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ocean7 5/2023

Hanse 410. Weltpremiere in Cannes, jetzt auch mit neuestem E-Antrieb bei 55 Meilen Reichweite. Wellcraft 435. Was in Miami Vice noch wildes Sportboot, präsentiert sich heute als familienfreundlicher Weekender – Weltpremiere in Cannes. Stromführend. Überblick über den Markt der Elektroboote sowie Neuheiten im Kurzporträt. Schön langsam. Narrowboats waren einst Universaltransportfahrzeug und sind heute schwimmende Ferienwohnungen auf den Kanälen Südenglands. Wild Atlantic Way. Mit den österreichischen Weltumseglern Ingrid und Robert Schnabl auf Kulttörn in Irland, England und Schottland.

Hanse 410. Weltpremiere in Cannes, jetzt auch mit neuestem E-Antrieb bei 55 Meilen Reichweite.
Wellcraft 435. Was in Miami Vice noch wildes Sportboot, präsentiert sich heute als familienfreundlicher Weekender – Weltpremiere in Cannes.
Stromführend. Überblick über den Markt der Elektroboote sowie Neuheiten im Kurzporträt.
Schön langsam. Narrowboats waren einst Universaltransportfahrzeug und sind heute schwimmende Ferienwohnungen auf den Kanälen Südenglands.
Wild Atlantic Way. Mit den österreichischen Weltumseglern Ingrid und Robert Schnabl auf Kulttörn in Irland, England und Schottland.

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Nicht nur das Schmugglerschiff von den Sulu-Inseln (links), auch viele andere Yachten und Boote aus aller Welt<br />

fanden in der Tambobo Bay ihr nasses Grab.<br />

Als nächstes entfernte er das am<br />

Heck angebrachte Schaufelrad und<br />

stattete sein neues Boot mit einer<br />

100 PS starken Maschine samt Antrieb<br />

aus, die ihn bald lautstark über<br />

die stille Bucht katapultierte.<br />

Auf diesem Weg entdeckte Peter<br />

seine Liebe zum Wasser, aber sein<br />

Schiff bot ihm nur begrenzte Entfaltungsmöglichkeiten.<br />

Also kaufte er<br />

eine kleine Stahlyacht und war bald<br />

damit unterwegs. An und für sich<br />

nichts Besonderes, außer dass Peter<br />

mit seinen 70 Jahren zuvor noch nie<br />

gesegelt war. Nach ein paar Probetörns<br />

schipperte er im Alleingang<br />

nach Borneo. Jetzt war er da, in der<br />

Tambobo Bay.<br />

Der Zeitpunkt seiner Ankunft<br />

war nicht optimal, denn im Norden<br />

der Philippinen zog der Taifun<br />

Noru über Luzon. Das Zentrum<br />

war zwar etwa 300 Seemeilen weit<br />

weg, aber es handelte sich um ein<br />

ausgedehntes System das noch in<br />

Negros zu spüren war. Peter kämpfte<br />

total übermüdet mit schwerem<br />

Wetter und krachte am späten<br />

Nach mittag während eines Platzregens<br />

auf das Riff nahe der Einfahrt.<br />

DRESCHE MIT SYSTEM<br />

Das war beileibe nicht das erste Mal.<br />

Peter hatte da schon zuvor einschlägige<br />

Erfahrungen gemacht, aber seine<br />

Stahlyacht steckte das locker weg<br />

– bis durch einen Wasser einbruch<br />

die Maschine, die Batterien, der<br />

Kühlschrank sowie andere Ausrüstungsgegenstände<br />

auf Tauchstation<br />

gingen. Am folgenden Tag, bei besserem<br />

Wetter und hoher Tide, halfen<br />

ihm andere Yachties, sein Schiff freizubekommen<br />

und Nemo schwamm<br />

wieder.<br />

Allerdings nicht für lange, denn<br />

Peter legte Nemo seitlich auf den<br />

Strand, um den Schaden zu begutachten,<br />

der sich jedoch auf der anderen<br />

Seite im Wasser befand. Deshalb<br />

organisierte er eine Crew und stützte<br />

seine Yacht bei Hochwasser mit<br />

Bambus stangen ab, sodass sie aufrecht<br />

am Strand stand – bis der tropische<br />

Sturm Nalgae eine paar Tage<br />

später sein Schiff wieder umwarf.<br />

Allerdings auf die richtige Seite, wie<br />

Peter mit Genugtuung feststellte.<br />

Damit konnte er die Delle mit<br />

dem Vorschlaghammer bearbeiten.<br />

Von innen her und, wie er betonte,<br />

darf man nicht in die Mitte drauf<br />

losdreschen, sondern außen rundherum,<br />

damit die Delle selbstständig<br />

in die ursprüngliche Lage zurückspringt,<br />

was dann auch so passierte.<br />

Den Riss im Rumpf, der für den<br />

Wassereinbruch verantwortlich war,<br />

schweißte er wieder zu. Damit war<br />

sein Zuhause zwar trocken, aber<br />

nicht bewohnbar. Die hölzerne<br />

Ausstattung hatte sehr gelitten, das<br />

minderwertige Sperrholz, das beim<br />

Bau der Yacht in Neukaledonien<br />

verarbeitet worden war, löste sich<br />

in seine Grundelemente auf.<br />

Kein Problem für einen passionierten<br />

Bastler. Peter wollte sowieso<br />

die Einrichtung ändern. Zuerst<br />

suchte er sich eine Unterkunft bei<br />

dem Australier Nigel, der ein Resort<br />

in der Außenbucht von Tambobo<br />

betrieb und auch kleine Bungalows<br />

vermietete. Die Native-Style-Behausung<br />

war zwar romantisch, aber<br />

nicht wasserdicht. Das Nippa-Dach<br />

leckte und überall tropfte es runter,<br />

auch aufs Bett.<br />

Für Nigel war das kein Problem.<br />

er drückte Peter ein paar Kübel in<br />

die Hand, und damit war der Fall für<br />

ihn erledigt. Zum Monatsende zog<br />

Peter aus und mietete 30 km entfernt<br />

ein Haus. Sein Motorrad hatte<br />

er vor der Abfahrt gegen einen .45<br />

Colt eingetauscht, also kaufte er wie-<br />

5/<strong>2023</strong> 39

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