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tassilo - das Magazin rund um Weilheim und die Seen - Ausgabe September/Oktober 2023

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nen. Manche Vorstellung gehört<br />

der Realität angepasst“, berichtet<br />

Philipp Braun. Und seine Kollegin<br />

ergänzt: „Zu Beginn der Begleitung<br />

machen wir eine Analyse des<br />

Ist-Zustands. Welche Stärken <strong>und</strong><br />

Schwächen gibt es? Welche Ziele<br />

werden angestrebt?“<br />

Einmal pro Woche treffen sie sich<br />

mit ihren Schülern <strong>und</strong> dabei wird<br />

nicht nur über Noten, Ausbildung<br />

<strong>und</strong> Bewerbungen gesprochen.<br />

„Ich möchte eine neutrale Insel<br />

innerhalb der Schule sein. Was bei<br />

mir besprochen wird, bleibt bei<br />

mir“, beschreibt Braun <strong>das</strong> Verhältnis<br />

zu den jungen Menschen.<br />

Auch bei Elisabeth Jahn kommt<br />

durchaus mal der Liebesk<strong>um</strong>mer<br />

oder Stress mit den Eltern auf den<br />

Tisch: „Wir sprechen vertraulich,<br />

denn über <strong>die</strong> lange Zeit lernt man<br />

sich sehr gut gegenseitig kennen.<br />

Empathie <strong>und</strong> Feingefühl sind<br />

wichtige Bestandteile meiner Arbeit.“<br />

Falsche Vorstellungen<br />

der Eltern<br />

Ziel der Reise ist es, für alle<br />

„Schützlinge“ den richtigen Weg<br />

zu finden. Dabei wird den jungen<br />

Menschen allerdings nicht alles<br />

abgenommen. Im Gegenteil: Sie<br />

sollen zur Selbständigkeit motiviert<br />

werden <strong>und</strong> schließlich selbst<br />

<strong>die</strong> Initiative ergreifen. „Wir zeigen<br />

ihnen, was sie beruflich machen<br />

können. Ob sie es dann auch tun,<br />

ist ihre Sache“, bringt es Philipp<br />

Braun auf den Punkt. Bei den Lehrern<br />

sind <strong>die</strong> Berufseinstiegsbegleiter<br />

natürlich beliebt, denn sie<br />

liefern wichtige Unterstützung im<br />

Schulalltag. Die Zusammenarbeit<br />

ist eng, immer wieder werden Fortschritte<br />

oder Rückschläge gemeinsam<br />

diskutiert. „Aber manchmal<br />

müssen wir auch Vorstellungen<br />

korrigieren, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Eltern hinsichtlich<br />

der Ausbildung ihrer Kinder<br />

haben“, erklärt Elisabeth Jahn. Und<br />

Philipp Braun berichtet, <strong>das</strong>s es,<br />

wenn auch selten, Fälle gäbe, wo<br />

<strong>die</strong> Begleitung keinen Sinn mehr<br />

mache <strong>und</strong> abgebrochen werde.<br />

„Wenn der Schüler oder <strong>die</strong> Schülerin<br />

einfach nicht <strong>um</strong>setzen, was<br />

wir besprochen haben <strong>und</strong> zu den<br />

Terminen nicht erscheint, wird <strong>die</strong><br />

Zusammenarbeit in Abstimmung<br />

mit der Schule <strong>und</strong> der Agentur für<br />

Arbeit beendet.“ Die Begleitung<br />

hört nach der Schule nicht auf,<br />

sondern geht in den ersten sechs<br />

Monaten während einer Ausbildung<br />

weiter. Sie sprechen mit<br />

Berufsschullehrern, Betrieben <strong>und</strong><br />

holen sich Feedback der Ausbilder<br />

– <strong>und</strong> selbst nach <strong>die</strong>ser Zeit geht<br />

der Kontakt manchmal nicht verloren.<br />

„Ich freue mich immer, wenn<br />

ich ehemalige Schüler irgendwo<br />

treffe <strong>und</strong> sie mir begeistert von<br />

ihrem erfolgreichen Berufsleben<br />

erzählen. Ich erlebe wirklich viele<br />

schöne Geschichten“, sagt Philipp<br />

Braun. Elisabeth Jahn fasst ihre<br />

Arbeit <strong>und</strong> Motivation derweil so<br />

zusammen: „Ich möchte, <strong>das</strong>s <strong>die</strong><br />

Schüler ihr Leben in <strong>die</strong> Hand nehmen<br />

<strong>und</strong> selbst Entscheidungen<br />

treffen. Dabei setze ich auf Ehrlichkeit<br />

<strong>und</strong> Offenheit. Erfolg bedeutet<br />

für mich, wenn der Schüler eine<br />

Entwicklung zeigt <strong>und</strong> Freude an<br />

der Ausbildung hat.“ Ob <strong>die</strong> wichtige<br />

Stelle des Berufseinstiegsbegleiters<br />

auf sicheren Füßen steht,<br />

ist derweil eine andere Frage. Natalia<br />

Elli, zuständig für <strong>das</strong> BerEb-<br />

Projekt bei den bfz in <strong>Weilheim</strong>,<br />

teilt schriftlich mit: „Der Bedarf an<br />

den Schulen ist da <strong>und</strong> wir als bfz<br />

erhalten vielseitig <strong>die</strong> Information,<br />

wie wichtig <strong>die</strong> Arbeit von unseren<br />

Mitarbeitern an den Schulen ist.“<br />

Das jüngste Projekt, im Rahmen<br />

dessen Schüler beim Berufseinstieg<br />

aktiv begleitet werden, startete<br />

im März <strong>2023</strong> <strong>und</strong> ist geplant<br />

bis 2026. Danach? „Wir sind voller<br />

Hoffnung, auch im März 2024 eine<br />

Zusammenarbeit bis dann 2027<br />

zu starten.“ Die größten Verlierer,<br />

falls es Berufseinstiegsbegleiter<br />

aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> finanzieller Engpässe in<br />

Zukunft nicht mehr geben sollte:<br />

Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler. edl<br />

Wir bilden Dich am Stammsitz in Schwabsoien aus<br />

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september / oktober <strong>2023</strong> | 39

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