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Dietmar Neß. Hrsg. vom Verein für Schlesische Kirchengeschichte: Gottesdienst-Räume, zweiter Band (Leseprobe)

Im oberschlesischen Tarnowitz errichteten eingewanderte Bergknappen im Jahr 1526 ein hölzernes, bereits 1531 durch einen Steinbau ersetztes Kirchlein und damit den ersten in Schlesien nachgewiesenen Kirchenbau des sich ausbreitenden evangelisch-reformatorischen Glaubens. Der hier vorgelegte zweite Teil der »Gottesdienst-Räume« erschließt im Text und soweit möglich auch im Bild deren weitere Folge und Fülle bis an das Ende des 18. Jahrhunderts und vervollständigt damit die bereits für das 19. und 20. Jahrhundert vorliegende Dokumentation. Er ist wiederum das Bemühen um ein vollständiges Verzeichnis und eine chronologische Inventur aller Versammlungsräume, die sich evangelische Gemeinden errichtet haben – von Notbehelfen einfachster Gestalt bis hin zu den heute zum Weltkulturerbe gehörenden beiden Friedenskirchen in Jauer und Schweidnitz.

Im oberschlesischen Tarnowitz errichteten eingewanderte Bergknappen im Jahr 1526 ein hölzernes, bereits 1531 durch einen Steinbau ersetztes Kirchlein und damit den ersten in Schlesien nachgewiesenen Kirchenbau des sich ausbreitenden evangelisch-reformatorischen Glaubens.
Der hier vorgelegte zweite Teil der »Gottesdienst-Räume« erschließt im Text und soweit möglich auch im Bild deren weitere Folge und Fülle bis an das Ende des 18. Jahrhunderts und vervollständigt damit die bereits für das 19. und 20. Jahrhundert vorliegende Dokumentation. Er ist wiederum das Bemühen um ein vollständiges Verzeichnis und eine chronologische Inventur aller Versammlungsräume, die sich evangelische Gemeinden errichtet haben – von Notbehelfen einfachster Gestalt bis hin zu den heute zum Weltkulturerbe gehörenden beiden Friedenskirchen in Jauer und Schweidnitz.

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<strong>Dietmar</strong> <strong>Neß</strong><br />

G O T T E S D I E N S T -<br />

RÄUME<br />

Zweiter <strong>Band</strong><br />

Dokumentation<br />

zum evangelischen Kirchenbau<br />

des 16. bis 18. Jahrhunderts<br />

in Schlesien


Sulau


Jeroltschütz


Einführung<br />

<strong>Gottesdienst</strong>-<strong>Räume</strong>:<br />

„Wunderlich / liebsten Zuhörer! Unsere geistliche Herberge ist im<br />

Walde / dessen sich die Benachbarten zu Vieh-Huttung gebrauchen<br />

… / Hier haben wir nun nicht kostbar / nicht feste gebauet / nicht<br />

von Kalk / Ziegel oder Quatersteinen / nicht von weissen Marmeln<br />

…, sondern nur von weichem StrauchHolze und Rohr / daß es also<br />

nur eine schlechte Schilf und Rohr-Hütte ist: Ja, so wunderschlecht<br />

/ daß auch ihrer viel / die hier zukommen / nicht <strong>für</strong> einen<br />

Ort zum <strong>Gottesdienst</strong>; sondern zur Viestallung angesehen / welches<br />

uns dann darumb desto tröstlicher / weil unser Seligmacher im Vie-<br />

Stalle gebohren … Unser Altar ist nicht von ganzem Silber … /<br />

sondern von völlig schlechten Kifernen ungehobelten Brettern, mit<br />

Erden gefüllet / daran stehen auff einer kleinen schwarzen Taffel<br />

unter einem Creuzze diese Worte: Wir predigen JEsum den Gekreuzigten<br />

… Haben es bedekket mit einem schwarz-gedruktem<br />

Leinenen Tuche / ein par hölzzerne Leuchter / mit schlechten<br />

Wachs-Liechten / Darzwischen das Bild des gecreuzzigten HErren<br />

Christi / … Unser Predigt-Stuel ist an hiesige Stamm-Eichen<br />

gleichfalls von ungehobelten Brettern / wie ihr sehet / angemacht /<br />

… unsere Tauffe / oder Tauff-Stein zu reden / ist auß einem eichenen<br />

Klozze gehauen, ohne alle Pracht und Kunst … In dieser unserer<br />

Herberge finden wir nun durch die Gnade GOttes des Sohnes<br />

<strong>für</strong> unsere Seele Erquikkunge …(denn) wir haben diese Hütten<br />

GOttes nicht aufgerichtet <strong>für</strong> die grossen Wald-Eulen, <strong>für</strong> die<br />

Füchse, Wölfe und wilden Säue oder Eichel schweine, sondern daß<br />

wir hier zusammen kommen wollen, die Heiligthümer GOttes zu<br />

besehen.“<br />

V


Dieser Beschreibung der Grenzkirche Zur Hütte Gottes im<br />

Tschichersicher Wald im Oderbruch unmittelbar an der Grenze<br />

zum Kur<strong>für</strong>stentum Brandenburg in der Einweihungspredigt 1 ist<br />

eine Illustration - C. Tisselius sculps. - beigegeben, um das fast<br />

Unvorstellbare anschaulich zu machen. Eine Kirche?<br />

Wir setzen dagegen: Die Gnadenkirche Zum Kreuze Christi in<br />

Hirschberg, wie sie uns der schlesische Zeichner und Kupferstecher<br />

Friedrich Bernhard Werner in einem im Jahr 1735 in Augsburg<br />

gedruckten Kupfer überliefert. Gewiß eine Kirche. In der<br />

schlesischen Kunst- und Architekturgeschichte ausführlich beschrieben,<br />

ins Bild gesetzt und gewürdigt.<br />

1 Chur<strong>für</strong>st. Brandenb. LUS / In welchem die Exilirende Heerde Jesu Christi /<br />

auß dem Grünbergischen Kreyse des Fürstenthumbs Glogau / zum theil ihr<br />

BETHEL gefunden / und numero ihre Hütten GOttes hat. Das ist: Einsegnungs-<br />

Predigt Der Hütten GOttes / im Chur<strong>für</strong>stlichen Brandenburgischen Oder-Walde<br />

bey Dsicherzig / gehalten von Zacharias Textorn / Pastorn und Collect. der exulirenden<br />

Heerde CHristi daselbst. Im 1655. Jahre den XXI. Sonntag nach der<br />

heiligen Dreyeinigkeit. Zu Franckfurt an der Oder Gedrukkt bey Erasmus Rösnern<br />

/ 1665 [...]; S. 51-59 passim<br />

VI


1<br />

Es sind Extrempositionen. Bewußt nebeneinandergestellt, um<br />

zu veranschaulichen, warum der hier vorgelegte zweite <strong>Band</strong> - wie<br />

schon der erste - nicht von Kirchen, sondern von „<strong>Gottesdienst</strong>-<br />

<strong>Räume</strong>n“ spricht. Sein Anliegen ist auch hier ein vollständiges<br />

Verzeichnis, eine Inventur aller Versammlungsorte, die sich evangelische<br />

Gemeinden errichtet haben, um sonntäglich unter dem<br />

Wort Gottes, in der Feier von Abendmahl und Taufe, zu den Hochzeiten<br />

und Begräbnissen Gemeinschaft des Glaubens zu pflegen.<br />

Sie haben gebaut und gestaltet nach ihren Möglichkeiten und Kräften,<br />

Sie haben es getan nach ihrem Vermögen und auch mit ihrem<br />

Vermögen, und beides unterschied sich deutlich bei den Glaubensflüchtlingen<br />

in den noch kaum zugänglichen Überschwemmungsgebieten<br />

an der Oder und in der reichen Tuchhändler-Stadt am<br />

schlesischen Vorgebirge. Was tut`s?, wenn nur Gemeinde möglich<br />

wurde.<br />

<strong>Gottesdienst</strong>-<strong>Räume</strong>. So viel zum grundsätzlichen Anliegen.<br />

Die Grunddaten werden in chronologischer Abfolge gegeben, der<br />

Abbildungsteil hingegen zieht, soweit es sich um eine kontinuierli-<br />

VII


che Abfolge der Bauten handelt, Erst- und Neubauten zusammen<br />

und ermöglicht so den unmittelbaren Vergleich. Doch bliebe die<br />

reine Zahlenfolge wesentliche Informationen schuldig, wenn die<br />

Zahlen und Bilder nicht eingeordnet würden in das Zeitgeschehen;<br />

dies kann hier nur in äußerster Knappheit geschehen.<br />

Daß im Zuge der Annahme der neuen Lehre in weiten Teilen<br />

Schlesiens die bereits bestehenden Gotteshäuser „evangelisch“<br />

wurden, ist pure Selbstverständlichkeit und doch der klar zu benennende<br />

Ausgangspunkt. Ein reiches vorreformatorisches Erbe ist es,<br />

das als Fundament und Hintergrund bleibt, auch wenn unsere Dokumentation<br />

es ausdrücklich nicht berücksichtigt. Angepaßt wurden<br />

dem neuen Verständnis die Innenräume: die Predigt und damit<br />

die Kanzel rückte in das Zentrum und <strong>für</strong> die hörende und singende<br />

Gemeinde das Gestühl; Nebenaltäre und Heiligenbilder blieben als<br />

Ausschmückungsgegenstände erhalten oder verschwanden allmählich,<br />

Bilderstürmerei war den Schlesiern fremd. Und in dieser Innengestaltung,<br />

nicht in neuen architektonischen Formen zeigt sich<br />

zunächst das Neue.<br />

So waren auch - und wir betrachten zunächst den Zeitraum bis<br />

zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - , die überwiegende Zahl<br />

der neuen Kirchen Ersatzbauten <strong>für</strong> baufällig oder auch zu klein<br />

gewordene, auch <strong>für</strong> abgebrannte Kirchen. Die Hussitenkriege hatten<br />

viel noch nicht behobene Verwüstung hinterlassen; auch hat<br />

durch die neue Lehre entfachter neuer Glaubenseifer den Wiederaufbau<br />

bzw. Neubau gefördert. Hier ist freilich eine Schwierigkeit<br />

deutlich zu benennen, die bis weit in das 19. Jahrhundert reicht: die<br />

Abgrenzung der Begriffe „Wiederaufbau“ und „Neubau.“ Der vielfach<br />

überlieferte Ausdruck „Erneuerung“ erlaubt nur selten Rückschlüsse;<br />

er deckt eine große <strong>Band</strong>breite von Möglichkeiten ab.<br />

Was bleibt, wenn ein Holz- oder Fachwerkbau, die überwiegende<br />

Bauweise zumal auf den Dörfern, abbrennt? Und Erwägungen des<br />

heutigen Denkmalschutzes waren unbekannt, die aktuellen Möglichkeiten<br />

(etwa der Finanzmittel) oder Notwendigkeiten (etwa<br />

einer erforderlichen Vergrößerung) bestimmten das Baugeschehen.<br />

Nur Einzelbetrachtung ist hier dienlich.<br />

Die Jahrzehnte während des Dreißigjährigen Krieges und danach<br />

waren durch Reparatur und Wiederaufbau geprägt, und das<br />

gilt natürlich ganz unbeschadet konfessioneller Zugehörigkeit. Die-<br />

VIII


se tief einschneidende Änderung aber gab es: die aufgrund der<br />

Friedensverträge von Münster und Osnabrück in Schlesien mit nun<br />

voller Kraft einsetzende von Habsburg aus betriebene Gegenreformation.<br />

Sie hatte in den Mediat<strong>für</strong>stentümern Glogau, Schweidnitz<br />

und Jauer, von der Stadt selber abgesehen auch Breslau (vor allem)<br />

in den Jahren 1653/1654 die „Reduzierung“ von über 600 evangelischen<br />

Kirchen zur Folge, dann nach dem Tod des letzten Piastenherzogs,<br />

1675, die (zeitweise) Schließung von 112 weiteren Gotteshäusern.<br />

2 Das hieß: <strong>für</strong> die Fortbestand, Wiederaufbau, Neubau<br />

- oder eben auch Verfall dieser Gotteshäuser lag die Verantwortung<br />

fortan bei der katholischen Kirche; man darf nicht sagen: der katholischen<br />

Gemeinde. Unsere Literaturangaben weisen darauf hin.<br />

Und um präzise zu sein: <strong>für</strong> die Grafschaft Glatz, <strong>für</strong> das Herzogtum<br />

Oppeln, auch <strong>für</strong> Teschen und Troppau, gelten <strong>für</strong> die Durchsetzung<br />

frühere Daten, das Jahr 1668 <strong>für</strong> das Fürstentum Sagan,<br />

und <strong>für</strong> etliche Kirchen schon das 16., noch das 18. Jahrhundert.<br />

„Reduzierung“, „Reconziliierung“: <strong>für</strong> mindestens 183 Kirchen<br />

trifft dieses Wort nicht zu, vielmehr: ist es irreführend. Denn sie<br />

waren unbestreibar von und <strong>für</strong> evangelische Gemeinden erbaut<br />

worden. 3 Sie wurden nicht „zurück-“ geführt, sondern weggenommen,<br />

also enteignet. Oft ohne daß es - zunächst - eine katholische<br />

Gemeinde gab, die sie hätte übernehmen können.<br />

Die Nachbarn kamen zu Hilfe. Die (grenznahen) binnenschlesischen<br />

Kirchen der Fürstentümer Liegnitz, Brieg, Wohlau und Oels<br />

wurden „Zufluchtskirchen“ und viele von ihnen <strong>für</strong> die Gäste erweitert<br />

und umgebaut. 4 Zum Besten der Schlesier heißt es bei Sächsisch<br />

Haugsdorf, wobei wieder die Schlesier behülflich waren bei<br />

Thommendorf. Auch im angrenzenden Ausland, im Westen in der<br />

damals noch sächsischen Lausitz, im Norden in Brandenburg, im<br />

2 Da<strong>für</strong>, daß wie bei Anders 1867 S. 16 zu Pohlom, S. 17 zu Görnsdorf und Rudelsdorf/Droltwitz,<br />

S. 18 zu Melochwitz, S. 27 zu Proskau angegeben, die reduzierten<br />

Kirchen in der evg. Zeit erbaut wurden, ließen sich keine Belege finden.<br />

3 Daß es in den ersten Jahrzehnten des Reformationsjahrhunderts fließende<br />

Übergänge gab, daß die Zuweisung eines Kirchbaues nach dem Kriterium evangelisch-katholisch<br />

hier und da strittig sein mag, darauf sei ausdrücklich hingewiesen;<br />

´übergriffig` wollen wir nicht werden.<br />

4 Wir bringen als Beispiele die Kirchen in Klein Kniegnitz um 1680, Hochkirch/LIE<br />

1695, Großburg 1701, Neudorf/LIE 1708, Harpersdorf 1711.<br />

IX


Osten in Polen: „Grenzkirchen.“ Und viele von ihnen eigens erbaut.<br />

Soweit sie später an das preußische Schlesien kamen, sind sie<br />

in dieser Dokumentation aufgeführt. 5 Mit der Beschreibung der<br />

„Hütte Gottes“ in Tschicherzich hat unsere Darstellung begonnen;<br />

wie mag wohl die Kirche in Rackelsdorf im Kreis Militsch ausgesehen<br />

haben: in aller Heimlichkeit erbaut, und doch konnte sie<br />

nicht verborgen bleiben: nach nur einem einzigen <strong>Gottesdienst</strong> ließ<br />

die Obrigkeit sie wieder abreißen; und ähnliches widerfuhr der<br />

Gemeinde in Lossen im Kreis Trebnitz.<br />

Und wenn über <strong>Gottesdienst</strong>-<strong>Räume</strong> geschrieben wird, muß<br />

zumindest erinnert werden an heimliche <strong>Gottesdienst</strong>e im Gebirge<br />

durch Buschprediger, an Pfaffen- und Predigersteinen, Taufeichen<br />

und anderen Predigtorten, winters in Scheunen und Häusern. 6 So<br />

wird es u. a. von Schmiedeberg berichtet, daß die reichen Kaufleute<br />

sich <strong>für</strong> ihre Kinder Privatlehrer leisten und zum Empfang der Sakramente<br />

in das Fürstentum Liegnitz gehen, die Armen aber gehen<br />

im großen Scharen zu den hier wohnenden Buschpredigern, von<br />

denen sie jene gespenstige Eucharistie in ihrer Verblendung [oder:<br />

im Verborgenen] empfangen. So konnte man sich am 2. Juni<br />

[1687] um die zweite, dritte und vierte Morgenstunde mit eigenen<br />

Augen davon überzeugen, wie eine große Menschenmenge aus der<br />

Stadt Schmiedeberg von allen Seiten her schnellen Fußes und in<br />

Eile in das Gebirge stieg, um an einem bestimmten/verborgenen<br />

Ort im Wald eine Versammlung zu besuchen; welch sündhaftes<br />

Auslaufen man nur mit Schmerz ansehen kann. 7<br />

5 Die Publikation von Dannenberg u.a. (s.Lit.) beschreibt in ihrem ´Katalog` 26<br />

Grenz- und 131 Zufluchtskirchen.<br />

6 JSKG Bd. 74, S. 153; 76/77, S. 195; 80,2001, S. 116 f / Ullrich Junker: Die<br />

Busch-prediger im Riesengebirge, in: Auf historischer Spurensuche im Bobertal<br />

2013/2014, S. 287-302 / Sommer: Zur Geschichte der Buschprediger im Fürstenthum<br />

Jauer, in: ZVGS Bd. 10,1871, S. 342-357.<br />

7 J. Jungnitz, Hg.: Visitationsberichte der Diözese Breslau. Archidiakonat Liegnitz.<br />

Erster Teil, Breslau 1903, S. 277: aut quod peius est, silvicolas hinc inde<br />

habitantes turmatim adeunt, a quibus umbratilem illam synaxim caece sumentes.<br />

Quemadmodum 2. Junii circa horam secundam, tertiam et quartam matutinam<br />

oculari experientia manifestum erat, ubi ingens turba hominum ex oppido<br />

Schmiedbergensi undique prodiens celerrimo pede et cum festinatione montana<br />

conscendit, silvestrem concionem in loco decretorio institutam aditura, quibus<br />

culpabilibus excursionibus non nisi dolore visis.<br />

X


Die drei Friedenskirchen, die sechs Gnadenkirchen, die in den<br />

Verhandlungen zum Westfälischen Frieden und in der Konvention<br />

von Altranstädt dem Haus Österreich abgerungen werden konnten,<br />

erwiesen sich im Rückblick als segensreiche Über-brückungshilfen<br />

<strong>für</strong> die evangelischen Schlesier. „Ach Gott, wie weit - Gottlob wie<br />

nah“ schrieben sie auf die zum 50. Jahrestag der Bewilligung der<br />

Hirschberger Stifftshütte oder Interims-Kirche geprägte Gedenkmünze.<br />

Auf Details müssen wir verzichten und wenden uns dem nächsten<br />

<strong>für</strong> den schlesischen Kirchenbau einschneidend wichtigen Abschnitt<br />

zu, den Bethäusern und Bethauskirchen. Friedrich Bernhard<br />

Werner, der schlesische Zeichner und Kupferstecher (1690-1776),<br />

ist der erste Zeuge, den wir <strong>für</strong> die Bedeutung dieses Vorganges<br />

anführen können: sein Kupferstich-Werk zu 164 Bethäusern, <strong>für</strong><br />

das er nach eigenem Bekunden 8 im Oktober 1746 anfing „noch<br />

einmal eine Reise zu wagen und die schlesischen Gebirge zu<br />

durchkriechen, um die schlesischen konzedierten Bethäuser zu delineieren,<br />

und weil deren eine ziemliche Anzahl, so habe [ich] drei<br />

Jahre damit zugebracht.“ Man würdigt dieses Vorhaben erst dann<br />

richtig, wenn man sich vor Augen hält, was sonst er gesehen und<br />

gezeichnet hat auf seinen Reisen durch das damalige Europa: Kirchen<br />

und Dome, Schlösser und adelige Häuser, Burgen und Klöster,<br />

Stadtpläne und Stadtpanoramen; und dann, als letzte Mühe:<br />

diese armseligen Fachwerkbauten. Warum? Er selber sagt: „wir<br />

haben gewisse Verbindlichkeiten gegen unser Vaterland, unter<br />

welche mit Recht die Pflicht gehöret, alle merckwürdige Begebenheiten,<br />

so sich darinnen zugetragen, auf die Nachwelt fort zupflanzen“,<br />

und zu den „<strong>Schlesische</strong>n Denckwürdigkeiten“, so begreift er<br />

es, gehören als Gesamtphänomen diese schlichten Bauten. 9<br />

Denn Kirchen reduzieren ist eines, Herzen umzustimmen ein<br />

anderes. Evangelisches Leben hatte sich in den ihrer Kirchen beraubten<br />

Gemeinden Mittel- und Niederschlesiens, auch einigen<br />

8 In seiner Autobiographie, hrsgg. 1921 von Paul Bretschneider und erneut im<br />

Jahr 2010 von Angelika Marsch.<br />

9 In der Vorrede zum 3. Teil seiner Bethaus-Kupfer; vgl. die Vorreden zum 2.<br />

und 5. Teil. Eigener wiederholter beweglicher Klage zufolge ist ihm ob dieser<br />

Mühen, ob dieses Werkleins viel Spott zuteil geworden.<br />

XI


Gegenden Oberschlesiens wie unter einer Decke verborgen erhalten;<br />

und es war mit Macht aufgebrochen, als mit der Eroberung<br />

Schlesiens durch König Friedrich II. alle Bedrückung, bald auch<br />

alle Einschränkungen der Glaubensfreiheit hinfällig wurden. Keine<br />

noch so kurze Darstellung der Geschichte und <strong>Kirchengeschichte</strong><br />

Schlesiens, die nicht diesem „Kerndatum“ 10 seine Beschreibung<br />

widmet.<br />

Kaum waren im Januar 1741 zwölf in Berlin ordinierte Kandidaten<br />

im Kriegslager Rauschwitz vor Glogau distribuirt worden -<br />

es war noch keine einzige Schlacht gewonnen - , drängten sich dort<br />

die Abgesandten der Gemeinden; so sehr, daß, bald eine Zwangspause<br />

verordnet werden mußte, um alles in rechte Ordnung zu<br />

bringen. Aber bis zum Ende des ersten Jahres waren 39 Interimsräume<br />

eingerichtet und mit Wüstewaltersdorf am 4. Advent nach<br />

dreiwöchiger Bauzeit der erste Neubau eingeweiht, im Jahr 1742<br />

waren es 38 Interimsräume und 55 Bethäuser, wie sie zunächst nur<br />

genannt werden durften 11 , 1743 zehn Interims und 31 (32) Bethäuser,<br />

1744 noch drei Notbehelfe und 18 „Bethäuser“, 1745 drei und<br />

18. Und bis zum 19. Juni 1764, als nach dem Ende des dritten<br />

schlesischen Krieges die einschränkende Bezeichnung ´Bethaus`<br />

statt ´Kirche` aufgehoben wurde, waren es schließlich 186. 12 Unsere<br />

chronologische Aufstellung summiert bewußt jene in der drängenden<br />

Eile, nur schnell wieder unter Gottes Wort zu kommen,<br />

gefundenen Notlösungen nicht unter ihre Nachfolgebauten, sondern<br />

gibt ihnen ihren eigenen Eintrag: in Privatwohnungen, in Schuppen<br />

und Scheunen und auf Schüttböden, in Rathäusern, in Schloßräumen,<br />

zwei Reitställe werden genannt und ein Kaufhaus; auch unter<br />

den Linden wurde gepredigt und in den Fleischbänken. Wirklich<br />

vornehm dagegen hatten es die Gemeinden in Goschütz, Groß Wartenberg<br />

und Peterswaldau (dort bis 1875!), denen ihre Herrschaft<br />

ihre Schloßkapellen öffnete.<br />

10 Christian-Erdmann Schott: Kerndaten der evangelischen <strong>Kirchengeschichte</strong><br />

Schlesiens, in: JSKG 83,2004, S. 1-20.<br />

11 Diese Beschränkung wurde durch Verordnung <strong>vom</strong> 19.6.1764 aufgehoben (:<br />

Anders, Geschichte der evg. Kirchen Schlesiens, 1886, S. 176)<br />

12 Man beachte aber, daß in dieser Zahl auch 22 Orte enthalten sind, in denen das<br />

erste Bethaus bereits wieder durch einen Neubau ersetzt worden war.<br />

XII


Die letzten Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts sind stark bestimmt<br />

durch Sanierungs-, Erweiterungs- und vor allem auch Ersatzbauten<br />

<strong>für</strong> die Bethäuser. Allzu oft war ja nach der Wiedergewinnung der<br />

konfessionellen Freiheit die Schnelligkeit des Bauens wichtiger<br />

gewesen als die Gründlichkeit; auch bedurften die wiedergegründeten<br />

wie auch die neu geschaffenen Gemeinden der rechtlichen wie<br />

auch der wirtschaftlichen Konsolidierung; sie haben oft Jahrzehnte<br />

gespart, um ihren Gotteshäusern eine würdigere Gestalt zu geben<br />

als den schlichten ersten (Fachwerk-)Kirchen. 13 So entstand eine<br />

Fülle mit ihren zwischen Spätbarock, Rokoko und Frühklassizismus<br />

stehenden Innenräumen überraschend prächtigen Dorfkirchen,<br />

wie man sie bis 1945 in großer Zahl fand; die an ihre Herkunft erinnernde<br />

Bezeichnung „Bethauskirchen“ blieb ihnen oft erhalten. 14<br />

Bemerkenswert ist die Feststellung, daß der Kirchbau zwischen<br />

1741 und 1764 fast ausschließlich durch den Bethausbau bestimmt<br />

ist; erst danach mehren sich die Neubauten anderen Ursprungs.<br />

Es bleiben noch ein paar Sätze nachzutragen.<br />

Die chronologische Darstellung verzichtet völlig auf den kunsthistorischen<br />

Aspekt des Themas.<br />

In der Inventur fehlen die ´österreichisch-schlesischen` Teritorien<br />

Jägerndorf, Teschen und Troppau, auch das Fraustädter Ländchen;<br />

nicht genannt sind auch die Kirchsäle der Brüdergemeine.<br />

Danksagung ist auszusprechen an den VSKG, der die Herausgabe,<br />

auch das finanzielle Risiko übernommen hat. Danksagung<br />

auch an alle, die bei der Bildbeschaffung geholfen haben; auf die<br />

Negativ-Formulierung verzichten wir. Darüber hinaus ist zu Bildbeschaffung<br />

und Bildqualität das Nötige im ersten <strong>Band</strong> der<br />

´<strong>Gottesdienst</strong>-<strong>Räume</strong>` gesagt. Wir hätten gerne mehr und besseres.<br />

13 Zu diesem Aspekt vgl. <strong>für</strong> die ersten Bethäuser: <strong>Dietmar</strong> <strong>Neß</strong>: „Ob er`s habe<br />

hinauszuführen?“ Vom Geld beim Bethaus-Bauen, in: JSKG 76/77,1997/98, S.<br />

253-282.<br />

14 Günther Grundmann hat diese Entwicklung unter kunsthistorischen Gesichtspunkten<br />

ausführlich dargelegt und in das 19. und 20. Jahrhundert weitergeführt.<br />

XIII


„Wo man <strong>für</strong> Gott baut“ - dort erst fange Architektur an. So wird<br />

der u. a. auch in Breslau lehrende Architekt Hans Poelzig zitiert. 15<br />

Der Satz ist nicht nur als historische Feststellung gemeint. Und die<br />

biblische Überlieferung stellt uns gleichsam die beiden „Grundmodelle“<br />

gottesdienstlicher <strong>Räume</strong> vor: das Zelt, die Stiftshütte (so<br />

übersetzt Martin Luther) des wandernden Gottesvolkes einerseits 16 ,<br />

die Pracht des Tempels in Jerusalem andererseits 17 . Beides ist im<br />

Kirchenbau der Jahrhunderte verwirklicht, in großer Vielfalt der<br />

Abwandlungen. Voraus geht „Lus“, jener Ort im Irgendwo der<br />

Wüste, durch die ein Mensch seinen Weg nach Hause nahm und<br />

müde und durstig Schlaf und Erquickung suchte <strong>für</strong> eine Nacht,<br />

und nannte den Ort Beth-El, Haus Gottes. 18 Und die Offenbarung<br />

des Johannes 19 stellt als Zielbeschreibung beide, das Zelt Gottes<br />

unter den Menschen und das neue Jerusalem, nebeneinander als<br />

Bilder <strong>für</strong> die bleibende Nähe Gottes unter uns Menschen.<br />

<strong>Dietmar</strong> <strong>Neß</strong><br />

15 In: Rudolf Schwarz: Kirchenbau. Welt vor der Schwelle, Heidelberg 1960, S.<br />

10. Vgl. auch ebd. den Abschnitt „Landschaft der Anbetung.“ - Von Hans Poelzig<br />

wurden in Schlesien die evg. Dorfkirchen in Maltsch und Wültschkau sowie<br />

der Umbau der Stadtpfarrkirche in Konstadt und der Kirche in Bunzlau entworfen.<br />

16 2. Mose 35,4 - 36,38; 39,32<br />

17 1. Könige 6 - 8; 2. Chronik 3.<br />

18 1. Mose 28,16-19.<br />

19 Offenbarung 11,19; 21,2.3.<br />

XIV


ltel


eschss<br />

resche


oerau<br />

ahause<br />

Satz<br />

aalau


elersor


oatsche<br />

ürsor


uau<br />

rolluth<br />

<br />

ohau


uchelsor<br />

<br />

lelluth


eer<br />

roschltz


errstat<br />

earrrcheStatthas<br />

uteersrcheStSalatorarcheStreas<br />

athausarrrcheStatthasSchlo


osteltz<br />

eersor<br />

olau


echeste<br />

herarte<br />

Jaosor


üer<br />

<br />

hlau<br />

roaer


oaer


Strehltzrsels<br />

earrrche<br />

olaotz


erlaeau<br />

elsor<br />

ahause<br />

eelsor


assel


Schsschausor<br />

Slerer<br />

üsterhrsor


ttersachrsSaa<br />

e


zechoa<br />

orasalaursaeshut<br />

eersor


Grunddaten zu den Kirchenräumen<br />

(Abkürzungen: Abb. = Abbildung(en); AK = Ansichtskarte/Postkarte; evg. =<br />

evangelisch; F = Foto; Ftm = Fürstentum; Htm = Herzogtum; KG = Kirchengemeinde;<br />

Krs = Kreis; KKr = Kirchenkreis; rk = römisch-katholisch)<br />

1526 Tarnowitz Krs Tarnowitz<br />

In der 1519 begonnenen, 1526 mit der Bergfreiheit begünstigten Ansiedlung<br />

erbauten sich die zumeist evg. auswärtigen Bergleute 1526 ein<br />

Kirchlein, das bereits 1531 durch einen Neubau ersetzt wird. 1746<br />

ein Bethaus. Poln. Tarnowskie Góry.<br />

Lit.: Karzel S. 162-164.<br />

Nach 1523 Domanze<br />

Der Grundherr Caspar von Mühlheim erbaut nach 1523 eine evg. Kirche,<br />

die 1633 abbrannte; Wiederherstellung begonnen, als sie 1654 weggenommen<br />

wird. 1743 Bethaus. Poln. Domanice.<br />

Lit.: siehe zum Bethaus / Berg, Wegnahme S. 237 / Real-Hb II, S. 347 (: jetzige<br />

Kirche Chor und Turm um 1500, sonst 1894 neu gebaut) / Lutsch,<br />

KDM II,173-174 zur reduz. Kirche.<br />

1531 Tarnowitz<br />

Neubau an Stelle der Kirche von 1526, S. Petrus und Paulus. Steinbau,<br />

1562-1563 durch Turm und Chor erweitert. Reduziert 1630. 1742<br />

Wiederbegründung der evg. Gemeinde, 1746 Errichtung des<br />

Bethauses.<br />

Lit.: Karzel S. 162-164 (: demnach Erweiterung 1547 und 1562) / Fedor<br />

Bojanowski, Die Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde Tarnowitz,<br />

1892 (: Die Fundamente dieser Kirche sind bei dem Neubau der jetzigen<br />

katholischen Kirche mitbenutzt worden.) / Dehio-Hb S. 947-948.<br />

1


1535 Tannhausen Kreis Waldenburg<br />

Von aus Meißen gekommenen evg. Bergleuten (wieder-)gegründeter Ort,<br />

Kapelle im gleichen Jahr, am 13. S. n. Trinit. erste evg. Predigt, seit 1540<br />

´Kirche`. 1594 Neubau.<br />

Lit.: siehe zum Neubau.<br />

1535 Gottesberg<br />

Ob die von den Bergknappen der 1499 privilegierten Stadt um 1535 errichtete<br />

Holzkirche bereits <strong>für</strong> dieses Jahr als „evangelisch“ anzusprechen<br />

ist, ist unsicher. Sie hatte ein Türmchen mit Glocke, wurde bald erweitert,<br />

erhielt 1660 einen separaten Glockenturm, wurde 1653 reduziert und<br />

1723 durch einen (kath.) Neubau ersetzt. 1742 ein evg. Bethaus,<br />

1788 Neubau. – Keine Abb.<br />

Lit.: siehe zum Neubau 1788 / Berg, Wegnahme S. 239 / Real-Hb II,372 (:<br />

kath. Neubau 1723) / <strong>Neß</strong>, Pfarrerbuch Bd. 4,39.<br />

1535 Wendisch Ossig<br />

Neubau an Stelle der 1440 genannten Kirche, 1533/1535. Nach Abbrand<br />

1662 wiedererrichtet. 1820 umgebaut. Poln. Osiek Ɫużycki; die Kirche<br />

rk. – Abb. 1+2.<br />

Lit.: Anders 1867,475 / <strong>Neß</strong>, Pfarrerbuch Bd. 9, S. 133 / Pater S. 215 /<br />

Dehio-Hb S. 719-720.<br />

1539 Olbendorf<br />

Neubau, an Stelle der 1335 genannten Pfarrkirche, massiv. Wegen<br />

Einsturzgefahr (neu und) größer massiv erbaut und am 1.9.1724<br />

eingeweiht. 1863 umgebaut. Poln. Gnojna; die Kirche rk. – Keine Abb.<br />

Lit.: siehe zum Erweiterungsbau 1724 / <strong>Neß</strong>, Pfarrerbuch Bd. 4, S. 123.<br />

1539 Gablenz<br />

Kirchort nach der Meißener Bistumsmatrikel von 1495. Neubau, Holz, an<br />

Stelle der 1539 abgebrannten Pfarrkirche. Neubau 1757-1759,<br />

Trinitatiskirche. – Keine Abb.<br />

Lit.: siehe zum Neubau 1757 / <strong>Neß</strong>, Pfarrerbuch 9,634, demnach erster<br />

nachgewiesener evg. Pfr 1564.<br />

1539 Treschen<br />

Durch den evg. Grundherrn v. Baudiß <strong>für</strong> den evangelischen <strong>Gottesdienst</strong><br />

erbaut. Holzkirche. Reduziert 1654, ungenutzt, später verfallen. Neue<br />

evg. Kirche 1934. – Abb. 3.<br />

Lit.: Berg, Prüfungszeit S. 533 / <strong>Neß</strong>, <strong>Gottesdienst</strong>-<strong>Räume</strong> S. 91 + Abb. 739-<br />

742 zum Neubau 1934 / J. Jungnitz, Visiationsberichte der Diözese Breslau,<br />

2


Archidiakonat Breslau, Erster Teil 1902, S. 378-380 zu 1666/1676, demnach<br />

ecclesia parvula tempore haeresi extructa, tota ex trabibus composita, non<br />

consecrata) / Degen, Die Kunstdenkmäler des Landkreises Breslau S. 306-<br />

307, demnach noch oder wieder im Jahre 1844 als Begräbniskapelle genutzt,<br />

später abgerissen / Werner, Topographie F 1-317 (: zeigt 1755 eine verwüstete<br />

alte Kirch).<br />

1541 Ludwigsdorf Krs Kreuzburg<br />

Schrotholzkirche, 1541. Am 20.12.1844 Neubau geweiht. Poln. Nagodowice/Biadacz.<br />

Lit.: Nach Neuling S. 181 sind mittelalterliche Nachrichten nicht ermittelt<br />

worden / Anders 1867,687 (: um 1540 von Schrotholz erbaut, 1615 erweitert)<br />

/ <strong>Neß</strong>, Pfarrerbuch Bd. 5, S. 85 wird „bis 1575“ der erste bekannte evg.<br />

Pfarrer genannt / Heinrich Menz, Kreuzburger Gemeinde- und Heimatbuch,<br />

1954, S. 93 / Geschichte der evang. Kirchgemeinden des Kirchenkreises<br />

Kreuzburg O.-S. Festschrift zur General-Kirchenvisitation 1933, S. 20 (:<br />

1541) / <strong>Neß</strong>, <strong>Gottesdienst</strong>-<strong>Räume</strong> S. 19 + Abb. 158 zum Neubau 1844.<br />

1542 Brieg<br />

Trinitatiskirche. Als Begräbniskirche erbaut. 1571 + 1650 + 1769<br />

Neubauten. – Keine Abb.<br />

Lit.: siehe zu 1571, 1650,1769.<br />

1546 Gaablau<br />

Neubau an Stelle der 1303 genannten Dorfkirche durch die evangelisch<br />

gewordene Gemeinde. Reduziert 1654. Die kath. Parochie 1863 <strong>für</strong> erloschen<br />

erklärt; die Kirche in ihrem Eigentum verbleibend. Monatliche evg.<br />

<strong>Gottesdienst</strong>e (zu 1867.1927). Poln. Jablów. – Abb. 7.<br />

Lit.: Anders 1867,558 / <strong>Neß</strong>, Pfarrerbuch Bd. 7, S. 239-241; vgl. Bd. 4, S.<br />

357 / Silesia Sacra 1927,263 / Real-Hb S. 374 / Pater S. 99 / Dehio-Hb S.<br />

366-367.<br />

1546 Breslau, Hospitalkirche zu den Elftausend Jungfrauen<br />

Errichtet an Stelle einer Kapelle, bald auch Kirche, die im Jahre 1400 <strong>für</strong><br />

ein Aussätzigen-Hospital gestiftet worden war; letztere war aus Gründen<br />

der Stadtverteidigung (zusammen mit dem Prämonstratenserkloster) auf<br />

dem Elbing 1529 abgebrochen worden. Hölzern, mit Ziegeln ausgesetzt.<br />

Erweiterungen 1613 und 1687. Neubauten 1725 und 1823. – Abb. 205.<br />

Lit.: Richard Spaeth, Die evg. Pfarrkirche und das Hospital zu Elftausend<br />

Jungfrauen, 1900 / Abb. zum Jahr 1693 im Kalender Das Jahr des Herrn<br />

1922 S. 31 / Werner, Topographie F 1-597 nach den Erweiterungen; R 2-<br />

253; D 2-453.<br />

3


1548 Wüstewaltersdorf<br />

Die 1548 bei der Neubesiedlung einer Wüstung durch evg. Siedler<br />

erbaute hölzerne Barbara-Kapelle wird am 24.3.1654 als filia von<br />

Rudolfswaldau reduziert. 1777 Neubau des Turmes. Massiver kath.<br />

Neubau 1803/1804. Evg. Bethaus 1741. 1751. – Keine Abb.<br />

Lit.: siehe zum Bethaus 1751 / Feige, Wüstewaltersdorf, 1792, S. 69-70 /<br />

Neuling S. 352 o. J., / nach Real-Hb S. 377 (: 1548 genannt, neue kath. Kirche<br />

1804) / Max Kleinwächter, O du Heimat lieb und traut. Bilder aus dem<br />

Waldenburger Berglande, 1925 S. 17 / Dehio-Hb S. 980 zur reduz., 1777<br />

umgebauten Kirche.<br />

Vor 1550 Kunzendorf Krs Glogau<br />

Neubau an Stelle der 1366 genannten Pfarrkirche d. d. evg. Gemeinde vor<br />

1550. Steinbau, mit Ziegeln gedeckt. Enteignet am 7.2.1654. 1741<br />

Wiedererrichtung des Kirchspiels; <strong>Gottesdienst</strong> in einer zum Bethaus<br />

umgebauten Scheune. Neubau 1786. – Keine Abb.<br />

Lit.: siehe zum Bethaus 1741 und Neubau 1786 / Jungnitz, Visitationsberichte<br />

Glogau S. 169-170 / Real-Hb S. 160 zur reduz. Kirche (St. Petri et<br />

Pauli); desgl. Schematyzm Archidiec. Wrocl. 1971,162.<br />

1550 Herrnprotsch (Protsch a. d. Oder)<br />

Neubau an Stelle der 1383 erstmals genannten Kirche durch den<br />

Grundherrn Hans Culmann. Eine der vier Breslauer Ruralkirchen. Am<br />

22.11.1643 abgebrannt; Wiederaufbau 1648. 1798/99 neue Orgel (M.<br />

Engler d. J.). Kirche und Turm wurden 1848/1857 und nach dem 1.<br />

Weltkrieg umfassend renoviert. 1945 Pracze Odrzańskie; die Kirche rk. –<br />

Abb. 931+932.<br />

Lit.: Anders 1867,156 / Paul Marsch: 1383 – Martini – 1933. 550 Jahre Kirchengemeinde<br />

Protsch an der Oder (Breslau-Herrnprotsch). Ein Beitrag zur<br />

<strong>Schlesische</strong>n <strong>Kirchengeschichte</strong>; 1933 / Neuling S. 100 / JSKG XXV,<br />

1935,20-50 / Berg, Prüfungszeit 404.410.432-540 / EKBlSchl 1936,23-26 /<br />

Schematyzm Archidiec. Wrocł. 1971,97-98 / Mandziuk S. 174 / Dehio-Hb<br />

S. 1150 / Lutsch, KDM II,448 / Die Kirche war von 1654-1707 katholisch /<br />

Bericht des Provinzial-Konservators 1911-1912, S. 22 (: Plan <strong>für</strong> „durchgreifende<br />

Instandsetzung“ mit Prof. Dr. Seger besprochen; sie konnte erst<br />

nach dem Krieg verwirklicht werden).<br />

Um 1550 Beuthen a. d. O.<br />

Fast völliger Neubau an Stelle der 1150 genannten Pfarrkirche St. Stephan.<br />

Die neue Kirche wohl eine Peter- und Paul-Kirche. 1584 umgebaut.<br />

1654 endgültig weggenommen. Nach Brand Wiederaufbau und Barockisierung.<br />

– Keine Abb.<br />

4


Lit.: Hermann Hoffmann: Die katholischen Kirchen des Landkreises Glogau,<br />

S. 7-14 (Von der Kirche des Mittelalters steht nur noch der untere Teil des<br />

wuchtigen Turmes. Die jetzige Kirche entstammt der Mitte des 16.<br />

Jahrhunderts, ist aber um 1580 erweitert worden. Der Altarraum wurde<br />

fünfzehn Ellen verlängert und erhielt die Breite des Langhauses. 1609-1611<br />

wurde der Turm erhöht.) / Lutsch, KDM III,65-67 und Dehio-Hb S. 210-211<br />

zur kath. Kirche / Werner, Topographie D 5-127 (Pfarrkirche St.<br />

Margarethe).<br />

Um 1550 Wachsdorf Krs Sagan<br />

Neubau an Stelle der 1376 genannten Pfarrkirche, kaum vor 1550 erbaut.<br />

Emporen 1661. Am 24.3.1668 weggenommen, steinern und wohl bedeckt<br />

mit Schindeln. Poln. Wrzesiny. – Keine Abb.<br />

Lit.: Berg, Prüfungszeit S. 474 / G. Steller, Wenzel Eusebius v. Lobkowitz<br />

S. 77 / Jungnitz, Visitationsberichte, Archidiac. Glogau S. 276.730.743 /<br />

<strong>Neß</strong>, Pfarrerbuch Bd. 8, S. 270-271 / H. Hoffmann, Die kath. Kirchen des<br />

Altkreises Sagan, S. 58-59, desgl. Lutsch, KDM III,167-168, Real-Hb II,308<br />

und Dehio-Hb S. 1153.<br />

Nach 1550 Koschentin<br />

Trinitatiskirche. 1687/88 als nicht konsekriert genannt, sie befand sich in<br />

den Händen der Lutheraner. Poln. Koszęcin.<br />

Lit.: Karzel S. 124 / Neuling S. 135 nennt, o. J., eine Kapelle BMV.<br />

1551/1554 Grzendzin<br />

Die Pfarrkirche Peter und Paul wird 1551 oder 1554 von den<br />

Evangelischen erbaut; Schrotholz. 1626/1650 weggenommen. Sie wird<br />

1874 durch einen (kath.) Neubau ersetzt. Poln.: Grzędzin.<br />

Lit.: Karzel S. 119-120 / Neuling S. 84-85 / Berg, Prüfungszeit S. 505 / Real-Hb<br />

II, S. 206 / Dienwiebel, Oberschles. Schrotholzkirchen S. 72 (: Maßangaben<br />

zum Langhaus 34x14 Ellen=21,35x8,80 m).<br />

1552 Löwenberg<br />

Begräbniskirche, massiv, an Stelle einer eingestürzten Fachwerkkirche.<br />

1640 abgetragen, bald wieder erneuert. Reduziert 1650, aber simultan als<br />

Begräbniskirche genutzt. – Keine Abb.<br />

Lit.: Anders 1867,596 / Berg, Wegnahme S. 247-248 / Carl Wilking, Nachrichten<br />

aus der Vergangenheit und Gegenwart der evangelischen Gemeinde<br />

zu Löwenberg, 1898, S. 11 (: ihre jetzige Gestalt erhielt sie … Ende der<br />

[18]80ger Jahre“ / Nach Wilking, Löwenberg, und nach Knie S. 867 ist sie,<br />

ausschließlich als Begräbniskirche, der evg. verbliebenen Bevölkerung erhalten<br />

geblieben / T. Heinze, Geographisch-statistisch-geschichtliche Ueber-<br />

5


sicht des Löwenbergschen Kreises, 1825, S. 85 (: „Begräbniskirchel, ist<br />

massiv und hat ein Thürmchen mit Glocke“).<br />

(Um) 1555 Freyhan<br />

Bau einer Kirche (d. d. evg. Herren v. Kurtzbach). Sie wurde 1654 weggenommen.<br />

1750 Einweihung des Bethauses. – Keine Abb.<br />

Lit.: siehe zum Bethaus / Anders 1867,211 / Berg, Wegnahme S. 500 / <strong>Neß</strong>,<br />

Pfarrerbuch Bd. 3, S. 71-72 / Bei Neuling kein Eintrag / Die Angaben zu<br />

Freyhan sind unsicher und nicht stimmig: Anders a.a.O. S. 18 nennt eine<br />

Pfarrkirche zu 1555 und eine Begräbniskirche um 1600, bezeichnet andererseits<br />

den Bau von 1555 als Schloßkapelle/ St. Anna. Das kath. Visitationsprotokoll<br />

1666/1667, S. 461 nennt zwei Kirchen, aber keinen eigenen kath.<br />

Pfarrer. Die eine Kirche wird als undique rimosa et ruinosa beschrieben und<br />

hat einen hölzernen Campanile, die zweite sei recenter per dominum baronem<br />

Guilielmum a Malzan exstructa pro pecuniis hospitalis, das Altarbild<br />

zeige Christus in Gethsemane und darunter das Abendmahl, alle Einwohner<br />

sind acatholici. Der genannte W. v. M. war nach Kittelmann, Freyhan seit<br />

einer Erbteilung im Jahre 1628 Schloßherr auf Freyhan, und demnach wäre<br />

ein (neuer?) Kirchbau erst auf dieses Jahr anzusetzen. Eine kath. Kirche<br />

wurde erst 1728 und abermals 1753 erbaut. Die St. Anna-Kirche ist eingegangen.<br />

1555 Klitten<br />

Neubau des Kirchenschiffes der 1495 genannten Pfarrkirche d. d. Grundherrn<br />

Caspar von Nostitz. Steinbau. 1769-1773 barocke Innenerneuerung d. d. Grundherrn<br />

Johann v. Metzrad. Am 29.4.1945 abgebrannt; Wiedereinweihung am<br />

12.3.1950.<br />

Lit.: Anders 1867,648 / Klitten. Gestern und heute. Eine Chronik, 1999. –<br />

Keine Abb.<br />

1555 Auras<br />

Ftm Bsl. Die Kirche (St. Michael) 1555 abgebrannt und Neubau. Am<br />

20.12.1653 reduziert. 1742 Errichtung des Bethauses.<br />

Lit.: siehe zum Bethaus 1742 / Real-Hb II,358 (: neu erbaut 1750-1789).<br />

1559 Samitz<br />

Neubau an Stelle der 1399 genannten Dorfkirche, später erweitert.<br />

1617/1618 neuer Turm; Erweiterung der Kirche. 1859 neue Orgel. Poln.<br />

Zamienice; die Kirche 1945 rk. – Abb. 6.<br />

Lit.: Anders 1867,517-518 (: ganz massiv, mit schönem spitzigen Turm /<br />

Neuling S. 273 / Ehrhardt IV,574-577 / Schematyzm Archidiec. Wrocł.<br />

1971,243 / Mandziuk S. 207 (: umgebaut 2. Hälfte 19. Jh.) / Dehio-Hb S.<br />

1170 / Lutsch, KDM III,321 / Die General-Kirchenvisitation im Fürstentume<br />

6


Liegnitz von 1654 und 1655, S. 84 (: Kirche von außen steinern, sammt dem<br />

Glockenthurm, worauf 2 feine Glocken, Beydes mit schindeln gedecket. An.<br />

1616 und 1617 ist Kirche erweitert und erhöhet worden, gantz höltzerne<br />

hübsche decken, Sakristy sehr klein, gewölbet …alles fein sauber).<br />

1559 Donnerau<br />

Als evangelische Kirche 1559 erbaut; reduziert am 24.3.1654 als Filial<br />

von Wüstegiersdorf. 1945 Grzmiąca; die Kirche rk. – Abb. 4.<br />

Lit.: Berg, Wegnahme S. 237 / siehe zu Wüstegiersdorf / Real-Hb II,374 /<br />

Dehio-Hb S. 354 (: mehrere Erneuerungen ) / Lutsch, KDM II,235 / Ludwig<br />

Loewe, <strong>Schlesische</strong> Holzbauten, 1969, S. 56 mit Zeichnung / Leszek Itman,<br />

Drewniane budownictwo sakralne na Dolnym Śląsku, 1974, S. 126-128.<br />

244-247.<br />

1559 Gieraltowitz Krs Cosel<br />

Neubau, Holzkirche, auf den Fundamenten der alten Simon-und-<br />

Judaskirche, anno 1559 ab haereticis aedificata. Reduziert.<br />

Lit.: Karzel S. 118 / Jungnitz, Visitations-Berichte Oppeln S. 168.413.481-<br />

482 / Real-Hb II,206 und Lutsch, KDM IV,377 zur reduz. Kirche / vgl.<br />

Rocznik Diec. Opolskiej 1996,354-355.<br />

1559 Rohnau<br />

Bau einer neuen Kirche an Stelle der 1373 genannten Dorfkirche d. d.<br />

luth. gewordene Gemeinde; am 13.3.1654 reduziert. Neue massive evg.<br />

Kirche am 16.10.1859 geweiht. Poln. Wiesćiszowice; die evg. Kirche<br />

jetzt rk, die alte Kirche steht noch 2010 ungenutzt. – Abb. 16+17.<br />

Lit.: Jürgen Schwanitz: Rohnau am Scharlachberg; im Selbstverlag, 2002;<br />

demnach ist diese Kirche 1990 Lagerraum; das Altarbild der alten Kirche<br />

(Assumptio M.V.) befindet sich jetzt in der renov. ehem. evg. Kirche / <strong>Neß</strong>,<br />

<strong>Gottesdienst</strong>-<strong>Räume</strong> S. 29 + Abb. 249 zum Neubau 1859 / Real-Hb II,184<br />

zur reduz. Kirche, desgl. Lutsch, KDM III,394 und Pater S. 181.<br />

1559 Deutsch Wartenberg<br />

Erweiterter Wiederaufbau der 1554 abgebrannten Pfarrkirche, Steinbau, mit<br />

Turm, abgeschlossen 1606. 1629/1653 reduziert, später barockisiert. 1790<br />

neue evg. Kirche. - Lit.: Tomasz Andrzejewski, Die Herren von Rechenberg,<br />

2012, S. 229 / Real-Hb II,136-137.<br />

1560 Urschkau<br />

Neubau an Stelle der 1346 genannten Pfarrkirche, Holz. 1612 und<br />

1849 Neubauten. Poln. Orsk. – Keine Abb.<br />

Lit.: siehe zum Neubau 1612.<br />

7


1560 Landeshut<br />

Bau einer Begräbniskirche, Holz, 1616 massiv aufgebaut. Reduziert<br />

1654. Verfallen und abgerissen. – Keine Abb.<br />

Lit.: Berg, Wegnahme 245; Prüfungszeit S. 512.<br />

Um 1562 Königswalde<br />

Die von den Evangelischen erbaute Kirche 1560 erwähnt. Reduziert<br />

1623. Poln. Świerki.<br />

Lit.: CB XIV,1,36 zu 1560 (: „Königswalde besingt der pfarher von<br />

Schönaw aus dem Braunischen“) / Paul Heinzelmann, Geschichte der<br />

Evangelischen Kirche der Grafschaft Glatz, 1926, S. 11 (: um 1562 von den<br />

Evangelischen erbaut) / Neuling S. 130 / Im 20. Jahrh. ein evg. Betsaal /<br />

1558 ist Kirche (noch?) nicht genannt (: Bach S. 111 und Heinzelmann S.<br />

10-11. - Die Angaben sind unsicher: der Bildband Grafschafter Kirchen in<br />

unserer Zeit S. 135 nennt 1607 als Baujahr und zu 1754 den barocken<br />

Neubau / <strong>Neß</strong>, Pfarrerbuch Bd. 2, S. 331.<br />

1560 Greiffenberg<br />

Bau einer Begräbniskirche, St. Lorenzkirche, Holzbau. 1603 und 1634<br />

abgebrannt und wieder aufgebaut. Reduziert 1654. Poln. Gryfów Śląski. –<br />

Keine Abb.<br />

Lit.: Berg, Wegnahme S. 240 / Real-Hb II,196: Gräfliche Fundations- und<br />

Begräbniskirche. Erneuert 1606 und 1856 / <strong>Neß</strong>, Pfarrerbuch Bd. 7, S. 484 (:<br />

seit (vor) 1529 evg. Pfarrer) / Lutsch, KDM III,491 und Dehio-Hb S. 351 zur<br />

reduz. Kirche.<br />

Um 1560 Schnellewalde<br />

Neubau der (1335 genannten) Kirche d. d. evg. gewordene Gemeinde.<br />

1629/1637 weggenommen. 1743 Bethaus. 1784 Neubau. Poln.<br />

Szybowice. – Keine Abb.<br />

Lit.: siehe zum Bethaus 1743 und Neubau 1784 / Real-Hb II,242 (: durch<br />

Um- und Anbauten wiederholt verändert) und Lutsch, KDM IV,311 zur reduzierten<br />

Kirche.<br />

Um 1560 Welkersdorf<br />

Neubau an Stelle der 1305 genannten Kirche d. d. Grundherrschaft v.<br />

Pohser. Kanzel 1584. Reduziert am 6.4.1654. 1742 Neugründung der<br />

Parochie; <strong>Gottesdienst</strong> im Schloß. 1753 Bethaus. – Abb. 8-10.<br />

Lit.: siehe zum Bethaus / Knie S. 733 (: das erste ev. Kirchensystem wurde<br />

1544 unter der Grundherrschaft v. Pohser gegründet“ / Neuling S. 339 /<br />

<strong>Neß</strong>, Pfarrerbuch Bd. 7, S. 528, demnach seit 1544 ein in Wbg ord. Pfr. /<br />

Ehrhardt III,2,440 / Die Angabe bei Knie S. 733 zu 1544 darf nicht als<br />

Neubau der Kirche gelesen werden / Lutsch, KDM III,539 zur reduz. Kirche,<br />

8


auch Bericht des Provinzial-Konservators 1930-1931, S. 68-72 + Abb. und<br />

Dehio-Hb S. 826 (Ruine) / Werner, Topographie R 4.1-185v.<br />

1562 Kohlfurt-Dorf<br />

Um diese Zeit Bau einer hölzernen Kapelle als Filial zu Rothwasser; Patronat:<br />

Stadt Görlitz. – Keine Abb.<br />

Lit.: siehe beim Neubau 1687.<br />

1561 Langwaltersdorf<br />

Neubau, Steinbau, der in den Hussitenkriegen zerstörten Kirche d. d. evg.<br />

Gemeinde. 1591 abermals ein Neubau, 1654 reduziert. 1742 Bethaus.<br />

– Keine Abb.<br />

Lit.: siehe zum Bethaus 1742 / Berg, Wegnahme S. 246 (: 1593 Wiederherstellung)<br />

/ Real-Hb II,372 (: jetzt Filialkirche zu Friedland, Jahreszahlen<br />

nicht genannt).<br />

1563 Neustadt O/S<br />

Bau einer Begräbniskirche d. d. damals bereits überwiegend evg. Bürgerschaft.<br />

Lit.: Chrząszcz, Neustadt S. 98-99; der Autor und kath. Pfarrer stellt ausdrücklich<br />

klar, daß sie, obwohl zur kath. Nutzung bestimmt, sicher nicht<br />

mehr zum kath. <strong>Gottesdienst</strong> gebraucht wurde / siehe auch zu 1627.<br />

1564 Friedeberg am Queis<br />

Neubau an Stelle der 1558 abgebrannten Kirche; abermaliger Abbrand<br />

1624 und 1642. Jeweils wieder aufgebaut, 1654 weggenommen. Wiederbegründung<br />

der evg. Gemeinde 1741. – Keine Abb.<br />

Lit.: siehe zu 1741, 1742, 1757 und 1768 / Berg, Wegnahme S.238; Prüfungszeit<br />

S. 501 / Real-Hb II, S. 195 zur reduz. Kirche, „vorübergehend protestant.<br />

Ausstattung 18. [!] Jhd.“; desgl. Lutsch, KDM III,484-486 und<br />

Dehio-Hb S. 625.<br />

1564 Lichtenwalde<br />

Neubau, 1564/1565, massiv, an Stelle der 1361 erstmals genannten<br />

Pfarrkirche St. Nicolai. 1569 wird ein von der evg. Gemeinde berufener<br />

Pfarrer ordiniert. Reduziert 1622. Poln. Poręba. – Keine Abb.<br />

Lit.: Neuling S. 169 / Berg, Prüfungszeit 394.402.514 nach Zimmermann<br />

IX,124 / Aloys Bach, Kirchen-Geschichte der Grafschaft Glaz, 1841, S. 441<br />

/ Grafschafter Kirchen in heutiger Zeit, 1978, S. 160.161.<br />

9


1564 Rudolfswaldau<br />

Nach der in den Hussitenkriegen völligen Devastierung wird 1540 das<br />

erste Haus in dieser Gegend gebauet. Die Kirche 1564 von der<br />

evangelischen Gemeinde unter dem Grundherrn Adam von Seidlitz auf<br />

Burkersdorf erbaut; Schrotholz, 1654 weggenommen. Turm 1784/85.<br />

Renoviert um 1929. 1945 Sierpnice. – Keine Abb.<br />

Lit.: Atze, Jb Wüstegiersdorf S. 17-29 / Schles. Berglandkalender 1929, S.<br />

64-68 / <strong>Neß</strong>, Pfarrerbuch Bd. 4, S. 359-360 / Der Schlesier. Jg. 41,1989, Nr.<br />

44 / Real-Hb II, S. 374 zur reduz. Kirche, desgl. Dehio-Hb S. 844 / Richard<br />

Gottwald, Das alte Wüstewaltersdorf, 1926, S. 162-164; mit Abb. / Bericht<br />

des Provinzial-Konservators 1917-1918, S.69; ebd. 1927/29, S. 41-42 / Leszek<br />

Itman, Drewniane budownictwo sakralne na Dolnym Śląsku, 1974, S.<br />

129-132. 248-255. Abb.<br />

1564 Bielawe<br />

Die Siedlung im Herzogtum Glogau gegründet 1544 [1541?]. 1564<br />

(1561?) Bau einer Kirche. Abgebrannt im 30jähr. Krieg, 1646. <strong>Gottesdienst</strong><br />

bis zum gänzlichen Verbot am 14.1.1654 in einer Scheune; die<br />

Kirche nicht wieder aufgebaut. 1768 neue evg. Kirche. – Keine Abb.<br />

Lit.: siehe zum Neubau 1768 / Berg, Prüfungszeit S. 418 (: Kirchbau 1561) /<br />

Jungnitz, Visitationsberichte, Archidiac. Glogau S. 405.<br />

1565 Domatschine<br />

Neubau an Stelle der 1339 genannten Dorfkirche, Ziegelbau. Stifter:<br />

David und Ernst v. Dompnig. Die Kirche wurde im Herbst 1662<br />

katholisiert, nach längeren Auseinandersetzungen zwischen dem Herzog<br />

in Oels und dem Kaiserl. Oberamt in Breslau. Die dem Verfall<br />

preisgegebene Kirche wurde am Reformationsfest (!) 1858 nach<br />

grundlegender Sanierung wieder als kath. (!) Gotteshaus eingeweiht. Um<br />

1890 neuer Altar, Ausmalung des Altarraumes, Glasfenster. 1945<br />

Domaszczyn; die Kirche rk. – Abb. 11.<br />

Lit.: Ehrhardt I,659-663 / Gustav Robert Rolle: Geschichte der Dörfer Domatschine<br />

und Sibyllenort Kreis Oels in Schlesien; Oels [1884] [Abschrift,<br />

masch-schriftlich, und bis 1945 fortgeführt, von Helmut Rolle, Neuss am<br />

Rhein 1984] / Real-Hb II, S. 261, demnach die baufällig gewordene Kirche<br />

1859 wiederhergestellt / Dehio-Hb S. 269-270 / Lutsch, KDM II,535 /<br />

Fuchs, Reformations- und <strong>Kirchengeschichte</strong> des Fürstenthums Oels, S. 253-<br />

254.<br />

1565 Sasterhausen Krs Striegau<br />

Die Kirche, Filial von Bertholdsdorf, ist wahrscheinlich von einem evg.<br />

Grundherrn v. Schindel erbaut und schon vor dem Ende des 30jähr.<br />

10


Krieges wieder katholisch geworden; später barockisiert. 1619 wurde in<br />

Liegnitz ein Pfarrer <strong>für</strong> S. ordiniert. Poln. Zastruże. – Keine Abb.<br />

Lit.: Berg, Wegnahme S. 166. 252; Berg, Prüfungszeit S. 405.527 / Lutsch,<br />

KDM II,270-271 / <strong>Neß</strong>, Pfarrerbuch 4,219 / Mandziuk S. 221.<br />

1565 Bürgsdorf<br />

Neubau der Schrotholzkirche, der Hl. Dreifaltigkeit geweiht. Erweitert<br />

(1693 u.) 1753. 1945 Brzezinki; die Kirche rk. – Abb. 12+13.<br />

Lit.: Anders 1867,692-693 (: Schrotholz, hat 1847 den Altar aus der alten<br />

Kirche in Ludwigsdorf erhalten) / Ehrhardt II,480-481 (: 1753 wurde die<br />

gröste Hälfte neuerbaut, eine Orgel darein geschaft und die ganze Kirche<br />

inwendig neu stafirt / Neuling S. 39 / SGF 1970,2845 / ZVGS 34,1900, S. 52<br />

ff / Geschichte der evang. Kirchgemeinden des Kirchenkreises Kreuzburg<br />

O.-S. Festschrift zur General-Kirchenvisitation 1933, S. 55-56 / EKSchulBl<br />

1848, Sp. 215 / Hultsch, Dorf- und Stadtkirchen S. 370 + Abb. 701 / Dehio-<br />

Hb S. 190 (: errichtet 1550, erweitert 1693) / Lutsch, KDM IV,10-11.<br />

1565 Schöneich<br />

Ftm Sagan. Die Pfarrkirche 1565 neu errichtet. Steinbau mit Holzturm.<br />

Reduziert am 29.3.1668. Die Kirche ist eingegangen. Poln. Grabowiec.<br />

Lit.: Neuling S. 285 (: Schöneiche, 1565 errichtet, jetzt Ruine) / Berg,<br />

Prüfungszeit S. 488-489 / H. Hoffmann, Die kath. Kirchen des Altkreises<br />

Sagan S. 79-81 (: demnach ein um 1500 errichteter Bau aus Findlingssteinen,<br />

und es stand auf dem Südportal des Langhauses die Zahl 1565, die<br />

offenbar auf eine Renovation hindeutet / G. Steller, Wenzel Eusebius v.<br />

Lobkowitz S. 70 / <strong>Neß</strong>, Pfarrerbuch Bd. 8, S. 269-270, wo die Lit.-angabe<br />

Köhler zu streichen ist / Jungnitz, Visitationsberichte, Archidiac. Glogau S.<br />

300.707-708.738 / Lutsch, KDM III,167 (: Ruine, Erbauungsjahr 1565).<br />

1565 Städtel<br />

Schrotholzkirche, errichtet von dem evangelischen Patron Arnolf Kottulinsky;<br />

die Sakristei gemauert und gewölbt, Glockenturm separat. Taufstein<br />

mit den insignia domini Kotulinsky. Reduziert im Februar 1654 (?).<br />

1721 neue kath. Kirche. – Keine Abb.<br />

Lit.: Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Namslau S. 193 zu 1565 / Bei<br />

Neuling kein Nachweis über eine Kirche / Berg, Prüfungszeit S. 404 / Jungnitz,<br />

Visitationsberichte der Diözese Breslau. Archidiakonat Breslau, Erster<br />

Teil S. 502 / Lutsch, KDM II,510 (: Glocke von MDLV).<br />

1566 Sänitz<br />

Eine Kapelle erstmals 1421 erwähnt. 1566 Neubau. 1666 Neubau an<br />

anderer Stelle. – Keine Abb.<br />

Lit.: siehe zum Neubau 1666.<br />

11


1566 Voigtsdorf<br />

Am Pfingsttag 1566 zum evg. <strong>Gottesdienst</strong> eingeweiht. Reduziert 1623.<br />

Bethaus 1742.<br />

Lit.: Berg, Prüfungszeit S. 534 / Dehio-Hb S. 1032, demnach neue kath. Kirche<br />

1823/24 / Bei Neuling nicht genannt. – Keine Abb.<br />

1567 Bischdorf Krs Kreuzburg<br />

Bau der Kirche St. Johannis, Schrotholz. 1626 erneuert oder Neubau.<br />

Stifter: Johann Sigismund v. Heidenbrand und George v. Pritzelwitz;<br />

Baumeister Hans Hase. 1777 Turm. 1854 untermauert. Poln. Biskupice;<br />

die Kirche rk. – Keine Abb.<br />

Lit.: Anders 1867,687-688 (: erneuert 1626, Schrotholz mit niedrigem Turm,<br />

1854 untermauert) / Neuling S. 19-20 / Ehrhardt II,512 / <strong>Neß</strong>, Pfarrerbuch<br />

Bd. V, S; 46-47 / Geschichte der evang. Kirchgemeinden des Kirchenkreises<br />

Kreuzburg O.-S. Festschrift zur General-Kirchenvisitation 1933, S. 24 /<br />

Lutsch, KDM IV,10 (: exstructum MDCXXVI).<br />

1567 Groß Grauden<br />

Htm Oppeln. Eine 1567 von den Evangelischen erbaute Kirche. Reduziert.<br />

1896 ein kath. Neubau. – Keine Abb.<br />

Lit.: Karzel S. 119.<br />

1568 Rabishau<br />

Neubau an Stelle der 1405 genannten Kirche, 1566-1568, durch die luth.<br />

gewordene Gemeinde. Taufstein 1576. Reduziert 1654. 1747 ein Bethaus,<br />

1804 Neubau. – Keine Abb.<br />

Lit.: siehe zum Bethaus 1747 / Real-Hb II, S. 195, S. 195 zur reduz. Kirche,<br />

desgl. Lutsch, KDM III,535 und Pater S. 151.<br />

1568 Breslau St. Salvator<br />

Zunächst als Friedhofskapelle außerhalb der Stadtmauern errichtet. 1610<br />

und 1723 zu einem stattlichen Fachwerkbau erweitert. 1854 abgebrannt.<br />

Abermaliger Neubau, Steinbau, 1876, <strong>für</strong> die 1865 errichtete selbständige<br />

Parochie. – Abb. 308.<br />

Lit.: Anders 1867,132-133 / Hultsch, Dorf- und Stadtkirchen S. 44-48 +<br />

Abb. 452 zum Neubau 1876, desgl. <strong>Neß</strong>, <strong>Gottesdienst</strong>-<strong>Räume</strong> S. S. 41 +<br />

Abb. 298 / J. H. Müller, Aus der Geschichte der Salvatorkirche, in: Das Jahr<br />

des Herrn 1922. Kalender <strong>für</strong> die evangelischen Gemeinden Breslaus, S. 22-<br />

25 / Werner, Topographie F 1-385; R 2-254; D 2-274.<br />

12


1569 Ober Glauche (Glauche)<br />

Ftm Oels. 1569 eine neue Kirche gebaut d. d. Grundherrn Friedrich v.<br />

Rottwitz, am 12.8.1853 abgebrannt. Am 13.12.1857 Einweihung der<br />

neuen Kirche. Poln. Głuchów Górny; die Kirche seit 1952 rk. – Keine<br />

Abb.<br />

Lit.: Anders 1848,299 (: im 30jähr. Krieg 2 x zerstört, 1706 erweitert, Bindwerk,<br />

1768 und 1845 Renovierungen; 1706 (?) Turm von Bindwerk);<br />

1867,393 / Neuling S. 70 nennt eine Pfarrkirche zu 1376 / Mandziuk S. 95 /<br />

<strong>Neß</strong>, <strong>Gottesdienst</strong>-<strong>Räume</strong> S. 27 + Abb. 220 zum Neubau 1857.<br />

Um 1570 Spreewitz<br />

Von diesem ersten Kirchlein ist nichts bekannt. Erbaut von der evg. Gemeinde,<br />

deren wohl erster Pfarrer 1574 berufen wurde, auch hatte sie eine<br />

im Jahr 1578 gegossene Glocke. 1688 Neubau, Saalkirche mit Emporen.<br />

Orgel 1811. – Keine Abb.<br />

Lit.: siehe zum Neubau / Edmund Brückner, Die Glocken der Oberlausitz,<br />

in: Neues Laus. Magazin Bd.82,1906, S. 128 / <strong>Neß</strong>, Schles. Pfarrerbuch Bd.<br />

9, S. 376, wo die Angabe zu einer Barbarakapelle falsch ist / Dehio-Hb<br />

Sachsen I, S. 809.<br />

Um 1570 Piskorsine<br />

Als Filial von Winzig erbaut um 1570. 1871 Neubau, abgebrannt am<br />

5.9.1916, Wiederaufbau 1920. Bis 1745 Filiale von Winzig. Poln.<br />

Piskorzyna; die Kirche rk. – Keine Abb.<br />

Lit.: siehe zum Neubau 1871 / Anders 1867,410 (: Bindwerk, mit Ziegeln<br />

ausgesetzt, Schindeldach, schlechter Bauzustand) / Kein Eintrag bei Neuling<br />

/ <strong>Neß</strong>, <strong>Gottesdienst</strong>-<strong>Räume</strong> S. 37 + Abb. 312 zum Neubau 1871 / Lutsch,<br />

KDM II,623-624.<br />

1570 Leuber<br />

Htm Oppeln-Ratibor. Um 1570 Bau einer evg. Kirche, die Anfang des 16.<br />

Jh. abbrannte. Erneuter Kirchbau. Diese neue Kirche 1629 reduziert.<br />

Poln. Lubrza. – Keine Abb.<br />

Lit.: Karzel S. 129 / nicht bei Jungnitz, Visitations-Berichte Oppeln / Real-<br />

Hb II, S. 241, demnach 1797 Neubau.<br />

1570 Militsch Krs Oppeln<br />

Htm Oppeln: eine 1570 von den Evangelischen erbaute Kirche/Kapelle.<br />

Lit.: Karzel S. 132. – Keine Abb.<br />

13


1571 Ober Stephansdorf<br />

Von einem Herrn Heinrich von Schindel erbaut an Stelle der 1333 genannten<br />

Dorfkirche, reduziert 1654. 1867 eine neue evg. Kirche.<br />

Lit.: Berg, Prüfungszeit S. 530 unter Berufung auf Knie / Real-Hb II, S. 238<br />

zur reduzierten Kirche, desgl. Dehio-Hb S. 900-901 und Lutsch, KDM<br />

II,486-488 / <strong>Neß</strong>, <strong>Gottesdienst</strong>-<strong>Räume</strong> S. 35 + Abb.286.287 zum Neubau<br />

1867 / Werner, Topographie F 1-542f; D 2-391.<br />

(Nach) 1570 Pilzen Krs Schweidnitz<br />

Errichtet durch die Brüder Wigand und Hans von Sachenkirch. Reduziert<br />

1629. – Keine Abb.<br />

Lit.: Berg, Prüfungszeit S. 522; demnach 1536 als evg. Kirche erbaut, doch<br />

kann die Jahreszahl 1536 nicht stimmen / Nicht bei Neuling / Berg,<br />

Wegnahme S.250 / <strong>Neß</strong>, Schles. Pfarrerbuch Bd.4, S. 537 / Real-Hb II, S.<br />

319 (: 1676 und 1911 Neubauten) / Lutsch, KDM II,186.<br />

1571 Brieg<br />

Trinitatiskirche. Neubau, massiv, an Stelle der Kirche von 1542. 1633<br />

abgebrochen, 1650 und 1769 Neubauten. – Keine Abb.<br />

Lit.: siehe zum Neubau 1769.<br />

1572 Peuke<br />

Ftm Oels. Neue Kirche 1572 erbaut, Fachwerk. 1702 erweitert, 1721.<br />

1720 neuer Turm. 1845/1852 massiv ummauert. Barocke Innenausstattung,<br />

Poln. Byków; die Kirche rk. – Keine Abb.<br />

Lit.: Anders 1867,308-309 / SGF 1973,12,8-9 / Neuling S. 232 /<br />

Schematyzm Archidiec. Wrocł. 1979,299 / Mandziuk S. 50 / Hultsch, Dorfund<br />

Stadtkirchen S. 298-300 + Abb. 652 / Dehio-Hb S. 197 / Lutsch, KDM<br />

vac / U. M. v. Bülow, Der schles. Kreis Oels S. 210-211 mit Abb. / Fuchs,<br />

Reformations- und <strong>Kirchengeschichte</strong> des Fürstenthums Oels, S. 280 (: zu<br />

1574).<br />

1572 Groß Ellguth<br />

Ftm Schweidnitz. Bau einer evg. Fachwerk-Kirche (vor) 1572. Stifter:<br />

Christoph von Mühlheim. Weggenommen am 21.3.1654. 1751 (?) den<br />

Evangelischen wieder überlassen. Mehrfach saniert. Poln. Ligota Wielka,<br />

die Kirche rk. – Abb. 15.<br />

Lit.: Silsia sacra 1927,170 (Kapelle) / Wiontzek, Aus der Vergangenheit des<br />

Kirchspiels Oberpanthenau, 1931, S. 85-135 / Bei Neuling nicht genannt /<br />

Schematyzm Archidiec. Wrocł. 1971,148 / Berg, Wegnahme S. 203.240 (:<br />

erbaut 1572 als evg. Schloßkapelle) / Lutsch, KDM II,148.<br />

14


Vor 1574 Ratibor<br />

Erfolgloses Bemühen des Rates, 1532 einen luth. Prediger anzustellen.<br />

1574 brannte eine kleine Kirche der Evangelischen mit der Stadt ab; an<br />

ihr hatte ein luth. gewordener Kaplan Gottwald amtiert. 1614 Kauf eines<br />

Hauses zur Abhaltung evg. <strong>Gottesdienst</strong>es. (1623 ?) reduziert. Seit 1755<br />

preuß. Garnison, 1779 Garnisonkirche. – Keine Abb.<br />

Lit.: Berg, Prüfungszeit S. 524 / Karzel S. 79-82.<br />

1574 Grunau<br />

Durch den Magistrat von Hirschberg 1574 errichtet. Weggenommen<br />

1654. Poln. Jeżów Sudecki. – Abb. 14.<br />

Lit.: Berg, Wegnahme S. 183.240 / Real-Hb II, S. 155, auch Lutsch, KDM<br />

III,452 (: Begräbniskirche, simultan) und Pater S. 172 zur reduz. Kirche.<br />

1574 Buchelsdorf<br />

Htm Oppeln-Ratibor. 1568 (1574?) die jetzige Dorfkirche als<br />

evangelische St.-Anna-Kirche gebaut; Stifterin Magdalena von Würben;<br />

cum columnis, quae fornicem fulciunt, mit Campanile. Reduziert<br />

1627/28. 1945 Niemysłowice. – Abb. 18+19.<br />

Lit.: Karzel S. 114-115 (:erbaut 1574) / Jungnitz, Visitations-Berichte<br />

Oppeln S. 177 (erbaut 1574) / Aus der Geschichte Buchelsdorfs, in: Heimatblätter<br />

des Neissegaues, 7. Jg. 1931, S. 64; demnach erbaut 1568 / Walter<br />

Schwedowitz, Geschichte der Kirchenerneuerung in der Neustädter Gegend,<br />

Neustadt 1930 / Real-Hb II,239 zur reduz. Kirche, desgl. Dehio-Hb S. 654 (:<br />

zu 1568) und Lutsch, KDM IV,295 / Abb. Werner, Topographie N 1-185; D<br />

1-304 / JSKG 81,2002,81 (erbaut 1568).<br />

1574 Groß Wartenberg (Polnisch Wartenberg).<br />

Die im Stadtbrand 1554 niedergebrannte St. Michaeliskirche wurde im<br />

Jahre 1574 wohl durch die evg. Bürgergemeinde wieder aufgebaut und<br />

„ansehnlich vergrößert“, bis sie 1631 abermals niederbrannte und nicht<br />

mehr aufgebaut werden durfte. –<br />

Lit.: Franzkowski, Geschichte der freien Standesherrschaft … Gross Wartenberg<br />

S. 393 (: seit 1601 im ausschließlichen Gebrauch der luth. Gemeinde)<br />

/ Berg, Prüfungszeit S. 523.<br />

(um) 1574 Friedland<br />

Neubau an Stelle der 1354 genannten Kirche St. Michael d. d. evg. Gemeinde.<br />

Turmbau 1590/1595. 1601-1603 vergrößert, 1646 abgebrannt<br />

und alsbald wieder aufgebaut, 1654 „reduziert.“ 1742 Bethaus. – Keine<br />

Abb.<br />

15


Lit.: siehe zum Bethaus / Berg, Wegnahme S. 238-239; Prüfungszeit S. 501<br />

/ Real-Hb II, S. 371, demnach im Jahr 1865 fast von Grund auf neu erbaut“<br />

/ Lutsch, KDM II,236 zur reduz. Kirche.<br />

Vor 1575 Deutsch Rasselwitz Krs Oppeln<br />

Bau der Kirche von der evg. Gemeinde „aus ihrem Säckel.“ Doch war<br />

schon um 1580 der noch 1620 überwiegend luth. Gemeinde ein kath.<br />

Pfarrer gesetzt worden. – Keine Abb.<br />

Lit.: Buckisch, <strong>Schlesische</strong> Religions-Akten 1517-1675, Teil II, S. 253-254.<br />

277 / Real-Hb II,255 (: neue kath. Kirche 1789, Turm 16. Jahrh.).<br />

1575 Leubusch (Klein Leubusch)<br />

Bau einer Holzkirche. 1656 erweitert. Am 30.11.1823 Einweihung der<br />

neuen Lehmfachwerkkirche. 1913 massiver Bau mit Holzturm, 1925<br />

massiver Turm. Poln. Lubsza; die Kirche seit 1945 rk.<br />

Lit.: Anders 1867,171-172 / SGF 1988,80 / Ehrhardt II,182-184 / EKBlSchl<br />

1925,339 / Prusse, Mangschütz S. 162-163 / Nicht bei Neuling / <strong>Neß</strong>, <strong>Gottesdienst</strong>-<strong>Räume</strong><br />

S. 9 und S. 78 + Abb. 619 zum Neubau 1913 / Lutsch,<br />

KDM II,350.<br />

(Nach) 1575 Tanndorf<br />

Der Ort ist erst 1575 angelegt worden, mithin wohl auch die die dortige<br />

Kirche von der evg. Gemeinde erbaut. Reduziert 1623.<br />

Lit.: Berg, Prüfungszeit S. 531 nach Aloys Bach, Urkundliche Kirchen-<br />

Geschichte der Grafschaft Glaz, 1841, S. 503.504 (: Filial der damals evg.<br />

Kirche in Schönfeld; noch die reduz. Kirche).<br />

1575 Schweinern (Weidenhof)<br />

Neubau an Stelle der 1569 durch Blitzschlag zerstörten Pfarrkirche, d. d.<br />

Grundherrn Matthäus von Lausnitz. Holzkirche mit hölz. Turm.<br />

Reduziert im Februar 1654. – Abb. 121.<br />

Lit.: Neuling S. 293 / Ehrhardt I,565 / Berg, Prüfungszeit 404.427.432.529 /<br />

Knie S. 618 / <strong>Neß</strong>, Pfarrerbuch Bd. 4, S. 321-322 / Jungnitz, Visitationsbericht<br />

Breslau S. 516 (: nicht konsekriert, Altarbild Christus und Thomas,<br />

Abendmahl / Lutsch, KDM II,454 zur reduz. Kirche / Werner, Topographie<br />

D 2-724 / 1892 kath. Neubau.<br />

1575 Rosenthal Krs Habelschwerdt<br />

Im Jahr 1360 eine ecclesia genannt, die aber 1560 nicht mehr existierte.<br />

1575 von den Evangelischen eine Holzkapelle erbaut. 1624 reduziert;<br />

1659 durch einen kath. Steinbau ersetzt. Poln. Różanka.<br />

Lit.: CB XIV,1,54 (: capella antiqua lignea ab haereticos extructa, zu 1631)<br />

/ Neuling S. 266 / Berg, Prüfungszeit S. 526 / Aloys Bach, Urkundliche Kir-<br />

16


chen-Geschichte der Grafschaft Glaz, 1841, S. S. 492-493 gibt irrtümlich das<br />

Jahr 1613 an / <strong>Neß</strong>, Pfarrerbuch Bd. 2, S. 367-368.<br />

1576 Lewin<br />

Neubau der Pfarrkirche (St. Michael) d. d. evg. Gemeinde. Reduziert<br />

1602-1618 und endgültig 1622. Poln. Lewin Kłodzki.<br />

Lit.: CB XIV,1,39 / Berg, Prüfungszeit 388.514 / Neuling S. 168 / Aloys<br />

Bach, Urkundliche Kirchen-Geschichte der Grafschaft Glaz, 1841, S. 423-<br />

424 zu 1841, demnach ist die Kirche nunmehr sehr baufällig geworden /<br />

<strong>Neß</strong>, Pfarrerbuch Bd. 2, S. 337-338 / Lutsch, KDM vac. / Dehio-Hb S. 550 (:<br />

Um- und Erweiterungsbauten).<br />

1576 Schweinitz<br />

Grundsteinlegung zum Bau der neuen Pfarrkirche 1552 (?), 1576 vollendet,<br />

Steinbau. 1580 Turmbau. Stifter: v. Kittlitz. Weggenommen 1654.<br />

1747 Bethaus. 1802 Neubau. – Keine Abb.<br />

Lit.: siehe zum Bethaus / Berg, Prüfungszeit S. 529 / Jungnitz, Visitationsberichte<br />

Glogau S. 242.534-536 (: a catholicis exstructa, was nach Köhler nur<br />

heißen kann: nach (Kriegs?-)Zerstörung wieder aufgebaut) / <strong>Neß</strong>, Pfarrerbuch<br />

Bd. 6, S. 486 / Dehio-Hb S. 936 zur reduz. Kirche; desgl. Lutsch,<br />

KDM III,130-131, Neuling S. 294 und <strong>Schlesische</strong> Heimatpflege 2,1939,270<br />

/ Werner, Topographie D 5-278f.<br />

1577 Klein Ellguth<br />

Ftm Oels. 1576-1577 Neubau an Stelle der erst 1521 genannten, (um)<br />

1559 abgebrochenen Kirche, Fachwerk. Renoviert 1684. 1773 um 15<br />

Ellen erweitert, Fachwerk. Später teilweise untermauert. 1862 neue<br />

Orgel. 1907 Einweihung Neubaues; der 1668 errichtete Holzturm<br />

(Baumeister G. Hornen, Breslau) blieb erhalten. Poln. Ligota maⱡa, die<br />

Kirche rk. – Keine Abb.<br />

Lit.: Klaus E. Kunze: Das schlesische Dorf Klein Ellguth ´Oelßnischen<br />

Creyses`; Köln 2000; demnach wurde sie 1556 erneuert und 1775 erweitert<br />

und teilweise untermauert / U. M. v. Bülow, Der schles. Kreis Oels S. 147-<br />

150 / siehe zum Neubau 1907.<br />

1578 Groß Graben<br />

Ftm Oels. 1578 (?) Kirchbau, an Stelle der 1350 genannten Pfarrkirche.<br />

1610 ein vorgesetzter (neuer) Turm. Holzbau. Orgel 1669, Altarbild,<br />

Abendmahl, 1672. Am 18.10.1853 Neubau geweiht, Zum Kreuz des<br />

Erlösers. Poln. Grabowno Wielkie. – Keine Abb.<br />

Lit.: Anders 1867,301-302 (: Altarbild aus der alten Kirche) / Der evg. Kirchenkreis<br />

Groß Wartenberg, 1929, S. 60-63 / Günther Kowalczyk: Groß<br />

Graben im Landkreis Oels/Schlesien. Geschichte und Geschichten. Privat-<br />

17


druck, Siegburg 1989 / Knie S. 175 (: baufällig, aus Holz, 40 F. lang, 44 F.<br />

breit) / Köhler, FS S. 60-63 / Schematyzm Archidiec. Wrocł. 1971,353 /<br />

<strong>Neß</strong>, <strong>Gottesdienst</strong>-<strong>Räume</strong> S. 23 + Abb. 190 zu 1853 / Fuchs, Reformationsund<br />

<strong>Kirchengeschichte</strong> des Fürstenthums Oels, S. 258.<br />

1579 Riemberg<br />

Breslauer Ruralkirche, 1577/1579 massiv neu erbaut. 1606 Turmbau.<br />

1707-1709 erweitert. Poln. Rościsławice; die Kirche rk. – Abb. 22+23;<br />

Lit.: Anders 1867,156-157 / Silesia sacra 1927,285 / SGF 1975/7,12 / Julius<br />

Kirschke: Geschichtliche Mittheilungen über Riemberg und seine Kirche;<br />

Wohlau 1879 / Ehrhardt I,527 (: mit schöner Mahlerey, sonderlich am Altar<br />

und Sakristey / Berg, Prüfungszeit 404.427.432.543 / Schematyzm Archidiec.<br />

Wrocł. 1971,383 / Mandziuk S. 96 / Hultsch, Dorf- und Stadtkirchen S.<br />

326-327 + Abb. 672 / Dehio-Hb S. 804-805 / Lutsch, KDM II,625 / Werner,<br />

Topographie F 1-418; R 2-269; D 2-302.<br />

1579 Lättnitz<br />

Neubau der Pfarrkirche 1572-1579, Steinbau. Weggenommen am<br />

7.3.1654. 1743 Einweihung des Bethauses. – Keine Abb.<br />

Lit.: siehe zum Bethaus 1743 / Real-Hb II, S. 140 / Neuling S. 152 zu 1376 /<br />

Lutsch, KDM III,126 / Zur Geschichte der Orts- und Kirchengemeinde<br />

Laettnitz Kreis Grünberg in Schlesien. Gesammelt und von 1890 an niedergeschrieben<br />

von Pastor Tschersich (: Handschrift im Staatsarchiv Grünberg).<br />

1579 Buchwald Krs Hirschberg<br />

Kirchbau mit Turm an Stelle der 1399 genannten Dorfkirche. Reduziert<br />

1654. 1749 Bethaus. – Keine Abb.<br />

Lit.: siehe zum Bethaus 1749 / Berg, Wegnahme S. 236-237 / Neuling S. 38<br />

/ Real-Hb II, S. 154 zur redz. Kirche, desgl. Dehio-Hb S. 192 und Lutsch,<br />

KDM III,448 -449.<br />

1579 Nieder Stradam Krs Groß Wartenberg<br />

Standesherrschaft Groß Wartenberg. Die Kirche 1579 erstmals genannt.<br />

Reduziert; die Kirche 1811 abgebrochen. Poln. Stradomia Dolna.<br />

Lit.: Silesia sacra 1927,276 / Neuling vac. / Franzkowski, Geschichte der<br />

freien Standesherrschaft … Gross Wartenberg S. 466-467 / Real-Hb II,129.<br />

1579 Marienthal<br />

Von den Evangelischen in der neuen Ansiedlung eine hölzerne Kirche<br />

erbaut. Reduziert. Poln. Niemojów. Die Kirche ist eingegangen.<br />

Lit.: Silesia sacra 1927,128 (: zur KG Mittelwalde) / CB XIV,1,1914,40-41 /<br />

Paul Heinzelmann, Geschichte der Evangelischen Kirche der Grafschaft<br />

Glatz, 1926, S. 11 / Knie S. 397 / Berg, Prüfungszeit S. 516 / Aloys Bach,<br />

18


Urkundliche Kirchen-Geschichte der Grafschaft Glaz, 1841, S. 492 / <strong>Neß</strong>,<br />

Pfarrerbuch Bd. 2, S. 340.<br />

Vor 1580 Peterswaldau Krs Sagan<br />

Hatte eine evg. Kirche, die zwar 1376, nicht aber 1540 genannt wird.<br />

Doch hat sie 1541 einen (evang./kath.?) Pfarrer; ob ein evg. Neu- oder<br />

Wiederbau erfolgt war, ist unbekannt. Reduziert am 23.3.1668, Steinbau<br />

mit hölzernem Turm. 1729 Neubau, kath., mit zwei Glocken von 1592<br />

und 1594. –<br />

Lit.: Hermann Hoffmann, Die kath. Kirchen des Altkreises Sagan S. 16-17 /<br />

Berg, Prüfungszeit S. 521 / <strong>Neß</strong>, Pfarrerbuch Bd. 8, S. 242-243 / Neuling S.<br />

230 / Jungnitz, Visitationsberichte, Archidiac. Glogau S. 295.717 / Real-Hb<br />

S. 306.<br />

1580 Proschlitz Krs Kreuzburg<br />

Bau einer (neuen) Schrotholzkirche durch die evg. gewordene Gemeinde.<br />

1748 und 1773 Reparaturen, 1773 neuer Turm. Restauriert 1905,<br />

1929,1980. Poln. Proślice; die Kirche rk. – Abb. 24.<br />

Lit.: Anders 1867,690 (demnach 1580 „erneuert“, seit 1531 evg.) /<br />

Geschichte der evang. Kirchgemeinden des Kirchenkreises Kreuzburg O.-S.<br />

Festschrift zur General-Kirchenvisitation 1933, S. 38-39 / Neuling S. 243.<br />

217-218 / Menz S. 90-91 / Herbert Dienwiebel, Oberschlesische Schrotholzkirchen<br />

S. 116 / <strong>Neß</strong>, Pfarrerbuch Bd. 5, S. 97 / Richard Nitschke:<br />

Geschichte des Dorfes Proschlitz / Lutsch, KDM IV,11.14.16 / Dehio-Hb S.<br />

765 / Werner, Topographie N 1-IX.<br />

1580 Wünschelburg<br />

Neue Kirche, erbaut außerhalb der Stadtmauern d. d. evg. Gemeinde, am<br />

17.1.1580 eingeweiht. Reduziert am 7.2.1624. - Seit 1906 wieder eine<br />

evg. Kirche.<br />

Lit.: Anders 1867,190-191 / CB XIV,1,61-62 / Alfred Küssel (Hg.): Chronik<br />

von Wünschelburg, 2. Teil, 1972, S. 133-148 / Aloys Bach, Urkundliche<br />

Kirchen-Geschichte der Grafschaft Glaz, 1841, S. 408-410; er nennt den<br />

1.1.1580) / Lutsch, KDM II,43 zur reduz. Kirche, desgl. Dehio-Hb S. 793-<br />

794 / Die reduz. Kirche 1740 nach Abbrand wiederhergestellt, Gewölbedecke<br />

/ Abb. bei Pompejus (Hg.), Album der Grafschaft Glatz, 1862.<br />

1580 Herrnstadt<br />

Die Stadtkirche Ad St. Matthiam 1580 von Grund auf neu gebaut, massiv.<br />

Baumeister Hans Gebhard. 1710 mit der Stadt abgebrannt; desgl. 1759 im<br />

3. schles. Krieg abermals zerstört (abgebrannt) und am 1.11.1767 erneut<br />

geweiht. 1907/1908 Außen- und Innenrenovierung, die sorgsam das<br />

19


Vorhandene geschont hat. Poln. Wąsosz; die Stadtkirche 1945 zerstört,<br />

nach Wiederaufbau 1946 rk. – Abb. 25-27.<br />

Lit.: Anders 1867,200-201 (: 1767 notdürftig wiederhergestellt, 1845 umfassende<br />

Renovation, 1847 die Orgel umgebaut) / SGF 1977,VII,8.12 / Neuling<br />

S. 100 / Karl Wilhelm Engelien: Historischer Bericht von den Schicksalen<br />

der Wohlauischen Fürstenthumsstadt Herrnstadt. Zur Einweihung der Stadtkirche<br />

zu St. Matthias; 1767 / Karl Raebiger: Geschichte der Stadt und der<br />

evangelischen Kirchengemeinde Herrnstadt Kreis Guhrau; 1908 / EKBlSchl<br />

1909,133 / Schematyzm Archidiec. Wrocł. 1971,166-167 / G[ottlieb] Fuchs:<br />

Herrnstädter Kirchensachen. Handschrift, (nach) 1781, 64 Seiten, in Privatbesitz<br />

/ Guhrauer Kreiskalender Jg. 1930,71-74 / Hultsch, Dorf- und Stadtkirchen<br />

S. 150-152 + Abb. 533 / Lutsch KDM II,662 / Bericht des Provinzial-Konservators<br />

1900-1902,21; ebd. 1903-1904 S. 22; ebd. 1903-1904, S. 25<br />

/ Dehio-Hb S. 997 / JSKG 81,2002,80 / Werner, Topographie F 2-614 Prospect<br />

von Herrnstadt zeigt St. Salvator, St. Andreas und die Pfarrkirche (vor<br />

dem Abbrand 1759); Werner war 1752 in Herrnstadt.<br />

1580 Modlau<br />

Htm Jauer. Bau einer Begräbniskapelle, von Nickel v. Bibran erbaut, zur<br />

KG Aslau. Aber einige eigene Pfarrer. Reduziert 14.4.1654. 1862 den<br />

Evangelischen wieder überlassen. 1874 durch Blitzschlag abgebrannt,<br />

Neubau geweiht 20.1.1877. Poln. Modła; die Kirche rk. – Abb. 30.<br />

Lit.: Silesia sacra 1927,300-301 / KirchlWBlSchl 1877, S. 735 / Berg,<br />

Wegnahme S. 216-217.248 / EKBlSchl 1898,141; 1920,263; 1928,461 /<br />

Rademacher, Aslau S. 14f. 28 / Mandziuk S. 180 / Schematyzm Archidic.<br />

Wrocł. 1971,106.107 / <strong>Neß</strong>, Pfarrerbuch Bd. 6, S. 80-81 / <strong>Neß</strong>, <strong>Gottesdienst</strong>-<br />

<strong>Räume</strong> S. 42 + Abb. 344 zum Neubau 1877.<br />

Um 1580 Postelwitz<br />

Neubau an Stelle der 1399 genannten Pfarrkirche. 1925 renoviert. Posadowice;<br />

die Kirche rk. – Abb. 28.<br />

Lit.: Anders 1867,309 / U. M. v. Bülow, Der schles. Kreis Oels S. 216; Abb<br />

S. 218 (: Kirchturm zwischen 1658 und 1689; Gestühl und Taufständer um<br />

1580, Altar und Kanzel um 1680; Epitaphien) / Mandziuk S. 47 / Lutsch<br />

KDM II,556 / Hultsch, Dorf- und Stadtkirchen S. 304-305 + Abb. 657 /<br />

Schematyzm Archidiec. Wrocl. 1971,312 / Dehio-Hb S. 758.<br />

1580 Kreisewitz. Wahrscheinlich 1580 von der evg. Gemeinde an den Chor<br />

der 1376 genannen Dorfkirche angebautes Langhaus. - Lit.: Hultsch, Dorf- und<br />

Stadtkirchen S. 188-189 + Abb. 563 / Scholz, aus der Väter Tagen S. 9 / Dehio-<br />

Hb S. 508. – Keine Abb.<br />

20


1581 Rückers<br />

Bau einer Begräbniskapelle (sacellum Christo in vitam consecratum)<br />

durch den Kaiserl. Leibarzt Johann Crato von Crafftheim. 1623 reduziert.<br />

Die baufällige Kirche abgerissen und 1721 durch einen Steinbau ersetzt,<br />

kath. Poln. Szczytna.<br />

Lit.: Silesia sacra 1927,130 / CB XIV,1,55 / Berg, Prüfungszeit S. 526-527;<br />

Alois Bach, Kirchen-Geschichte der Grafschaft Glaz S. 414.496.<br />

1581 Laugwitz<br />

Neubau an Stelle der 1347 genannten Kirche. Brand 1697. 1728<br />

Neubau. – Keine Abb.<br />

Lit.: siehe zu 1728.<br />

1581 Wilhelmsthal Gft. Glatz<br />

Gründung des Ortes 1581 als freie Bergstadt, mit evg. Kirche, Holzbau.<br />

Reduziert 1623. 1672 abgetragen und ein (kath.) Neubau. Poln.<br />

Bolesławów.<br />

Lit.: Silesia sacra 1927,127 / CB XIV,1,59 / Berg, Prüfungszeit S.. 535 /<br />

Bach, <strong>Kirchengeschichte</strong> S. 430-431 / Dehio-Hb S. 157 zum Neubau.<br />

1582 Riegersdorf<br />

Ftm Oppeln-Ratibor. 1582 die 1350 genannte Holzkirche durch einen<br />

Steinbau ersetzt. (1629) reduziert. Poln. Rudziczka. – Abb. 29.<br />

Lit.: Silesia sacra 1927,568 / Karzel S. 138-139 / Walter Schwedowitz:<br />

Geschichte der [kath.] Pfarrei Riegersdorf Kreis Neustadt OS; 1925 /<br />

Neuling S. 259 / Gottfried Ferdinand Buckisch, <strong>Schlesische</strong> Religions-Akten<br />

1517 bis 1675, Teil II Regesten; 1998, S. 92 / Walter Schwedowitz,<br />

Geschichte der Kirchenerneuerung in der Neustädter Gegend, Neustadt<br />

1930, S. 14-16 / Real-Hb II, S. 241, demnach 1803 Neubau / Lutsch, KDM<br />

o.B. / Werner, Topographie N 1-187; D 1-307.<br />

1583 Reichenstein<br />

Die Kirche zu St. Trinitatis, die zur Begräbniskirche gebraucht wurde,<br />

hatte 1583 der Berghauptmann Kirchpauer aus eigenen Mitteln zum<br />

evangelischen <strong>Gottesdienst</strong> erbaut; sie wurde 1689 weggenommen und<br />

nicht zurückgegeben. Poln. Zⱡoty Stok, die Kapelle rk. – Abb. 31.<br />

Lit.: Ehrhardt II, S. 442 / Real-Hb II, S. 282, demnach steht sie noch als kath.<br />

Begräbniskirche / Werner, Topographie D 2-615; N 4.2-202.<br />

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<strong>Dietmar</strong> <strong>Neß</strong>, geboren 1938 in Breslau, Historiker und Theologe, lebt als<br />

emeritierter Gemeindepastor in der schlesischen Oberlausitz. Unter seinen<br />

Arbeiten zur schlesischen <strong>Kirchengeschichte</strong> ist vor allem das mehrbändige<br />

„<strong>Schlesische</strong> Pfarrerbuch“ zu nennen.<br />

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Cover: Kai-Michael Gustmann, Leipzig<br />

Satz: <strong>Dietmar</strong> <strong>Neß</strong>, Groß Särchen<br />

Druck und Binden: Hubert & Co. GmbH & Co. KG BuchPartner, Göttingen<br />

ISBN Print 978-3-374-07411-2 // eISBN (PDF) 978-3-374-07412-9<br />

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