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Wir Steirer -Ausgabe Graz

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Seite<br />

18<br />

Notstandsmaßnahmen<br />

prägen einmal mehr<br />

steirische Spitalspolitik<br />

In kaum einem anderen Bereich sind<br />

die Auswirkungen des Fachkräftemangels<br />

derart gravierend wie im Gesundheits-<br />

und Pflegewesen. Alleine in den<br />

steirischen Krankenanstalten sind derzeit<br />

hunderte Diplomkrankenpflegerstellen<br />

unbesetzt, in Pflegeheimen können aufgrund<br />

fehlender Mitarbeiter zahlreiche<br />

Betten trotz Bedarfs nicht belegt werden<br />

und auch bei den mobilen Diensten sind<br />

die Personalsorgen allgegenwärtig. Ver-<br />

schärft wird die Situation dadurch, dass<br />

Nun rächt sich, dass die zuständigen<br />

Verantwortungsträger viel zu lange eine<br />

Vogel-Strauß-Politik betrieben haben.<br />

So erfolgt das am 20. Juni dieses Jahres<br />

von der Landesregierung präsentierte<br />

der Bedarf<br />

nach entsprechenden<br />

Fachkräften<br />

in den<br />

kommenden<br />

Jahren weiter<br />

massiv steigen wird. Dies belegte auch<br />

eine seitens der Landesregierung auftragte Studie des Entwicklungs- und<br />

be-<br />

Planungsinstituts für Gesundheit. Unterm<br />

Strich kann festgehalten werden, dass<br />

diese Bedarfsprognose erwartungsgemäß<br />

massive Herausforderungen für das<br />

steirische Versorgungswesen offenbart<br />

hat.<br />

Maßnahmenpaket zur Attraktivierung der<br />

Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte und<br />

Ärzte in KAGes-Spitälern viel spät. Zwar<br />

soll nun die langjährige Forderung der<br />

Freiheitlichen nach höheren Gehältern<br />

sowie einer besseren Vordienstzeitenanrechnung<br />

endlich umgesetzt werden,<br />

allerdings setzt die Landesregierung<br />

gleichzeitig eine extrem tiefgreifende Reform<br />

der Versorgungsstrukturen durch.<br />

Als Konsequenz könnten sich die Wege<br />

für Patienten insbesondere im ländlichen<br />

Raum massiv<br />

verlängern.<br />

Zudem droht<br />

aufgrund der<br />

Leistungsreduktionen<br />

in<br />

den regionalen Spitälern eine noch stärkere<br />

Verlagerung der Patientenströme in<br />

Richtung Universitätsklinikum <strong>Graz</strong>, wo<br />

man auch mit einem extremen Pflegekräftemangel<br />

kämpft.<br />

130 Millionen Euro mehr<br />

für Personal, weniger<br />

Angebot in allen Spitälern<br />

Quelle: „Kleine Zeitung“ online vom 20. Juni 2023<br />

Die getroffenen Einschränkungen<br />

könnten jedenfalls die ersten Vorboten<br />

einer noch tiefergreifenden Zusperrpolitik<br />

inklusive Krankenhausschließungen<br />

sein. Im Gegensatz dazu hat sich die<br />

Salzburger Landesregierung mit freiheitlicher<br />

Beteiligung in ihrem Regierungsprogramm<br />

zum Erhalt aller öffentlich<br />

finanzierten Krankenanstalten bekannt.<br />

„Tatsache ist, dass die angekündigten<br />

Strukturveränderungen<br />

vor allem<br />

deshalb gesetzt werden,<br />

da ÖVP und SPÖ grund einer verfehlten Spitals- und<br />

auf-<br />

Personalpolitik mit dem Rücken zur<br />

Wand stehen. Leidtragender der jetzt<br />

vorgenommenen Notstandsmaßnahmen<br />

und Ausdünnungspolitik<br />

dürfte wieder einmal die steirische<br />

Bevölkerung sein. Wegrationalisieren,<br />

zusperren und zentralisieren bestimmen<br />

weiterhin das Handeln dieser<br />

schwarz-roten Landesregierung.<br />

Einziger Lichtblick bei den kürzlich<br />

verkündeten Maßnahmen sind die<br />

KAGes-Gehaltsanpassungen – die<br />

jedoch auch Jahre zu spät erfolgen.“<br />

LABG. MARCO TRILLER<br />

FPÖ-GESUNDHEITSSPRECHER

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