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KOMM 3/2023

KOMM ist das Mitgliedermagazin der Bundesfachgruppe Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di

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9 <strong>KOMM</strong> 03/<strong>2023</strong><br />

März die Streikenden in Podgorica, der<br />

Landeshauptstadt Montenegros und<br />

gleichzeitig Sitz des Unternehmens. Der<br />

Präsident der Gewerkschaft, Zeljko Buric,<br />

zeigte sich sehr dankbar für die Unterstützung<br />

durch ver.di. Gespräche mit dem<br />

Vorstand der Gewerkschaft, dem Streikkomitee<br />

und der Besuch einer Streikversammlung<br />

standen auf der Agenda.<br />

Gespräch mit dem CEO<br />

Bei ihrem Besuch führten die beiden<br />

ver.di-Kollegen auch ein Gespräch mit<br />

Stjepan Udovicić , Generaldirektor und CEO<br />

des Unternehmens. Dabei wurde deutlich,<br />

dass die Positionen der beiden Parteien<br />

weit auseinanderliegen. Es wurde darüber<br />

diskutiert, wie die beiden „Seiten“ konstruktiv<br />

aufeinander zugehen könnten.<br />

Nach dem Gespräch mit dem CEO<br />

stand ein weiterer wichtiger Termin an.<br />

Der deutsche Botschafter Peter Felten<br />

hatte Interesse daran, von ver.di zu erfahren,<br />

wie denn die Situation zu bewerten<br />

sei. Die beiden ver.di-Vertreter berichteten<br />

dem Botschafter über die ver.di-Bemühungen<br />

in Deutschland und über die<br />

bisher mit der Gewerkschaft und dem<br />

Dachverband der Gewerkschaften (Union<br />

of Free Trade Unions of Montenegro) geführten<br />

Gespräche. Auch die Eindrücke<br />

aus dem Gespräch mit dem CEO fanden<br />

sein Interesse. Einige Tage zuvor hatte der<br />

Botschafter ebenfalls den CEO getroffen.<br />

Weitere Unterstützung zugesagt<br />

Auch nachdem nun der Konflikt beendet<br />

ist, wurde mit den Kolleg:innen vereinbart,<br />

sie weiter zu unterstützen. In einem<br />

Workshop soll die Tarifauseinandersetzung<br />

aufgearbeitet und Schlüsse für die<br />

Zukunft gezogen werden.<br />

DER TARIFVERTRAG IM DETAIL<br />

Nach intensiven Verhandlungen, die<br />

Anfang März begannen und nach 136<br />

Tagen Dauerstreik, einigten sich die<br />

Parteien auf Beibehaltung und Verbesserung<br />

der tarifvertraglichen Leistungen.<br />

Damit wurde der beste Tarifvertrag<br />

für die Beschäftigten in der Privatindustrie<br />

von Montenegro erreicht:<br />

Der Monatslohn der Beschäftigten<br />

von Crnogorski Telekom steigt um<br />

15 Prozent ab 1. April <strong>2023</strong>, um 2,5<br />

Prozent ab 1. Januar 2024 und noch<br />

einmal um 2,5 Prozent ab Januar<br />

2025.<br />

Das Wintergeld (erhöhte Zahlungen<br />

wegen höherer Lebenshaltungskosten<br />

in den Wintermonaten) bleibt<br />

in der bisherigen Form im Tarifvertrag<br />

bestehen.<br />

Prämien für das Erreichen persönlicher<br />

und kollektiver Ziele werden<br />

in den Tarifvertrag eingeführt. Das<br />

neue Leistungssystem wird ab 2024<br />

angewendet, nachdem die Systematik<br />

der Zielefestlegung und Leistungsbewertung<br />

vertraglich geregelt<br />

wurde.<br />

Die vom Arbeitgeber bisher gewährte<br />

Zahlung für die freiwillige private<br />

Krankenversicherung gilt weiterhin.<br />

Die Zahlungen für Sommer- und<br />

Winterurlaubszuschüsse, Jubiläumsprämien,<br />

Abfindungen und anderen<br />

Regelungen wurden ebenfalls<br />

deutlich verbessert.<br />

Alle Regelungen gelten fünf Jahre,<br />

bis 31. Dezember 2027.<br />

Die Mitarbeiter von Crnogorski Telekom<br />

haben damit den besten Tarifvertrag<br />

aller Privatunternehmen in<br />

Montenegro. Das Ziel, die bestmöglichen<br />

Arbeitsbedingungen in dem Unternehmen<br />

zu schaffen, die Zufriedenheit<br />

der Mitarbeiter zu erhöhen, um<br />

damit zusätzliches Wachstum des Unternehmens<br />

zu fördern und die führende<br />

Position von Crnogorski Telekom in<br />

Montenegro erhalten und auszubauen,<br />

wurde erreicht. Das macht auch die<br />

Arbeitsplätze sicherer. <br />

AW

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