Johannes Oekolampad (Hrsg. von Florence Becher-Häusermann und Peter Litwan): Ausgewählte Abendmahlsschriften (Leseprobe)

JOHANNES
OEKOLAMPAD
OEKO
Ausgewählte
Abendmahlsschriften
AMPAD

VORWORT
Die vorliegende Ausgabe der Schriften, die Johannes Oekolampads Beiträge
zum Ersten Abendmahlsstreit zwischen 1525 und 1530 darstellen,
steht im Zusammenhang mit einem weiteren Projekt: einer Studienausgabe,
in der Auszüge aus den Schriften von Martin Luther, Ulrich
Zwingli und dem Basler Reformator in diesem Streit enthalten sein
werden. Die Auswahl für diesen demnächst erscheinenden Band, in
dem alle Texte in der Originalsprache und in einer neuhochdeutschen
Übersetzung geboten werden, besorgen Christian Witt (Luther), Ueli
Zahnd (Zwingli) und Sven Grosse (Oekolampad). Für Luther und Zwingli
kann auf die bereits bestehenden Editionen (Weimarer Ausgabe bzw.
Corpus Reformatorum) zurückgegriffen werden. Die Transkription der
bisher nur in Drucken seiner Zeit vorliegenden Oekolampad-Texte ist
auf Anregung von Sven Grosse entstanden.
Von den hier erstmals edierten Abendmahlsschriften Johannes Oekolampads
wurden die von Florence Becher–Häusermann transkribierten
Texte von Nikolaus Maierwieser und Martin Häusermann Korrektur
gelesen, die von Peter Litwan transkribierten Texte von Simon Karsten.
Nikolaus Maierwieser hat, unter Mitarbeit von Sven Grosse, die Literaturbelege
für alle fünf Schriften erarbeitet.
Florence Becher-Häusermann und Peter Litwan
Basel, im November 2022

INHALT
Sven Grosse
Historische Einführung zur Edition ausgewählter
Abendmahlsschriften Johannes Oekolampads ........................................ IX
Florence Becher-Häusermann
Anmerkungen zur Edition der lateinischen Texte ............................... IXX
Peter Litwan
Anmerkungen zur Edition der deutschen Texte ................................ XXII
Texte
Ioannis Oecolampadii de his Verbis Domini, Hoc est
corpus meum, Expositio .................................................................................. 1
Ad ecclesiastas Suevos Antisyngramma .................................................... 103
Billiche antwurt Joan. Ecolampadij, auff D. Martin Luthers
bericht, des Sacraments halb, sampt einem kurtzen begriff
auff etlicher Prediger in Schwaben schrifft, die wort des
Herren nachtmals antreffend ..................................................................... 217
Das der miszuerstand D. Martin Luthers, vff die ewigbstendige
wort, Das ist mein Leib, nit beston mag. Die ander billiche
antwort Joannis Ecolampadij ..................................................................... 235
Uber D. Martin Luters Buch, Bekentnuß genant, zwo antwurten,
Joannis Ecolampadij, vnd Huldrychen Zuinglis .................................... 335

HISTORISCHE EINFÜHRUNG ZUR EDITION
AUSGEWÄHLTER ABENDMAHLSSCHRIFTEN
JOHANNES OEKOLAMPADS
von Sven Grosse
Die Abendmahlsschriften haben eine prominente Stellung im Werk des
Basler Reformators Johannes Oekolampad (1482–1531). Mit einigen von
ihnen nimmt er einen unübersehbaren Platz ein in der ersten innerprotestantischen
Auseinandersetzung über das Heilige Abendmahl, in
einer Konstellation, in welcher auf der einen Seite Andreas Karlstadt, die
Straßburger Theologen Capito, Hedio und Bucer und in Zürich Ulrich
Zwingli mit Oekolampad standen, auf der anderen Seite die Wittenberger
Theologen Martin Luther, Johannes Bugenhagen und Philipp
Melanchthon und eine Gruppe von schwäbischen Theologen um
Johannes Brenz. Letztlich führten diese und folgende Auseinandersetzungen
zu der Herausbildung zweier Typen der Reformation, des
„lutherischen“ und des „reformierten“. Oekolampad war dabei, nach
dem Urteil Amy Burnetts, „mindestens genauso wichtig wie Zwingli
für die Entwicklung der Debatte um das Abendmahlsverständnis“ 1 .
Die Schriften dieser Auswahl, die nun erstmals in einer Edition vorliegen,
sollen hier kurz im Zusammenhang ihrer Entstehungsgeschichte
vorgestellt werden.
Die erste, grundlegende Abendmahlsschrift, in welcher Oekolampad
die Position bezog, welche er dann gegen seine Kritiker verteidigte,
war ,De genuina domini verborum, Hoc est corpus meum, iuxta vetustissimos
authores expositione liber‘. Diese Schrift wurde 1525 in Straßburg
gedruckt. 2 Der Druck lag unter der Aufsicht von Guillaume Farel
und Wolfgang Capito. Man kann nicht ausschließen, dass sie dabei sich
auch an der abschließenden Gestaltung des Textes für den Druck beteiligt
haben, und es ist wahrscheinlich, dass die Glossen, die in dieser Edition
wiedergegeben werden, von ihnen stammen. 3 Das Werk erschien
1 Amy Burnett, Oekolampads Anteil am frühen Abendmahlsstreit, in: Basel als
Zentrum des geistigen Austauschs in der frühen Reformationszeit, hg. von
Christine Christ-von Wedel, Sven Grosse und Berndt Hamm, Tübingen 2014,
215–231, hier: 216.
2 Ernst Staehelin, Oekolampad-Bibliographie, 2., unveränderte Auflage, Niewkoop
1963, 55, wo unter Nr. 113 dieses Werk aufgeführt wird.
3 Thomas Kaufmann, Die Abendmahlstheologie der Straßburger Reformatoren
bis 1528, Tübingen 1992, 285–290.

X
Einführung zur Edition ausgewählter Abendmahlsschriften Oekolampads
1526 in einer deutschen Übersetzung durch Ludwig Hätzer, die in
Zürich gedruckt wurde: ,Vom Sacrament der Sancksagung‘ 4 .
Oekolampad hatte für sein Werk einen Widmungsbrief an schwäbische
Pfarrer verfasst, die Luthers Verständnis des Abendmahls verpflichtet
waren. Dieses Schreiben mit dem Incipiit „Dilectis in Christo
fratribus, per Sueviam Christum annunciantibus“ erschien, diesem
Werk nachgestellt, im selben Druck. Da es von Staehelin bereits ediert
worden ist, wurde verzichtet, es in diese Edition aufzunehmen. 5 Diese
schwäbischen Theologen – konkret vierzehn – verfassten, unter der
Führung von Johannes Brenz, ein Entgegnungsschreiben, das ,Syngramma
clarissimorum qui Halae Suevorum convenerunt virorum
super verbis Coena Dominicae et pium et eruditum ad Johannem Oecolampadion
Basiliensem Ecclesiasten‘ 6 , erschienen Augsburg 1526.
Oekolampad antwortete mit einem ,Antisyngramma‘, das er in der
lateinischen Fassung zusammen mit zwei Predigten und einer Schrift
an Theobald Billican herausgab: Apologetica […] de dignitate eucharistiae
Sermones duo. Ad Theobaldum Billicanum quinam in verbis caenae
alienum sensum inferant. Ad ecclesiastes Suevos Antisyngramma‘,
erschienen in Zürich bei Froschauer 1526. 7 Diese Schrift an Billican ist
eine Antwort auf Theobald Billicans ,De Verbis Coenae Dominicae et
opinionum uarietate Theobaldi Billicani ad Vrbanum Regium Epistola‘,
in welcher sich Billican wegen Oekolampads ,De genuina domini […]
expositione‘ an Urbanus Rhegius wendet. Zusammen mit dessen ,Responsio
Vrbani Regij ad eundem‘ war diese Schrift 1526 veröffentlicht
worden. 8 In dieser Edition ist nur Oekolampads ,Antisyngramma‘ enthalten,
in welchem er stückweise zur Widerlegung das ,Syngramma‘
wiedergibt.
4 Staehelin, Oekolampad-Bibliographie, Nr. 123.
5 Staehelin, Briefe und Akten zum Leben Oekolampads, Bd. 1., Leipzig 1927, 370–
372 (Nr. 261). Hätzer hat hingegen in seiner Übersetzung dieses Widmungsschreiben,
seinem eigenen Vorwort folgend, dem eigentlichen Werk vorausgestellt.
6 Moderne Edition in: Johannes Brenz, Werke Abt.1, Frühschriften, Bd. 1, hg. von
Martin Brecht, Gerhard Schäfer und Frieda Wolf, Tübingen 1970, (222–)234–278.
7 Staehelin, Oekolampad-Bibliographie, Nr. 124. Auch dieses Werk wurde von
Hätzer übersetzt: Ebd., Nr. 126–127.
8 Gleichzeitig fand eine Kontroverse mit Willibald Pirckheimer statt, der gegen
dieselbe Schrift Oekolampads ,De genuina domini […] expositione‘ seine ,De
vera Christi carne et vero eius sanguine ad Ioan. Oecolampadium responsio‘
(1526) richtete. Dieser verfasste: ,Ad Billibaldum Pyrkaimerum de re Eucharistiae
responsio‘ (1526), Staehelin, Oekolampad-Bibliographie, Nr. 131; Pirckheimer
darauf die ,Responsio secunda‘ (1526), Oekolampad dann ,Ad Bilibaldum

Einführung zur Edition ausgewählter Abendmahlsschriften Oekolampads
XI
Schließlich kam es auch zu einer direkten Kontroverse zwischen
Luther und Oekolampad. Luther unterstützte das ,Syngramma‘ der
schwäbischen Theologen um Brenz mit einer Vorrede 9 .
Oekolampad antwortete darauf mit ,Billiche antwurt […] auff D.
Martin Luthers bericht des Sacramentes halb […]‘, gedruckt 1526 in Basel
bei Thomas Wolff 10 . Die eigentliche „antwurt“ Oekolampads an Luther
ist hier auf S. 3–29, und dieser Text ist in die hier vorliegende Edition
aufgenommen wurde. Auf S.30–86 folgt dann ein Auszug aus Oekolampads
,Antisyngramma‘.
Luther bezog dann ausführlich Stellung in der Debatte mit seiner
Schrift ,Daß diese Worte Christi ,Das ist mein Leib‘ noch fest stehen,
wider die Schwarmgeister‘ von 1527. 11
Oekolampad antwortet darauf mit ,Das der mißverstand D. Martin
Luthers uff die ewigbstendige wort Das ist mein leib nit beston mag.
Die ander billiche antwort‘, gedruckt in Basel bei Andreas Cratander
1527 12 . Diese Schrift ist die vierte in dieser Edition.
Luther schreibt dann 1528 gegen Zwinglis ,Das diese Worte Jesu
Christi ,Das ist mein Leichnam [...] ewiglich den alten einigen Sinn
haben [...]‘, Z 5, 805–977, und gegen diese Schrift Oekolampads sein Werk
,Vom Abendmahl Christi. Bekenntnis‘. 13
Pykraimerum […] responsio posterior‘ (1527), Staehelin, Oekolampad-Bibliographie,
Nr. 140; Pirckheimer dann ein drittes Mal: ,De convitiis monachi illius,
qui […] Caecolampadius […] nuncupatur‘ (1527).
Editionen dieser Schriften: De vera Christi carne et vero eius sanguine ad Ioan.
Oecolampadium responsio, Nürnberg 1526, Vorrede: in: Willibald Pirckheimers
Briefwechsel (WPBW), Bd. 6, bearb. u. hg. v. Helga Scheible, München 2004, 80–
85 (Nr. 996); Text: 433–502.
Responsio secunda WPBW 6, 247–252 (Nr. 1070) und WPBW 7 (München 2009),
511–88.
De convitiis monachi illius, qui […] Caecolampadius […] nuncupatur, Nürnberg
1527, in: WPBW, Bd. 6, 353–374 (Nr. 1121).
9 Gegrundter und gewisser beschlus, etlicher Prediger zu Schwaben vber die
wort des Abentmals Christi Jesu (Das ist mein Leib) an Johannem Ecolampadion
[…], WA 19, 457–461. Außerdem in derselben Sache ein Sendschreiben an die
Christen in Reutlingen: Allen lieben Cristen zu Reutlingen, meinen lieben herren,
freünden, bruedern in Christo, Druckfassung: WA 19, 119–125.
10 Staehelin, Oekolampad-Bibliographie, Nr. 129.
11 WA 23, 64–322; ebd., 43, die Aufstellung der Schriften Oekolampads, gegen die
Luther sich wendet.
12 Staehelin, Oekolampad-Bibliographie, Nr. 143.
13 WA 26, 261–509, vgl. dort, 243 f., zu den vorausgehenden Schriften Zwinglis und
Oekolampads.

XII
Einführung zur Edition ausgewählter Abendmahlsschriften Oekolampads
Zwingli und Oekolampad antworten darauf mit einem gemeinsamen
Werk ,Uber D. Martin Luters Buch, Bekentnuss genant‘, gedruckt
Zürich bei Froschauer 1528. 14 Der Anteil Zwinglis ist ediert. 15 Von Oekolampad
ist in diesem Band: auf S. 241–246 sein Brief an Zwingli vom 10.
Juli 1528, überschrieben: Ioannes Ecolampadius || Huldrycho Zwinglio /
Gnad vnd || frid vonn Christo vnserem || Herren. ||, und auf S. 247 (fol.
CVIII) – 346: Antwurt Joānis Ecolam || padij vff die Bekentnuß Martin ||
Luters / vom Abentmal Christi. Diese beiden Texte sind hier ediert.
Abschließend sei hier noch die Auseinandersetzung Melanchthons
mit Oekolampad erwähnt, die aber in dieser Edition keine Aufnahme
findet: Melanchthon sandte Anfang 1529 (noch vor dem 25. April 1529) an
Oekolampad einen Brief: ,Epistola Philippi Melanchthonis ad Johannem
Oecolampadium de Coena Domini‘ 16 . Einen weiteren Brief, der
Oekolampads Abendmahlslehre betrifft, sandte Melanchthon an Friedrich
Myconius im Januar/Februar 1530. 17 Dieser Brief wurde zusammen
mit Ausschnitten aus Kirchenvätertexten, die Melanchthon für
seinen Standpunkt anführte, 1530 veröffentlicht unter dem Titel ,Sententiae
veterum aliquot scriptorum de coena Domini‘ 18 .
Oekolampad verfasste daraufhin im selben Jahr (1530) ,Quid de
eucharistia veteres […] senserint. Dialogus in quo Epistolae Philippi
Melanchthonis et Ioannis Oecolampadij insertae‘ 19 , seine letzte Schrift
in dieser Sache vor seinem Tod.
Übersicht über die hier edierten Schriften Johannes Oekolampads
mit Angaben der Nummer gemäß der Oekolampad-Bibliographie
von Ernst Staehelin:
[ 1 ] De genuina verborum domini, Hoc est corpus meum, iuxta vetustissimos
authores expositione liber (1525), Nr. 113, VD16 O331, 176 Seiten
8 o .
14 Staehelin, Oekolampad-Bibliographie, Nr. 155.
15 Huldreich Zwinglis Sämtliche Werke, hg. von Emil Egli u. a. = Corpus Reformatorum/Zwingli,
Bd. 6/II (1968), 22–248.
16 Epistola Philippi Melanchthonis ad Johannem Oecolampadium de Coena
Domini, vor dem 25. April 1529. Als Einzeldruck erschienen Hagenau 1529.
Ediert in: Melanchthon, Opera, CR 1, Sp. 1048–1050; MBW 775, Regesten Bd. 1,
Texte Bd. 3, Stuttgart-Bad Cannstatt 2000, (487–)492–495.
17 MBW 863.
18 CR 23, 729–752.
19 Staehelin, Oekolampad-Bibliographie, Nr. 164.

ANMERKUNGEN ZUR EDITION
DER LATEINISCHEN TEXTE
von Florence Becher-Häusermann
Die Intention bei der Transkription ist, nahe am lateinischen Text zu
bleiben und dadurch Oekolampads Textcharakter zu erhalten. Für das
bessere Verständnis werden trotzdem einige Änderungen vorgenommen,
die einer kurzen Erläuterung bedürfen.
Die zum Teil willkürlich gesetzten Akzente werden weggelassen,
die Satzzeichen angepasst und die Abbreviaturen gemäß Forcellini/
Bailey (1828) und Cappelli (2011) aufgelöst.
Eine auffällige Eigenheit wird im Zusammenhang mit der Kommasetzung
beibehalten. Oekolampad verwendet statt eines Punktes ein
Komma und fährt dann mit einem Großbuchstaben fort. Möglicherweise
weist er damit darauf hin, dass ein für ihn besonders relevanter
Satz, ein in seinen eigenen Worten wiedergegebener Bibelvers oder eine
Aussage eines anderen Schriftstellers folgt. Auffällig ist außerdem die
Großschreibung bei mehreren Worten hintereinander, die Oekolampad
offensichtlich bei für ihn wichtigen Zitaten verwendet, wie z. B. das im -
mer wiederkehrende HOC EST CORPUS MEUM. Die im Text angegebenen
Bibelverweise werden in der vom Autor verwendeten Abkürzung
belassen, außer wenn sie unabhängig einer konkreten Bibelversangabe
stehen, z. B. Gene für Genesis.
Wenn das u im Sinne eines v verwendet wird, wird dieses zum besseren
Verständnis konsequent als v transkribiert, wie z. B. uideam als
videam. Die Verwendung von –ū/ –ũ /–ŭ steht für –um und wird entsprechend
ausgeschrieben, z. B. dominŭ nostrŭ, das mit dominum nostrum
transkribiert wird. Das Zeichen auf dem u ist dabei wahllos, in den
häufigsten Fällen jedoch ein Querstrich.
Der Querstrich auf dem a zeigt ein weggelassenes m an, wie z. B.
tanquā, das zu tanquam ausgeschrieben wird, genauso ein ĕ und ĭ z. B.
sĕ per für semper und enĭ für enim.
1 Bailey/Forcellini (1828): Jacob Bailey/Egidio Forcellini, Totius Latinitatis Lexicon,
London 1828.
2 Cappelli (2011): Adriano Cappelli, Lexicon abbreviaturarum: Dizionario di
abbreviature latine ed italiane usate nelle carte e codici, Mailand 2011.

XX
Anmerkungen zur Edition der lateinischen Texte
Der Querstrich auf dem o zeigt ein weggelassenes n an, wie z. B. nō,
das mit non ausgeschrieben wird. Ein ŏ wie z. B. in quomŏ ersetzt das
do für quomodo. Der Buchstabe q kommt häufig entweder allein vor,
wie -
q˜ für quam oder aber in Kombination mit b und d, z. B. qb für quibus
oder qd für quid bzw. qd’ für quod.
Weitere häufige Abkürzungen sind scz für scilicet – wenn Oekolampad
das Wort ausschreibt, verwendet er scilizet –, dñi für divinum, oĭbus
für omnibus, b. für –bus und p für per. Speziell fallen die Abkürzungen
.n. für enim und .i. für id est auf.
Das an das Wort angehängte Satzzeichen –; wird als –que für und
aufgelöst, z. B. neq; wird zu neque. Das & wird konsequent als et ausgeschrieben.
Die Verwendung von i/j/ij/y wie z. B. alijs für aliis oder synceritas
für sinceritas wird ohne Veränderung transkribiert, so auch ae/e und
oe/e z. B. foeliciores für feliciores; außerdem wird die häufige Verwendung
von m/n bei z. B. caeterun für caeterum, und c/t bei z. B. ergasculum
für ergastulum belassen. Beibehalten werden auch die Schreibweise von
quum für cum bzw. quur für cur.
Die unterschiedliche Verwendung von ss/ß fällt besonders bei verschiedenen
Formen von esse auf, z. B. esset/eßet, welche in ihrer jeweiligen
Schreibweise transkribiert werden.
Oekolampad verwendet einige griechische und ein paar wenige
hebräische Worte. Ab und zu schreibt der Autor – besonders im Griechischen
– die einzelnen Worte aneinander. Eine mögliche Erklärung dafür
ist, dass der Platz für das von Hand geschriebene Wort zu knapp bemessen
wurde und der Autor daher etwas enger schreiben musste. Dabei
geht Oekolampad vermutlich davon aus, dass dies für den gebildeten
Leser kein Verständnisproblem darstellte, da man in den gelehrten
Kreisen des Griechischen mächtig war.
Die griechischen Akzente werden beibehalten, weshalb sie nicht
immer mit der heute gängigen Grammatik übereinstimmen. Die Vokalisierung
der hebräischen Worte werden mittranskribiert, sofern der
Autor diese verwendet hat.
Im Gegensatz zum Hebräischen werden im Griechischen ebenfalls
Abbreviaturen gebraucht. Besonders häufig steht ein bauchiges s für στ,
außerdem eine auf der Seite liegende Buchstabenkombination für το
und ein auf dem ο geschriebenes υ für ου. Auffällig ist außerdem ein
Buchstabe, der aussieht wie ein um einen Bogen erweitertes Omega für
die Kombination υν, zwei schwungvoll ineinander geschriebene, kreisartige
Buchstaben am Wortende, die für die Buchstaben ος stehen und
ein Buchstabe, der aus einem Strich mit einem angehängten Bogen auf
der linken Seite besteht, der als Abkürzung für ει steht.

Anmerkungen zur Edition der lateinischen Texte
XXI
Im Anmerkungsapparat sind die Stellen nachgewiesen, an denen im
Lesetext eine Änderung vorgenommen worden ist. In Kursivschrift
steht das Wort, wie es im Druck erscheint, gefolgt von einem kennzeichnenden
D (= Druck).
In beiden Texten kommen am Rand stehende Glossen vor, die sich
direkt auf eine nebenstehende Stelle im Text beziehen. Besonders im
Text „De genuina Verborum Domini“ legt der Autor sowohl Schlagwörter
für die jeweiligen Passagen als auch viele Querverweise auf Bibelstellen
und auf Texte anderer Autoren vor.

ANMERKUNGEN ZUR EDITION
DER DEUTSCHEN TEXTE
von Peter Litwan
Um den deutschen Texten möglichst große Nähe zu den Vorlagen zu
belassen, ist eine streng diplomatische Abschrift angefertigt. Die nachfolgenden
Bemerkungen erläutern deren Besonderheiten und begründen
die wenigen Abweichungen.
dz, ds, das, daß, damit stehen unterschiedslos in der Verwendung
als Artikel, als Demonstrativ- und Relativpronomen sowie als finale
und konsekutive Konjunktion; vnnd, vnd, vn - wechseln sich ab, ohne
dass ein festes Muster erkennbar wäre. Aufgrund dieser Beobachtung
kann für die Abschrift nur ein diplomatischer Abdruck in Frage kommen,
da auch für viele andere Unregelmässigkeiten, wie im Folgenden
zu zeigen ist, nicht erkennbar ist, welches die vom Autor jeweils bevorzugte
Schreibung sein könnte.
u und v sind entgegen modernem Sprachverständnis gesetzt und so
belassen, ebenso i, j und y, ss und ß, die bisweilen sogar im gleichen
Wort neben einander stehen. Für die Buchstaben b, d und r stehen im
Druck je zwei Typen zur Verfügung, ohne dass zu erkennen wäre, nach
welcher Regel die eine oder andere Verwendung findet; in der Abschrift
ist diese Unterscheidung nicht gemacht. wz steht für das Pronomen
und das Präteritum von „sein“ (heute: war).
Dem Gebrauch der Zeit entsprechend tragen einige Buchstaben
einen Querstrich. ā bezeichnet –am oder –an, ū entsprechend –um oder
–un, ē steht je nach bezeichnetem Kasus für –em oder –en, was bedeutet,
dass bei Artikel und Pronomen erst aus dem Umfeld erkennbar ist,
ob eine Dativ- oder eine Akkusativform bezeichnet ist. Der Querstrich
über m und n zeigt eine Verdoppelung an; in Kombination mit v (vn - )
jedoch kennzeichnet er das Bindewort „und“, resp. (vm - ) die Vor- oder
Endsilbe „umb“.
Die Diphthonge u e , u o , o e und a e bleiben unverändert, wobei anzumerken
ist, dass der u-Umlaut auch oft als ü geschrieben ist. – Drei Kürzel
sind nicht aufgelöst: d‘ (= „der“, als Artikel oder in Verbindungen „an -
der“, „oder“); ‘v (= „ver“ als Vorsilbe); tc, rc., etc. auch etce für „et cetera“.
Die unterschiedliche Schreibweis von Vokalen, z. B. -nuß/-nüß,
gsündert/gsondert, freintlich (für „freundlich“), wellen/wollen/wo e llen,
die möglicherweise auf Dialekteinfluss hinweisen, die uneinheitliche

Anmerkungen zur Edition der deutschen Texte
XXIII
Schreibung von Eigennamen (Got neben Gott; Tertul[l]ian) ist belassen,
ebenso wie verschiedene Schreibweise von Nomina, z. B. geschrifft,
gschrifft, schrifft, da sie dem Verständnis nicht im Wege stehen. Auch
die da und dort fehlende Konsonantengemination ist nicht wiederhergestellt:
sol steht neben soll, Hern neben Herren. Entsprechend sind
ebenfalls Vokalhäufungen nicht eliminiert: veerichtet, Leerer.
Alle Satzzeichen – es finden sich neben vereinzelten Fragezeichen
nur die Virgel, oft auch als Anführungs- und Schlusszeichen bei Zitaten
relativ selten steht; in Uber D. Martin Luters Bu o ch ist sie oft durch
einen Doppelpunkt ersetzt; der Punkt sowie gelegentlich, aber nur in
den lateinischen Zitaten, das Komma – sind belassen, auch wenn oft
keine klare Regel für ihre Setzung erkennbar ist; das erschwert es gelegentlich,
das syntaktische Gefüge des Satzes zu verstehen. Sie im Sinne
der modernen Zeichensetzung zu ändern, wird Aufgabe einer Formulierung
dieser Texte in der Gegenwartssprache sein. Da wird dann auch
die Frage der Worttrennung, resp. Zusammenschreibung und der
Wortabstände trotz offensichtlicher Zusammengehörigkeit, z. B. secten
macher (aus dem Zusammenhang zu erschliessen, ein Nomen), zu lösen
sein. Einzelne Fälle führen zu Überlegungen im Bereich der Wortgeschichte,
etwa dem Wandel von der Präposition zur Vorsilbe; so steht
älteres zuo mal neben jüngerem zuomal; wie wol neben wiewol.
Trennungsstriche sind ganz unregelmässig gesetzt; dabei entstehen
Unklarheiten in den Fällen, wo zu entscheiden ist, ob Vorsilbe und
Verb, resp. Nomen als Einzelwörter aufzufassen oder als Komposita
zusammen zu schreiben sind: bey bringen (im Fließtext) oder bey=bringen
(in der Trennung); on nutz oder onnutz? Wo Trennungsstriche
gesetzt sind, erscheint das Wort in der Transkription zusammengeschrieben,
aber ohne die Trennungsstriche außer in den Titeln und
Überschriften, wo dieses Zeichen, da ja nicht der ganze Raum der Zeile
eingenommen ist, eher dekorativen Charakter hat; wo sie fehlen, aber
eine Zusammenschreibung zu vermuten ist, bleibt die Schreibung in
zwei Wörtern. Auch hier ist der Versuchung widerstanden, eine Vereinheitlichung
zu erzielen: Tröstlich ist, dass alle diese Fälle keine Schwierigkeiten
für das Verständnis der Texte bilden.
Mit einem senkrechten Strich zwischen den Wörtern, resp. innerhalb
eines Wortes bei Trennung ist der Seitenwechsel markiert.
Am Rand steht die entsprechende Seitenzahl mit recto- und verso-
Benennung, je nach Lagenbezeichnung oder Blattnummerierung. Im
Text „Das der miszverstand“ stehen am Seitenrand Zitatnachweise;
sie sind ohne Auflösungen als Anmerkungen angegeben. In Uber D.
Martin Luters Bu º ch finden sich immer wieder am Rand lateinische
Glossen, die sich mehr oder weniger direkt auf eine Stelle im Text

XXIV
Anmerkungen zur Edition der deutschen Texte
beziehen. Sie sind möglichst nah an die Stelle gerückt, wo sie im Druck
stehen.
Im Anmerkungsapparat sind die wenigen Stellen nachgewiesen, an
denen im Lesetext eine Änderung vorgenommen worden ist: In Kursivschrift
steht das Wort, wie es im Druck erscheint, unter Beifügung eines
D (= Druck). So ist auch nachgewiesen, wenn ein nicht eingerückter
Abschnitt in D in der Transkription eingerückt ist.
Eine Besonderheit weist „Vber D. Martin Luters Bu º ch“ auf: Immer
wieder nimmt Oekolampad Bezug auf eine zitierte oder zusammengefasste
Meinung Luthers. Sein Einwand ist jeweils mit Antwurt eingeleitet.
Je nach Stelle stehen, abhängig von der Position des Wortes innerhalb
einer Zeile, unterschiedlich lange Lücken vor und nach diesem
Wort. Um eine minimale Einheitlichkeit in der Textgestaltung zu erreichen,
fallen in der Transkription diese Leerschläge weg.

Aij r
IOHANNIS OECOLAMPADII
DE HIS VERBIS DOMINI, HOC CORPUS MEUM,
EXPOSITIO*
Aij v
Pectus verbo
tactum quale.
Excitarunt quidem me torpescentem, nihilque tale cogitantem et amici
et adversarij et quantum illi blande, tantum hi importune, ut ea quae
publice de Eucharistia pridem asserueram, chartis quoque commendarem.
Bona autem in domino spes, ut periculosa, tanquam periculo
carentia, ne detrectarem, animos mihi addidit, ac confirmavit maxime,
quod nonnihil lucri sanctioris affulgeat. Nisi enim quae doceo in gloriam
dei utilitatemque fratrum cessura sperarem, nemo tantae apud me
authoritatis foret, cui parerem, de talibus scribere hortanti. Nunc
autem et utilia et pia traditurum me, nihil ambigens, id operae tam
amicis quam adversarijs debeo. Illis quidem, ut in doctrina confirmati,
libenter etiam in officio remaneant, bis autem, ut ex inimicis, redditi
amici, vel saltem minus inimici, cessent a convitijs et obtrectationibus.
Nam dum mihi maledicunt, animabus suis male consulunt. Aut si
omnino decretum eis, maledicendo pergere suum prius morbum prodituri,
quam meam incommodaturi sint innocentiam. Tametsi quantum
ad me attinet, aspergi me vel innocentem probris coram hominibus,
quam illos mala conscientia ambulare coram deo minoris faciam. Porro
certus sum amicorum desiderio satisfieri, quoniam suopte ingenio, vel
non multum repug|nant, vel si non ubique quantum satis respondetur,
in his quae non contra deum libenter connivent. At cum adversarijs quo
pacto sit agendum, mente vehementer angor. Pacem offero, eamque
non simulatam, Erudiri si errarem, beneficij loco ducerem, Nolim contendere,
nolim rixari, nolim osores meos, etiam offensus, habere peius.
Hoc magis specto, ut veritati cedentes detrahendi finem faciant, precorque
dominum nostrum IESUM, ut cuius munere, pectus meum invidia
caret, eiusdem dono et stilus neminem exasperet, aut si quem tristitia
afficiat, tristitia afficiat utili, non conficiat damnosa. 1 Equidem illis non
succenseo quos per ignorantiam peccare novi, in quorum valitudinario
non ita pridem et ipse decubui, maximeque in me didici, quid sit homo
et quantum gratia domini opus habemus omnes, angor tamen mecum
* Der Text trägt den Übertitel „Ioannis Oecolampadii de Genuina Verborum
Domini, Hoc est corpus meum, iuxta vetustissimos authores expositione liber“.
1
2 Kor 7,10.

Iohannes Oecolampadi de his Verbis Domini, Hoc corpus meum, Expositio 3
quomodo illis tam exasperatis respondeam. Suspitiosae sunt inimicitiae
omnes, in alienis propria sibi crimina quaeruntur obijci, in malam partem
interpraetantur etiam quae candide fiunt, ad excusationes obturant
aures, beneficijs irritantur, preces aspernantur, denique in solis
gaudent lapsibus, utinam autem vel illis saturati placidiores fierent.
Age consulta dißimulatione, praeteritis illis, quando quidem omnino
respondendum est, ad errorum comunem Magistrum me convertam,
ne condiscipuli expostulari secum autument. Is enim est, qui nos simul
in barathrum erroris praecipitavit. Bibimus ex eius fontibus, non
aquam vivam, sed nequid dicam asperius, turbulentam. Non autem
Thomam Aquinatem, neque Albertum, neque Scotum, neque ex recentioribus
quenpiam traducere est animus. Sed Petrum | illum Sententiarum
consarcinatorem, quem magistrum appellant, incuso, qui et ipse
errorem suum rapsodo alij, uti Damasceno, vel Gratiano affricare posset.
Neque hoc ago de alijs beneficijs velut ingratus eum arguens. Sed
meam aliorumque seductionem dissimulare non debeo, Quum nec
hominem qui in iudicio Domini aut stetit aut cecidit, exosum. Sed errorem
profligatum velim, qualem aut ille auxit, aut alij non multum ab
eo variantes, auctum, aliqua ex parte. Sed non in integrum purgarunt.
Quapropter nec cum larvis pugnam ineo, quamvis ante aliquot annos e
vivis ille excesserit. Vivit enim liber eius adhuc, Myriadibus aliquot
satellitum stipatus.
Ille igitur distinctione decima quarti libri. 2 Asserentes Christum eo
tropo dixisse, Hoc est corpus meum, 3 quo Paulus dixerat, Petra erat
Christus, 4 proscindit et insectatur, tanquam insanos Haereticos. non
animadvertens, quod interim faciat Haereticos ex praecipuis et antiquißimis
doctoribus quos in hac sententia fuisse, abunde cum gratia dei
commonstraturum me confido. Neque dissimulandus ille error est,
quem multi ex verbis istis suxerunt, ex quo et alij errores multi profluunt.
Etenim nisi probe caverimus ac circumspecti fuerimus, fieri potest,
ut impingamus vel in idololatriae crimen, vel in crassae caecitatis caligine
involvamur terque, quaterque miserabiles ac miseri, tanto magis
deplorandi, quanto minus nostram agnoscimus miseriam et languidiore
conscientia tanquam misericordiam omnem assequuti, iudicis advenientis
faciem non reveremur. Illum sane errorem in multis cordibus
profundas adhuc agentem imagines | radices, pridem pro suggestu ipse
cum fratribus cavendum aperte monui, nunc autem quam iuste hoc
Adversarij verbi.
Petrus
Lombardus.
Aiij r
Aiij v
2
Petr. Lomb. Sent IV dist. 10.
3
Mt 26,26; Lk 22,19; Mk 14,22; 1 Kor 11,24.
4
1 Kor 10,4.

4
Aiiij r
Ediscenda
utilia.
Iohannes Oecolampadi de his Verbis Domini, Hoc corpus meum, Expositio
factum sit et quam procul a temeritate fuerimus, ampliori declaratione
monstrabo. Responsurus interim etiam adversarijs, quanta fieri potest
mansuetudine, quos oro, per Christum, si quod exciderit amarius verbum,
ne in se amare dictum suspicentur, sed persuadeant sibi, nos
longe atrocioribus irritatos. Ac cogitent rei indignitatem etiam ab invito
et levissimo talia extorquere, nonnunquam etiam vitiosis stomachis
πικρὰν magis salutarem.
Exordiamur ergo et quia ὁ γνωμολόγος prae alijs haereticis insanos
esse dicit, tropum illum sermonis praedicti agnoscentes, quamvis in hac
re soli illi sapiant, videamus primum, neminem ante causam auditam
condemnantes, an motae vel sanae mentis sint verba quae loquantur,
alioqui nihil tam facile, quam insaniae quempiam arguere. Dicebat et
Festus Paulum insanum, 5 qui coelestia mysteria norat, quique veritatis
ac sobrietatis eloquebatur verba. Annitebantur et amici Christi Iesu
secundum carnem, tanquam insanum eum comprehendere. 6 Iure dicet
quispiam illi patrocinans, qui virtutem Dei iuxta modum naturalium
rerum metiuntur, insani censentur. Quasi scilicet nos hi simus, propter
tropum, quo scripturam interpretamur? Verum antequam subsumam
et colligam argumentum, Non refragor ei quod praemittitur. Nemo
enim non fatebitur insanum qui absque alis transmare volare, et lippientibus
oculis ardentissimum solis iubar intueri conatur. Excellentem
claritatem non fert infirmus oculus. Haec igitur recte se habent. |
Quid ultra? Oramus ne hoc furoris in nos reijcias o Gnomologe. Non
enim fatemur quod virtutem dei nostris viribus expendamus. Metimur
et nos suo pede ingenij angustiam, scimus esse terminos quos transgredi
non licet. Frustra laboraremus, si ad intellectus nostri mensuram vel
cubitum addere conaremur. Et ego nonnulla id genus a me olim scripta
agnosco, quum supra modum admirarer sine iudicio quaevis, utinam
autem alia tam vere quam illa, vel illa tam apposite quam vere scripta,
non poeniteret lucubratiuncularum, tunc evulgatarum, quibus modo
non solum patrocinium denego, sed incendium et abolitionem imprecor,
sicubi parum utiliter aedita sunt. Et si voti compos fuero, gratulabor
et gaudebo. Nihilominus quod ad rem attinet tum vobiscum bene
dixi: Stultum niti, ad id quod assequi impossibile. In hoc concordes,
Mox autem digrediemur.
Non erimus hanc ob rem ad asininam redigendi simplicitatem ut
praetercurramus, si quid proponatur utile, contemnamus, si quid reveletur
sanctum, reijciamus si quid communicet pater luminum, ad tene-
5
Apg 26,24.
6
Mk 3,21.

Iohannes Oecolampadi de his Verbis Domini, Hoc corpus meum, Expositio 5
bras magis quam ad lucem nos convertentes, Quis ita arguit? Quae captum
transcendunt, ne viribus humanis indagentur. Ergo de sacramentis
nihil inquisieris? Probare primum oportebat 7 , sacramenta 8 haec, ex
genere esse ἀκαταλήπτων et incompraehensibilium, Ad dementandos
discipulos, compendiaria ars impostorum est, Affirmare credendum
quicquid effutierint et si a quopiam rogati fuerint, quare nam talia
dicant. Interrogantium ora constringere et susurrare. Arcana sunt et
cabalistica 9 , adoranda non ediscenda, satis fuerit ἀυτὸς ἒφα. | Si dixe ris,
quomodo haec fieri possunt, Apostatam 10 Capernaitam 11 et Nicodemum
12 carnalem appellare. Verbum enim quomodo, ubi de Sacramentis
fit mentio, incredulae mentis iudicium est. Susurrijs illis primum
respondendum erit.
Non omnium mysteriorum eadem est ratio. Mysteria enim et sacramenta
nonunquam appellamus in genere, omnia occulta, quoquo
pacto, etiam si doceri ac disci poßint, modo a multis sint abstrusa, ut
quum dominus dicit: Vobis datum est nosse mysterium regni dei. 13 Et
Paulus orat, ut detur sibi sermo in apertione oris, quo notum faciat
mysterium Evangelij. 14 Prudentes sane negociatores distrahunt omnia
sua, ut illa sibi parent, quae compararent minime, si prorsus non cognoscerent,
15 at canibus et porcis tales margaritae non sunt offerendae. 16
Itaque multa dicuntur sacramenta, non quod initiatis sint incognita,
sed quod rudibus et nondum imbutis non sint revelata.
Sacramentorum igitur quaedam etiam mystis et initiatis sunt
inpervestigabilia, quaedam vero nihil prohibet, quin ab initiatis, quantum
ad sacramentorum rationem plene cognoscantur.
Ex priorum sacramentorum classe, quae nostram parvitatem modis
omnibus transcendunt, sunt sacramenta divinae generationis, proceßionis,
praedestinationis et aliorum, in quorum plerisque ultra nominum
cognitionem, modum perscrutari vituperabile ac damnosum fuerit,
quin et carni impossibile est de illis cognoscere aliquid.
Impostorum
ars.
Aiiij v Ipse dixit.
Mysteriorum
diversitas.
Impervestigabilia
sacramenta.
7 oportehat D.
8 sacramenmenta D.
9 cabalististica D.
10 Apostatatam D.
11 Joh 6,17.24.60.
12 Joh 3,1 ff.
13 Mt 13,11.
14 Eph 6,19.
15 Mt 13,45 f.
16 Mt 7,6.

6
AV r
Ecclesiastica
sacramenta quibus
incognita.
AV v
Iohannes Oecolampadi de his Verbis Domini, Hoc corpus meum, Expositio
Illis adnumera sacramentum ac arcanum incarnationis ac resurrectionis,
et omnia, quae praeter naturae ordi|nem mirabiliter a deo vel ab
angelis fiunt, Quomodo enim crassa nostra capita indagarent, quo
pacto, ex nihilo mundus eße coeperit, quo pacto ex pulvere tam elegans
corpus Adae prodierit? 17 Quo pacto Elizabet sterilis, vel virgo Maria foecundae
fuerint, 18 quo pacto mortui ante tot saecula in suis corporibus 19
at tantam gloriam sint resurrecturi? Succumberemus plane, nisi lucerna
in caliginoso hoc mundo nobis eßet VERBUM dei et nisi fidei iuvaremur
adminiculo, 20 Exclamantes cum Apostolo, O Altitudo, sapientiae et
scientiae dei, quam inscrutabilia sunt iudicia 21 eius et inpervestigabiles
viae eius. 22
Verum de his nunc non est sermo, sed de Ecclesiasticis quae ad exercitationem
et confeßionem fidei tradita sunt. Ut per ea vel in unam
militiam conscribamur, vel conscripti dignos nos professione testemur.
Pugnaret sane recte ac utiliter initiatum esse et ignorare quid actum
secum, modo ille qui initiatur usu mentis non careat, Quid enim symbolis
et monimentis sacramentorum commendetur, sciunt initiati,
rudes vero nesciunt. Quapropter et Doctores prisci, ubi parcius mysteriorum
meminerunt, dicunt. Sciunt imbuti quid dicamus. Itaque ut
prius dixi, sacramenta dicuntur mysteria, non quod domesticis fidei,
sed quod his qui foris sunt, abscondita sint, Si enim sacramenta ad
eruditionem instituta sunt, ut a visibilibus ad invisibilia manuducamur,
quomodo excitabuntur mentes nostrae, ab his quae modis omnibus
recondita? Non ignota sint oportet, quae aedificare debent. Neque
enim ex eorum genere sunt haec signa, e quo signum Gedeonis 23 vel
Noë 24 vel Ezechiae 25 , ut tam raris ac inu|sitatis modis eveniant. Nos
materiam afferimus, nos preces sacras dicimus, nos denique et quid
symbola velint, docere, vel quo ducere debeant, ab authore Christo edocti
sumus.
Sane quod Nicodemus audit a Domino. Esau Magister in Israel et
haec ignoras? 26 Non arguitur, in eo quod discendo avidus erat, sed quod
carnalem sectabatur intelligentiam.
17 Gen 2,7.
18 Lk 1,26.36 ff.
19
corpribus D.
20 2 Petr 1,19.
21 ciudita D.
22 Röm 11,33.
23 Ri 6,19 ff.36 ff.
24 Gen 9,16 f.
25 2 Kön 20,19.
26 Joh 3,10.

Iohannes Oecolampadi de his Verbis Domini, Hoc corpus meum, Expositio 7
Unde et subditur a Domino, si terrena dixi vobis et non creditis,
quomodo si caelestia dixero, creditis? 27 Et praeceptor optimus, tarditatem
discipuli ferens aequiter, nihilominus illum desiderio non frustratus
est, subiungens, quaenam sit regeneratio et quis regenerationis
modus. Nempe per fidem in Christum crucifixum, 28 tametsi tunc aliquanto
obscurius, prout temporis postulabat ratio. Similiter et Iudaeis
in Capernaum dicentibus. Quomodo hic poterit carnem suam ad manducandum
dare? 29 Abunde satisfactum erat si θεοδίδακτοι esse voluissent.
Clamant quidem durus est hic sermo, sed non manent, 30 donec
frangatur corticis duricies et nucleus appareat. Indigni profecto tantae
caenae lauticijs, atque adeo merentur ab his arceri omnes, qui mysteriorum
ignari sunt volentes, probare enim se et in illo debet homo, ac sic
de pane illo edere, sciens panem illum esse non communem, sed dominicum
et quomodo dominicum. 31 Barbaries plus quam Scythica vel Diomedea
est, in panis involucro ceu in enigmate, ipsam hospitis carnem
quaerere. Rusticitas est et stupor, non observare nec agnoscere, in quo
hospes benevolentiam suam doceat et pro spirituali carnalem requirere
caenam. Conferendi nimirum sunt Capernaum municipes, Achi Getheorum
regi. 32 Achis furibundum pronunciavit Davidem vafre se
humiliantem et mutantem | os ac salivam in barbitium despumantem,
Capernaitae arrepticium ac desipientem censent Christum promittentem
carnem suam ad manducandum. Aches prudentiam Davidis non
cognoscens illum dimittit. Capernaitae non intelligentes coelestem
sapientiam, a Christo retrocedunt. David dimissus a fratribus et omni
domo patris agnoscitur. 33 Retrocedentibus Capernaitis honeste confitentur
Apostoli per Petrum. Domine ad quem ibimus, verba vitae aeternae
habes et nos credimus et confitemur, quia tu es Christus filius dei
vivi. 34 Aches sunt et Capernaitae, qui a Christo retrocedentes, mysteria
ignorant et salivam cadentem in barbam, hoc est humilia verba Christi,
stultitiam credunt. Retrocedunt autem et ad perfectam Christi notitiam
non perveniunt, non solum qui a sermone Christi abhorrent, sed
etiam qui carnalem sibi mensam pollicentur, quasi in pane contenta sit
caro Christi. Petri autem et domestici Christi sunt, qui arcana sacra-
1. Reg. 21.
AVI r
Capernaitae.
Domestici
Christi.
27 Joh 3,12.
28 Joh 3,14–16.
29 Joh 6,52.
30 Joh 6,61.
31 1 Kor 11,29.
32 1 Sam 21,11 ff.
33 1 Sam 22,1.
34 Joh 6,68 f.; vgl. Mt 16,16.

8
Augustinus
expensus
supra psal. 34,
in prologo.
AVI v
De conse. dist, 2.
ac cesserunt.
Iohannes Oecolampadi de his Verbis Domini, Hoc corpus meum, Expositio
menta et a saeculis abscondita, clarius cognoscunt procul ab insaniae
probo alieni. Quibus autem tanta revelavit pater, 35 qui nescirent quae
sub panis et vini figura proponantur, illis ut et nos iungamur. Oramus.
Hic statim in ipso adhuc limine, nodum quendam Augustini explicare
nos decet. Adversarij enim animadvertentes, si quidem animadvertunt,
unde Allegoriam istam mutuati sumus, eiusdem Doctoris authoritate
nos deprimere et inde suum dogma stabilire nitentur, eo quod
eodem loco idem dicat. 36 Ferebatur Christus in manibus suis quando
ipsum corpus suum commendans ait: Hoc est corpus meum. 37 Ferebat
enim illud corpus in manibus suis. Videtis aiunt quomodo | se prodant
fallaces Capernaitae? Quare hoc Augustini dictum transiliunt? Quid
manifestius, quam quod dicit Christum habuisse corpus suum in
manu? Et est profecto in altario quod erat in coena.
Fratres, absque dolo et fideliter omnia proferemus et plenius
Augustini verba trutinabimus. Condonamus autem beato patri, Primo,
intempestivioris allegoriae ludum. Nam iuxta Hebraicam veritatem,
non est in Samuele ferebatur in manibus suis, sed collabebatur inter
manus eorum, 38 ut Hieronymus interpretatus est, neque hoc apud
Graecos sonat. παρεφέρετο ἐν ταῖς χερσὶν ἀυτοῦ, 39 est enim, labebatur
in manibus eius, vel iuxta idiomatis tropum, labebatur in manus eius,
vel inter manus eius, regis scilicet vel ministri. Nam ἀυτοῦ, graecis non
ubique reciprocum est. Hebraeus sane in plurali dicit, ‏,בְּיָרָם in manum
eorum, Sed demus hoc linguae imperitiae. Porro viderint adversarij acutius,
quid dicat Augustinus. Non simpliciter, inquit, ferebat corpus, sed
praemisit, commendans corpus, nimirum in sacramento. Et subdit,
Ipsa est humilitas Domini nostri Iesu Christi. Quo brevi dicto foelicem
aperit allegoriam, collabentis David. Collabi enim inter manus, vel ferre
se in manibus. Est infirmitatem testari, quae usque in hodiernum diem
quam vera fuerit, symbolo panis docetur. 40
Et hoc etiam est, quod in sequenti sermone dicit. 41 Quia cum commendaret,
ipsum corpus suum et sanguinem suum, accepit in manus
suas quod norunt fideles et ipse se portabat quodam modo quum diceret,
Hoc est corpus meum, 42 Hic interrogarim eos, qui urgere nos cupi-
35 Mt 11,25.
36 Aug. in Ps. 33 1,10 (CChr. SL 38,281,1 ff.).
37 Mt 26,26; Mk 14,22; Lk 22,19; 1 Kor 11,24.
38 Vgl. 1 Sam 21.
39 1 Sam 21,1.
40 1 Kor 11,26.
41 Aug. in Ps. 33 2,2 (CChr. SL 38,238,4 ff.).
42 Mt 26,26; Lk 22,19; Mk 14,22; 1 Kor 11,24.

Iohannes Oecolampadi de his Verbis Domini, Hoc corpus meum, Expositio 9
unt his ver|bis, quid sibi velit cum dicit. Quod norunt fideles? Putarint
ne fidelibus sacramenta ignota? Quid volunt sibi verba illa, Quodammodo,
et Commendat? Audacter proloquendum erat, si declarabat ibi
esse corpus suum. Dum dicit, Quodammodo, sicut ex alijs locis manifestum
erit, intellegit, corpus suum adesse, ut in sacramento, id quod
non arguit localem corporis in pane praesentiam, ut ibi dicamus eße
corpus reale, ubi est in sacramento.
Neque est quod contendatur, norunt quidem fideles sacramenta,
sed ignorant modum quo in sacramentis sint, quae illic esse creduntur.
Verum clarissimo testimonio eiusdem Augustini docebimus, non esse
in hoc sacramento, quod vel miraculum sit, vel hominis captum excedat.
Nam de illis quae significant et quae admiramur ac cognoscere vel
non cognoscere valemus, aperte tradit in libris de Trinitate, 43 ponens
novem genera miraculorum et signorum, quae divinitatis aliquid sensibus
adnuncient.
Primum si persona dei in angelo demonstretur. Secundum si in specie,
quae non est angelus, sed quae per Angelum disponitur et iam erat
corpus et ad hoc demonstrandum in aliquam mutationem assumitur.
Tertium si in specie, quae per angelum disponitur et ad hoc exoritur.
Quartum si in homine propheta qui verba dei loquitur ut si praemittat,
haec dicit dominus. Quintum, si idem fiat nullo tali dicto praemisso, ut
dum Psaltes dicit. 44 Intellectum tibi dabo, Sextum, si in factis hoc gerat
propheta, ut dum propheta vestimentum divisit in duodecim partes. 45
Septimum, si in re, quae non est propheta, etiam in terrenis re|bus existente,
ut dum Iacob erigit lapidem. 46 Octavum, in re quae fit eadem specie
vel aliquantulum mansura, ut serpens aeneus, qui in speciem veri
serpentis, 47 vel literae ad significandum factae (opinor in nomine tetragrammate.)
Nonum, si in re quae fit quidem eadem specie, sed peracto
ministerio transitura. Sic panis ad hoc factus, in accipiendo sacramento,
consumitur. Pape, quanta in his postremis docet. Discere enim poteris,
nullum ibi esse miraculum id quod postea testatur fieri in apparationibus
quas angeli operantur. Discere licet non assumi in hoc sacramento
res cum aliqua mutatione, ut dum virga in serpentem vertitur. 48 Maxime
autem observa rem assumi ipso ministerio transituram. Quae
omnia tanquam ipsissimas abominationes execratur et anathemizat
AVII r
Cavilli
dilutio.
Quae sint
mirabilia et
signa liber 3
ca. 10. de
Trinitate.
AVII v
Non mutantur
res in
sacramento
sumptae.
Anathema
Lombardi et
43 Aug. trin. III,10 (CChr. SL 50,147–149).
44 Ps 32,8.
45 1 Kön 11,30.
46 Gen 28,18–22.
47 Num 21,8.
48
Ex 4,2 ff.

10
ecclesiae Romae
in Augustino.
Nihil mirandum
fit ab
homine in
sacramentis.
AVIII r
Pro. 23.
AVIII v
Iohannes Oecolampadi de his Verbis Domini, Hoc corpus meum, Expositio
ὁ γνωμολόγος cum Romana Ecclesia, quam utinam illustret dominus,
ut sit quod eße praedicata est. Insuper eodem capite clarius rem agit,
inscitiam posteriorum saeculorum, quantum in ipso erat praecavens.
Dicit enim ea quae per angelos fiunt admiranda et intelligenda, quae
vero per homines intelligenda tantummodo, Dixerat autem supra quae
per homines fiant. De quibus iterum subijcit: Quia haec homini nota
sunt, 49 quia per hominem fiunt, honorem tanquam religiosa possunt
habere, stuporem tanquam mira non possunt. Itaque illa quae per angelos
fiunt, quo difficiliora et ignotiora eo mirabiliora sunt nobis, illis
autem tanquam suae actiones notae atque faciles. Et iterum ut et de
sacrato pane eum loqui non possis ire inficias. Illas inquit, etiam nubes
et ignes quo modo fecerint, vel assumpserint ad significandum quod
annunciabant | etiam si dominus vel spiritus sanctus, illis corporalibus
formis ostendebatur, quis novit hominum, sicut infantes non
norunt quod in altari ponitur et peracta pietatis celebratione consumitur,
unde vel quomodo conflatur, unde in usum religionis assumatur.
Et si nunquam discant, experimento vel suo vel aliorum et nunquam
illam rerum speciem videant, nisi inter celebrationem sacramentorum,
cum offertur et datur, Dicaturque illis authoritate gravissima, cuius
corpus et sanguis sit, nihil aliud credant nisi omnino in illa specie deum
oculis apparuisse mortalium et de latere tali percusso, liquorem illum
omnino fluxisse. Mihi autem omnino utile est, ut meminerim virium
mearum, fratresque meos admoneam, ut et ipsi meminerint virium
suarum, ne ultra, quam tutum est humana progrediatur infirmitas. 50
Haec apud Augustinum, qui non vult nos pueriliter sapere, sed intelligere,
ut sciamus quid haec significent, quae absque miraculo fiunt, non
vult nos ultra quam decet infirmos. At nunc insani, superbi, ac indociles
dicimur, si hoc more de sacris disseramus. Quanto satius fuerit, parere
Augustino et consentire ei, qui nullum agnoscit miraculum, nullamque
mutationem talem, sed fatetur panem assumi in signum tantum, hocque
nostram ratiocinationem non subterfugere. An non iustius et Salomonis
Sapientissimi verba audiemus dicentis: 51 Quando sederis ut
comedas cum principe diligenter attende, quae apposita ante faciem
tuam et statue cultrum in gutture tuo, si tamen habes in potestate
animam tuam. | Sapiens iubet diligenter attendam quae praeposita
sunt, impostor stipitem me vult et vim verbi non scrutantem. Unde vel
impudens redderer allatis edulijs non contentus, vel incivilis et superbus,
allata fastidiens.
49 Aug. trin. III,10 (CChr. SL 50,147,30–35).
50 Aug. trin. III,10 (CChr SL 50,149,75–90).
51 Pro. 23,1.

Iohannes Oecolampadi de his Verbis Domini, Hoc corpus meum, Expositio 11
Caeterum copiosioribus coniecturis probabimus, nullum hic miraculum
fieri et proinde nihil ultra captum nostrum. Admiramur enim
omnia et sola, quae ultra nostras vires vel rarius fiunt. Receptum itaque
est apud solidos Theologos, non esse celebranda miracula, quae canonicarum
scripturarum authoritate non commendantur. At si ut habet τοῦ
γνωμολόγου opinio, Corpus Christi, hoc modo ut illi aiunt, in altari est,
plus miraculorum in uno pane haberemus, quam in ullis dei operibus,
fierentque illa non semel, ut mundi creatio, vel mortuorum resurrectio,
non quottidie, ut in deserto Mannae pluvia, 52 non certo tempore, ut in
piscina probatica salutifer aquae motus. 53 Sed quottidie, saepius et
innumeris in locis, atque praeter signorum ac miraculorum singularium
rationem, quorum natura est manifeste ac efficaciter infirmorum
animos in fide recreare, Haec autem latentia sunt et secundum vos invisibilia,
sensusque fallentia et sic fidem non promovent, sed infirmant,
conscientias absque fructu reddunt attonitas, ac torquent magis quam
ullum aliud. Denique quod mysticis verbis pie doctum est, demoliuntur
et a Dominicae mortis memoria in sui rapiunt admirationem. Non
amant latibula, summae charitatis indiciae Psaltes dicit. 54 Memoriam
mirabilium suorum fecit, escam dedit timentibus se. Quod si et memoria
mirabilis erit, | memoriae alia facienda memoria, quae et ipsa miraculum
fortassis et sic nullus finis erit miraculorum.
Porro haud scio an ullus ex priscis doctoribus miraculum hoc pro
miraculo celebrarit, certe nullus pro tanto, quantum facitis. Quare
Augustinus in catalogo mirabilium sacrae scripturae, manifestarium
illud miraculum obticuit? Paris negligentiae, accusari posset etiam
Nazanzenus Gregorius, qui miracula Evangelistarum numeris complexus
est. Fortassis Damascenus et posteriores quidam tale quiddam magnificant.
Sed non morabitur prudentem lectorem qui multis argumentis
parum solidum se declarat. Hinc etiam post alias coniecturas librum
de sacramentis non esse Ambrosij cui inscribitur, verisimile sed scioli
cuiusdam qui in re valde seria, ludicris argumentis agere pro nihilo
habuit. Arguit enim a poßibile ad inesse, Deus potest talia miracula
facere, igitur et maiora facit. Qua consequentia et ego Pauli doctrinam,
Mose mansuetudinem et Ioannis continentiam possedero. Futurus
hodie et angelus, Neque enim Deo impossibile omne verbum. Atqui
probandum erat, num deus velit, num voluntatem suam verbo declararit,
num verbum voluntatem evidenter notam faciat?
Axioma
Theologorum.
Multiplicitas
miraculorum
in pane supra
omnia dei
opera, sine
causa.
Quae incommoda
ex somniatis
miraculis.
B r Memoriae
memoria.
Augustinus
iter miracula
non reputat
panem.
Nazanzenus
Damascenus.
Liber sacramenti
falso inscriptus
Ambrosius.
52 Ex 16,4 ff.
53 Joh 5,2 ff.
54 Ps 86,5.15; 103,8; 107,31; 111,4; 145,8.

12
Non plus admiratus
panis
apostolorum
tempore, quam
agni esus. B v
Nihil dubitatum
aut quaesitum
unquam
de hoc pane in
scriptura.
Prodigiosae
in pane
imposturae.
Bij r
Iohannes Oecolampadi de his Verbis Domini, Hoc corpus meum, Expositio
Certum est, ecclesiam tempore Apostolorum, quo spiritualibus
donis locupletior erat, quam nunc est, miraculum hoc, si pro miraculo
habuit, non admiratam fuisse. Ad miracula alia multo minora obstupescebant
Apostoli. Supra hoc autem non plus admirationis tenuit
Apostolos quam supra agni pascalis esu, proinde et ne verbum | quidem
interrogabant, alioqui ad fastidium et importunitatem usque,
etiam plaeraque intempestive sciscitantes, nunc de patre 55 nunc de
proditore, 56 nunc de via 57 et pusillo temporis, 58 quo non videndus, de
primatu, 59 deque eo quod non esset mundo se manifestaturus. 60 Qui
fit autem quod resurrectio tot signis evidentibus, per dies quadriginta
innotuit, hoc ne uno quidem per omnem scripturam, quum sane ad
ipsum statuendum multis erat opus signis et prodigijs. Neque nobis
afferere tutum est, quod illa tradita sint, etiam si facta eßent, quae scripta
non sunt, Quem canonem licet quidam contemnant, certum tamen,
ex Epistola ad Hebraeos patet, in qua legitur, Melchizedech sine patre et
matre, 61 eo quod illorum mentionem nullam faciant literae sacrae,
quum tamen palam sit, neminem ex filijs Adam absque patre et matre.
Atqui Satan ut occultum, ubi nullum erat, miraculum fingeret,
quot interim ludibria molitus est? Ea enim quae falsa ac superstitioni
praecipue serviunt, cui tribueremus rectius quam mendaciorum
patri, 62 cui studium est varijs ludificationibus generi hominum imponendo,
ab adoratione patris avellere? Nam ut concedamus interim,
multa mirabiliter circa sacramentum hoc fieri, etiam per bonos angelos,
illa tamen eo tendunt, ut probent Corpus Christi in ipso pane, sed ut
nostrum erga res sacras affectum parum pium adiuvent. Obscurare
autem solet cacadaemon, simplicium mentes, ut ob aliud quam facta
sint, facta interpraetentur. Alibi visus dicitur panis versus in carnem,
alibi digiti formam induit, alio loco visa in eo est puelli figu|ra. Est ubi
cruentarit, asservaturque in nonnullis locis cruor ille et festos dies
meruit novae serviens idololatriae. Quae quantum moveant alios facile
ex cultu patet, me vero, ne tantillum quidem, qui non ignorem quid
permittat deus propter peccata nostra et didici a domino regnaturum
55 Joh 14,8.
56 Lk 22,23.
57 Joh 14,5.
58 Joh 16,17.
59 Mk 9,33.
60 Joh 7,4.
61 Hebr 7,3.
62 Joh 8,44.

Iohannes Oecolampadi de his Verbis Domini, Hoc corpus meum, Expositio 13
antichristum in signis et prodigijs mendacibus, 63 angelumque satanae
in angelum lucis se transfigurare, 64 Apud eos, qui gentilium hystorias
evoluerunt non est rarum, sanguine pluisse. Narrat Iulius Obsequens
Caurae et Cerae terram rivis sanguinis fluxisse, 65 quod et per Mosen
dominus in Aegypto est operatus imitantibus in hoc et magis. 66 Idem
Iulius author est, In Albano monte, e pollice Iovis sanguinem manasse.
67 Livius testis Romae pluisse carne. 68 Quintus vero Curtius author
est, Tyro ab Alexandro obsessa, panem cruorem in mensa sudaße. 69
Cruentasse in Germania et imagines confossae feruntur, quae omnia
daemonum ludificationibus accidunt. Et quis tam vecors qui inesse illis
humana corpora, dicat? Roma quid hodie fere in singulis templis admirandum
obtrudat viatoribus religiosis, ne quod verum est, dicam superstitiosis,
omnibus innotescit, Et quod datum est Satanae imponere, his
qui veritatem in iniusticia detinent. 70
Exemplum 71 autem et ex primo Irenaei contra haereses pro feram, 72
de Marco mago Valentini haeretici discipulo, Hic calice vino mixto fingebat
se gratias agere et prolixa invocatione, rubicundum et purpureum
apparere faciebat, ut putaretur ea gratia ab his, quae sunt super
omnia suum sanguinem stillare, in illius calicem per invocationem
eius et | valde concupiscere praesentes ex illo gustare poculo, ut et in eos
stillet, quae per magum hunc vocatur gratia. Rursus mulieribus dans
calices mixtos, ipsas gratias agere iubet praesente se et ubi hoc factum
est, ipse alium calicem multo maiorem, quam est ille in quo illa seducta
eucharistiam facit, proferens et transfundens a minori, qui est a mulieris
eucharistia factus, in eum qui est ab alio allatus multo maiorem, statim
dicens: Ita illa, quae est ante omnia inexcogitabilis et inenarabilis
gratia adimpleat tuum intus hominem, multiplicet in te agnitionem 73
suam, inseminans granum synapis in bonam terram. Et alia quaedam
dicens, in insaniam mittens illam infoelicem, ad mirabilia faciendo.
Apparuit, quando maior calix adimpletus est de monori calice, ut et
Prodigia apud
gentes opera
Satanae.
Romana
commenta.
Irenaeus liber
1. ca. 9 Marcus
Magus.
Bij v
63
2 Thess 2,8 f.
64
2 Kor 11,14.
65
Obseq. Liber de prodigiis 4.
66
Ex 7,22.
67 Obseq. Liber de prodigiis 4.
68 Liv. Ab ur. con. 3,10.
69 Curt. historiae Alexandri Magni 4,2.
70 Röm 1,18.
71 Exemphlum D.
72 Iren. adv. haer. I,15,6.
73 agitionent D.

14
Biij r
Cyprianus
sermone de
lapsis.
Peccantes in
signa et rerum
figuras, ultionem
senserunt.
Ambrosius.
Biij v
Iohannes Oecolampadi de his Verbis Domini, Hoc corpus meum, Expositio
superfunderet ex eo. Et alia quaedam dissinilia faciens exterminavit et
abstraxit post se multas. Datur autem intelligi eum et daemonem
quendam habere, per quem ipse quoque prophetare videtur et quotquot
dignos putat fieri participes suae gratiae, prophetare facit. Maxime
enim circa mulieres vacat, easque honestas et ditißimas. Haec Irenaeus,
Non dicam tamen homestatis gratia, quae impurißimus haereticus
facere non omittebat. Quis non abhorreret ab hisce diabolicis praestigijs?
Tam non est novum serpenti antiquo, sanctissimis quibusque
abuti, Et adhuc suspecta minus sunt signa quam simplex veritas? Quod
si quis contendat, divinitus quaedam fieri, ut quod propter indignam
mensae illius participationem, Corinthiorum alij obdormierunt, alij
infirmati sunt 74 et hodie plaerique vindictam | domini non evadant. Et
commemorat Cyprianus martyr quandam igne deterritam, quum aperire
vellet arcam in qua sanctum Domini, Aliam a daemonibus possessam
et iterum aliam mortem sibi conscivisse indigne communicantem,
cuidam etiam contrectatum sanctum in cinerem mutatum. Non contradico,
manum esse Domini, sed hac ratione non evincitur, unitum
pani corpus, vel corpus in pane, alioqui et cinerem probabis. Etiam symbola
sanctarum rerum polluisse, ultionem a iusto deo exigit, ut in
Nadab et Abihu. 75 Nonne et qui baptisma irrident, flagellari a Deo
merentur? Et non ambigo, quin multi male perditi sunt, qui mala conscientia
tingi se fecerunt, nec tamen propterea, aquae addictum corpus
vel sanguinem fatemur, tametsi abluti sanguine Christi se ablutos glorientur,
in quo baptismus consecratus est. Sicut igitur temeratores mysteriorum
iure poenam luunt, ita religiosis cultoribus ad miraculum
usque prodest fidei simplex et inadulterata pietas. Quale est quod
Ambrosius de fratre Satyro narrat, 76 quem munitum Eucharistia in colliorario
ligata, naufragium non perdidit, Quale et hoc est quod de sacerdote
legitur, qui per medios ignes Eucharistiam gestans evasit. At nulla
his exemplis efficatia probandi est, quandoquidem similia contingunt
et alias ob causas. Convaluerunt a corporalibus morbis baptizati. Sanarunt
multos sudoriola ac semicinctia et umbra Petri. 77 Dabimus igitur
et omnibus illis immixtam quandam divinam virtutem? Quod si fecerimus,
quanta divinae adumbratio virtutis erit? Illa enim quanto purius
nos adiuvat, tanto maior | esse comprobatur. In summa, scriptura tam
nullis miraculis hoc sacramentum insignivit, quam baptismum, in hoc
74 1 Kor 11,27 ff.
75 Lev 10,1 ff.
76 Vgl. Ambr. exc. Sat.
77 Apg. 5,15; 19,12.

Iohannes Oecolampadi de his Verbis Domini, Hoc corpus meum, Expositio 15
ut delitescens, corporaliter sit corpus in pane, Etiamsi irreligiose tractantes
sacra pro sua impietate 78 dignam luerunt poenam. Unde et nos
recte dicemus, rem illam omnium maximam et miraculum miraculorum
secundum vos, apostolos non fuiße admiratos. Recumbebant enim
et nec exurexisse in caena perhibentur.
Audire mihi videor, quid respondendum quidam opinentur, nempe
id quod ipse olim respondissem, nondum illustratos spiritu sancto
apostolos, simpliciter et obedienter quod sat pie erat, accepisse de pane
et bibisse de calice et propterea absque admiratione fuisse, alioquin
mirum erat, Petrum in lotione pedum tam obstinate resistere 79 et in re
multo magis stupenda, ne mutivisse quidem, Quanto scilicet admirabilius
domini carnem manducare, quam a domino lavari, Verum hoc
nihil fuerit respondere neque verisimile, quandoquidem et post datum
spiritum sanctum, nihil super ea re literis proditum est. Sed sicut in
verbo dei ac precibus simpliciter permansisse leguntur ita et in hoc
frangendi panem ritu. 80 Doceri velim ubi caeremonarium 81 ille immodicus
apparatus? Ubi adoratio? Ubi admiratio? Ubique indicatur pura
simplexque religio et commendatur cum pietate charitas. Profecto si
divina lege debitores sumus, ut panem illum sacrum, nostris temporibus
tanta religione servemus, colamus et celebremus, quid ab eo cultu
exemit apostolos? Cur non emendicavit Paulus a Macedonibus et Corinthijs,
82 quo reservatum panem ornaret, ut praesens Christus adoretur,
Haec non ideo | dixerim, quod indecenter sacra tractanda censeam, sed
ut a saeculis apostolorum doceam, quis cultus fuerit Christi, quando
adhuc recens effusus sanguis eius ardentia pectora imbuebat. Caeterum
memores erant dicti dominici. Pauperes semper vobiscum habetis, me
autem non semper habetis. 83 Christum sedentem in coelis ad dexteram
patris peregrini in hoc saeculo et viduati sponso requirebant, Unde et
postea conciliorum decreto, dominicis diebus γονυκλισίαι interdicte et
erectis in coelum vultibus stationes iussae sunt, quo satis liquet ubi
Christum, an in coelo vel pane adorarint. 84 Porro ut corporali erectioni
respondeat animorum vivacitas, etiam hodie in sacris operationibus
more vetustissimo admonemur, Sursum corda audientes, non dicitur
Corda advertite erga panem, vel erga altarium, sed sursum, ubi scilicet
Petrus nolens a
Christo lavari.
nihil emendicatum
pro
ornando pane.
Ab Apostolis.
Biiij r
Matth. 19.
Ubi quaerendus
Christus.
Sursum corda
cur dici solitum.
78
impietete D.
79
Joh 13,8.
80
Apg 2,42.
81
caerenonarium D.
82
Röm 15,26; 1 Kor 16,5 ff.
83
Mt 26,11.
84
Vgl. Basil. spir. 27,66 (FC 12,279).

16
Eusebius
Hieronymus
Cypria.
Biiij v
Unde haec
nova panis
religio.
Romanis pontificibus.
Festum Corporis
Christi
quale.
Impudentia.
BV r
Iohannes Oecolampadi de his Verbis Domini, Hoc corpus meum, Expositio
est Christus in dextera patris sedens. 85 Et ne latius digrediamur, poterimus
et ex patrum moribus depraehendere quod nihil horum quae nunc
vulgus solet mirari soliti sint. Testantur hystoriae, Eucharistiam quosdam
domi esitasse, quosdam pueris in manus tradidisse infirmis portandam,
quosdam vimineis canistris attulisse, quosdam et infantulis
communicaße. Qui sane si hoc modo affuisse credidissent, exclamaßent.
Domine non sum idoneus ut solvam corrigiam calcianemtorum 86
et cum Regulo. Domine non sum dignus ut intres sub tectum. 87 Porro
et nos si vere et toto corde crederemus hoc modo Christum presto,
mirum si ab adoratione avelli possumus et non dies ac noctes ante
panem illum prosternimur et pro matutinis et vespertinis horis hoc
solum agimus? Attamem parum abest, quin hucusque | prorepserit
Monasteriorum quorundam superstitio, Quae res, si tam sancta, tamque
pia, quid ad eam opus diplomatis pontificijs? Cur tam diu dilata?
Sed argumentum est, quod doctiores, sapientioresque episcopi principio
negarunt, a potentiore conceßum et quod patrum non instituit prudentia,
sequentium admisit potestas 88 , ne dicam temeritas. Aiunt
autem et quosdam ex Romanis Episcopis curasse ante se ferri panem
hunc quoquo irent.
Palam autem est, quanto fastu, quam immodico luxu, quanta so -
lennitate Festum Corporis Christi, quod vocant, agatur, in quo, quod
Christo dignum sit, video minimum. Intermittitur annunciatio verbi,
quo locus sit ludis et caeremonijs, Ignoratur verus Eucharistiae usus,
aperitur idololatriae fenesta, Exaggerantur 89 supra modum superstitiones
in domibus, agrisque lustrandis. Mulieres in cultu meretricio,
sacerdotes amasiorum more compti in fastu regio, milites in armatura
truculenti et quaecunque olim contempta ab Apostolis, nunc exinanita
gloria crucis, tanquam summa producuntur, visunturque, aurum,
argentum, gemmae, tabulae, imagines, spectacula, cymbala, beluata
pulvinaria, purpurae, flores, tormenta, symposia, atque adeo parum
video sobrietatis, minus, imo ferme nihil, verae religionis. Tanta mala
semel invexit impudentia, quae omnia miraculo debemus, quod fingentes,
scripturamque non intelligentes, scire plus quam par sit et ultra
apostolos ipsos eminere voluimus, quos ut vel parum pios, vel indoctos
taxamus et nos, ut vel magis pios vel doctiores efferimus. At mihi satis
persuasum est, nullum hoc loco miracu|lum celebrandum in pane,
85
Kol 3,1.
86
Joh 1,27.
87
Mt 8,8.
88 pptestas D.
89
Exaggerantnr D.

Iohannes Oecolampadi de his Verbis Domini, Hoc corpus meum, Expositio 17
quamvis non negem sacramentis operari deum in nobis mirifica, dum
sese uberius et suavius spiritus qui datus est nobis, explicat, siquidem
non deest credulitas, quae ut fiant pauci intelligunt et soli qui experiuntur,
de quo suo loco. Nunc satis est didicisse, non esse insaniam, nec
supra humanam rationem, si intelligere conemur, quid sit et quomodo
se habeat huius mysterij ratio, prosequamur et alia.
Non satis visum erat, nos pro insanis haberi, nisi et veritati contradicere,
quod extremae malitiae est, denunciaremur: Ut semel omnem
apud omnes ammittamus fidem. Quis enim crederet veritatis hostibus?
Hinc fit, ut negari a nobis, Evangelia et asserere Christum non esse
deum, evertere totum Christianismum, concionatores quidam audacter
in nos declament. Quid negatis aiunt, Corpus Christi corporaliter praesens
pani, quum Matthaeus, Marcus, Lucas et Paulus, uno ore dicant.
Hoc est corpus meum? 90 Neque testimonia quis alia attulerit maioris
vel authoritatis vel veritatis, date gloriam deo et in nomine Iesu flectite
genua, si praelium domini praeliari vultis, cur gladium verbi dei reijcitis?
91 Amici parcius calumnia haec qua nos perstringitis, intollerabilis
est Christiano, cuius fuerit verbis Christi omnibus fidem habere, Neceße
enim est Christum abnegare in omnibus et mendacem facere, vel illi
in omnibus credere. Nam qui in uno discredit, in nullo credit et si in
quibusdam non contradicit, non tamen in illis Christum audit, sed
assentit, quia alioquin persuasum erat. Non reclamamus autem Evangelistis
92 , sed adora|mus etiam Iota et apicem minimum. In labijs
Christi non est inventum mendacium et propterea verbum eius et
nobis in lucernam est, quod oramus ut perpetuo luceat, 93 non enim in
omnium cordibus lucet, purgatos amat oculos, invidiae expertes et in
extremis verborum corticibus non haerentes. Quae licet suspiciamus,
non est nobis tamen tanta illorum cura, quanta ut introspiciamus
reconditiora et quis ipsissimus verborum sensus. Hoc nimirum vult,
quod indigni quidam Chrysostomi lectores, adversus nos, tanquam
certi de victoria, ex Homilia Ixxxiij promunt, quem scio non loqui contra
nos, utut verba sonant. Sunt autem haec eius verba, 94 Credamus itaque
ubique deo, neque repugnemus ei, etiamsi sensui et cogitationi
nostrae absurdum esse videatur, quod dicit. Superetque et sensum et
rationem nostram. Quod in omnibus et praecipue in mysterijs faciamus,
non illa quae ante nos iacent solummodo aspicientes, sed verba
Calumniae adversariorum.
BV v
Quales exposcat
verbum.
90
Mt 26,26; Lk 22,19; Mk 14,22; 1 Kor 11,24.
91
Eph 6,17.
92
Evanglistis D.
93
2 Petr 1,19; Ps 119,105.
94
Joh. Chrys. Mt. hom. 83,1 (PG 58,743).

G7 r
ANTISYNGRAMMA AD SUEVOS
ΣΥΓΓΡΑΜΜΑ.
1
G7 v
Iohannes Lachmannus Heylpronnensis, Erhardus Schnepfius Wimpinensis,
Bernhardus Grieblerus Gemmingensis, Iohannes Geylingius
Ulsfeldensis, Martinus Germanus Firveldensis, Iohannes Gallus Sulcefeldensis,
Ulricus Vuissacensis Suigerus, Iohannes Valtensis, Volfgangus
Taurus Orendelsalinus, Iohannes Heroldius, Iohannes Rudolphi Orengiacensis,
Iohannes Isenmannus, Michael Gretterus, Iohannes Brentzius
et alij Halae Suevorum congregati Ecclesiastae, Iohanni Oecolampadio
apud Basilienses Christum praedicanti.
GRATIA, MISERICORDIA, pax a Deo et domino nostro Iesu Christo
Amen. Cogit nos. Oecolampadi in Christo amicißime, charitas (per
quam nos qui non paucis Sueviae partibus Christum adnuntiamus, ne
contentioni perniciosißimae in ecclesia pesti studeremus, sancte adiurasti)
ut libello tuo, quem in vulgus, de expositione verborum, Hoc est
Corpus meum, 1 aedidisti, literis respondeamus. Cogit et FIDES, ut quae
credimus, loquamur. Nam cum ille tuus libellus de Coena Domini esset
lectus, quid nobis faciendum esset? Silendum ne? At fides in Christum
erumpere ac sese orbi declarare etiamnum in medijs tentationibus
gestit, tantum abest ut vel eloquentia, vel humana authoritate, a confeßione
deterrreatur. Factus est et nobis, ut propheta ait, sermo Domini
ignis exaestuans, et clausus in oßibus nostris, defecimus, ferre non sustinentes.
An potius aedito in orbem libello, nostram fidem tuae opinioni
e rationibus, audies proculdubio, qualibus collectae, diversam testaremur?
Sed prohibebat charitas, ut te non ante admonitum per ora
hominum traduceremus. 2
AN T I S Y N G R A M M A.
IOANNES OECOLAMPADIUS.
Ecclesiastis, qui nuper HALAE
Suevorum congregati, pacem
et veritatem a Christo.
1 Mt 26,26.; Lk 22,19; Mk 14,22; 1 Kor 11,24.
2 Brenz, 234:6–29.

Ad ecclesiastas Suevos Antisyngramma 105
Si Christianis omnibus, fratres dilecti, par esset in cognoscenda veritate,
mentis acrimonia, vel in ea quam cognoverunt servanda, fidelis
constantia, vel si de solae nominis mei, iniuria liber vester ageret, satius
ac consultius existimarem, profundo silentio expectare, donec intumescens
ille vestri syngrammatis aestus, sponte defervescens, in seipso subsideret,
quam antisyngrammate periclitari, ne ultra vobis humani
quippiam accidat. Id quod et multo gratius. Neque enim tam male sedatum
mihi in ferendis fratrum morositatibus ingenium. At quum videam
bonam hominum partem propensiorem, ut fucata pro veris recipiat
credulitate temeraria, quam ut audita sincero iudicio expendat, haud
ausim committere, ut mea patientia neglectos se ulli querantur, si verita|tem,
quam semel bene mihi conscius profiteri cepi, primo vestro
occursu fractus, ipse non agnoscere videar.
Igitur nemo mihi succensuerit, denuo in lucem prodeunti. Iterum
enim me neceßitas evocat et non minus, quam pridem. Quin potius
conferatur, quid utrinque scriptum et veritati faveatur. Apparebit, Utri
fidem vel opinionem foveant, utri firmioribus utantur rationibus, id
quod et facturos vos confido. Admonuerim igitur principio prout mihi
coniectare datum est, calorem illum, qui ossa vestra coquit, haud me -
diocriter suspectum. Vereor enim, quod neque a verbo Domini, neque a
fide vel charitate, fomenta quae praetexit, sumpserit, sed magis prohibeat,
ne insignia illa vestra dona, suis, ut antea solita sunt, fungantur
officijs. Fidei flamma pridem relucebat purius. Charitatis ardor pridem
oblambebat blandius. Nunc incircumspectius taxantur quaeque, nunc
molestius exaggerantur suspiciones. Ut alia taceam, indubitatum est,
non esse vestrum ignem de quo scribitis, eundem cum eo quo sanctißimum
prophetae pectus exarsit. 3 Neque enim Phasuris contubernio
sum, Habuit enim, habebitque semper, ut spero in deo salute mea,
suam apud me dignitatem verbum domini, vel saltem eam, ne contradicerem.
Proinde remittere licebat aestum istum immodicum et solita
tranquillitate causam pensiculare. Nihil enim adversus fidem vel charitatem
attentatum, nihil iussum quod impium, nihil commissum quod
cuiuspiam animae damnosum. Quaesita est gloria Christi, | quaesita
religionis nostrae synceritas, quaesita fratrum utilitas, Et unde ignis
ille? Haud mirum si tantum charitatis specimen protulerit, ut prius
admonere me dignaremini, quam orbi innotesceretis. Eam charitatem
servant et duces belli, qui depopulationem honestatam arbitrantur, si
minas praemiserint et ijs, quod bello nequeunt, extorserint. Minatae
enim sunt et vestrorum τῶν ψευδαδέλφων (non enim omnes arguo)
G8 r
G8 v
3
Jer 20,9.

106
2
H r
H v
Ad ecclesiastas Suevos Antisyngramma
literae, modis omnibus aedendum libellum. Et alia quae non dico, nisi
Palinodiam canerem. Neque ingratum fuisset id beneficij, quantulumcumque
erat, si locum habuisset mea brevis et unius diei responsio.
Qualiter autem excepta fuerit ea, si non aliunde, certum est ex praecipitata
illa vestri libelli aeditione, cognosci potuisse. Quae meo nomine,
me non tam male habet. Nam si rem poenitius introspexero, non
tam me traducit, quam ad veritatem cognoscendam promovet, apud eos
qui iudicio valent, vosipsos, quali tunc animo fueritis, delinians. Quamvis
interim simplicioribus quiddam offendiculi inde suboriri verear,
propter quos, ut res postulat, ne et illos et vos contempsisse videar,
quantum ad innocentiam meam et doctrinae veritatem attinet, rationem
nunc reddam. Animos praeparet DOMINUS, ut veritatis fiant
quam capacißimi.
SYNGRAMMA. Patrem in Christo venerandum hactenus, quotquot
nostrum sunt, te agnovimus, quid nos non ut filios tuos tractasti? Vide
enim quam belle | conveniat, ut tu primum non admonitis nobis in
Ecclesiis nostris, quibus non nostris meritis, sed dei munere praesumus,
de Coena dominica dißidium excites. Dein vero ut charitatem servemus
multis argumentis suades.
Quod si tantopere ab alijs charitatem expectas, cur dissensionis
semina prior iecisti? Pater aleam ponis et filios ludere prohibes. 4
ANTISYNGRAMMA. Ut nulla ducor paenitudine, siquid beneficiorum
meorum foeliciter apud vos collocatum promeruit, quod me pro
patre agnoveritis. Ita nullum ingratitudini locum relinquam, si immeritum
tanto prosequuti fuistis honore. Utroque sane nomine licere
mihi arbitratus sum, si non patris, certe amici et fratris officio fungi,
communicando quicquid nunc aliquot annis in Ecclesiasticis doctoribus
versanti occurrisset, quod tardioribus. Siqui essent: Ad veri indagandi
frugem conducere videretur. Neque hoc alienum a charitatis studio
habitum est unquam. Proinde non video, quamobrem primus charitatis
foedus ruperim vel quam aleam ludendam filijs proposuerim.
Adeo autem integrum est pectus meum et pristini amoris tenax, ut cum
non desint ex amicis, qui nobis tanquam severioribus succenseant, ego
bene precer et vestram deplorem in hac causa praecipitantiam, licet
interim adversarios communes, tacito (ut aiunt) sinu, gaudere sciam.
Vos amicitiae renunciare videmini, ad quam servandam hortatus sum,
sed mihi perpetua erit, quantum in me est. |
Neque liber meus dissidij seminarium vocari potest, apud viros
pacis et contemptores gloriae, quam vestram laudem hactenus libenter
praedicavi. Si veritatis praedicatio sediciosa, quid Christo et Apostolis,
4
Brenz, 234:29–235:3.

Ad ecclesiastas Suevos Antisyngramma 107
quorum vestigijs nimirum ingredi vultis, seditiosius? Et si seditiosa,
vobis sane seditiosa minime esse debebat. Imo nec ecclesijs vestris, quarum
pleraeque non sunt tantae et in ijs admodum paucos opinor, qui
librum vel legerint, vel legere potuerint, utpote latine aeditum, quod et
ipsum pacis studio servit. Fingam autem verum quod contenditis, male
me docuisse: Non pertinet tamen ad ecclesiarum tumultus excitandos,
quod ita traditur, ut ad solas seditiones et dissensiones tollendas natum
videatur, maxime in ecclesijs, quae Evangelium agnoverunt. Quum
charitatem me servaturum sim praefatus et illam libenter amplexer,
melior a docentes non invitus audiam, neminem in verba mea iurare
cogam, neminem Satanae tradam, 5 quum dißensio mea contra charitatem
non pungnet et simplicitas sibi optima quaeque polliceatur: Quid
tantum vos torquet? Quur utrosque facitis fabulam plebi? Vereor
autem ne et Angelis nauseam.
Sed dicite, qua in re vos offendi? Contristat ne hoc, quod vobis NON
ADMONITIS lucubrationem nuncupavi? Audite ut res adciderit. Scriptum
a me librum de Eucharistia, cuidam ex fratribus, in vestro syngrammate
non recensito, significavi, indicans per epistolam amice, fratribus
Suevis me nuncupaturum eum, nisi id officij ingratum fore existimet.
Respondit autem is, nihil illis di|spliciturum, quicquid a me aedi
contingat sub illorum nomine. Itaque suspicione carebat quenquam
offensum iri, praesertim nullius nomine prodito. Nam cavi diligenter
ne quis mea causa periclitaretur. Me profecto nequaquam male habuißet,
etiamsi nomini meo abusi eßetis, modo id ad veritatis manifestationem
aliquo pacto fuißet conducibile: Neque vos tota Suevia estis.
Etiam eos, qui adhuc sub Papae tyrannide agunt, veritatis et pacis studiosos
velim. Sunt et alij qui genua sua non flectunt Baal. 6 Quid si
Christianis omnibus (quibus et scriptus est) obtulissem, ut animus erat
nisi perpensiori in vos fuissem studio? Omnes ne hostiatim antea mo -
nendi erant? Unanimiter ne non admoniti mihi succenserent? Quis
legem illam statuerit, ignoro. Nec tamen ignoro charitatem, non tam
morosam, quin ad tantillum peccatum conniveret et vos condonare aliqua
ex parte videmini.
SYNGRAMMA. Vix dum perniciosam Carlstadij hypocrisin effugeramus,
et ecce tu eandem Camerinam (quamquam longe eruditius)
moves. 7
ANTISYNGRAMMA. Amici, qui rem noverunt, neceßitatem non
licentiam fuisse testabuntur. Scitis integro nunc anno sermonem de
Hij r
3
5
1 Kor 5,5.
6 1 Kön 19,18.
7 Brenz, 235:4–5.

108
Hij v
4
Hiij r
Ad ecclesiastas Suevos Antisyngramma
coena Dominica per omnium ora volasse, nec declinare poteram, quin
fidei rationem darem, praesertim hincinde scripturae locis inter concionandum
urgentibus et plebe mirum in modum periclitante: Quid ad
haec subsecutum? Veritatem, mox ac doceretur, commitabatur odium.
Odium vero erumpebat in quotidianam convitiorum iliadem, quibus
me usque in hunc diem abluunt, non unius generis adversarij. Expectabatur
| disputatio, quae a senatu Basiliensi Decreta, qua lites sperabantur
diremptum iri. Verum publici tumultus, ut multis alijs, ita et
huic bono obstitere. Interim nunciatur, quomodo quidam per Sueviam
et Bavariam pro suggestu in nos debachentur. In Carlstadium scribebantur
libri, qui causam eius non solum, non subvertebant, sed et confirmabant.
Caeterum, tametsi nihil nobis consuetudinis cum illo esset,
mox tamen Carlstandianos quidam nos appellare sunt ausi. Nulla ne
tum occasio erat fratribus nos conmendare et innocentiam ac fidem
patefacere? Nonne crudelitatis species est famam cum dispendio veritatis
negligere? Silentio utique peccassem in tantis turbelis. Camerina (si
sic licet veritatis indagationem appellare) moveri et nondum sopiri
ceperat, cogitare interim de salubritatis ratione et disserere indecens
fuerit?
SYNGRAMMA. At Deo gratia, qui per misericordiam suam, quam in
Christo Iesu filio suo et domino nostro adcepimus, nos erudivit, ut aliena
a verbo Christi, non ideo meliora et veriora existimemus, quod
melius, ac eruditius dicantur. Neque enim ideo cibus insulsus, nobis
sapidus est, quod argenteo ad nos vasculo adferatur. Saporis nobis cura
est, non vasculi. Et iubet Iohannes ut spiritus probentur si ex Deo sint. 8
Nonne hoc ipso prohibemur, ne ad dictionis larvam, sed ad verbi veritatem
respiciamus? Proinde optime Oecolampadi plane nobis persuasum
est, te facile pro agnata tibi modestia, imo pro | Christiano candore, passurum,
ut tantisper de pane et vino Coenae Dominicae a tua opinione
dissentiamus, dum dominus et tibi et nobis τὸ ἀυτὸ φρονεῖν dederit. 9
Optamus autem ut brevi fiat, Nam si diutius dissentiamus, quid non
malorum in Ecclesijs, vix dum ab antichristi faucibus ereptis, expectandum
erit? Minori periculo errat privatus, minori dispendio contendit
vicinus cum vicino. At si erret propheta, si Episcopus cum Episcopo contendat,
quantae Satanae deliciae, quantum tripudium? Nos ut sancte
iuremus, in hac nostra causa nihil aliud quaerimus (quamvis in hoc non
simus iustificati) quam verbi gloriam et Ecclesiarum profectum. Eat
nunc Satan et glorietur vel maxime in Ecclesia contentiones esse, suo
enim malo gloriabitur. Nam audemus ex hac amica dissentione divino
8 1 Joh 4,1.
9 Röm 15,5; Phil 4,2.

Ad ecclesiastas Suevos Antisyngramma 109
munere fructum longe maximum nobis polliceri. Dissensit Paulus de
legis onere cum Petro: 10 Sed ita, ut ea dissensio facta sit noster consensus.
Cur in hac causa, non usque adeo dißimilis argumenti, non eadem
speraremus? Sed nunc ad rem ipsam accedamus. 11
ANTISYNGRAMMA. Neque eloquentiae, neque prophanae eruditionis
titulos agnosco. Pro mea simplicitate, quod sentio citra fucum
eloquor et scribo, et propterea non est quod imponi sibi quis a dictionis
larva timeat. Aperte scripsi, quamvis aliquanto durius. Certe qui vestra
cum meis conferent, mihi simplicitatis, vobis eloquentiae studium tribuent,
nisi discernere nesciant. |
Deinde nullis opus precibus, ut a me dissentire liceat, id quod
omnibus semper liberum feci. Oro tamen ut ne indigna Christo sapiatis.
Habemus lucernam, habemus canonem, habemus gnomonem fidei
et scripturarum. Illae spectentur. Ego longe inferior, quam ut quisquam
a me petat, ne mihi addictus sit. Neminem adigo, neminem urgeo:
Urgeat autem verbum domini. Quod si omnino dissentiendi animus,
videte ne id cum iactura charitatis fiat. Caeterum quod optatis, et ego
valde praecor, ut brevi unum ac idem sentiamus. Et adsis ὦ deus charitas
et ipsa pax, ut votorum fiamus compotes, ne glorientur adversus
populum Dei sanctum, incircumcisi ac allophyli. Quaero sane et ego
PATRIS gloriam ac ecclesiae utilitatem: Atque illa ipsa sunt, propter
quae periclitor, factus peripsema, nimirum caeteris mortalibus miserabilior,
si me latente quapiam palpavero hypocrisi. Res aut ipsa docebit,
utri magis verbi gloriam quaerant.
SYNGRAMMA. Principio causam vestram de Sacramento coenae
valde suspectam reddit spiritus, initio sibi dißidens. Nam Carolostadius
huius pugnae κορυφαῖος pronomen Hoc, in hac locutione, HOC EST
CORPUS MEUM 12 ad corpus non ad panem referre satis testantur libri
aediti. Sed ceßit ille harena et alterius est pila. Zvinglius vero referens
HOC ad panem, in verbo, EST, miris modis se torquet donec μεταμορφώσει,
aut si mavult μετεμψυχώσει quadam, ex EST, SIGNIFICAT faciat.
Tu tertius adcedens in tertia etiam dictione virium | tuarum specimen
exhibes et ex corpore figuram corporis facis, quid hoc? Tria sunt verba,
ipsißima scilicet Helena, propter quam pugnamus, HOC EST CORPUS
MEUM 13 et tres iam nobis pepererunt sectas? Non mirum est quod
Esaias inquit: Dominum esse lapidem offensionis et petram scandali, 14
Hiij v
5
Hiiij r
10
Gal 2,11 f.
11
Brenz, 235:5–30.
12
Mt 26,26; Lk 22,19; Mk 14,22; 1 Kor 11,24.
13
Ebd.
14 Jes 8,14; Jes 28,16; Röm 9,32f.; 1 Petr 2,8.

110
Hiiij v
Ad ecclesiastas Suevos Antisyngramma
quando hoc verbum, litera quidem pusillum, sed re maximum tot ac
tantos offendat? Si ex prole, hoc est, sectis aestimandus esset parens, de -
formem certe parentem iudicaremus, sed didicimus verbum Domini
summa veneratione tractare, etiam si multis ruinae occasionem praebeat,
non quidem sua culpa, sed legentium vel audentium imbecillitate.
Et convenitis quidem tu et Zvinglius, sed ubi manet Carolostadij Hoc?
Aut enim ille male docet, referendo HOC ad corpus non ad panem. Aut
vos a vero scopo aberratis, referendo, Hoc non ad corpus, sed ad panem.
Vide Oecolampadi, o noster, ne quis nasutulus vobis hoc apophthegma
occinat MENDACIA SIBI NON COHAERENT, Ais vero, λογομαχία absit
πραγματομαχίαν volumus, utcunque in verbis dissentiamus, re tamen
ipsa convenimus, scilicet panem non esse corpus Christi et vinum non
esse sanguinem. Ita ne existimabitis causam vestram iustificatam, si in
summa conveniatis? Quasi vero non et avari in corradendis opibus convenirent,
sed diversa via, hic enim furto, ille sycophantijs, hic parcitate
sordida, ille turpibus obsequijs rem familiarem auget. Nonne ut opes
corradant, conveniunt? Sed diversis vijs et modis | conantur. Veritas non
ex dissentientibus, sed sibi consentientibus argumentis constat. Sed
haec quanquam magna ex parte spiritum verstrum prodant, missa faciamus.
15
ANTISYNGRAMMA. Longe alia probandorum spirituum ratio est et
vere spirituales in hoc negocio nos condemnare non poterunt. Periclitabitur
ne fidei veritas si plaerique in scripturis non assequantur, quantum
oportet?
Non sine causa varia spiritus sancti dona recensentur. 16 Neque
parva res, quod spiritus prophetarum, prophetis subijciuntur: Non erimus
propterea sectarum authores, quod in verborum interpretatione
concordes non sumus, nec propterea reijciendum, quicquid recte sapuerimus,
dominusque revelarit. Partius obsecro, alioqui et vos a sententia
vestra decidetis. Sunt et inter vos multi, qui rogati de quibusdam scripturae
locis, non mox idem responsuri sunt, modo non e commentario
sapiant. Et in hoc argumento, sentiunt plus vobiscum Papistae: Et quidam
ex vestris, in pane dicunt corpus Christi mortale, alij vero gloriosum,
alij autem neque humile neque gloriosum. Et iterum, unus negat
impijs praesentiam carnis Christi, alius vero non. Nunquid igitur et vos
cedetis a principali sententia? Ante sesquiannum certe pauci similiter
respondebant, nunc nescio quo oraculo commoniti maiorem concordiam
audimus. Nonne et nobis vestrarum opinionum ambiguitas suspectum
reddit spiritum vestrum? At vos tria verbula nobis obijcitis, tan-
15 Brenz 235:30–237:10.
16 1 Kor 12,4.

Ad ecclesiastas Suevos Antisyngramma 111
quam Helenam, cum vos in re ipsa vix tandem conveneritis. | Nostra
certe pugna non est propter verborum interpretationem, sed propter
gloriam Christi defendendam, quae minus constabit si vestram asseramus
sententiam. Lubens ignoverim hallucinationem, in EST, vel in
HOC vel in CORPUS, adde et in COMEDITE, modo salva sit rei veritas,
fideique ac charitatis nulla iactura. Utinam erutae essent trabes: De
festucis propediem consuleretur. Trabs est impanari carnem Christi, vix
festuca si non desit charitas, nescire in quo verbo lateat tropus. Equidem
non despicio auream illam divi Augustini regulam, quam libro primo
de doctrina Christiana tradit, sic dicens: Quisquis scripturas divinas, vel
quarumlibet earum partem intellexisse sibi videtur, ita ut eo intellectu
non aedificet istam geminam CHARITATEM dei et proximi, nondum
intellexit. 17 Quisquis vero talem sententiam inde dixerit, ut huic aedificandae
charitati sit utilis, nec tamen hoc dixerit, quod ille quem legit eo
loco sensiße probatur, non pernitiose fallitur, nec omnino mentitur.
Videtis multos, diversas interpretationes, citra periculum adferri poße
et habere illos non admodum deformem spiritum? Oro, quot in locis
eandem dictionem aliter reddiderunt Septuaginta, aliter Theodotion,
aliter Aquila, aliter Hieronymus? En varietate verborum, adiumento
fuerunt ignaris linguae Hebraeae, ut sensum facilius expiscarentur.
Nescio quas sectas dicatis, meo nomini, non opinor vel unam mu -
lierculam addictam, cum subinde mihi fi|dem derogem et Scripturae
omnes obedientes eße iubeam. Idipsum facit et Zvinglius et ni fallor,
nec Carlstadius detrectat. Ac Christum omnes mittimus et nos nihili
eße fatemur. Quomodo igitur sectas inducemus?
Ego me ipsum nec salvare nec docere possum et qua pompa, quo
auditorio inflarer?
Et quid mihi Isaiam obtruditis. Christum nobis petram scandali? 18
Ubi ille docet in Eucharistia Christum factum petram offendiculi? Verbum
CRUCIS et praedicare crucifixum Christum et eße in Pusillo grege,
hoc mundum irritat, hoc Sapientes saeculi infatuat, hoc Hypocritas
blasphemare facit. 19 At Christus impanatus (venia detur verbo) Idolum
est, Idolum autem petra non est, Verum Christus qui in cruce, idolum
non est sed Petra est, in hunc qui offenderit et eum suo honore non dignatur,
in Petram facile impinget.
Nescio autem, qua veneratione tractetis verbum, qui circumstantias
pungnantesque scripturas praeteritis et mordicus unam syllabam
triumphantes a figurato sermone tanquam ab aspide fugitis. Si hoc est
H5 r
H5 v
17 Aug. doctr. christ. 36,40; 1 Kor 8,1 f.
18 Jes 8,14.
19 1 Kor 1,18 f.

112
6
H6 r
H6 v
Ad ecclesiastas Suevos Antisyngramma
venerari scripturas, venerati eas sunt et ἀνθρωπομορφῖται et qui maxime
infirmi, ijdem et maxime venerantur.
Caeterum quod consensum nostrum in summa causae, comparatione
filiorum Belial et avarorum honestatis, intempestivius factum sit.
SYNGRAMMA. Rationes tui libelli tractandae erunt. Quod enim nos
prima statim fronte errorem de corpore Christi | suxisse a Petro Lombardo,
alijsque sententionarijs scribis, serio te scribere ut credamus, induci
non possumus. Nam quod panem coenae sanctificatum verbo Christi,
corpus Christi pro nobis traditum pronunciemus, non e Petro Lombardo,
neque enim tantum honoris homini deferimus, sed ex ipsißimo
Christi verbo et sacro eius ore hausimus. Non est tanti aqud nos vel
Lombardus ille, vel Damascenus, ut illis adceptam feramus fidem nostram.
Laborem eorum non contemnimus, hoc enim invidi, non candidi
pectoris esset. At fructum laboris, in hac causa utcunque in alijs scripserint,
neque enim nunc animus est velle illos vel excusare, vel adcusare,
domino obferimus. Certe quo consilio nos discipulos Lombardi voces,
tu videris, forte enim hoc nomine apud pios causam nostram, si nondum
improbam, tamen suspectam reddere conaris. Eodem animo, ni
fallimur, in Libelli processu, nostra cum execrabili Papistarum missa
committis. An quia probentur nobis, dum asserimus panem coenae esse
corpus Christi impietates missarum? Nequaquam, opinamur enim te
huiusmodi quaepiam de nobis ne suspicari quidem, adeoque maxima
haec nobis cura est ut verbo domini ab ecclesijs nostris tam horrendum
ac foedum idolum profligamus et id quidem strenue conamur, dominus
autem conatus promovet. Superest igitur ut hac unica causa nos a
partibus Papisticae impietatis, stare insimules et fidem doctrinae nostrae,
imo non nostrae sed Christi de coena domini, apud pios, quibus
omnia non tam verbum quam sacramenta, in ecclesia Papistica suspecta
sunt, perdamus. Attamen Oecolampadi, o | venerande, absit ut hoc de
animo tuo somniemus, probatior nobis est candor tuus, quam ut tale
quidpiam de te suspicemur. 20
ANTISYNGRAMMA. Mirum quam fluctuat sermo vester. Non suspicamini
et nihil non suspicamini, Si non suspicamini, quid opus tanta
rhetoricatione? Sin suspicamini, quid dißimulatis? Suspicabor et ego,
sed profabor libere: Qui contendere vult vel recedere ab amico, occasionem
quaerit. Non hoc consilio producitur Lombardus, ut suspecta sit
causa vestra apud pios, sed cum vobis optime velim, errorem istum, qui
et vos aliqua ex parte tangit, prorsus abolitum cupio, eo enim pergit
totus liber. Aperiam ergo et vobis consilium meum, In re invidiosißima
et apud tam teneras, imo apud tam crassas aures, ut a contentione lon-
20
Brenz, 237:10–238:8.

Ad ecclesiastas Suevos Antisyngramma 113
gißime abessem, argumentum quaesivi maxime pacificum. Et opinor
qui factum digna trutina expenderit, statim odorabit, hoc pacis studio
factum. Vos autem nunc vestra conscriptione, in harenam progredi me
cogitis. Bene, si Lombardum non agnoscitis Praeceptorem, quod non
ignoravi (foeliciores enim praeceptores sortiti estis) quid agnoscitis culpam
innocentes?
Et quid tam aegre fertis, quod cum papistis coniungamini, si tam
diversi ab illis estis? Sed hoc minus gravat, nescitis enim inter quos et
ubi locorum agam et quod satis faciendi duabus factionibus una opera
animus erat. At video quod nunc vobis se iungunt Papi|stae, vosque collaudant
ac in praecio habent et vobis propugnantibus spectatores, tantum
non ignoscunt, quicquid iacturae a vobis hactenus fecerunt. Vereor,
si domino errore illo diutius populum divexari permissuro, victores
Papistae vobiscum fuerint, processu temporis non magno, laborem nostrum
omnium minores, quam sperabatur, daturum fructus. At quum
vel vos illis, vel illi vobis iunctis copijs contra nos stetis, quur non utrosque
aggrederer? Suis utrique vulneribus, quando a me petiti fuerint,
cognoscent. Sed non oportebat in his nugis morari.
SYNGRAMMA. Sed inquis, superstitioni et hypocrisi ansa om nium
maxima datur, si credamus panem esse corpus Christi. Age, nemo pius
Idolatriam verius dixerimus: Quam superstitionem qua hactenus panis
coenae tractatus fuerit, probare potest. Nam Christus inquit, non veni
ut mihi ministretur, sed ut ego ministrem. 21 Sic pani per verbum corpus
suum tradit, nobisque donavit, non ut ipsi inserviatur, se ut nobis
inserviat, ut edamus et bibamus, ut conscientiam nostram confirmemus:
Quomodo enim panis coenae conscientiam confirmet, post sequetur.
22
ANTISYNGRAMMA. Quando vestram opinionem ab Idolatria cupitis
vindicare, vellem eam uberius proponeretis. Si caro enim in pane
substantialiter est, vere impanata est et consectaneum etiam deum
impanatum. Corpus enim illud a deitate non separatur. Iniuste igitur ei
cultus denegatur, ubiubi nobis occurrit. | Neque fidelis mens a cultu
abstinere poterit, At deum impanatum colere, cum non sit deus ulli creaturae,
quam carni Christi addictus, non caret falsa religione 23 .
Dicitis, carnem dari non ut illi ministraretur, sed ut Christus
ministret nobis. Libenter concedam, sed non eo modo quo vos dicitis, ut
propterea sit in pane. Nam scio quod se et hodie praecingit et panem in
regno coelorum ministrat, conscientias credentium pascens. Porro tem-
H7 r
7
H7 v
21
Mk 10,45.
22
Brenz, 238:9–17.
23
religinne D.

114
8
H8 r
H8 v
Ad ecclesiastas Suevos Antisyngramma
pus obedientiae, hoc est ministerij Christi morte consummatum est, de
quo dixit, non veni, ut ministretur mihi, sed ut ministrem, Postquam
enim resurrexit non ministrat, sed regnat et gloriosus in coelis gaudet.
Probare autem oportebat quod in pane conscientias praesentia sua pascat.
Plaerique enim hoc constanter negamus, quia sine verbo dei dictum
est.
SYNGRAMMA. Iam ut maxime hypocritae pane coenae abutantur,
num igitur non erit corpus Christi? An quod ansam praebeat superstitioni,
negabimus eum esse corpus? Eadem certe ratione Christus, non
esset Christus, nec filius dei. Nam propterea quod filium dei se fecerat,
clamarunt crucifige. 24 Abusus rei, veritati eius nihil adimit. Abutuntur
et impij verbo domini, num propterea pernegabimus verbum domini
esse? Quam impie tractarint Iudaei Christum alapis, flagellis et cruce,
lippis et tonsoribus notum est, 25 an ideo Christus non erit Christus? Eo
quod ad has impietates praedicando se esse Christum | seu filium Dei
ansam praebuerit? Iniquum ne factum interpretabimur, etsi enim privatus
vixisset, nullo publico munere functus, iuxta mundi rationem
nullam in se saeviendi occasionem dedisset, iam cum praedicarit et
miraculis inclaruerit, reijciemus ne in Christum Iudaeorum saevitiam?
Absit longißime. Ad eum modum de pane coenae disserere licebit,
iniqui enim iudices essemus, si superstitionum, impietatum, ὑποκρίσεων
idololatriarum causam in panem, qui corpus Christi est, reijciemus.
Quasi vero panis ideo non esset corpus, quod caro superstitio sula
sit, quae solet non nunquam etiam num ex deo idolum facere, dum in
deo quaerit non quae Dei, sed quae sua sunt. Malum igitur erit deum
esse deum? Nonne et plaerique hypocritae e divo Valentino, aut alio
quopiam sancto idolum faciunt, sed propter alienam hypocrisim, Valentinus
si modo quispiam est hoc nomine e sanctis vocatus, non e divorum
numero proturbatur. Proinde quantum ad hanc rationem adtinet,
adhuc stabile manet, panem coenae esse corpus Christi, iuxta verbum
Christi. 26
ANTISYNGRAMMA. Argumenta illa vestra sunt, neque enim ita
colligo, Hypocritae abutuntur pane coenae ergo non erit corpus Christi.
Scio tamen hodie gloriosiorem Christum, quam ut ab illis se vel tangi
vel edi carnaliter sinat, qui et resurgens mulierculae piae tactu propter
incredulitatem interdicebat. Erat tempus quo humiliabat se Christus,
nunc impiorum manus adeo evasit, ut illorum aviditati impiae nullo
modo mi|nistraturus sit. Tametsi mihi neutiquam contemptibile vide-
24
Mt 27,22 f.
25 Mt 26,67; 27,22 f.
26 Brenz, 238:17–239:6.

Ad ecclesiastas Suevos Antisyngramma 115
atur argumentum, Christum corpore suo Hypocrisi nostrae non servire,
qui veritatis est doctor, utut benignitate eius abutamur. Didicimus
autem plaerique (ignoscite oro fratres, res enim alios spero, tangit) pulcherrime
in coena simulare et fateri nos credere toto corde, cui toto
corde refragabamur.
SYNGRAMMA. Nam quae de miraculorum generibus ex Augustino
adfers, sic adcipimus ut obiter citata, non ut credamus ea te proposuisse
studio improbandi nostra. Quanquam enim Augustinus panem speciem
dicat, peracto ministerio transituram, non tamen negat panem id
esse quod est, nempe corpus Christi, id quod ex prioribus colliquescit,
nam quod serpentem illum aeneum in eremo exaltatum 27 speciem aliquantulum
mansuram vocet, nimirum serpentem finit esse quod est. 28
ANTISYNGRAMMA. Imo non sunt temere dicta, nec infideliter proposita
dicetis, si illum consulueritis. Sed ideo fortaßis non improbabunt
vestra, quia Augustinus, Augustinus est et non Matthaeus vel Lucas.
Contemnatur igitur, quia non stat a parte vestra, nam quod vos dicitis
esse supra captum nostrum, hoc ille dicit plane intelligibile: Et quum
vos miraculum maius ponatis, quam sit creatio mundi, ille miraculum
esse negat. Hactenus Augustinus vir acutioris habitus est ingenij.
SYNGRAMMA. Porro quid panis coenae sit, pul|chre nobis etiam
manifestum sit ex collatione cum serpente aeneo. Sic enim Nume. 21.
legitur. Loquutus est DOMINUS ad Mosen, Fac serpentem aeneum et
pone eum pro signo, qui percussus aspexerit eum, vivet. 29 Quid ergo serpens
est? An solum serpens? An solum signum? Nequaquam, sed serpens
est, vel signum SANANS: Unde hoc habet? An quia serpens? An
quia aeneus? Non, sed quia hoc verbum habet, QUI PERCUSSUS ADSPE-
XERIT EUM VIVET. Ita spiritus in Psal. 106. interpretatur 30 , Clamaverunt,
inquit, ad dominum cum tribularentur 31 et de neceßitatibus
eorum liberavit eos, Misit verbum suum et sanavit eos: 32 Non ait misit
serpentem, sed verbum. Quale? Hoc scilicet, QUI PERCUSSUS ADSPE-
XERIT EUM VIVET. Igitur adcedente ad serpentem hoc verbo, tale fit
serpens, quale verbum est, manens interim et serpens er aeneus et signum,
sed et sanativus est: Ita loquendum est de pane coenae dominicae.
Is enim panis ut maxime pistus sit in fornace, ut maxime et stomachum
pascat, talis tamen fit, quale verbum est, quod ad panem, ut ita loqua-
9
I r 10
27 Num 21,9.
28 Brenz, 239:7–13.
29 Num 21,8.
30 intrepretatur D.
31 Ps 106,6.13.19.28.
32
Ps 106,20.

116
I v
Iij r
Ad ecclesiastas Suevos Antisyngramma
mur, adcedit, verbum autem est, HOC EST CORPUS MEUM QUOD PRO
VOBIS TRADITUR. 33 Iam ut serpentis verbum sanationem ad serpentem
adtulit, cur non ita coenae verbum corpus ad panem ferret? Quando
ut serpentis verbum in se vim sanandi possederit, ita et coenae verbum
secum poßideat corpus Chri|sti. Nam tropum non esse, nec in dictione
EST, nec in nomine CORPUS, postea convincemus. Vides autem
clarißime vir, nos pinguißima, quod aiunt, Minerva, nostram sententiam
declarare. Proinde animo grato tuleris, si quando minus verborum
parci fuerimus. 34
ANTISYNGRAMMA. Utinam allegoriam serpentis aenei, non in
alium sensum quam Christus apud Ioannem docuit, afferretis. Ibi
Christus exaltatus est serpens aeneus ac sanans, Christus in cruce sanat
fideliter aspicientes, propter fidem. 35 In cruce, in cruce exercenda est
fides. Hac, hac, via est ad veritatem et vitam. Ubi legitis promissionem
sacramentis datam, ut hanc vim habeant? Ritum enim illum sacrosanctum
instituendo, Christus promissionem dedit credentibus in mortem
corporis pro ipsis traditi, non in Esum panis. In aeternum non probabitis
talem substantia panem, quale verbum, sed videbimus quomodo
sitis probaturi, neque ostendetis talem serpentem quale verbum.
Misit inquit dominus verbum et sanavit eos, 36 quibus misit? Non
serpenti, ut vim ille haberet reconditam et in substantia sua nova vi dignior
fieret, sed ut significando futura mysteria, misericordiam domini
doceret: Misit autem DEUS hominibus verbum, hoc est, per verbum
declaravit voluntatem misericordiae suae et hoc signo serpentis, quo
morbum suum agnoscebant et virulentum animal absque veneno cernebant,
fidem ac obedientiam eorum excitabat. Equidem si non puro
divini verbi iussui | acceptum ferrem, sanatos saucios, mallem id angelis
quam Serpenti, eo quod per illos pleraque miracula Deus operari dignatus
sit. Etenim si ea vis serpenti fuißet indita, male egit Ezechias, qui
tanto deo populum suum privavit. 37 Nam si verbum substantiali modo
serpenti aereo deus univißet, ut serpens non solum eßet aeneus et signum,
sed ex preaesentia et unione verbi sanativus, non peccaßent illi
Idololatrae, sed non peccavit sanctus Rex qui sciebat aereum serpentem
nihil aliud esse quam signum, misericordia autem Dei salvatos quotquot
a serpentis ictu servati.
33
Mt 26,26; Lk 22,19; Mk 14,22; 1 Kor 11,24.
34
Brenz, 239:13–240:6.
35
Joh 3,14.
36
Ps 106,20.
37 2 Kön 18,4.

Ad ecclesiastas Suevos Antisyngramma 117
Iam quod coena verbum habet, non habet, ut sibi datum, sed ut signum,
quod significet quid alijs promissum vel in alio factum. Admonet
enim nos coena beneficij per mortem Christi nobis exhibiti, non ipsa
beneficium praestat. Admonet quid nobis, non quid sibi promissum.
Videte autem quam arguti dialectici sitis. Datis serpenti vim sanandi,
pani vero non conceditis et fit deterior conditio panis, quam serpentis,
aut, si dabitis pani vim redimendi, quia secundum vos corpus est, Frustra
dicetis crucifixum Christum quem praedicatis. 38 Tradi enim pro
nobis, vel frangi pro nobis, est redimere nos. Hoc verbum soli corpori
datum est, memoria autem coenae. Beneficium in cruce, commemorationem
autem in coena quaerimus.
SYNGRAMMA. Itaque Augustinus cum panem transituram speciem
vocat, 39 non negat Panem non esse Corpus, | quemadmodum nec
serpentem negat sanativam vim habere (non qua serpens est, sed qua
verbum habet) quamvis eum speciem vocet, aliquantulum mansuram.
Porro hinc opinamur, nunc maxime cognobile esse, quae sit ratio sacramenti,
vel panis coenae. 40
ANTISYNGRAMMA. Augustinus novem genera significationum
ponit 41 et in nullo vult rem signatam eiusdem cum signo substantiae,
ita ut res significata uniatur signo. Et in his panem mysticum inter
postrema numerat, eo quod in eo minus miraculorum. Nec inficias eo,
alicubi illum, panem vocare corpus et ego ita libenter appello, sed ut ille
interpretatur in Epistola ad Bonifacium 42 ac alijs locis, ita et sentio,
nempe quod sit sacramentum corporis. Qui mos loquendi ecclesiae
familiarißimus et ipsißima mea sententia.
Quid est autem dicere, qua verbum habet? Nonne dum sic loquimini
principium petitis, quo morbo solos contentiosos, non praecones
VERBI PACIFICI laborare deceret. Nam de hoc inter nos controvertitur,
an hoc verbum ideo dictum, ut panis sit substantialiter corpus, vel dictum,
ut panis significet corpus. Et si admittitis eatenus accepisse verbum,
nemo est qui negat, vel contendat. Et Augustinus vim sanativam
non tam serpenti quam divinae voluntati, vel angelis tribuendam existimat.
Tametsi interim ad excercitamentum fidei, serpentis spectaculum
praebitum sit.
SYNGRAMMA. Calumniantur enim multi, quod in pane | eiusmodi,
quaeramus fidei confirmationem, conscientae solatium, peccatorum
11
Iij v
Iiij r 12
38
Gal 2,21.
39
Vgl. Aug. trin. III,10.
40
Brenz, 240:6–11.
41
Vgl. Aug. trin. III,10.
42 Vgl. Aug. ep. ad Bonifacium.

118
Iiij v
Ad ecclesiastas Suevos Antisyngramma
remißionem. Inquiunt enim signa exteriora non posse esse conscientiae
firmamentum et fidei robur. Sed dumtaxat fidei protestationes, Siquidem
carnalia in spiritualia non agunt. Prudentes scilicet homines et
maxime salutis nostrae sitientes, ne ponamus spem et fidutiam super
arenam, formidant. At nos recte sentimus, ille autem non recte sententiam
nostram intelligunt. Sacramentum enim coenae symbolum eße et
communionis protestationem quis negat? Adsentimur patribus qui et
communionem et σύναξιν et ἀγάπην vocarunt, unde et Christus in
eadem Coena plura de dilectione, plura de fratrum communione disseruit,
quam alias unquam. Sed quia coena Domini, non solum panem
communionis Symbolon habet, sed et verbum, non iniuria conscientiae
solacium, peccatorum remißionem, ac fidei robur in coena quaerimus.
43
ANTISYNGRAMMA. Ubi vos consolationem quaesieritis non contendo,
sed scio magnam partem plebis omisso verbo, signorum mancipium
fuisse et ab elementis huius mundi pependisse. Caeterum in signis
fidei confirmationem quaerere, perfectioribus indignum iudico:
Rudibus suadeo, ut meliora addiscant relictis ijs, quae periculosa ac
damnosa sunt. Regnum enim Dei et gaudium in spiritu sancto 44 in
nobis est et intra nos erit.
Iam recte docetis materiam illam panis, addite et carnem, si aßit,
nihil prodesse, sed qua verbum habet, fructu | non carere. Non contradico
verbum ad exercitamentum fidei non nihil facere. Unde quia et
coena non solum verbum habet, sed et ipsa verbi vice est, signandoque
loquitur, quod illud insonando significat, pijs mirabiliter intus operante
spiritu sancto, prodest. Est enim verbum externum organum et ut
aiunt, vehiculum spiritus. At ut verum solatium capiamus, ut vere
doceamur, ut vere ungamur, ut vere remissa nobis peccata sciamus,
necesse est, ut simus θεοδίδακτοι et spiritum habeamus docentem clamare,
Abba pater. 45 Nam inde et nomen habet τοῦ παρακλήτου, eo
quod inhortetur nos et consoletur, quem abiens hinc Christus opulentius
daturum se promisit. 46 Testari charitatem oportebat in sacramentorum
perceptione et iam nos pastos consolatione in Christo et propterea
ἐυχαριστεῖν. Internarum enim rerum veracißimae protestationes
Christianis sunt. Quemadmodum adultus baptismum polluit, si non
eum antea spiritu perunctum prioris vitae paeniteat. Ita et is qui corpus
indigne edit 47 si consolationem non in ipsa paßionis fide reperit, ante-
43 Brenz, 240:11–25.
44 Röm 14,17.
45 Röm 8,15.
46
Joh 15,26; 16,7.13.

Ad ecclesiastas Suevos Antisyngramma 119
quam accedat, valde periclitabitur, nisi miraculo quodam a spiritu Dei
visitetur, sicut si antea se probaverit tantis externis admonitionibus,
quibus adiunguntur internae, nimirum multum proficit quamvis
internae, id ipsum, etiam absque signis, plerumque efficatius operentur.
Quia corda pia verbum illud in corde fovent et bonum thesaurum
reconditum habent.
SYNGRAMMA. Siquidem in verbo haec univer|sa reperiuntur,
modo quis vera fide quaerat, verbum enim solatur adflictos, 48 erigit
deiectos, 49 fidem confirmat, breviter, omnia dei bona nobis adfert. Iam
cum panis coenae hoc verbum habeat, HOC EST CORPUS MEUM,
QUOD PRO VOBIS TRADITUR, 50 Quo confirmatur conscientia et peccata
remittuntur (verbum enim est filij Dei) 51 quid prohiberet, quo minus
haec eadem in pane quaereremus? Quando panis coenae iam non solum
panis sit, sed verbum habeat, Hoc est corpus meum 52 etc. nec nos fidei
robur in pane qua panis est quaerimus, sed qua verbum habet. 53
ANTISYNGRAMMA. Quod multum praestatis verbo non vitupero.
Sed videte ne aliorsum, quam quo debent trahantur verba DEI MAGNI,
id quod vobis non usque adeo curae est, sed simpliciter inculcatis verbum
habet. Nec probatis quod hoc modo, ut dicitis, habeat.
SYNGRAMMA. Quemadmodum et civilis quaepiam coena symbolon
est civilis amicitiae. Sed et confirmatio eius est non qua coena est,
sed qua amicas pollicitationes, aut si nihil aliud, confabulationes ha -
bet. 54
ANTISYNGRAMMA. Si intra hos cancellos vos continuissetis, non
tam longe a meta vos abesse iudicarem. Convenimus in hoc quod amicis
promißionibus pascimur. At illae non inserunt corpus pani, hoc, quo
dicitis, modo, sed semper ad memoriam paßionis eius, absentis inquam,
quantum ad corpus attinet, invitant. Et vel ad gratiarum actionem, vel
ad vitae emendationem compellunt. |
SYNGRAMMA. Praeterea longißimo intervallo intersunt sacramenta,
quae Gedeoni 55 et Ezechiae 56 contigerunt a sacramento coenae. Vete-
Iiiij r 13
14
Iiiij v 15
47 1 Kor 11,27.
48 Spr 12,25; Spr 15,23.
49 Ps 145,14.
50 Mt 26,26; Lk 22,19; Mk 14,22; 1 Kor 11,24.
51 Joh 1,1 f.
52 Mt 26,26; Lk 22,19; Mk 14,22; 1 Kor 11,24.
53 Brenz, 240:25–241:6.
54 Brenz, 241:6–8.
55 Ri 6,19 f.
56 2 Kön 18,4.

Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der
Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten
sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
© 2023 by Evangelische Verlagsanstalt GmbH, Leipzig
Printed in Germany
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.
Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne
Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für
Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung
und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Das Buch wurde auf alterungsbeständigem Papier gedruckt.
Cover: VOGELSANG DESIGN, Aachen
Satz: ARW-Satz, Leipzig
Druck und Binden:
ISBN 978-3-374-07320-7 // eISBN (PDF) 978-3-374-07321-4
www.eva-leipzig.de