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Glossar - Goerls

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Frauen im Beruf<br />

Vom Housekeeping<br />

bis zur Minibar<br />

Bericht über mein Betriebspraktikum<br />

im MARITIM Konferenzhotel Darmstadt –<br />

meine Eindrücke und Erfahrungen<br />

Im März war ich im Bereich Housekeeping und Minibar<br />

tätig. Im Bereich Housekeeping trug ich eine<br />

weiße Hose und eine längs blau-weiß gestreifte<br />

Bluse. Die Hausdame lernte mich im Housekeeping<br />

an und ich putzte von da an die Zimmer und frischte<br />

die Minibars in den Zimmern auf. Ich musste als erstes<br />

die Mülleimer und, wenn vorhanden, die Aschenbecher<br />

leeren, dann Staub wischen, alle Ablagen in<br />

den Schränken und die Wände feucht mit einem Tuch<br />

abwischen, danach noch mal trocken nachwischen.<br />

Wenn eine Kuscheldecke im Schrank oder ein Notizblöckchen<br />

im Zimmer fehlte, dann brachte ich Nachschub:<br />

Pro Zimmer eine in Folie verpackte Kuschel -<br />

decke, die in den Schrank, und zwei Notizblöckchen,<br />

die neben die zwei vorhandenen Telefone gelegt<br />

wurden. Nachdem die Betten gemacht und schön<br />

zurechtgezupft wurden, legte das Zimmermädchen<br />

oder ich auf jedes Kopfkissen (ein großes und ein<br />

kleines Kopfkissen) ein MARITIM-Schokolädchen.<br />

Anschließend saugte ich Staub. Wenn auf dem Balkon<br />

ein paar Blätter lagen, saugte ich diese mit weg.<br />

Pro Arbeitsschicht schafft ein Zimmermädchen etwa<br />

35 Zimmer. Ist an einer Zimmertür ein rotes Schildchen<br />

aufgehängt oder zwei rote Punkte über dem<br />

Zimmertürschloss, so möchte der Gast nicht gestört<br />

werden und wir heben uns diese Zimmer auf und<br />

gehen später noch einmal vorbei.<br />

Als ich mit der Minibardame unterwegs war, erklärte<br />

sie mir erst einmal, wie man die Minibar wieder<br />

auffüllt, wie man dann die ausgetrunkenen<br />

Flaschen oder Knabbersachen im Hotelcomputer<br />

speichert und wie man erkennt, ob die Flaschen in<br />

der Minibar noch zu sind oder etwa geöffnet, ausgetrunken<br />

und dann voll Wasser wieder in die Minibar<br />

gestellt wurden.<br />

Wir bekamen vor der Arbeit eine Liste, wo draufstand,<br />

in welchem Stock wir wie viele Minibars kontrollieren<br />

sollten. In normalen Zimmerminibars<br />

standen drei Gläser, drei mal Knabberzeugs und 13<br />

Getränke: Zwei Bitburgerpils, zwei Coca-Colaflaschen,<br />

zwei Granini Apfelsäfte, ein Granini Orangensaft,<br />

ein Gerolsteiner stilles Wasser, ein Gerolsteiner<br />

Sprudelwasser, ein Gerolsteiner Fit Limonen-Apfelsaft,<br />

ein Gerolsteiner Apfelsaft, ein Gerolsteiner Tonic<br />

Water und ein Gerolsteiner Bitter Lemon. In den Junior<br />

Suiten kam dann entweder ein Sekt oder ein<br />

Champagner dazu. Normalerweise wurden nur die<br />

Abreisezimmerminibars aufgefrischt. Im Bereich<br />

Housekeeping und Minibar müssen die Arbeitskräfte<br />

eine Stunde Pause machen, denn sie dürfen nach<br />

dem Gesetz nur 8 ½ Stunden arbeiten. Die eine<br />

Stunde wurde in drei Pausen unterteilt: 10.00-10.15<br />

Uhr,11.30-12.00 Uhr und 14.00-14.15 Uhr.<br />

Michaela vor ihrer Praktikumsstelle<br />

Im zweiten Teil meines Praktikums wurde ich im Bereich<br />

Küche eingesetzt. In der Küche trug ich eine<br />

lange Kochjacke und dazu eine Schürze, beide waren<br />

weiß, dazu kam ein Geschirrtuch, welches ich halb in<br />

meine Schürze hängte, denn die Hälfte musste noch<br />

herausschauen.<br />

Ich half beim Rein- und Raustragen von schmutzigem<br />

und sauberem Geschirr, belegte Aufschnittplatten,<br />

füllte Kornflakesdosen auf, brachte diese<br />

wieder ins Restaurant und schaute nach, ob irgend -<br />

wo etwas fehlte und aufgefüllt oder belegt werden<br />

musste. Die fertig belegten Aufschnittplatten wurden<br />

vorsichtig mit Klarsichtfolie abgedeckt und in den<br />

Kühlraum gebracht, wo die Platten für den nächsten<br />

Tag aufgehoben wurden. Die Verzierung auf dem<br />

Lachsteller oder Wurstteller wurden extra in einer Lebensmittelbox<br />

zurecht gemacht und ebenfalls im<br />

Kühlraum gelagert. Damit die Verzierung (Salat,<br />

Cocktailtomaten, Orangenscheiben) nicht weich<br />

wurde oder zerfiel, wurde sie erst am nächsten Morgen<br />

kurz vor dem Servieren auf die Aufschnittteller<br />

gelegt.<br />

Wie im Bereich Housekeeping / Minibar hatte ich<br />

in der Küche eine Stunde Pause. Die Azubis in der<br />

Küche machten das Mittagessen für die Angestellten.<br />

Die letzten vier Tage meines Praktikums war ich<br />

dann im Service. Dort trug ich einen Rock, eine Bluse,<br />

eine Weste und ein Band, welches ich um den Hals<br />

binden musste. An die Weste kamen noch zwei<br />

kleine Knöpfe, die ich erst einmal aufwändig durch<br />

die zwei Löcher durchfädeln musste. Dabei musste<br />

man aufpassen, dass die beiden Knöpfe auch ja nicht<br />

verrutschen oder falsch herum zu sehen waren, denn<br />

auf ihnen war das MARITIM-Logo zu sehen. Diese<br />

Arbeitskleidung bekam ich gestellt. Die Strumpfhose<br />

und die Schuhe musste ich selbst mitbringen. Man<br />

sollte möglichst eine hautfarbene Strumpfhose nehmen,<br />

denn schwarze kommen nicht so gut an und<br />

man sollte auch aufpassen, dass die Strumpfhosen<br />

oder auch die Kleidung möglichst nicht schmutzig<br />

oder nass werden.<br />

Im Bereich Service polierte ich hauptsächlich Teller,<br />

Besteck und Gläser. Obwohl das Geschirr bereits<br />

im Geschirrspüler gespült wurde, bleiben manchmal<br />

noch Reste, wie Kalk oder Wassertropfen auf dem<br />

Besteck. Um Messer, Gabeln und Löffel polieren zu<br />

können, musste ich mir erst einmal einen schwarzen<br />

Gummi-Zylinder holen. Den füllte ich mit lauwarmen<br />

Wasser und einem kleinen Schuss Pril. Dann nahm<br />

ich mir eine der vollen Besteckkisten, das Besteck<br />

kam gerade aus dem Geschirrspüler, und weichte<br />

das Besteck im Zylinder für etwa 5 Minuten ein.<br />

(Einen Gummi–Zylinder verwendet man, da ein normaler<br />

Blech- oder Plastiktopf Kratzer bekommt, abfärbende<br />

Farbstoffe enthält und das Wasser darin<br />

schnell abkühlt). Das Besteck habe ich dann mit<br />

einem Poliertuch abgetrocknet und auf Hochglanz<br />

poliert. Dabei musste ich aufpassen, dass keine Fingerabdrücke<br />

auf das polierte Besteck gelangen.<br />

Damit verbringt man auch schon mal zwei bis drei<br />

Stunden am Tag, zusammen mit ein oder zwei Azubis.<br />

Dazu ist anzumerken: Im Maritim gibt es drei<br />

Restaurants! Das polierte Besteck wird dann meistens<br />

auch schon wieder gebraucht, zum Beispiel um<br />

die Frühstückstische oder die Mittagstische zu decken.<br />

Ich weiß nun auch, wie Tische neu eindeckt werden<br />

und wie man mehrere Weingläser auf eine Hand<br />

nimmt, ohne dass sie zerbrechen. Im Servicebereich<br />

hatte ich leider nur eine halbe Stunde Pause, da die<br />

Serviceherren und Servicedamen immer gebraucht<br />

werden. Als Serviceherr oder Servicedame bedient<br />

man die Gäste in der Lounge, im Restaurant oder an<br />

der Bar.<br />

Meine Arbeitszeit begann um neun Uhr morgens.<br />

Ich musste extra schon zehn Minuten früher da<br />

sein, da ich mich ja noch umziehen musste. Zwar<br />

gab es für alle Mitarbeiter um 11.30 Uhr eine Mittagspause<br />

und für Housekeeping / Minibar, sowie in<br />

der Küche auch um 10.00 Uhr und um 14.00 Uhr jeweils<br />

eine Kaffeepause, trotzdem konnte man auch<br />

zwischen der Arbeit einen Kaffee, ein Wasser oder<br />

einen Tee trinken.<br />

Ich fand mein Praktikum auf jeden Fall interessant,<br />

aber auch anstrengend. Ob ich einen Ausbildungsberuf<br />

in der Gastronomie und im Hotelbereich<br />

anstrebe, werde ich noch entscheiden. Ich habe die<br />

Chance auf ein zweites Praktikum, das ich als Einzelhandelskauffrau<br />

machen werde.

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