tassilo - das Magazin rund um Weilheim und die Seen - Ausgabe September/Oktober 2023

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S-Pedelecs – die schnelleren E-Bikes Umweltfreundlich zur Arbeit Hoamat Liebe 16.09. bis 08.10. Penzberg | Karlstraße 19 Tel. 08856 / 3620 | www.trachtenstube-inge.de Tickets und Info s www.passion-waal.de Weilheim / Penzberg | Vor fünf Jahren ist Andreas Scharli mit dem normalen E-Bike regelmäßig die Strecke von Weilheim nach Penzberg gefahren. Eine gute Stunde hat er für die rund 26 Kilometer gebraucht. Dann hat er sich ein spezielles, schnelleres E-Bike, ein sogenanntes S-Pedelec, zugelegt. Die Fahrzeit betrug nur noch 40 Minuten. Scharli ist nun ungefähr so schnell wie der Linien-Bus, der viele Male anhalten muss. „Das Gefühl auf einem S-Pedelec ist zunächst gleich wie auf einem normalen E-Bike“, sagt der 58-jährige Energiemanager. „Man muss treten und wird dann vom Elektromotor unterstützt. Nur wird nicht bei 25 Stundenkilometern abgeriegelt, sondern erst bei 45.“ Auf einem S-Pedelec zu fahren, merkt man also erst bei über 25 Stundenkilometern. „Fährt man mit 40 oder 45, ist man meistens voll im fließenden Verkehr in einer Ortschaft dabei“, sagt Scharli. „Man wird eher selten überholt.“ Andreas Scharli wohnt in Weilheim. Die Zentrale der Energiewende Oberland, wo er arbeitet, liegt in Penzberg. Da er viele Kommunen zu Energiethemen berät, nutzt er sein S-Pedelec aber auch für Fahrten nach Wessobrunn, Peißenberg, Peiting oder Huglfing. Gekostet hat das Rad rund 4 000 Euro. Nach vier Jahren hat Scharli heuer die erste Reparatur. 20 Jahre sollte es insgesamt halten, zumal man sowohl den Akku als auch den Elektromotor leicht und verhältnismäßig günstig austauschen kann. Für die Strecke von Weilheim nach Penzberg zahlt Scharli etwa 15 Cent Strom. Da der Elektromotor eines S- Pedelec mit 500 Watt, knapp 0,7 PS, meist gleich stark ist wie der eines E-Bikes, kommt es bei der Reichweite auf den Akku an. Je nach seiner Kapazität und je nachdem, wie stark man den Motor zuschaltet beziehungsweise selber tritt, erzielen S-Pedelecs Reichweiten von 50 bis gut 100 Kilometern. Manche Modelle bieten einen zweiten Akku an, über 200 Kilometer Reichweite sind dann möglich. Da bei solchen Modellen besonders leichte Materialien wie Carbon verwendet werden, geht der Preis allerdings rasch gegen 10 000 Euro. Auf Radwegen verboten „So ein S-Pedelec mit zweitem Akku braucht man wirklich nicht unbedingt“, sagt Scharli. „Denn gerade wenn man es für den Weg zur Arbeit nutzt, kann man es dort ja auch laden.“ Und für reine Freizeitzwecke lohnt sich die Anschaffung nicht. Denn das Fahren mit dem S-Pedelec erfordert einige Auflagen und Regeln: Man braucht einen Führerschein der Klasse AM für Roller und Mopeds. Die wird allerdings bereits vom normalen PKW-Führerschein mit abgedeckt. Es gibt eine Helmpflicht, Fahrrad- oder Motorradhelm sind zugelassen. Und es gilt die Pflicht zur Mitnahme eines Fahrzeugscheins, den der Hersteller mitliefert, sowie zum Abschluss einer eigenen Haftpflichtversicherung. „Die kostet um die 60 Euro im Jahr“, erklärt Scharli. „Jährlich bekommt man vom Versicherer eine Plakette, die man hinten an das S-Pedelec anschrauben muss.“ Möglich ist auch eine teurere Teilkaskoversicherung, die zusätzlich bei Diebstahl einspringt. Anders als herkömmliche Fahrräder oder E-Bikes, brauchen die „Schnellen“ einen Rückspiegel, einen Seitenständer und eine laute Hupe, die man per Knopfdruck betätigt. Es gibt ein fest verbautes und immer aktives Vorder- und Rücklicht, und sogar ein Bremslicht. Und da ein S-Pedelec als Kleinkraftrad gilt, darf man damit nicht auf Radwegen fahren und auch nicht auf Forstwegen oder landwirtschaftlichen Straßen, die ansonsten von Fahrrädern genutzt werden dürfen. Andreas Scharli steht dieser Regelung kritisch gegenüber. „Ich 16 | tassilo
denke, bei kombinierten Fuß- und Radwegen, auf denen auch kleine Kinder unterwegs sind, sind 45 km/h schnelle Räder tabu. Aber bei richtigen Radwegen sollte man S-Pedelecs mit einem Appell auf Vorsicht und Rücksicht schon erlauben. So wird es auch in der Schweiz gehandhabt.“ Dabei sind viele neue Radwege im Landkreis Weilheim-Schongau in Planung oder Bau, oder schon fertiggestellt. „Man kommt mit Fahrrad und E-Bike auf dem Radweg gut von Peißenberg nach Hohenpeißenberg“, sagt Scharli. „S-Pedelecs hingegen müssen ein Stück auf der Bundesstraße fahren, wo Autos mit 100 unterwegs sind. Auch das Bergsträßchen über St. Georg darf ich nicht fahren.“ Ähnliche Probleme haben die schnellen E-Biker Richtung Raisting. „Eigentlich kann man hier gut auf landwirtschaftliche Wege ausweichen, aber das ist für S-Pedelecs ja eben nicht erlaubt.“ Allerdings mehren sich zurzeit die Stimmen in der Politik, diese Verbote, vor allem auf Radwegen, abzuschaffen. Polizei mahnt zu Vorsicht Noch sind S-Pedelecs Exoten. 2022 wurden in Deutschland 11 000 Stück verkauft, das sind gut 0,2 Prozent aller Fahrräder und 0,5 Prozent aller E-Bikes. Auch im Oberland gibt es bisher wenige S-Pedelecs. „Vereinzelt sehen wir welche“, sagt Oliver Pils, Polizeihauptkommissar der Polizeiinspektion Schongau. „Unfälle mit S-Pedelecs gab es in den letzten anderthalb Jahren in unserem Dienstbezirk keine.“ Dennoch empfiehlt Oliver Pils beim Umstieg auf E-Bikes und vor allem S-Pedelecs, Vorsicht walten zu lassen – vor allem bei Kurven und wenn man kein geübter Radfahrer ist. „Ganz besonders sollte man auf den längeren Bremsweg durch die höhere Geschwindigkeit achten.“ Andreas Scharli hat sein S-Pedelec als Jobrad von seinem Arbeitgeber, der Energiewende Oberland. Das Unternehmen least das Dienstfahrrad von einem Händler, die Monatsraten behält es vom Bruttogehalt ein. Bei einem alternativen Modell kann der Arbeitgeber das Rad auch als Gehaltsextra dazugeben. Scharli bietet Betrieben zum Thema „Jobrad“ Beratungstermine an. Denn es gilt einiges zu beachten bei Privatnutzung, möglicher Übernahme nach Abzahlung und steuerlichen Aspekten. Wer sich gut informiert, kann eine Win-Win- Situation für Arbeitgeber und Arbeitnehmer herstellen. Andreas Scharli ist mit seinem S-Pedelec rundum zufrieden. Das extra schnelle E-Bike sei für ihn eine echte Alternative zu motorisierten Rollern oder Mopeds. Die Kosten sind ähnlich, S-Pedelecs aber umweltschonender und sparen mehr Energie, vor allem wenn man kräftig tritt. Das stärkt auch noch die Gesundheit. cr *Rechtsberater Dr. Maria Hagenauer* Fachanwältin für Miet- und Wohnungseigentumsrecht Verwaltungsrecht Linda Heidemann Rechtsanwältin Allgemeines Zivilrecht, Miet- und Wohnungseigentumsrecht T 0881 / 63 80 90 Mittlerer Graben 18 F 0881 / 9 23 27 44 82362 Weilheim info@kanzlei-weilheim.de www.kanzlei-weilheim.de Pascal de Coulon* Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht „Meine eigenen vier Wände in einem familiären Umfeld. Das ist mir wichtig.“ Hausführung nach Vereinbarung Bad Wohnen/ Schlafen Terrasse Diele „Für immer Urlaub“ – im Herzen Bayerns, am Fuße der Alpen, inmitten einer einzigartigen Landschaft ruht Oberammergau. Der beschauliche Ort ist besonders reich an Schönheiten der Natur und bietet ein breitgefächertes Freizeit- und Kulturangebot. Betreutes Wohnen Plus für Individualisten Jetzt unverbindlich informieren und Wunschwohnung sichern! SeniorenWohnen Oberammergau St.-Lukas-Straße 15, 82487 Oberammergau Tel. 08822 918-155, info.amt@ssg.brk.de september / oktober 2023 | 17
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