4. Juni 2023

4. JUNI 2023 www.grazer.at
graz 57
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LUIS*A ist da
Niederschwellige, unkomplizierte
Hilfe bei Belästigung bietet LUIS*A
am Uni-Campus allen Studierenden.
Hundekiller
Die Tierquäler in Graz werden immer
dreister, in Gösting und Lend fiel je
ein Vierbeiner Giftködern zum Opfer.
FLOP
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UNI GRAZ/TZIVANOPOULOS, LUEF
vor (Nicht-)Rauchsignalen
APPELL. Die Grazer
Trafikanten fürchten
um ihre Zukunft und
fordern das alleinige
Verkaufsrecht von
Nikotinbeuteln.
Von Tobit Schweighofer
tobit.schweighofer@grazer.at
kanten der Wirtschaftskammer
Steiermark Barbara Mannsberger.
„Wir leben zu 80 Prozent
vom Tabakverkauf, aber laut
europäischem Anti-Cancer-
Plan soll die Raucherquote bis
2040 auf 5 Prozent fallen. Hier
braucht es dringend eine Änderung
der Rahmenbedingungen!“
Schließlich hätten Trafiken auch
eine soziale Funktion. „Es kann
sich nur jemand um eine Tabaktrafik
bewerben, der eine
mindestens 50-prozentige körperliche
Behinderung aufweist“,
erklärt Mannsberger. „Trafikanten
stellen somit das größte in-
Barbara Mannsberger kämpft für
die Zukunft der Trafikanten.MVG_NEUMAYER
Philip Morris ließ diese Woche
mit der Ankündigung
aufhorchen, sein Geschäft
mit der klassischen Tabakzigarette
und damit seiner berühmtesten
Marke Marlboro auslaufen
zu lassen. In Zukunft will der
weltweit größte Hersteller von
Tabakprodukten nur noch auf
neuartige Tabakerhitzer setzen.
Jetzt schrillen die Alarmglocken
bei unseren Grazer Trafikanten,
die in den vergangenen
Jahren ohnehin bereits massive
Rückgänge zu verzeichnen hatten
(siehe Infokasten), besonders
laut. „Die Zukunft unserer
Branche ist definitiv in Gefahr“,
klagt die Obfrau der Tabaktrafiklusive
Unternehmensnetzwerk
dar.“
Jugendschutz
Die Forderung der Trafikanten:
Für die Sicherung der wirtschaftlichen
Überlebensfähigkeit österreichischer
Trafiken ist eine
Weiterentwicklung des Tabakmonopols
um weitere sensible
Genussmittel wie Nikotinbeutel
nötig. „Schließlich sind es die
Trafikanten, die gewährleisten,
dass Tabak- und Nikotinprodukte
nicht an Minderjährige verkauft
werden“, beteuert Mannsberger.
Die Nikotinbeutel, die ja keinen
Tabak beinhalten, sollen nur
noch in Trafiken verkauft werden
dürfen, das heißt, sie müssten in
das Tabakmonopol aufgenommen
werden. „Aber im zuständigen
Finanzministerium war
man bislang leider nicht wirklich
interessiert“, ärgert sich Mannsberger,
die in dieser Woche das
Ergebnis eines Gutachtens erhalten
hat, in dem die Möglichkeit
durchaus eingeräumt wird.
Mannsberger: „Wir geben sicher
nicht auf, immerhin geht es um
tausende Arbeitsplätze!“
Rauchen in Zahlen
■ Es gibt in Graz immer
weniger Trafiken. Aktuell sind
von ehemals hundert noch 85
Tabakfachgeschäfte registriert.
■ In Österreich werden jährlich
12,2 Milliarden Zigaretten an
rund 1,6 Millionen erwachsene
Raucher in mehr als 5000
Trafiken verkauft.
■ Dies bringt dem Staat rund
2,7 Milliarden Euro Steuereinkünfte
im Jahr.
■ Gegenwärtig rauchen in
Österreich 24,3 Prozent der
Bevölkerung täglich. Statistiken
wie das Eurobarometer
nehmen einen Raucheranteil
von ca. 33 Prozent (inklusive
Gelegenheitsraucher) an.
■ Das durchschnittliche
Einstiegsalter liegt in Österreich
bei 13 Jahren.
■ 25 % der männlichen 15-Jährigen
und 30 % der weiblichen
15-Jährigen geben an, zumindest
einmal pro Woche zu
rauchen.