4. Juni 2023

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8 graz www.grazer.at 4. JUNI 2023 Mario Kunasek und die FPÖ fordern eine Ehrenamtskarte nach bayerischem Vorbild für Graz als Dankeschön für die freiwillige Arbeit. GETTY, FPÖ Graz als Modellregion für Ehrenamtskarte IDEE. Die Freiheitlichen möchten einen Ausweis mit Vergünstigungen für freiwillig Engagierte. Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at Rund um die vielen Ehrenamtlichen ist unter den Parteien in letzter Zeit ein regelrechtes G’riss entstanden. KPÖ und Grüne laden am 18. Juni zum „Fest für Alle“ in die Seifenfabrik, die ÖVP startete kürzlich eine neue Kampagne und will die Engagierten am Nationalfeiertag vor den Vorhang holen. Und die FPÖ beantragt jetzt eine Ehrenamtskarte nach bayerischem Vorbild. Graz will man zur Pilotregion für die Steiermark machen. „Ohne die zahlreichen Ehrenamtlichen wären viele, für uns selbstverständlich gewordene, Abläufe unseres täglichen Lebens nicht mehr denkbar. Diesen Freiwilligen, die so viel in die Gesellschaft einbringen, muss auch ein kleines Dankeschön zurückgegeben werden“, findet Klubobmann Mario Kunasek. „Als politische Verantwortungsträger ist es nicht nur unsere Pflicht, für den Fortbestand des Freiwilligenwesens zu sorgen, sondern auch, dieses so attraktiv wie möglich zu gestalten – dazu wäre eine Freiwilli- genkarte ein geeignetes Mittel.“ Konkret soll es über diesen Ausweis Vorteile und Vergünstigungen geben. In Bayern gibt es inzwischen rund 4000 Partner, die die Ehrenamtskarte akzeptieren. Die Benefits reichen von günstigen Eintritten in Freizeitsparks und Museen über Prozente beim Einkauf bis zu Rabatten beim Friseur und anderen Dienstleistern. In Österreich gibt es zwar bereits einen Freiwilligenpass, dieser ist allerdings derzeit nicht mit Vorteilen verbunden – nur etwa ein Prozent der freiwillig Engagierten hat ihn überhaupt beantragt. Landeseigene Betriebe In der Steiermark sei Graz aufgrund der vielen Ehrenamtlichen einerseits – mehr als 40 Prozent der Grazer engagieren sich freiwillig – und der zahlreichen Kooperationsmöglichkeiten andererseits als Pilotregion besonders geeignet. Die Freiheitlichen schlagen auch vor, dass das Land Steiermark Vergünstigungen in hauseigenen Betrieben – etwa im Universalmuseum Joanneum oder im Tiergarten Herberstein – zur Verfügung stellt. Uns Menschen gefallen die hohen Brennnesselbuschen mitunter weniger – Insekten, Schmetterlingen und anderen Tierarten dafür umso mehr. KK (4) Brennnesseln am Grazer Rosenhain regen auf NATUR. Eine Anrainerin beschwert sich über meterhohe Brennnesseln beim beliebten Ausflugsziel. Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at Nicht nur am Wochenende tummeln sich unzählige Grazer am Rosenhain, um die Aussicht und die Natur zu genießen. Während die blühenden Kirschbäume im Frühling zu regelrechten Foto- Hotspots werden, sind andere Flecken weniger fotogen. „Der Rosenhain wird von der Stadt vernachlässigt! Es gibt meterhohe Brennnesseln und Disteln – es ist eine einzige Wildnis“, beschwert sich „Grazer“-Leserin Marianne Stadlober, die seit vielen Jahren Anrainerin ist. „Sogar bei den Bänken sind die Brennnesseln so hoch, dass sich niemand mehr hinsetzen kann!“ Dabei setzt die Stadt bewusst auf „Wildnis“. Tatsächlich wird die Wiese am Rosenhain nur zweimal im Jahr gemäht, wie es von der dafür zuständigen Holding Graz heißt: „Das ist seit 20 Jahren so. Die natürliche Wiese soll die Schmetterlingsbestände und insgesamt die Artenvielfalt im Sinne des Naturschutzes fördern.“ Mehrere Flächen gibt es in der Stadt, auf denen ähnlich vorgegangen wird – die am Rosenhain ist aber die größte und prominenteste. Die gute Nachricht für alle, die einen englischen Rasen bevorzugen: Demnächst wird das erste Mal heuer am Rosenhain gemäht. Dann darf bis zum Herbst wieder alles wuchern. 10.000 Tierarten Eine Blumenwiese sollte nicht öfter als zwei- bis dreimal pro Jahr – und dann nicht tiefer als zehn Zentimeter – gemäht werden. Durch häufigeres Mähen können Wiesenblumen nicht rechtzeitig Samen erzeugen – sie sterben zunehmend aus, und mit ihnen auch die vielen kleinen Tiere, die dort wohnen. In Österreich zeichnen sich Studien zufolge von den rund 1,4 Millionen Hektar Wiesenfläche nur noch etwa zwei Prozent durch Biodiversität aus. Mehr als 10.000 Tierarten leben bei uns zwischen den Gräsern. Die meisten davon sind Insekten – in Österreich gibt es alleine 600 Zikadenarten und 150 verschiedene Heuschrecken. Eine hohe Wiese bietet auch Vögeln, Hasen und anderen größeren Tieren Schutz.
4. JUNI 2023 www.grazer.at graz 9 Zwei Bänke für alle INTEGRATION. Fünf Schülerinnen der HLW Sozialmanagement Graz laden beim Thalersee und Hasnerplatz zum Hinsetzen ein. Von Mirella Kuchling mirella.kuchling@grazer.at Entstanden ist die Idee im Rahmen des Sozialmanagement-Unterrichts. Als Zeichen gegen Ausländerfeindlichkeit und für Integration entschlossen sich fünf Schülerinnen dazu, Bänke mit unterschiedlichen Länderflaggen zu gestalten. „Denn wie“, so fragten sich Magdalena Triendl, Bianca Brunnhofer, Anna Friess, Carmen Hofer und Hannah Posch, „kann man die Botschaft, dass hier Platz für alle ist, besser vermitteln als mit einer Bank?“ Platz nehmen Sieben Monate nahm dann die Planungsphase im Unterricht in Anspruch, vier Tage lang wurde eifrig gemalt. Nach Aufbringung eines Unterlacks kamen Wetterschutz-Lacke zum Einsatz: „Jede Person hat eine Farbe zum Bemalen der Bänke übernommen, jedoch waren wir grundsätzlich alle gemeinsam für die einzelnen Arbeitsschritte verantwortlich.“ Die beiden Lehrkräfte Petra Wolf Die Botschaft der fünf Schülerinnen lautet: „Wir freuen uns darauf, viele von euch auf unseren bunt bemalten Bänken sitzen zu sehen!“ PRIVAT und Jörg Pagger standen den fünf jungen Künstlerinnen hilfreich zur Seite. Am 20. Mai war es so weit, die beiden fertigen Bänke wurden beim Thalersee und am Hasnerplatz aufgestellt. Erstere haben der Thaler Bürgermeister Matthias Brunner und Bauhofleiter Johann Pfeiffer zur Verfügung gestellt bekommen. Die Bank am Hasnerplatz Matthias Preinknoll von der Abteilung für Grünraum und Gewässer, zu ihm hatte Bezirksvorsteher Hanno Wisiak den Kontakt hergestellt. Auf Du und Du ■ Die SPÖ Steiermark startete die „Auf DU & DU Tour“ durch die Regionen. So tourte Klimaschutz- und Umweltlandesrätin Ursula Lackner gemeinsam mit Landtagsabgeordnetem Klaus Zenz am Mittwoch per E-Bike durch Graz, um Unternehmen, Vereine und regionale Stakeholder zu besuchen.VODOVNIK
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