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mitteilungen 7/12 - Gemeinde Eglisau

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Das nächste Portrait im Rahmen der Stafettenweitergabe erscheint im August<br />

Alte Öfen sind wie ein Bild von Mona Lisa<br />

Samuel Liechti restauriert und sammelt<br />

mit Leidenschaft alte Guss -<br />

eisenöfen und Herde. In mehr als<br />

dreissig Jahren hat er siebzig Öfen<br />

restauriert. In seiner Wohnung<br />

stehen mehrere davon und erzählen<br />

ihre Geschichte.<br />

ich vor vielen Jahren per<br />

Zufall auf den ersten Guss -<br />

«Als<br />

eisenofen stiess, wusste ich<br />

noch nicht, dass ich mich dafür begeistern<br />

könnte, alte Öfen zu restaurieren»,<br />

sagt Samuel Liechti. Er war fasziniert<br />

von der Perfektion und Präzision,<br />

welche die Konstruktion der Öfen aus<br />

dem 18. und 19. Jahrhundert aufwies.<br />

Der wahre Künstler sei jedoch der<br />

Modellbauer gewesen, betont Samuel<br />

Liechti. Dieser habe vor dem Giessen<br />

des Ofens aus Ton ein Modell hergestellt,<br />

nach welchem der Ofenbauer<br />

den Ofen giessen konnte. Die deutschen<br />

Ofenbaukünstler hatten so exotische<br />

Namen wie Potthoff und Flume,<br />

Buderus oder Boekhof und stellten<br />

ebensolche Öfen her mit Namen wie<br />

Hausfreund-, Kleeblatt- oder Walküreofen.<br />

Aber auch einen Armeleuteofen,<br />

Spiritus- oder Schützengrabenofen gab<br />

es seinerzeit. Die Bezeichnungen lassen<br />

teilweise darauf schliessen, wo sie<br />

ver wendet wurden.<br />

Bügeleisenofen als Arbeitsgerät<br />

In Samuel Liechtis Wohnung stehen 22<br />

Öfen und Zubehörteile. Es sind kleinere<br />

und grössere Öfen, oval, zylindrisch<br />

und viereckig. Ein Etagenofen aus dem<br />

Jahr 1850 ist verziert mit Pferd und<br />

Reiter, ein Plattenschiffofen weist<br />

46<br />

nebst der Feuerung einen Kochteil auf,<br />

der Regulier Säulenofen hat die Form<br />

eines Turms und der Petrolofen aus<br />

dem Jahr 1890 ist ein wahres Juwel.<br />

Die Verzierungen erinnern an ein Kirchenfenster.<br />

Zu Beginn der Ofenbaukunst<br />

fand man ausschliesslich biblische<br />

Motive auf Kacheln und Türchen,<br />

später wurden auch weltliche Motive<br />

eingefügt.<br />

Das wohl faszinierendste Modell in<br />

Samuel Liechtis Sammlung ist ein<br />

Bügeleisenofen, hergestellt um das<br />

Jahr 1870. In speziellen Fächern wurden<br />

damals die Bügeleisen aufgeheizt.<br />

«Diese Öfen standen wohl in einem<br />

Hotelbetrieb oder in einer Schneiderei»,<br />

sagt er. Mehrere kleinere Öfen<br />

stehen im oberen Stock seiner Wohnung,<br />

wo auch Zubehör wie Kacheln,<br />

Brikettzangen, Brikettschachteln oder<br />

ganz kleine Öfen ausgestellt sind, die<br />

einer kleinen Schnapsflasche ähnlich<br />

sehen. In einem Muschelkohlebecken<br />

(darin wurde früher Kohle aufbewahrt)<br />

lagert Samuel Liechti das Anzündholz

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