04.08.2023 Aufrufe

Unser Hiddesen: Bürgerstiftung Detmold

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ratgeber •Tipps<br />

Matthias Ansbach,<br />

Energieberater<br />

Irrtümer beim Einsatz<br />

von Kleinwindkraftanlagen<br />

Günstigen und klimafreundlichen Strom selbst erzeugen<br />

und damit das Elektroauto laden oder den eigenen<br />

Haushalt mit Strom versorgen - das Interesse vieler<br />

Verbraucher:innen daran ist groß.<br />

Neben etablierten Technologien wie Photovoltaikanlagen<br />

auf dem Dach oder Steckersolar-Geräten zur Nutzung<br />

von Sonnenenergie, finden sich auch sogenannte<br />

Kleinwindkraftanlagen auf dem Markt.<br />

Doch sind die Mini-Windräder überhaupt zur Stromerzeu-gung<br />

am oder auf dem eigenen Haus sinnvoll?<br />

„Im Gegensatz zu großen Photovoltaikanlagen auf dem<br />

Dach oder Steckersolar-Geräten, eignen sich diese Kleinwindkraftanlagen<br />

aktuell in den wenigsten Fällen. Besonders<br />

was deren Wirtschaftlichkeit und Technologie<br />

betrifft, gibt es marktseitig einige irrtümliche Werbeversprechen“,<br />

sagt Matthias Ansbach, Energieberater der<br />

Verbraucherzentrale NRW in Lippe.<br />

Doch was sind die gängigsten Irrtümer?<br />

Irrtum 1: Mit einem Mini-Windrad kann man im gleichen<br />

Umfang Strom erzeugen wie mit einer Photovoltaikanlage<br />

Nein. Die zu erzeugende Strommenge ist bei den in<br />

Wohngebieten vorherrschenden Windbedingungen zu<br />

niedrig. Die marktüblichen Kleinwindkraftanlagen können<br />

allein schon wegen ihrer geringen Höhe keinen nennenswerten<br />

Stromertrag erzeugen. Zudem verhindern<br />

Verwirbelungen in der Nähe von Gebäuden, dass ausreichend<br />

Wind auf die Rotorflächen gelangt.<br />

Irrtum 2: Eine Kleinwindkraftanlage lässt sich sinnvoll<br />

auf dem Dach montieren<br />

Besser nicht. Bei der Montage eines Mini-Windrads auf<br />

dem Dach kann dies durch dauerhafte dynamische Bewegungen<br />

zu Schäden am Dach und der Gebäudehülle<br />

führen. Mitunter kann auch Ärger aus der Nachbarschaft<br />

drohen, da es durch Vibrationen und Rotorgeräusche zu<br />

nicht unbeträchtlicher Lärmentwicklung kommen kann.<br />

Entscheiden sich Verbraucher:innen dennoch für eine<br />

Kleinwindanlage, sollte diese idealerweise an einem<br />

Mast auf dem Grundstück in Betrieb genommen werden.<br />

Irrtum 3: Die Leistung in Watt ist das maßgebliche Kriterium<br />

bei einer Kleinwindkraftanlage<br />

Stimmt so nicht. Die Leistung in Watt sagt wenig über<br />

den möglichen Jahresertrag an Energie aus. Die deutlich<br />

wichtigere Kennzahl ist der Rotordurchmesser. Dieser<br />

hat maßgeblichen Einfluss auf die zu erwartende Stromernte.<br />

Hierbei gilt: Doppelter Rotordurchmesser gleich<br />

vierfache Erntefläche. Eine Photovoltaikanlage auf dem<br />

Dach würde aber bei vergleichbarer Fläche ähnlich viel<br />

oder sogar mehr Strom erzeugen. Und das bei deutlich<br />

geringerer Investition und ohne dynamische Beanspruchung<br />

der Bausubstanz.<br />

Irrtum 4: Den Wirtschaftlichkeitsrechnungen<br />

der Hersteller kann man vertrauen<br />

Vorsicht! Die errechneten Energieerträge basieren oft<br />

CLEVER HEIZEN OHNE GAS UND ÖL<br />

Mit unseren sparsamen Wärmepumpen<br />

das passende Klima für Ihr Zuhause<br />

16<br />

<strong>Unser</strong> <strong>Hiddesen</strong>/ August - September ‘23

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!