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mitteilungen 7/12 - Gemeinde Eglisau

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senioren<br />

aktuell<br />

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den bastelten eine Seilbahn über die Gasse und tauschten ihre<br />

Geheimnisse aus. Als Zehnder einmal im Spital war, besuchte ihn der<br />

10jährige Bachmann, indem er den Bahnschienen nach von <strong>Eglisau</strong><br />

nach Bülach marschierte. Die Züge hätten jeweils gepfiffen. Dann<br />

sprang er zur Seite.<br />

Viele Entbehrungen in den Kriegsjahren<br />

Albert Bachmann erzählt vom Dreiradvelo, mit dem er die Untergass<br />

hinunter gefahren sei. Mit den Schuhen bremste er. Als seine Mutter<br />

feststellte, dass die Schuhsohlen abgewetzt waren, schmiss sie das<br />

Dreirad kurzerhand in den Rhein. «Ja, das waren andere Zeiten<br />

damals», sinniert er. Sein Vater war im Militär, seine Mutter arbeitete<br />

bei der Druckerei im Städtli, der kleine Albert lieferte über Mittag<br />

die Brote der Bäckerei Breiter zur Kundschaft oder putzte die Bleche<br />

in der Backstube. Später trug er die Milch der Bauern zur Hütte. So<br />

verdiente er einige Batzen dazu. «Von den Lebensmittelmarken<br />

konnten wir kaum leben», sagt er. Auf den abgemähten Stoppel -<br />

feldern lasen die Buben liegengelassene Ähren auf und trugen sie<br />

in die Mühle. Vom wenigen Mehl konnte die Mutter Brot backen.<br />

Vom Waldboden sammelten die Kinder Rinde und fuhren sie mit dem<br />

Leiterwagen nach Hause. Die Stube war wieder für einige Stunden<br />

warm.<br />

Dennoch war Albert Bachmann glücklich und erzählt von den Streichen,<br />

welche sie als Buben gespielt hätten. Lehrer Gubler trug<br />

jeweils am Montag einen frisch gewaschenen weissen Mantel. Die<br />

Buben spritzten ihm mit der Feder, welche sie im Tintenfass tunkten,<br />

den Rücken voll, wenn er an den Bänken vorbei ging. Dafür habe der<br />

Lehrer einem Kameraden einen nassen Schwamm über dem Kopf ausgedrückt.<br />

Im Religionsunterricht bei Pfarrer Brassel versteckte sich<br />

die Klasse unter den Bänken und löschte das Licht. Als der Pfarrer<br />

kam, glaubte er, keiner sei zum Unterricht erschienen. Die Anführer<br />

wurden vor die Kirchenpflege zitiert, zuhause gab es eine Ohrfeige.<br />

«Ich war ein lebhaftes Kind», schmunzelt Albert Bachmann. Sie<br />

hätten noch gelebt, sagt er – heute sei man nur noch elektronisch<br />

vernetzt.<br />

Schwimmunterricht beim Badi Marti<br />

Otto Angst, dessen Eltern die Metzgerei Angst an der Untergass<br />

betrieben, erinnert sich an seine ersten Schwimmversuche. Das<br />

legendäre «Badi Marti», die Aufsicht in der Rheinbadi, sollte ihn im<br />

Auftrag seiner Mutter schwimmen lernen. Die Mutter versprach ihr<br />

einen fetten Braten dafür. Der kleine Otti wollte aber nicht schwim-

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