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Glossar - Goerls

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Gibt es, seit Emissionszertifikateeingeführt<br />

wurden, Veränderungen<br />

auf den Satellitenbildern,eventuelle<br />

Verbesserungen?<br />

Von einem Satelliten kann<br />

man bis zu einer bestimmten<br />

Auflösung die Konzentration der Gase in<br />

der Erdatmosphäre messen. Aber um den Ausstoß zu<br />

lokalisieren, reichen diese Bilder nicht aus. Man kann<br />

die Konzentration des CO2 in der Erdatmosphäre<br />

messen und beobachten, wie es sich im Jahr verändert,<br />

dass z.B. im Sommer Pflanzen vermehrt CO2<br />

aufnehmen und der CO2-Gehalt in der Luft sinkt.<br />

Aber es lässt sich nicht genau sagen, ob in Deutschland<br />

mehr ausgestoßen wird, als Rechte vorhanden<br />

sind.<br />

Man kann aber beobachten, global und über<br />

lange Zeiträume, wie sich solche Maßnahmen auswirken<br />

und wie sich unsere Erdatmosphäre entwickelt,<br />

z.B. ob sich die CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre<br />

verändert hat. Aber man kann eben<br />

nicht die einzelnen Verantwortlichen lokalisieren,<br />

weil sich CO2 relativ schnell verteilt.<br />

Politik und Wirtschaft haben die Verantwortung,<br />

mit den von der Eumetsat ermittelten Informationen<br />

gezielt zu handeln. Inwiefern besteht eine<br />

Kooperation zwischen der Eumetsat und den nationalen<br />

Regierungen und internationalen Organisationen,<br />

also der Wissenschaft und der Politik?<br />

Einen Einfluss auf Eumetsat haben die nationalen<br />

Wetterdienste. Diese können wiederum Interessen<br />

der Wirtschaft und Politik der jeweiligen Ländern repräsentieren.<br />

Das Bindeglied zwischen Eumetsat und<br />

Wirtschaft, beziehungsweise Politik, ist immer der<br />

Wetterdienst. Dessen Mitarbeiter sitzen in den Gremien<br />

und geben die Richtung für Eumetsat vor, sie<br />

stellen finanzielle Mittel bereit und sagen, was die<br />

Aufgaben und Beobachtungen sind, die man von<br />

Eumetsat erwartet.<br />

Die Eumetsat ist eine europäische Organisation,<br />

Experten aus verschiedenen Ländern treffen aufeinander<br />

und arbeiten miteinander. In welcher<br />

Sprache wird kommuniziert?<br />

Offizielle Arbeitssprachen sind Französisch und Englisch.<br />

Alle offiziellen Dokumente werden in diesen<br />

Sprachen veröffentlicht.<br />

Kommt man dann im Alltagsleben nicht durcheinander<br />

mit den Sprachen?<br />

Manchmal! Zu Hause sprechen wir Italienisch, aber<br />

ich höre überall Deutsch, bei Eumetsat dann vor<br />

allem Englisch…<br />

Sara und Cilli stellen Fragen zu den Satelliten der Eumetsat.<br />

Siehst du der Zukunft in Fragen des Klimawandels<br />

mit einem lachenden oder weinenden Auge entgegen?<br />

Mit einem lachenden! Der Mensch hat viel überstanden<br />

und kann sich gut anpassen. Vielleicht sehe ich<br />

das so, weil die Folgen noch nicht schlimm genug<br />

sind. Das Problem könnte sein, dass, wenn die Folgen<br />

immer schlimmer werden und eine krasse Veränderung<br />

stattfindet, vielen Menschen keine Zeit mehr<br />

bleibt, sich anzupassen. Wenn z.B. Inseln oder Landstriche<br />

dadurch überflutet werden.<br />

Aber spätestens, wenn wir für einen Liter Benzin<br />

15 Euro bezahlen müssen, dann werden doch weniger<br />

Autos auf der Straße herumfahren. Das „System“<br />

reguliert sich selbst irgendwie. Das klingt<br />

vielleicht zynisch… Ich will nur sagen, der Mensch<br />

ist ein denkendes Wesen, er kann Probleme lösen<br />

und sich anpassen, wenn die Lage ernst ist.<br />

Erfüllst du als Angestellter der Eumetsat einen<br />

Auftrag im Sinne der Forschung, der Menschheit,<br />

der Erde oder Natur?<br />

Das ist eine gute Frage! Von meinem Standpunkt aus<br />

versuche ich einen kleinen Beitrag zu leisten, dass<br />

die Erde bewohnbar, ein sicherer Platz bleibt.<br />

Danke, dass du dir für dieses Interview Zeit<br />

genommen hast!<br />

1) Mehr Informationen zu den Keplerschen Gesetzen<br />

findest du unter:<br />

http://www.zum.de/Faecher/Materialien/gebhardt/as<br />

tronomie/kepler.html<br />

Stefano Banfi über sich:<br />

Ich habe in Mailand Physik studiert und danach<br />

Informatik in der Telekommunikation und anderen<br />

industriellen Branchen angewandt, bevor ich nach<br />

Darmstadt zur ESA kam. Dort habe ich an der Entwicklung<br />

einiger Kontrollsysteme für Satelliten<br />

teilgenommen. 1995 bin ich dann zur Eumetsat<br />

gewechselt.<br />

2) Im April 2009 wurde von den EU-UmweltministerInnen<br />

und dem Europäischen Parlament festgelegt,<br />

dass ab 2012 neu produzierte Autos nur noch 120g<br />

CO2 pro Kilometer ausstoßen dürfen. Halten sich die<br />

Produzenten nicht daran, müssen sie hohe Strafen<br />

zahlen. 2020 soll die Menge nur noch 95g/km betragen.<br />

Ausgearbeitet von Sara Ceyhan<br />

Cilli und Sara während des Interviews<br />

mit Stefano Banfi, Physiker der Eumetsat,<br />

Darmstadt.<br />

Görls<br />

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