />
Das „Stahlwerk um die Ecke“: Luftbild der G. Elsinghorst Stahl und Technik GmbH (2007)<br />
G. Elsinghorst Stahl und Technik feiert 175-jähriges Bestehen<br />
Vom „Krupp von Bocholt“<br />
zum modernen Stahlgroßhandel<br />
Nur 1 % aller Familienunternehmen erleben die 5. Generation. Elsinghorst gehört dazu. Mit heute 250<br />
Mitarbeitern und dem Ur-Ur-Enkel des Gründungsvaters Hans-Christian vom Kolke an der Spitze zählt<br />
das Unternehmen zu den seltenen Exemplaren dieser traditionsreichen Familienunternehmen. In diesem<br />
Jahr feiert die G. Elsinghorst Stahl und Technik GmbH ihr 175-jähriges Bestehen.<br />
„Das Feuer in der Schmiede von Gerhard<br />
Elsinghorst ist längst erloschen, sein Unternehmergeist<br />
lodert jedoch noch immer in uns. Tugenden<br />
wie Ehrgefühl, Wahrheit und Mitmenschlichkeit sind<br />
die Basis unseres Handelns.“<br />
Hans-Christian vom Kolke, Geschäftsführer G. Elsinghorst Stahl und Technik GmbH<br />
Das Gründungsjahr der Firma<br />
Elsinghorst hatte es in sich: 1848<br />
brachte die so genannte bürgerliche<br />
Revolution randalierende Aufstände<br />
bis ins beschauliche Bocholt. Vehement<br />
forderte das deutsche Bürgertum<br />
politische Teilhabe und Freiheitsrechte<br />
ein. Für Meister Gerhard<br />
Elsinghorst war das Revolutionsjahr<br />
zugleich ein Beginn: 1848 gründete<br />
er eine Huf- und Wagenschmiede –<br />
und nahm damit die Zügel für seine<br />
wirtschaftliche Existenz selbst in die<br />
Hand. Fleiß und Tüchtigkeit sprachen<br />
sich herum: Schnell bezeichnete<br />
der Volksmund den umtriebigen<br />
Meister als „de Krupp van Bokelt“<br />
– den „Krupp von Bocholt“.<br />
Allen Widrigkeiten zum Trotz<br />
Dem Gründervater war eine lange<br />
„Regierungszeit“ beschieden, über<br />
40 Jahre lenkte Meister Gerhard die<br />
Geschicke seines Unternehmens.<br />
Nach seinem Tod 1894 führte sein<br />
Sohn Heinrich Elsinghorst die Firma<br />
G. Elsinghorst als Handelsgeschäft<br />
mit Schmiede fort. Eine der Säulen<br />
des Unternehmens war schon<br />
damals der Stahlhandel – und die<br />
Bedeutung dieses Bereichs wuchs:<br />
Ab Mitte der 1920er-Jahre erfuhr der<br />
Stahlhandel durch Heinrichs Sohn<br />
Ernst starken Aufschwung.<br />
Der Zweite Weltkrieg brachte<br />
wie vielerorts auch für Bocholt die<br />
totale Zerstörung. Am 22. März 1945<br />
bombardierte ein alliiertes Geschwader<br />
die Stadt und legte sie in Schutt<br />
und Asche. Es waren schwere Zeiten,<br />
auch für Ernst Elsinghorst. Er<br />
musste den Verlust seines Sohnes<br />
verkraften und verlor ein Bein. Doch<br />
auch diese Katastrophen konnten<br />
seinen Unternehmergeist nicht brechen.<br />
Seine Antwort auf die Schicksalsschläge<br />
war der sofortige Wiederaufbau<br />
seiner Existenz.<br />
Ab 1950 unterstütze ihn sein<br />
späterer Schwiegersohn Engelbert<br />
vom Kolke, Spross einer Eisen-<br />
8 <strong>Stahlreport</strong> 5|23
Handelgeschäft mit Schmiede: G. Elsinghorst im Jahr 1890.<br />
händler-Familie aus Oelde. 1958<br />
übernahm dieser dann die<br />
Geschäftsführung des Unternehmens.<br />
Erfolgreich nutzte er die<br />
Wirtschaftswunder-Jahre des Wiederaufbaus<br />
für ein rasantes Wachstum<br />
der G. Elsinghorst. Umsatz<br />
und Mitarbeiterzahl stiegen von<br />
damals ca. 3 Mio. DM und 40 Mitarbeitern<br />
im Jahr 1958 auf über 20<br />
Mio. DM Umsatz und 120 Mitarbeitern<br />
im Jahre 1973.<br />
Mutige Entscheidungen<br />
Als 1985 Schwiegersohn Manfred<br />
Heisterkamp als Mitgeschäftsführer<br />
in das Unternehmen eintrat, wurden<br />
mutige Entwicklungen angestoßen.<br />
Die Abteilungen Werkzeuge und<br />
Industriebedarf wurden ausgelagert<br />
und zogen 1989 aus der Innenstadt<br />
an den heutigen Unternehmenssitz<br />
am Bocholter Mühlenweg 80. Aus<br />
dem neuen Standort entwicklte sich<br />
das heutige Elsinghorst-Kompetenz-Zentrum<br />
für Industrie und<br />
Handwerk. Die damaligen Corporate<br />
Design-Erneuerungen sind noch<br />
heute Basis des Elsinghorst-Erscheinungsbildes.<br />
Und es ging weiter: Im Jahr<br />
1990 erweiterte die Anschaffung<br />
einer Sägeanlage mit angeschlossener<br />
Strahl- und Grundieranlage<br />
das Leistungsangebot für die Großhandelskunden<br />
von Elsinghorst.<br />
Eine teilautomatisierte Stahllogistik<br />
rundete die zukunftsweisende<br />
Investition ab.<br />
Der frühe Tod von Manfred<br />
Heisterkamp 1992 zitierte den<br />
bereits 75-jährigen Engelbert vom<br />
Kolke zurück auf die Kommandobrücke.<br />
Drei Jahre später traten die<br />
Diplomkaufleute Hans-Christian<br />
und Annick vom Kolke in das Unternehmen<br />
ein und übernahmen im<br />
Jahre 1996 die Geschäftsführung.<br />
„Wir sind dankbar für das Erbe<br />
unserer Vorfahren und halten es in<br />
Ehren. Für uns ist Tradition die<br />
Weitergabe des Feuers und nicht<br />
die Anbetung der Asche. Mit Mut<br />
und Ausdauer unter den Flügeln<br />
haben unsere Ahnen Elsinghorst<br />
durch die Geschichte geführt“, so<br />
Hans-Christian vom Kolke,<br />
Geschäftsführer G. Elsinghorst<br />
Stahl und Technik GmbH. „Es ist<br />
die Kraft mit Widrigkeiten umzugehen<br />
und die Offenheit gegenüber<br />
Veränderungen, die sich über Jahrzehnte<br />
bewährt haben.“ q<br />
Bilder: G. Elsinghorst<br />
1887: Meister Gerhard Elsinghorst, im Volksmund „der Krupp von Bocholt“ genannt, entwickelte sein Unternehmen<br />
mit großem Erfolg – dazu gehörte natürlich das Rechnungen-Schreiben.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />
9
Stahlhandel<br />
Berichte<br />
1930 expandierte das Unternehmen und errichtete das erste<br />
Außenlager für Stahlträger und Grobeisen in Bocholt.<br />
Großhandel an einem Ort: 1989 errichtete G. Elsinghorst einen Fachmarkt und ein Hochregallager<br />
für Werkzeuge, Industriebedarf, Heizung und Sanitär am Standort in Bocholt.<br />
[Kontakt]<br />
G. Elsinghorst Stahl<br />
und Technik GmbH<br />
Mühlenweg 80<br />
46395 Bocholt<br />
+49 2871 2884-0<br />
kontakt@<br />
elsinghorst.eu<br />
www.elsinghorst.de<br />
q Fokus auf Lösungen für Kunden<br />
Heute ist Elsinghorst nahe an den<br />
Fragestellungen seiner Kunden.<br />
Das Unternehmen bietet Lösungsvorschläge,<br />
auf Anforderungen, die<br />
der Kunde noch nicht formuliert<br />
hat, formuliert vom Kolke.<br />
„Elsinghorst übersetzt Herausforderungen<br />
im Technischen Handel<br />
wie im Stahlhandel in zukunftsfähige<br />
Angebote für seine Partner.“<br />
Ein Sortiment mit großer Breite<br />
und Tiefe für das metallverarbeitende<br />
Handwerk und die Industrie, den<br />
Stahlhandel und den Stahlbau<br />
macht Elsinghorst attraktiv für<br />
Kunden, die ihre Beschaffungsprozesse<br />
genau monitoren. Lagerverwaltungssysteme<br />
sichern die fehlerfreie<br />
Distribution der Ware. Im<br />
Geschäftsbereich Stahlhandel stellen<br />
Träger, Rohre, Stabstahl, Bleche<br />
und Edelstahl das Basissortiment<br />
dar. Im Technischen Handel sind es<br />
die Sortimente Werkzeuge,<br />
Schweißtechnik, Befestigungstechnik,<br />
Antriebstechnik, Arbeitsschutz,<br />
Betriebseinrichtungen<br />
sowie Schlauch- und Armaturentechnik.<br />
Leistungsfähiger Großhandel<br />
Gebündelte Produktvielfalt und Serviceangebote<br />
machen Elsinghorst zu<br />
dem, was BDS-Vorstand Oliver Ellermann<br />
als das „Stahlwerk um die<br />
Ecke bezeichnet“. Dabei spielen die<br />
persönlichen Beziehungen zwischen<br />
Kunden und Elsinghorst die verbindende<br />
Rolle. Elsinghorst übernimmt<br />
die klassischen Aufgaben eines<br />
Großhändlers, der als Bindeglied<br />
zwischen Herstellern und Kunden<br />
fungiert. Das Unternehmen sichert<br />
eine leistungsfähige Distribution in<br />
ein Gebiet, das sich von Bonn über<br />
das Sauerland bis an die Holländische<br />
Nordsee erstreckt. „Wir verstehen<br />
uns als Produktivitätskatalysator<br />
unserer Kunden“, fasst vom Kolke<br />
die Mission von Elsinghorst zusammen.<br />
Ein respektvolles Miteinander<br />
aller Akteure – so die Überzeugung<br />
von Elsinghorst – führt zum besten<br />
Ergebnis für alle. „Wir sehen im<br />
Anderen den Partner nicht den<br />
Wettbewerber. Kooperatives Handeln<br />
ist nach 175 Jahren ein Garant<br />
für das Weiterbestehen von<br />
Elsinghorst als lebendiger Ort von<br />
unternehmerischer Schaffenskraft.<br />
Mit dieser Zuversicht feuern wir<br />
unsere Reise in die Zukunft an“,<br />
begeistert sich Hans-Christian vom<br />
Kolke. 2<br />
2012: Errichtung und Inbetriebnahme des Stahlcenters Voerde mit vollautomatischer Anarbeitung von Formstahl und Breitflanschträgern.<br />
10 <strong>Stahlreport</strong> 5|23
Spaeter-Gruppe und Salzgitter Flachstahl schließen Partnering-Vertrag<br />
Wegbereiter für grüne Märkte<br />
Die Spaeter-Gruppe und die Salzgitter Flachstahl GmbH haben eine Partnering-Vereinbarung<br />
über die Lieferung von grünem Stahl geschlossen. Damit sichert sich das bereits 1875 gegründete<br />
Unternehmen CO 2 -reduzierten Stahl, der ab Ende 2025 produziert und geliefert werden soll.<br />
Mit dem Transformationsprogramm SALCOS –<br />
Salzgitter Low CO 2 Steelmaking plant der Salzgitter-Konzern<br />
seine Stahlherstellung schrittweise auf<br />
wasserstoffbasierte Verfahren umzustellen. Ziel ist<br />
eine nahezu CO 2 -freie Produktion ab 2033. Schon jetzt<br />
produziert der Salzgitter-Konzern CO 2 -arme Stahlprodukte<br />
auf der schrottbasierten Elektrostahl-Route. Kunden<br />
der Spaeter-Gruppe können zukünftig den grünen<br />
SALCOS-Stahl an allen Standorten und weltweit beziehen.<br />
Damit unterstütze der Stahlhändler seine Kunden,<br />
den Produkt Carbon Footprint (PCF) der bezogenen<br />
Stahlprodukte zu optimieren.<br />
ein Herzensanliegen und fest in unserer Strategie Spaeter<br />
2030 verankert“, so Thorsten Zips, Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung der Spaeter-Gruppe. „Wir freuen<br />
uns deshalb sehr, unsere langjährige, vertrauensvolle<br />
Partnerschaft mit Salzgitter Flachstahl weiter auszubauen,<br />
und unseren Kunden als zuverlässiger Lieferant<br />
zum frühestmöglichen Zeitpunkt ein breites Spektrum<br />
an „Green Steel“-Produkten anbieten zu können.“ 2<br />
[Kontakt]<br />
Salzgitter<br />
Flachstahl GmbH<br />
Eisenhüttenstr. 99<br />
38239 Salzgitter<br />
+49 5341 21-01<br />
flachstahl@<br />
salzgitter-ag.de<br />
www.salzgitterflachstahl.de<br />
Carl Spaeter GmbH<br />
Philosophenweg 17<br />
47051 Duisburg<br />
+49 203 2818-0<br />
info@spaeter.de<br />
www.spaeter.de<br />
Grüne Märkte entwickeln sich<br />
„Der Salzgitter-Konzern ist immer auf der Suche nach<br />
neuen Partnern, um die Erreichung der Klimaziele zu<br />
gewährleisten – getreu unserer strategischen Mission<br />
„Partnering for Transformation. Die Zusammenarbeit<br />
mit der Spaeter-Gruppe aus Duisburg ist ein weiterer<br />
Beleg dafür, dass die Kunden uns auf dem Weg hin zur<br />
grünen Stahlerzeugung folgen. Die Vielzahl unserer<br />
Partnering-Vereinbarungen zeigt, dass sich die Märkte<br />
für grünen Stahl in unterschiedlichen Kundenbranchen<br />
immer mehr etablieren“, sagte Eike Brünger,<br />
Geschäftsführer Vertrieb und Logistik, Salzgitter<br />
Flachstahl GmbH.<br />
„Die Transformation der deutschen Wirtschaft hin<br />
zu möglichst CO 2 -freien Wertschöpfungsketten ist uns<br />
(v.l.) Sven Voges (Teamleiter Verkauf SZFG), Eike Brünger (Geschäftsführer Vertrieb und<br />
Logistik SZFG), Thorsten Zips (CEO Spaeter), Maik Lintl (Verkaufsleiter SZFG), Klaus Tissen<br />
(CFO Spaeter), Phillip Meiser (Vertriebsdirektor SZFG), Thorsten Zensen (Geschäftsführer<br />
Carl Spaeter GmbH, Oberhausen)<br />
Bild: Salzgitter AG<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />
11
Stahlhandel<br />
Berichte/Nachrichten<br />
Hochregallager von Eisen + Baustahl<br />
77 Jahre Eisen + Baustahl<br />
Standorterweiterung und Firmenjubiläum gefeiert<br />
Im April feierte das Stahlhandelsunternehmen Eisen + Baustahl Hubert Pohlmann GmbH & Co. KG sein 77-jähriges<br />
Firmenjubiläum. Gleichzeitig wurde der erweiterte Firmenstandort mit neuem Hochregallager offiziell eingeweiht.<br />
Rund 200 Gäste waren der Einladung ins münsterländische Wettringen gefolgt, darunter auch einige Kunden aus den<br />
Niederlanden und sogar aus Finnland.<br />
Auch wenn es sich bei dem<br />
Jubiläum nicht um einen runden<br />
Geburtstag handelte, so war es doch<br />
eine rundum gelungene Veranstaltung,<br />
zu der das Unternehmen im<br />
April eingeladen hatte. In einer kleinen<br />
Feierstunde gaben die Geschäftsführende<br />
Gesellschafterin Stephanie<br />
Pohlmann sowie die beiden<br />
Geschäftsführer Christian Hölters<br />
und Hans-Jürgen Lütke-Lefert einen<br />
kurzen Rückblick auf die Firmengeschichte<br />
und stellten die wichtigsten<br />
Eckpunkte der jüngsten Investitionen<br />
vor. Hervorgehoben wurde, dass<br />
bei Eisen + Baustahl ein besonders<br />
guter Zusammenhalt der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter herrsche.<br />
Dies habe unter anderem zur erfolgreichen<br />
Umsetzung der Standorterweiterung<br />
beigetragen.<br />
als wichtigsten industriellen Werkstoff<br />
hervor und beschrieb am Beispiel<br />
von Eisen + Baustahl die erfolgreiche<br />
Entwicklung vom reinen<br />
Werkstofflieferanten zum verlässlichen<br />
Anbieter komplexer Anarbeitungs-<br />
und Logistikdienstleistungen<br />
und Partner der stahlverarbeitenden<br />
Industrie. Als Anerkennung für die<br />
besondere Verbandsverbundenheit<br />
überreichte Feger der Geschäftsführung<br />
eine Urkunde für die 50-jährige<br />
Mitgliedschaft im BDS.<br />
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
bedankten sich für die zum Teil<br />
jahrzehntelange vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit und überreichten<br />
den Geschäftsführern zum<br />
Abschluss der Feierstunde unter<br />
anderem jeweils ein Foto mit einer<br />
aus Mitarbeitern und dem firmeneigenen<br />
LKW zusammengestellten<br />
„77“. In guter Atmosphäre und bei<br />
vielen Gesprächen klang die Feier<br />
zu später Stunde bei Musik und<br />
Tanz aus. 2<br />
[Kontakt]<br />
Eisen + Baustahl<br />
Hubert Pohlmann<br />
GmbH & Co. KG<br />
Siemensweg 10<br />
48493 Wettringen<br />
+49 2557 9375-0<br />
info@stahlpohlmann.info<br />
www.stahlpohlmann.info<br />
50 Jahre BDS-Mitgliedschaft<br />
Der Bürgermeister der Gemeinde<br />
Wettringen, Berthold Bültgerds, würdigte<br />
die unternehmerische Leistung<br />
des Unternehmens in den vergangenen<br />
Jahrzehnten sowie seine wichtige<br />
Rolle als Arbeitgeber und Gewerbesteuerzahler.<br />
Jörg Feger vom<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
hob die Rolle des Werkstoffs Stahl<br />
Anlässlich der Feier zum 77-jährigen Bestehen übergab BDS-Bereichsleiter Research<br />
Jörg Feger zugleich eine Urkunde für 50 Jahre Mitgliedschaft des Unternehmens im BDS<br />
(v.l.): Hans Jürgen Lütke-Lefert, Jörg Feger, Stephanie Pohlmann und Christian Hölters.<br />
Bilder: Eisen + Baustahl<br />
12 <strong>Stahlreport</strong> 5|23
Netzwerken im Herzen der Steiermark<br />
Nordwest-Handelstag in<br />
Österreich<br />
Bild: Nordwest<br />
Die Teilnehmer des Zukunftskreises Stahl beim Besuch der Elbe-Stahlwerke<br />
Feralpi GmbH in Riesa.<br />
Stahlverbund Phoenix – Zukunftskreis Stahl kam in Riesa zusammen<br />
Stahl-Treffen mit Mehrwert<br />
Rund 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer trafen sich am 27. und<br />
28. April zum Zukunftskreis Stahl im sächsischen Riesa, um zu<br />
netzwerken und sich zu aktuellen Themen auszutauschen. Ziel<br />
der Treffen des Stahlverbunds Phoenix der Nordwest Handel AG<br />
ist, die Zusammenarbeit zwischen Jungunternehmern und jungen<br />
Nachwuchskräften im Verband zu stärken und zu vertiefen, um sich<br />
gemeinsam den Herausforderungen der Stahlbranche zu stellen.<br />
Zum Auftakt des Treffens<br />
stand eine Werksbesichtigung bei<br />
der ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi<br />
GmbH in Riesa an. Die Teilnehmer<br />
wurden durch das Stahlwerk<br />
und die Drahtproduktion geführt.<br />
Viel Raum haben in der weiteren<br />
Tagesordnung die wichtigen Themen<br />
Personalgewinnung, flexible<br />
Arbeitszeiten und mobiles Arbeiten<br />
eingenommen.<br />
Best Practice-Beispiele<br />
für Employer Branding<br />
Zum Thema „Employer Branding“<br />
gab es einen Impulsvortrag von Astrid<br />
Sassen, Geschäftsbereichsleiterin<br />
Marketing & PR bei Nordwest,<br />
die über das neue Employer Branding<br />
des Verbundunternehmens<br />
berichtet hat sowie über die generell<br />
zunehmende Notwendigkeit für<br />
Unternehmen, sich auf dem Arbeitsmarkt<br />
strategisch zu präsentieren,<br />
um im Kampf um Fachkräfte punkten<br />
zu können. Kai Holzmüller, Personaldirektor<br />
bei Feralpi Stahl, hat<br />
zudem einen Einblick in die Personalrekrutierung<br />
des Stahlherstellers<br />
gegeben. Im Nachgang haben<br />
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
dann aus ihren eigenen Unternehmen<br />
berichtet. Auch hier wurde<br />
ersichtlich, dass Personalentwicklung<br />
und Mitarbeitermotivation<br />
Fokusthemen sind und einen bedeutenden<br />
strategischen Inhalt in den<br />
Unternehmen besitzen.<br />
„Die Stimmung und der Austausch<br />
der Teilnehmer untereinander<br />
waren sehr gut. Es zeigte sich<br />
einmal mehr, dass der Kreis funktioniert<br />
und sich schon nach wenigen<br />
Treffen gefunden hat. Sowohl inhaltlich<br />
als auch von den teilnehmenden<br />
Personen war die Veranstaltung ein<br />
voller Erfolg“, sagten Claudio Kemper<br />
und Christopher Rüther, die beiden<br />
Geschäftsbereichsleiter Stahl<br />
bei Nordwest.<br />
Der Kreis der Jungunternehmer<br />
ist inzwischen weiter gewachsen.<br />
Insgesamt besteht der Zukunftskreis<br />
Stahl nun aus 30 Mitgliedern.<br />
Der Geschäftsbereich Stahl bei<br />
Nordwest hat im Mai 2022 den<br />
Zukunftskreis ins Leben gerufen, in<br />
dem junge Stahlhändler in einer<br />
vertrauten Atmosphäre ihre Themen<br />
diskutieren und vorantreiben<br />
können. 2<br />
[Kontakt]<br />
NORDWEST Handel AG<br />
Robert-Schuman-Straße 17<br />
44263 Dortmund<br />
+49231 2222-3001<br />
info@nordwest.com<br />
www.nordwest.com<br />
Rund 130 Gäste kamen am 27.<br />
April 2023 zum Nordwest-Handelstag<br />
Österreich auf das Schloss Pichlarn im<br />
Ennstal. Insgesamt 30 Fachhandelspartner<br />
sowie 29 Lieferantenpartner nutzten<br />
die Gelegenheit, sich bei dem alle zwei<br />
Jahre stattfindenden Event auszutauschen<br />
und über Produktneuigkeiten zu<br />
informieren. „Als Vorstand der Nordwest<br />
Handel AG sowie als Geschäftsführer<br />
der Nordwest Handel GmbH mit Sitz<br />
in Salzburg ist es extrem wichtig, hier<br />
rund 75 % der österreichischen Fachhandelspartner<br />
persönlich treffen zu können“,<br />
betont Michael Rolf. Am Vormittag<br />
der Veranstaltung gab Nordwest einen<br />
Rück- und Ausblick zur Marktsituation<br />
und informierte seine Gäste über aktuelle<br />
Entwicklungen in den Bereichen digitale<br />
Transformation, Fachkräftemangel sowie<br />
Nachhaltigkeit. Der Nachmittag war traditionell<br />
dem so genannten Lieferanten-Talk<br />
vorbehalten. Im Rahmen dieser Hausmesse<br />
stellten Hersteller Produkte aus, führten<br />
neue Trends vor und standen den<br />
Händlern zum Expertengespräch zur Verfügung.<br />
Mit der Pospischil Tools GmbH in<br />
Wien und Sommer Werkzeuge mit Sitz in<br />
Söchau konnten am Handelstag zwei<br />
neue Fachhandelspartner in der österreichischen<br />
Nordwest-Familie begrüßt werden.<br />
www.nordwest.com<br />
Ems-Dollart-<br />
Stahlhandel feiert Jubiläum<br />
Die EDS Ems-Dollart-Stahlhandel GmbH<br />
& Co. KG feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges<br />
Bestehen. Parallel zum Jubiläum hat<br />
das norddeutsche Stahlhandelshaus in<br />
die Zukunft investiert. „Zum einen haben<br />
wir ein neues Regalsystem und einen<br />
zweiten Gabelstapler“, sagte Matthias<br />
Klingenborg, der zusammen mit seinem<br />
Bruder Alexander Klingenborg Geschäftsführer<br />
des 2003 gegründeten Unternehmens<br />
ist, der Nordwest-Zeitung.<br />
Das Produktsortiment umfasst neben<br />
Betonstahl auch Träger, Profile, Rohre<br />
und Bleche in S235 und Edelstahl sowie<br />
auch Aluminiumerzeugnisse – insgesamt<br />
über 700 Artikel für Abnehmer aus Handwerk,<br />
Dienstleistung und Industrie.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />
13
Stahlverarbeiter<br />
Berichte/Nachrichten<br />
Ministerin Mona Neubaur in der<br />
Produktion von Andernach & Bleck<br />
Uwe Halbach (Andernach & Bleck, CFO/CHRO), Steffen Pfefferkorn (Andernach & Bleck,<br />
Betriebsratsvorsitzender), Ralf Groening (Andernach & Bleck, CTO), Mona Neubaur (Ministerin<br />
für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie), Carsten Bleck (Andernach &<br />
Bleck, CEO), Ioannis Douvartzidis (Andernach & Bleck, CSO/CPO), (v.l.n.r.)<br />
Bilder: Andernach & Bleck<br />
Ministerin Mona Neubaur besucht Andernach & Bleck in Hagen/NRW<br />
Politik trifft Blankstahl-Wirtschaft<br />
Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie sowie stellvertretende Ministerpräsidentin<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen, besuchte am 27. März 2023 das Unternehmen Andernach & Bleck (A&B) in<br />
Hagen. Die Ministerin folgte damit einer Einladung des Unternehmens, um sich über die aktuellen wirtschaftlichen<br />
Herausforderungen der Stahlbranche auszutauschen.<br />
[Kontakt]<br />
Andernach & Bleck<br />
GmbH & Co. KG<br />
Lennestraße 92<br />
58093 Hagen<br />
+49 2331 353-0<br />
info@blankstahl.biz<br />
www.blankstahl.biz<br />
Im Fokus des Treffens standen Themen wie<br />
Dekarbonisierung, Energiepreise und Energieeinsparung,<br />
Wasserstoff als Alternative und Herausforderungen<br />
für den Mittelstand. Neubaur betonte dabei<br />
die Bedeutung von Austauschmöglichkeiten mit mittelständischen<br />
Unternehmen,<br />
um die Realität vor<br />
Ort kennenzulernen und<br />
gezielt unterstützen zu<br />
können.<br />
„Der Mittelstand ist das<br />
Fundament der nordrhein-westfälischen<br />
Wirtschaft<br />
und unverzichtbar<br />
für Wachstum, Innovationen,<br />
und Arbeits-und Ausbildungsplätze.<br />
Daher freue ich mich über den Austausch<br />
mit dem traditionsreichen Familienunternehmen<br />
Andernach und Bleck, die zu den hidden champions<br />
der Blankstahlindustrie in Nordrhein-Westfalen und<br />
speziell im Ruhrgebiet gehören. Hier wird die klimaneutrale<br />
Transformation schon seit Jahren durch Innovationen<br />
vorangetrieben“, sagte Wirtschaftsministerin<br />
Mona Neubaur.<br />
„Die großen Transformationsaufgaben,<br />
vor denen wir<br />
stehen, lassen sich ohne den<br />
Mittelstand nicht stemmen.“<br />
Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie,<br />
Klimaschutz und Energie sowie stellvertretende<br />
Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
Bei der Dekarbonisierung schon sehr weit<br />
Andernach & Bleck nutzte die Gelegenheit, um der<br />
Ministerin ihre eigenen Erfahrungen und Anliegen zu<br />
präsentieren. Gemeinsam wurde diskutiert, wie die<br />
Stahlindustrie zukünftig erfolgreich in eine klimafreundlichere<br />
und nachhaltigere<br />
Richtung geführt werden<br />
kann. Geschäftsführer<br />
Carsten Bleck erklärte, dass<br />
A&B bereits zu 75 % dekarbonisiert<br />
und Teil einer grünen<br />
Wertschöpfungskette<br />
ist. Ziel ist es, diese Vorreiterrolle<br />
aufrecht zu erhalten<br />
und eine echte Dekarbonisierung<br />
ohne den Kauf von<br />
Zertifikaten oder Greenwashing voran zu treiben.<br />
„Die mittelständische Stahlindustrie ist schon sehr<br />
weit dekarbonisiert. Die letzten Schritte lassen sich<br />
nur vollziehen, wenn Politik und Wirtschaft an einem<br />
Strang ziehen. Hierzu ist ein offener Austausch notwendig,<br />
wie wir ihn heute mit Frau Neubaur und ihrer<br />
Referentin Dr. Suveni Kreimeier vornehmen konnten“,<br />
so CEO Carsten Bleck nach dem Termin. 2<br />
14 <strong>Stahlreport</strong> 5|23
Bild: Italpanelli<br />
Fokus auf CO 2 -reduzierte Isolierprodukte<br />
Arcelormittal Construction<br />
übernimmt Paneel-Hersteller<br />
Die Construction-Sparte von Arcelormittal übernimmt den Paneel-<br />
Hersteller Italpanelli Deutschland und will damit die Produktion<br />
von CO 2 -reduzierten Isolierprodukten für die Baubranche<br />
vorantreiben. Italpanelli Deutschland mit Sitz in Föhren nahe<br />
Trier stellt auf zwei hochmodernen Produktionslinien Wand- und<br />
Dachpaneele mit Polyurethan-Hartschaumkern oder Steinwolle für<br />
den Industrie-, Gewerbe-, Wohn- und Kühlhaussektor her.<br />
„Das Produktangebot von Italpanelli<br />
in Kombination mit der Innovationsfähigkeit<br />
von Arcelormittal-<br />
Construction wird es ermöglichen,<br />
hochleistungsfähige Isolierprodukte<br />
anzubieten, die dem wachsenden<br />
Bedarf des Bausektors an einer Reduzierung<br />
der CO 2 -Emissionen eines<br />
Gebäudes entsprechen, erklärte<br />
Dr. Lars Pfeiffer, CEO von Nordosteuropa<br />
bei Arcelormittal Construction.<br />
Italpanelli Deutschland beschäftigt<br />
70 Mitarbeitende und hat eine Produktionskapazität<br />
von 4 Mio. m 2 .<br />
Als Teil seiner Nachhaltigkeitsund<br />
Klimaschutzstrategie will Arcelormittal<br />
Construction am Standort<br />
Föhren ein Plattenangebot aus XCarb-<br />
Stahl entwickeln. Dieser Stahl wird<br />
in Elektrostahlwerken unter Verwendung<br />
von 100 % erneuerbarer Energie<br />
und mindestens aus 75 % Recyclingschrott<br />
hergestellt. „Dekarbonisierter<br />
Stahl ist ein wichtiger Schritt in Richtung<br />
Klimaneutralität und Teil unseres<br />
C5 Green-Commitments“, so<br />
Pfeiffer. Das C5 Green Commitment<br />
umfasst einen Fünf-Stufen-Plan, das<br />
Augenmerk liegt dabei auf der Schaffung<br />
von Kreislaufwirtschaften, sauberer<br />
Energie und Strategien zur<br />
Abfallwirtschaft.<br />
Arcelormittal Construction<br />
schätzt, dass sich unter Verwendung<br />
von XCarb-Stahl der Kohlenstoff-Fußabdruck<br />
bei der Herstellung<br />
eines isolierten Paneels um<br />
45 % für ein Sandwich-Paneel mit<br />
einer Dicke von 80 mm verringert.<br />
Das Unternehmen erwartet, dass die<br />
begleitenden Umweltproduktdeklarationen<br />
(EPDs) für alle PIR-Sandwichelemente<br />
und weitgespannten<br />
Terrassendielen bis Ende des zweiten<br />
Quartals 2023 verfügbar sein<br />
werden. 2<br />
https://construction.<br />
arcelormittal.com<br />
Das Italpanelli-Werk<br />
nahe Trier<br />
Milliarden-Investitionen in<br />
Industrietechnik<br />
Bosch will Umsatz auf über<br />
10 Mrd. € steigern<br />
Bosch will den Umsatz mit Industrietechnik<br />
von derzeit 7 Mrd. € auf über<br />
10 Mrd. € bis 2028 steigen. Industrietechnik<br />
bietet aus Sicht des Bosch-Konzerns<br />
enormes Wachstumspotenzial –<br />
getrieben durch den zunehmenden<br />
Bedarf an Automatisierung und Industrie<br />
4.0-Lösungen, das „Verschmelzen“ von<br />
Elektrik und Hydraulik und die steigende<br />
Nachfrage bei GreenTech für den ökologischen<br />
Umbau der Wirtschaft. „Wir wollen<br />
das Ergebnis stärker steigern als den<br />
Umsatz und den Unternehmenswert<br />
nachhaltig mehren. Dafür investiert<br />
Bosch 2022 und 2023 zusammengerechnet<br />
über 3 Mrd. € in die Industrietechnik<br />
und sorgt für organisches und anorganisches<br />
Wachstum“, sagte Bosch-Vorsitzender<br />
Dr. Stefan Hartung.<br />
Mit der Übernahme des US-amerikanischen<br />
Hydraulik-Unternehmens<br />
HydraForce und seinen rund 2.100<br />
Mitarbeitenden entfällt auch die derzeit<br />
größte Akquisition von Bosch auf<br />
die Industrietechniksparte. Durch den<br />
Zusammenschluss baut Bosch Rexroth<br />
seine weltweit führende Position in der<br />
Hydraulik aus, liefert Technik für Bagger,<br />
Krane, Traktoren und für Maschinen und<br />
Anlagen in der Fabrik.<br />
www.bosch.de<br />
Eigner Strom dank<br />
Sonnenenergie<br />
Die Wuppermann-Gruppe hat im April<br />
2023 am niederländischen Produktionsstandort<br />
für Flachstahl eine neue<br />
Photovoltaikanlage in Betrieb genommen<br />
mit einer Nennleistung von mehr als<br />
1.700 kWp. Die geplante jährliche Stromerzeugung<br />
der Solarkollektoren deckt<br />
über 3 % des eigenen Gesamtenergieverbrauchs<br />
ab. Das Investitionsvolumen<br />
lag bei 1,4 Mio. €. Damit erzeugen inzwischen<br />
alle fünf Produktionsstandorte<br />
der Wuppermann-Gruppe Strom durch<br />
Sonnenenergie. Die Nennleistung der<br />
Photovoltaikanlagen der Gruppe liegt<br />
inzwischen bei über 4.000 kWp.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />
15
Stahlproduktion<br />
Bericht<br />
Bilder: SMS group<br />
Von links nach rechts: Bernhard Osburg (CEO Thyssenkrupp Steel), Burkhard Dahmen (CEO SMS group), Hendrik Wüst (Ministerpräsident<br />
Nordrhein-Westfalen), Martina Merz (CEO Thyssenkrupp), Sören Link (Oberbürgermeister Duisburg), Tekin Nasikkol (Gesamtbetriebsratsvorsitzender<br />
Thyssenkrupp Steel).<br />
Thyssenkrupp Steel vergibt Milliardenauftrag<br />
Eines der größten industriellen<br />
Dekarbonisierungsprojekte beginnt<br />
Thyssenkrupp Steel hat die SMS group mit dem Engineering, der Lieferung und dem Bau der ersten<br />
wasserstoffbetriebenen Direktreduktionsanlage am Standort Duisburg beauftragt. Damit startet eines<br />
der weltweit größten industriellen Dekarbonisierungsprojekte, mit dem zukünftig bereits über 3,5 Mio. t<br />
CO 2 pro Jahr vermieden werden können. Das Auftragsvolumen für SMS beträgt über 1,8 Mrd. € und<br />
markiert zugleich den größten Einzelauftrag in der Geschichte des Unternehmens.<br />
[Kontakt]<br />
Thyssenkrupp Steel<br />
Europe AG<br />
Kaiser-Wilhelm-Str. 100<br />
47166 Duisburg<br />
+49 203 52-0<br />
www.thyssenkruppsteel.com<br />
SMS group GmbH<br />
Eduard-Schloemann-<br />
Straße 4<br />
40237 Düsseldorf<br />
+49 211 881-0<br />
www.sms-group.com<br />
Es könne, so meldeten beide<br />
Unternehmen im April etwas<br />
umständlich, im „Rahmen der<br />
Gewährung eines vorgezogenen<br />
Maßnahmenbeginns“ mit den Vorarbeiten<br />
unverzüglich begonnen<br />
werden. Die Fertigstellung der Anlage<br />
mit einer Kapazität von 2,5 Mio.<br />
t direkt reduziertem Eisen (DRI) ist<br />
bereits für Ende 2026 geplant. Offiziell<br />
und wie es sich gehört, wird<br />
darauf hingewiesen, dass das<br />
Gesamtprojekt weiterhin unter den<br />
Vorbehalten der beihilferechtlichen<br />
Genehmigung durch die Europäische<br />
Union und des finalen Zuwendungsbescheides<br />
steht. Beides wird<br />
freilich in den nächsten Monaten<br />
erwartet. Die substanzielle finanzielle<br />
Unterstützung für das Vorhaben<br />
haben das Land NRW und die Bundesregierung<br />
bereits signalisiert.<br />
Ablösung der CO 2 -intensiven<br />
Primärstahlherstellung beginnt<br />
Die Auftragsvergabe markiert für<br />
den größten deutschen Stahlhersteller<br />
Thyssenkrupp eine entscheidende<br />
technologische Wende in seiner<br />
mehr als 200-jährigen Geschichte:<br />
Im Rahmen des Transformationskonzepts<br />
tkH2Steel beginnt nun der<br />
Ersatz der CO 2 -intensiven Stahlproduktion<br />
durch klimafreundliche<br />
Technologien.<br />
Bislang werden durch die kohlebasierte<br />
Roheisenproduktion im<br />
Hochofen große Mengen CO 2 emit-<br />
tiert. Allein am Standort Duisburg<br />
sind dies rund 20 Mio. t pro Jahr.<br />
Wasserstoffbasierte Verfahren in<br />
Direktreduktionsanlagen bieten<br />
hier eine wesentliche Grundlage,<br />
Stahl in Zukunft klimaneutral herzustellen.<br />
Thyssenkrupp Steel plant,<br />
2030 bereits 6 Mio. t CO 2 und damit<br />
weit mehr als 30 % seiner Emissionen<br />
zu vermeiden. Spätestens 2045<br />
soll die Transformation zur klimaneutralen<br />
Produktion abgeschlossen<br />
sein.<br />
Auftrag geht an SMS group<br />
Mit der SMS group hat ein Unternehmen<br />
aus Nordrhein-Westfalen<br />
den Zuschlag für die zukunftsweisende<br />
Anlage bei Thyssenkrupp<br />
16 <strong>Stahlreport</strong> 5|23
Ein Modell der Direktreduktionsanlage<br />
„Ein historischer Moment für Thyssenkrupp Steel<br />
und ein guter Tag für den industriellen Klimaschutz,<br />
denn bereits mit unserer ersten Direktreduktionsanlage<br />
können wir 3,5 Mio. t CO 2 vermeiden.“<br />
Steel erhalten. SMS beschäftigt an<br />
rund 100 Standorten gut 14.500 Mitarbeiter:innen<br />
und gestaltet als Spezialist<br />
für Produktionsanlagen der<br />
Stahlindustrie den Wandel der Branche<br />
mit. Auch für SMS ist der jetzt<br />
erteilte Auftrag historisch: Es ist der<br />
größte Einzelauftrag in der über<br />
150-jährigen Geschichte.<br />
Im Streben nach der besten technologischen<br />
Lösung wird Thyssenkrupp<br />
als erster Stahlhersteller der<br />
Welt eine 100 % wasserstofffähige<br />
Direktreduktionsanlage mit Einschmelzern<br />
kombinieren. Durch die<br />
Positionierung der beiden Einschmelzer<br />
direkt neben der Direktreduktionsanlage<br />
wird das dort<br />
erzeugte feste Vormaterial unmittelbar<br />
in flüssiges Eisen umgewandelt<br />
– was den gesamten Prozess besonders<br />
effizient macht.<br />
Die Direktreduktionsanlage<br />
basiert auf der sogenannten Midrex<br />
Bernhard Osburg, CEO Thyssenkrupp Steel<br />
Flex-Technologie, SMS liefert auch<br />
die neuartigen Einschmelzer, die<br />
Schlackengranulierung und andere<br />
Hilfseinrichtungen, zum Beispiel<br />
die Wasseraufbereitung. SMS trägt<br />
die Gesamtverantwortung für die<br />
Entwicklung, die Beschaffung und<br />
den Bau der Anlage. Darüber hinaus<br />
sind erhebliche weitere Arbeiten im<br />
Bereich des Hoch- und Tiefbaus, der<br />
Infrastruktur und der Medienversorgung<br />
notwendig.<br />
Das innovative Konzept gewährleiste<br />
eine gleichbleibend hohe Produktqualität,<br />
da es sich nahtlos in<br />
das bestehende Hüttenwerk integriert,<br />
teilte die SMS group mit. Das<br />
Anlagenbau-Unternehmen berücksichtigt<br />
die komplexen räumlichen<br />
Gegebenheiten des Hüttenwerks –<br />
und ermöglicht die Beibehaltung<br />
aller nachfolgenden Prozessschritte<br />
ab dem Stahlwerk. Damit könne die<br />
bestehende Anlagenstruktur auf<br />
effiziente Weise genutzt werden, so<br />
das Unternehmen weiter.<br />
Großer Schritt für den<br />
industriellen Klimaschutz<br />
Die Kooperation zwischen Thyssenkrupp<br />
Steel und SMS group ist auch<br />
ein starkes Signal für den Industriestandort<br />
Nordrhein-Westfalen.<br />
„Eines der wichtigsten Projekte für<br />
die industrielle Transformation in<br />
Nordrhein-Westfalen geht in die<br />
Umsetzung: Die Auftragsvergabe an<br />
die Düsseldorfer SMS group ist eine<br />
gute Entscheidung für das Klima, für<br />
Thyssenkrupp und für den Standort<br />
Nordrhein-Westfalen. Sie zeigt: In<br />
unserem Land besteht nicht nur das<br />
Wissen, Grundstoffe klimaneutral<br />
herzustellen, sondern auch die Kompetenz,<br />
die dafür notwendigen Anlagen<br />
zu bauen“, sagte NRW-Ministerpräsident<br />
Hendrik Wüst.<br />
Verursacht Thyssenkrupp Steel<br />
heute noch 2,5 % der deutschen<br />
CO 2 -Emissionen, können mit der<br />
ersten Direktreduktionsanlage<br />
bereits über 3,5 Mio. t CO 2 eingespart<br />
werden. Das entspricht rund<br />
20 % der heutigen Emissionen des<br />
Unternehmens. Das zugrunde liegende<br />
technologische Konzept kann<br />
zugleich Vorbild für viele weitere<br />
Dekarbonisierungsprojekte der<br />
Branche in Europa und darüber hinaus<br />
werden.<br />
Im Rahmen der von der Bundesregierung<br />
erteilten Gewährung des<br />
vorzeitigen Maßnahmenbeginns<br />
wird mit der Detailplanung und den<br />
vorbereitenden Arbeiten zum Bau<br />
der Direktreduktionslage unmittelbar<br />
begonnen. Zu den jetzt anstehenden<br />
Maßnahmen zählt zum Beispiel<br />
die Vorbereitung des Baufeldes<br />
auf dem Werksgelände von Thyssenkrupp<br />
Steel. 2<br />
„Dies ist ein wichtiger Meilenstein<br />
auf dem Weg zur grünen Metallindustrie.“<br />
Burkhard Dahmen, CEO SMS group<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />
17
Stahlproduktion<br />
XXXXX Bericht A XXXXX<br />
Größtes 4G/5G-Netz im industriellen Umfeld<br />
Arcelormittal startet 5G Steel<br />
Arcelormittal France hat gemeinsam mit Orange Business Services und Ericsson den operativen Start von 5G Steel<br />
verkündet, dem bisher größten 4G/5G-Netzwerk im industriellen Umfeld. Die Initiative wird von der französischen<br />
Regierung unterstützt und ermöglicht die ersten industriellen Anwendungen am Arcelormittal-Standort in Dünkirchen.<br />
Das private Campusnetz 5G<br />
Steel öffnet dem Stahl- und Bergbaukonzern<br />
Arcelormittal so etwas wie<br />
das Tor zur Zukunft. Vor allem im<br />
industriellen Umfeld spielen diese<br />
schnellen und robusten Netzwerke<br />
ihre Vorteile aus. Während etwa im<br />
Warmbandwalzwerk am Standort<br />
Dünkirchen dank 5G Steel Daten<br />
künftig schneller und intuitiver beispielsweise<br />
per Tablet erfasst und<br />
ausgetauscht werden können,<br />
erleichtert die Technologie auch das<br />
Stahlrecycling vor Ort. So werden<br />
künftig die bei der Eingangskontrolle<br />
des für das Recycling vorgesehenen<br />
Stahls erhobenen Daten von den<br />
Mitarbeitenden automatisch über<br />
5G Steel an die folgende Prozessstufe<br />
weitergeben: Kran- und Staplerführer<br />
erhalten die nötigen Informationen<br />
fortan direkt aus dem<br />
Produktionsprogramm.<br />
Zu den künftigen Einsatzmöglichkeiten,<br />
die an den Standorten<br />
von Arcelormittal entwickelt werden<br />
sollen, gehören weiterhin autonome<br />
Schienenfahrzeuge in Dünkirchen<br />
und Florange, autonome<br />
Straßenfahrzeuge, die Ausweitung<br />
der mobilen Wartung, Virtual oder<br />
Augmented Reality sowie Sicherheitsvorrichtungen.<br />
5G Steel wird<br />
derzeit an den Arcelormittal-Standorten<br />
in Dünkirchen und Mardyck<br />
(Nordfrankreich) eingesetzt und soll<br />
im Laufe des Jahres auf weitere<br />
Standorte, insbesondere Florange<br />
(Ostfrankreich), ausgeweitet werden.<br />
Der Weg zur Industrie<br />
von morgen<br />
Arcelormittal sieht in dem Mobilfunknetz<br />
5G Steel großes Potenzial.<br />
So könne das Netzwerk potenziell<br />
alle komplexen Industriestandorte<br />
von Arcelormittal abdecken, sowohl<br />
im Freien als auch in Gebäuden und<br />
unter hohen Metallkonstruktionen.<br />
Dieser hohe Abdeckungsgrad biete<br />
mehr Bewegungsfreiheit und Konnektivität<br />
überall im Unternehmen.<br />
Zudem bringt 5G Steel eine hohe<br />
Geschwindigkeit mit und damit eine<br />
Antwort auf den hohen Übertragungsbedarf<br />
von modellierten Prozessen,<br />
vernetzten Objekten, Produktionsdaten<br />
usw.<br />
Eine weitere vorteilhafte Eigenschaft<br />
der 5G-Technologie ist die<br />
niedrige Latenzzeit, also eine niedrige<br />
Reaktionszeit von Geräten und<br />
Prozessen bei der Datenübertragung.<br />
Die reduzierte Latenzzeit<br />
unterstützt den Einsatz von autonomen<br />
Fahrzeugen und fernsteuerbaren<br />
Cockpits sowie die Sicherheit in<br />
Hochrisikogebieten.<br />
Das private Mobilfunknetz kann<br />
zudem in seiner Leistung an die<br />
Bedürfnisse einzelner Betriebsprozesse<br />
angepasst werden, es bringt<br />
zudem ein hohes Sicherheitsniveau<br />
mit, das sensible Industriedaten<br />
schützt.<br />
Ganzes 5G-Ökosystem<br />
angedacht<br />
Weiteres Ziel der Einführung von<br />
5G Steel ist es, die Entwicklung<br />
18 <strong>Stahlreport</strong> 5|23
DRÖSSER.STAHL<br />
Bild: Orange Business<br />
Seit Oktober 2022 nutzt Arcelormittal am Standort Dünkirchen das bisher größte<br />
5G-Netzwerk im industriellen Umfeld.<br />
ANSCHLAGROHRE<br />
Auch aus Cor-Ten!<br />
Ihr universeller Baukasten.<br />
Immer 90% aus Lagervorrat!<br />
P r o fi l e<br />
eines französischen Ökosystems<br />
rund um die Wertschöpfungskette<br />
dieser industriellen Anwendungsbereiche<br />
zu ermöglichen. 5G Steel<br />
wird den wichtigsten Seehafen von<br />
Dünkirchen und die Digital Labs<br />
von Arcelormittal in Dünkirchen<br />
und Florange abdecken. Zudem<br />
werden Tests zur Ausweitung des<br />
Netzes auf die Regionen Hauts-de-<br />
France und Grand Est durchgeführt.<br />
„Das private Netzwerk wird es<br />
Arcelormittal ermöglichen, die<br />
Digitalisierung der verschiedenen<br />
kritischen industriellen Prozesse<br />
am Standort zu beschleunigen und<br />
auf den Hafen von Dünkirchen auszuweiten.<br />
Flächendeckende Konnektivität,<br />
Echtzeitüberwachung<br />
und Sicherheitsanforderungen stehen<br />
im Mittelpunkt der implementierten<br />
Lösungen. Wir sind stolz<br />
darauf, Arcelormittal dabei zu<br />
unterstützen, den Weg für industrielles<br />
5G in Europa und Frankreich<br />
zu ebnen“, sagte Franck Bouétard,<br />
CEO von Ericsson Frankreich. q<br />
L-Profile T-Profile Z-Profile<br />
S-Profile WP 50 cold RP-Hermetic<br />
Einbautiefen<br />
34, 40, 50, 60 und 80 mm<br />
INFO 5G Steel in Zahlen<br />
Materialien<br />
z 9 Funkstandorte mit 4x4 MIMO-Antennen zur Abdeckung der<br />
Standorte Dunkerque und Mardyck<br />
z 1 Kern mit dynamischer geografischer Redundanz zur Verwaltung von<br />
bis zu 50.000 Nutzern<br />
z Überwachungstool für die Verwaltung und den Betrieb des 5G-Steel-<br />
Netzes<br />
z 19 Router von Cradlepoint, einer Tochtergesellschaft von Ericsson<br />
z 80 % des Gebiets liegen über den Geschwindigkeitszielen<br />
Aufbau des Netzes<br />
z 23. November 2021: Projektstart<br />
z 08. Dezember 2021: Festlegung der Positionierung der Antennen<br />
z 22. April 2022: Installation des Kerns und der ersten Antenne<br />
z 05. August 2022: Installation abgeschlossen<br />
z 01. September 2022: Genehmigung zur Nutzung der Frequenzen<br />
z 13. Oktober 2022: Das Netz am Standort Dunkerque wird eingeschaltet<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />
19<br />
Stahl<br />
Edelstahl<br />
Verzinkt<br />
Cor-Ten<br />
Das genaue Sortiment finden Sie unter:<br />
droesser.de/anschlagrohre<br />
Ihr Ansprechpartner<br />
Guido Schweitzer<br />
gschweitzer@droesser.de<br />
+49 (0) 2263 / 87 - 412<br />
Peter Drösser GmbH<br />
Im Auel 67–69 // 51766 Engelskirchen<br />
www.droesser.de
Stahlproduktion<br />
Berichte<br />
q<br />
INFO Interview mit Emmanuel Routier von Orange Business<br />
5G-Netzwerke befinden sich gerade weltweit im Vormarsch, erläutert<br />
Emmanuel Routier, Vice President Smart Industries bei Orange Business, im<br />
Interview mit dem <strong>Stahlreport</strong>. Der Telekommunikationsexperte kam 1991<br />
zur Orange-Gruppe und sammelte in verschiedenen Ländern (Frankreich,<br />
Vereinigte Staaten und Belgien) Erfahrungen im B2B- und Großhandel.<br />
Von 2002 bis 2007 baute er die Großhandelsabteilung von Orange Belgien<br />
auf, seit 2008 hatte er verschiedene Positionen im Machine-to-Machine-<br />
Bereich inne. Im März 2022 wurde Emmanuel zum Vice President Smart<br />
Industries ernannt und leitet damit eine der vier strategischen Value<br />
Propositions von Orange Business. Emmanuel Routier hat einen Master of<br />
Science in Telekommunikation und einen Executive MBA (CEDEP/INSEAD<br />
Fontainebleau).<br />
<strong>Stahlreport</strong>: Herr Routier, können Sie den<br />
Hauptnutzen von 5G-Netzen für Arcelormittal<br />
einmal zusammenfassen?<br />
Emmanuel Rotier: Der Hauptnutzen dieser<br />
Netzwerke liegt in der gesteigerten<br />
Effizienz, zudem sind sie ein Instrument<br />
dazu, die Ziele einer verantwortungsvollen<br />
Unternehmensführung einzuhalten. Private<br />
Mobilfunknetze, insbesondere 5G,<br />
bieten hierfür die beste Lösung. 5G ermöglicht<br />
eine durchgängige Abdeckung, hohe<br />
Geschwindigkeit, geringe Latenzzeit und<br />
robuste Technologie. Darüber hinaus können<br />
Prioritäten gesetzt und Datensicherheit<br />
gewährleistet werden.<br />
Welche Hardware ist notwendig, um das<br />
gesamte Gebiet abzudecken?<br />
Insgesamt sind neun Antennen notwendig,<br />
sowie ein Kernnetz, das den gesamten<br />
Datenverkehr verwaltet und bis zu<br />
50.000 Geräte unterstützen kann. Dazu<br />
gehören Tablets, Kameras, Sensoren und<br />
Router, um die Geräte miteinander zu<br />
verbinden.<br />
Welche Anwendungen sind neben Schrottmanagement<br />
und Kranhandling möglich?<br />
Ein grundlegender Anwendungsfall sind<br />
die verbesserte Kommunikation und<br />
Informationsaustausch zwischen den<br />
Teams. Prozessinformationen können<br />
robust in Echtzeit ausgetauscht und<br />
damit die Zusammenarbeit optimiert<br />
werden. Ein weiterer Anwendungsfall<br />
betrifft die Züge, die den Stahl über verschiedene<br />
Produktionsstufen transportieren.<br />
Sensoren und Kameras helfen<br />
dabei, Gefahren zu erkennen und den<br />
Fahrern die richtigen Entscheidungen zu<br />
ermöglichen.<br />
Wie steigern 5G-Netzwerke konkret die<br />
Effizienz?<br />
Durch die Nutzung von Echtzeitdaten<br />
und präzisen Informationen können Ressourcen<br />
effizienter eingesetzt werden,<br />
was übrigens auch zu einer Verringerung<br />
des Energieverbrauchs und einer Reduzierung<br />
des CO 2 -Fußabdrucks führt.<br />
Bei unserem Pilotprojekt mit Schneider<br />
Electric beispielsweise konnten Wartungstechniker<br />
mithilfe von Tablets,<br />
Smartphones oder Brillen Maschinendaten<br />
in Echtzeit einsehen, etwa zu Vibrationen,<br />
Temperatur und Stromverbrauch.<br />
Durch diese Echtzeit-Informationen<br />
konnten Bediener 80 % der Zeit einsparen,<br />
die normalerweise für die Analyse<br />
aufgewendet wird – und somit die Effizienz<br />
erheblich steigern.<br />
Ein weiteres Beispiel ist das Stahlrecycling<br />
bei Arcelormittal. Recycelte<br />
Metalle müssen vor Ort analysiert werden,<br />
bevor sie in den Recyclingprozess<br />
gelangen. Während die Container mit<br />
recyceltem Metall in die Fabrik kommen,<br />
sind spezielle Kameras im Einsatz,<br />
die es ermöglichen, Stahlteile auf Verunreinigungen<br />
wie Farbe oder andere<br />
Verschmutzungen zu überprüfen, die<br />
die Produktion beeinträchtigen könnten.<br />
Dank der Anbindung an ein mobiles<br />
privates Netzwerk erhält der Betreiber<br />
Echtzeitinformationen, die er überprüfen<br />
kann, ohne physisch vor Ort sein zu müssen.<br />
Dies erhöht die Effizienz erheblich,<br />
da die Analyse aus der Ferne erfolgen<br />
kann. Dadurch kann Arcelormittal<br />
schneller und präziser entscheiden, ob<br />
das ankommende Metall für den Recyclingprozess<br />
geeignet ist oder nicht.<br />
Wann wird die 5G-Technologie für kleinere<br />
und mittelständische Unternehmen in<br />
Frage kommen?<br />
Die 5G-Technologie als Standalone-Variante<br />
ist entscheidend für industrielle<br />
Anwender, insbesondere für große Unternehmen,<br />
die bereit sind, in solche Projekte<br />
zu investieren. Arcelormittal beispielsweise<br />
hat die Wirtschaftlichkeit<br />
von 5G untersucht und festgestellt, dass<br />
private mobile Netzwerke kostengünstiger<br />
sind als Wi-Fi-Verbindungen.<br />
Kleinere und mittelständische Unternehmen,<br />
die nach Möglichkeiten suchen,<br />
ihre Prozesse mit dieser Technologie zu<br />
verbinden, werden wahrscheinlich eher<br />
auf virtuelle oder hybride Netzwerke setzen,<br />
da ihre Anforderungen möglicherweise<br />
nicht so hoch sind wie bei großen<br />
Unternehmen. Dies bedeutet, dass sie<br />
sich stärker auf öffentliche Netze verlassen<br />
würden.<br />
Die Einführung von 5G in öffentlichen<br />
Netzen wird in ganz Europa stattfinden,<br />
und wir glauben, dass virtuelle<br />
hybride Netze mit der Reife und dem Einsatz<br />
von öffentlichen Netzen sowie der<br />
Sicherheit, die wir bieten können, wachsen<br />
werden. Kritische Kommunikation<br />
ist ein wesentlicher Bestandteil unserer<br />
DNA, und wir können sicherstellen, dass<br />
Sicherheit, Kommunikation und Daten<br />
dieser kritischen Dienste in öffentlichen<br />
Netzen erreicht werden.<br />
Herr Routier, wir danken Ihnen für das<br />
Gespräch.<br />
www.orange-business.com<br />
www.arcelormittal.com<br />
20 <strong>Stahlreport</strong> 5|23
Bild: Benteler<br />
Jens Schöllnershans (Head of Procurement & Supply Management Thyssenkrupp Hohenlimburg), Ralph Mathis (Chief Sales Officer Benteler Steel/Tube),<br />
Norman Baltrusch (Mitglied der Geschäftsführung Thyssenkrupp Hohenlimburg) und Jan Schwarzer (Director Sales Business Area Industry & Distribution<br />
Benteler Steel/Tube) bei der Unterzeichnung der Vereinbarung (v.l.n.r.).<br />
Benteler und Thyssenkrupp Hohenlimburg<br />
Lieferung grüner Brammen vereinbart<br />
Benteler Steel/Tube und Thyssenkrupp Hohenlimburg haben eine gemeinsame Absichtserklärung zur Lieferung von CO 2 -<br />
reduzierten Brammen aus dem Benteler-Elektrostahlwerk in Lingen an Thyssenkrupp Hohenlimburg unterzeichnet. Die<br />
Vereinbarung sieht einen kontinuierlichen Mengenhochlauf des mit grünem Strom produzierten Materials bis 2027 vor.<br />
Die Division Benteler Steel/<br />
Tube hat sich im Rahmen der<br />
„Grüne Rohre“-Strategie zum Ziel<br />
gesetzt, bis 2045 CO 2 -neutral zu<br />
sein. Das unternehmenseigene<br />
Elektrostahlwerk in Lingen bildet<br />
dabei das Herzstück zur Erreichung<br />
des Ziels. In dem Stahlwerk wird<br />
Stahlschrott mithilfe eines Elektrolichtbogenofens<br />
recycelt und somit<br />
ein neuer Lebenszyklus gestartet.<br />
Der dort produzierte Stahl kann als<br />
Knüppel oder Bramme abgegossen<br />
werden. Knüppel verwendet Benteler<br />
zur Herstellung von Rohren in<br />
den eigenen Rohrwerken, Brammen<br />
können als Vormaterial für Bandstahl<br />
dienen.<br />
Gegenüber der üblichen Hochofenroute<br />
entstehen im Elektrostahlwerk<br />
Lingen für eine niedrig<br />
legierte Stahlgüte bereits heute<br />
über 75 % weniger CO 2 -Emissionen.<br />
Durch die Nutzung von Ökostrom<br />
wird dieser Wert nochmals deutlich<br />
reduziert.<br />
„Durch unser nachhaltiges<br />
Engagement sorgen wir dafür, Klimaschutz<br />
und Wirtschaftlichkeit<br />
besser miteinander zu vereinbaren.<br />
Zugleich unterstützen wir unsere<br />
Kunden dabei, ihre eigenen Klimaziele<br />
zu erreichen“, so Ralph Mathis,<br />
Chief Sales Officer (CSO) bei Benteler<br />
Steel/Tube.<br />
Banderzeugnis mit hohem<br />
technischen Anspruch<br />
Die Thyssenkrupp Hohenlimburg<br />
GmbH mit Sitz in Hagen/Westfalen<br />
verarbeitet warmgewalztes<br />
Band unter dem Markenzeichen<br />
precidur – ein Stahlprodukt mit<br />
hohem technischen Anspruch, das<br />
individuelle Kundenanforderungen<br />
erfüllt. precidur wird als Vormaterial<br />
in der Kaltwalzindustrie<br />
eingesetzt und auch in der Direktverarbeitung<br />
verwendet, hauptsächlich<br />
in der Automobilzulieferindustrie.<br />
„Wir freuen uns, mit Benteler<br />
einen Partner zu haben, der mit der<br />
Lieferung von CO 2 -reduzierten<br />
Brammen unsere Dekarbonisierungsstrategie<br />
in vollem Umfang<br />
begleitet“, sagte Jens Schöllnershans,<br />
Head of Procurement &<br />
Supply Management bei Thyssenkrupp<br />
Hohenlimburg. 2<br />
[Kontakt]<br />
Benteler International<br />
Aktiengesellschaft<br />
Schillerstraße 25-27<br />
5020 Salzburg<br />
Österreich<br />
+43 662 2283-0<br />
web.contact@<br />
benteler.com<br />
www.benteler.com<br />
thyssenkrupp<br />
Hohenlimburg GmbH<br />
Oeger Straße 120<br />
58119 Hagen<br />
www.thyssenkruppsteel.com<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />
21
Stahlproduktion<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Bilder: IMS Messsysteme GmbH<br />
IMS Messsysteme und Thyssenkrupp Rasselstein setzen gemeinsam neue Maßstäbe in der sicheren Erkennung kritischer Oberflächenfehler in der Beize.<br />
2D- und 3D-Oberflächeninspektion erstmalig in einer Beizlinie kombiniert<br />
(Noch) bessere Bandqualität<br />
Erstmalig wurde bereits im November 2021 eine kombinierte 2D-/3D-Oberflächeninspektion der IMS Messsysteme<br />
GmbH bei Thyssenkrupp Rasselstein in Andernach erfolgreich in Betrieb genommen. Der kombinierte Einsatz der beiden<br />
hocheffizienten Technologien hat seit der Inbetriebnahme die Erwartungen bisher vollständig erfüllt und dem weltweit<br />
größten Produktionsstandort für Verpackungsstahl die weitere Reduktion von Walzschäden und Bandrissen ermöglicht.<br />
[Kontakt]<br />
IMS Messsysteme<br />
GmbH<br />
Dieselstraße 55<br />
42579 Heiligenhaus<br />
+49 2056 975-0<br />
info@ims-gmbh.de<br />
www.ims-gmbh.de<br />
www.ims-experts.com<br />
Thyssenkrupp<br />
Rasselstein GmbH<br />
Koblenzer Straße 141<br />
56626 Andernach<br />
+49 2632 3097-0<br />
info.packagingsteel@<br />
thyssenkrupp.com<br />
www.thyssenkruppsteel.com<br />
Die Beize ist bei Thyssenkrupp Rasselstein die<br />
erste Verarbeitungsstufe von Warmband hin zu Feinstblechen<br />
mit Dicken von 0,100 bis 0,499 mm. Optimalerweise<br />
werden Oberflächenfehler bereits frühzeitig<br />
auf dem Vormaterial erkannt, um eine hohe Produktqualität<br />
der Walzerzeugnisse gewährleisten zu können.<br />
Gleichzeitig werden durch die frühzeitige Kontrolle<br />
auch schwerwiegende Probleme wie Bandrisse und<br />
Walzenbeschädigungen in der folgenden Verarbeitung<br />
erfolgreich vermieden. Aus diesem Grund setzt der<br />
Verpackungsstahlhersteller bereits seit vielen Jahren<br />
modernste Inspektionssysteme für die Kontrolle der<br />
Oberflächenqualität in ihrer Beize ein.<br />
Optische Kontrollsysteme reichten nicht mehr<br />
Die Praxis der Vergangenheit zeigte jedoch, dass Oberflächenfehler<br />
mit konventionellen Inspektionssystemen<br />
lediglich über deren optisches Erscheinungsbild<br />
erkannt werden. Grundsätzlich bleibt es bei einer Prüfung<br />
durch einen menschlichen Betrachter aber schwie-<br />
rig, eine korrekte Aussage über die Oberflächenbeschaffenheit<br />
des Produktes zu treffen.<br />
Trotz Nutzung modernster Detektions- und Klassifikationstechnologien<br />
verbleibt in Kontrollsystemen<br />
mit herkömmlichen Zeilen- oder Matrixkameras eine<br />
Unsicherheit in der Qualitätsbewertung, die selbst mit<br />
dem Sammeln großer Mengen an Trainingsdaten nie<br />
vollständig eliminiert werden kann. Grund für die<br />
„Unschärfe“ ist die Oberflächenbeschaffenheit des<br />
gebeizten Warmbandes und das gelegentliche Auftreten<br />
sogenannter Pseudofehler wie Zunder und Wasser<br />
auf dem Band.<br />
Die Fehlererkennung mittels Höhenvermessung ist<br />
demgegenüber in kürzester Zeit produktiv nutzbar, da<br />
lediglich numerische Schwellwerte für kritische Fehlertiefen<br />
festgelegt werden müssen. „Die Tiefe des<br />
Defekts ist in der Regel das entscheidende Kriterium<br />
für die Schwere eines Defekts. Trotzdem besteht natürlich<br />
weiterhin auch die Möglichkeit, einen Klassifikator<br />
für eine feingranularere Differenzierung der Fehler<br />
22 <strong>Stahlreport</strong> 5|23
INFO Wie funktioniert die 3D-Fehlermessung?<br />
Die 3D-Höhenvermessung basiert auf dem Verfahren der<br />
Lasertriangulation. Eine Laserlinie wird auf die Materialoberfläche<br />
projiziert, welche von einer im Winkel stehenden Kamera zuverlässig<br />
erkannt wird. Jede durch die Kamera aufgenommene Pixelposition im<br />
Bild korreliert mit einer kalibrierten Höhenposition – ein Messprinzip,<br />
welches IMS bereits seit über 20 Jahren erfolgreich bei verschiedenen<br />
Systemen einsetzt. Im Hause IMS entwickelte und produzierte<br />
Hochpräzisionslaser ermöglichen es, das ermittelte Höhenprofil als ein<br />
zusammenhängendes, hochauflösendes Bild darzustellen.<br />
zu trainieren“, erläutert Björn Krämer,<br />
Bereichsleiter Systemtechnik<br />
Bildverarbeitung bei der IMS Messsysteme<br />
GmbH.<br />
3D-Kontrolle: voll automatisiert<br />
und objektiv<br />
Aus diesen Umständen enstand bei<br />
Thyssenkrupp Rasselstein der<br />
Wunsch nach einer voll automatisierten,<br />
zuverlässigen sowie objektiven<br />
Fehlererkennung im laufenden<br />
Prozess. Gemeinsam mit IMS<br />
entstand die Idee, die bewährte<br />
3D-Technologie auch in der Beize<br />
zu nutzen.<br />
Expertise war bei IMS genügend<br />
vorhanden: Bereits im Jahr<br />
2008 startete das Unternehmen mit<br />
der Entwicklung von Oberflächeninspektionssystemen<br />
und lieferte<br />
schon 2010 das erste funktionsfähige<br />
3D-Inspektionssystem<br />
für Brammen im Strangguss aus.<br />
Weitere Anwendungsfelder für<br />
Grobbleche, Rohre sowie die Inspektion<br />
komplexer Profile wurden<br />
ebenfalls zeitnah erschlossen.<br />
Eine Testinstallation bestätigte die<br />
Idee, auch in der Beize eine 3D-Inspektion<br />
zu verwenden, so dass in<br />
kurzer Zeit direkt ein Produktivsystem<br />
installiert wurde. „Dieses hat<br />
seit der Inbetriebnahme die Erwartungen<br />
bisher vollständig erfüllt<br />
und zu einer nachhaltigen Qualitätssteigerung<br />
des Walzprozesses<br />
beigetragen“, berichtet Yves Unnützer,<br />
Ing. Onlinemesssysteme bei<br />
Thyssenkrupp Rasselstein. 2<br />
Sichtbare, offene Schalenfehler auf der Oberfläche (oben) und deren Höhenverlauf<br />
Materials Guide von Swiss Steel<br />
Stahl nicht mehr lange suchen<br />
Wenn es um Stahlkonstruktionen<br />
geht oder um Produkte, in denen Stahl<br />
verarbeitet wird, dann stehen Konstrukteure<br />
gelegentlich vor den Fragen: „Welche<br />
Stahlsorte verwende ich?“ und „Wo<br />
finde ich die?“ Da bietet sich der Materials<br />
Guide der Swiss Steel Group an. Der<br />
Swiss Steel Group Materials Guide unterstützt<br />
bei der Suche nach der richtigen<br />
Stahllösung für die jeweilige gewünschte<br />
Anforderung. Suchende erhalten einen<br />
schnellen Überblick über die vielfältigen<br />
Einsatzmöglichkeiten, die die verschiedenen<br />
Stahlsorten für die wichtigen Anwendungsindustrien<br />
Automobilindustrie, Luftund<br />
Raumfahrt, Windenergie sowie eine<br />
Reihe weiterer Industrien bieten. Gleichzeitig<br />
nennt der Materials Guide Beispiele<br />
anhand ausgesuchter Stahlgüten.<br />
Der Materials Guide wird kontinuierlich<br />
für weitere Industriebereiche durch<br />
zusätzliche Stahlgüten erweitert, so der<br />
Stahlhersteller. Zurzeit sind die Produktlinien<br />
Edelbaustahl, rost-, säure- und hitzebeständige<br />
Stähle sowie Werkzeugstahl<br />
im Materials Guide zu finden.<br />
www.swisssteel-group.com<br />
Europipe<br />
Berg Pipe an Borusan<br />
Mannesmann veräußert<br />
Die Europipe GmbH hat ihre Tochtergesellschaft<br />
Berg Pipe (USA) zum 13.<br />
April 2023 an Borusan Mannesmann mit<br />
Hauptsitz in Istanbul (TR) verkauft. Berg<br />
Pipe ist ein Hersteller hochqualitativer<br />
Stahlrohre und verfügt über Produktionsstandorte<br />
in Mobile, Alabama und Panama<br />
City, Florida. Das Unternehmen ist<br />
spezialisiert auf die Rohrproduktion für<br />
den Öl- und Gassektor und fertigt längsnahtgeschweißte<br />
sowie spiralnahtgeschweißte<br />
Großrohre. Der Käufer Borusan<br />
Mannesmann gehört zu den führenden<br />
Stahlrohrherstellern Europas. Das Unternehmen<br />
verfügt mit dem Erwerb über<br />
Standorte in der Türkei, Italien, Rumänien<br />
sowie den USA.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />
23
Stahlproduktion<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Bild: Voestalpine<br />
Ab 2027 will Voestalpine jährlich ca. 2,5 Mio. t CO 2 -reduzierten Stahl produzieren,<br />
davon 1,6 Mio. t in Linz (hier ein Plan der neuen Aggregate am Standort Linz).<br />
Voestalpine investiert 1,5 Mrd. € in CO 2 -reduzierte Stahlproduktion<br />
Dekarbonsierungspläne werden konkret<br />
Der österreichische Stahlkonzern Voestalpine setzt seine Pläne für eine klimafreundliche Stahlproduktion fort.<br />
Mit einem Investitionsvolumen von rund 1,5 Mrd. € gab der Aufsichtsrat nun grünes Licht für den Bau je eines<br />
Elektrolichtbogenofens in Linz und Donawitz. Die Anlagen- und Lieferantenentscheidung soll noch in diesem Jahr<br />
getroffen werden.<br />
[Kontakt]<br />
Voestalpine AG<br />
Voestalpine-Straße 1<br />
4020 Linz<br />
Österreich<br />
+43 50304 15-0<br />
info@voestalpine.com<br />
www.voestalpine.com<br />
Der Bau der beiden neuen Elektrolichtbogenöfen<br />
soll 2024 starten, die Inbetriebnahme der beiden Aggregate<br />
2027 erfolgen, teilte der Konzern mit. Bis zu<br />
30 % der CO 2 -Emissionen können damit im Konzern<br />
ab 2027 eingespart werden.<br />
Umstellung von Hochöfen auf<br />
Elektrolichtbogenöfen<br />
Mit der Investition will Voestalpine bis 2027 zwei Hochöfen<br />
durch zwei Elektrolichtbogenöfen (englisch: Electric<br />
Arc Furnace, EAF) ersetzen und damit ihre<br />
CO 2 -Emissionen um bis zu 30 % reduzieren. Im Vergleich<br />
zur jetzigen zweistufigen Hochofen-LD-Route<br />
(„Linz-Donawitz Verfahren“), bei der das im Hochofen<br />
gewonnene flüssige Roheisen in einem weiteren Schritt<br />
im Stahlwerk zu Rohstahl verarbeitet wird, kann im<br />
EAF Rohstahl mittels Grünstrom in nur einem Prozessschritt<br />
hergestellt werden. Je nach Qualitätsanforderungen<br />
kommt dabei ein Mix aus Schrott, flüssigem<br />
Roheisen und HBI („Hot Briquetted Iron“) zum Einsatz.<br />
Das benötigte HBI bezieht Voestalpine primär über<br />
die Direktreduktionsanlage in Texas/USA, die sich seit<br />
2022 mehrheitlich in Besitz eines globalen Stahlproduzenten<br />
befindet, 20 % gehören der Voestalpine. Mit<br />
den beiden Elektrolichtbogenöfen kann Voestalpine ab<br />
2027 jährlich ca. 2,5 Mio. t CO 2 -reduzierten Stahl produzieren,<br />
davon 1,6 Mio. t in Linz und 850.000 t in<br />
Donawitz.<br />
Ab 2030 plant Voestalpine eine weitere Ablöse von<br />
je einem Hochofen in Linz und Donawitz. Die Vorarbeiten<br />
sind mit der genehmigten Investitionssumme<br />
bereits abgedeckt, die Kernaggregate sind jedoch noch<br />
genehmigungspflichtig.<br />
Kernaggregate noch genehmigungspflichtig<br />
Die Vorarbeiten für die Umstellung auf CO 2 -reduzierte<br />
Stahlproduktion sind bei dem österreichischen Stahlhersteller<br />
bereits voll im Gange, die Kernaggregate<br />
sind allerdings noch genehmigungspflichtig. Voestalpine<br />
plant, ab 2030 je einen weiteren Hochofen in Linz<br />
und Donawitz abzulösen.<br />
Um das Ziel der CO 2 -Neutralität bis 2050 zu erreichen,<br />
investiert der Konzern in mehrere Forschungsprojekte,<br />
die neue Wege in der Stahlerzeugung aufzeigen.<br />
Eine Schlüsseltechnologie ist dabei der Einsatz von grünem<br />
Wasserstoff, der bei der Direktreduktion von Erzen<br />
zum Einsatz kommt. Die ausreichende Verfügbarkeit von<br />
grünem Strom zu wettbewerbsfähigen Preisen und die<br />
Klärung offener Förderfragen sind wichtige Voraussetzungen<br />
für die Umsetzung. Weitere Forschungsprojekte<br />
widmen sich der Speicherung und Wiederverwendung<br />
von nicht vermeidbaren Restemissionen. 2<br />
24 <strong>Stahlreport</strong> 5|23
Deindustrialisierung in Deutschland<br />
Studie zeigt alarmierende Trends<br />
Die deutsche Industrie sieht sich<br />
aktuell mit einer Vielzahl von Herausforderungen<br />
konfrontiert, wie eine noch unveröffentlichte<br />
Studie der Unternehmensberatung<br />
Deloitte zeigt. Die Umfrage unter 120<br />
Führungskräften offenbart die gravierenden<br />
Auswirkungen hoher Energie- und Rohstoffkosten,<br />
wachsender Bürokratie und Personalmangel<br />
auf die Industrie in Deutschland.<br />
Laut der Studie haben bereits 37 % der<br />
befragten Unternehmen Teile ihrer Lieferkette<br />
ins benachbarte Ausland verlegt,<br />
während 29 % dies planen. Darüber hinaus<br />
setzen 22 % der Unternehmen auf die Verlagerung<br />
von Geschäftsaktivitäten in politisch<br />
befreundete, demokratische Länder. Die<br />
USA und Polen sind dabei besonders attraktiv<br />
für Investitionen, gefolgt von Vietnam,<br />
Indien und Brasilien. Der Bundesverband<br />
der Deutschen Industrie (BDI) setzt sich für<br />
wettbewerbsfähige Energiepreise, unbüro-<br />
kratischen Zugang zu Fördermitteln, Investitionsprogrammen<br />
und wichtigen Rohstoffen<br />
ein. Gleichzeitig fordert der Verband den<br />
Abbau von ausufernden Berichtspflichten<br />
und kleinteiligen regulatorischen Belastungen<br />
für Unternehmen.<br />
www.stahl-online.de<br />
Rohstahlproduktion<br />
weltweit<br />
Die weltweite Rohstahlproduktion der 63<br />
Länder, die dem Weltstahlverband (worldsteel)<br />
meldeten, lag im März 2023 bei<br />
165,1 Mill. t, was einem Anstieg von 1,7 %<br />
gegenüber dem März 2022 entspricht.<br />
Rohstahlproduktion weltweit März 2023<br />
China 95,7 6,9 %<br />
Indien 11,4 2,7 %<br />
Japan 7,5 -5,9 %<br />
USA 6,7 -2,1 %<br />
Russland 6,6 0,4 %<br />
Südkorea 5,8 1,9 %<br />
Deutschland 3,3 -0,5 %<br />
Brasilien 2,7 -8,7 %<br />
Türkei 2,7 -18,6 %<br />
Italien 2,2 2,7 %<br />
Quelle: worldsteel<br />
März 2023 in Mio. t<br />
Veränderung zum Vorjahresmonat in Prozent<br />
Rohstahlproduktion<br />
in Deutschland<br />
Die Rohstahlproduktion in Deutschland<br />
ist auch im ersten Quartal 2023 abwärtsgerichtet.<br />
In den ersten drei Monaten des<br />
Jahres wurden fast 7 % weniger Rohstahl<br />
hergestellt als im Vergleichszeitraum des<br />
Vorjahres. Im März 2023 lag die Stahlerzeugung<br />
bei rund 3,2 Mill. t, was einem<br />
Rückgang um rund 3 % im Vergleich zum<br />
Vorjahresmonat entspricht.<br />
Rohstahlproduktion März 2023<br />
Rohstahl gesamt 3.238 -2,7 %<br />
Oxygenstahl 2.302 3,7 %<br />
Elektrostahl 936 -15,5 %<br />
Roheisen 2.154 5,6 %<br />
Warmgewalzte Stahlerzeugnisse 2.976 1,5 %<br />
März 2023 in Mio. t Veränderung zum Vorjahresmonat in Prozent<br />
Quelle: WV Stahl<br />
Produktion nichtrostender<br />
Stähle gesunken<br />
Die World Stainless Association hat<br />
die Zahlen für das gesamte Jahr 2022<br />
veröffentlicht, aus denen hervorgeht,<br />
dass die Schmelzbetriebsproduktion von<br />
Edelstahl um 5,2 % gegenüber dem Vorjahr<br />
auf 55,3 Mill. t. gesunken ist.<br />
Region Quartal Gesamt Veränderung<br />
1/2022 2/2022 3/2022 4/2022 2022 in Prozent<br />
Angaben in 1.000 t<br />
Europa 1.860 1.761 1.169 1.503 6.294 -12,4<br />
USA 569 520 500 429 2.017 -14,8<br />
China 7.947 8.304 7.207 8.518 31.975 -2,0<br />
Asien ohne China und Korea 1.956 1.930 1.752 1.773 7.411 -4,9<br />
Andere 2.053 2.030 1.991 1.483 7.557 -9,1<br />
Gesamt 14.385 14.545 12.6184 13.706 55.255 -5,2<br />
Quelle: ISSF<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />
25
BDS<br />
Research<br />
Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />
Wenig Bewegung am Markt<br />
Die letzten drei Jahre verliefen im Stahlhandel turbulent. Sie waren geprägt von Lockdowns, gestörten<br />
Lieferketten und den Folgen des Ukrainekriegs. Sorge um Materialverfügbarkeiten und hohe<br />
Preisausschläge prägten das Bild. Seit ein paar Monaten hat sich die Lage auf den Märkten beruhigt.<br />
Auch die ersten Wochen des Jahres 2023 gestalteten sich wenig spektakulär.<br />
Jörg Feger, Bereichsleiter<br />
Research im<br />
Bundesverband Deutscher<br />
Stahlhandel<br />
(BDS), berichtet<br />
zusammenfassend<br />
angesichts der ihm<br />
bis einschließlich<br />
Februar 2022 vorliegenden<br />
Zahlen.<br />
Fragen zur<br />
Statistik<br />
beantwortet im<br />
Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel<br />
(BDS) Jörg<br />
Feger, Prokurist<br />
und Bereichsleiter<br />
Research:<br />
Feger-BDS@<br />
stahlhandel.com<br />
Bild: privat<br />
Lagerabsatz<br />
Nach coronabedingten Mengenrückgängen in 2020<br />
konnten die Lagerabsätze 2021 bei Walzstahlfertigerzeugnissen<br />
mit 10,62 Mio. t und einem Plus von 2,7 %<br />
im Vergleich zum Vorjahr wieder etwas zulegen. Das<br />
Jahr 2022 war geprägt durch die Auswirkungen des<br />
Ukrainekriegs auf die Stahlmärkte. Im Frühjahr<br />
herrschte große Sorge beim Thema Materialverfügbarkeit.<br />
Das erste Quartal war, wie traditionell üblich,<br />
beim Lagerabsatz das stärkste. In den Folgequartalen<br />
gab der Absatz sukzessive nach. Die meisten Kunden<br />
disponierten zunehmend „auf Sicht“. Insgesamt wurden<br />
laut Stahlhandelsstatistik Deutschland im Jahr<br />
2022 9,9 Mio. t Walzstahlfertigerzeugnisse abgesetzt.<br />
Das ist ein Minus von fast 7 %. Zuwächse konnten<br />
lediglich die Produktgruppen Betonstahl und Bandblech<br />
verzeichnen. Der Start ins Jahr 2023 verlief eher<br />
unspektakulär. Mit 836.000 t Walzstahlfertigerzeugnissen<br />
wurde im Januar 2,5 % weniger Menge als im<br />
Vorjahresmonat abgesetzt. Der Februar lag mit<br />
835.000 t um 7 % unter Vorjahr. Vergleichsweise gut<br />
verlief der Absatz bei Flachprodukten. Bandbleche<br />
und kaltgewalzte Bleche erzielten spürbare Mengenzuwächse.<br />
Lagerbestand<br />
Nach sehr geringen Lagerbeständen zum Jahreswechsel<br />
2020/2021 lag der Bestand auch in den meisten Monaten<br />
2021 unter dem Vorjahr. Erst in der zweiten Jahreshälfte<br />
wurden die Läger wieder spürbarer aufgebaut.<br />
Mit 2,07 Mio. t wurde für Dezember 2021 ein um 8,1 %<br />
höherer Bestand als Ende 2020 gemeldet. Auch aufgrund<br />
der Sorge vor Versorgungsengpässen wurden im<br />
Frühjahr 2022 die Bestände weiter aufgebaut. Der<br />
Lagerbestand erreichte im Juli mit 2,27 Mio. t seinen<br />
Jahreshöchststand. Ab Spätsommer erfolgte dann ein<br />
stärkerer Bestandsabbau. Ende Dezember wurden 1,95<br />
Mio. t gemeldet. Das sind knapp 6 % weniger als Ende<br />
des Vorjahres bevorratet wurden. In den ersten Wochen<br />
des Jahres 2023 legten die Lagerbestände leicht zu. Sie<br />
beliefen sich Ende Februar auf 1,98 Mio. t. Dies sind<br />
13 % weniger im Vergleich zu Februar 2022.<br />
Lagerreichweite<br />
Im Jahresdurchschnitt 2021 lag die Lagerreichweite bei<br />
niedrigen 2,3 Monaten bzw. 69 Tagen. 2022 schwankte<br />
sie aufgrund unterschiedlicher Absatz- und Bestandsniveaus<br />
zwischen 2,1 und 2,9 Monaten. Im Jahresschnitt<br />
übertraf sie mit 2,7 Monaten bzw. 81 Tagen deutlich<br />
den Schnitt des Jahres 2021. Aufgrund recht geringer<br />
Lagerbestände lag die Reichweite Januar und Februar<br />
2023 bei 2,4 Monaten. Dies entspricht 72 Tagen (vgl.<br />
Abbildung 1).<br />
Lagerverkaufspreise<br />
Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />
für durchschnittliche Verkaufspreise im kleinlosigen<br />
Bereich zufolge stiegen die Preise in der ersten Jahreshälfte<br />
2021 wie es zuvor selbst im Jahr 2008 nicht erlebt<br />
wurde. Dabei fiel der Anstieg bei Flachprodukten noch<br />
viel deutlicher als bei Langprodukten aus. In der zweiten<br />
Jahreshälfte wurden vor allem bei Flachprodukten<br />
Preisreduzierungen festgestellt. Langprodukte zeigten<br />
sich vergleichsweise stabiler und konnten teilweise<br />
sogar zulegen. In den ersten Wochen des Jahres 2022<br />
wurden verstärkt wieder Preisanstiege wahrgenommen.<br />
Nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs Ende Februar kannten<br />
die Preise nur eine Richtung. Steil nach oben! Ab<br />
Mai änderte sich die Lage. Preise gaben bei allen Produktgruppen<br />
wieder spürbar nach. Bei Flachprodukten<br />
verlief diese Entwicklung noch deutlicher als bei Langprodukten<br />
und Rohren. Zum Jahreswechsel 2022/2023<br />
kam der Preisverfall bei Flachprodukten zum Stillstand.<br />
Es wurden für Januar im Schnitt höhere Preise gemeldet.<br />
Diese Tendenz verfestigte sich auch im Februar<br />
und März (vgl. Abbildungen 2 und 3). 2<br />
26 <strong>Stahlreport</strong> 5|23
Lagerabsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution<br />
n Absatzindex (2007 = 100) n Lagerreichweite in Tagen<br />
Abb.1<br />
140<br />
200<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
97<br />
94<br />
90 89 83<br />
90<br />
105<br />
84<br />
87<br />
87 86 85<br />
80<br />
84 84<br />
78 75<br />
54<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
40<br />
20<br />
0<br />
81 81 72 69 81<br />
Ø<br />
2018<br />
Ø<br />
2019<br />
Ø<br />
2020<br />
Ø<br />
2021<br />
Ø<br />
2022<br />
75 63 81 78 84 87 81 75 87 72 108 72<br />
Feb.<br />
2022<br />
März<br />
2022<br />
April<br />
2022<br />
Mai<br />
2022<br />
Juni<br />
2022<br />
Juli<br />
2022<br />
Aug.<br />
2022<br />
Sep.<br />
2022<br />
Okt.<br />
2022<br />
Nov.<br />
2022<br />
Dez.<br />
2022<br />
Jan.<br />
2023<br />
Feb.<br />
2022<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
350<br />
Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />
Index (Januar 2010 = 100)<br />
Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />
350<br />
300<br />
300<br />
250<br />
250<br />
200<br />
200<br />
150<br />
150<br />
100<br />
100<br />
|<br />
2010<br />
|<br />
2011<br />
|<br />
2012<br />
|<br />
2013<br />
|<br />
2014<br />
|<br />
2015<br />
|<br />
2016<br />
|<br />
2017<br />
|<br />
2018<br />
|<br />
2019<br />
|<br />
2020<br />
|<br />
2021<br />
|<br />
2022<br />
|<br />
2023<br />
500<br />
Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />
Index (Januar 2010 = 100)<br />
500<br />
400<br />
400<br />
300<br />
300<br />
200<br />
200<br />
100<br />
100<br />
Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />
Quellen: BDS<br />
0<br />
0|<br />
2010<br />
|<br />
2011<br />
|<br />
2012<br />
|<br />
2013<br />
|<br />
2014<br />
|<br />
2015<br />
|<br />
2016<br />
|<br />
2017<br />
|<br />
2018<br />
|<br />
2019<br />
|<br />
2020<br />
|<br />
2021<br />
|<br />
2022<br />
|<br />
2023<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />
27
BDS<br />
Kommunikation<br />
Neue Wege des Stahlhandels<br />
Stahlhandelstag 2023<br />
Am 28. und 29. September lädt der Bundesverband Deutscher Stahlhandel zum 29. Stahlhandelstag nach Magdeburg<br />
ein. Unter dem Motto „Neue Wege des Stahlhandels“ beleuchtet der zweitätige Branchentreff die aktuellen Themen<br />
und Herausforderungen der Branche – von den volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen bis zur Transformation der<br />
Stahlproduktion hin zu CO 2 -freiem Stahl. Im Mittelpunkt steht dabei auch das Netzwerken: zum BDS-Stahlhandelstag in<br />
Magdeburg erwartet werden rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.<br />
PROGRAMM<br />
Tag 1: Donnerstag, 28. September 2023<br />
13:00 Uhr Empfang und Registrierung der Teilnehmer<br />
14:00 Uhr Begrüßung<br />
14:15 Uhr VORTRAG: Volkswirtschaftliche<br />
Rahmenbedingungen<br />
15:15 Uhr VORTRAG: Die Schrottmärkte in einem sich<br />
wandelnden Umfeld<br />
16:00 Uhr Kaffeepause<br />
16:30 Uhr VORTRAG: Rechtliche Rahmenbedingungen<br />
17:15 Uhr Der BDS und seine aktuellen Herausforderungen<br />
18:00 Uhr Ende der Tagung<br />
18:30 Uhr Abendveranstaltung<br />
23:00 Uhr Ende des ersten Veranstaltungstages<br />
Tag 2: Freitag, 29. September 2023<br />
09:00 Uhr Empfang und Begrüßungskaffee<br />
09:30 Uhr VORTRAG: Disrupted Supply Chains –<br />
Wie geht es wieder in Richtung Normalität?<br />
10:15 Uhr Pause<br />
10:45 Uhr VORTRAG: Energieversorgung – Status Quo und<br />
Perspektiven<br />
11:45 Uhr Elementare Bausteine auf dem Weg zum grünen<br />
Stahl aus Sicht eines Stahlherstellers<br />
12:30 Uhr Mittagsimbiss<br />
ca. 13:00 Uhr Ende des Stahlhandelstages<br />
28 <strong>Stahlreport</strong> 5|23
JETZT ANMELDEN<br />
www.stahlhandel.com/stahlhandelstag2023<br />
Detaillierte Infos zum Programmm sowie zum Veranstaltungsort und<br />
Übernachtungsmöglichkeiten finden Sie unter www.stahlhandel.com/<br />
stahlhandelstag2023. Ab sofort ist dort auch per Webformular die<br />
Anmeldung zum 29. Stahlhandelstag freigeschaltet. Für interessierte<br />
Gäste steht im Maritim Hotel Magdeburg, dem Veranstaltungsort des<br />
Stahlhandelstages, ein begrenztes Zimmerkontingent zur Verfügung<br />
(Kontaktdaten des Hotels für die Reservierung finden Sie ebenfalls auf).<br />
AUSSTELLER & SPONSOREN<br />
Begleitend zum Stahlhandelstag findet wieder eine Ausstellung<br />
mit Produkten und Services der Ausrüster und Dienstleister des<br />
Stahlhandels statt. Die Messestände der ausstellenden Unternehmen<br />
bieten während der gesamten Veranstaltungsdauer Informationsund<br />
Kommunikationsmöglichkeiten sowie Raum zum Netzwerken<br />
– insbesondere in den Kongresspausen und im Rahmen der<br />
Abendveranstaltung.<br />
Die Aussteller und Sponsoren des 29. Stahlhandelstages:<br />
z Behringer GmbH (P4S)<br />
z Ficep.de – Wheelabrator<br />
z Kasto Maschinenbau GmbH & Co<br />
z Kaltenbach GmbH + Co. KG<br />
z Kaltenbach Solutions GmbH<br />
z Nissen & Velten Software GmbH<br />
z Rösler Oberflächentechnik GmbH (P4S)<br />
z Ingenieurbüro Roth<br />
z Scheffer Krantechnik GmbH<br />
z SE PADERSOFT GmbH & Co. KG<br />
z TITAN Umreifungstechnik GmbH & Co. KG<br />
z Ottostahl GmbH<br />
z Vernet Behringer (P4S)<br />
Rest-Sponsorplätze noch<br />
vorhanden. Mehr Infos unter<br />
+49 211 86497-21<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />
29
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
XXXXX Bericht/Nachricht A XXXXX<br />
Zinq setzt Benchmark in der Öberflächentechnik<br />
Neue Oberfläche mit niedrigstem CO 2 -Footprint<br />
Die neue Markenoberfläche ecoZinq der Gelsenkirchener Zinq-Gruppe erreicht neue Niedrigstwerte: ecoZinq erzeugt<br />
dem Unternehmen zufolge 43 % weniger CO 2 -Emissionen als herkömmliche Stückverzinkungsoberflächen. Damit kann<br />
ecoZinq den derzeit niedrigsten CO 2 -Fußabdruck der Branche vorweisen – nachgewiesen und von dritter Stelle geprüft in<br />
einer Umweltproduktdeklaration (EPD nach EN 15804).<br />
Quelle: Zinq<br />
ecoZinq hat zudem einen<br />
nachweislich positiven Effekt aufs<br />
Klima, wie die Verzinkungsgruppe<br />
betont: „Den positiven Einfluss<br />
unseres Produkts weisen wir in<br />
Form von Carbon Credits nach. Zur<br />
Ermittlung des Werts vergleichen<br />
wir die niedrigen CO 2 -Emissionen<br />
von ecoZinq über den gesamten Produktlebenszyklus<br />
mit den hochwertigsten<br />
Farbbeschichtungen, die<br />
derzeit erhältlich sind. Die daraus<br />
ermittelte positive Differenz wird<br />
als CO 2 -Gesamteinsparung unseren<br />
Kunden gutgeschrieben“,<br />
erklärt Lars Baumgürtel, geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Zinq-<br />
GmbH & Co. KG.<br />
Höchste Gutschriften der Branche<br />
Das Ergebnis kann sich sehen lassen:<br />
Mit +185 kg CO 2 pro Tonne<br />
Stahl erhält jeder Kunde für eco-<br />
Zinq aktuell die höchsten CO 2 -Gutschriften<br />
der Branche. „Damit ist<br />
die Entscheidung, Bauteile aus<br />
Stahl mit Zinq zu veredeln, für das<br />
Klima nochmals vorteilhafter“, so<br />
CO 2 -Fußabdruck von Stückverzinkungsoberflächen nach DIN 1461 im Vergleich<br />
CO 2 /Tonne Stahl<br />
ecoZINQ (EPD 20210262) 69,7<br />
duroZINQ (EPD 20210262) 110,9<br />
EGGA (EPD) 122,3<br />
AGA (EPD) 306<br />
0 50 150 200 250 300 350<br />
Baumgürtel. Seit dem 1. April ist<br />
ecoZinq für alle Kunden der<br />
Zinq-Gruppe verfügbar.<br />
Die entsprechenden Carbon Credits<br />
werden Zinq-Kunden auf jeder<br />
Rechnung gutgeschrieben und spiegeln<br />
die CO 2 -Einsparungen wider,<br />
die durch die Entscheidung für eco-<br />
Zinq als Oberfläche erzielt werden.<br />
Das Prinzip ist einfach: Je höher die<br />
CO 2 -Einsparung, desto mehr Carbon<br />
Credits gibt es. Diese können<br />
mittelfristig in die digitalen zirkulären<br />
Produktpässe als Zertifikate<br />
zum Abgleich zirkulärer Qualität<br />
übertragen und bereits heute weitergegeben<br />
werden.<br />
„Die Europäische Union plant,<br />
immer mehr Emissionen mit einem<br />
CO 2 -Preis zu belegen. Es zeichnet<br />
sich also ab, dass künftig auch<br />
sämtliche Umweltauswirkungen<br />
den Wert der Produkte beeinflussen<br />
und damit auch den Preis mitbestimmen.<br />
Unsere Carbon Credits<br />
dienen daher schon heute als<br />
30 <strong>Stahlreport</strong> 5|23
Grundlage für eine Rückvergütung<br />
für den Fall, dass künftig ein CO 2 -<br />
Preis auch für die Berechnung von<br />
direkten und indirekten Umweltkosten<br />
über den gesamten Lebenszyklus<br />
der Produkte, umgerechnet<br />
in CO 2 -Emissionen, erhoben wird“,<br />
so Lars Baumgürtel.<br />
„Im Grunde ist ecoZinq ein<br />
Öko-Upgrade von duroZinq. Die<br />
Produkteigenschaften sind identisch,<br />
doch die Umweltbilanz ist<br />
noch einmal um ein Vielfaches besser.<br />
Damit ist ecoZinq für unsere<br />
stahlverarbeitenden Kunden ein<br />
wichtiger Hebel zur Reduzierung<br />
des CO 2 -Fußabdrucks ihrer Produkte<br />
und ein weiterer Baustein auf<br />
dem Weg zu Dekarbonisierung und<br />
Klimaneutralität von feuerverzinktem<br />
Stahl“, betont Sven Biebler,<br />
Geschäftsführer der deutschen<br />
Werke von Zinq.<br />
CO 2 Gutschriften (Carbon Credits ) von Stückverzinkungsoberflächen nach DIN<br />
1461 im Vergleich zu Farbbeschichtungen<br />
kg CO 2 -Gutschrift/Tonne Stahl<br />
ecoZINQ (EPD 20210262) +185<br />
duroZINQ (EPD 20210262) +153<br />
EGGA (EPD) +114<br />
0 25 50 75 100 125 150 175 200<br />
Permanent eigene<br />
Emissionen gesenkt<br />
Die Grundlage für die Verbesserung<br />
des produktbezogenen CO 2 -Fußabdrucks<br />
und die Entwicklung von<br />
ecoZinq bilden die vielen Maßnahmen,<br />
mit denen die Zinq-Gruppe<br />
seit vielen Jahren die CO 2 -Emissionen<br />
senkt. So hat das Unternehmen<br />
bereits vor mehr als zehn Jahren<br />
seinen Strombedarf komplett auf<br />
Ökostrom umgestellt. Parallel wurden<br />
viele Einzelmaßnahmen in den<br />
eigenen Produktionsprozessen<br />
umgesetzt. Dazu gehören die Elektrifizierung<br />
der Gabelstaplerflotte,<br />
flächendeckender Einsatz von<br />
LED-Beleuchtung, effiziente Steuerungstechnik<br />
und Wärmerückgewinnungsanlagen<br />
sowie eine optimierte<br />
Prozessführung in der<br />
Vorbehandlung und an den Zinkbädern.<br />
Gemeinsam mit Zinklieferanten,<br />
darunter auch eine Beteiligung<br />
an einem Hersteller von Recyclingzink,<br />
hat Zinq darüber hinaus eine<br />
Strategie zur Senkung des CO 2 -Fußabdrucks<br />
des eingesetzten Zinks<br />
entwickelt. Ein Ergebnis dieser<br />
Strategie ist der ausschließliche<br />
Einsatz von CO 2 -reduziertem und<br />
mit regenerativen Energien hergestellte<br />
Primärzink für ecoZinq. 2<br />
[Kontakt]<br />
Zinq GmbH & Co. KG<br />
Nordring 4<br />
45894 Gelsenkirchen<br />
+49 209 319270-0<br />
www. zinq.com<br />
Die Sensolus-IoT-Tracker mit<br />
garantierter Batterielaufzeit<br />
von fünf Jahren halten durch<br />
ihr robustes Design selbst<br />
rauen Bedingungen stand.<br />
stand und können je nach Bedarf mit Sensoren<br />
für Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Neigungswinkel<br />
etc. versehen werden.<br />
Bild: Sensolus<br />
Sensolus<br />
Tracking-Lösung für nicht-stromversorgte Ladungsträger<br />
Nicht-stromversorgte Ladungsträger<br />
konnten bisher kaum präzise digitalisiert<br />
werden, weil Tracking-Lösungen mit ausreichenden<br />
Batterielaufzeiten fehlten. Der belgische<br />
IoT-Tracking-Spezialist Sensolus stell-<br />
te auf der LogiMAT 2023 dafür jetzt<br />
erstmals seine Lösung vor: Die Sensolus-IoT-Tracker<br />
mit garantierter Batterielaufzeit<br />
von fünf Jahren halten dem Unternehmen<br />
zufolge selbst rauen Bedingungen<br />
Die cloud-basierte Management-Plattform<br />
lokalisiert vernetzte Assets, zeigt zugehörige<br />
Sensordaten an und bietet Anwendern<br />
umfassende Funktionalitäten durch<br />
KI-gestützte Analyse und Auswertung der<br />
Tracker-Daten – Voraussetzung für die<br />
Automatisierung und Optimierung zahlreicher<br />
Prozesse in Bestandsmanagement,<br />
Workflow, Auslastungs- und Zustandsüberwachung.<br />
www.sensolus.com<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />
31
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Bild: VVWL<br />
Stefan Windgätter (Mitglied des VVWL-Gesamtvorstandes), Dr. Martin Theuringer (Geschäftsführer, Chefvolkswirt und Leiter Wirtschaft der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl), Markus Micken (Head of Logistics Segment, Thyssenkrupp Steel Europe), Michael Appelhans (Sprecher der Geschäftsführung Rhenus Port GmbH<br />
& Co. KG), Guido Kerkhoff (Vorsitzender des Vorstandes, Klöckner & Co SE), Michael Cordes (Redakteur Deutsche Verkehrs-Zeitung), Dr.-Ing. Suveni Kreimeier<br />
(Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW), Dr. Christoph Kösters (Hauptgeschäftsführer VVWL) sowie Oliver Ellermann<br />
(Vorstand BDS AG – Bundesverband Deutscher Stahlhandel)<br />
NetzwerkForum Stahl 2023<br />
Stahllogistik im Fokus<br />
Beim NetzwerkForum Stahl des Verbands Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen e.V. (VVWL) haben<br />
sich am 26. April 2023 über 80 Logistik-Entscheider aus der Stahlindustrie, dem Stahlhandel und der Stahllogistik-<br />
Dienstleistungsbranche in Dortmund getroffen. In seiner Begrüßung kritisierte Stefan Windgätter, Mitglied des<br />
Gesamtvorstandes, Vorsitzender des Fachausschusses Stahltransporte und -Logistik im VVWL NRW e. V. sowie<br />
Geschäftsführender Gesellschafter Windgätter & Sohn GmbH die überzogenen Forderungen nach klimaneutralen<br />
Transporten.<br />
Insbesondere fehle es aktuell und auf Sicht an<br />
marktreifen und verfügbaren alternativen Antrieben<br />
und an der dazugehörigen Infrastruktur, so Stefan<br />
Windgätter. Daher könne die geplante Verdoppelung<br />
der Maut auch keine klimapositive Lenkungswirkung<br />
entfalten, sondern verkomme angesichts fehlender<br />
Alternativen zum Diesel zu einer reinen Steuererhöhung.<br />
Lkw-Transporte für Stahl entscheidend<br />
Unter Moderation von Michael Cordes (Redakteur<br />
Deutsche Verkehrs-Zeitung) diskutierten Dr. Martin<br />
Theuringer (Geschäftsführer, Chefvolkswirt und Leiter<br />
Wirtschaft der Wirtschaftsvereinigung Stahl),<br />
Oliver Ellermann (Vorstand BDS AG) und Dr.-Ing.<br />
Suveni Kreimeier (Ministerium für Wirtschaft, Industrie,<br />
Klimaschutz und Energie des Landes NRW) zum<br />
Thema „Stahl, aktuelle Politik und Märkte. Oliver<br />
Ellermann betonte, dass der Lkw der dominierende<br />
Verkehrsträger im Handel sei und Transport eine entscheidende<br />
Rolle für den Handel spiele, bei dem<br />
Dienstleister in der Regel zumindest den eigenen<br />
Fuhrpark ergänzten.<br />
Der Volumenrückgang der letzten Jahre sei deutlich<br />
spürbar. Zwar haben sich die Energiepreise beruhigt,<br />
die Einbrüche der Bauindustrie bereiteten jedoch erhebliche<br />
Sorgen. Insbesondere bei herkömmlichen Stahlprodukten<br />
sei ein Import nicht mehr wegzudenken,<br />
allerdings spiele nicht nur bei der Transformation nach<br />
den derzeit bekannten globalen Informationen und<br />
Planungen vor Allem europäischer und deutscher Stahl<br />
eine bedeutende Rolle.<br />
Oliver Ellermann richtete einen dringenden Appell<br />
an die Landespolitik, hinsichtlich der Straßeninfra-<br />
32 <strong>Stahlreport</strong> 5|23
struktur weiter zu beschleunigen<br />
und Planungssicherheit zu schaffen.<br />
Dr. Martin Theuringer machte<br />
dazu deutlich, dass bei allem<br />
Wunsch nach liberalen Märkten die<br />
Transformation nur im Schulterschluss<br />
mit der Politik zu bewältigen<br />
sei. Ellermann bekräftigte, dass<br />
die Mauterhöhung nicht von den<br />
Transportunternehmen getragen<br />
werden könne, Dr. Theuringer<br />
unterstrich, dass aufgrund mangelnder<br />
Alternativen diese Erhöhung<br />
nur eine Belastung und kein<br />
Steuerungsinstrument darstelle.<br />
Stahlhandel ist Logistik<br />
Nach einer kleinen Pause befasste<br />
sich die zweite Sequenz mit dem<br />
Thema „ Transformation der Stahlindustrie<br />
– Neue Warenströme und<br />
Logistikketten“. Guido Kerkhoff,<br />
Vorsitzender des Vorstandes, Klöckner<br />
& Co SE ging in seinem Impuls<br />
näher auf die anstehenden Aufgaben<br />
und Herausforderungen ein.<br />
Mit rund 200.000 Produkten sei es<br />
wesentliche Aufgabe eines Händlers<br />
wie Klöckner, die Verfügbarkeit<br />
und Logistik von Produkten zu<br />
beherrschen, Dritte einzubinden<br />
und die Handelskette zu digitalisieren.<br />
Es sei zu kurz gegriffen, die<br />
bestehenden Prozesse nur „grün“<br />
abzubilden. Vielmehr werde durch<br />
die Transformation ein Veränderungsprozess<br />
angestoßen, bei dem<br />
zahlreiche Prozesse wegfallen und<br />
neue Verfahren entstehen werden.<br />
Hier gelte es, die daraus sich ergebenden<br />
Chancen zu nutzen. So sei<br />
Stahl und auch Aluminium wesentlich<br />
recyclingfähiger als beispielsweise<br />
Kohlenstoff-Faser und darum<br />
schon heute positiver für die<br />
Umweltbilanz und nicht effizient<br />
durch beispielsweise Beton zu<br />
ersetzen. Grüner Stahl werde voraussichtlich<br />
die Preise von Endprodukten<br />
anheben, die Abnehmer<br />
seien jedoch bereits heute bereit,<br />
für eine bessere Umweltbilanz<br />
einen entsprechenden Preis zu zahlen.<br />
Letztendlich sei die Verwendung<br />
grünen Stahls in der Produktion<br />
einer der günstigsten Wege zur<br />
Dekarbonisierung. Auch wenn es<br />
derzeit „eher homöopathische Mengen“<br />
grünen Stahls am Markt verfügbar<br />
seien, sei eine deutliche<br />
Übersicht des CO 2 -Ausstoßes<br />
anhand eines von Klöckner geschaffenen,<br />
zertifizierten Labels für die<br />
Kundschaft schon heute von großer<br />
Bedeutung. 2<br />
[Kontakt]<br />
Verband Verkehrswirtschaft<br />
und<br />
Logistik Nordrhein-<br />
Westfalen e.V.<br />
Haferlandweg 8<br />
48155 Münster<br />
+49 251 6061-0<br />
verband@vvwl.de<br />
www.vvwl.de<br />
Bild: Trumpf<br />
TruBend-Serie 8000<br />
Schnelle Biegemaschine für große Formate<br />
Trumpf hat auf der Hausmesse<br />
Intech die neue Generation der TruBend<br />
Serie 8000 präsentiert, eine effiziente Biegemaschine<br />
für große Bauteile. Die Maschine<br />
ermöglicht das einfache Biegen und<br />
Abkanten von Werkstücken mit großen Kastenhöhen.<br />
Mit einer Presskraft von 400 t<br />
und einer Biegelänge von 4,40 m können<br />
auch hochfeste Stähle wie Hardox oder<br />
Weldox problemlos bearbeitet werden.<br />
Die TruBend 8000 bietet zahlreiche Automatisierungsfunktionen<br />
und eignet sich<br />
für den Einsatz in Smart Factories. Der<br />
Trumpf-Partner Starmatik sorgt für einen<br />
vollautomatischen Betrieb, bei dem ein<br />
sechsachsiger Industrieroboter das Be- und<br />
Entladen übernimmt. Die Maschine ist mit<br />
der Trumpf-Biegesoftware Boost und Tec-<br />
Zone Bend für die Offline-Programmierung<br />
ausgestattet. Eine On-Demand-Antriebsoption<br />
ermöglicht Energieeinsparungen von<br />
bis zu 26 %. Die neue TruBend 8000 Serie<br />
ergänzt das Trumpf-Portfolio im Biegesegment<br />
und eignet sich für den Fahrzeug- und<br />
Maschinenbau, die Gebäudetechnik sowie<br />
für universelle Anwendungen im Lohnbetrieb.<br />
www.trumpf.com<br />
Mit einer Presskraft von 400 t biegt die TruBend 8000 von Trumpf hochfeste Stähle mühelos.<br />
Neues Softwaremodul<br />
Effizientere<br />
Laserbearbeitung<br />
Lantek, Anbieter von Softwarelösungen<br />
für die Blechbearbeitungs- und<br />
Fertigungsindustrie, hat die Einführung<br />
eines neuen Moduls für seine Software<br />
Lantek Expert Cut angekündigt. Das<br />
Modul EdgeLine Bevel wurde speziell entwickelt,<br />
um die CNC-Programmierung<br />
moderner Trumpf-Schneidmaschinen zu<br />
rationalisieren und einen effizienteren<br />
Laserbearbeitungsprozess mit der automatischen<br />
Erstellung von Fasen beim<br />
Laserschneiden zu ermöglichen.<br />
EdgeLine Bevel wird von Lantek Expert<br />
Cut unterstützt und erleichtert die Programmierung<br />
dieser fortschrittlichen<br />
Technologie. Das Modul ist ab sofort<br />
verfügbar und verspricht, den Prozess<br />
der Vorbereitung von Werkstücken zum<br />
Schweißen zu verändern und der Industrie<br />
ein neues Maß an Effizienz zu bringen.<br />
Die EdgeLine Bevel-Technologie stellt<br />
einen bedeutenden Fortschritt in der<br />
Laserbearbeitung dar und bietet mehrere<br />
entscheidende Vorteile gegenüber herkömmlichen<br />
Methoden, so das Unternehmen.<br />
Sie ermöglicht spezifische Fasenbearbeitungstechniken,<br />
ohne dass der<br />
Laserkopf gekippt werden muss.<br />
https://campaign.lantek.com/<br />
edgeline-bevelp<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />
33
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Bericht/Nachricht<br />
Münsteraner Unternehmensgruppe übernimmt E-Commerce-Spezialisten<br />
Zuwachs bei GWS<br />
Die GWS Gesellschaft für Warenwirtschafts-Systeme mbH, Anbieter von ERP-Lösungen für den Handel in Deutschland,<br />
hat rückwirkend zum 1. Januar 2023 die connectiv! eSolutions GmbH erworben. Der CRM- und E-Commerce-Spezialist<br />
mit Hauptsitz in Lingen und einer weiteren Niederlassung in Münster soll trotz der anteiligen Übernahme als<br />
eigenständiges Unternehmen mitsamt allen Standorten und Mitarbeitenden erhalten bleiben. Mit dem jetzigen Schritt<br />
möchten beide Unternehmen ihre seit 2018 bestehende Partnerschaft vertiefen, den Wissensaustausch untereinander<br />
fördern sowie ihre Kompetenzen und Leistungsspektren ausbauen.<br />
„Als GWS sind wir immer auf<br />
der Suche nach wachstumsstarken<br />
Bereichen, um unser Geschäft weiter<br />
auszubauen“, erklärte GWS-Geschäftsführer<br />
Udo Lorenz. „Als<br />
Dienstleister für Großhandelsunternehmen<br />
ist es unser Anspruch, für<br />
unsere Kunden ganzheitlicher<br />
Anbieter im Bereich Geschäftsanwendungen<br />
zu sein und sie in allen<br />
Bereichen optimal zu unterstützen<br />
– vom ERP über das CRM bis hin<br />
zum Dokumentenmanagement und<br />
E-Commerce.<br />
Die connectiv! eSolutions GmbH<br />
bietet mit ihren zentralen Geschäftsbereichen<br />
Customer Engagement<br />
und Digital Commerce daher eine<br />
optimale Ergänzung für unser Portfolio<br />
in den Bereichen CRM und<br />
E-Commerce mit unseren am Markt<br />
etablierten Lösungen Commerce<br />
Suite und OSG Trade.“ Thomas Latajka,<br />
ebenfalls Geschäftsführer der<br />
GWS, ergänzte: „connectiv genießt<br />
als Unternehmen einen ausgezeichneten<br />
Ruf. Die Marke ist auf dem<br />
Markt fest etabliert und stellt eine<br />
enorme Bereicherung für die GWS<br />
dar.“<br />
Win-Win-Situation<br />
für alle Beteiligten<br />
Auch die connectiv sieht in der<br />
neuen strategischen Partnerschaft<br />
zahlreiche Vorteile. „Für unsere<br />
Kunden bedeutet die Partnerschaft<br />
mit der GWS einen absoluten Mehrwert“,<br />
sagte Thomas Thyen, Gründer<br />
und Geschäftsführer von<br />
connectiv. „Mit der GWS an unserer<br />
Seite können wir uns viel breiter<br />
aufstellen. Bislang gab es immer<br />
wieder Punkte, an denen wir einzelnen<br />
Kunden bei bestimmten Aufgabenstellungen<br />
aufgrund mangelnder<br />
Expertise nicht optimal<br />
weiterhelfen konnten. Mit der GWS<br />
haben wir nun einen starken Partner<br />
an unserer Seite, der uns unter<br />
anderem bei Themen und Anfragen<br />
im Microsoft-Dynamics-ERP-Umfeld<br />
künftig sehr gut unterstützen<br />
kann.“<br />
Eine Partnerschaft auf Augenhöhe:<br />
Das ist das erklärte Ziel aller<br />
Beteiligten. „Wir gehen den nächsten<br />
Schritt und erreichen das nächste<br />
Level – zusammen mit der GWS“,<br />
fasste Hermann Silies, Gründer und<br />
Geschäftsführer von connectiv, die<br />
Situation zusammen. „Somit bleibt<br />
connectiv weiterhin connectiv.“ So<br />
habe man auch für die Zukunft des<br />
Unternehmens ein solides Fundament<br />
geschaffen. Marke und Unternehmen<br />
bleiben ebenso bestehen<br />
wie die Standorte in Münster und<br />
Lingen, alle Arbeitsplätze sowie die<br />
bisherigen Ansprechpartner für<br />
Kunden der connectiv.<br />
[Kontakt]<br />
GWS<br />
Gesellschaft für<br />
Warenwirtschafts-<br />
Systeme mbH<br />
Willy-Brandt-Weg 1<br />
48155 Münster<br />
+49 251 7000-02<br />
www.erpsystem.de<br />
www.gws.ms<br />
V.l.n.r.: Thomas Latajka (GWS), Hermann Silies (connectiv), Thomas Thyen (connectiv)<br />
und Udo Lorenz (GWS)<br />
Bild: GWS<br />
Mehr Schlagkraft im Verbund<br />
Auch in der Außenwirkung erwarten<br />
beide Unternehmen positive<br />
Effekte – vor allem gegenüber dem<br />
gemeinsamen Partner Microsoft.<br />
„Wir stellen immer mehr fest, dass<br />
sich Microsoft zunehmend auf die<br />
Betreuung von sehr großen Partnerorganisationen<br />
und Verbünden konzentriert“,<br />
erklärt GWS-Geschäftsführer<br />
Thomas Latajka. „Auch vor<br />
diesem Hintergrund ist der Schulterschluss<br />
von GWS und connectiv<br />
sinnvoll. Im Verbund – auch mit der<br />
faveo GmbH, die schon seit 2018 zu<br />
unserer Unternehmensgruppe<br />
gehört – können wir uns bei Microsoft<br />
in Zukunft noch besser Gehör<br />
verschaffen.“ 2<br />
34 <strong>Stahlreport</strong> 5|23
www.metec.de<br />
www.tbwom.de<br />
12 – 16 June<br />
2023<br />
Düsseldorf<br />
Germany<br />
METEC<br />
11. Internationale<br />
Metallurgie-Fachmesse<br />
mit Kongressen<br />
Bilder: Fronius<br />
Die Fronius SmartCell sorgt für eine<br />
sichere Zusammenarbeit mit dem<br />
Roboter und ermöglicht reproduzierbar<br />
gute Schweißergebnisse.<br />
worldwide<br />
Die Cobot-Schweißzelle CWC-S ist<br />
kompakt, intuitiv bedienbar und schon<br />
ab kleinen Losgrößen profitabel.<br />
Zwei automatisierte Schweißlösungen<br />
Cobot Welding leicht gemacht<br />
Roboterschweißlösungen erzeugen konstante und<br />
hochwertige Schweißnähte. Fronius bietet kleinen und mittelständischen<br />
Unternehmen in Deutschland nun zwei Cobot<br />
Welding-Systeme an: SmartCell und CWC-S. Diese All-in-one-<br />
Lösungen ermöglichen einen einfachen und kostengünstigen<br />
Einstieg in die automatisierte Produktion, so das Unternehmen.<br />
Beide Systeme schweißen sicher und flexibel, so das Unternehmen<br />
weiter. In Kombination mit intelligentem Schweißequipment<br />
erzielen die Nutzer jederzeit reproduzierbare<br />
Schweißergebnisse von hoher Qualität. Dank geringer<br />
Investitionskosten arbeiten sie schon bei geringen Losgrößen<br />
profitabel. Zudem ist nicht mehr unbedingt Schweißoder<br />
Programmierfachpersonal erforderlich. Außerdem<br />
stattet Fronius die beiden kollaborativen Helfer mit einem<br />
Schweißtisch, einer Absaugung für den Schweißrauch und<br />
einer Schutzeinhausung mit Blendschutz aus. Damit ist eine<br />
CE-zertifizierte Sicherheit gewährleistet.<br />
Die Cobot-Schweißzelle Fronius SmartCell ist dank der<br />
SmartArc-Benutzeroberfläche ein leicht und intuitiv bedienbares<br />
System. Mit dem SmartArc Extension Pack-Handgriff<br />
am Roboterarm lernt die Schweißfachkraft den Cobot an. Bei<br />
der Cobot-Schweißzelle CWC-S steht für das Schweißen von<br />
Rundnähten eine synchron zur Schweißung bewegliche Dreheinheit<br />
samt Reitstock zur Verfügung.<br />
www.fronius.com<br />
Nachhaltige Metallurgie<br />
<br />
<br />
E mc<br />
Die METEC mit dem Bereich Schmiedetechnik ist das<br />
globale Zukunfts-Event rund um die klimaschonende<br />
Herstellung und Verarbeitung von Roheisen, Stahl- und<br />
NE-Metallen.<br />
Branchentreff und Diskussionsforum<br />
Rahmenveranstaltungen wie die 6 th European Steel<br />
Technology and Application Days (ESTAD) bieten mit<br />
Diskussionsforen zu neuen grünen Stahltechnologien<br />
und -anwendungen Denkanstöße und Praxisbeispiele<br />
auf weltweit höchstem Niveau.<br />
Willkommen in Düsseldorf!<br />
European Meta lurgical Conference<br />
mc 2023<br />
June 11 - 14<br />
Düsseldorf, Germany<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />
35<br />
Messe Düsseldorf GmbH<br />
Postfach 10 10 06 _ 40001 Düsseldorf _ Germany<br />
Tel. +49 211 4560 01 _ Fax +49 211 4560 668<br />
www.messe-duesseldorf.de
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Bericht/Nachricht<br />
Mit dem Seilzug DVR stellt Demag eine Baureihe vor, die für vielseitige Einsatzmöglichkeiten geeignet ist.<br />
Bild: Demag Cranes<br />
Der neue Demag Seilzug DVR<br />
Kompakt, vielseitig, leistungsstark<br />
Demag stellt eine neue Seilzugbaureihe vor, die sich dem Unternehmen zufolge u.a. durch sehr kompakte<br />
Abmessungen und zahlreiche Optionen auszeichnet. Auch die Antriebssteuerung bringt neue Funktionen<br />
in Krane und allgemeine Hubanwendungen – zum Beispiel diverse Assistenz- und Sicherheitsfunktionen,<br />
die sich sogar per App konfigurieren lassen.<br />
Mit dem Seilzug DVR stellt Demag eine Baureihe<br />
vor, die für vielseitige Einsatzmöglichkeiten geeignet<br />
ist: Fünf fein abgestufte Baugrößen mit Tragfähigkeiten<br />
von bis zu 80 t und Hakenwegen von 4 bis 200<br />
m bilden dabei die Grundlage für ein breites Anwendungsspektrum.<br />
Vier Bauformen<br />
In der Baureihe stehen vier Bauformen zur Wahl. Der<br />
Fußzug F-DVR mit Tragfähigkeiten bis zu 80 t eignet<br />
sich für den ortsfesten Einsatz oder als Hebezeug für<br />
Sonderkatzen – hier kann er in vorbereitete Stahlkonstruktionen<br />
integriert werden. Mit dem EK-DVR steht<br />
eine Einschienenkatze bis 12,5 t mit zwei angetriebenen<br />
Laufrädern und optimierter Bauhöhe zur Verfügung.<br />
Die Unterflanschkatze EU-DVR ist dank der<br />
stufenlosen Flanschbreite von 80 bis 610 mm für ein<br />
breites Einsatzfeld geeignet, zumal hier auch eine kurvengängige<br />
Drehgelenkkatze (EUD-DVR) zum Programm<br />
gehört. Die Zweischienenkatze EZ-DVR zeichnet<br />
sich u.a. durch eine kurze Spurweite und<br />
verschiedene Anschlussformen des Katzträgers aus.<br />
Bei den Steuerschaltern hat der Anwender die Wahl<br />
zwischen zwei ergonomischen und benutzerfreundlichen<br />
Baureihen (DSB und DST). Darüber hinaus lässt<br />
sich jeder aus einer Fülle von Optionen ergänzen – vom<br />
Kranhaken über Bremsen bis zur (Funk-)Steuerung.<br />
Seilzüge aufgabengerecht konfigurieren<br />
Bauformenübergreifend können Anwender den Seilzug<br />
für die jeweiligen Aufgaben maßgerecht konfigurieren.<br />
Als Einstiegsvariante steht zunächst eine Version mit<br />
eingeschränkten Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung,<br />
die vor allem für preisbewusste Nutzer mit einfachen<br />
Hubaufgaben geeignet ist. In der nächsten Ausbaustufe<br />
sorgen Frequenzumrichter für stufenloses<br />
Fahren. Als modulare Komponenten werden weiterhin<br />
elektronische Bausteine angeboten, die Funktionen<br />
der Zustandsüberwachung und des elektronischen<br />
Lastmanagements übernehmen.<br />
Im nächsten Level wird die Schnittstelle zu einer<br />
App integriert, die es Nutzer und Betreiber ermöglicht,<br />
per App die Zustandsüberwachung zu vereinfachen.<br />
Schließlich bietet die maximale Ausbaustufe zudem<br />
36 <strong>Stahlreport</strong> 5|23
stufenlose Hub- und Fahrgeschwindigkeiten<br />
durch den Einsatz der<br />
Demag Umrichter-Baureihe DMI.<br />
Die Implementierung der Pro-<br />
Hub-Funktion bietet zudem einen<br />
noch wirtschaftlicheren Betrieb, für<br />
höhere Geschwindigkeiten und<br />
damit mehr Umschlagleistung.<br />
Ohne Last verfährt der DVR mit<br />
hoher Geschwindigkeit, bei Teillast<br />
mit mittlerem Tempo und unter voller<br />
Last ist präzises Positionieren<br />
möglich. ProHub ASR bildet dabei<br />
den Einstieg in das stufenlose<br />
Heben und ermöglicht ein noch feinfühligeres<br />
Positionieren der Last.<br />
Hohes Sicherheitsniveau<br />
Die integrierten Steuereinheiten<br />
OWL oder DMU (auch hier kann<br />
der Kranbetreiber auswählen)<br />
überwachen sämtliche Betriebszustände<br />
und gewährleisten damit<br />
ein hohes Sicherheitsniveau, zumal<br />
hier weitere Komfort-, Sicherheitsund<br />
Assistenzfunktionen integriert<br />
sind.<br />
Dazu gehören die Schlaffseilüberwachung<br />
ebenso wie eine<br />
„Follow me“-Funktion (Bewegen<br />
der Last durch Führen des Hakens<br />
von Hand), Tandemsteuerung (mit<br />
einer Steuereinheit werden zwei<br />
DVR-Seilzüge bedient), Umfahrsteuerung<br />
(Festlegen von Sperrbereichen),<br />
Hakenzentrierung (automatische<br />
Positionierung des<br />
Hakens über der Last), eine<br />
bereichsbezogene Lastreduzierung<br />
und die Lastpendeldämpfung.<br />
Zur Intelligenz der Seilzugsteuerung<br />
und zum Bedienkomfort<br />
der neuen Seilzüge passt es, dass<br />
der Anwender die Konfiguration<br />
bequem über eine App vornehmen<br />
kann. Damit setzt die DVR-Baureihe<br />
auch in Sachen Bedienkomfort,<br />
Konnektivität und Digitalisierung<br />
Maßstäbe. 2<br />
[Kontakt]<br />
Demag Cranes &<br />
Components GmbH<br />
Ruhrstraße 28<br />
58300 Wetter/Ruhr<br />
+49 2335 92-0<br />
www.demagcranes.com<br />
www.demagcranes.de/<br />
seilzug-dv<br />
BoosterBI<br />
Business Intelligence für die<br />
Anarbeitung<br />
Die Kaltenbach.Solutions GmbH<br />
erweitert ihr Angebot um eine vollintegrierte<br />
Business Intelligence-Lösung. Das Produkt<br />
„BoosterBI“ hat das Unternehmen<br />
erstmals im Rahmen der Hannover Messe<br />
vom 17. bis 24. April der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />
Primäre Zielgruppen sind der lagerhaltende<br />
Stahlhandel und die verarbeitende<br />
Industrie, die ihre Anarbeitungs- und Logistik-Prozesse<br />
auf der Grundlage von übersichtlich<br />
aufbereiteten Datenmengen noch<br />
effizienter und nachhaltiger gestalten wollen.<br />
Mit dem neuen Angebot reagiere man<br />
auf die verstärkte Nachfrage von Kunden<br />
aus dem Stahlhandel, so Kaltenbach.Solutions.<br />
Um fundierte Entscheidungen über Anarbeitungsprozesse<br />
im eigenen Unternehmen<br />
zu treffen, habe es bisher keine geeignete<br />
Lösung gegeben, die auch IoT-Daten von<br />
Maschinen erfassen kann. „BoosterBI“ führt<br />
ERP-, Betriebs- und Maschinendaten auf<br />
einer Plattform zusammen und generiere<br />
damit einen messbaren Mehrwert für die<br />
Unternehmen. Als Basis für die Lösung setzt<br />
Kaltenbach.Solutions die Plattform „Qlik<br />
Sense“ der Firma Qlik ein, die sich als weltweiter<br />
Marktführer für Business Intelligence<br />
Solutions einen Namen gemacht habe.<br />
Dank der verfügbaren Standardschnittstellen<br />
zu allen gängigen ERP-Systemen lasse<br />
sich „BoosterBI“ problemlos in bereits vorhandene<br />
IT-Strukturen integrieren.<br />
www.kaltenbach-solutions.com<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />
37
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Berichte<br />
Fotos: KST<br />
Das Shot Peening optimiert dauerschwingbelastete<br />
Bauteile, beispielsweise<br />
Blattfedern.<br />
Millionen von Kugeln aus arrondiertem<br />
Drahtkorn erzeugen beim Shot Peening<br />
beim Aufprall mit hoher Geschwindigkeit<br />
eine Eigenspannung in den Oberflächenschichten<br />
des Materials.<br />
Shot Peening für intensive Kaltverfestigung von Bauteilen<br />
Randschichten brauchen Aufmerksamkeit<br />
Randschichten haben es nicht einfach – das gilt auch für Bauteile. Durch Biegeprozesse entstehen gerade<br />
im Außenbereich starke Spannungen, Reibung, Schmierung und Verschleiß hinterlassen Spuren. Die Folge:<br />
Materialermüdung. Das sogenannte Shot Peening unterstützt beanspruchte Zonen – es erzielt eine intensive<br />
Kaltverfestigung.<br />
[Kontakt]<br />
Kugel-Strahltechnik<br />
GmbH<br />
Volmarsteiner Str. 17<br />
58089 Hagen<br />
+49 2331 9389-0<br />
info@kst-hagen.de<br />
www.kst-hagen.de<br />
Beim Shot Peening werden die Bauteile mit Millionen<br />
von Kugeln aus arrondiertem, also abgerundetem<br />
Drahtkorn mit hoher Geschwindigkeit „beschossen“<br />
– und erzeugen so eine Eigenspannung in den<br />
Oberflächenschichten des Materials. „Dadurch erhöht<br />
sich die Lebensdauer des Bauteils signifikant“, erklärt<br />
Marco Heinemann, Geschäftsführer von KST<br />
Kugel-Strahltechnik. Der Oberflächenspezialist aus<br />
Hagen setzt das Verfestigungsstrahlen unter anderem<br />
für Bauteile von Automobil-Zulieferern ein: Federn,<br />
Achsschenkel, Zahnräder, Verbindungselemente und<br />
ähnliche dauerschwingbelastete Bauteile.<br />
Strahlverfahren erhöht Widerstandskraft<br />
von Bauteilen<br />
Das Strahlverfahren ist auch im Leichtbau gefragt: Es<br />
macht Komponenten mit geringem Gewicht wesentlich<br />
belastbarer. Die durch das Shot Peening erzeugte dynamische<br />
Dauerschwingfestigkeit der Bauteile steigert<br />
deren Widerstandskraft gegenüber tribologischen<br />
Beanspruchungen wie Reibung, Schmierung und Verschleiß.<br />
„Der Stabilisierungseffekt macht das Shot Peening<br />
in vielen Branchen zum verlässlichen Problemlöser –<br />
unter anderem in der E-Mobilität“, unterstreicht Heinemann.<br />
Sein Team fährt bei Bedarf für Kunden auch<br />
individuelle Versuchsreihen, um planbare Ergebnisse<br />
zu erzielen. Entwickler profitieren davon, weil sie die<br />
positiven Effekte des Shot Peenigs damit bereits in der<br />
Konstruktionsphase berücksichtigen können<br />
KST Kugel Strahl-Technik bearbeitet Gestellware,<br />
Schüttgut und Einzelteile auf unterschiedlichen<br />
Anlagentypen. Trommel-Strahlanlagen garantieren<br />
auch bei sehr kleinen und filigranen Bauteilen eine<br />
100-prozentige Chargensicherheit und sortenreine<br />
Bearbeitung. 2<br />
38 <strong>Stahlreport</strong> 5|23
Go Live für neuen Internetauftritt: Im Mai hat Meba seine neue Homepage gelauncht.<br />
Meba Metall-Bandsägen launcht neuen digitalen Auftritt<br />
Go Live für neue Website mit neuem Webshop<br />
Der Spezialist für Metall-Bandsägen Meba ist Anfang Mai mit seinem neuen Webauftritt an den Start gegangen. Mit der<br />
Neuauflage der Internetpräsenz stehen Userinnen und Usern zahlreiche Neuerungen zur Verfügung, die die Seite nicht<br />
nur attraktiver, sondern einfacher und bequemer machen, so das Unternehmen.<br />
„Unsere neue digitale Plattform<br />
inklusive neuem Webshop<br />
soll die Customer Journey vom ersten<br />
digitalen Kontakt mit Meba an<br />
deutlich attraktiver und einfacher<br />
machen. Wir sind ein weltweit tätiges<br />
Industrieunternehmen. Da sind<br />
ein guter Webauftritt und Webshop<br />
ein Must-Have“, so Geschäftsführer<br />
Carsten Oberwelland.<br />
Besonderer Fokus auf<br />
das Nutzererlebnis<br />
Der neue Webauftritt von Meba<br />
wurde im Vergleich zur bisherigen<br />
Webseite optisch sehr stark verändert<br />
und mit aktuellen Bildern ausgestattet.<br />
Neben einem zeitgemäßen<br />
Design war das Ziel, das<br />
Unternehmen Meba und seine Mitarbeitenden<br />
authentisch darzustellen.<br />
Bei der Neugestaltung habe<br />
das Unternehmen auf Übersichtlichkeit<br />
und klare, logische Navigationswege<br />
Wert gelegt. Die<br />
Menüführung des Online-Auftritts<br />
sollte vereinfacht werden, sodass<br />
die User noch schneller und<br />
unkomplizierter die für sie relevanten<br />
Informationen und Neuheiten<br />
in den einzelnen Bereichen finden.<br />
Mit dem Go-Live profitieren<br />
Nutzer nicht nur von der verbesserten<br />
Nutzerfreundlichkeit der<br />
Seite, sondern auch von neuen<br />
Funktionen. Meba veranstaltet<br />
regelmäßig Webinare zu spannenden<br />
Themen rund ums Sägen.<br />
Diese können auf der neuen digitalen<br />
Plattform heruntergeladen<br />
werden. Zusätzlich gibt der neue<br />
Mebablog mit seinen Artikeln ab<br />
sofort informative Einblicke in die<br />
Produkt- und Unternehmenswelt<br />
von Meba.<br />
Neuer Webshop<br />
Eines der Highlights auf der neuen<br />
digitalen Meba-Welt ist sicherlich<br />
der neue Webshop. Schnell und<br />
unkompliziert können hier nicht<br />
nur Ersatzteile und sämtliches<br />
Zubehör bestellt werden. Auch verschiedene<br />
Metallbandsägen sind<br />
über den Mebashop ganz unkompliziert<br />
zu erwerben. Der neue Produktfinder<br />
macht es Usern besonders<br />
einfach, schnell die für sie<br />
geeigneten Bandsägen und passendes<br />
Zubehör zu finden. 2<br />
[Kontakt]<br />
Meba Metall-<br />
Bandsägemaschinen<br />
GmbH<br />
Lindenstraße 6-8<br />
72589 Westerheim<br />
+49 7333 9644-0<br />
www.meba-saw.com<br />
info@meba-saw.de<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />
39
Messen<br />
und Märkte<br />
Bericht/Nachricht<br />
Roadmap der Stahlrohr-Initiative<br />
Grafik: WV Stahlrohre<br />
Von links nach rechts: Bernhard Osburg (CEO Thyssenkrupp Steel), Burkhard Dahmen (CEO SMS group), Hendrik Wüst (Ministerpräsident<br />
Nordrhein-Westfalen), Martina Merz (CEO Thyssenkrupp), Sören Link (Oberbürgermeister Duisburg), Tekin Nasikkol (Gesamtbetriebsratsvorsitzender<br />
Thyssenkrupp Steel).<br />
Verbandsinitiative macht Minderungspotenziale sichtbar<br />
Produktion CO 2 -neutraler Stahlrohre in Sicht<br />
Vor einem Jahr hat die Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre e.V. die Verbandsinitiative „Carbon Reduced Tubes & Pipes<br />
– Auf dem Weg zum CO 2 -neutralen Stahlrohr“ ins Leben gerufen. Nachdem die verschiedenen Produktionsverfahren<br />
genauer unter die Lupe genommen und exemplarische Product Carbon Footprints (Master-Footprints) erarbeitet wurden,<br />
geht es jetzt darum, die identifizierten CO 2 -Minderungspotenziale in Angriff zu nehmen.<br />
[Kontakt]<br />
Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahlrohre e.V.<br />
Kaiserswerther Str. 137<br />
40474 Düsseldorf<br />
+49 211 4564-131<br />
info@wv-stahlrohre.de<br />
www.wv-stahlrohre.de<br />
Wie auch bei der Bestimmung<br />
des Status quo können wertvolle<br />
Synergien genutzt werden, die<br />
sich aus dem gemeinsamen „Branchen-Vorstoß“<br />
ergeben. Dazu zählen<br />
die Bewertung von Maßnahmen,<br />
fachlicher Input, Erfahrungsaustausch<br />
und die<br />
Ableitung von Handlungsoptionen.<br />
Man habe mit der<br />
Bewertung nun eine solide<br />
Basis geschaffen, zeigt sich<br />
Frank Harms zufrieden:<br />
„Für vier Produktionsverfahren<br />
haben wir nun einen<br />
beispielhaften Footprint<br />
vorliegen: für nahtlos<br />
warmgewalzte Stahlrohre, nahtlos<br />
kaltgezogene und kaltgepilgerte<br />
Präzisionsstahlrohre sowie<br />
geschweißt kaltgezogene Präzisionsstahlrohre.“<br />
Aus den Master-Footprints<br />
können nun für jedes<br />
„Die erste Wegstrecke hat uns<br />
ordentlich Ausdauer abverlangt.<br />
Für die Bewertung des<br />
Status quo als Master-Footprints<br />
mussten umfassend Daten<br />
erhoben, Prozesse analysiert<br />
und bewertet werden.“<br />
Frank Harms, Geschäftsführer der<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre e.V.<br />
Mitgliedsunternehmen – unter<br />
anderem Benteler Steel/Tube, Arcelormittal<br />
Tubular Products Altensteig,<br />
Europipe sowie Prinz & Co. -<br />
individuelle Bewertungen abgeleitet<br />
werden.<br />
„Die Master-Footprints<br />
machen deutlich, wo<br />
CO 2 -Minderungspotenziale<br />
schlummern“, so Frank<br />
Harms. Diese Potenziale<br />
gelte es nun zu erschließen.<br />
Dafür wollen die Mitgliedsunternehmen<br />
der WV Stahlrohre<br />
in einen regelmäßigen<br />
Austausch treten, fachliches<br />
Know-how an Bord holen,<br />
einen Umsetzungspfad defi-<br />
40 <strong>Stahlreport</strong> 5|23
nieren und letztendlich Maßnahmen<br />
realisieren.<br />
Genaue Prozessanalyse ist<br />
wertvolle Basis<br />
„Es zahlt sich aus, dass wir eine<br />
detaillierte Datenerhebung vorgenommen<br />
haben. Prozessspezifisch<br />
kann abgeleitet werden, wo die einzelnen<br />
Unternehmen Treibhausgas-Emissionen<br />
einsparen können<br />
und wo genau Reduktionspotenziale<br />
entlang der Wertschöpfungskette<br />
liegen“, erläutert Verena<br />
Gebhardt, Projektverantwortliche<br />
bei der Green Navigation GmbH.<br />
Die Initiative der WV Stahlrohre<br />
wird seit Beginn an von der<br />
Green Navigation GmbH begleitet.<br />
Das Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen<br />
aus Unna hat<br />
die Master-Footprints erarbeitet<br />
und wird nun die nächsten Schritte<br />
fachlich und organisatorisch steuern.<br />
„Themen wie Wärmerückgewinnung,<br />
Erhöhung der Materialeffizienz<br />
der Beizmittel, des<br />
Ökostromanteils oder die Auswahl<br />
von Transportmitteln können quantitativ<br />
bewertet werden.“ Jetzt gelte<br />
es, praktische Umsetzungsmöglichkeiten<br />
zu erarbeiten und in einen<br />
kontinuierlichen Verbesserungsprozess<br />
einzusteigen.<br />
„Die Klimaneutralität unserer<br />
Produkte steht und fällt natürlich<br />
mit dem Footprint des eingesetzten<br />
Stahls“ erläutert Christine Jüngst,<br />
COO Prinz & Co. GmbH Stahlrohre<br />
und Vorsitzende der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahlrohre e.V. „Nichtsdestotrotz<br />
hat die Bewertung des<br />
INFO Über Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre e.V.<br />
Status quo gezeigt, dass wir als<br />
Weiterverarbeiter auch einiges zur<br />
Klimaneutralität eines Stahlrohres<br />
beitragen können. Und genau das<br />
wollen wir in der Initiative angehen<br />
– gemeinsam, strukturiert und mit<br />
fachlicher Unterstützung“. 2<br />
Die Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre e.V. vertritt die Interessen<br />
der deutschen Stahlrohrindustrie gegenüber der Politik, der<br />
übrigen Wirtschaft und der Öffentlichkeit. Mit der Mitgliedschaft im<br />
europäischen Dachverband der Stahlrohrindustrie, der European<br />
Steel Tube Association, werden internationale Interessen abgedeckt.<br />
Die Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre e.V. unterstützt ihre Mitglieder<br />
in vielen Bereichen, wie gesetzlichen Vorgaben, Technik und<br />
Umweltschutz.<br />
ifo Institut<br />
Autoindustrie läuft etwas besser<br />
Die Geschäftslage der deutschen Autohersteller<br />
und ihrer Zulieferer hat sich dem Münchner Ifo-Institut<br />
zufolge leicht verbessert. Das geht aus einer aktuellen<br />
Umfrage des Wirtschaftsforschungsinstituts hervor. Im<br />
April stieg der Indikator für die Hersteller auf 23,7 Punkte,<br />
nach 19,3 im März. Bei den Zulieferern stieg er auf 35,2<br />
Punkte, nach 34,6. „Die Zulieferer sind weiterhin deutlich<br />
zufriedener mit ihren aktuellen Geschäften als die Autohersteller“,<br />
sagte Oliver Falck, Leiter des Ifo-Zentrums für<br />
Industrieökonomik und neue Technologien.<br />
Gleichzeitig haben sich die ohnehin nicht rosigen<br />
Geschäftserwartungen bei den Autoherstellern kaum<br />
verbessert. Sie stiegen nur leicht auf 2,2 Punkte, nach<br />
1,2 im März. Bei den Zulieferern sind die pessimistischen<br />
Aussichten von minus 5,8 weiter eingebrochen auf minus<br />
12,2. „Die Automobilmesse in Shanghai im April hat der<br />
deutschen Automobilbranche klar vor Augen geführt,<br />
dass der Wettbewerb in der neuen Elektromobilitätswelt<br />
auf dem für die deutschen Autobauer so wichtigen chinesischen<br />
Markt aber auch darüber hinaus härter wird“,<br />
erläutert Falck.<br />
www.ifo.de<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />
41<br />
Wirtschaft trifft Wissenschaft<br />
Business meets Science<br />
www.sawexpo.de<br />
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Messen<br />
und Märkte<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Foto: Messe München<br />
Die Messe Bau feierte im April ein gelungenes Comeback in den<br />
Münchener Messehallen.<br />
Ausgebuchte Messe mit Ausstellerrekord<br />
Bau feiert gelungenes<br />
Comeback<br />
Nach über vier Jahren Pause hat sich die Bau – Weltleitmesse für<br />
Architektur, Materialien, Systeme – mit einem hervorragenden<br />
Ergebnis zurückgemeldet, wie die veranstaltende Messe<br />
München bilanzierte. Rund 190.000 Besucherinnen und Besucher<br />
informierten sich zwischen dem 17. und 22. April auf dem Gelände<br />
der Messe München über Neuheiten und Trends der 2.260<br />
Aussteller aus 49 Ländern.<br />
Bis zur Hälfte der Messelaufzeit<br />
kamen die Besucherzahlen an<br />
das Niveau von 2019 heran. Warnstreiks<br />
an deutschen Flughäfen<br />
sowie im öffentlichen Nah- und Fernverkehr<br />
bremsten jedoch den positiven<br />
Trend. Dennoch erreichte die Bau<br />
trotz dieser Rahmenbedingungen<br />
ein sehr erfolgreiches Resultat.<br />
Wichtige Bühne für die Branche<br />
Die erst vor zwei Monaten gestartete<br />
365 Tage Branchen Plattform Bau<br />
Insights verzeichnete ebenfalls einen<br />
großen Zuspruch: bis zu 40.000 Personen<br />
nutzten täglich das neue<br />
Online Portal der Baubranche. „Die<br />
Bau hat erneut bewiesen, dass sie die<br />
wichtigste Bühne für Innovationen<br />
und Premieren im Bausegement ist<br />
und bleibt. Trotz der vierjährigen<br />
Zwangspause präsentierten sich so<br />
viele Firmen wie noch nie in München.<br />
Damit wird der sehr positive<br />
Zuspruch zu Fachmessen und insbesondere<br />
zu Weltleitmessen, wie er<br />
sich schon in 2022 gezeigt hat, untermauert,“<br />
kommentierten die beiden<br />
Messechefs Reinhard Pfeiffer und<br />
Stefan Rummel die Bau 2023.<br />
Zustimmung zu einer sehr<br />
gelungenen Bau kommt von Dieter<br />
Schäfer, Vorsitzender des Ausstellerbeirats<br />
der Bau: „Mit der Verlegung<br />
der Bau 2023 in den April<br />
haben wir alles richtig gemacht.<br />
Voll belegte Hallen und ein hoher<br />
internationaler Besucheranteil<br />
unterstreichen die Relevanz der<br />
Bau. Umso wichtiger war es, dass<br />
die Messe nach über vier Jahren<br />
wieder stattgefunden hat. Künftig<br />
kehrt die Bauwieder zum gewohnten<br />
Januartermin zurück.“<br />
Die nächste Ausgabe der Baufindet<br />
von 13. bis 18. Januar 2025<br />
auf dem Münchn er Messegelände<br />
statt. Darüber hinaus zeigen die<br />
Veranstaltungen digitalBauconference<br />
+ networking (4.–6. Juli 2023,<br />
München) sowie digitalBau (20.–<br />
22. Februar 2024, Köln) Lösungen<br />
und Produkte im Bereich Bausoftware.<br />
2<br />
[Kontakt]<br />
Messe München<br />
GmbH<br />
Am Messesee 2<br />
81829 München<br />
+49 89 949-20720<br />
www.messemuenchen.de<br />
Fachkräftemangel und<br />
Lieferkettenstörungen<br />
Metallhandwerk: Keine<br />
Frühjahrsbelebung in NRW<br />
Zum Ende des 1. Quartals<br />
2023 beurteilt die Mehrheit der nordrhein-westfälischen<br />
Metallunternehmen<br />
ihre wirtschaftliche Lage als<br />
befriedigend oder besser, mehr als<br />
ein Drittel erwartet jedoch eine Verschlechterung.<br />
Die aktuelle Auftragslage<br />
hat sich leicht verbessert, liegt<br />
aber immer noch unter dem langjährigen<br />
Durchschnitt. Preiswettbewerb<br />
und anhaltende Kostensteigerungen<br />
belasten nach wie vor.<br />
Zentrales Problem bleibt der Fachkräftemangel:<br />
80 % der Befragten<br />
nennen ihn als größte Herausforderung,<br />
fast 80 % können offene Stellen<br />
nicht besetzen. Bei den Feinwerkmechanikern<br />
belasten Störungen in<br />
der Lieferkette rund 65 %, bei den<br />
Metallbauern ist die Lage mit 37 %<br />
entspannter. Der befürchtete Auftragsmangel<br />
dämpft die Investitionsbereitschaft:<br />
Weniger als die Hälfte<br />
der Betriebe plant in diesem Jahr<br />
größere Investitionen.<br />
Stephan Lohmann, Geschäftsführer<br />
des Fachverbandes Metall, kommentiert:<br />
„Die erhoffte Frühjahrsbelebung<br />
im Metallhandwerk ist leider<br />
ausgeblieben. Die Befürchtungen<br />
des baunahen Metallhandwerks über<br />
nachlassende Auftragseingänge und<br />
die anhaltenden Schwierigkeiten des<br />
Maschinenbaus in den Lieferketten<br />
lassen keinen nachhaltigen Optimismus<br />
aufkommen. Zudem trübt der<br />
fast überall spürbare Fachkräftemangel<br />
die Stimmung der Unternehmer<br />
und dämpft die Investitionsneigung<br />
im Metallhandwerk“.<br />
https://metallhandwerk-nrw.de<br />
42 <strong>Stahlreport</strong> 5|23
Geschäftsklima Zulieferindustrie Deutschland April 2023<br />
Saldo der positiven und negativen Meldungen<br />
Aktuelle Lage Erwartungen für die nächsten sechs Monate<br />
Quelle: ArGeZ<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
-40<br />
-50<br />
-60<br />
-70<br />
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023<br />
Argez-Geschäftsklima<br />
Zulieferer leben von der Substanz<br />
Das Geschäftsklima der deutschen<br />
Zulieferer sieht sich zum Auftakt des zweiten<br />
Quartals 2023 mit einer zwiespältigen<br />
Entwicklung konfrontiert, wie die Arbeitsgemeinschaft<br />
Zulieferindustrie (Argez) mitteilt.<br />
Damit einher ging eine Abschwächung von<br />
5,2 auf 4,0 Punkte. Ursache ist die Bewertung<br />
der aktuellen Lage. Sie befindet sich<br />
mit 13,5 Punkten auf dem tiefsten Wert seit<br />
zwei Jahren. Ob der positive Trend der<br />
Monate zuvor gebrochen ist, werde sich<br />
wohl erst mit dem Mai, dem traditionell<br />
starken Ordermonat zeigen.<br />
Aktuell zehren die Zulieferer deutlich von<br />
ihren Auftragsreserven, so die Argez. Positive<br />
Impulse aus den Hauptkundenbereichen<br />
seien eher zögerlich. Der Auftragsbestand<br />
im Fahrzeugbau schmelze langsam ab, während<br />
neue stabile Nachfragereaktionen des<br />
Marktes noch ausblieben. Damit einher geht<br />
der Argez zufolge eine Seitwärtsbewegung<br />
der Zulieferererwartungen. Auf Sicht von<br />
sechs Monaten liegt der Saldo von Optimisten<br />
und Skeptikern noch mit 5 % im negativen<br />
Bereich.<br />
www.argez.de<br />
Siebter Monat in Folge mit zweistelligem Rückgang<br />
Negativtrend im Wohnungsbau hält an<br />
Die Talfahrt auf dem Bau geht weiter.<br />
„Der anhaltende Negativtrend bei den Baugenehmigungen<br />
hat sich auch im Februar<br />
fortgesetzt. Vor allem der Wohnungsbau leidet<br />
unter den schlechten Rahmenbedingungen<br />
und der Zurückhaltung der Investoren.“<br />
Mit diesen Worten kommentiert der Hauptgeschäftsführer<br />
des Hauptverbands der<br />
Deutschen Bauindustrie e.V., Tim Oliver<br />
Müller, die vom Statistischen Bundesamt<br />
veröffentlichten Werte.<br />
So ging die Zahl der neu zum Bau genehmigten<br />
Wohnungen gegenüber dem Februar<br />
2022 um 23,1 % zurück. „Dies war bereits<br />
der siebte aufeinanderfolgende Monat mit<br />
einem zweistelligen Genehmigungsrückgang“,<br />
mahnte Müller. Sorgen bereite den<br />
Unternehmen nach wie vor eine verlässliche<br />
Planung von Neubauten. Der Topf sei so gut<br />
2021 2022 2023*<br />
Wohnungsbau +0,6- 2,2- 7,3<br />
Wirtschaftsbau +0,1- 1,0- 3,4<br />
Öffentlicher Bau -2,9 -1,1 -5,3<br />
Gesamt +0,0- 1,7- 6,1<br />
BIP +2,6 +1,8 +0,4<br />
wie leer, jetzt gehe es um eine Aufstockung.<br />
Auch der Abbau von Bürokratie könne einen<br />
Schub auslösen, so Müller.<br />
Im Öffentlichen Bau ist das Bild uneinheitlich.<br />
Dem Absturz der Genehmigungen<br />
(veranschlagte Baukosten) um ein Drittel im<br />
Januar folgte nun zwar eine Zunahme um<br />
41,1 % im Februar, die aber den Rückgang<br />
Bauinvestitionen,<br />
Umsatz der Betriebe im<br />
Bauhauptgewerbe, real<br />
in % zum Vorjahr<br />
*2023 (Prognose)<br />
der Vormonate bei weitem nicht ausgleichen<br />
kann. Ähnlich sieht es im Wirtschaftsbau<br />
aus. Im Januar gab es ein Genehmigungsplus<br />
(veranschlagte Baukosten) von<br />
11,5 %, dem nun ein Rückgang um 12,7 %<br />
im Februar folgte. Dennoch zeigt sich der<br />
gewerbliche Bau bislang relativ robust.<br />
www.bauindustrie.de<br />
Quelle: Bauindustrie; Quelle 2023: Institut für Wirtschaftsforschung Halle<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />
43
Messen<br />
und Märkte<br />
Nachrichten<br />
Ifo-Konjunkturumfrage<br />
Materialengpässe in der Industrie rückläufig<br />
Quelle: ifo Konjunkturumfragen, April 2023<br />
Die Probleme bei der Beschaffung<br />
von Rohstoffen und Vorprodukten in der<br />
Industrie haben sich verringert. Im April<br />
berichteten 39,2 % der befragten Firmen<br />
von Engpässen, im März waren es noch<br />
41,6 %, meldete das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung<br />
an der Universität München<br />
e. V. (Ifo-Institut). „Nicht zuletzt, weil<br />
auch die Anzahl an neuen Aufträgen gestiegen<br />
ist, sind das gute Nachrichten für die<br />
Industrie“, sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der<br />
Ifo-Umfragen. „Die Unternehmen hätten<br />
sich aber sicherlich auch über einen stärkeren<br />
Rückgang gefreut.“<br />
Nur in vier von 18 betrachteten Branchen<br />
liegt der aktuelle Wert unterhalb des jeweiligen<br />
langfristigen Mittelwertes. „Eine tief-<br />
greifende Entspannung steht in der Industrie<br />
noch aus“, ergänzt Wohlrabe. Bei den<br />
Herstellern von Elektrischen Ausrüstungen<br />
sank der Anteil um knapp 10 Prozentpunkte<br />
auf 51,3 %. Einen noch stärkeren Rückgang,<br />
von 21,6 auf 5,1 %, gab es in der Getränkeindustrie.<br />
Mit 73,5% ist das Problem der<br />
Lieferengpässe den Herstellern von Datenverarbeitungsgeräten<br />
sowie optischen und<br />
elektronischen Erzeugnissen gegenwärtig<br />
am größten. Auch in der Autobranche liegt<br />
der Anteil mit knapp 70 % weiterhin sehr<br />
hoch. Nach einer zuletzt deutlichen Entspannung<br />
berichteten die Möbelhersteller<br />
wieder mehr von Problemen bei der Materialbeschaffung<br />
(19 % nach 10,4 %).<br />
www.ifo.de/fakten<br />
Knappheit von Vorprodukten im Verarbeitenden Gewerbe<br />
Anteil der Nennungen in %<br />
Verarbeitendes Gewerbe 39,2<br />
Datenverarbeitungsgeräte 73,5<br />
Automobilindustrie 68,7<br />
Maschinenbau 62,9<br />
Herstellung von Bekleidung 51,9<br />
Elektrische Ausrüstungen 51,3<br />
Herstellung von Metallerzeugnissen 21,7<br />
Chemische Industrie 21,4<br />
Herstellung von Möbeln 19,0<br />
Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln 18,6<br />
Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren 18,1<br />
Gummi- und Kunststoffwaren 16,3<br />
Druckerzeugnisse 15,1<br />
Herstellung von Textilien 13,9<br />
H. v. Glaswaren, Keramik, Verarb. v. Steinen und Erden 13,6<br />
Papiergewerbe 6,0<br />
Getränkeherstellung 5,1<br />
Metallerzeugung und -bearbeitung 4,0<br />
Comarch Software<br />
Asset Tracking in schwierigen Umgebungen<br />
Die Comarch Software und Beratung<br />
AG bietet auf www.industrie.de ein kostenloses<br />
Whitepaper zum Asset Tracking in der<br />
Stahl- und Metallindustrie an. Das Whitepaper<br />
informiert dazu, wie IoT & Asset Tracking<br />
bei der Optimierung von Lager- und Produktionsprozessen<br />
hilft. Insbesondere geht es<br />
um Herausforderungen, die mit einer<br />
Asset-Tracking-Software gelöst werden können.<br />
Das Whitepaper nennt Gründe, die für<br />
ein Asset Tracking in der Stahl- und Metallindustrie<br />
sprechen und bietet eine Checkliste,<br />
welche Technologien für das Tracking in<br />
der Schwerindustrie geeignet sind.<br />
bit.ly/whitepaper-asset-tracking<br />
Auftragseingang<br />
im Maschinen- und Anlagenbau<br />
Ein kleiner Lichtblick<br />
Nach mehreren Monaten mit<br />
zweistelligen Rückgängen in den Auftragsbüchern<br />
verbuchte der Maschinenund<br />
Anlagenbau aus Deutschland<br />
im März ein geringeres Minus. Insgesamt<br />
sanken die Bestellungen um real 6 % im<br />
Vergleich zum Vorjahr, wobei aus dem<br />
Inland 10 % und aus dem Ausland 4 %<br />
weniger Orders kamen, wie der Verband<br />
Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />
e. V. (VDMA) meldete. Die Nicht-Euro-Region<br />
schnitt dabei mit einem Rückgang<br />
von 1 % besser ab als die Euro-Länder<br />
(minus 10 %). „Der März war der erste<br />
Monat mit einer einstelligen Minusrate<br />
der Bestellungen seit September 2022.<br />
Das ist ein kleiner Lichtblick – wohlwissend,<br />
dass das Großanlagengeschäft bei<br />
diesem Ergebnis etwas nachgeholfen hat.<br />
Schon gar nicht würde ich zum jetzigen<br />
Zeitpunkt schon von einer Trendwende<br />
sprechen. Dafür ist es definitiv zu früh“,<br />
sagte VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers.<br />
„Was die Maschinenbaufirmen<br />
aktuell trägt, ist ein hoher Auftragsbestand<br />
mit einer Reichweite von aktuell<br />
11,6 Monaten“, so Wiechers weiter.<br />
Unterm Strich resultierte für das gesamte<br />
erste Quartal 2023 ein Minus der Auftragseingänge<br />
von real 13 % im Vergleich<br />
zum Vorjahr. Von Januar bis einschließlich<br />
März gingen die Inlandsorders um 14 %<br />
zurück, aus dem Ausland kamen 13 %<br />
weniger Bestellungen (Euro-Länder:<br />
minus 11 %, Nicht-Euro-Länder: minus<br />
13 %). „Wir haben in den letzten Wochen<br />
einige überraschend positivere Signale<br />
aus dem wirtschaftlichen Umfeld<br />
bekommen. Doch nach wie vor sind viele<br />
Investoren verunsichert, das weltweite<br />
Wachstum ist weiterhin gering, die Inflation<br />
hoch. Was die Maschinenbaufirmen<br />
aktuell trägt, ist ein hoher Auftragsbestand<br />
mit einer Reichweite von aktuell<br />
11,6 Monaten“, sagte Wiechers.<br />
www.vdma.org<br />
44 <strong>Stahlreport</strong> 5|23
ifo Geschäftsklima, Geschäftslage und -erwartungen nach Wirtschaftsbereichen<br />
Salden, saisonbereinigt<br />
Verarbeitendes Gewerbe<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
-20<br />
-40<br />
-60<br />
2019 2020 2021 2022 2023<br />
Dienstleistungssektor<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
-20<br />
-40<br />
-60<br />
2019 2020 2021 2022 2023<br />
Quelle: ifo Konjunkturumfragen, April 2023.<br />
Handel<br />
Bauhauptgewerbe<br />
40<br />
20<br />
60<br />
40<br />
0<br />
20<br />
-20<br />
0<br />
-40<br />
-20<br />
-60<br />
-40<br />
-80<br />
-60<br />
2019 2020 2021 2022 2023<br />
2019 2020 2021 2022 2023<br />
ifo Geschäftsklima Beurteilung der Geschäftslage Geschäftserwartungen<br />
Ifo-Geschäftsklimaindex April 2023<br />
Stimmung gestiegen<br />
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im April<br />
leicht verbessert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im April auf 93,6<br />
Punkte gestiegen, nach 93,2 Punkten (saisonbereinigt korrigiert) im<br />
März. Dies war auf die verbesserten Erwartungen der Unternehmen<br />
zurückzuführen, wie das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an<br />
der Universität München e. V. (Ifo-Institut) meldet. Ihre aktuelle Lage<br />
beurteilten die Unternehmen hingegen etwas schlechter.<br />
Im Verarbeitenden Gewerbe konnte der Index leicht zulegen. Auf<br />
der einen Seite haben die optimistischen Stimmen mit Blick auf die<br />
zukünftige Entwicklung merklich zugenommen. Andererseits bewerteten<br />
die Unternehmen ihre laufenden Geschäfte deutlich schlechter.<br />
Die Produktion soll in den kommenden Monaten ausgeweitet<br />
werden. Die Kapazitätsauslastung stieg von 84,3 auf 84,5 % und<br />
liegt damit oberhalb des langfristigen Mittelwerts von 83,6 %.<br />
Im Handel ist der Index leicht gefallen. Die Händler zeigten sich<br />
etwas weniger zufrieden mit der aktuellen Lage. Dafür nahm der<br />
Pessimismus bei den Erwartungen weiter ab. Aufgrund schwacher<br />
Absatzentwicklung halten sich viele Einzelhändler bei der Bestellung<br />
von Waren weiterhin zurück. Im Bauhauptgewerbe ist der Geschäftsklimaindikator<br />
gestiegen. Die Erwartungen für die kommenden<br />
Monate haben sich verbessert, aber die Sorgen bleiben groß. Die<br />
Einschätzung zur aktuellen Lage fiel auf den niedrigsten Wert seit<br />
Dezember 2015.<br />
www.ifo.de<br />
Arcelormittal<br />
Neues DGNB-Mitglied<br />
Arcelormittal ist neues Mitglied in<br />
der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges<br />
Bauen. Im Rahmen der Messe Bau im April<br />
hat Johannes Kreißig, geschäftsführender<br />
Vorstand des DGNB e.V., die Mitgliedsurkunde<br />
und das aktuelle DGNB-Navigator-Label<br />
an Dr. Lars Pfeiffer, CEO Arcelormittal<br />
Construction Deutschland und Nordeuropa<br />
und Vorstandsvorsitzender des IFBS (Inter<br />
nationaler Verband für den Metallleichtbau)<br />
vergeben.<br />
Hintergrund der Entscheidung für die DGNB<br />
ist die zunehmende Bedeutung von Umweltund<br />
Klimaschutz-Strategien in der Bauindustrie.<br />
Architekten, Planer und Bauherren<br />
machen die Entscheidung für oder gegen<br />
ein Produkt immer öfter von der<br />
Nachhaltigkeit des Bauproduktes abhängig.<br />
Bereits seit 2020 lässt Arcelormittal seine<br />
Bauprodukte bei der DGNB auf Nachhaltigkeit<br />
prüfen. Die Mitgliedschaft in der Gesellschaft<br />
vertieft nun das Nachhaltigkeits-Engagement<br />
des Konzerns.<br />
www.dgnb.de<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />
45
Mit freundlicher Unterstützung durch<br />
Abbildungen Titel und Mitte: LIEBHERR-WERK EHINGEN GMBH<br />
2. Seite rechts: AMAZONEN WERKE H. DREYER SE & CO KG<br />
Messen<br />
und Märkte<br />
Termine<br />
Fosta-Fachkonferenz<br />
Hochfester Stahl im Stahl- und<br />
Anlagenbau<br />
Vom 16. bis 17. Mai findet in Essen<br />
die zweitätige Fachkonferenz „Hochfester<br />
Stahl im Stahl- und Anlagenbau“ statt. Auf<br />
der von der Forschungsvereinigung Stahlanwendung<br />
e. V. organsierten Konferenz werden<br />
aktuelle Enwicklungen des Stahl- und<br />
Anlagenbaus diskutiert. Ein Schwerpunkt ist<br />
dabei der Einsatz von hoch- und höchstfesten<br />
Stählen, die ein großes<br />
Potential für neue<br />
Formen des Leichtbaus,<br />
für Effizienzsteigerungen<br />
im Materialeinsatz<br />
sowie für neue Konstruktionsarten<br />
mit dem<br />
Werkstoff Stahl bieten.<br />
Hochfester Stahl<br />
im Stahl- und Anlagenbau<br />
Neues aus der Forschung<br />
16. und 17. Mai 2023 · Haus der Technik, Essen<br />
Die Veranstaltung im<br />
Haus der Technik in<br />
Essen berichtet über<br />
praxisnahe Forschungsvorhaben<br />
zur innovativen Bemessung und<br />
Verarbeitung hochfester Stähle im Stahlbau,<br />
Verbundbau und Anlagenbau. Die Teilnehmenden<br />
bekommen einen kompakten Überblick<br />
zu neusten Entwicklungen für aktuelle<br />
und zukünftige Erweiterungen normativer<br />
Regelungen auf nationaler und europäischer<br />
Ebene.<br />
Die Weiterentwicklung der Normenreihe des<br />
Eurocodes 3 DIN EN 1993 leistet mit der<br />
Integration hochfester Stähle mit Streckgrenzen<br />
bis 700 N/mm 2 , bzw. 960 N/mm 2<br />
im Teil 1-12, einen wichtigen Beitrag zur<br />
Schaffung eines breiteren Anwendungsfeldes<br />
derartiger Werkstoffe.<br />
Wann: 16.–17. Mai 2023<br />
Wo: Haus der Technik, Essen<br />
Bedeutung der Krane für die Gestaltung des<br />
Materialflusses Rechnung. Die Kranfachtagung<br />
ist eine etablierte, fachspezifische Veranstaltung,<br />
die über Forschungsergebnisse<br />
und Neuentwicklungen zu allen Problemen<br />
rund um den Kran aus universitärer und<br />
praktischer Sicht informiert. Für die diesjährige<br />
Kranfachtagung haben die Veranstalter<br />
aus zahlreichen Einreichungen ein abwechslungsreiches<br />
und spannendes Vortragsprogramm<br />
zusammengestellt, in dem Referent*innen<br />
aus der Anwendung, von<br />
Kranherstellern, Zulieferern und der Forschung<br />
über ein breites Themenfeld berichten<br />
– von der Anwendung über den Einsatz<br />
HdT Essen<br />
Hollestraße 1<br />
45127 Essen<br />
von KI und Digital Twins in www.hdt.de der Automatisierung<br />
bis hin zu Berechnungsmethoden und<br />
Structural Health Monitoring.<br />
Teilnahmegebühren<br />
Wann: 23–24. Teilnehmende: Mai Industrie 2023 350 €<br />
Hochschule & Behörde 220 €<br />
Vortragende (aktive Sprecher:innen) 120 €<br />
Gemischte Mehrwertsteuer: Anmeldegebühr beinhaltet Business Package<br />
mit 19% Mehrwertsteuer. Keine Mehrwertsteuer für wissenschaftliche<br />
Wo: Ruhr-Universität Konferenzen gemäß § 4.22 UStG. Bochum<br />
Hochfester Stahl im Stahl- und Anlagenbau<br />
Haus der Technik, Essen<br />
Der Stahl- und Anlagenbau entwickelt sich weiter. Der Einsatz von hochund<br />
höchstfesten Stählen ist dafür ein wichtiger Aspekt. Hier liegt ein großes<br />
Potential für neue Formen des Leichtbaus, für Effizienzsteigerungen<br />
im Materialeinsatz sowie für neue Konstruktionsarten mit dem Werkstoff<br />
Stahl.<br />
Die aktuelle Weiterentwicklung der Normenreihe des Eurocodes 3 DIN<br />
EN 1993 leistet mit der Integration hochfester Stähle mit Streckgrenzen<br />
bis 700 N/mm 2 , bzw. 960 N/mm 2 im Teil 1-12, einen wichtigen Beitrag zur<br />
Schaffung eines breiteren Anwendungsfeldes derartiger Werkstoffe. Es ist<br />
jetzt an der Zeit, den Prozess der Durchdringung weiterer Bemessungsund<br />
Verarbeitungswege für die Zukunft mit Impulsen aus der Stahlanwendungsforschung<br />
zu unterstützen.<br />
Die Veranstaltung berichtet über den FOSTA Forschungsverbund HOCH-<br />
FEST, der sich in mehreren Teilprojekten dieser Aufgabenstellung widmet.<br />
Der Forschungsverbund wurde vor ca. 3 Jahren ins Leben gerufen und<br />
identifiziert genau solche technisch-wissenschaftlichen Fragestellungen,<br />
die zur Verbesserung von Bemessungs- und Konstruktionsregeln, zur<br />
Weiterentwicklung von Entwurfs- und Anwendungstechniken sowie zur<br />
Erweiterung von Einsatzgebieten hoch- und höchstfester Stähle im Stahlund<br />
Anlagenbau beitragen können.<br />
Ergänzend werden bei der Veranstaltung solche aktuell laufende<br />
Forschungsvorhaben präsentiert, die nach dem Start von HOCHFEST<br />
initiiert wurden und anknüpfende Fragestellungen adressieren. In Summe<br />
zeichnet die Veranstaltung ein Gesamtbild über 35 aktuelle FOSTA<br />
Forschungsvorhaben zur Anwendung und Verarbeitung hochfester Stähle.<br />
Sie gibt den Teilnehmern aus Industrie und Wissenschaft die Möglichkeit<br />
zur inhaltlichen Diskussion, zur Fortbildung und zur Vernetzung in diesem<br />
wichtigen Themenbereich.<br />
Veranstalter: Forschungsvereinigung Stahlanwendung e. V.<br />
Sohnstraße 65 | 40237 Düsseldorf | +49 211 30 29 7600<br />
Die Veranstaltung ist gemäß der Fort- und Weiterbildungsordnung der<br />
Ingenieurkammer Bau NRW mit 10 Fortbildungspunkten als Seminar<br />
Nr. 64704 anerkannt. Die Teilnehmenden bekommen eine Teilnahmebe-<br />
scheinigung, die auch bei anderen Ingenieurkammern zur Anerkennung<br />
vorgelegt werden kann.<br />
https://kranfachtagung.de<br />
Anmeldung:<br />
https://t1p.de/hochfest<br />
Territory GmbH<br />
#RC23-Festival<br />
Am 6. und 7. Juni 2023 findet in Berlin<br />
das #RC-Festival rund um Recruiting und<br />
HR statt. Bei der von der Hamburger Kommunikationsagentur<br />
durchgeführten Veranstaltung<br />
geht es darum, „dem Community-Gedanken<br />
Leben einzuhauchen“:<br />
Austausch, Ideenfindung und Inspiration<br />
rund um die Themen Recruiting und Talentgewinnung<br />
stehen im Fokus der #RC23. Das<br />
Programm bietet eine Vielzahl von Panels<br />
und Diskussionsmöglichkeiten sowie einen<br />
großen HR-Tech und Startup-Campus. Der<br />
Fokus liegt auf dabei<br />
Praxisbeispielen aus<br />
Konzernen, Mittelstand<br />
und Startups. Auf der<br />
„Ausbildung.de Young<br />
Talents-Stage“ geht es zudem an zwei vollen<br />
Tage um das Thema Ausbildungsmarketing<br />
und Azubi-Recruiting.<br />
Wann: 06. – 07.06.2023<br />
Wo: TEC Campus, Berlin<br />
www.rc23.de<br />
GWS<br />
Branchentage in Münster<br />
Im Juni dieses Jahres startet das<br />
Münsteraner Softwarehaus GWS eine neue<br />
Veranstaltungsreihe: Auf den Branchentagen<br />
lädt das Unternehmen dazu ein, sich vor<br />
Ort in Münster über branchenbezogene<br />
Neuerungen in den GWS-Lösungen zu informieren<br />
und ins direkte Gespräch zu kommen.<br />
Am 14.06.2023 findet ein Branchentag<br />
unter anderem für den Stahlhandel<br />
statt. Auf der Agenda steht dabei ein breites<br />
Spektrum verschiedener Themen – von der<br />
branchenspezifischen Weiterentwicklung<br />
von gevis ERP und anderen Lösungen der<br />
gevis-Suite über aktuelle Technologie-Themen<br />
wie der Cloud, Künstlicher Intelligenz<br />
und das nach wie vor aktuelle Großthema<br />
‚Digitalisierung’ bis hin zu Neuigkeiten von<br />
Microsoft und weiteren Partnern.<br />
Wann: 14. Juni 2023<br />
Wo: Münster<br />
https://gws.ms/branchentage-2023<br />
www.stahlforschung.de<br />
Ruhr-Universität Bochum<br />
31. Internationale<br />
Kranfachtagung<br />
Am 23. und 24. Mai 2023 findet an<br />
der Ruhr-Universität Bochum die 31. Internationale<br />
Kranfachtagung statt. Im Fokus<br />
der Tagung stehen „Digitalisierung, Innovation,<br />
Produktsicherheit“, so der Untertitel der<br />
Veranstaltung. Mit der jährlich stattfindenden<br />
Kranfachtagung tragen die fachlich<br />
zuständigen Institute der Universitäten Magdeburg,<br />
Bochum und Dresden der großen<br />
Messe für Trenn- und<br />
Zerspanungstechnik<br />
SawExpo<br />
Vom 13.–16.06.2023 findet die<br />
Messe für Trenn- und Zerspanungstechnik<br />
SawExpo in Friedrichshafen statt. Im<br />
Fokus stehen dabei aktuelle Entwicklungen bei Sägeanlagen und -werkzeugen. Darüber<br />
hinaus bietet die SawExpo auch eine Plattform für Stahlhändler, ihr Anarbeitungsportfolio<br />
zu präsentieren. Im Rahmen der Messe findet zugleich das Trenn-/Säge-Forum statt,<br />
viele Redner aus Wissenschaft und Wirtschaft geben dabei Einsichten in derzeitige Entwicklungen<br />
und Herausforderungen der Branche.<br />
Wann: 13.–16.06.2023<br />
Wo: Friedrichshafen<br />
https://sawexpo.de<br />
46 <strong>Stahlreport</strong> 5|23
Messekalender<br />
Datum Messe Ort Info<br />
04.–10.05.2023 Interpack – Processing & Packaging Düsseldorf www.interpack.de<br />
09.–11.05.2023 SENSOR + TEST, Messtechnik-Messe Nürnberg www.sensor-test.de<br />
09.-11.05.2023 Made in Steel Mailand www.madeinsteel.it<br />
Immer aktuell<br />
auch auf www.<br />
stahlreport.com<br />
09.–12.05.2023 Control, Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung Stuttgart www.control-messe.de<br />
10.–11.05.2023 BDS-Seminar: Mehr Umsatz, Ertrag und Kunden II Hamburg www.stahlhandel.com<br />
10.–11.05.2023 Stainless 2023, International Stainless Steel Fair Brünn www.stainless2023.com<br />
10.–13.05.2023 Lamiera Mailand www.lamiera.net<br />
23.–25.05.2023 Learntec, Internationale Fachmesse und Kongress für Bildung Karlsruhe www.learntec.de<br />
12.–16.06.2023 Bright World of Metals, GIFA, METEC, THERMPROCESS und NEWCAST Düsseldorf www.gifa.de, www.metec.de<br />
12.–16.06.2023 6th European Stel Technology and Application Days (ESTAD) Düsseldorf www.metec-estad2023.com<br />
13.–16.06.2023 Moulding Expo, Internationale Fachmesse Werkzeug-, Modell- und Formenbau Stuttgart www.messe-stuttgart.d<br />
13.–16.06.2023 SawExpo, Messe für Trenn- und Zerspanungstechnik Friedrichshafen www.sawexpo.de<br />
20.–21.06.2023 BDS-Workshop: Von Frau zu Frau Fulda www.stahlhandel.com<br />
27.–30.06.2023 automatica, Weltleitmesse für intelligente Automation und Robotik München www.automatica-munich.com<br />
04.–06.07.2023 digitalBAU, Fachmesse für digitale Lösungen in der Baubranche Köln www.digital-bau.com<br />
05.–06.09.2023 BDS-Seminar: Qualitäts- und Edelstahl Osnabrück www.stahlhandel.com<br />
11.–12.09.2023 BDS-Seminar: Mehr Umsatz, Ertrag und Kunden I Köln www.stahlhandel.com<br />
11.–15.09.2023 SCHWEISSEN & SCHNEIDEN, Weltleitmesse Fügen, Trennen, Beschichten Essen www.schweissen-schneiden.com<br />
12.–14.09.2023 Eurosteel Conference Amsterdam www.eurosteel2023.org<br />
18.–19.09.2023 BDS-Seminar: Frau im Stahlhandel Nürnberg www.stahlhandel.com<br />
18.–23.09.2023 EMO Hannover, Weltleitmesse der Produktionstechnologie Hannover www.emo-hannover.de<br />
19.–20.09.2023 BDS-Seminar: Stahleinkauf kompakt Duisburg www.stahlhandel.com<br />
26.–28.09.2023 parts2clean Stuttgart www.parts2clean.de<br />
28.–29.09.2023 BDS – 29. Stahlhandelstag 2023 Magdeburg www.stahlhandel.com<br />
Stahlhandelstag 2023<br />
10.–11.10.2023 BDS-Seminar: Grobbleche Wernigerode www.stahlhandel.com<br />
10.–12.10.2023 DeburringEXPO Karlsruhe www.deburring-expo.de<br />
10.–13.10.2023 Motek, Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung Stuttgart www.motek-messe.de<br />
10.–13.10.2023 Bondexpo, Internationale Fachmesse für Klebtechnologie Stuttgart www.bondexpo-messe.de<br />
24.–25.10.2023 BDS-Seminar: Auszubildende im Fokus Kassel www.stahlhandel.com<br />
24.–27.10.2023 A+A, 2023, Weltleitmesse für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit Düsseldorf www.aplusa.de<br />
07.–10.11.2023 Blechexpo, Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung Stuttgart www.blechexpo-messe.de<br />
Treffpunkt Stahlhandel, BDS-Gemeinschaftsstand auf der Blechexpo, Halle 10<br />
07.–10.11.2023 Schweisstec, Internationale Fachmesse für Fügetechnologie Stuttgart www.schweisstec-messe.de<br />
15.–16.11.2023 BDS-Seminar: Betonstahl Kehl www.stahlhandel.com<br />
04.–06.12.2023 BDS-Seminar: Stahlkunde Gegenbach www.stahlhandel.com<br />
12.–13.12.2023 BDS-Seminar: Stahleinkauf kompakt Duisburg www.stahlhandel.com<br />
16.–18.01.2024 EUROGUSS, Internationale Fachmesse für Gruckguss, Technik, Prozesse, Produkte Nürnberg www.euroguss.de<br />
16.–19.01.2024 Swissbau, Fachmesse der Bau- und Immobilienwirtschaft in der Schweiz Basel www.swissbau.ch<br />
23.–26.01.2024 Nortec, Fachmesse für Produktion Hamburg www.nortec-hamburg.de<br />
20.–23.02.2024 METAV, 23. Internationale Messe für Technologien der Metallbearbeitung Düsseldorf www.metav.de<br />
03.–06.03.2024 Internationale Eisenwarenmesse Köln www.eisenwarenmesse.de<br />
19.-21.03.2024 LogiMAT, Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement Stuttgart www.logimat-messe.de<br />
09.–12.04.2024 PaintExpo, Weltleitmesse für industrielle Lackiertechnik Karlsruhe www.paintexpo.de<br />
15.–19.04.2024 wire und Tube, Internationale Fachmesse für Rohr, Röhren, Herstellung und Düsseldorf www.tube.de<br />
Verarbeitung sowie internationale Messe der Draht- und Kabelindustrie<br />
www.wire.de<br />
Treffpunkt Stahlhandel, BDS-Gemeinschaftsstand auf der Tube, Halle 1<br />
15.–19.04.2024 MACH, Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnologie Birmingham www.machexhibition.com<br />
22.-26.04.2024 Hannover Messe Hannover www.hannovermesse.de<br />
23.–26.04.2024 IFH Intherm Nürnberg www.ifh-intherm.de<br />
28.-30.04.2024 Cutting World, Fachmesse für professionelle Schneidtechnik Essen www.cuttingworld.de<br />
14.-15.05.2024 Green Steel World Essen www.greensteelworld.com<br />
14.–.17.05.2024 GrindingHub – von der Branche für die Branche Stuttgart www.grindinghub.de<br />
04.–06.06.2024 LASYS Fachmesse für Systemlösungen für die Laser-Materialbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/lasys<br />
04.–06.06.2024 CastForge, Fachmesse für Guss- und Schmiedeteile mit Bearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/castforge<br />
04.–06.06.2024 Surface Technology Germany 2024, Int. Fachmesse für Oberflächen & Schichten Stuttgart www.surface-technology-germany.de<br />
04.–07.06.2024 Intertool, Österreichs Fachmesse für Fertigungstechnik Wels/Österreich www.intertool.at<br />
10.–14.09.2024 AMB, Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/amb<br />
Sie möchten Ihre Veranstaltung bei uns im Kalender sehen?<br />
Kommen Sie gern auf uns zu unter +49 211 86497-0 oder jung-bds@stahlhandel.com<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />
47
Wissenswertes<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Bilder: Sauber Technologies AG<br />
Eine Prüfung mit dem Vibrophore 100 wird vorbereitet.<br />
Von Aluminium über Edelstahl bis Titan: Mittels 3D-Druck produziert die<br />
Sauber Technologies AG Metallteile und Komponenten in höchster Qualität<br />
Formel 1-Größe kontrolliert Ergebnisse des Heiß-Isostatischen-Pressens mit Zwick Roell<br />
3D-gedruckte Teile zuverlässig prüfen<br />
Im Motorsport gilt die Formel 1 gemeinhin als die Königsklasse: Neben den Fahrerqualitäten entscheiden auch die<br />
Technik und das Material über Erfolg auf den Rennstrecken. Um Letzteres zu prüfen nutzt die Sauber Technologies AG<br />
im Bereich der additiven Fertigung und im Leichtbau einen Zwick Roell Vibrophore 100. Dieser unterstützt im Rahmen<br />
der Materialentwicklung bei der Prüfung 3D-gedruckter Komponenten – auch für Kunden anderer Branchen und<br />
Anwendungsbereiche als der Formel 1.<br />
[Kontakt]<br />
Zwick Roell<br />
GmbH & Co. KG<br />
August-Nagel-Str. 11<br />
89079 Ulm<br />
+49 7305 10-0<br />
info@ZwickRoell.com<br />
www.ZwickRoell.com<br />
Die Sauber Group mit Unternehmenssitz<br />
im schweizerischen<br />
Hinwil, ist spezialisiert auf die Entwicklung<br />
und Produktion von<br />
Rennwagen und High-Performance-Fahrzeugkomponenten.<br />
Seit<br />
2015 konzentriert sich ein Teil der<br />
Sauber Group mit der Marke Sauber<br />
Technologies darauf, Technologien<br />
und Lösungen für verschiedene<br />
Branchen zu entwickeln, einschließlich<br />
der Automobilindustrie,<br />
Luft- und Raumfahrt, Energie- und<br />
Medizintechnik, zudem werden<br />
Engineering-Dienstleistungen und<br />
Beratungsdienste angeboten. Sauber<br />
Technologies ist auch ein wichtiger<br />
Lieferant von Komponenten<br />
für die Automobilindustrie.<br />
„Die Qualitäts- und Dauerfestigkeitsüberwachung<br />
sind unerlässliche<br />
Kriterien, wenn es darum geht<br />
additive Fertigung seriös und auf<br />
höchstem Niveau zu betreiben.<br />
Dank des Vibrophore 100 von Zwick<br />
Roell sind wir in der Lage, unseren<br />
Kunden diesen einzigartigen Mehrwert<br />
zu bieten“, so Mario Näscher,<br />
Deputy Head of Engineering bei der<br />
Sauber Technologies AG.<br />
Ergebnisse des Heiß-<br />
Isostatischen-Pressens prüfen<br />
Materialkennwerte von Proben für<br />
Zeit- und Dauerfestigkeit zu bestimmen<br />
und nachvollziehbar zu dokumentieren,<br />
darin liegt die Herausforderung<br />
im Prüflabor der Sauber<br />
Technologies AG. „Bei der Materialentwicklung<br />
und Qualitätsprüfung<br />
spielen für uns im 3D-Druck die<br />
Prozessparameter im nachgelagerten<br />
HIP-Prozess eine wichtige Rolle:<br />
Der HIP-Prozess steht für<br />
„Heiß-Isostatisches Pressen“, es<br />
wird als eine Methode zur Nachbearbeitung<br />
3D-gedruckter Teile verwendet.<br />
So können diese etwa beim<br />
Druck porös sein oder mikroskopische<br />
Risse aufweisen, was ihre Festigkeit<br />
und Haltbarkeit mitunter<br />
beeinträchtigt. Der HIP-Prozess<br />
kann diese Mängel beseitigen,<br />
indem er das gedruckte Teil einem<br />
hohen Druck und Temperatur aussetzt.<br />
Das Heiß-Isostatische Pressen<br />
beginnt damit, dass das gedruckte<br />
Teil in eine spezielle Kammer gelegt<br />
wird, die mit einem gasförmigen<br />
Druckmedium wie Argon oder Stickstoff<br />
gefüllt ist. Dann wird die Kammer<br />
auf eine sehr hohe Temperatur<br />
und einen sehr hohen Druck eingestellt.<br />
Die Kombination aus Druck<br />
und Hitze führt dazu, dass das Material<br />
des gedruckten Teils gleichmäßig<br />
zusammengedrückt wird,<br />
wodurch sich poröse Stellen und<br />
Risse schließen. Durch den HIP-Prozess<br />
können gedruckte Teile eine<br />
höhere Dichte und Festigkeit erreichen,<br />
was sie reizvoll macht für den<br />
Einsatz in anspruchsvollen Anwendungen<br />
wie der Luft- und Raum-<br />
48 <strong>Stahlreport</strong> 5|23
Ausgezeichnetes Sicherheitskonzept:<br />
Holger<br />
Arnold (VDM) nimmt<br />
den Schlauen Fuchs von<br />
Stephan Dommin (BGHM)<br />
entgegen.<br />
fahrt, der Medizin und der Automobilindustrie.<br />
Sauber Technologies AG prüft<br />
mit Vibrophore 100<br />
Geprüft wird bei der Sauber Technologies<br />
AG mit einem Vibrophore<br />
100 (Fmax +/- 100 kN) von Zwick<br />
Roell. Die Maschine vereint die<br />
Eigenschaften einer elektromagnetischen<br />
dynamischen Prüfmaschine<br />
mit einer statischen Prüfmaschine.<br />
Mit ihr werden Dauerschwingversuche<br />
beispielsweise nach DIN<br />
50100 im Zug-, Druck-, Schwell- und<br />
Wechsellastbereich durchgeführt.<br />
Alle Versuche lassen sich sowohl<br />
kraft-, weg-, als auch dehnungsgeregelt<br />
durchführen.<br />
„Was uns überzeugt hat an<br />
Zwick Roell waren neben der guten<br />
Unterstützung während des Auswahlverfahrens<br />
und des Betriebs<br />
auch die intuitive und umfangreiche<br />
Software testXpert. Durch die übersichtliche<br />
Benutzeroberfläche fällt<br />
es leicht, einen Überblick über die<br />
Prüfparameter zu halten und Fehler<br />
ausfindig zu machen, wodurch eine<br />
konstante Basis für zuverlässiges<br />
Testen gegeben ist. Zudem ist der<br />
Vibrophore 100 flexibel einsetzbar<br />
für unsere wechselnden Proben<br />
oder prüfspezifisch erweiterbar.<br />
Eine Maschine ganz nach unserem<br />
Geschmack und dem neuesten<br />
Stand der Technik“, so Näscher.<br />
Was hat sich konkret verbessert<br />
durch den Einsatz der Zwick Roell<br />
Prüfmaschine? Der Vibrophore<br />
ermöglicht der Sauber Technologies<br />
AG mehr Flexibilität in der Qualitätssicherung,<br />
da dynamische Prüfungen<br />
im eigenen Labor durchgeführt<br />
und die Prüfergebnisse<br />
schneller in den Produktionsprozess<br />
rückgemeldet werden können.<br />
Weiter können die Prüfergebnisse<br />
und die Aussagen über das Ermüdungsverhalten<br />
direkt ermittelt werden.<br />
2<br />
Bild: BGHM<br />
Präventionskonzept setzt auf Kommunikation<br />
VDM Metals erhält Schlauen Fuchs<br />
Die Berufsgenossenschaft Holz und<br />
Metall (BGHM) hat VDM Metals, Hersteller<br />
von Nickellegierungen und hochlegierten<br />
Sonderedelstählen, mit dem Schlauen<br />
Fuchs ausgezeichnet – dem Sicherheitspreis<br />
der BGHM für herausragende Leistungen<br />
in Sachen Sicherheit und Gesundheit<br />
bei der Arbeit. Um die Sicherheit im betrieblichen<br />
Alltag nachhaltig zu verbessern und<br />
die Beschäftigten für mögliche Unfallgefahren<br />
zu sensibilisieren hat VDM Metals ein<br />
eigenes Konzept entwickelt und in den<br />
zurückliegenden Monaten standortübergreifend<br />
erfolgreich umgesetzt.<br />
„Unsere Erfahrung zeigt, dass sich menschliches<br />
Verhalten nicht allein durch Vorschriften<br />
steuern lässt“, erklärt Michael Baar,<br />
Leitende Fachkraft für Arbeitssicherheit bei<br />
VDM Metals. „Wirksamer ist es, eine Unternehmenskultur<br />
zu schaffen, die Sicherheit<br />
und Gesundheit als übergeordnete Werte<br />
bei allen Beschäftigten verankert. Das<br />
Wissens-Podcast<br />
Grüner Stahl – Stahl für die Energiewende<br />
Wie hängen grüner Stahl und die<br />
Transformation der Stahlindustrie hin zu<br />
weniger CO 2 -Emissionen mit dem Ausbau<br />
der erneuerbaren Energien zusammen? Darüber<br />
sprechen die detektor.fm-Redakteurinnen<br />
Alea Rentmeister und Sara-Marie Plekat<br />
im 30 minütigen Wissens-Podcast “Grüner<br />
Stahl – Stahl für die Energiewende“. Fachliche<br />
Unterstützung holen sie sich dabei von<br />
Wido Witecka von Agora Industry, Matthias<br />
Weinberg von Thyssenkrupp Steel und von<br />
dem Windkraftexperten Peter Schaumann.<br />
haben wir in der Vergangenheit konsequent<br />
praktiziert, und diesem Ansatz sind wir<br />
auch bei dem jetzt ausgezeichneten Projekt<br />
zur Sicherheitskommunikation gefolgt.“<br />
Um das Bewusstsein für Gefährdungen zu<br />
steigern, wurden in jedem der über 100<br />
Produktionsteams Personen ausgewählt,<br />
die für das Thema Unfallverhütung besonderes<br />
Interesse haben. Diese wurden von<br />
einer externen Beraterin darauf geschult,<br />
Sicherheitsgespräche mit ihren Teamkollegen<br />
zu moderieren. Seit Anfang 2022 finden<br />
in jedem Team unter Anleitung der Moderatorinnen<br />
und Moderatoren nun sogenannte<br />
‚Fünf-Minuten-Sicherheitsgespräche‘ statt,<br />
und das mindestens zweimal pro Woche.<br />
Die Auswertung nach einem Jahr zeigt, dass<br />
die Anzahl der Verletzungen um circa ein<br />
Drittel gesunken ist.<br />
www.vdm-metals.com<br />
www.bghm.de<br />
Detektor.fm ist ein Podcast-Radio mit Sitz in<br />
Leipzig. Das 2009 gegründete Medienunternehmen<br />
ist in den vergangenen Jahren<br />
mehrfach ausgezeichnet worden, u.a. mit<br />
einer Nominierung für den Grimme Online<br />
Award.<br />
https://detektor.fm/wissen/<br />
mission-energiewende-gruener-stahl<br />
<strong>Stahlreport</strong> 5|23<br />
49
Lifesteel<br />
Nachricht<br />
Die Verankerung von Außenwänden mit Innenbauteilen bzw. die Aufnahme<br />
von Zugkräften durch Gewölbeschub erfolgt durch Teilgewindestangen,<br />
die mit Halteplatten oder Andreaskreuzen aus Edelstahl<br />
Rostfrei an der Außenwand endverankert sind.<br />
Gebäudesanierung mit Edelstahl Rostfrei<br />
Heiliger Andreas hilf!<br />
An historischen Gebäuden fällt zuweilen eine kleine Stahlkonstruktion auf, deren Funktion –<br />
wenn man nicht gerade Architekt ist – sich nicht sofort erschließt: ein kleines Stahlkreuz, eingelassen<br />
ins Gemäuer, mittig in die Wand verschraubt. Das gehört nicht zur Originalausstattung, das<br />
muss irgendwas mit Statik zu tun haben, denkt der Hobbyhistoriker dann.<br />
Nähere Informationen finden sich in der neuen Dokumentation „Gebäudesanierung mit Edelstahl<br />
Rostfrei“ der ISER – Informationsstelle Edelstahl Rostfrei. Die 28-seitige Broschüre dokumentiert<br />
anhand von Beispielen aus Deutschland und Europa, welches Potenzial Edelstahl Rostfrei mit seinen<br />
vielfältigen Lieferformen und Oberflächen bei Sanierungsprojekten hat. Ob als Anker im Mauerwerk<br />
zur Befestigung von großflächigen Fassadenplatten, als mattgewalztes Blech für die Sanierung<br />
der Dachaußenhaut, als hochglanzpoliertes Paneel zur Wandbekleidung oder als Leitungsrohr<br />
in der Gebäudetechnik – nichtrostender Stahl spielt seine Vorteile: gute Verarbeitbarkeit, hohe<br />
Festigkeit, Korrosionsbeständigkeit, Ästhetik und Recyclingfähigkeit voll aus. Nach einer Einführung<br />
gliedert sich die Broschüre in die Themenfelder Instandsetzung, Fassaden, Dächer, Innenausbau und Gebäudetechnik. Die Kapitel Literatur<br />
und Abbildungen runden die Dokumentation ab.<br />
Die neue Dokumentation 874 „Gebäudesanierung mit Edelstahl Rostfrei“ kann in Einzelexemplaren kostenfrei angefordert werden. Sie steht<br />
auch auf der Internetseite der ISER unter www.edelstahlrostfrei.de zum kostenfreien Download bereit.<br />
Bilder: ISER<br />
Impressum<br />
STAHLREPORT<br />
Nachrichten aus Handel,<br />
Produktion und Verarbeitung<br />
Offizielles Organ des<br />
BDS-Fernstudiums<br />
Herausgeber:<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
Wiesenstraße 21<br />
40549 Düsseldorf<br />
Redaktion: Markus Huneke<br />
(Chefredakteur)<br />
Telefon +49 211 86497-24<br />
Huneke-BDS@stahlhandel.com<br />
Anzeigen:<br />
Ksenija Sandek<br />
Telefon +49 211 86497-21<br />
Sandek-BDS@stahlhandel.com<br />
Verlag:<br />
BDS AG<br />
Wiesenstraße 21<br />
40549 Düsseldorf<br />
Telefon +49 211 86497-0<br />
Telefax +49 211 86497-22<br />
Layout und Herstellung:<br />
auhage|schwarz, Leichlingen<br />
Erscheinungsweise:<br />
monatlich (10 Hefte/Jahr)<br />
Anzeigenpreis:<br />
Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 40<br />
Bezugspreis:<br />
Jährlich 65 € im Inland und 70 € im<br />
Ausland zuzüglich Versandspesen und<br />
Mehrwertsteuer. Abbestellungen sind<br />
lediglich unter Einhaltung einer dreimonatigen<br />
Kündigungsfrist zum Jahresende<br />
möglich. Für die Mitglieder des<br />
BDS und die Teilnehmer im BDS-Fernstudium<br />
ist der Bezug eines Exemplars<br />
der Fachzeitschrift „<strong>Stahlreport</strong>“ im<br />
Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studiengebühr<br />
enthalten. Ein Nachdruck ist<br />
nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />
der Redaktion gestattet.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
oder Fotos übernehmen Herausgeber,<br />
Redaktion und Verlag keine<br />
Gewähr. Namentlich oder mit Initialen<br />
gekennzeichnete Beiträge vertreten<br />
eine vom Herausgeber unabhängige<br />
Meinung der Autoren.<br />
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit<br />
wird mitunter auf die gleichzeitige Verwendung<br />
männlicher und weiblicher<br />
Sprachformen verzichtet. Sämtliche<br />
Personenbezeichnungen gelten gleichwohl<br />
für beiderlei Geschlechter.<br />
Außerdem bittet die Redaktion um<br />
Verständnis, dass insbesondere Firmennamen<br />
je Artikel in der Regel nur<br />
einmal in ihrer werbeorientierten Form<br />
verwendet und entsprechende Begriffe<br />
häufig eingedeutscht werden.<br />
International Standard Serial Number:<br />
ISSN 0942-9336<br />
Diese Zeitschrift wurde aus umweltschonendem<br />
Papier hergestellt.<br />
Beilagenhinweis: Dieser Ausgabe liegt<br />
eine Beilage der BDS AG, Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel bei.<br />
50 <strong>Stahlreport</strong> 5|23
INTENSIV-SEMINAR<br />
VON FRAU ZU FRAU -<br />
LÖSUNGSWEGE DURCH DIALOG<br />
TEILNEHMERKREIS<br />
Mitarbeiterinnen aus allen Unternehmens- und<br />
Fachbereichen im Stahlhandel.<br />
20. - 21. JUNI 2023<br />
FULDA<br />
Unser neues Intensiv-Format für Frauen im Stahlhandel legt den Fokus noch<br />
mehr auf die konkrete Praxis. Ziel ist es, in Kleingruppen individuelle Lösungswege<br />
für Ihre Situation in Ihrer Arbeitsumgebung zu erarbeiten.<br />
DAS THEMA<br />
Auf dem Programm steht die Wahrnehmung<br />
und Auseinandersetzung<br />
mit Hierarchie- und Machtstrukturen<br />
in Unternehmen, Strategien der<br />
Selbstfürsorge sowie Möglichkeiten<br />
der bewussteren Karriereplanung.<br />
DAS PROGRAMM<br />
Mental Load – wie funktioniert eine<br />
faire Aufgabenteilung? Karriere<br />
und Familie – wie finde ich meinen<br />
Balance-Haushalt und Lebensrolle?<br />
Macht und ihre Wirkungsweisen.<br />
Konflikten offen begegnen, u.v.m.<br />
DIE DOZENTIN<br />
Regina Groß blickt auf eine langjährige<br />
Erfahrung als Personalentwicklerin<br />
zurück. Mit ihren speziellen Soft-Skill-<br />
Trainings setzt sie sich erfolgreich für<br />
die Förderung und die Belange von<br />
Frauen in Führungspositionen ein.<br />
JETZT ANMELDEN<br />
www.stahlhandel.com/seminare<br />
Weitere Informationen erhalten Sie telefonisch unter 0211 86497-19<br />
oder per E-Mail: wynands-bds@stahlhandel.com.
BERUFSBILDUNG 2023<br />
SEMINARE BEIM BDS<br />
SEMINARTHEMA TERMIN ORT<br />
MEHR UMSATZ, ERTRAG UND KUNDEN II 10.–11.05.2023 HAMBURG<br />
VON FRAU ZU FRAU – 20.–21.06.2023 FULDA<br />
LÖSUNGSWEGE DURCH DIALOG<br />
QUALITÄTS- UND EDELSTAHL 05.–06.09.2023 OSNABRÜCK<br />
MEHR UMSATZ, ERTRAG UND KUNDEN I 11.–12.09.2023 KÖLN<br />
DIE ARBEITSWELT DER FRAU IM STAHLHANDEL 18.–19.09.2023 NÜRNBERG<br />
STAHLEINKAUF KOMPAKT 19.–20.09.2023 DUISBURG<br />
GROBBLECHE 10.–11.10.2023 WERNIGERODE<br />
AUSZUBILDENDE IM FOKUS 24.–25.10.2023 KASSEL<br />
BETONSTAHL 15.–16.11.2023 KEHL<br />
STAHLKUNDE 04.-–06.12.2023 GENGENBACH<br />
STAHLEINKAUF KOMPAKT 12.–13.12.2023 DUISBURG<br />
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INFOS<br />
Diese Übersicht gibt den aktuellen Stand der Seminarplanungen wieder. Änderungen sind vorbehalten. Über weitere Details<br />
sowie zu den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte unter www.stahlhandel.com.<br />
& ANMELDUNG<br />
www.stahlhandel.com/seminare<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel BDS AG · Wiesenstraße 21 · 40549 Düsseldorf · info-bds@stahlhandel.com