Flair_1023

OKTOBER 2023 

WWW.FLAIR-MODEMAGAZIN.COM 

REVIVAL - 

LOOKS 

MODE NEU 

GEDACHT 

DAS 2. MAL 

Wofür sich 

neue Anläufe 

lohnen 

MIT FREUDE 

ÄLTER WERDEN 

Innovation: 

Schlank auf 

Rezept 

DIE ZWEITE 

CHANCE 

DAS BESTE KOMMT NOCH: 

MEHR MODE, MEHR BEAUTY, MEHR ICH! 

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BIG BANG ONE CLICK 

HUBLOT VIENNA BOUTIQUE 

Seitzergasse 1-3 • 1010 Wien 

Gehäuse aus 18K King Gold, besetzt mit 

Diamanten. Automatikwerk. Auswechselbares 

Armband mit patentiertem One-Click-System.

.flair.editorial OKTOBER 2023 

FLAIR 

FASHION FORWARD 

Die zweite Chance 

Foto Julie Brass 

I 

flair-Chef redakteurin 

Anja Tranninger 

__ ch bin eher radikal, wenn es darum geht, meinen 

Kleiderschrank auszusortieren. Was ich länger als ein Jahr 

nicht getragen habe, kommt weg. Aber von gewissen Stücken 

kann ich mich einfach nicht trennen – von einem schwarzen 

Träger-Minikleid aus Seide von Filippa K etwa, das ich seit 

meinem 20. Lebensjahr besitze, also seit über 17 Jahren. Das 

letzte Mal habe ich es gefühlt vor 10 Jahren angehabt. 

Sprung in den aktuellen Sommer: Es hat 36 Grad, und ich 

durchsuche meinen Kleiderschrank nach Kleidungsstücken, 

die die Kriterien kühl und arbeitstauglich erfüllen. Und da 

entdecke ich es, etwas verloren und leicht zerknittert 

zwischen all meinen anderen, viel zu warmen Kleidern 

hängend: das eben beschriebene kleine Schwarze. Eigentlich 

dachte ich zunächst, dass es mir inzwischen zu kurz sein 

müsste. Als ich es aber anprobierte, merkte ich schnell, dass 

es immer noch genauso gut passte wie damals. In der 

Zwischenzeit habe ich es in diesem Sommer sicher zehn Mal 

getragen und ihm damit eine zweite Chance gegeben. 

Warum ich Ihnen das erzähle? Weil wir in der Oktober-flair 

jede Menge zweite Chancen vergeben! In welcher Weise die 

zweite Chance in der Mode, im Privatleben, in der Beauty 

und in der Psyche eine so wichtige und aufregende Rolle 

spielt, erfahren Sie in dieser Ausgabe. 

Weshalb diese oft eng mit einem Neuanfang verbunden ist 

und auch im Scheitern eine Chance liegt, verraten uns die 

beiden Schauspielerinnen Dörte Lyssewski und Nina 

Siewert, die derzeit am Wiener Akademietheater in „Die 

bitteren Tränen der Petra von Kant“ den Reset einer Modedesignerin 

auf die Bühne bringen (S. 50). 

Die Bühne der Mode ist bekanntlich der Laufsteg, und 

genau dort feiern in der aktuellen Saison Revival-Looks 

ihren großen Auftritt – inspiriert von vergangenen Jahrzehnten, 

Designer-Ikonen und Kultserien der 90er Jahre. In 

„Bitte noch mal!“ ergründet flair-Feature-Autorin Julia 

Werner, warum speziell die Mode so gerne zweite Chancen 

gewährt (S. 44). 

Apropos: Ganz private Einblicke in ihre Kleiderschränke 

gewähren deutschsprachige Kreative, vom Model über die 

Produktdesignerin bis zur Performance-Künstlerin. Exklusiv 

für flair haben sie sich in ihren liebsten Vintage-Kleidungsstücken 

fotografiert und uns die Geschichte hinter 

dem jeweiligen Piece verraten (S. 64). 

Zum Schluss noch ein Grund zur Freude: Das Beste kommt 

schließlich noch! Warum die Zeit beim Älterwerden auf 

unserer Seite ist, erfahren Sie ab Seite 70. 

Wir wünschen viel Spaß mit der neuen Ausgabe! 

Ihr flair-Team und 

Anja Tranninger, Chefredaktion 

flair-modemagazin.com 

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flair.oktober 2023 11

.flair.inhalt OKTOBER 2023 

flair-modemagazin.com 

facebook.com/flairmagazin 


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Inhalt 

Auf dem Cover 

—— 44 BITTE NOCH MAL! 

Keine andere Disziplin 

vergibt zweite Chancen so 

großzügig wie die Mode 

—— 56 DAS ABC DER 

ZWEITEN CHANCE 

Was im Leben unbedingt 

ein Rewind verdient 

—— 70 DAS BESTE 

KOMMT NOCH! 

Zehn Gründe, sich 

darüber zu freuen, 

dass man älter wird 

—— 146 TURN BACK TIME: 

ZEITLOS SCHÖN 

flair weiß, wie man eine 

zweite Chance auf eine 

jugendliche Ausstrahlung 

bekommt 

—— 150 SCHLANK? GESUND! 

Professor Siegfried Meryn 

erklärt, wie man zum 

Idealgewicht findet 

360° Rundblick 

—— 22 MODE, BEAUTY 

& SCHMUCK 

INTERNATIONAL 

—— 26 GEDANKENSPIELE 

Ingrid Geringer teilt 

ihre ganz persönlichen 

Beobachtungen 

—— 28 FLAIR 5 FASHION 

Fünf Fragen an Designerin 

Carin Rodebjer 

—— 30 MODE-TRENDS 

Was kommt? Was bleibt? 

Die Fashionwelt im Spiegel 

—— 40 #VINTAGE-LOOK 

flair entdeckt für Sie die 

Trends auf Instagram 

—— 41 MODELS ON 

INSTAGRAM 

Andjela Radovanovic 

gewährt uns Einblicke 

in ihr Model-Leben 

—— 42 MY TREND 

Desirée Treichl-Stürgkh 

reitet in den Herbst 

Dossier 

—— 44 BITTE NOCH MAL! 

Keine andere Disziplin 

vergibt zweite Chancen so 

großzügig wie die Mode 

—— 50 DIE SCHÖNHEIT 

DER CHANCE 

Die Schauspielerinnen 

Dörte Lyssewski und 

Nina Siewert im Doppelinterview 

mit flair 

—— 56 DAS ABC DER 

ZWEITEN CHANCE 

Was im Leben unbedingt 

ein Rewind verdient 

—— 64 VINTAGE LOVERS 

Kreative und ihre liebsten 

Vintage-Pieces 

—— 70 DAS BESTE 

KOMMT NOCH! 

Zehn Gründe, sich 

darüber zu freuen, 

dass man älter wird 

Ab jetzt finden Sie jede 

auch als E-Paper 

digital bei iKiosk im 

iTunes-Store 

Foto Prada 

12 flair.oktober 2023

.flair.inhalt OKTOBER 2023 

S. 76 Vielschichtig 

Mode 

S. 50 Die Schönheit der Chance 

——76 VIELSCHICHTIG 

Volumen und Lagenlooks 

im Zusammenspiel mit 

Mustern und Asymmetrie 

—— 94 FRENCH CHIC 

Die neue Kollektion 

von Louis Vuitton paart 

modischen Zeitgeist mit 

Savoir-faire 

—— 106 IDENTITY 

Der Brit Chic feiert sein 

Revival in der High 

Fashion 

—— 162 FLAIR SELFIE 

Die Stil-Geheimnisse der 

Kuratorin Marianne Dobner 

Mode Insider 

—— 120 ZEIT FÜR CHANEL 

flair zu Besuch in der 

Schweizer Uhrenmanufaktur 

von Chanel 

—— 124 VERFÜHRUNG 

Die Erfolgsgeschichte der 

„Serpenti“-Kollektion von 

Bulgari 

—— 126 MASCHENMEISTER 

flair lässt ein halbes 

Jahrhundert Marc Cain 

Revue passieren 

Beauty 

S. 106 Identity 

—— 134 FRENCH KISS 

Looks als Hommage an das 

französische „Joie de vivre“ 

—— 146 TURN BACK TIME: 

ZEITLOS SCHÖN 

flair weiß, wie man eine 

zweite Chance auf eine 

jugendliche Ausstrahlung 

bekommt 

—— 150 SCHLANK? GESUND! 


erklärt, wie man zum 

Idealgewicht findet 

—— 154 BEAUTY-TRENDS 

Schönheit kommt nicht 

nur von innen 

—— 155 ALTERSLOSE 

SCHÖNHEIT 

Anne Hathaway ist das 

neue Gesicht von Shiseidos 

Anti-Aging-Linie 

—— 158 EDITOR’S INSIGHT 

Wie wirksam sind 

Massage-Tools fürs 

Gesicht? Drei Experten 

geben Tipps 

—— 160 FLAIR BEAUTY 

AKADEMIE 

Dr. Lukas H. Kohler 

im Beautytalk mit flair 

Standards 

—— 18 COVERLOOK 

—— 20 IMPRESSUM 

—— 21 CONTRIBUTORS 

———— BEZUGSQUELLEN 

flair-modemagazin.com/ 

bezugsquellen 

Fotos Peter Garmusch, Nicolas Robin Hobbs, Emma Picq 


Mehr Einzigartiges:

.flair.titel 

Cover- 

LOOK 

—— STARKE 

STATEMENTS 

Skulpturale Kleider 

prägen die Silhouette 

der Saison —— 

DIE FLAIR-LOOK-EMPFEHLUNG 

—Das asymmetrische Kleid von Louis Vuitton in 

skulpturaler Form wird mit kunstvollen und besonderen 

Accessoires kombiniert, die Individualität feiern! 

DAS MAKE-UP 

— Die Augen werden mit Chanels „Les 4 

Ombres“-Lidschattenpalette in „Clair- 

Obscur“ betont. Die „Forever Skin Glow“- 

Foundation von Dior bringt die Haut mit 

leuchtenden Ölen zum Strahlen. 

DIE HAARE 

— Für die richtige Pflege und Sprungkraft 

der Locken sorgt das „Curl Revive 

Spray“ von Iles Formula. 

— „Forever 

„Forever 

Skin Glow“- 

Foundation 

von Dior 

Gestricktes Oberteil mit 

U-Boot-Ausschnitt aus 

Wolle, gewebtes Kleid 

mit asymmetrischem 

3D-Ausschnitt, 

alles von Louis Vuitton 

Coverfoto: 

Laurent Darmon 

Fashion-Editor: 

Claire Sibille 

Fashion Director: 

Anja Tranninger 

Covermodel: 

Lisa Weggemans @ Premium 

Make-up: 

Carole Hannah @ airport 

Louis Vuitton 

—Henkeltasche mit Besatz aus Kalbsleder und Stickerei 

aus Metallic-Garn von Louis Vuitton 

—Plateau- 

Ballerinas aus 

Kalbsleder von 

Marni 

—Sonnenbrille aus Acetat 

von Andy Wolf 

—„Les 4 Ombres“ 

in „Clair-Obscur“ 

von Chanel 

Haare: 

Martyn Foss Calder 

@ airport 

Casting: 

Josephine Little 

@ goodwork 

—„Curl Revive 

Spray” von 

Iles Formula 

Fotos Laurent Darmon, catwalkpictures.com, Hersteller 


.flair.impressum 

Herausgeberin Desirée Treichl-Stürgkh 

Chefredakteurin Anja Tranninger 

Stv. Chefredakteurin Nora Palzenberger 

Art-Konzept und Supervisor Monica Alesina, Klas Björkman 

Art-Direktion Linda Stern 

Fashion-Editor-at-Large Claire Sibille 

Fashion-Direktion Natalie Manchot 

Textchef/Chef vom Dienst Christoph Prenner 

Redaktion Rene Schopf 

Cover 

Laurent Darmon 

Fotografen 

Peter Garmusch, Gioconda & August, Nicolas Robin Hobbs, Wanda Martin, Emma Picq, Udo Titz 

Autoren 

Marie Börekci, Sylvia Buchacher, Ingrid Geringer, Daniela Jasch, Antonia Wemer, Julia Werner 

Grafik-Design Ines Hamernik 

Bildbearbeitung Alexander Pieler Visual Optimizer Bernd Weiss 

Lektorat Kai Liedtke für guiskard studio 

Head of flair Digital Andreas Bohn 

Flair is a tradermark registered and owned by Reworld Media Italia Srl 

Reworld Media Italia Srl 

Chairman Gautier Normand Member of the Board of Directors Stéphane Haitaian 

Chief Executive Officer Daniela Sola 

Marketing Director Francesca Brambilla 

©2023 Reworld Media Italia S.r.l. All rights reserved. Published by Ahead Media with the permission of Reworld Media 

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Geschäftsführung Alexander Geringer 

Verlags leitung Berlin Angelika Müller (am@aheadmedia.com) 

SAP-Administration Zeina Sinno 

Office-Management Wien Zeina Sinno 

Anzeigen Rosa-Maria Aprea (ra@aheadmedia.com), Italien; 

Kooperationen Maria Zettl (mz@aheadmedia.com) 

Sales Support Marie Kahmann (mk@aheadmedia.com) 

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Büro Berlin: ahead media GmbH, Friedrichstraße 120, D-10117 Berlin, 

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Druck: rytas print, Gedimino pr. 12A, LT-01103 Vilnius, Litauen 

Vertrieb: MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb GmbH & Co. KG, Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim; Presse Großvertrieb Austria Trunk 

GmbH, 5081 Anif 

Heftpreis: AT Euro 4,00, DE Euro 4,80; Abo-Preis: AT Euro 30,00, DE Euro 40,00; bei Mehrfachbezug Staffel: Ab 5 Heften 

ge währen wir 3 % Rabatt, ab 25 Heften 5 %, ab 100 Heften 10 %, ab 200 Heften 20 % und ab 250 Heften 25 % auf den gültigen Abopreis. 

Preis E-Paper: Euro 4,99 

Datenschutzbeauftragte im Sinne der DSGVO: Frau Bettina Birkner, InTime Marketing & Consulting GmbH, 

Bajuwarenring 14, 82041 Oberhaching, E-Mail: datenschutz@aheadmedia.com 

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Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos wird keine Haftung übernommen. 

Alle in flair angegebenen Preise sind Richtpreise. 

Titel und Vorspänne stammen in der Regel von der Redak tion. 

Alle redaktionellen Sonderwerbeformen sind mit dem Wort „Promotion“ gekenn zeichnet. 

Verantwortlich im Sinne des Presserechts für den Inhalt: Alexander Geringer 

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18. Gültig ab 17. 9. 2023. 

Grundlegende Richtung: flair ist das fashion forward Modemagazin. 


.flair.contributors 

SYLVIA BUCHACHER 

LAURENT DARMON 

MARIANNE DOBNER 

INGRID GERINGER 

ZARAH KOFLER 

Warum gerade eine 

schwarze Lederjacke 

und die dazu passenden 

Lederstiefel zu 

ihren liebsten Vintage-Stücken 

gehören, 

erzählt die in Berlin 

lebende Tiroler 

Schauspielerin auf 

Seite 69 

GIOCONDA & AUGUST 

LUNA HAUSWIRTH 

NICOLAS ROBIN HOBBS 

DANIELA JASCH 

CARIN 

RODEBJER 

Die schwedische 

Designerin 

lässt sich für ihre energiegeladenen 

Kreationen von der 

Kunst inspirieren (S. 28) 

Fotos Bundesministerium für Inneres (BMI), Tanja Hofer, Lisi Lang, Alexandra Leroy, Udo Titz, privat, PR 

ZARAH KOFLER 

LUKAS H. KOHLER 

DÖRTE LYSSEWSKI 

WANDA MARTIN 

SIEGFRIED MERYN 

EMMA PICQ 

NORMAN POHL 

CARIN RODEBJER 

MIRA ROSENHEK 

HELGA RUTHNER 

MANAHO SHIMOKAWA 

NINA SIEWERT 

UDO TITZ 

JULIA WERNER 

KATHRIN ZELGER 

MARIANNE 

DOBNER 

ist Kuratorin 

am Museum 

moderner 

Kunst Stiftung 

Ludwig 

Wien. In flair 

verrät sie ihre 

persönlichen 

Stil-Geheimnisse 

(S. 162) 

LUKAS H. 

KOHLER 

ist mehrfacher 

Preisträger auf 

dem Gebiet der 

ästhetischen 

Medizin und 

weiß, was das 

Hautbild wirksam 

verbessert 

(S. 160) 

SIEGFRIED MERYN 

Der renommierte Facharzt 

für Innere Medizin erklärt 

exklusiv in flair, wie die neuen 

Abnehm-Medikamente 

wirken und warum sie eine 

echte Revolution sind (S. 150) 

MANAHO 

SHIMOKAWA 

Schon die 

Großmutter der 

in Wien lebenden 

japanischen 

Performance-Künstlerin 

sammelte Kimonos. Kein Wunder, 

dass die kaftanartigen Gewänder 

zu ihren liebsten Vintage-Stücken 

zählen (S. 66) 

NORMAN POHL 

Diors International 

ProTeam Make-up 

Artist reiste 

nach Paris, um 

für flair die aktuellen 

Herbst/Winter-Looks zu 

inszenieren (S. 134) 

UDO TITZ 

traf Professor 

Siegfried 

Meryn an einem 

lauen 

Sommermorgen 

zum Fotoshooting in den 

Wiener Weinbergen (S. 150) 


.flair.keypiece 

BLUMEN 

FÜR MICH 

— Chanels 

Wahrzeichen: 

nun auch als 

Handtasche — 

DIE FABELHAFTE 

WELT DER 

KAMELIE „Ich esse morgens eine Kamelie 

und abends eine Orchidee“, 

soll Coco Chanel angeblich 

einmal gesagt haben. Ihre Begeisterung 

für Blumen – insbesondere für 

die Kamelie – geht wohl auf ihre Leidenschaft für Sarah Bernhardts Darstellung 

der „Kameliendame“ zurück. Bereits 1923 zierte die Kamelie ein Chiffonkleid 

von Chanel. Seitdem wurde die Blume in unzähligen Varianten für das Haus 

interpretiert: gestickt, gedruckt, graviert oder auch geformt, zum Beispiel aus 

Tweed, Seidenorganza oder Keramik und sogar aus Edelmetallen für verschiedene 

Schmuckkollektionen. Jetzt gibt es das Wahrzeichen des Hauses auch als Handtasche, 

aus weichem, leicht glänzendem Kalbsleder, in drei Farbvarianten, ab 5.300 Euro 

Fotos Hersteller 


.international.fashion 360° 

— H ERBST-DAUNEN— 

Für einen gemütlichen Spaziergang 

muss es nicht immer Schwarz 

sein. Wir lieben diese Daunen- 

Allrounder in Pastell, Camel, 

Rotbraun oder mit Blumenmuster. 

Doppelt trendy sind die Modelle mit 

hohem Rollkragen, der auch gleich 

als Schal-Ersatz dienen kann. 

Colmar 

CLEAN & 

ELEGANT 

Alpha- 

Tauri 

flair traf das junge deutsch-französische Paar 

Mirja Hansen und Camil Krings, das hinter dem 

2023 gegründeten Label Dechamps steht 

— Wofür steht eure erste Kollektion „High Twist“? 

Wir stehen für zeitlose, androgyne Eleganz, die 

mit den Codes der Herrenmode spielt. Und bei 

uns werden alle Stücke auf Bestellung in unserem 

Pariser Atelier gefertigt. 

Fotos Hersteller, Olivier Jacquet 

— Woher stammt der Name Dechamps? 

Er leitet sich von einer belgischen Tuchmacherfamilie 

ab, die sich vor mehr als 170 Jahren in 

der Aachener Region niederließ. Sie war auf die 

Herstellung hochwertiger Anzugstoffe spezialisiert 

und wurde von Camils Vorfahren geführt. 

Für uns ist es also eine natürliche Fortsetzung 

bzw. Kultivierung eines Familienbetriebes. 

— Was macht den perfekten Anzug aus? 

Die harmonische Kombination von Stofflichkeit 

und der richtigen „Konstruktion“. Proportion ist 

der Schlüssel und ein perfekter Anzug das Rüstwerk 

für eigentlich alles. Unser Favorit ist das 

dreiteilige Modell aus Wollweste mit gecrashtem 

Rollkragentop und weiter Bundfaltenhose. 

Colmar 

Dea 

Kudibal

Christian 

Dior 

GAME 

ON! 

Christian 

Louboutin 

Studio 

Session 

Jetzt, wo die Tage kürzer 

werden, freuen wir uns 

auf Spieleabende mit 

Freunden. Besonders originell: 

eine Metall-Clutch, 

in der sich ein Backgammon-Spiel 

verbirgt. 

Givenchy 

Alina Abegg 

Marni 

Marni 

— LOGO-MANIA — 

Markttag, Strandspaziergang, 

Arbeitsalltag oder City-Kurztrip: Die 

großen Logo-Shopper sind universelle 

Platzwunder und so schön, dass sie auch 

ungetragen in jedem Flur eine gute 

Figur machen. Fast ist man versucht, 

sie auch als Wohnelement zu nutzen – 

für Zeitungen und Zeitschriften, 

Toilettenpapier, Spielzeug oder all den 

Kleinkram, der Stauraum braucht. 

Cada 

Solange Azagury- 

Partridge 

Fotos Hersteller, 


.international.fashion 360° 

ART BY ARTHUR 

LIMITIERTE SEIDENTÜCHER 

MIT KUNSTDRUCKEN 

— MEHRSCHICHTIG 

Katharina Husslein, 

Künstlerin und 

Inhaberin einer 

Vintage-Boutique in 

Wien, lädt für die von 

ihr konzipierte Serie 

„Tactiles“ Künstler ein, 

über ein Material einen 

Bezug zur Umgebung 

herzustellen. So hat 

der Designer Arthur 

Arbesser vier (Design-) 

Objekte entworfen, die 

überdimensional auf 

Seide gedruckt wurden. 

Wild Wild West 

_ 

Fotos Hersteller, Isabella Abel, Kathrin Hanga 

Natur & unendliche 

Freiheit: Das ist der 

neue Cowgirl-Look – 

mit soft faded 

Denims, Boots mit 

Metallbeschlägen, 

Lederkrawatte 

mit Anhänger und 

Ethno-Armband. 

Cool dazu: die 

Sonnenbrille aus 

der exklusiven 

Kooperation von 

Alanui mit Jacques 

Marie Mage. 

Isabel Marant 

Isabel Marant 

Patrik Muff 

Patrik Muff 

Alanui x Jacques Marie Mage

.flair.kolumne.360° 

LOSLASSEN 

INGRID GERINGER erzählt über 

Situationen der Zeit und teilt ihre GANZ 

PERSÖNLICHEN BEOBACHTUNGEN 

J 

Vom 

ZAUBER 

der neuen 

IDENTITÄT 

__ eden Monat bekomme ich von 

der Redaktion ein Briefing zum Schwerpunktthema 

der nächsten Ausgabe. Für 

mich ist das eher eine Art Orientierung, 

denn meistens entscheide ich mich, über 

etwas ganz anderes zu schreiben. Aber 

„Die zweite Chance“ betrifft mich so 

direkt, dass ich meine Geschichte als interessanten 

Beitrag zum Thema sehe. 

Wenn ich heute die flair in den Händen 

halte, kann ich mir kaum vorstellen, dass 

ich ja vor nicht allzu langer Zeit Chefredakteurin 

dieses Magazins war. Aber ich 

erinnere mich noch genau an den Tag, 

an dem ich mich entschieden habe, etwas 

ganz anderes zu machen. Ich spürte, dass 

es an der Zeit war, flair loszulassen, damit 

das Heft in eine neue Generation übergehen 

konnte. Und fühlte mich reif genug, 

meinem Herzen zu folgen und das zu 

tun, was mir schon wirklich lange auf 

der Seele brannte. 

Was so brannte, hätte nicht gegensätzlicher 

sein können: von der Lifestyle-Journalistin 

zur Sterbe amme. Obwohl ich bereits in 

Hamburg eine entsprechende Ausbildung 

abgeschlossen hatte, wusste ich echt nicht, 

wie ich diese Berufung in meiner Wahlheimat Wien umsetzen sollte. Das 

Konzept, geschweige denn der Beruf der End of Life Doula ist in Österreich 

schließlich noch nicht etabliert. 

Wenn ich von meinem Vorhaben erzählte, schauten mich die Leute oft 

skeptisch an, meinten, damit könne man doch kein Geld verdienen und 

ob ich mir sicher sei, den Modejournalismus gegen die brotlose Tätigkeit 

der psychosozialen Unterstützung von schwer kranken Menschen in 

existenziellen Grenzsituationen einzutauschen. In meinem neuen Leben 

angekommen, war ich ziemlich verloren. Ich fühlte mich identitätslos 

und der Mut, etwas zu tun, das kaum jemand kennt, für das es in der Gesellschaft 

wenig Platz und Anerkennung gibt, verließ mich immer wieder. 

Zuvor war alles so einfach gewesen – wenn mich jemand nach meinem 

Beruf fragte, war ich schnell in ein interessiertes Gespräch verwickelt. 

Nun stand ich da und konnte auf die 

Frage, was ich denn beruflich mache, 

selbst nicht richtig antworten – ganz 

abgesehen davon, dass das Thema 

Sterben an sich kein leichtes für einen 

Smalltalk ist. Meistens ging ich leer 

und desillusioniert nach Hause. „Wer 

bin ich?“, habe ich mich oft gefragt. 

Dann wurde mir bewusst, dass ich 

loslassen muss. Solange ich mit der 

schwindenden Identität der Chefredakteurin 

rang, konnte sich das Neue 

nicht entfalten. Nach und nach baute 

ich mein neues Ich auf, immer wieder 

lag ich nachts wach und hatte Angst 

vor der Zukunft. Aber ich gab nicht 

auf, weitere Ausbildungen folgten. 

Irgendwann gelang es mir schließlich 

doch, einen Fuß in die Tür der 

Palliativstation der MedUni Wien zu 

bekommen. Aber auch hier war ich 

zunächst identitätslos. Echt keiner 

interessierte sich für meine Vergangenheit, 

und selbst in der Palliativmedizin 

wusste man nicht so recht, 

was eine Sterbe amme ist. Skeptische 

Blicke blieben ebensowenig aus wie 

belächelnde Kommentare, es galt, sie zu ertragen. 

Ich habe dann einfach losgelegt, mich auf 

die Patienten konzentriert, mich nicht mehr erklärt 

und mich auch selbst nicht mehr so wichtig 

genommen. Irgendwann spürte ich die ersten 

kleinen Keime der Wertschätzung sprießen, mein 

Rat wurde gesucht und ich spürte Anerkennung. 

Heute habe ich eine einzigartige Position und 

arbeite mit schwer kranken Menschen und ihren 

Angehörigen – so wie ich es mir gewünscht habe. 

Ich habe eine neue Identität, die nach außen vielleicht 

weniger spektakulär wirkt, aber für mich 

und die Betroffenen von großem Wert ist. 

Foto Natasha Stanglmayr 


.flair.5 fashion 

CARIN 

RODEBJER 

DIE AUTHENTISCHE– Die schwedische Designerin 

Carin Rodebjer zelebriert mit ihrem Label RODEBJER 

den lebendigen Stil des Nordens. Ihre Kollektionen sind 

energiegeladen und verspielt, dabei aber stets auch 

tragbar und komfortabel — INTERVIEW Rene Schopf 

5— FRAGEN 

— Sie berücksichtigen beim Entwerfen Ihrer Kleidung bekanntermaßen 

den Alltag jener Frauen, die sie später tragen werden. 

Auf welche Aspekte achten Sie in dieser Hinsicht denn ganz 

besonders? Ich fühle mich generell nicht gerne eingeschränkt. 

Deshalb versuchen wir bei Rodebjer stets, Stil und Komfort stimmig 

zusammenzubringen. Flexibilität und Bewegung sind mir 

überaus wichtig. 

— Sie sprechen gerne davon, dass Kleidung in puncto Qualität 

den Test der Zeit bestehen sollte. Welche Materialien haben Sie 

in dieser Kollektion verwendet? Wir arbeiten mit Materialien, die 

so nachhaltig wie möglich beschafft werden, und mit Lieferanten, 

denen wir vertrauen. Zur Qualität gehören auch Designs, die die 

Zeit und Generationen überdauern können, und Kollektionen, die 

nicht zu sehr von Trends bestimmt werden, sondern authentisch 

für Rodebjer sind. 

— Jede Ihrer Kollektionen ist von bestimmten Künstlern oder 

Kunstrichtungen inspiriert. Woher rührt Ihre Liebe zur Kunst? 

Ich mag einfach nachdenkliche Gemüter und kann mich gut mit 

der Art und Weise identifizieren, wie viele Künstler das Leben, 

die Gesellschaft, Konzepte und die Gegenwart hinterfragen. 

Außerdem stehe ich auf die Kombination von Handwerk und 

energiegeladener Fantasie. 

— Ich stehe auf 

die Kombination 

von Handwerk 

und energiegeladener 

FANTASIE — 

Fotos Hersteller

5— FAKTEN 

— In dieser Saison haben Sie mit dem schwedischen Künstler Carl Johan 

De Geer zusammengearbeitet. Was hat Sie denn an dieser speziellen 

Kollaboration gereizt? Ich würde Carl Johan De Geer gleichermaßen 

als Antithese zum schwedischen Minimalismus bezeichnen. Er ist sehr 

intelligent und hat einen lebhaften, fantasievollen Intellekt mit einem 

wirklich wunderbaren Sinn für Humor. Das sind allesamt Eigenschaften, 

die ich sehr schätze und die im Minimalismus und in dem, was gemeinhin 

als „guter Geschmack“ bezeichnet wird, auch ganz leicht einmal verloren 

gehen können. Es ist dahinngehend also sehr inspirierend und befreiend, 

mit jemandem zusammenzuarbeiten, der den Status quo reflektiert und 

auf kluge Weise hinterfragt. 

— Für Ihre aktuellen Entwürfe haben Sie sich von der italienischen Arte 

Povera und einflussreichen Künstlerinnen wie Marisa Merz oder Carla 

Accardi inspirieren lassen. Sind Kunst und Mode für Sie untrennbar 

miteinander verbunden? Wie sehen Sie generell das Verhältnis zwischen 

diesen beiden Disziplinen? Mode ist im direkten Vergleich eingeschränkter, 

weil sie täglich getragen und verkauft werden muss. Insofern ist Mode 

weniger frei. Beide Disziplinen erfordern jedoch abstraktes Denken und 

Vorstellungskraft. Die aktuelle Herbst/Winter-Kollektion ist inspiriert 

von der kreativen Ära der schwedischen Siebzigerjahre und der damaligen 

Kunst-, Musik- und Filmbewegung. Sie ist daher sehr energiegeladen 

und verspielt, mit einem angenehmen Handgefühl, Taktilität und stark 

strukturierten Silhouetten. 

— IHRE KOLLEKTION Die aktuelle 

Rodebjer-Kollektion ist geprägt von 

einer reduzierten Western-Stimmung. 

Dies zeigt sich in subtilen Details wie 

Stickereien und der Wahl der Stoffe. 

— IHRE HERKUNFT Carin Rodebjer 

wächst auf einem Bauernhof auf der Insel 

Gotland auf. Das Landleben weckt 

in ihr schon früh den Wunsch, nachhaltig 

zu arbeiten und zu produzieren. 

— IHRE KARRIERE Um die Jahrtausendwende 

gründet Rodebjer ihr 

Label in New York. Mittlerweile zählen 

Hollywood-Stars wie Meryl Streep und 

Gwyneth Paltrow zu ihren Kundinnen. 

— IHRE MODE Die Mode der Schwedin 

ist zeitlos, qualitativ hochwertig 

und von der Kunst inspiriert. 

— IHRE VISION Das Label Rodebjer 

ist geprägt von der Gegenkultur und 

den Menschenrechtsbewegungen leidenschaftlicher 

Menschen mit dem 

Mut, nach eigenen Regeln zu leben. 


.flair.trend.360° 

Bottega Veneta 

Miu Miu 

Bally 

Iceberg 

Chanel 

Chloé 

LEATHER 

ADDICT 

—— Raffiniert rebellisch —— 

Ob klassisch oder nachhaltig: Leder ist in dieser Saison wieder allgegenwärtig. 

Vor allem grobe und genarbte Varianten lassen unsere Herzen höherschlagen 

Fotos catwalkpictures.com 


.focus on.360° 

Alaïa 

DER 

LOOK 

ZUM 

TREND 

Chloé 

Ralph Lauren 

Valentino 

Prada 

Dior 

Undercover 

Alexander 

McQueen 

EINS 

A 

—— Der A-Linien-Rock —— 

Kurz oder lang? Das gilt nicht immer! Der Midirock in A-Linien-Kontur 

zeigt in seinem jüngsten Revival, dass die Mitte manchmal genau das 

Richtige ist. Perfekt für den ganzen Tag und jede Gelegenheit 

XXX Veneta 

FACTS In den 1950er-Jahren waren die Stoffvorräte bekanntlich knapp. Dennoch ließ Christian Dior den mittellangen Rock 

als Teil seiner „New Look“-Kollektion produzieren. Das Design unterschied sich deutlich von den eng anliegenden Röcken der 

Kriegszeit und wurde durch seine elegante Silhouette zu einem Zeichen der neuen Zeit. KEYLOOK Um die Taille noch mehr 

zu betonen, empfiehlt sich ein eher schmal geschnittener Pullover mit spitz zulaufenden Schuhen. Ballerinas mit leichtem 

Absatz unterstreichen die femininen Züge des Beinkleides. Eine schlichte Ledertasche rundet das Outfit ab. DESIGNER UND 

MARKEN Alaïa, Alexander McQueen, Dior, Chloé, Valentino. BESONDERE KENNZEICHEN Der Schnitt ist an Taille und 

Hüfte eng anliegend und fällt dann in einer gleichmäßigen Linie bis zum Saum, ohne die Beine eng zu umschließen. 

Fotos Hersteller, catwalkpictures.com, mytheresa.com, matchesfashion.com 


METALLIC 

MANIA 

—— Shine bright! —— 

In der dunkleren Jahreszeit sind 

metallisch schimmernde Töne ein echter 

Hingucker und werten jedes Outfit 

auf. Ob nun monochrom oder als 

Highlight gesetzt: Metallic-Gold 

passt einfach immer. 

Paco Rabanne 



Bronx and Banco 

Sportmax 

Dolce & Gabbana 

Carolina Herrera 

Coach 



PUR & 

PERFEKT 

Max Mara 

Isabel Marant 

XXX 

Miu Miu 

Eudon Choi 

Brandon Maxwell 

Loewe 

—— 

Reduce to the Max 

—— 

Nach all den Rüschen, Mustern und 

bunten Farben kehrt die Mode in diesem 

Herbst zum Minimalismus zurück. 

Für Abwechslung sorgt die Vielfalt der 

verwendeten Materialien 

Christian Dior 



.international.jewels 360° 

Bottega 

Veneta 

BOLD 

GOLD 

LOVE 

FÜR DEN STATE- 

MENT-MOMENT 

Das Gelbgoldfieber ist 

ausgebrochen: Starke 

Stücke mit markanten 

Formen glänzen an Hals, 

Arm und Finger. am 

liebsten pur oder in Kombination 

mit Diamanten 

oder (wie links) mit ungewöhnlichen 

Steinmaterialien 

wie Marmor. 

Fendi 

Cartier 

Givenchy 

Ouverture 

DER SCHMUCK 

ZUM LOOK 

Carl F. 

Bucherer 

Der Look: Yves-Klein-Blau trifft 

auf Nachtblau und Samt für einen 

wahrlich königlichen Look. 

Der Schmuck: Lapislazuli-Kugeln, 

Saphire und Diamanten. Dazu ein 

harmonisches Zusammenspiel von 

Weiß- und Gelbgold. Der elegante 

Haarreif dient als Kronenersatz. 

Roger 

Vivier 

Dévé 

Tiffany 

& Co. 

Maison Sara Chraïbi 

Ebel 

UHR- 

ABSTIM- 

MUNG 

— Rotgold oder Bicolor? 

Beides klassisch, 

beides schön – und 

doch unterschiedlich. 

Das feingliedrige goldarmband punktet 

Rot- 

mit edlem Retro-Flair, 

die Bicolor-Variante 

besticht durch die 

beige Perlmuttlünette, 

kombiniert mit einem 

sportlichen Armband. 

Wir empfehlen: beide! 



SUPPORTING PARTNER

.international.beauty 360° 

2 

3 

1 

8 

Beauty- 

LAUNCH 

Oktober 

4 

Gar nicht so leicht, 

bei der Fülle an neuen 

BEAUTY-PRODUKTEN 

den Überblick z u 

bewahren. Deshalb 

an dieser Stelle: die 

aktuellen Lieblinge 

der flair- Redaktion 

5 

7 

6 

— 1. „Le Parfum Bridal“ ist ein holziger Blütenduft, der einen der schönsten Tage im Leben olfaktorisch einfängt, ab 66 Euro, von ELIE SAAB • 

2. Die neu formulierte „Skin Caviar Luxe Cream“ enthält einen einzigartigen Wirkstoffkomplex, der den Zellstoffwechsel der Haut optimieren soll, ab 

571 Euro, von LA PRAIRIE • 3. „Ouranon“ ist eine holzige, würzige Komposition und das abschließende Eau de Parfum aus der Othertopias Serie, 50 ml 

ab 160 Euro, von AESOP • 4. Effektives Anti-Aging-Programm für die Hände: „EGF Hand Serum“, ab 55 Euro, von BIOEFFECT • 5. Zwei hochwirksame 

Präbiotika machen die „Revitalessence Skin Glow Foundation SPF 30“ zu einem absoluten Pflegevergnügen, ab 63 Euro, von SHISEIDO • 

6. Star-Make-up-Artist Loni Baur hat mit „Lip 17 - Pome Granate“ das ultimative Rot kreiert, ab 34 Euro, von LONI BAUR, über lonibaur-editions.com • 

7. Schützt die Hautbarriere mit Niacinamid, Ceramiden und Vitamin B12: „Soothing & Barrier Support Serum“, ab 20,40 Euro, von THE ORDINARY • 

8. Das „Intensivöl“ wirkt mit kalt gepressten Ölen aus heimischen Heilpflanzen gegen Unreinheiten und erste Fältchen, ab 31 Euro, von NKM 



.international.beauty 360° 

Lila 

Laune 

Blumengruß. 

Ob als Toner, Serum, 

Cleanser oder Creme: 

Die verjüngende 

Kraft von Veilchen, 

Klette und Iris wird in 

der Beauty-Branche 

derzeit extrem gehypt. 

Gut so! 1. „Violet 

Water Clearing Cleanser“ 

von OSKIA, ab 

41 Euro. • 2. „Capture 

Totale Le Sérum“ von 

DIOR, ab 107 Euro. 

• 3. „Ecological 

Compound Advanced 

Formula“ von SISLEY, 

ab 138 Euro 

WISSEN 

SIE … 

… WAS HAIR GLOS- 

SING BEDEUTET? 

Hair Glossing soll, 

ähnlich wie Lipgloss für 

die Lippen, das Haar 

geschmeidiger, glänzender 

und farbintensiver 

machen. Im Friseursalon 

wird zwischen 

Glanzbehandlungen mit 

und ohne Farbpigmente 

unterschieden. Beide 

Varianten sind äußerst 

pflegend und bringen 

stumpfes, sprödes Haar 

wieder zum Strahlen. 

1 

2 

All eyes 

O 

N 

3 

Fotos Hersteller, unsplash.com 

DER WALD RUFT 

Byredo und Susanne Kaufmann 

haben gemeinsame 

Sache gemacht und zwei 

Produkte kreiert, die olfaktorisch 

tief in den Bregenzerwald 

entführen. Was als 

kreativer Austausch in einem 

Pariser Restaurant begann, ist 

hoffentlich eine Zusammenarbeit 

von vielen (die noch 

folgen werden): „Bregenzerwald 

Body Oil“ und „Bregenzerwald 

Fragrance Oil“. Von 

Byredo x Susanne Kaufmann, 

limitiert, ab 90 Euro 

READ MY LIPS! 

Der verspiegelte, extrem pfl egende und nachfüllbare Lippenstift „31 Le Rouge“ 

ist eine Hommage an die berühmte Chanel-Adresse 31, Rue Cambon in Paris. 

Alle 12 Farben sind inspiriert von ikonischen Fashion-Pieces des französischen 

Modehauses. Von Chanel, ab 165 Euro, erhältlich auf chanel.com 


.flair.top-posts.360° 

VINTAGE- 

LOOK 

FOLLOW ME: FLAIR ENTDECKT 

FÜR SIE DIE TRENDS 

AUF INSTAGRAM – UND ZEIGT 

DIESMAL TOP- POSTS ZUM 

HASHTAG #VINTAGELOOK 


Fotos instagram.com/moteurflottant, instagram.com/disco_bombshells, instagram.com/lisaholdshteyn, instagram.com/jajcicabolt, instagram.com/thriftspired, instagram.com/graciemayshop 

40 flair.oktober 202 3

Mein 

Modelleben 

& 

ICH 

.flair.models on instagram.360° 

— In luftiger 

Höhe: Hier spaziere 

ich gerade auf einer 

Dachterrasse in 

Manhattan 

@ANDJELARADOVANOVIC 

DIE 25-JÄHRIGE 

ANDJELA 

RADOVANOVIC 

MODELTE BEREITS 

FÜR MARKEN WIE 

ARMANI, LANCÔME 

UND MACY’S. IN 

FLAIR ZEIGT SIE 

IHRE INSTAGRAM- 

SCHNAPPSCHÜSSE 

— Beach 

Life: In meiner 

Freizeit bin ich 

am liebsten 

am Strand 

— First things first: 

Mittagessen in guter 

Gesellschaft in der 

Nähe des Galataturms 

im schönen Istanbul 

— On tour: Wenn ich 

freihabe, entdecke ich 

am liebsten Orte auf der 

ganzen Welt. Am liebsten 

mit Sonne 

— After 

work: Nach 

einem Shooting 

schaue ich mir 

immer gerne 

die Stadt an, in 

der ich gerade 

bin. Hier laufe 

ich durch die 

Straßen von 

Istanbul 

— WAS MIR WICHTIG IST— 

Fotos privat, unsplash.com 

— Lieblingsteil: Am liebsten trage 

ich gutes und qualitatives Denim 

— Lieblingsessen: Sushi könnte 

ich wirklich täglich essen 

— Lieblingsgetränk: Da bin ich nicht 

wählerisch, Wasser reicht mir völlig 


.flair.my trend.360° 

2 4 

1 

3 

10 

Horse 

AROUND 5 

9 

Stella McCartney 

Chloé 

Desirée Treichl-Stürgkh 

reitet in den Herbst 

Motive mit Pferden oder Hufen liegen 

derzeit im Trend. Ob Glatt- oder Wildleder, 

ob schwarz oder braun: Mit diesen 

Accessoires sitzen Sie sicher im Sattel! 

6 

8 

7 

1. Henkeltasche aus Rauleder von CHLOÉ • 2. Armreif aus Gelbgold von GUCCI • 3. Lounge-Chair „Aria“ von LA CIVIDINA • 

4. Stiefeletten aus Kalbsleder von AQUAZZURA • 5. Gürtel zum Binden aus Rauleder von LUIS TRENKER • 6. Chaiselongue 

„LC4“ von CASSINA • 7. Stiefel aus Kalbsleder von UNÜTZER • 8. „Twist Cross Body Bag“ aus dem pflanzenbasierten Leder 

Mirium von SHAKER • 9. Jacquard-Decke aus Kaschmir von HERMÈS • 10. Hocker mit Stahlgestell und Bezug aus 

natürlichem Anilinleder von OPINION CIATTI 

Fotos Hersteller, catwalkpictures.com 


A personal living experience 

Metis sofa, design Nicola Pavan 

Pan Flute armchair, design Paolo Grasselli 

Teatro Magico low table, design 967Arch 

sabaitalia.com 

Monica Marx Inneneinrichtungen — München, www.monicamarx.de 

SCMITT Raumdesign — Koblenz-Metternich, www.schmitt-raumdesign.de 

Helmut Staude GmbH & Co. KG — Hannover, www.kuechen-staude.de 

Raum + Form — Nürnberg, www.design-kiste.de 

Kampe 54 — Stuttgart, www.kampe54.de 

Steinecke Interior — Hamburg, www.steinecke-interior.com

Yves Saint Laurent 

2023 

1983 

Annakiki

.flair.dossier 

Bitte 

NOCH MAL! 

Fotos catwalkpictures.com, picture alliance / Jacques Langevin 

W ____ enn man 

sich schon sehr lange 

mit Mode befasst, dann 

kann einem manchmal 

der Gedanke kommen, 

dass sie fantasielos ist. 

Schließlich kramt sie 

reflexartig Altes wieder 

hervor und verkauft es 

als neu! Während im 

Silicon Valley an der Zukunft gefeilt wird, hinkt 

die Mode mit ewigen Nostalgie-Anwandlungen 

hinterher. Wo ist er denn nun, der passende 

Look zum digitalen Lifestyle? 

Nehmen wir zum Beispiel die größte Leidenschaft 

der Modebranche, das Revival. Seit einiger 

Zeit sind wir zum Beispiel modisch wieder 

in den Neunziger- und Nullerjahren angekommen, 

inklusive Low-Waist-Hosen und Minimalismus. 

Und es ist ja nicht das erste Mal, dass 

Looks aus vergangenen Zeiten frischer denn je 

wirken. In den frühen Nullerjahren lebte der 

Chic-Hauswife-Stil wieder auf, mit schwingenden 

Midiröcken und Kitten Heels aus den 

Fifties (wir erinnern uns vor allem an die vielleicht 

schönste Kollektion von Marc Jacobs für 

Louis Vuitton), mitsamt Cocktailgläsern in der 

Hand. Nein, es ist kein Zufall, dass damals alle 

Cosmopolitan, den Lieblingsdrink von Carrie 

Bradshaw in „Sex and the City“, aus dramatischen 

Martinigläsern tranken. Die 80er-Jahre 

mit ihren breiten Schulterpolstern erlebten in 

KEINE andere Disziplin vergibt 

zweite Chancen so großzügig wie 

die Mode: an Jahrzehnte, Trends 

und Designer. Das hat jedoch 

nichts mit Einfallslosigkeit zu 

tun, sondern ist Zeichen ihrer 

EMPATHIE — TEXT Julia Werner 

Christian Dior 


—— Ein REVIVAL kommt 

nicht aus dem Nichts, es hat 

immer einen GRUND —— 

Diesel 

Simone Rocha 

Cormio 

den 2010er-Jahren noch einmal 

den großen Auftritt. Powerdressing 

hieß das damals – dürfte 

man das heute noch sagen? Wohl 

nicht, denn damals, in den Achtzigerjahren, 

ging es Designern wie 

Armani und Mugler vor allem um 

das Empowerment der Frau, allerdings 

auf eine Weise, die heute 

nicht mehr salonfähig ist: durch 

die Nachahmung des Mannes. 

Zuvor, in den Seventies, waren in 

der Mode plötzlich die 40er-Jahre 

wieder der letzte Schrei. Das lag 

daran, dass privilegierte Töchter 

die Vintage-Garderobe ihrer 

Mütter plünderten und bunte 

Seidenkleider mit breiten Schultern 

neu interpretierten: eher Boho-Stil 

als feine Dame. Das Modehaus 

Chloé wurde so berühmt, 

aber würde man, wenn der Name des wahrscheinlich 

schicksten Boho-Labels der Welt fällt, an die 

40er-Jahre denken? Natürlich nicht. 

Ein Revival in der Mode ist, wenn es um Jahrzehnte 

oder Jahrhunderte geht, immer eher Remix als 

Revival, und es kommt nicht aus dem Nichts, es 

hat immer einen Grund. Nur weil viktorianische 

Krägen zurückkommen, heißt das nicht, dass wir 

wieder in geistige Hochgeschlossenheit zurückfallen. 

Ja, wir haben das wohl alle schon einmal erlebt: 

Man kauft ein tolles Vintage-Teil und irgendwie 

passt es trotz der Renaissance der Zeit, aus der 

es stammt, nicht mehr so richtig ins Heute. Natürlich 

sehen die Nineties-Looks von heute anders aus 

als die von damals. Schnitte ändern sich, werden 

kontinuierlich besser. So sind Revivals letztlich nur 

ein Abbild der Erinnerung, nicht der Realität. 

Trotzdem ist das Spiel mit der Nostalgie ein gesellschaftlicher 

Kommentar. Ein kurzer Sprung zurück 

ins gedankliche Silicon Valley: Während die Techies 

die KI, also die künstliche Intelligenz, immer weiter 

mit Daten füttern und uns angst und bange wird, 

die Kontrolle und auch die Existenzberechtigung 

zu verlieren, ist und bleibt die Mode konsequent 

menschlich. Und zwar zutiefst. Während Hightech 

an der Zukunft und nichts als der Zukunft bastelt, 

im Grunde ohne Rücksicht auf Verluste, weil wir 

Menschen da nicht so schnell mitkommen, bleibt 

die Mode: bei uns. Ist unser Temperaturfühler. All 

die zweiten Chancen, die Trends gegeben werden, 

Gucci 

Fotos catwalkpictures.com, Hersteller, picture alliance / Jacques Langevin 

Marcia 

Yves Saint Laurent


sind also nicht so einfallslos, wie sie den Ignoranten 

erscheinen. Das beste Beispiel sind 

die oben erwähnten 80er-Jahre. Ja, in den 

2010er-Jahren waren wir feministisch definitiv 

noch nicht so weit, wie wir es heute 

sind. Und der nicht enden wollende Remix 

der hedonistischen Nineties? Muss definitiv 

sein. Weil der damals gelebte Hedonismus 

einfach noch nicht so durchdacht war. Dieses 

ganze aufgesetzte „Ich bin so frei“ von damals 

muss einfach noch mal in echt durchgespielt 

werden. Heute, wo wir alle weiter sind. 

TREND-TEMPERATUREN 

Trends sind natürlich keine Einbahnstraße. 

Die Wahrnehmung, dass die Mode irgendetwas 

diktiert, war im Grunde noch nie haltbar. 

Wie gesagt: Sie ist eher ein Temperaturfühler, 

der dem Publikum gibt, was es braucht. 

Als Dior 2018 die Saddle Bag, eine alte Kreation 

aus dem Jahr 2006, wieder auf den 

Markt brachte, lag das daran, dass sich die 

Vintage-Aficionados auf den einschlägigen 

Portalen plötzlich wieder um das Modell rissen. 

Schließlich hatte Beyoncé es zuvor 2014 

aus der Mottenkiste geholt. Das Gleiche gilt 

für das Revival der Baguette Bag von Fendi – 

ein Relikt von 1997, berühmt geworden unter 

Carrie Bradshaws Achsel in „Sex and the City“: 

Seit 2019 ist sie wieder ein beliebtes Accessoire 

des Publikums. 

Jüngstes Beispiel für 

wieder auferstandene 

It-Accessoires: Martin 

Margielas Tabi Boots. 

Priscavera 

Diesel 

Benetton 

—— MODE ist 

ein turfühler, der 

Temperadem 

Publikum 

gibt, was 

es braucht —— 

Fotos catwalkpictures.com, HBO, Hersteller 

— Zwei echte Comeback-Queens unter 

sich: „Sex and the City“-Ikone Carrie 

Bradshaw und ihre Baguette Bag von Fendi 

Fendi 



— Einst wie heute ein 

gewagtes modisches Anti- 

Statement: die hufförmigen Tabi 

Boots von Martin Margiela 

Jil Sander 

—— In der Mode kann 

man TIEF FALLEN 

und immer wieder 

auferstehen —— 

— Ich bin dann mal weg (schon wieder): Jil Sander 

verabschiedete sich gleich mehrmals von Prada 

Für die hufförmigen Boots, die 1988 mit 

seiner allerersten Prêt-à-porter-Kollektion 

lanciert wurden, hatte sich der Designer 

von japanischen Arbeitsschuhen 

mit dem schönen Namen Jika-tabi inspirieren 

lassen (die bereits im 15. Jahrhundert 

als Socken ihr Debüt feierten 

und Anfang des 18. Jahrhunderts mit 

Sohlen versehen wurden). Zunächst 

hatte er noch keinen Schuhmacher gefunden, 

der sich an die Idee heranwagte, 

bis sein allererster Kunde in Antwerpen 

ihn mit seinem Schuster, einem Italiener 

namens Zagone, bekannt machte. Es 

ist wohl kein Zufall, dass dieser Schuh 

mit dieser sagenhaften Geschichte von 

einer jungen Generation wiederentdeckt 

wurde: Er passt, in der Ära der totalen 

Influencer-Blödheit, einfach sehr gut in 

unsere Zeit. Schön im klassischen Sinne 

ist er definitiv nicht. Ja, vielleicht ist 

er heute sogar ein größeres Anti-Statement 

als damals. Weil er nicht mehr nur an den Füßen 

avantgardistischer Galeristinnen zu sehen ist, sondern 

auch an denen ganz normaler Modefans, jetzt auch – natürlich 

kommerziell ausgeschlachtet – in der Ballerinaoder 

Pumps-Variante. 

EIN FAIBLE FÜR HELDENEPEN 

Mode dreht sich nun mal nicht um die Zukunft, sondern 

um den Menschen in der Gegenwart, um den Ist-Zustand 

unserer Emotionen. Auch wenn die Modeindustrie 

als eine der unbarmherzigsten gilt – in Bezug auf 

Schönheitsideale, Umwelt und Arbeitspensum –, ist sie 

doch auch eine menschliche Industrie. Eine, in der man 

tief fallen und immer wieder auferstehen kann. Eine, die 

das Heldenepos liebt. Mangelnde Perfektion in Sachen 

Schnitt und Material wird nicht verziehen, Fehlgriffe 

und menschliches Versagen jedoch jederzeit. 

Nehmen wir zum Beispiel Jil Sander: Sie verkaufte ihr 

Label anno 2000 an Prada, überwarf sich mit dem Konzernchef 

Patrizio Bertelli und überließ ihm vor lauter 

Stolz ihren eigenen, legendären Namen. Weil die Marke 

ohne sie nicht funktionierte, kehrte sie 2003 als Designerin 

zurück, wurde mit Standing Ovations gefeiert – 

und verabschiedete sich ein Jahr später wieder, offenbar 

wegen Kompromissunfähigkeit auf beiden Seiten. 

John Galliano, der zu Recht in Ungnade fiel, als ihn ein 

Tourist dabei filmte, wie er bekifft antisemitische Beleidigungen 

ausstieß, verlor 2011 seinen Topjob bei Dior. 

Und heuerte ein paar Jahre später doch bei Margiela 

an. Raf Simons, das ewige Wunderkind unter den Designern, 

wird überhaupt so sehr geliebt, dass er immer 

Fotos catwalkpictures.com, Hersteller, picture alliance / dpa / Ursula Düren

Fotos catwalkpictures.com, Hersteller, picture alliance / Agence Zeppelin / Agence Zeppelin 

wieder Jobs bekommt – bei Dior, bei Jil Sander, 

jetzt als Co-Designer an der Seite von Miuccia 

Prada. Und das, obwohl die Liebe weniger auf 

kommerziellem als auf künstlerischem Erfolg beruht. 

Diese rührende Treue zu den Talenten gibt 

es doch heute nirgendwo mehr! 

WANDLUNGSSPIELRAUM 

Und dann wäre da noch: Phoebe Philo. Auf 

nichts warten Fashion-Aficionados bekanntlich 

sehnsüchtiger als auf den Launch ihres eigenen 

Labels im September. Als Philo 2018 Céline verließ 

und ihr Nachfolger Hedi Slimane nicht nur 

ihren unnachahmlichen Stil, sondern sogar den 

Accent aigu im Labelnamen eiskalt ausradierte, 

waren die Herzen gebrochen. Seither hat man 

nur noch Gerüchte über das stets verschwiegene 

Mode-Enigma gehört. Dass Philo an Burn-out 

gelitten habe und darunter, sich nicht um ihre 

Familie kümmern zu können. Die Fangemeinde 

vergaß sie nie: Unter dem Hashtag #oldceline 

sammelte sie alles, was Philo entworfen hatte 

(ihre Kultentwürfe kosten heute teilweise das 

Doppelte). Eigentlich fast arrogant, einfach so 

abzutauchen, alle allein zu lassen. Und jetzt, mit 

50? Ist sie wieder da. Als wäre nichts gewesen. 

Aber natürlich haben sich Mode, Menschen und 

Kunden verändert, und ganz sicher auch Phoebe 

Philo selbst. Selbst wenn uns ihre Kollektion 

auf den ersten Blick wieder an das alte Céline 

erinnern wird - es wird nicht dasselbe 

sein. Die zweite Chance in der 

Mode, egal ob es um ein wiederauferstandenes 

Label wie Schiaparelli 

oder Courrèges, um Blockabsätze 

oder Jahrzehnte geht, 

ist nie nur das Aufwärmen 

von Altbewährtem. Der 

Rückkehrer hat, wie in jeder 

guten Story im Leben, 

eine Wandlung durchgemacht 

und wendet nun an, 

was er gelernt hat. Der 

Blockabsatz wird bequemer, 

der Modedesigner 

weiser, das Jahrzehnt 

moderner. Und so können 

wir von der Mode 

wieder einmal nur lernen: 

Sich und anderen 

eine zweite Chance zu 

geben, bedeutet nicht, einen 

glücklosen Job einfach 

woanders anzunehmen oder 

nach der Scheidung einfach 

den gleichen Typen in jünger 

zu heiraten. Die zweite Chance 

bedeutet Neuerfindung. In 

der Mode und im Leben. 

Courrèges 

— Raf Simons: 

ein Wunderkind, 

das wirklich 

immer wieder 

Jobs bekommt – 

aktuell bei Prada 

Schiaparelli 

— Sein Ruf als 

Enfant terrible der 

Mode eilt John 

Galliano voraus. 

Einem Comeback 

stand dieser aber 

nicht im Wege 




DÖRTE LYSSEWSKI: Cardigan aus Feinstrick FENDI, Satinhose MARC CAIN, Kalbsleder-Pumps PRADA NINA SIEWERT: Baumwollbluse MARC CAIN, Rock und Pumps DIOR 

Die Schönheit 

der CHANCE 

Am WIENER AKADEMIETHEATER zeichnen 

Dörte Lyssewski und Nina Siewert in „Die bitteren 

Tränen der Petra von Kant“ derzeit mit Bravour den 

KOMPLIZIERTEN PERSÖNLICHEN NEUANFANG 

einer Modedesignerin nach. flair erzählen die 

Schauspielerinnen, warum man sich immer wieder 

neu erfinden sollte, wie man am Scheitern wächst 

und welchen Wow-Effekt ein Dior-Rock haben kann 

— INTERVIEW Daniela Jasch — FOTOS Peter Garmusch 

— In „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ ergreift die 

Titelfigur ihre zweite Chance – letztlich mit bescheidenem 

Erfolg. Welche zweite Chance haben Frauen für Sie, wenn 

Sex-Appeal und Co. ab einem bestimmten Alter nachlassen? 

Dörte Lyssewski: Wenn man nur den Sex-Appeal hat, hat 

man vermutlich irgendwann ein Problem (lacht). 

Nina Siewert: Frauen sind doch sexy, egal wie alt sie sind. 

D. L.: Natürlich kann man sich mit der Zeit nicht mehr 

so sexy fühlen. Die Biologie spricht hier vom Reiz-Reaktions-Schema: 

In jungen Jahren läuft das mehr oder weniger 

von selbst. Und irgendwann funktionieren die Hebel, 

die man früher umgelegt hat, nicht mehr. Dann beißt eine 

Klientel an, die man gar nicht so im Visier hatte. Doch ich 

sehe da nicht diese Kategorie der zweiten Chance. 

N. S.: Viele Frauen berichten mir, dass die Menopause eine 

unglaubliche Befreiung sein kann. Man ist nicht mehr auf 

den Uterus angewiesen und endlich von dieser Biologie 

befreit. Aber ich glaube auch nicht, dass es im Leben der 

Frau diesen ersten und dann den zweiten Bogen im Sinne 

dieser zweiten Chance gibt. Der Kern oder die Seele eines 

Menschen, den man vielleicht bewundert oder toll findet, 

bleibt immer derselbe. 

— Wem haben Sie zuletzt eine zweite Chance gegeben? 

D. L.: Inzwischen immer wieder mir selbst. Und das finde 

ich deshalb so wertvoll, weil es mir schwerfällt, mir selbst 

zu verzeihen und großzügig zu mir selbst zu sein. 

N. S.: Ich sage nur: Ich vergesse nie, was ich verziehen 

habe (schmunzelt). Also ich glaube an die zweite Chance 

im Sinne eines „Burn it down“-Phönix-Effekts. Nur denke 

ich, dass die Vorgeschichte immer auch bleibt. Wenn ich 

etwas gegen den Karren gefahren habe, sei es eine Theaterproduktion 

oder eine Beziehung, dann wird es schwierig, 

wieder komplett neu anzufangen. Eine schwäbische 

Freundin sagt immer: Aufg’wärmt schmeckt nur Gulasch. 

D. L.: (lacht) Großartig! Der Satz kommt über mein Bett! 

— Wie gut sind Sie generell im Meistern Ihrer Krisen? 

D. L.: Auf der einen Seite kann ich furchtbar schlecht sein, 

indem ich die gängigen Gesetzmäßigkeiten des Krisenmanagements 

nicht ergreife und durch mein Verhalten eher 

Brandbeschleunigerin bin. Auf der anderen Seite bin ich 

sehr diplomatisch und hilfsbereit. Wenn die Not groß ist, 

werde ich zur Mutter Theresa. 

N. S.: Das Unfassbare ist, dass man auf Krisen nicht 

vorbereitet ist. Krisen kommen, wie das Verlieben, ganz 

plötzlich. Vielmehr stellt sich die Frage: Warum habe ich 

die Lawine auf mich zurollen lassen und sie nicht aufgehalten? 

Handeln ist angesagt. 


— Petra von Kant will lieben, ohne zu fordern. Eine Amour 

fou ist aber wegen der Besessenheit und der oft bestehenden 

Abhängigkeitsverhältnisse meist zum Scheitern verurteilt. 

Wie muss man in der Liebe scheitern, um lieben zu lernen? 

D. L.: Ich denke, man muss sich das Scheitern erlauben. 

Wir gehen immer vom Gelingen aus. Aber letztlich findet 

in jeder Paarbeziehung eine gewisse Inbesitznahme statt. 

Jeder macht sich sein Bild vom anderen und vereinnahmt 

ihn auf die eine oder andere Weise. Zu lieben und nicht zu 

fordern ist wahrscheinlich das Schwierigste. 

N. S.: Die Liebe beginnt meistens mit dieser unglaublichen 

Utopie, mit all diesen Fragen: Was sehe ich in dir? 

Was will ich von dir und warum? Das Stück erzählt auch 

von diesem Bruch, wie Liebe dann funktioniert. Wobei 

die Frage ist: Ist Liebe nur die Liebe am Anfang oder auch 

die Liebe, nachdem man sich schon fünfmal betrogen oder 

eine Wand durchgeschlagen 

hat? Fassbinder hat 

gesagt: Liebe ohne zu 

fordern ist das Ziel von 

allem. Ich bezweifle aber, 

dass das je funktionieren 

wird, denn Fordern ist 

wohl menschlich. 

—— „Du kannst 

neben jemandem 

einschlafen, aber 

SCHLAFEN musst 

du selbst. Wir sollten 

lernen, Einsamkeit 

zu ertragen“ —— 

— Rainer Werner Fassbinder, 

der seine Macht 

beruflich wie privat ausgespielt 

hat, hat in Bezug 

auf das Stück auch 

Folgendes gesagt: Freiheit 

fängt da an, wo die 

Unterdrückung aufhört. 

Jedoch bekommt der Wille 

zur Macht dann wieder die Oberhand. Wie fühlt es sich 

für Sie als Frauen an, diese von Besitzgier geprägten Beziehungen 

zu spielen? 

N. S.: Ausbeutung und Unterdrückung sind immer mit 

der Gesellschaft und den Menschen im Allgemeinen verbunden. 

Warum Menschen Macht ausüben, hat zwar sehr 

viel mit patriarchalen Strukturen zu tun, weil es ein Konzept 

ist, das wir seit Jahrhunderten praktizieren. Aber ich 

glaube nicht, dass Frauen weniger gefährlich sind, ihre 

Macht weniger missbrauchen oder weniger brutal sind. 

Sie tun es nur auf andere Weise und mit anderen Mitteln. 

— Nina Siewert 

— In welchem Maße kann die Liebe uns helfen, nicht zu 

vereinsamen? 

D. L.: Jemand hat einmal behauptet: Es ist nicht wichtig, 

geliebt zu werden, sondern zu lieben. Also ich glaube 

schon, dass dieses starke Gefühl zu einem bestimmten 

Menschen extrem wichtig ist, aber ich würde das nicht mit 

Einsamkeit verknüpfen. Nicht umsonst gibt es den Unterschied 

zwischen einsam sein und allein sein. Zu zweit 

sein und sich einsam fühlen – das muss die Hölle sein. 

Übrigens muss man die Menschen, mit denen man gerne 

zusammen ist, nicht unbedingt lieben. Stichwort Senioren-WGs. 

Es gibt zum Glück viele Modelle, die vor Einsamkeit 

schützen können. 

N. S.: Für mich ist Einsamkeit gar nicht negativ besetzt. 

Denn letztlich ist jedes Wesen für sich, und die Momente, 

in denen man auf sich selbst zurückgeworfen ist, gibt es 

immer wieder – und das, obwohl man geliebt wird. Du 

kannst neben jemandem einschlafen, aber schlafen musst 

du selbst. Sterben auch. Deshalb glaube ich, dass wir als 

Gesellschaft gut daran tun, Einsamkeit ertragen zu lernen. 

— Die Schauspiel-Ikone Hanna 

Schygulla, die in Fassbinders Verfilmung 

des Stoffes die Karin spielt, 

hat über Schönheit einmal festgestellt: 

„Je schöner die Frau, desto 

unglücklicher.“ Wie sehen Sie beide 

das? 

D. L.: Eine gewagte These. Man 

muss wahrscheinlich so wahnsinnig 

schön sein wie Hanna Schygulla, 

um das beurteilen zu können. 

N. S.: Schönheit kann allerdings 

auch eine Bürde sein. 

— Könnte es da auch um die Angst 

gehen, nicht zu gefallen? 

D. L.: Die Frage ist immer: Wem? 

Ich glaube, bei uns gibt diese Berufskrankheit, 

dass man das spielt, was die Leute sehen 

wollen – eine Art Servicetheater. Was mich und meinen 

Beruf betrifft, bin ich in dieser Hinsicht Autistin oder einfach 

arrogant. Die Bühne gehört mir. Ich fühle mich vom 

Publikum beschützt, aber ich will ihm nicht gefallen. 

„DIE BITTEREN TRÄNEN DER PETRA 

VON KANT“ von Rainer Werner Fassbinder 

erzählt die Geschichte der Modedesignerin 

Petra, die nach dem Scheitern ihrer zweiten 

Ehe in eine Lebenskrise gerät. Die Beziehung 

zum Model Karin ist zunächst die 

Chance auf ein neues Liebesglück. Doch am 

Ende steht Petra wieder allein da. Das Stück 

gilt als Selbstreflexion Fassbinders und seiner 

eigenen von Machtmissbrauch geprägten 

Beziehungen. Infos: burgtheater.at 


• DÖRTE 

LYSSEWSKI 

wurde 1966 in Niedersachsen 

geboren. 

Nach ihrem Schauspielstudium 

begann 

sie ihre Karriere an 

der Berliner Schaubühne. 

Seit 2009 ist 

sie festes Ensemblemitglied 

am Wiener 

Burgtheater. 

Schaffellmantel FERRAGAMO 


• NINA 

SIEWERT 

wurde 1994 in 

Stuttgart geboren. 

Ab 2014 Schauspielstudium 

in Leipzig, 

danach zahlreiche 

Theaterengagements. 

Seit einem Jahr ist 

sie festes Ensemblemitglied 

am Wiener 

Burgtheater. 

Stretchkleid FERRAGAMO Rechte Seite: Baumwollbluse MARC CAIN, Rock und Pumps DIOR 



N. S.: Ich finde es herrlich, nicht zu gefallen. Es ist großartig, 

wenn jemand sagt: Das, was du gemacht hast, 

hat nicht funktioniert. Denn daraus kann ich lernen. 

Und da sind wir wieder beim Scheitern. Es geht darum, 

hinzufallen – und es danach wieder zu versuchen. Und 

darum, daran zu wachsen. 

— Inwiefern geht es in Ihrem Beruf auch darum, sich 

gerade als Frau immer wieder neu zu erfinden? 

D. L.: Nun, mein Beruf ändert sich für mich nicht mit 

dem Älterwerden. Es ist mein tägliches Brot, mich immer 

wieder neu zu erfinden. Natürlich habe ich meine 

Erfahrungen, aber eigentlich fange ich jedes Mal wieder 

bei null an. 

STYLING Suiqi Luk HAARE & MAKE-UP Regina Rossmaier PRODUKTION Nora Palzenberger 

— In Fassbinders Film stößt man auf diese Ästhetik 

zwischen Kunst und Kitsch. Die Kritiker sprachen damals 

von einer „im Glamour gefangenen, furchtbar verbitterten 

Frau“. Wie können Mode und Glamour einen 

gefangen nehmen? 

D. L.: Ich sehe Mode als eine Umhüllung des Körpers, 

mit der man sich immer wieder neu erfinden oder sich 

verschiedene Identitäten geben 

kann. Dieses Verkleiden im wahrsten 

Sinne des Wortes wird der 

Mensch wohl immer haben, seit er 

sein Fell verloren hat. Eine Art Urtrieb 

der Anverwandlung. 

N. S.: Mode und Glamour sind 

Kunst. Schließlich geht es um Ästhetik 

und Schönheit. Und darum, 

wie ich mich fühle, wenn ich mich 

so oder so kleide. Wie ist es, wenn 

ich ein Band um den Kopf habe? 

Was macht es mit mir, wenn ich 

einen Sack oder ein tolles Kleid 

anhabe? Und wie fühle ich mich 

überhaupt, wenn ich mich sehr 

schön fühle? 

D. L.: Oh ja! Bei diesem Shooting haben wir uns übrigens 

sehr schön gefühlt (lacht). Diese tollen Kleider machen 

tatsächlich sofort was aus. Ehrlich gesagt waren wir 

vorher beide nicht so gut drauf. Und dann schlüpft man 

in so einen Dior-Rock und plötzlich: Wow! So ein tolles 

Outfit kann einen von außen so stärken. 

—— „Die Bühne 

GEHÖRT MIR: 

Ich fühle mich vom 

Publikum beschützt, 

aber ich will ihm 

nicht gefallen“ —— 

— Inwiefern könnten Petra 

von Kants Modekreationen 

für den Entwurf eines neuen 

Lebenskonzeptes stehen? 

N. S.: In unserer Inszenierung 

ist es eher so, dass die 

Kostüme die Charaktere in 

ihrer Psychologie erfassen. 

Ich kann mir zum Beispiel 

nach einer Trennung die 

Haare abschneiden. Es sind 

zwar nur Haare, aber das 

Äußere wirkt auf das Innere und umgekehrt. 

D. L.: Ich kann mit bestimmten Outfits gezielt etwas zum 

Ausdruck bringen, um entsprechend wahrgenommen zu 

werden. Wenn ich gerade Schutz brauche, ziehe ich mich 

so an, dass mein Körper eher versteckt bleibt. Trage ich 

zum Beispiel im Flugzeug hohe Schuhe und Rock, wird 

mir sofort mit dem Koffer geholfen. Komme ich hingegen 

abgerockt mit Sweater und Jeans daher, hilft mir 

kein Mensch. Ich persönlich möchte mein Äußeres nicht 

instrumentalisieren, aber möglich wäre es durchaus! 

— Dörte Lyssewski 


DAS 

DER ZWEITEN 

CHANCE 

KANN DAS WEG ODER MUSS DAS 

NOCH MAL AUF WIEDERVORLAGE? 

WER UND WAS IM LEBEN UNBEDINGT 

EIN REWIND VERDIENT 

— TEXT Julia Werner 



WIE ANTI-AGE 

Wer zu viel Botox und Filler 

im Gesicht hat, merkt 

das oft daran, dass man 

ihn für älter hält, als er ist. 

Kein Witz, das gilt für 

Menschen jeden Alters! Wie 

kommt man da wieder 

raus? Ganz einfach: das eigene 

Alter nicht mehr als 

absoluten Feind betrachten. 

Sondern ihm eine zweite 

Chance geben. Warum 

nicht mit 44 aussehen wie 

eine wunderschöne … 

44-Jährige? Das heißt 

nicht, dass Botox und Co. 

für immer verboten sind, 

im Gegenteil. Sie sind eine 

großartige Unterstützung 

für Face Yoga, Radiofrequenztherapie 

und 

Microneedling. Das Ziel ab 

jetzt: echte Schönheit. Nicht 

jünger, nicht älter, sondern 

einfach gut aussehen. 

WIE CITY 

Zugegeben: Es ist leicht, die eigene 

Stadt schlechtzumachen. Wenn man 

jahrelang in ihr gelebt hat, kennt 

man alle Ecken und Kanten – und 

lässt sich aus über langweilige Bars, 

Verkehrskollaps und schlecht 

gekleidete Mitstädter. Aber es gibt 

keine Stadt, die sich nicht verändert. 

Das Einzige, was starr bleibt, 

ist der eigene Blick auf die ewig 

gleichen Trampelpfade. Also noch 

mal ganz von vorne: In einen der 

Touribusse einsteigen, durch unbekannte 

Stadtviertel schlendern, 

ohne Tipp in ein Restaurant gehen. 

Besser, als in den Süden auszuwandern, 

wo – garantiert – nach spätestens 

zwei Jahren auch alles langweilig 

und jeder schlecht angezogen ist. 

WIE BRAUTKLEID 

Der Klassiker: mit Pauken und Trompeten 

geheiratet, dann in aller Stille geschieden. Darf 

man das jetzt noch einmal: großes Fest mit 

allem Drum und Dran, weißes Brautkleid inklusive? 

Klar darf man. Schließlich ist eine 

Hochzeit heutzutage in den meisten Fällen 

kein Versprechen vor Gott mehr, 

sondern eine Feier der Liebe, von 

der der moderne Mensch weiß: Sie 

hält nicht ewig. Wie man sich 

dann in dem weißen Unschuldsfetzen 

fühlt, der, Hand aufs 

Herz, schon beim ersten Mal eine 

Lüge war, ist natürlich eine andere 

Sache: vielleicht ein bisschen 

lächerlich? Dagegen hilft 

einfach eine andere Farbe. Oder 

ein Hosenanzug. Oder wofür man 

sonst noch viel Geld ausgeben 

möchte. Grundsätzlich gilt: Man 

sollte der Liebe immer eine zweite 

Chance geben. Und auch eine dritte. 

Männer machen das seit Ewigkeiten. 

C 

Fotos unsplash.com 

WIE DATING 

Es gibt zwei Sorten von Menschen. Die einen haben ihre große Liebe 

über Online-Dating-Apps wie Tinder, Bumble und Co. gefunden. 

Die anderen haben dort so schlechte Erfahrungen gemacht, dass sie 

wieder auf den guten alten Zufall setzen. Jetzt sitzen sie in Cafés und 

Bars und wundern sich, dass sie niemand anspricht. Warum das so ist? 

Weil es einfach nicht mehr zur Dating-Etikette gehört! Das kann man 

traurig finden und verbittern. Oder man kann: sich jeden Tag 20 Minuten 

durch das Angebot wischen. Wenn sich ein Match in der Kommunikation 

als hirntot erweist, ist das kein Grund, die ganze Dating-App zu 

verteufeln. Man würde ja auch nicht gleich eine ganze Bar zur No-Go- 

Zone erklären, nur weil man dort einmal richtig blöd angemacht wurde! 

Und noch ein Tipp: Mittagsdates sind einfach und schnell zu beenden, wenn 

es nicht passt. Und wenn doch: kann das Date ja abends weitergehen …

WIE ERWARTUNGS- 

HALTUNG 

Jahrelang von Lifestyle-Psychologen 

verunglimpft, hat die Erwartung 

heute einfach keine Lobby 

mehr. Man darf nichts erwarten, 

nicht von anderen, nicht vom Universum, 

dann wird man ein glücklicher 

Mensch, lautet das moderne 

Mantra. So ist es ganz normal, dass 

Single-Frauen eingeredet wird, sie 

hätten zu hohe Ansprüche, weil sie 

noch allein seien. Und Angestellten, 

dass es an ihrer Einstellung liegt, 

wenn sie keinen Spaß mehr an ihrer 

Arbeit haben. Es ist höchste Zeit, 

den persönlichen Erwartungen wieder 

mehr Raum zu geben: an den 

Arbeitgeber, an das Leben. Nur so 

macht man Quantensprünge. 

WIE FREIHEIT 

Die Perimenopause, also die relativ lange Zeit 

vor der Menopause, ist derzeit in aller Munde. 

In den sozialen Medien werden alle möglichen 

Pülverchen angeboten, mit denen man sich 

besser fühlen soll, generell ist der Wechsel als 

Gesundheitsthema omnipräsent. Das ist gut 

so, denn Frauen können sich gar nicht genug 

um ihre Gesundheit kümmern. Wer hätte noch 

vor ein paar Jahren gedacht, dass Akne und 

Müdigkeit mit Anfang 40 schon Symptome 

sein können? Aber das ist nur die eine Seite. 

Die andere ist die psychologische: Wer sich 

früh genug damit auseinandersetzt, dass es 

mit der Fruchtbarkeit, mit der wir nun mal 

unsere Weiblichkeit verbinden, irgendwann 

vorbei sein wird, fällt nicht in ein tiefes Loch, 

wenn es so weit ist. Sondern kann sich auf 

das vorbereiten, was die Menopause auch 

ist: Freiheit. Von Tampons, gierigen Blicken, 

Verhütung und Verantwortung. Ein Grund 

zur Freude. PS: Es wird immer noch Blicke 

geben – aber es werden die richtigen sein. 

G 

F 

WIE GELD 

Es ist nie zu spät, die Finanzen 

zumindest in den Griff zu bekommen. 

Der Trick ist einfach: 

Nicht mehr den Kopf in den 

Sand stecken und auf den Geldregen 

warten. Stattdessen, ja, uncool: 

Finanzplan machen. Denn 

dass man mit Geld nicht umgehen 

kann, ist nur eine selbst eingehämmerte 

Überzeugung. Wer 

Budgets erstellt und jeden Monat 

einen kleinen Betrag zurücklegt 

– zum Beispiel für ein Aktiendepot 

–, gewinnt Kontrolle über 

sein Leben. Ein ermächtigendes 

Gefühl. Jetzt noch die geostrategische 

Weltlage checken und wie 

sie mit den Aktienmärkten zusammenhängt. 

Es geht nicht darum, 

reich zu werden – es geht 

darum, sich nicht mehr als hilflos 

ausgelieferter Spielball zu fühlen. 

WIE HUND 

Es hat sich herumgesprochen, dass es nicht mehr so 

chic ist, sich einen Rassehund zuzulegen. Obwohl es 

gute Gründe dafür gibt: Was wäre das für eine Welt, 

wenn der Foxterrier oder der Berner Sennenhund 

aussterben würden? Aber. Es gibt Millionen von 

Hunden in den Tierheimen dieser Welt, die sich 

nichts sehnlicher wünschen als ein Zuhause mit weichem 

Bett. Am schnellsten sind immer die Welpen 

weg, klar: Die bringen, das ist vor allem für Familien 

mit Kindern wichtig, die wenigsten traumatischen 

Erlebnisse mit. Für alle anderen gilt es, das mit den 

Welpen noch mal zu überdenken: Vielleicht passt ein 

Hund im mittleren Alter oder gar ein Hundesenior 

viel besser zum eigenen Lebensstil? Für eine zweite 

Chance ist es gerade im Hundeleben nie zu spät. 

Fotos unsplash.com

WIE ITALIEN 

Griechenland und Portugal 

platzen aus allen Nähten – 

und in Italien? Sitzen die 

Menschen mit viel Platz an 

der Küste und rollen entspannt 

Spaghetti alle vongole. 

Und das ist nur ein Beispiel 

von vielen. Mit Reisetrends 

ist es so eine Sache: 

Man sollte immer genau das 

Gegenteil machen. Also noch 

mal überlegen: Wo war es 

eigentlich mal richtig schön? 

Oder so richtig bescheiden? 

Also los, dorthin! Man kann 

Ländern, Städten und sogar 

Badeseen eine zweite Chance 

geben. Das erweitert den Horizont 

mehr als jede Enttäuschung 

an einem überfüllten 

Instagram-Traumstrand. 

WIE KÜCHE 

Genauer gesagt: Küche kalt lassen. Spätestens seit 

der Corona-Pandemie ist es aus der Mode gekommen, 

Kaschmirpullis wie Carrie Bradshaw im Backofen aufzubewahren. 

Man musste ja ständig backen! Seiner Küche 

eine zweite Chance zu geben bedeutet, sie nicht ständig 

zu benutzen, als wäre man die arme Version von Martha 

Stewart. Es bedeutet, seiner wahren Natur – der eben 

nicht geborenen Köchin – endlich wieder Raum zu geben. 

Mit Take-aways. Und vielleicht auch mal mit einem pochierten 

Ei und Kaviar. Plötzlich ist die Küche wieder ein 

schöner Ort, um Wein zu trinken und man selbst zu sein. 

WIE JUWELEN 

J.flair.dossier 

Nichts ist langweiliger, als ein 

Schmuckstück zu tragen, das alle 

haben. Vielleicht liegt ja ein altes 

Familienschmuckstück von Oma 

im Schrank, das vermeintlich 

nicht mehr modern genug ist? Die 

Lösung: umarbeiten lassen! Stein 

neu einfassen, Gold einschmelzen 

und schon wird aus der staubten Kette ein Ring. Das 

schlechte Gewissen bleibt Schrank: Oma freut sich im mel höchstens darüber, dass das, 

was sie auf der Haut trug, nun die 

Enkelin interessanter macht. Nur 

eben in anderer Form.Jange-J 

Him-J 

Fotos Cartier, Leicht Küchen, unsplash.com 

WIE LESEN 

Die Menschen lesen immer 

weniger, und das macht die Welt 

nicht unbedingt klüger, klar. Aber 

es ist auch so, dass es den Lesern 

immer schwerer fällt zu lesen, 

weil die Ablenkungen einfach zu 

groß sind. Dabei ist es eigentlich 

ganz einfach. Denn bei jeder 

alltäglichen Tätigkeit wie Putzen, 

Bügeln oder Einschlafen kann man 

einfach einen Roman hören, statt 

zu lesen. Wer damit anfängt, wird 

süchtig, findet Netflix plötzlich 

stinklangweilig und hat am Ende 

des ersten Monats vier Bücher geschafft, 

mindestens. Mit welchem 

anfangen? Mit dem Buch, das 

einen in der Schule total fertig 

gemacht hat. Wenn schon zweite 

Chance, dann richtig. 

L 


WIE MODE 

Eine Frau hat irgendwann 

ihren Stil 

gefunden. Sie weiß, 

was ihr steht und 

was nicht. Das passiert 

meistens so um 

die 40. Und dann 

lacht sie innerlich ein 

bisschen über die 80-Jährige 

im 80er-Jahre-Look 

in ihrem alten Mercedes 

SL – dabei hat auch sie 

einfach ihren Stil gefunden, 

als sie halb so alt war. 

Wollen wir diese Frau werden? 

Natürlich nicht! Das 

heißt nicht, dass man jeden 

Hype mitmachen muss. Es 

bedeutet, ab und zu die eingefahrenen 

modischen Reflexe 

zu überprüfen. Vielleicht 

steht mir ja dieser Oversize- 

Look doch ganz gut – und passt 

besser zu meinem aktuellen Lebensgefühl 

als die Bodycon-Dresses? Das Leben 

ist eine Entwicklung, auch modisch. Guter 

Stil ist nichts Statisches, sondern Mode, die 

zu dem Lebensabschnitt passt, in dem sich 

eine Persönlichkeit gerade befindet. 

WIE PANIK 

Ruhig bleiben, einatmen – ausatmen. 

Gut und schön. Aber 

manchmal muss man auf die laute 

Stimme hören. Die Panik, etwas 

zu verpassen. Die Panik, diesen 

Mann nie wiederzusehen, 

wenn man ihn jetzt nicht anspricht. 

Die Panik, jetzt mit dem 

Roman anfangen zu müssen, weil 

man es sonst nicht mehr schafft. 

Gesunde Panik ist das Gegenteil 

von Aufschieben und eröffnet 

ungeahnte Möglichkeiten. 

WIE NÄGEL 

Beauty-Trends kommen und gehen, und was gestern noch 

das Allerschickste in Sachen Fingernägel war, ist heute 

schon Trash und umgekehrt. Im Moment tragen sehr 

viele wieder lange Acrylnägel, diese Form von Empowerment 

ist sozusagen aus der 

Hip-Hop-Szene auf die noch 

sehr weißen Laufstege und dann 

in die Innenstädte geschwappt. 

Immer wenn so etwas passiert, 

folgt auch schon der Gegentrend 

– in London zum Beispiel 

ist die verpönte French Manicure, 

also aufgemalte weiße Spitze 

unter Naturlack, wieder das Maß 

aller Dinge. Allerdings nicht auf 

langen, sondern auf sehr kurz 

gefeilten Nägeln. Sie bekommt 

eine zweite Chance, aber in 

einer besseren Version. Was wir 

damit sagen wollen: Niemals an 

seinen Beauty-Überzeugungen 

hängen bleiben macht schön.N 

WIE ORGASMUS 

Der Mann ist umwerfend, 

aber der erste Sex 

war nicht gerade das 

große Feuerwerk – ein 

Klassiker. Aber Männer 

sind auch nur Menschen. 

Sie sind genauso nervös 

und unsicher wie Frauen, 

die sich beim ersten Mal 

auch nicht gleich trauen zu sagen, 

was sie genau wollen. Also 

nicht gleich den ganzen Mann über Bord 

werfen – eine zweite Chance in Form eines 

langsamen Herantastens hat er unbedingt 

verdient. 

Fotos Chloè/catwalkpictures.com, unsplash.com, pexels.com 



WIE RABENMUTTER 

Noch ist es nicht zu spät, das wieder 

in den Griff zu bekommen. Kinder 

sind toll, Mütter auch. Vor allem, 

wenn sie erwachsen sein dürfen. Erwachsene 

sind nicht zum Spielen da, 

sondern um Verantwortung zu tragen. 

Sie müssen Kniewunden versorgen, 

Essbares auf den Tisch stellen, 

in den Arm nehmen. Was sie – entgegen 

dem allgemeinen Trend – 

nicht müssen: auf dem Boden herumkrabbeln 

und Geschichten mit 

kleinen Plastiktierchen erfinden, 

schaukeln, rutschen, baggern. Denn 

das alles ist für Erwachsene: stinklangweilig. 

Wer seiner inneren Rabenmutter 

eine Chance gibt, gibt seiner 

Würde ein zweites Leben. Das 

macht – natürlich reine Vermutung 

– auch glücklichere Kinder. 

Fotos unsplash.com 

WIE QUALIFIKATION 

Das Leben ist eine einzige Lernkurve. 

Die hört nicht mit dem Studium 

auf. Eigentlich steigt sie danach erst 

richtig an. Es klingt nach Strebertum, 

sich ständig weiterzubilden, 

aber die Wahrheit ist: Man kann 

nie genug Sprachen sprechen, Coding-Kurse 

belegen, Powerpoint 

pauken, Harvard-Professoren per 

Podcast zuhören. Die Konkurrenz 

schläft bekanntlich nicht. Qualifikationen 

sind die Art, sich selbst 

zweite Chancen zu geben. 

WIE SPLITTERFASER- 

NACKT 

Nein, der Körper wird ab 20 

nicht schöner. Natürlich sollte 

man dem Verfall unbedingt 

Muskeltraining und, wenn es 

das Budget erlaubt, das eine 

oder andere Beauty-Treatment 

entgegensetzen. Aber fest 

steht: Unglücklich über ihn 

werden darf man nicht. 

Hier ein kleiner Tipp, ihm 

eine zweite Chance zu geben: 

Nackt baden gehen, 

selbst wenn man zu den 

„Gschamigen“ gehört. 

Also ganz frühmorgens 

an den Strand oder an den 

Badesee. Ausziehen, reinspringen. 

Das versöhnliche 

Gefühl ist heilsamer als zehn 

Therapiestunden.

T 

WIE TRAUM 

Wie gibt man einem lang gehegten, fast 

aufgegebenen Traum eine zweite Chance? 

Einfach weiter daran glauben! Bestes Beispiel: 

Michelle Yeoh, die erst mit 60 ihre 

erste große Charakterrolle in Hollywood 

ergatterte und damit gleich einen Oscar 

gewann. Oder Jennifer Coolidge, die sich 

jahrelang mit Comedy-Nebenrollen über 

Wasser hielt und jetzt für ihre Leistung in 

„The White Lotus“ gefeiert wird. Träumen 

heißt durchhalten. Niemand hat gesagt, 

dass zweite Chancen immer einfach sind. 

WIE UNABHÄN- 

GIGKEIT 

„Die meisten Frauen sind 

einen Mann weit von der 

Sozialhilfe entfernt“, 

hat die Feministin Gloria 

Steinem einmal gesagt. 

Da ist leider immer noch 

viel Wahres dran. Dieser 

Satz lässt sich auf viele 

Frauen übertragen, die 

nach der Heirat den Stift 

fallen lassen, vielleicht 

noch ein bisschen Teilzeit 

arbeiten und sich so eine 

gewisse Unabhängigkeit 

vorgaukeln. Irgendwann kommt dann das 

Eheunglück und mit ihm die Erkenntnis, 

dass eine Trennung mit gehörigen Luxusverlusten 

verbunden wäre. Nachricht aus dem 

All: Echte Unabhängigkeit ist unglaublich 

anstrengend. Sie bedeutet harte Arbeit, 

Entbehrungen, Kampf. Aber es lohnt sich. 

Denn es gibt keinen größeren Luxus, als 

tun und lassen zu können, was man will. 

WIE VERSCHWES- 

TERN 

Kann eigentlich 

noch jemand das 

Wort Feminismus 

hören? Die Bewegung, 

die 2015 mit 

Pussy Hats ihr großes 

Revival feierte, 

verstrickt sich seitdem 

bekanntlich in Gra- 

benkämpfen. Die einen 

beschimpfen die ande- 

ren als transfeindlich, 

die anderen wettern ge- 

gen den weißen Feminismus, 

es ist ein Trauer- spiel. Gebracht hat das alles 

wenig. Vielleicht braucht der Feminismus 

am dringendsten eine zweite Chance. Die westliche Frau 

fängt jetzt so damit an: Sie kümmert sich nicht mehr nur 

um ihre eigenen Befindlichkeiten, sondern richtet ihr Augenmerk 

auf Frauen, die noch viel weiter von Gleichberechtigung 

entfernt sind als sie selbst. 

WIE (NATUR-)WELLE 

Die meisten nordeuropäischen Frauen 

haben Naturwellen oder sogar Locken, 

aber die wenigsten lieben sie. Die Mehrheit 

ist davon überzeugt, wirklich nicht 

vorzeigbares Haar zu haben. Dabei steht 

fest: Hässliche Haare gibt es nicht, sondern 

nur falsche Behandlung, die dazu 

führt, dass sich einst hübsche Wellen bei 

jedem Milliliter Feuchtigkeit zu einem 

Atompilz auftürmen. Doch es ist nie zu 

spät, das Glätteisen in die Tonne zu treten: 

Für die Curl Journey, wie Bekehrte 

den Weg zurück zur natürlichen Haarstruktur 

nennen, braucht es nur einen 

neuen Schnitt. Und jede Menge Geduld 

– für das Experimentieren mit Produkten 

und für das Nachwachsen einer gesunden 

Haarstruktur. Eine zweite 

Chance, die sich lohnt, denn Haare, die 

nicht mehr bekämpft werden, zeigen 

plötzlich, wer man wirklich ist. 

Fotos pexels.com


Fotos unsplash.com, pexels.com 

WIE GEN X 

Viel wurde und wird über die Gefühlslage 

zweier Generationen debattiert: 

Da sind die Millennials, 

also die zwischen 1981 und 1996 

Geborenen, und die Gen Z, also 

die, die TikTok groß gemacht haben. 

Die Gen X hingegen, geboren 

zwischen 1965 und 1980, ist eine 

relativ kleine Gruppe und wird 

deshalb gerne übersehen. Dabei 

hatte sie einen kulturellen Impact 

wie kaum eine andere Generation: 

Rap, Grunge, Popliteratur und 

Selbstständigkeit (Scheidungskinder) 

sind nur einige Dinge, die die 

Gen X erfunden hat. Sie ist die 

letzte Generation, die noch komplett 

ohne Handy aufgewachsen 

ist und sich daher im Notfall auch 

mit bloßem Hirnschmalz zurechtfindet. 

Allerdings fühlen sich die 

Mitglieder oft abgehängt, weil 

Jobs gerne an Jüngere vergeben 

werden. Mit diesem Gefühl muss 

Schluss sein: Die Millennials und 

TikToker brauchen uns! Also bitte 

in Zukunft ein bisschen stolz darauf 

sein, ein Xer zu sein. 

WIE YOGA 

Yoga - von vielen geliebt, von ebenso vielen 

gehasst. Dieses Gestöhne, dieses dogmatische 

Entspannen, furchtbar ist das. Aber mit Yoga 

ist es wie mit Schulfächern: Hass wird von 

Lehrern gemacht. Man sollte sich also auf keinen 

Fall auf die paar schlechten Yoga-Erfahrungen 

verlassen, die man irgendwann im Leben 

mal gemacht hat. Yoga ist toll! Die Erleuchtung 

kann auf vielen Wegen kommen, vielleicht in Form eines 

rundlichen, glucksenden Yogalehrers mit goldener 

Armbanduhr in Indien oder in Form einer supercoolen, 

wunderschönen Kanadierin auf einer griechischen 

Insel. Eines ist jedenfalls sicher: Wenn eine Sportart 

mehrere Chancen verdient hat, dann diese. Sie macht 

nicht nur körperlich, sondern auch geistig flexibel. 

zWIE GEN Z 

Kommen wir zu den Jüngsten unter uns, der Generation 

Z. Sie wird gerne für ihre vermeintliche Faulheit 

gescholten und untermauert dieses Image auch gerade 

mit dem neuesten TikTok-Hashtag #bedrotting: also 

im Bett abhängen, mit Essen, Fernseher und Smartphone. 

Auf den ersten Blick ist das nichts anderes als 

das gute alte „Netflix & Chill“, bei genauerem Hinsehen 

aber doch mehr: Fast scheint es, als lehne sich die 

ach so faule Generation Z gerade gegen den Selbstoptimierungswahn, 

der die sozialen Medien beherrscht, 

auf. Kurzum: Wer den Jüngsten immer eine zweite 

zChance gibt, kann noch richtig was lernen. 



VINTAGE 

LOVERS 

flair hat österreichische Kreative nach ihren 

liebsten Vintage-Stücken gefragt und sie 

gebeten, diese für uns in Szene zu setzen. 

Hier kommen persönliche Fashion-Pieces, 

die eine zweite Chance erhalten haben! 

— TEXT Anja Tranninger 

LUNA 

HAUSWIRTH 

Model 

— Bitte beschreiben Sie Ihr 

liebstes Vintage-Stück in 

fünf Worten! 

Powersuit, strahlend weiß, 

Helmut Lang. 

— Wie sind Sie zu dem 

Stück gekommen? 

Doris Riha, die Mutter 

meines Partners, hat mir 

den Anzug aus ihrem Fundus 

weitergegeben. 

— Welche Geschichte erzählt 

der Anzug? 

Seit ich den Anzug bekommen 

habe, gehört er 

zu meinen absoluten Lieblingsstücken. 

Er war eines 

der liebsten Outfits von 

Doris und ich freue mich, 

den Anzug weiter tragen zu 

dürfen. Er erinnert mich an 

sie und gibt mir Kraft, wo 

immer ich ihn anhabe. 

— Gibt es ein erinnerungswürdiges 

Erlebnis, bei dem 

Sie ihn getragen haben? 

Auf einer Afterparty der 

New York Fashion Week 

nach einer Show, die ich 

gelaufen bin. Die meisten 

Frauen trugen Kleider und 

High Heels. Ich hatte meinen 

Anzug und Sneaker 

an. Selten habe ich mich so 

sexy und cool gefühlt. 

Luna Hauswirth wurde 

in Wien von Stella 

Models entdeckt und 

lebt aktuell in New 

York, wo sie bereits 

für Kunden wie Ralph 

Lauren und Adeam 

gearbeitet hat. 

Fotos Karla Del Orbe, Sabine Hauswirth 


—— MEIN 

VINTAGE- 

PIECE: 

Powersuit 

von Helmut 

Lang ——

KATHRIN 

ZELGER 

Designerin Ursula Futura 

— Bitte beschreiben Sie Ihr liebstes 

Vintage- Stück in fünf Worten! 

Optimistisch, bunt, locker, spielerisch, 

jugendlich. 

— Wie sind Sie zu dem Stück gekommen? 

Ich habe es von meiner Großtante geerbt. 

— Welche Geschichte erzählt die Bluse? 

Für mich haben Streifen etwas Mutiges. 

Sie ziehen das Auge an und stechen 

heraus. Für mich erzählen sie die Geschichte 

eines alltäglichen Abenteuers. 


Erlebnis, bei dem Sie sie getragen haben? 

Ja, ich habe sie an meinem 35. Geburtstag 

getragen – am Strand in Israel. 

Kathrin Zelger designt 

unter dem Label Ursula 

Futura zeitgenössische 

Glasobjekte. 

MANAHO 

SHIMOKAWA 

Performance-Künstlerin, Tänzerin, Choreografin 

Die japanische Performerin lebt in 

Wien und liebt es, mit Tanz und 

Kreativität genreübergreifend zu 

arbeiten. Ihre Performances fanden 

unter anderem im Belvedere 

und im Wiener Konzerthaus statt. 

— Bitte beschreiben Sie Ihr liebstes 

Vintage-Stück in fünf Worten! 

Respect for time and care. 

— Wie sind Sie zu dem Stück 

gekommen? 

Meine Großmutter sammelte Kimonos. 

Kurz bevor sie starb, kaufte 

sie nochmals eine riesige Menge. 

Ich wünschte, ich hätte sie fragen 

können, was da genau dahintersteckte. 

Sie hat meiner Mutter viele 

Stücke aus ihrer Sammlung hinterlassen 

– und sie und ich haben 

uns daraufhin immer mehr mit der 

Kunst und der Bedeutung des Kimonos 

beschäftigt. 

— Welche Geschichte erzählt 

der Kimono? 

Ich stelle mir immer vor, wer diesen 

Kimono vor hundert Jahren getragen 

hat und wie er oder sie damit die 

Straße entlanggelaufen ist. 


Erlebnis, bei dem Sie ihn getragen 

haben? 

Ich finde es viel erinnerungswürdiger, 

wenn ich einen meiner Kimonos 

einer nicht japanischen Person 

anziehe. Ihr Respekt und auch ihre 

Überraschung über den Komfort 

und den Luxus der Seide – das 

bleibt mir jedes Mal in Erinnerung. 

Fotos Privat


Helga Ruthner bildet gemeinsam 

mit Hermann 

Fankhauser das Designer-Duo 

des Wiener Kultmodelabels 

Wendy & Jim. 

Fotos Privat, Xenia Snapiro 

—— MEIN 

VINTAGE- 

PIECE: 

Jacke von 

Chanel —— 

HELGA 

RUTHNER 

Designerin Wendy & Jim 

— Bitte beschreiben Sie Ihr liebstes Vintage- 

Stück in fünf Worten! 

Sie ist immer noch gut. 

— Wie sind Sie zu dem Stück gekommen? 

Ich habe die Jacke auf dem Flohmarkt aus 

einem Kleiderberg auf dem Boden herausleuchten 

gesehen. Sie hat sieben Euro gekostet. 

Daneben war eine Kleiderstange mit 

den „Markenteilen“ von Adidas bis Lacoste. 

— Welche Geschichte erzählt die Jacke? 

Ich schätze, die Jacke stammt aus den späten 

80er-, frühen 90er-Jahren. Sicher aus 

der Zeit nach Madame Chanel. Wenn ich 

sie trage, werde ich auf sie angesprochen. 

Irgendeine angenehme Aura umgibt sie. 

Wahrscheinlich war sie nie modern, ist aber 

auch nie unmodern. Sie steht als Prototyp 

einfach für sich. 

— Gibt es ein erinnerungswürdiges Erlebnis, 

bei dem Sie sie getragen haben? 

Es war für mein Umfeld wohl erinnerungswürdiger 

als für mich. Ich habe die Jacke 

schließlich kurz nach meinem Studium gefunden 

und sah damals wirklich nicht aus 

wie eine junge Frau, die Chanel trägt. 



—— MEINE VINTAGE- 

PIECES: Wildleder-Weste 

und Seidenrock —— 

Fotos Privat, Gioia Zloczower 

Mira Rosenhek verkauft in 

ihrem Shop in der Wiener 

Kirchengasse restaurierte 

Vintage-Möbel genauso wie 

kuratierte Designobjekte von 

Arthur Arbesser oder Maison 

Sarah Lavoine. 

MIRA 

ROSENHEK 

Inhaberin Salotto Collective 

— Bitte beschreiben Sie Ihre liebsten Vintage-Stücke 

in fünf Worten! 

Hochwertig, zeitlos, anpassungsfähig, langlebig, 

nachhaltig. 

— Wie sind Sie zu den Stücken gekommen? 

Ich habe die Weste und den Rock bei Wolfmich in 

Wien gekauft, einem tollen Vintage-Laden in der 

Gumpendorfer Straße. 

— Welche Geschichte erzählen sie? 

Die Weste ist eher on the rough side und obwohl sie 

noch in einem Topzustand ist, so sieht man am Leder, 

dass es schon gelebt hat. Der Rock glänzt und 

ist elegant, die Vorbesitzerin hat gut auf ihn aufgepasst 

und er scheint wenig getragen worden zu sein. 

Es sind also ganz unterschiedliche Teile, und doch 

finde ich, dass sie zusammen funktionieren. Das erzählt 

wiederum etwas über mich. Ob beruflich oder 

privat: Ich experimentiere und riskiere gerne, mixe 

die Stile und schaue, was dabei herauskommt. 

— Gibt es ein erinnerungswürdiges Erlebnis, bei 

dem Sie sie getragen haben? 

Ich habe die Kombi auf der Hochzeit einer sehr 

guten Freundin getragen. 


Fotos Privat, Lennart Sydney Kofi 

ZARAH KOFLER 

Schauspielerin 

— Bitte beschreiben Sie Ihre liebsten 

Vintage-Stücke in fünf Worten! 

Zeitlos, softest leather ever, matching, 

unendlich, variabel. 

— Wie sind Sie zu den Stücken 

gekommen? 

Die Lederjacke und die passenden 

Lederstiefel fand ich in einem kleinen 

Secondhandladen namens Guerrisol 

im 13. Pariser Arrondissement. 

— Welche Geschichte erzählen sie? 

Für einen Monat arbeitete ich in Calais, 

der nördlichsten Stadt Frankreichs, 

wir probten für unser Theaterstück 

„Extinction“ von Julien 

Gosselin und ich hatte zwei Tage frei. 

So entschied ich mich sehr spontan, 

für 24 Stunden nach Paris zu fahren, 

wo ich bei der Partnerin unserer Kostümdesignerin 

übernachten durfte. 


Erlebnis, bei dem Sie den Look 

getragen haben? 

Ich wurde in Paris zu einem magischen 

Konzert zum 15. Geburtstag 

des Plattenlabels PAN Records 

im beeindruckenden Gebäude der 

Bourse de Commerce eingeladen und 

brauchte dafür noch ein Outfit, das 

ich innerhalb weniger Stunden finden 

musste. Der Laden war gleich 

um die Ecke von meiner Unterkunft 

und ich hatte Glück, dass ich 

das Outfit dort nach zielstrebigem 

Herumstöbern fand. 

Die Tirolerin Zarah 

Kofler lebt in Berlin, wo 

sie derzeit als Fräulein 

Else an der Volksbühne 

zu sehen ist. 

—— MEINE 

VINTAGE- 

PIECES: 

Lederjacke 

von Territoire 

Redskins mit 

passenden 

Lederstiefeln ——


1 

STÄRKERES SELBST- 

BEWUSSTSEIN — Forscher 

der Universität Bern haben die 

Daten von rund 165.000 Personen 

aus rund 200 wissenschaftlichen 

Arbeiten ausgewertet – um herauszufinden, 

wie sich das Selbstbewusstsein im 

Laufe unseres Lebens entwickelt. Befragt wurden 

Menschen im Alter von 4 bis 94 Jahre. Das 

Ergebnis: Zwischen 50 und 70 Jahren ist das 

EIGENER 

Selbstvertrauen in der Regel am größten. Das 

ist nicht verwunderlich, denn in dieser Phase 

kann man üblicherweise schon auf eine Reihe 

von Erfolgen zurückblicken. Man hat gelernt, 

souverän aufzutreten und sich Gehör zu verschaffen. 

Und im Idealfall ist man in seinem 

Selbstbild auch nicht mehr von der Meinung 

anderer abhängig, sondern weiß selbst am bes- 

Time is on your side. 

ZEHN GUTE GRÜNDE, 

sich darüber zu freuen, 

dass man ÄLTER wird 

— TEXT Antonia Wemer 

— ILLUSTRATION Silvana Mariani/Open Toe Illustration 

2 

STIL — 

Die Mode-Ikone Iris Apfel hat 

einmal gesagt: „Der Schlüssel 

zum Stil besteht darin, zu 

lernen, wer man ist – und das 

dauert Jahre.“ Für sie geht es 

um den Ausdruck der eigenen 

Persönlichkeit und vor allem um die Haltung. Nicolas 

Ghesquière sieht das ähnlich. „Wenn man 

älter wird, geht es mehr um Stil als um Mode“, 

meint der Artistic Director der Damenkollektionen 

bei Louis Vuitton. „Ein Mensch, der sich 

selbst immer besser kennt und nach Neuem sucht, 

findet zu seinem eigenen persönlichen Stil und ist 

mehr als nur modesüchtig. Das interessiert mich.“ 


3 

BESSERES KÖRPER- 

BEWUSSTSEIN — Ist 

es wirklich schade, dass die 

Jugend an die Jungen verschwendet 

wird? Wenn man bedenkt, 

wie gedankenlos in jungen Jahren 

mit dem eigenen Body umgegangen 

wird, könnte man fast sagen: Ja. Mit 18, 25 

oder 30 Jahren weiß man meist noch nicht, wie 

wertvoll das Geschenk eines gesunden Körpers, 

körperlicher Fitness und glatter Haut ist – und 

tritt sein Glück manchmal mit Füßen. Erst wenn 

sich die Schwerkraft bemerkbar macht, der Teint 

matt wird und aus leichten Verspannungen deutliche 

Rückenschmerzen werden, fängt man an, 

besser auf sich zu achten. Mit der Folge, dass 

man seine Bedürfnisse besser wahrnimmt – und 

lernt, in sich hineinzuhören. Das trägt nicht nur 

dazu bei, schön und gesund zu bleiben, sondern 

auch dazu, glücklich zu sein. Denn nur wer 

weiß, was er braucht, kann herausfinden, wie er 

es bekommt. 

JEDE MENGE LEBENSFREUDE — Wer es schafft, 

ein hohes Alter zu erreichen, der darf sich auf gute Laune freuen. Laut 

einer Studie der Universität Erlangen sind die meisten über 90-Jährigen 

lebensfroh, selbst wenn sie gesundheitlich nicht mehr fit sind. Sie führen 

einen aktiven Lebensstil und fühlen sich deutlich jünger, als es ihrem 

tatsächlichen chronologischen Alter und Gesundheitszustand entspricht. 

Laut der österreichischen Psychologin Christine Hoffmann 

könnte das daran liegen, dass steinalte Menschen 

schon viel hinter sich haben. Sie haben Schwieriges erlebt 

und erfahren, dass das Leben weitergeht und wieder 

besser wird. Ein Beispiel: Der erste Liebeskummer ist 

der schlimmste. Beim zweiten hilft die Erfahrung, den 

ersten überwunden zu haben. Hinzu kommt, dass ältere 

Menschen bei gesundheitlichen Themen zu negativen 

Abwärtsvergleichen neigen: Sie vergleichen sich nur mit 

Menschen, denen es schlechter geht. 4 

6 

WENIGER MIGRÄNE — Wer schon einmal einen Migräneanfall 

hatte, weiß, wie sich ein Gewitter im Kopf anfühlt. Die heftigen 

Schmerzattacken können in jedem Alter beginnen. In der Regel fangen sie 

aber während der Pubertät oder im jungen Erwachsenenalter an. Bei den 

meisten Betroffenen kehren sie periodisch wieder. Die gute Nachricht: Nach 

dem 50. Lebensjahr werden die Kopfschmerzen oft deutlich schwächer oder 

verschwinden ganz. Auch Allergien brechen meist in jüngeren Jahren aus. 

Ihre Lebenszeitprävalenz liegt nach deutschen Statistiken bei den über 70-Jährigen zwischen 

16 % (Männer) und 22 % (Frauen). Der Peak findet sich bei Frauen zwischen 30 und 

39 Jahren. Und Mandelentzündungen kommen überhaupt im Jugendalter am häufigsten 

vor – und werden dann immer seltener. 

5 

MEHR GELD— Wer länger im Job ist, 

hat mehr Erfahrung und bessere Kontakte. Beides 

macht sich in vielen Fällen bezahlt. Die Statistik 

zeigt: Mit zunehmendem Alter steigt das 

Durchschnittseinkommen. Hinzu kommt, dass 

vor allem Frauen, die aus familiären Gründen 

jahrelang Teilzeit gearbeitet haben, mit der Zeit 

wieder mehr Möglichkeiten sehen, wieder voll 

in den Beruf einzusteigen. Das macht sich auch 

auf dem Gehaltszettel bemerkbar. Wer dann 

noch clever ist und eine langfristige Anlagestrategie 

entwickelt, sieht auch sein Vermögen 

wachsen – und kann sich später den einen oder 

anderen Lebenstraum erfüllen. Die Verwirklichung 

der lang ersehnten 

Weltreise, der Kauf des 

Sommerhäuschens in der 

Toskana oder die Umsetzung 

des Charity-Projektes, 

das einem schon ewig 

am Herzen liegt, machen 

dann den Ärger über das 

eine oder andere Fältchen 

mehr als wett.

7 

sinkt die Zufriedenheit im 

Mittel – um dann wieder 

anzusteigen. Grafisch dargestellt 

ist die allgemeine 

Happiness im ers ten Lebensabschnitt 

hoch, sinkt zur Mitte hin 

ab und steigt dann auf ein zweites Hoch. 

Man spricht daher von einer U-Kurve des 

Glücks. Dies bestätigen unter anderem 

die Daten des Sozio-oekonomischen Panels, 

der größten sozialwissenschaftlichen 

Reihenuntersuchung in Deutschland, sowie 

internationale Studien – wie die 2021 

veröffentlichte Arbeit von David Blanchflower 

vom Dartmouth College in Hanover 

(USA), der nach der Auswertung von 

Erhebungen aus 145 Ländern ebenfalls zu 

diesem Ergebnis kommt. 

BESSERER SEX — Mit zunehmendem 

Alter kennen Frauen ihren Körper 

und ihre Vorlieben immer besser.Das 

wirkt sich auch positiv auf das Liebesleben 

aus. So hat eine Umfrage im Auftrag 

des App-Herstellers Natural Cycles ergeben, 

dass Sex ab 36 Jahren an Qualität gewinnt. 

86 Prozent der Frauen ab diesem 

Alter gaben an, in den letzten vier Wochen 

guten Sex gehabt zu haben. Bei den 

23- bis 36-Jährigen waren es 76 Prozent, 

bei den Jüngeren gar nur 56 Prozent. Und 

9 

auch beim Wohlfühlfaktor punkteten die 

Älteren: Acht von 

zehn gaben an, sich 

attraktiv zu fühlen. 

Zum Vergleich: In 

der mittleren Altersgruppe 

fühlten sich 

nur vier von zehn 

Frauen sexy, bei den 

Jüngsten waren es 

immerhin sieben 

von zehn. 

HÖHERE ZUFRIEDEN- 

HEIT — Das Glück im Leben hat einen 

Hänger. Die Forschung zeigt, dass viele Menschen 

in ihrer Kindheit und Jugend besonders 

glücklich sind. Zwischen 

dem 30. und 60. Lebensjahr 


8 

ENDLICH ZEIT — Frauen, 

die Karriere, Kinder und Haushalt 

unter einen Hut bringen müssen 

und rund um die Uhr mit der 

Bewältigung der Mental Load beschäftigt 

sind, können zumindest 

beruhigt in die Zukunft blicken: Sobald 

der Nachwuchs flügge ist, nimmt der Gluckenstress 

rasch ab. Gleichzeitig lässt bei vielen der Nestbauinstinkt 

nach, das heißt: Der innere Wunsch, ständig für ein 

frisch geputztes und perfekt renoviertes Zuhause zu sorgen, 

ist nicht mehr so stark ausgeprägt. Und: Man wird 

immer geübter im Alltagsmanagement. Dinge, die früher 

Stunden in Anspruch genommen haben, lassen sich 

dank besserer Organisation im Handumdrehen erledigen. 

All dies schafft jede Menge Zeit, die man zunächst 

einmal in berufliche Beschäftigungen investieren kann. 

Allerdings stellt man bald fest: Man braucht nicht mehr 

so viel Geld wie früher. Schließlich verdienen die Kinder 

inzwischen ihr eigenes – und die Hypothek für das Haus 

ist auch schon abbezahlt. Warum also den ganzen Tag arbeiten, 

wenn man auch spannenden Hobbys nachgehen, 

etwas Neues lernen oder einfach nur entspannen kann? 

Die meisten Menschen holen ab 50 nach, wofür vorher 

keine Zeit oder kein Geld da war: zum Beispiel Reisen, 

Sport oder ein interessantes Studium. 

10 

EIN BISSCHEN WEIS- 

HEIT — Nicht alle alten Menschen 

sind weise. Studien zeigen 

jedoch, dass die Weisheit in der 

Regel zwischen 50 und 70 Jahren 

am höchsten ist. Das hat einen 

einfachen Grund: Lebenserfahrung. 

Damit ist laut der Kärntner Weisheitsforscherin 

Judith Glück nicht nur gemeint, 

dass man Dinge erlebt hat, sondern auch, dass 

man aus diesen Erlebnissen entsprechende Schlüsse gezogen 

hat. Nach ihrer Beobachtung haben weise Menschen ein großes Wissen 

über das Leben, die Welt, die anderen Menschen – und auch über sich 

selbst. Dass zur Weisheit auch Menschenkenntnis gehört, deutet auf einen 

weiteren Vorteil des Älterwerdens hin: Man fällt nicht so leicht auf Leute 

herein, die einem nicht guttun. Das gilt für alle Lebensbereiche – und ganz 

besonders bei der Partnerwahl. 


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.flair.fashion 

— MODE — 

Foto Emma Picq 

VIELSCHICHTIG. Das Spiel 

mit Volumen und Lagen- 

Looks prägt im Verbund 

mit abstraken Mustern und 

Asymmetrie-Effekten die 

Individualität der Stunde. 

FRENCH CHIC. Urban und 

feminin: Die H/W-Kollektion 

von Louis Vuitton paart 

modischen Zeitgeist mit 

Savoir-faire. IDENTITY. Von 

Mod über Punk bis Landadel: 

Der Brit Chic feiert sein 

Revival in der High Fashion 


— Bluse und Rock 

MIU MIU • Pullover 

MARC O’POLO 

• Bustier TRANSE • 

Strumpfhose FALKE 

• Heels VIVIENNE 

WESTWOOD

VIEL- 

SCHICH- 

TIG 

FOTOS Emma Picq 

STYLING Claire Sibille 

REDAKTION Anja Tranninger 

DAS SPIEL MIT VOLUMEN UND 

LAGEN-LOOKS PRÄGT IM VERBUND 

MIT ABSTRAKTEN MUSTERN UND 

ASYMMETRIE-EFFEKTEN DIE 

INDIVIDUALITÄT DER STUNDE 


— Top DRIES VAN NOTEN • 

Corsage VIVIENNE 

WESTWOOD • Camouflage- 

Rock DIOR • pinker Rock 

VESTIAIRE VINTAGE • 

Mantel FILIPEAUGUSTO • 

Boots MM6 

— Rechte Seite: Body 

RUIRUI DENG • 

Top, Jacke und Rock 

VÉRONIQUE LEROY • 

violettes Mesh-Top ESTER 

MANAS • Kragen Vintage 

— Blazer, Pullover, 

Minirock 

und Pumps XXXX


— Pullover und 

Kleid LOUIS 

VUITTON • Negligé 

FIFI CHACHNIL 

— Rechte Seite: 

Top, Rock und 

Mantel DRIES VAN 

NOTEN • Gürtel 

FIFI CHACHNIL 


— Jacke und Schal RIZ POLI • Rock GEMY MAALOUF • Wickelrock MARRKNULL • Boots MM6 

— Rechte Seite: Pullover und Hose PRADA • Hut DENZILPATRICK


— Diese und rechte 

Seite: Pullover, Top 

und Kleid LOUIS 

VUITTON • Negligé 

FIFI CHACHNIL • 

Boots MM6


— Bluse und Jacke 

MARC CAIN • 

Krawatte VIVIENNE 

WESTWOOD 


Jacke und Schal RIZ 

POLI • Rock GEMY 

MAALOUF • Wickelrock 

MARRKNULL • 

Boots MM6


— Transparentes Top und Rock FERRAGAMO • gestreiftes Top TOTEME 

• gelber Tüllrock GEMY MAALOUF • Heels VIVIENNE WESTWOOD 

— Linke Seite: Kleid und Handschuhe ERDEM 


— Blazerjacke 

DENZILPATRICK • 

Rock CEM CINAR 


Pullover und Jacke 

VIVIENNE 

WESTWOOD • 

Hose EGONLAB • 

Hut VESTIAIRE 

VINTAGE 


92 flair.oktober 2023 

MODELS Lea de la Bouralière @ Premium Models & Toto @ Titanium MAKE-UP Camille Lutz @ Call My Agent HAARE Michael Bui ASSISTENZ FOTO 

Jean Pat CASTING DIRECTOR Sebastian Hernandez PRODUKTION Alexandra le Gentil @ EyeSee

— Bluse, Rock 

und Bustier MARC 

CAIN • Krawatte 

VIVIENNE 

WESTWOOD 

— Linke Seite: 

Kleid und Handschuhe 

ERDEM

— Kleid aus 

Seiden jacquard mit 

rundem Kragen • 

Ring „Volt Up Side 

Down“ 


Glencheck-Anzug 

mit tiefem Revers • 

Ohrring „Volt Curb 

Chain“ – alles von 

LOUIS VUITTON

FOTOS Gioconda & August 

REDAKTION & STYLING Natalie Manchot 

URBAN UND FEMININ: Die Herbst/Winter-Kollektion von 

Louis Vuitton paart modischen Zeitgeist mit Savoir-faire und 

besticht durch perfekte Schnitte und puristische Formen 


— Uhr „Tambour“ • Nappalederhose • Ohrring „Volt Curb Chain“ LOUIS VUITTON 

— Rechte Seite: Uhr „Tambour 21“ aus Gelbgold mit mechanischem Uhrwerk 

und automatischem Aufzug LOUIS VUITTON 


— Trägerkleid aus Samt mit Paillettenapplikationen • Kette „Volt Upside Down“ – alles von LOUIS VUITTON


— Body mit Mesh-Einsatz • Vinylmantel • langer Lammfellgürtel • geraffte Booties 

— Linke Seite: gesteppte Tasche „GO-14“ aus Nappaleder mit 

zusätzlichem Kettenriemen LOUIS VUITTON 


— Besticktes Etuikleid • Kette und Ohrringe „Volt Upside Down“ – alles von LOUIS VUITTON 

— Rechte Seite: Bandring „Volt Multi“ aus Gelbgold LOUIS VUITTON 



— Oversized-Mantel aus Wolle und Leder LOUIS VUITTON 

MODEL Valerie Pasker für Mouna Models MAKE-UP Arzu Kücük HAARE Dirk Walther 

— Linke Seite: gesteppte Tasche „GO-14“ aus Nappaleder mit 

zusätzlichem Kettenriemen LOUIS VUITTON 


FOTOS Nicolas Robin Hobbs 

STYLING Théophile Hermand 

ART DIRECTION Duguid-Hermand 

REDAKTION Anja Tranninger 

VON MOD ÜBER PUNK 

BIS LANDADEL: DER 

BRIT CHIC FEIERT SEIN 

REVIVAL IN DER HIGH 

FASHION. 


— Mantel und Shorts 

PRADA • Strumpfhose 

FALKE • Pumps 

MANOLO BLAHNIK

— Jacke und Hose LOUIS VUITTON • Pumps TORY BURCH 

— Linke Seite: Mantel PRADA 



— Top und Hose LOEWE • Mantel RALPH LAUREN

— Jacke und Rock KENZO • Strumpfhose FALKE • 

Pumps JIMMY CHOO • Tasche GIORGIO ARMANI


— Jacke und Hose CHANEL • Strumpfhose FALKE • 

Pumps TORY BURCH 

— Linke Seite: Kleid FENDI 


— Kleid TORY BURCH 

— Rechte Seite: Blazer und Hose DIOR 




MODEL Sterre Haket @Premier Model Management MAKE-UP Andrew Denton @Premier HAARE Declan Sheils @Premier 

— Mantel, Top und Rock MIU 

MIU • Socken FALKE • Pumps 

MANOLO BLAHNIK • Tasche 

JIMMY CHOO

.mode.insider 

— Hollywood- 

Star Margot 

Robbie ist 

das Gesicht 

der aktuellen 

Kampagne für 

die „J12” von 

Chanel 

Zeit für 

CHANEL 


— „J12 

Spatiotemporal“ aus 

weißer und schwarzer 

Keramik und 18 Karat 

Weißgold aus der 

„Interstellar“- 

Kollektion 

— Vor der Fertigung 

jeder Uhr steht der 

kreative Prozess von 

Arnaud Chastaingt, 

der die Designs in 

seinem Atelier an der 

Place Vendôme in 

Paris entwirft 

Fotos Chanel 

— „J12 

Spatiotemporal“ aus 

weißer und schwarzer 

Keramik und 18 Karat 

Weißgold aus der 

„Interstellar”-Kollektion 

flair durfte 

exklusiv die 

Uhrenmanufaktur 

von Chanel im 

schweizerischen La 

Chaux-de-Fonds 

besuchen. Wir blicken 

hinter die Kulissen der 

hohen Uhrmacherkunst 

und zeigen, wie der 

Uhrenklassiker „J12“ 

entsteht 

— TEXT Anja Tranninger 

— „Für die ,Chanel 

Insterstellar‘- 

Capsule Collection 

habe ich mich von 

den ,Landschaften 

der Zeit‘ inspirieren 

lassen“ —— 

— Arnaud Chastaingt, Director Chanel 

Watchmaking Creation Studio 

T 

__ ausend Meter über dem 

Meeresspiegel mit Blick auf die 

malerischen Schweizer Alpen, unweit 

der französischen Grenze im 

beschaulichen La Chaux-de-Fonds 

wird seit 1987 Chanel-Zeitgeschichte 

geschrieben. Die erste Uhr des 

Luxushauses, die „Première“, erblickte 

schließlich genau an diesem 

Ort und in diesem Jahr das Licht 

der Welt. Seither werden dort alle 

Chanel-Zeitmesser gefertigt, auch 

die aufwendigen Stücke der Haute 

Horlogerie – sozusagen die Haute 

Couture unter den Uhren. 

Ein Modell hat sich seit seiner Markteinführung 1999 zum absoluten Klassiker 

des Hauses entwickelt: der puristische Keramik-Zeitmesser „J12“ in den typischen 

Maison-Farben Schwarz und Weiß. Obwohl es sich eigentlich um eine 

Damenuhr handelt, hat sie sich längst als beliebtes Unisex-Modell etabliert. 

Sowohl das Keramikgehäuse als auch das Armband der „J12“ werden in der 

Manufaktur hergestellt. Generell gilt: Ausgebildete Uhrmacher und spezialisierte 

Handwerker führen selbstverständlich sämtliche Fertigungsschritte vor 

Ort in La Chaux-de-Fonds aus. Wie das in der Praxis aussieht, erfahren Sie 

auf den folgenden Seiten.

.mode.insider 

— Die in Paris 

entstandene 

kreative Vision 

wird im Design-Lab 

der Manufaktur 

in ein technisches 

3D-Modell 

übersetzt, eine Art 

Bauanleitung für 

die Zeitmesser. So 

entstehen die ersten 

Prototypen 

—— „Es gibt eine Zeit 

für die Arbeit. Und 

es gibt eine Zeit für 

die Liebe. Mehr Zeit 

hat man nicht“ —— 

— Gabrielle Chanel 

— Oben: Mit 

höchster Präzision 

werden die Gehäuse 

in ihre finale Form 

gebracht. Rechts: 

die Mineralien für 

das „J12“- 

Keramikgehäuse 

— In der 

hauseigenen 

Diamanten- 

Werkstatt werden 

Edelsteine wie 

Diamanten, 

Saphire oder 

Rubine von Hand 

auf Lünette 

und Zifferblatt 

gesetzt 


—— „Die ,J12 Star 

Light‘ bietet 

eine Interpretation 

grafischer 

Raffinesse“ —— 

— Arnaud Chastaingt, Director 

Chanel Watchmaking Creation Studio 

— Die Einzelteile der „J12“ 

sind fertig und werden Schritt 

für Schritt zusammengesetzt. 

Unten links: Im Prüflabor wird 

jeder einzelne Zeitmesser auf 

Performance, Präzision und 

Langlebigkeit getestet 

— „J12 Star 

Light“ aus 

weißer Keramik 

und 18 Karat 

Weißgold 

— Schauspielerin Penélope Cruz in der aktuellen „J12“-Kampagne

.mode.insider 

VERFÜH- 

RUNG 

75 

Jahre! 

Die „Serpenti“-Kollektion 

entstand 1948 und ist 

seither eine unerschöpfliche 

Inspirationsquelle für das 

italienische Haus Bulgari. Eine 

Erfolgsgeschichte — TEXT Natalie Manchot 

— B steht für Bulgari! Ein ikonisches 

Werbemotiv und eine Zeichnung 

aus den frühen 1960er-Jahren: Das 

Archivmaterial zu „Serpenti“ ist so 

umfangreich wie atemberaubend – 

und oft unvergesslich 

V 

__ on der Mythologie zum modernen Mythos: 

Als das Schlangenmotiv 1948 erstmals von 

Bulgari verwendet wurde, war noch nicht abzusehen, 

dass sich das Reptil innerhalb weniger 

Jahre zum festen Hauscode, Erkennungszeichen 

und Ikone des italienischen Luxusunternehmens 

entwickeln würde. Die Wahl war freilich von Anfang 

an klug und vielschichtig – stehen Schlangen 

doch nicht nur für die weibliche Verführung 

und die schöpferische Kraft der Erde, sondern 

auch für Leben, Veränderung, Verjüngung und 

Erneuerung: ein inhaltlicher und ästhetischer 

Jackpot, mit dem sich Geschichten erzählen lassen! 

Und so ranken sich seit einem Dreivierteljahrhundert 

niemals wiederholende, zeitlose und 

vor allem immer wieder faszinierende Projekte 

und Kollektionen von Bulgari um dieses Lebewesen, 

das durch seine ständige Häutung seit jeher 

Verwandlung und Anpassung verkörpert. Das 

erste Schlangenmodell war die ikonische „Serpenti“-Uhr 

(oben in extralanger Ausführung), 

für deren flexibles Armband man sich einst von 

der Auspuffform italienischer Autos inspirieren 

Fotos Bulgari, Thomas Lohr 


—Die Jubiläumskollektion 

„Pallini“. Links: Die dreifach 

geschlungene Armspange 

aus rotgoldenen Kugeln, 

Schwanzspitze und Kopf sind 

mit Diamanten besetzt, die 

Augen aus Smaragden. 

Rechts: Das Collier aus 

Rotgold mit Diamanten 

erinnert in Optik und Haptik 

an echte Schlangenhaut 

—Im antiken Griechenland galt die Schlange als Beschützerin der Unterwelt, 

ihre Häutung stand für Wiedergeburt, ewige Jugend und Unsterblichkeit 

ließ – daher der Name Tubogas für die spezielle 

Verarbeitungstechnik. Ende der 1940er-Jahre 

war die Verwendung dieses neuartigen Bands, 

das gleichzeitig Halt und Komfort versprach und 

optisch eine Kombination aus Haute Horlogerie 

und Haute Joaillerie darstellte, ein absolutes Novum 

und katapultierte Bulgari in die erste Liga 

der Schmuck- und Uhrmacherkunst. Die ersten 

„Serpenti“-Schmuckkollektionen mit höchst realistischen 

Schlangeninterpretationen folgten 

bereits Anfang der 50er-Jahre. Es wurden unterschiedlichste 

Materialien verwendet, die Darstellungen 

waren mal ultrarealistisch, mal eher 

figurativ. Der Erfolg und 

die Legendenbildung ließen 

nicht lange auf sich warten – 

auch weil Stars wie Elizabeth 

Taylor, Diana Vreeland und 

Marisa Berenson als frühe 

Testimonials für die Kollektionen 

agierten. Bulgari-CEO 

Jean-Christophe Babin erklärt 

die anhaltende Anziehungskraft 

wie folgt: „,Serpenti‘ 

erweitert die Grenzen 

des Schmucks, spiegelt den 

Geist selbstbewusster Frauen 

wider und betritt die Welt 

der Kunst durch aufregende 

kreative Kooperationen. ,Serpenti‘ 

war und ist eine endlose 

Metamorphose.“ Wir freuen 

uns auf weitere 75 Jahre 

innovativer Schmuckkunst! 

— Die Herstellung der neuen Kollektion „Pallini“ erfordert höchste 

Präzision und großes handwerkliches Können. Und natürlich viel Zeit, denn 

jedes Schmuckstück wird aufwendig von Hand gefertigt 

—— „,SERPENTI‘ 

immer wieder neu zu 

interpretieren, ohne 

ihre Identität zu 

verändern, ist eine 

INSPIRIERENDE 

Herausforderung“ —— 

— Lucia Silvestri, Bulgari-Kreativdirektorin für Schmuck

50 

Jahre! 

MASCHEN 

Meister 

Seit einem halben Jahrhundert begeistert 

die Firma Marc Cain mit ihrem einzigartigen 

Umgang mit Wolle und ihrer Leidenschaft 

für Damenmode. flair lässt die Geschichte 

der Marke Revue passieren — TEXT Marie Börekci

.mode.insider 

Foto Jörg Petersen 


.mode.insider 

— Marc Cains 

Mode-Shootings sind 

ein Fest für die Augen 

– so wie jenes auf 

den Seychellen 1985 

Links: Auch mit Linda 

Evangelista kooperierte 

die Firma bereits 

1985 

1985 

1995 

Z 

__ eitlose Eleganz und unverwechselbarer Stil: Seit 

50 Jahren prägt Marc Cain die Modewelt mit innovativen 

Designs, hochwertigen Materialien und der Fähigkeit, Tradition 

und Moderne zu verbinden. Anlässlich des 50-jährigen 

Jubiläums lohnt sich ein Blick zurück auf die Geschichte, die 

Kreativität und den Einfluss des Unternehmens. 

Alles begann unter der italienischen Sonne: Hier legte Helmut 

Schlotterer sozusagen den Grundstein für seine Marke. In der 

Stadt Carpi bei Bologna sollte der studierte 

Betriebswirt und Textiltechniker 

Anfang der Siebziger das Strickhandwerk 

von den Besten lernen – schließlich 

ist die Stadt für ihre ausgezeichneten 

Strickwaren bekannt. „Nach dem 

Examen bin ich nach Italien gefahren, 

um bei den dortigen Mode firmen zu lernen. 

Vor Ort hatte ich nur ein Ziel: meine 

eigene Modemarke aufzubauen. Zurück 

in Bodelshausen habe ich anfangs 

— „Anfangs 

habe ich 

wahnsinnig viel 

gearbeitet, weil 

ich unbedingt 

ERFOLG haben 

wollte“ — 

— Marc-Cain-Gründer Helmut Schlotterer 

wahnsinnig viel gearbeitet, weil ich unbedingt Erfolg haben wollte“, 

erinnert sich Schlotterer. Bis heute ist er nicht nur Gründer, 

sondern auch Inhaber und Vorsitzender der Geschäftsführung 

seines Modeunternehmens Marc Cain mit Sitz im baden-württembergischen 

Bodelshausen: ein Mann, dessen Leidenschaft 

und Hingabe die Marke seit fünf Dekaden prägen. 

Mit einer der ersten elektronisch gesteuerten Strickmaschinen 

erwies sich die Marke bereits im ersten Jahr ihres Bestehens als 

echter Pionier. Anfangs verstand sich Marc Cain als reine Strickmarke, 

heute wird das Unternehmen genauso für seine Damenoberbekleidung 

geschätzt. Hohe Qualität und innovatives Design 

stehen nach wie vor ganz oben auf der Firmenagenda. 

Fotos Beate Hansen, Andreas Rentz/Getty Images, Klaus Franke 


1988 

— Rechts: Gründer 

Helmut Schlotterer 

mit Mitarbeitern in der 

Strickerei. Die Produktion 

der Kleidung sitzt nach wie 

vor in Bodelshausen. Alle 

Maschinen laufen werktags 

rund um die Uhr, um den 

Produktionsprozess so 

effizient wie möglich zu 

gestalten 

1989 

1998 

1996 

1999 

— Bei Marc Cain steht die moderne Frau im Fokus. 

Mit jeder Kollektion erfindet sich die Brand neu und 

bleibt sich doch treu. Durch besondere Technologien 

verspricht die Marke einzigartigen Tragekomfort 

2015 

— In der Front Row: Helmut Schlotterer, Hilary Swank, Marcia Cross, Sylvie Meis und Frauke Ludowig 

— Bereits Mitte der Neunziger das 

Gesicht von Marc Cain: die deutsche 

Model-Ikone Nadja Auermann 

1998

In den 90er-Jahren wurden regelmäßig Topmodels wie 

Nadja Auermann und Linda Evangelista für die Kampagnen 

von Marc Cain gebucht. Die 2000er-Jahre waren 

dann davon geprägt, weiter zu wachsen und einen immer 

größeren internationalen Bekanntheitsgrad zu erlangen. 

Mit vollautomatischen 3D-Strickmaschinen und dem 

Strickverfahren „3D Knit & Wear“ kann heute tatsächlich 

an nur einem einzigen Arbeitstag ein komplettes 

Produkt gestrickt werden. Auf 110 Hightech-Maschinen 

lassen sich so über 280.000 Strickteile pro Jahr herstellen. 

Dabei ist der Prozess obendrein ressourcenschonend, 

Schnittabfälle lassen sich ganz leicht vermeiden. 

Im August zelebrierte Marc Cain nun eben sein 50-jähriges 

Bestehen. Zu diesem Anlass hat das Designteam auch 

eine exklusive Capsule Collection kreiert, die sich natürlich 

um Strick sowie um das ikonische Leo-Muster dreht 

und unter dem Motto „Ein Tag in Leo“ steht. 

Von sportlich über casual bis hin zu elegant: Die Kollektion 

deckt alle Styles ab, ohne Kompromisse bei Qualität 

und Raffinesse einzugehen. Um dem besonderen Anlass 

Rechnung zu tragen, hat Marc Cain übrigens ein eigenes 

Logo entwickelt, das an ein Maßband gemahnt. Die Kollektion 

ist seit September im Handel erhältlich. 

— Von 1984 

bis 1988 wagte 

sich Marc Cain an 

Herrenkollektionen. 

Verkaufsschlager 

war jedoch klar die 

Damen mode, die 

Herrenlinie wurde 

wieder eingestellt 

1984 

— Eine Skizze der Jubiläumskollektion 

sowie ein KI-Avatar, beide im klassischen 

Leopardenmuster gehalten 

2020 

— Auf dem Red Carpet: Heike Makatsch, Veronica Ferres, 

Helmut Schlotterer, Yvonne Catterfeld und Esther Schweins 

1999 

Fotos Hersteller, Andreas Rentz/Getty Images, Beate Hansen, Jörg Petersen 


Fr 20. – So 22. Oktober 2023 

Zeit und Raum für guten Geschmack 

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Alles was mit Liebe, Weitblick und Nachhaltigkeit 

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Ein kongeniales Duo: 

Die Eintassenmaschine 

„ONO“ wird durch die 

Kaffeemühle mit dem 

Professional Aroma 

Grinder von JURA 

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Kaffee für 

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„ONO“ von JURA ist die bisher einzige Eintassenmaschine 

ihrer Art. Die Verwendung von frisch gemahlenem 

Kaffeepulver erlaubt die freie Wahl der Kaffeesorte – 

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feinporig-sämige 

Crema krönt jede 

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Individueller geht es kaum: Die neue 

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besticht durch sorgfältig durchdachte 

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Verpackungsabfall und die freie Wahl 

der Kaffeesorte steht die „ONO“ nicht 

zuletzt für mehr Nachhaltigkeit und 

setzt auch damit eine neue Benchmark. 

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FRISCH 

Das Mahlwerk vom Professional 

Aroma Grinder optimiert Aroma und 

Geschmacksentfaltung der Bohnen 

Fotos Hersteller

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Foto Wanda Martin 

— BEAUTY — 

FRENCH KISS. Die H/W-Looks von Dior 

sind eine Hommage an das französische 

„Joie de vivre“. TURN BACK TIME: 

ZEITLOS SCHÖN. Die zweite Chance 

auf eine jugendliche Ausstrahlung. 

SCHLANK? GESUND! Mit dem 

Kleeblattsystem zum Idealgewicht. 

ALTERSLOSE SCHÖNHEIT: Anne 

Hathaway ist das neue Gesicht von 

Shiseidos Anti-Aging-Linie. WIE 

WIRKSAM SIND MASSAGE-TOOLS 

FÜRS GESICHT? Drei Experten geben 

Antwort. flair BEAUTY AKADEMIE. Licht 

an, Falten weg – mit einem neuen Apparat. 


French Kiss 

Rote Lippen und natürliches 

Make-up: Die von Diors Pro Team 

Make-up-Artist Norman Pohl exklusiv 

für flair inszenierten Herbst/ 

Winter-Looks sind eine Hommage 

an die große Jane Birkin und das 

französische „Joie de vivre“ 

FOTOS Wanda Martin 

MAKE-UP Norman Pohl/ 

International Pro Team 

Make-up-Artist Dior 

STYLING Claire Sibille 

REDAKTION Nora Palzenberger 

MODE alles von Dior 


— „Rouge Dior Blush 720 

Icone“ auf den Wangenapfel und 

Wangenknochen auftragen und 

zum Haaransatz hin ausblenden. 

Für mehr Glow und Frische „Dior 

Backstage Glow Face Palette 001“ 

darüber auftragen und einen 

Hauch auf Nasenrücken und 

Lippenherz geben. „Rouge Dior 

Forever Luquid 720 Icone“ auf 

den Lippen vollendet den Look 

.flair.beauty 



.flair.beauty 

—— „Pink ist NICHT nur etwas für 

Barbies. Mit dem HIGHLIGHTER 

gemischt wirkt es subtil und leuchtend 

und liegt total im Trend“ —— 

— Norman Pohl, International Pro Team Make-up-Artist Dior 

— Für einen besonders soften Effekt: „Dior Rouge 

Blush 219“ und „Dior Backstage Glow Face Palette 001“ 

mischen und zusammen auf die hohen Wangenknochen 

auftragen. „Dior Addict Lip Glow 001“ lässt die Lippen 

gepflegt und zartrosa schimmern 


.flair.beauty 

—— „Ton in Ton oder monochrome 

Farben wirken immer ELEGANT und 

ULTRAHARMONISCH. Das matte Beige 

ist perfekt für moderne Nude-Looks“ —— 



— Komplett Ton in Ton: 

„Dior Rouge Blush 100 Nude 

Matte“ wird auf den Augen und 

Wangen weich verblendet. Dazu 

„Dior Rouge 100 Matte“ auf die 

Lippen: et voilà! 


.flair.beauty 

— „Diorshow Palette 10 Couleur Miss Dior Blooming Boudoir“ auf den inneren Augenwinkeln und der Lidfalte 

sorgt für einen modernen, frischen Look. „Dior Addict Lip Maximizer 001“ macht die Lippen voller, weicher 

und glänzender. Dazu „Dior Vernis“ in den Nuancen 648, 999, 100, 513, 720, 847, 323, 663, 558 und 212: eine 

Farbe auf jedem Nagel, um the art of color zu zelebrieren 


—— „CORAIL ist der Geheimtipp 

für jede Frau: Die Farbe 

schenkt jugendliche Frische 

und strahlt auf jeder Haut“ —— 




— Der Klassiker überhaupt: 

„Dior Rouge Dior Forever 

Liquid 999“ für sinnlich 

feminine Lippen. Mit dem 

leuchtenden Pink von „Dior 

Rosy Glow 001“ erfährt der 

legendäre Look eine moderne 

Neuinterpretation.

.flair.beauty 

MODEL Cris Herrmann @ Next Models HAARE Martyn Foss Calder @ Airport Agency CASTING Josephine Little @ Goodwork 

—— „Absolute Weiblichkeit und die 

Lieblingsfarbe von Dior: ROT. Die Farbe 

,999‘ ist ikonisch und wurde von DIOR 

selbst in den 50er-Jahren kreiert“ —— 



.flair.beauty 

———— ———— 

Joie de vivre 

Der French Look zeichnet sich durch 

gedeckte Make-up-Farben aus, bei 

Nägeln und Lippen stehen kräftiges Rot 

und Beerentöne im Fokus 

3 

2 

1 

4 

5 

6 8 

7 

1. „Le Rouge Interdit Cream Velvet“ 

in „Beige Sable“, von GIVENCHY • 

2. „Diorshow Palette“ mit zehn 

Lidschattenfarben, von DIOR • 

3. „Rouge Dior Forever Liquid“- 

Flüssiglippenstift, von DIOR 

4. „Liquid Eyeliner“ in Braun, von 

CHANTECAILLE • 5. „Lip Cheat“- 

Lip Liner in „Iconic Nude“, von 

CHARLOTTE TILBURY • 6. Links: 

Nagellack „Dior Vernis“ im Farbton 

„Mirage“, rechts: Nagellack „Dior 

Vernis“ im Farbton „Grace“, beides 

von DIOR • 7. Lippenstift „Confession 

Ultra Slim High Intensity“, von 

HOURGLASS • 8. Wimperntusche 

„Eye Love You“ in „Clean Black“, von 

WESTMAN ATELIER 

Fotos Hersteller, über www.net-a-porter.com 


EIN PARAMOUNT+ ORIGINAL 

JETZT STREAMEN

.flair.beauty 

TURN 

Fotos pexels.com 

back 

Time: 

Zeitlos 

schön 

ÄLTER WERDEN wir alle, doch 

wie wir damit umgehen, liegt in 

unserer Hand. Mit gezielten Best- 

Aging-Maßnahmen, innovativen 

Produkten und einem gesunden 

Lebensstil kann man sich 

mindestens EIN JAHRZEHNT 

jünger schummeln, behaupten 

Marken und Altersforscher. flair 

hat zwei Expertinnen gefragt, wie 

man eine ZWEITE CHANCE auf 

eine jugendliche Ausstrahlung 

bekommt — TEXT Sylvia Buchacher 

___ N 

och nie wurde dem Alter so 

viel Aufmerksamkeit geschenkt wie 

heute – vor allem in der Schönheitsindustrie. 

Der Ausdruck „Anti Aging“ 

wird jedoch seit einigen Jahren im 

Marketingjargon der Beauty-Marken 

zunehmend vermieden und konsequent 

durch Begriffe wie „Pro Aging“, 

„Well Aging“, „Slow Aging“ oder 

„Healthy Aging“ ersetzt. Älterwerden 

ist also nicht mehr per se negativ besetzt. 

Es stellt sich freilich die Frage, 

wie man altern, sich dabei fühlen und 

aussehen möchte. „Wir können die 

Zeit nicht zurückdrehen. Aber das 

gefühlte Alter kann ich vielleicht durch einen gesunden Lebensstil 

beeinflussen. Schaut man sich die europäische Statistik 

an, haben Frauen ab 65 noch eine Lebenserwartung von 

rund 20 Jahren und Männer noch etwa 17 Jahre. Als ,gesunde 

Jahre‘ gelten aber nur rund 8,5 Jahre. Wer es schafft, durch 

seinen Lebensstil die Zahl der gesunden Jahre zu erhöhen, 

kann das Leben auch im Alter genießen“, erklärt Claudia 

Waidacher, Molekularbiologin bei Pure Encapsulations. 

Sie empfiehlt, gesunde Gewohnheiten so früh wie möglich in 

den Alltag zu integrieren, denn der Alterungsprozess beginnt 

bereits mit 25 Jahren. Ausgewogene Ernährung, viel Bewegung, 

ausreichend Schlaf und bewusste Entspannung sind für 

die Expertin unabdingbar, um langfristig einen gesunden Lebensstil 

zu etablieren. Wem es nicht gelingt, über die tägliche 

Ernährung ausreichend Mikronährstoffe zu sich zu nehmen, 

der kann diese mit Nahrungsergänzungsmitteln substituieren, 

wie z. B. mit den Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA, 

Vitamin D, Coenzym Q10, B-Vitaminen und Magnesium. Die 

Expertin empfiehlt, ab dem 30. Lebensjahr regelmäßig den 

Versorgungsstatus durch eine Mikronährstoffanalyse bestimmen 

zu lassen. Wir verraten Ihnen, was Sie sonst noch tun 

können, um in den „kritischen“ Dekaden des Alterungsprozesses 

der Zeit ein Schnippchen zu schlagen. 


—— Die 30er-Jahre: 

ERSTE ZEICHEN DER 

HAUTALTERUNG 

Wer sich in den ersten 30 Lebensjahren nicht ausreichend 

vor UV-Strahlung, Umweltverschmutzung und Blaulicht 

(von Computer, Tablet oder Smartphone) geschützt hat, 

bekommt jetzt die Rechnung präsentiert. „Da die Haut 

prinzipiell bereits ab Mitte 20 zu altern beginnt, ist sie 

jetzt nicht mehr so elastisch wie früher. Man sieht vielleicht 

schon die ersten Zeichen der Hautalterung, wie 

leichte Pigmentflecken, einzelne Fältchen, vergrößerte 

Poren und dass die Haut generell an Elastizität verliert. 

Vor allem wenn man nicht ausreichend geschlafen oder 

viel Alkohol getrunken hat, sind die ersten Alterungsanzeichen 

deutlich erkennbar“, erklärt die Dermatologin Dr. 

Kerstin Ortlechner aus Wien. Doch was tun, wenn in den 

Dreißigern Spannkraft und Elastizität der Haut automatisch 

nachlassen, die Talgproduktion abnimmt und die 

Haut gleichzeitig immer trockener wird? Neben der bereits 

erwähnten ausgewogenen Ernährung, viel Bewegung 

und einer guten Schlafhygiene können auch bestimmte 

Wirkstoffe die Zeichen der Hautalterung hinauszögern. 

„Da muss man ganz klar zwei Sachen hervorheben: Antioxidantien 

und Lichtschutzfaktor. Das sind die zwei 

wichtigsten Pflegeschritte, mit denen 

man schon Prophylaxe betreiben und 

die Haut relativ gut versorgen kann“, so 

Ortlechner. 

Der Verlangsamung des Zellstoffwechsels 

sowie ersten dunklen Flecken und 

feinen Linien kann gezielt mit Vitamin 

C und Hyaluronsäure (morgens), 

Vitamin A sowie Fruchtsäurepeelings 

(abwechselnd abends) entgegengewirkt 

werden. Neben einer auf den Hauttyp 

abgestimmten Reinigung und Feuch- 

tigkeitspflege ist man mit diesen Wirkstoffen in seinen Dreißigern am besten 

beraten. Doch „strahlende, klare Haut ist eine Sache, die Gesichtsstruktur 

eine andere. Auch die beste Hautpflege kann letztendlich nicht verhindern, 

dass Sie altern und die Struktur Ihrer Haut sich verändert“, schreibt die britische 

Hautpflegeexpertin Caroline Hirons in ihrem kürzlich auf Deutsch erschienenen 

Buch „Skincare: Alles, was wir über Hautpflege wissen müssen“ 

(Rowohlt). Wer hier bereits etwas nachhelfen – oder vorbeugen – möchte, 

sollte sich mit seinem Dermatologen bzw. seiner Dermatologin über die besten 

Optionen neben der Hautpflege austauschen. „Was minimal-invasiv am 

besten zu den Dreißigern passt, ist das medizinische Microneedling, weil dadurch 

die Kollagenproduktion angeregt und wieder vermehrt Hyaluronsäure 

gebildet werden kann. Skin Booster mit Hyaluronsäure versorgen die Haut 

wieder von innen mit Feuchtigkeit und minimale Botulinumtoxin-Injektionen 

sorgen dafür, dass sich einzelne statische Fältchen nicht noch tiefer einprägen 

können“, erläutert Dermatologin Ortlechner. 

DIE BESTEN 

MUST-HAVE- 

PRODUKTE 

30+ 

1 

2 

3 

1. Verlängert die jugendliche Ausstrahlung der Augenpartie: „Future Solution LX Legendary Enmei Eye Cream“, ab 300 Euro, von 

Shiseido | 2. Gesunde Ölquelle: „EPA/DHA essentials“, ab 49,60 Euro, von 

Pure Encapsulations | 3. Wichtiger Alleskönner: 

„Vegan Vitamin D3“, ab 24,95 Euro, von foondiert | 4. Schützt gegen Blaulicht: „Réfl exe Solaire 50+“, ab 29,57 Euro, von 

Avène | 5. Mit veganer Hyaluronsäure: „Regulatpro ® Collagen“, 20 x 20 ml ab 89,90 Euro, von Dr. Niedermaier 

4 

5 


—— Die 40er-Jahre: 

DIE HAUT IM WANDEL 

Ab dem 40. Lebensjahr können auch die hormonellen Veränderungen 

der (Peri-)Menopause das Hautbild nachhaltig 

beeinflussen. Der Östrogenspiegel sinkt und die Kollagenproduktion 

nimmt deutlich ab. „Im Grunde gilt in dieser 

Lebensphase dieselbe Regel wie in den Dreißigern: Morgens 

Antioxidantien und Sonnenschutz, abends etwas Reparierendes 

und Regenerierendes“, so Ortlechner. Man sollte jetzt 

jedoch verstärkt auf korrigierende, tiefenwirksame Inhaltsstoffe 

setzen, um Pigmentflecken oder Fältchen noch besser 

bekämpfen zu können. Zu der Trockenheit und dem Verlust 

an Festigkeit und Spannkraft kommt in diesem Jahrzehnt der 

Abbau von Fettgewebe hinzu. Die Gesichtsproportionen, vor 

allem im Kinn-, Hals- und Wangenbereich, sinken leicht ab. 

Wenn die Haut weniger Fett enthält, nimmt auch die Leistungsfähigkeit 

der Hautbarriere ab und das Wasserbindungsvermögen 

lässt nach. Diese Alterserscheinungen kann man 

nicht „wegpflegen“, aber mit einer guten Beauty-Routine 

lässt sich zumindest die Hautstruktur erhalten. 

Eine gründliche Reinigung, eine reichhaltige Tages- und 

Nachtcreme, die auch auf Hals und Dekolleté aufgetragen 

werden sollte, sowie ein täglicher UV-Schutz sind in dieser 

Lebensphase Pflicht. Zusätzlich empfiehlt sich einmal pro 

Woche ein sanftes Peeling und eine Gesichtsmaske. Antioxidantien 

in Form von Seren oder Supplements sind ebenfalls 

eine wirksame Ergänzung. „Den durch UV-Strahlung entstehenden 

freien Radikalen begegnet man am besten mit Vitamin 

C oder sekundären Pflanzenstoffen aus der Familie der 

Carotinoide. Besonders Beta-Carotin und Astaxanthin gelten 

als natürlicher UV-Schutz von innen“, weiß Molekularbiologin 

Waidacher. Dem schleichenden Volumenverlust kann 

mit allen Kollagenbehandlungen entgegengewirkt werden. 

Besonders bewährt haben sich der Dermalfiller Radiesse und 

das nicht-chirurgische Lifting Ultherapy mit mikrofokussiertem 

Ultraschall. Bei Problemen mit Pigmentierung und 

hormonell bedingten Pickeln gibt es höher konzentrierte Peelings, 

die aber nur von Experten aufgetragen werden sollten. 

—— Die 50er-Jahre plus: 

MEHR IST JETZT MEHR 

.flair.beauty 

Während und nach der Menopause macht sich der Verlust 

von Elastin und Kollagen am stärksten bemerkbar. Die Alterserscheinungen 

treten deutlicher hervor und schreiten 

schneller voran. Zudem benötigen die Hautzellen nun 50 

statt 28 Tage, um sich zu erneuern, während gleichzeitig die 

Regenerationsfähigkeit stark abnimmt. „Pro Lebensdekade 

wird die Haut durchschnittlich um 6,4 % dünner. Vor allem 

ab dem sechsten Lebensjahrzehnt ist die Haut anfälliger für 

Beeinträchtigungen und verliert an Widerstandskraft. Die 

Spannkraft kann das ganze Jahr über mit Vitamin C unterstützt 

werden. Es ist ein wichtiger Co-Faktor bei der Kollagensynthese. 

Zusätzlich können die Strukturbestandteile 

Kollagen und Hyaluronsäure eine wertvolle Unterstützung 

sein“, führt Molekularbiologin Waidacher aus. 

Reifere Haut benötigt eine höhere Konzentration an Wirkstoffen 

und Inhaltsstoffen, die perfekt auf den jeweiligen 

Hauttyp und -zustand abgestimmt sind. „Nach der Menopause 

merkt man oft drastisch, dass der Körper von selbst fast 

kein Kollagen, Hyaluron und Elastin bildet. Die Haut wird 

ganz trocken und dünn. Was die Pflege und die Treatments 

betrifft, ist es allerdings sehr ähnlich wie im Lebensjahrzehnt 

davor. Nur sollte man jetzt – wenn die Haut wirklich besonders 

trocken ist – zu einer reichhaltigeren Pflege greifen“, 

erklärt Dr. Ortlechner. Zur Reinigung eignen sich milchige 

und cremige Texturen oder ein Cleansing Balm. Zur Feuchtigkeitszufuhr 

reicht eine Tagespflege mit Ceramiden, Niacinamiden 

oder Aminosäuren. Abends kann der Zellerneuerungsprozess 

mit einem Retinol-Serum angekurbelt werden. 

Was die minimal-invasiven (oder invasiven) Behandlungen 

anbelangt, so profitiert man jetzt besonders sichtbar und unmittelbar 

von Fillern, Botox, Radiofrequenztherapie, Ultherapy, 

Fadenlifting oder der als „Vampir-Lifting“ bekannten 

PRP-Behandlung. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Stellt 

sich nur die Frage, wie sehr man sein Aussehen tatsächlich 

verändern möchte ... 

40+ 50+ 

3 

5 

1 

4 

5 

Fotos Hersteller, pexels.com 

1 

1. Jungbrunnen zum Cremen: „Le Lift Pro Crème Volume“, ab 150 Euro, von Chanel | 2. Intensivkur 

gegen das Alter: „Doctor Babor Refine Triple Pro-Retinol Renewal Cream“, ab 119 Euro, von Babor | 

3. Frischekick für die Haut: „Liposomal Hyaluronic“, ab 65 Euro, von Supprior Supplements | 

4. Schönheitsschlaf für die Haut: „Stimulation & Rejuvenation“, ab 290 Euro, von Gezeiten, über 

niche-beauty.com | 5. Multitasking-Lichtschutz: „Porescreen SPF 40“, ab 63 Euro, von Dermalogica 

2 

4 

2 

1. Innovative Nachtpfl ege: „Grand Baume Anti-Âge Supremÿa La Nuit“, ab 680 Euro, von Sisley | 

2. Booster für die Zellgesundheit: „spermidineLife Original 365+“, ab 69 Euro, von Longevity Labs+ 

| 3. Saubere Angelegenheit: „Cielo Puro Cleansing Oil Balm“, ab 98 Euro, von Furtuna Skin, über 

niche-beauty.com | 4. Strahlender Teint von innen: „Lipsomales Vitamin C“, ab 59,95 Euro, von 

Altrient | 5. Wirksame Altersvorsorge: „Dior Prestige Le Nectar Premier“, ab 325 Euro, von Dior 

3

.flair.beauty 

Schlank? 

GESUND! 

In seinem Buch „Schlank 

auf Rezept“ präsentiert uns 


keine neue Wunderdiät, 

sondern bringt uns auf 

unterhaltsame Weise auf 

den neuesten Stand der 

Wissenschaft. Im Gespräch 

mit flair erklärt er, wie 

man mit dem sogenannten 

Kleeblattsystem zu seinem 

Idealgewicht findet. 

— TEXT Julia Werner FOTOS Udo Titz 

— Professor Meryn, warum haben Sie ein Buch 

über Übergewicht geschrieben? 

Weil Übergewicht das neue Rauchen ist. Die 

WHO hat festgestellt, dass die Hälfte aller 

Menschen übergewichtig ist und dass etwa 

15 Prozent an Adipositas leiden. Man kann 

wirklich von einem fetten Planeten sprechen. 

Es gibt Berechnungen der International 

Obesity Society, die besagen, dass bis 2050 die 

Hälfte der Bevölkerung – wir reden von vier Milliarden 

Menschen – starkes Übergewicht bis Adipositas haben 

wird. Schon 2035 werden es 1,5 bis zwei Milliarden 

Menschen sein. Es ging mir also nicht darum, zu sagen, 

wenn Sie das und das tun, können Sie in zehn Tagen 20 

Kilo abnehmen, sondern es ging mir darum, ein Sachbuch 

zu schreiben, das den aktuellen Stand der Wissenschaft 

zusammenfasst. Warum können genetisch identische 

Zwillinge ein unterschiedliches Körpergewicht haben, 

welche Rolle spielt die Umwelt und was bringen die neuen 

Medikamente, mit denen wir jetzt gegensteuern können 

wie nie zuvor? Ich wollte einen Bogen spannen. Der zweite 

Grund ist ein persönlicher: Ich war selbst ein dickes Kind 

und kenne den Spott. 

— Tatsächlich ist Dicksein ein gesellschaftliches Stigma. 

Woran liegt das? 

Es gibt Studien, die belegen, dass bei Bewerbungsgesprächen 

sehr selten der übergewichtige Bewerber die Stelle 

bekommt. Weil man der Meinung ist, dass dicke Menschen 

willensschwach sind. Aber die neuesten Forschungsergebnisse 

zeigen, wie unschuldig, wie ausgeliefert Übergewichtige 

sind. Trotzdem gibt es immer noch Ärzte, die zu ihren 

Patienten sagen: Essen Sie die Hälfte, und treiben Sie Sport. 

Die Wahrheit ist viel komplexer. 

— Welche Rolle spielen Schönheitsideale? 

Heute kann man mit App-Filtern und Schönheitsoperationen 

das Unmögliche möglich machen, einen barbiehaften

Idealzustand herstellen, den es gar nicht gibt: die Hüfte 

wegnehmen, das Gesäß vergrößern, siehe Kim Kardashian. 

Schönheitsideale ändern sich, aber sie werden eben 

gemacht, und in den letzten Jahrzehnten war das: dünn. 

Die Body-Positivity-Bewegung hilft auch nicht wirklich 

gegen das Stigma, sie sagt: Wenn ich es in der einen Welt 

nicht schaffen kann, dann schaffe ich mir eine andere. 

Um dann dort sagen zu können: So wie ich bin, bin ich in 

Ordnung. Aber das wird ja nur von dieser Community so 

gesehen. Mir geht es also darum, dass wir ein neues Bild 

von unserem Körper bekommen, dass wir ihn verstehen 

und akzeptieren, wie er funktioniert. Und dass wir nicht 

verurteilen. Die Dicken sind faul, die sind willensschwach, 

die können nicht anständig essen, 

die bewegen sich nicht: Das sind 

falsche Urteile. 

— Wie legen wir die endlich ab? 

Indem wir verstehen, dass Fett 

keine ästhetische, sondern 

eine gesundheitliche Frage 

ist. Wir müssen zwei Dinge 

unterscheiden: das Gewicht auf 

der Waage und den Fettanteil 

im Körper. Die Frage muss 

lauten: An welcher Stelle 

hast du Fett? Ist es im Bauch 

zwischen den Organen oder ist 

es an der Hüfte? Das ist dann 

ein gefühlt ästhetisches Problem, 

aber kein gesundheitliches. 

Frauen mit viszeralem Fett, 

also Bauchfett, haben eine deutlich höhere Rate an 

Brust- und Eierstockkrebs. Der Body-Mass-Index, der 

sich immer noch hält, reicht bei der Bewertung nicht 

aus. Moderne Messverfahren liefern genaue Resultate. 

Manchmal sieht jemand schlank aus, hat aber viel zu viel 

viszerales Fett. Und es gibt den umgekehrten Fall, wo die 

Gesellschaft sagen würde: Der würde es nicht schaden, 

ein paar Kilo abzunehmen. Aber sie hat ein gesünderes 

Verteilungsmuster, das heißt mehr an den Hüften und 

Oberschenkeln. Sie ist weniger krankheitsgefährdet. Man 

muss also aufklären: Welches Fett ist ungesund, welches 

polstert die Haut oder schützt vor Kälte? Evolutionär 

gesehen war Fett etwas Intelligentes. Der Körper legt 

also Depots an, weil die Jäger und Sammler nie wussten, 

wann die nächste Mahlzeit kommt. In unserer Zeit des 

Nahrungsüberflusses wird das zum Problem. 

—— „Wir sollten ein 

NEUES BILD von 

unserem Körper 

bekommen, ihn 

verstehen und 

akzeptieren, wie er 

funktioniert“ —— 

— Siegfried Meryn 

— Wer mit seinen Kilos kämpft, glaubt zu wissen, was zu 

tun ist. Warum ist es trotzdem so schwer, weniger zu essen 

– oder anders zu essen? 

Zum einen sind es gelernte Rituale – Stichwort 

Stressbekämpfung – zum anderen spielen Hormone eine 

große Rolle. Ganz vereinfacht funktioniert es so: Ghrelin 

– ich nenne es das Kühlschrankentleerungshormon, das 

einen nachts um eins in die Küche treibt – wird vom Magen 

produziert und regt den Appetit an. Der Gegenspieler 

Leptin wird dagegen von den Fettzellen produziert. Und 

er sagt dem Gehirn: Du bist satt, gib Ruhe, du hast genug. 

Was aber passiert, wenn ich zunehme, also überschüssiges 

Fett einlagere: Es entsteht eine Resistenz gegen das 

Hormon Leptin. Dann gerät das System aus der Balance. 

— In Ihrem Buch schlagen Sie das Kleeblattsystem vor, 

also vier Faktoren zum gesunden Abnehmen. Gehen wir sie 

durch. Erstens: Ernährung. 

Die hat sich für den Menschen 

dramatisch verschlechtert. Alles, 

was uns die Lebensmittelindustrie 

anbietet, hat eine viel höhere 

Kaloriendichte, aber niedrigere 

Nährstoffdichte als früher. Viel 

zu viel Zucker und Fett, immer 

weniger essenzielle Nährstoffe. 

Hier fehlt mir die Verantwortung 

der Industrie. In Europa sind 

Lebensmittel nicht mit einer 

Kalorien-Fettanteil-Ampel 

gekennzeichnet. Der Konsument 

wird ständig verführt. 

— Sie schreiben, dass die 

mediterrane Diät laut Studien 

immer noch die beste Diät ist. 

Ich verwende das Wort Diät nicht mehr. Egal welche 

Diät, ob Paleo, Atkins oder Intervallfasten, niemand hält 

das zwei Jahre durch. Man kann damit anfangen, aber 

man muss sich darüber im Klaren sein, dass ein gesundes 

Gewicht langfristig nur mit einer Ernährungsumstellung 

zu erreichen ist. Man muss für den Rest seines Lebens 

anders essen. Aber man muss Freude daran haben, denn 

Restriktion führt zu Frustration. Wenn Sie ein- oder zweimal 


— Das zweite Kleeblatt ist die Bewegung. 

Sie ist aus mehreren Gründen wichtig: Erstens wandle ich 

Fett in Muskeln um. Zweitens verbrenne ich zusätzliche 

Kalorien. Drittens kurbele ich meinen Stoffwechsel an. 

Und jetzt wird es interessant. Denn Bewegung wirkt sich 

auch auf die Appetithormone Leptin und Ghrelin aus. 

Das Sättigungshormon wird vermehrt ausgeschüttet. 

Wissenschaftlich erwiesen ist auch, dass Sport das mentale 

Wohlbefinden steigert. Dass die Stimmung besser wird, weil 

das Glückshormon Serotonin ausgeschüttet wird, und dass 

Stress abnimmt, weil Adrenalin und Noradrenalin gesenkt 

werden. Es ist übrigens nie zu spät, damit anzufangen. 

die Woche sündigen, ist das ja 

kein Problem, es geht um den 

Long Run. Vor allem aber gilt: 

Die eine optimale Ernährung 

für alle gibt es ohnehin nicht. 

—— „Wegen DREI 

KILO mehr nach 

Weihnachten muss 

niemand zum Profi 

gehen. Wer aber 

mehr abnehmen 

will, schon“ —— 

— Mitunter nimmt man nicht 

ab, obwohl man auf Dinge wie 

Kalorienzufuhr, Eiweiß- oder 

Kohlenhydratanteil achtet. 

Dafür gibt es verschiedene 

Gründe. Da wäre zum einen 

das, was ich Nahrungsamnesie 

nenne: Leute erzählen 

mir, dass sie in den letzten 

zwölf Monaten acht Kilo zugenommen haben, aber ihre 

Ernährung nicht geändert haben. Wenn Krankheiten und 

hormonelle Gründe ausgeschlossen sind, lasse ich sie in 

einem Ernährungstagebuch alles aufschreiben. Und dann 

schicke ich sie zur Diätologin – und die Leute sind sprachlos. 

Weil ihre Einschätzung nicht stimmt. Wegen drei Kilo mehr 

nach Weihnachten muss niemand zum Profi gehen. Wer 

aber mehr abnehmen will, der sollte schon. 

— Siegfried Meryn 

— Das dritte Kleeblatt ist die Psychologie des Essens. Muss 

jeder, der zu einem gesunden Gewicht will, in die Therapie? 

Natürlich nicht. Aber manchen kann eine Verhaltenstherapie 

helfen, in Form von kognitiver Restrukturierung und 

Rückfallprävention. Denn es gibt emotionales Essen. 

Viele von uns haben genau diese Erfahrung während des 

Corona-Lockdowns gemacht. Deswegen ist es für manche 

Leute wichtig zu wissen: Was sind meine Trigger? Wenn 

ich sie kenne, kann ich besser gegensteuern. Und vor allem: 

Wie falle ich nicht in alte Muster zurück? Wenn jemand in 

einem Jahr 20 Kilo abgenommen hat und ein Jahr später 

wieder 18 Kilo drauf hat, ist das dramatisch. Solche Fälle 

kann die Therapie verhindern – weil wir jetzt die Darm- 

Fett-Hirn-Achse verstehen, also wissen, was im Gehirn 

gesteuert wird, wenn es um das Gewicht geht. Daran 

durfte ich vor sehr vielen Jahren 

bei Nobelpreisträgerin Rosalyn 

Sussman Yalow mitforschen: Warum 

gibt es im Gehirn Rezeptoren für 

Peptidhormone aus dem Darm? Das 

war uns damals ein Rätsel. 

— Das führt uns zu Kleeblatt 

Nummer Vier, also den 

Medikamenten, die dort ansetzen. 

Mittel wie Semaglutid, ursprünglich 

gegen Diabetes eingesetzt, senken den 

Blutzuckerspiegel und verlangsamen 

die Entleerung des Magens, wirken 

also appetithemmend. Deswegen 

sind Ozempic und Wegovy jetzt in 

aller Munde, werden gleichermaßen 

herbeigesehnt wie verteufelt. 

Diese so genannten Inkretin-Präparate sind keine 

Lifestyle-Präparate, sondern wirkungsvolle und wichtige 

Medikamente. Wer sich an zwei Kilo zu viel auf den Hüften 


.flair.beauty 

stört, ist eher ein Fall für den Schönheitschirurgen. Das 

erste dieser Präparate gibt es seit 19 Jahren. Es wurde als 

Medikament gegen Diabetes entwickelt und millionenfach 

eingesetzt. Man verteufelt es im Sinne von: Die wollen nur 

Geld machen. Komischerweise hatte bei Viagra, das zunächst 

auch nicht gegen Impotenz, sondern gegen Bluthochdruck 

eingesetzt wurde, niemand solche Vorbehalte. Wir müssen 

als Gesellschaft endlich begreifen, dass Adipositas eine 

chronische Krankheit des 21. Jahrhunderts ist. Ein Skandal 

sind die überhöhten Preise, das gleiche Medikament kostet 

in Deutschland 140 Euro, in den USA aber 1.000 Dollar, alle 

sollten den gleichen Zugang haben! 

— Was ich so revolutionär finde, ist, dass Ozempic und Co. 

so befreiend auf viele Menschen wirken, die sich ihr Leben 

lang wegen ihres Übergewichts schuldig gefühlt haben. Ist 

das jetzt der Durchbruch beim Abnehmen? 

Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es sieben 

Präparate in Austestung, darunter solche, die verschiedene 

Hormone noch wirkungsvoller kombinieren. Die Therapie 

wird also in Zukunft noch individualisierter. Das heißt: Für 

den einen mit Übergewicht und hohem Herzinfarktrisiko 

gibt es Präparat A, für den anderen mit viel Bauchfett und 

Fettleber Präparat B. 

— Wie sieht die Zukunft des Gewichtsmanagement davon 

abgesehen aus? 

Ich glaube, dass es in den nächsten fünf bis acht Jahren 

eine Revolution geben wird. Weil wir immer noch 

nicht verstanden haben, warum Menschen bestimmte 

Lebensmittel mehr mögen als andere und wie sie darauf 

reagieren und sie verarbeiten. Mit künstlicher Intelligenz 

und Genetik schlagen wir ein neues Kapitel auf, das 

bisher noch niemand lesen konnte. Und auch bei der 

Ernährung wird sich etwas ganz Neues auftun. Nicht nur 

bei Übergewicht, sondern auch bei anderen Krankheiten 

werden auf die Gene abgestimmte Nahrungsmittel und 

Therapien immer mehr in den Blickpunkt rücken. 

—— Schlank 

auf Rezept 

von Siegfried Meryn 

und Bianca-Karla 

Itariu ist Anfang 

September im Verlag 

edition a erschienen 

General 

Idea 

Der Gropius Bau wird 

gefördert von 

Die Ausstellung wird 

gefördert durch 

Mit freundlicher 

Unterstützung von 

General Idea, P is for Poodle, 1983/89 © Royal Bank of Canada Art Collection 

22.9.2023 

14.1.2024

.flair.beauty trend 

— Primer trifft Hautpfl ege: Der „SOS Primer 

Green“ mit Muskatellersalbei korrigiert 

Rötungen und sorgt für einen einheitlichen 

Hautton, von Clarins, ab 35,20 Euro 

— Im „Flawless 

Beauty Primer“ bringen 

Antioxidantien, Vitamin C, 

Hyaluronsäure und Panthenol 

müde, fahle Haut wieder zum 

Strahlen, von Pixi, 

ab 31 Euro, über douglas.at 

— Pfl anzenextrakte 

aus Iris, wildem 

Stiefmütterchen 

und rotem Hibiskus 

sorgen im „Forever 

Glow Veil Primer“ für 

einen leuchtenden, 

gepfl egten Teint, von 

Dior, ab 50 Euro 

— Der „Studio Filter Pore Perfecting Primer“ verbessert die 

Hauttextur mit einem speziellen Porifi n-Komplex, spendet 

Feuchtigkeit und reduziert erste Fältchen, von Lancer, ab 65 Euro 

—Der mit Extrakt und 

Öl der roten Kamelie 

angereicherte „N°1 De 

Chanel Red Camellia Skin 

Enhancer“ kann allein 

oder als Primer verwendet 

werden, von Chanel, 

ab 60 Euro 

PRIME 

Time 

—— Gute Unterlage —— 

Primer gelten nicht mehr nur 

als Geheimwaffe der Visagisten, 

sondern bekommen endlich die 

Aufmerksamkeit, die sie verdienen. 

Neue Formulierungen und 

innovative Texturen versprechen 

ein Make-up auf Profi-Niveau 

— Sonnenschutz oder 

Primer? „Porescreen 

SPF 40“ ist beides. 

Natürliche Pigmente 

optimieren den 

Hautton, während 

Zinkoxid die Haut vor 

UV-Strahlen schützt, 

von Dermalogica, 

ab 63 Euro 

— Der „Anti-Aging 

Primer“ wurde in 

Zusammenarbeit 

mit Make-up-Artistin 

Monika Blunder 

entwickelt und 

mindert feine Linien 

und Fältchen, von 

Dr. Barbara Sturm, 

ab 85 Euro 

— Die silikon- und ölfreie Formel 

des „Hydro Grip Primer“ ist für 

alle Hauttypen und -töne geeignet 

und pfl egt mit Aloe vera, 

Niacinamid und Hanfsamen- 

Extrakt, von Milk, ab 

20 Euro, über nichebeauty.com 


— Der „Pure Canvas Primer 

Illuminating“ ist besonders 

feuchtigkeitsspendend und 

stärkt die Haut mit Olivenund 

Wachsblütenextrakt, von 

Laura Mercier, ab 26 Euro, 

über niche-beauty.com 

— Die schwerelose 

Textur des „Synchro 

Skin Soft Blurring Primer“ 

verwandelt sich beim Auftragen 

in eine sanfte Emulsion und 

hinterlässt ein mattes, makelloses 

Finish, von Shiseido, 45 Euro 


.flair.beauty 

Alterslose 

Schönheit 

FRAU MIT 

POTENZIAL: 

Die Oscar- 

Preisträgerin 

Anne Hathaway 

ist das neue 

Gesicht der Anti- 

Aging-Linie von 

Shiseido 

Fotos Hersteller, Luigi & lango 

— Was bedeutet es für Sie, globale Markenbotschafterin 

einer 150 Jahre alten Beauty-Marke zu sein? 

150 Jahre Geschichte, Forschung und Handwerk sind 

für mich sehr spannend! Ich finde es unglaublich, wie 

lange Shiseido existiert und immer 

noch auf dem neuesten Stand der 

wissenschaftlichen Hautpflegeforschung 

ist. Das ständige Bestreben 

von Shiseido, neue innovative Schönheitslösungen 

zu entdecken und zu 

entwickeln, spiegelt meine Herangehensweise 

an meine eigene Arbeit 

wider und inspiriert mich sehr. 

— Der Slogan der Kampagne lautet 

„Potenzial in jedem Alter“. Was 

verbinden Sie damit? 

Dass man sich niemals 

einschränken sollte, schon 

gar nicht aufgrund des Alters. Alter ist kein 

Hindernis für Selbstverwirklichung und 

— „Vital Perfection“ besteht derzeit 

aus 15 Produkten, etwa der „Uplifting 

and Firming Day Cream“, 50 ml ab 138 

Euro und dem „Intensive WrinkleSpot 

Treatment“, 20 ml ab 112 Euro 

— Man sollte 

sich niemals 

einschränken – 

schon gar nicht 

AUFGRUND 

des Alters — 

— Anne Hathaway repräsentiert die Vielseitigkeit 

von Shiseidos Nr. 1 Anti Aging-Pflege, die es 

ermöglicht, das volle Potenzial der Haut zu entfalten 

persönliche Entwicklung. Ich finde, 

es sollte kein „bestes Alter“ geben, 

das mehr wert ist als andere. Es ist 

wichtig, das eigene Potenzial immer 

wieder auszuloten, solange man das 

Glück hat, am Leben zu sein. 

— Welche „Vital Perfection“-Produkte 

sind Ihre Favoriten? 

Die „Vital Perfection Uplifting and 

Firming Cream“ ist zu einem festen 

Bestandteil meiner Hautpflegeroutine 

geworden. Sie erfrischt und 

strafft meine Haut – und ich liebe 

ihren Duft! 

— Sie haben schon in jungen Jahren mit der Schauspielerei 

begonnen. Wie haben Sie sich im Laufe der Jahre 

weiterentwickelt, und worauf freuen Sie sich in Ihren 

Vierzigern? 

Ich bin gnädiger zu mir selbst geworden, was alles besser 

gemacht hat, auch meine Arbeit. Ich werde weniger 

von Angst als vielmehr vom Staunen angetrieben. Ich 

liebe es, Geschichten zu erzählen, und kann nicht glauben, 

dass ich mein Leben dieser Kunst widmen kann. 


.flair.beauty trend 

— Nachtpfl ege für die 

Lippen ist ein Muss. Der 

Lip Balm „Sleepy Sophie“ 

regeneriert die zarte 

Lippenhaut im Schlaf und 

pfl egt mit Hyaluronsäure 

und Kokosöl, von Queen 

of Green, ab 14,95 Euro 

— Dieser 

luxuriöse 

Hand-, Nagel- und 

Lippenbalsam ist mit 

Centella-Asiatica-Extrakt, 

Squalan und Jojobaöl 

angereichert, um empfi ndliche 

Hautstellen sofort zu beruhigen: 

„Le Baume“ von Dior, ab 56 Euro 

— Nicht nur Allergikerinnen 

werden mit dem besonders 

milden und pfl egenden 

„Sensitive Vegan Lip Balm“ 

ihre Freude haben, von 

Oyess, ab 2,99 Euro 

— Der „Tinted Lip Balm“ verleiht 

einen Hauch von Farbe und 

versiegelt die Feuchtigkeit 

in den Lippen dank einer 

Wirkstoffkombination 

aus Hyaluronsäure, 

Squalan, Olivenöl und 

Kakaobutter, von 

Kjaer Weis, 

ab 37 Euro 

— In der „Lip Crème“ 

steckt eine innovative 

Hautpfl egetechnologie, 

um die Lippenkontur 

zu verjüngen und 

die Haut nachhaltig 

mit Feuchtigkeit zu 

versorgen, von Tata 

Harper, ab 44 Euro, 

über organicluxury.de 

—Der „High Performance 

Lip Filler“ ist aufpolsternd, 

feuchtigkeitsspendend und 

schützt vor freien Radikalen 

mit Inhaltsstoffen wie 

Hyaluronsäure, Biopfl anzenölen 

und Antioxidantien, von 

Macrene Actives, ab 125 Euro, 

über niche-beauty.com 

LIP 

Service 

—— Lippenbekenntnisse 

—— 

Nach den Haaren hat die Skinification 

nun endlich auch die Lippen erreicht. 

Von volumengebenden Formulierungen 

bis hin zu pflegenden Inhaltsstoffen 

wie Hyaluronsäure, Peptiden oder 

Ceramiden – dieser Trend ist einfach 

nur zum Küssen schön 

— Obwohl sich der „Lip Balm“ 

extrem leicht anfühlt, enthält 

seine Formel hochkonzentrierte 

und feuchtigkeitsspendende 

Inhaltsstoffe wie Bienen- und 

Candelillawachs, von 

Hermès, ab 69 Euro 

— Der hochwirksame 

Pfl egestift versorgt die 

zarte Lippenhaut mit 

natürlichen Aminosäuren, 

Vitaminen und 

feuchtigkeitsspendenden 

Fetten: „The Lip Balm“, 

von Augustinus Bader, 

ab 38 Euro 

— Die wasserfreie Formel des neuen 

„Baume Confort Lèvres“ enthält 

reparierende Mangobutter sowie 

Pfl aumenkernöl und umhüllt die Lippen 

mit einem sinnlichen Mandelduft, von 

Sisley, ab 69,50 Euro 

— Für heiße Tage: 

Der „Lip Balm 

Yoghurt SPF20“ mit 

griechischem Joghurt 

und Johanniskrautöl 

pfl egt und kühlt 

trockene Lippen, 

von Korres, 

ab 9,90 Euro 



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.flair.beauty.editor’s insight 

— Wie wirksam sind 

Massage-Tools fürs 

Gesicht? — 

DIE REDAKTION 

Sylvia Buchacher 

ENTSPANNEN — Für mich ist die Gesichtsmassage 

in den letzten Jahren zu einem Entspannungsritual 

geworden, auf das ich mich jeden Tag 

freue. Ich massiere meine Haut fast ausschließlich mit 

den Fingern, verwende ab und zu aber auch Tools wie 

Cuppings, Gua Sha oder Roller. Auf YouTube und Instagram 

findet man viele Anleitungen für kurze – oder 

auch längere – manuelle Massagetechniken. Da ich 

mein Gesicht abends mit einem Öl-Cleanser reinige, 

nutze ich diesen Pflegeschritt gleich für das wohltuende 

Beauty-Treatment. Sowohl die mechanische als 

auch die manuelle „streichende Massage“ sollte nie auf 

trockener Haut erfolgen. Natürlich kann man auch 

als letzten Schritt vor dem Schlafengehen das Gesicht 

auch mit einem Gesichtsöl, Serum oder einer reichhaltigen 

Creme massieren. Dadurch werden die Wirkstoffe 

gleich viel besser in die Haut eingearbeitet und 

man kann die einzelnen Griffe besser ausführen. 

— BEAUTY — 

Gesichtsmassagegeräte erleben in letzter Zeit einen 

Hype und werden immer „smarter“. Während man 

mit altbewährten Hilfsmitteln wie Gua-Sha-Steinen, 

Jade-Rollern oder Schröpfgläsern schon viel Gutes für 

Stoffwechsel, Durchblutung und Elastizität der Haut 

tun kann, versprechen Geräte mit Akupressur-Noppen 

oder Mikrostrom das ultimative Schönheitsritual für 

den Teint – allerdings nur, wenn man regelmäßig rollt 

und massiert. Das sagen Experten zum Beauty-Trend. 

DIE KOSMETIKERIN 

V i v i e n B o n n y a i , C o - G r ü n - 

d e r i n B . W e l l G a r d e n 

BEHANDELN — Massage-Tools 

wie Gua Sha, Cupping und Co. können 

dabei helfen, Verspannungen der Gesichtsmuskulatur 

zu lösen, die Durchblutung 

zu fördern und den Lymphfluss zu 

verbessern. Gleichzeitig können sie die 

Aufnahme von Produkten unterstützen. 

Bei regelmäßiger Anwendung solcher 

Hilfsmittel verbessert sich die Elastizität 

der Haut – ein frisches, gesundes Hautbild 

ist die Folge. Bei uns im Studio kann 

man zusätzlich Cupping und Gua Sha 

zu seiner Behandlung dazubuchen oder 

gleich das beliebte „Glow Bundle“ wählen. Bei dieser 

Behandlung lernt man die richtige Anwendung der Skin 

Tools und kann sich anschließend entweder ein White 

Jade Gua Sha oder ein Face Cupping Set für den Heimgebrauch 

aussuchen. 

DER DERMATOLOGE 

D r . M a r k u s D a w i d 

ENTSTAUEN — Beim vielfältigen 

Angebot an Massagegeräten ist 

zu unterscheiden zwischen rein mechanischen 

Geräten wie Steinrollern und 

solchen mit Funktionen wie Vibration, 

LED und rotierenden Bürsten. Ich bin 

ein großer Fan der Lymphdrainage. 

Nur wenn unsere Lymphe gut zirkuliert, 

können Schadstoffe optimal abtransportiert 

werden. Schwellungen 

treten weniger auf oder klingen schneller 

ab. Dies führt neben einem gesunden 

Glow auch zu strafferen Gesichtszügen 

und vermindert die Bildung von 

Augenfältchen. Die Lymphzirkulation wird durch sanften 

Druck in Schwung gebracht. Ich empfehle dabei, am Hals 

anzufangen und langsam mit sanfter Massage von unten 

nach oben zu arbeiten und die Lymphe seitlich nach unten 

„auszustreichen“. 

Foto Pexels 


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.flair.beauty akademie 

LICHT AN, 

FALTEN WEG! 

Dr. Lukas H. Kohler, mehrfacher Preisträger auf dem 

Gebiet der Ästhetischen Medizin, erklärt, was das neue 

Gerät „Sapphire 3 IonixLight“ so einzigartig macht 

S 

__ ie bieten seit Kurzem Behandlungen mit dem „Sapphire 3 

IonixLight“ an. Was ist das Besondere an diesem neuen Gerät? 

Das Gerät kombiniert sechs verschiedene Technologien. Jede hat 

ihre eigenen Indikationen und Ziele, aber allen gemeinsam ist, 

dass sie nachweislich einen signifikanten Nutzen für unser Hautbild 

haben, insbesondere im Gesichtsbereich. Da wir bei LVATE 

hoch spezialisiert sind und nur Gesichtsbehandlungen anbieten, 

bietet uns das Gerät mit seiner Vielfalt ideale 

Möglichkeiten, auf die individuellen Bedürfnisse 

unserer Gäste einzugehen. 

— Was genau ist die multimodale Gesichtsbehandlung, 

die dieses Gerät ermöglicht? 

Multimodal beschreibt in der Medizin einen 

Therapieansatz, bei dem unterschiedliche 

Behandlungsansätze miteinander kombiniert 

werden, um ein optimales Ergebnis zu 

erzielen. Auf unsere Gesichtsbehandlungen 

übertragen bedeutet das, dass wir verschiedene 

Therapien zu einem individuellen und 

hochwirksamen Facial kombinieren. 

— Können Sie uns die einzelnen Schritte einer 

Behandlung mit „Sapphire 3 IonixLight“ näher erläutern? 

Das Gerät kombiniert sechs Technologien. Im ersten Schritt, 

der Diamant-Mikrodermabrasion, werden abgestorbene Hautschuppen 

entfernt. Dadurch wird die Hautoberfläche glatter 

und frischer. Im zweiten Schritt wird der Abfluss der Lymphflüssigkeit 

angeregt. Schwellungen werden reduziert und die 

Blutzirkulation gefördert. Anschließend kommt ein Hochdruck- 

Sauerstoffspray zum Einsatz. Es versorgt die tiefen Schichten der 

Epidermis mit feuchtem Sauerstoff und regt Regenerationsprozesse 

an. Im vierten Schritt kommt die Myolight-Mikrostrom- 

Technologie zum Einsatz. Diese sorgt für eine sanfte elektrische 

Stimulation, die die Gesichtsmuskulatur auf schonende Weise 

strafft. Es folgt der BioSonic-Ultraschall, mit dessen Hilfte das 

Eindringen der Produkte in die tieferen Hautschichten verbessert 

wird. Im letzten Schritt wird der Haut LED-Licht in 

Kombination mit negativ ionisiertem Sauerstoff zugeführt. Das 

LED-Licht zielt auf Hautprobleme wie Falten, Akne und Hyperpigmentierung 

ab. Der als kühler Nebel auf die Haut treffende 

negativ ionisierte Sauerstoff trägt zur Entgiftung und Revitalisierung 

der Haut bei, indem er freie Radikale bindet. 

—— „Im Rahmen 

von Anti-Aging- 

Behandlungen wird 

das Gerät etwa 

bei Falten und 

Elastizitätsverlust 

eingesetzt. Aber 

auch Akne kann 

damit behandelt 

werden“ —— 

— Für welche Behandlungen wird das Gerät 

bei LVATE eingesetzt? 

Wir haben zwei Facials, die mehr oder weniger 

alle sechs oben beschriebenen Schritte beinhalten. 

Natürlich passen wir die Abfolge und 

Intensität der Behandlung den Bedürfnissen 

unserer Kundinnen und Kunden an. 

— Welche Hautprobleme können damit 

behandelt werden? 

Dank der unterschiedlichen Techniken 

kann man eigentlich so gut 

wie alles adressieren. Im Rahmen 

von Anti-Aging-Behandlungen wird 

das Gerät beispielsweise bei Falten 

und Elastizitätsverlust eingesetzt. 

Aber auch Akne oder ausgeprägte 

Hautunreinheiten mit starker Talgproduktion 

können damit behandelt 

werden. 

— Wann ist mit den ersten sichtbaren 

Ergebnissen zu rechnen? 

Kurzfristig zeigt sich in der Regel ein tolles, 

geglättetes Hautbild sowie ein Glanz als Zeichen 

der Hydratation. Die Haut fühlt sich 

glatt und geschmeidig an. Langfristig sorgt 

die Anregung des Kollagens für einen Elastizitätsschub. 

Dr. Lukas H. Kohler 

ist Facharzt für 

Plastische und 

Ästhetische Chirurgie 

sowie Gründer und 

medizinischer Leiter 

von LVATE Face 

Aesthetics (lvate.de) 

Fotos PR 


Mondial 

Opulence, newly interpreted 

www.siematic.com

Louis Vuitton 

— Wenn Louis Vuitton und Yayoi 

Kusama kooperieren, kann das nur auf der 

Wunschliste einer Kuratorin mit Taschentick 

stehen. Die Taschen der „Infinity Dots“-Serie 

verbinden für mich zwei Welten 

MEIN STIL: 

ZEITLOS 

MIT EINER 

PRISE VON 

STATEMENT- 

STÜCKEN 

flair 

Selfie 

Skrein 

— Der Ring aus der Wiener Schmuckwerkstatt 

Skrein ist eine Spezialanfertigung aus zwei alten 

Schmuckstücken: einem Perlenring meiner Mutter 

und einem Diamantring ihrer besten Freundin – zwei 

Personen, die mein Leben stark beeinflusst haben 

Stella McCartney 

— Die „Elyse“-Platforms von 

Stella McCartney habe ich mir 

für meine erste Ausstellungseröffnung 

im mumok gegönnt. 

Seit 2017 meine stetigen 

Begleiter 

— Es fällt mir schwer, mich auf einen Lieblingsdesigner 

festzulegen, da ich gerne diverse Styles 

kombiniere. Aber an der Neuinterpretation von 

Bottega Veneta durch Matthieu Blazy komme ich 

in fast keiner Saison vorbei 

Sacai 

— Ein Best Buy der letzten 

zwei Monate war die Bomberjacke 

von Sacai. Ein Klassiker 

neu interpretiert. Bequem und 

trotzdem chic 

Marianne Dobner ist Kuratorin 

am Museum moderner Kunst 

Stiftung Ludwig Wien. In flair 

verrät sie ihre persönlichen 

Stil-Geheimnisse 

Alaïa 

— Das gerippte 

Crop Top von Maison 

Alaïa sowie Flared 

Jeans stehen in 

dieser Saison auf 

meiner Shoppingliste 

Bottega Veneta 

— Ein Geburtstagsgeschenk 

meines 

Mannes, mit dem er ins 

Schwarze getroffen hat, 

ist die „Mini Pouch“ 

von Bottega Veneta in 

Caramel 

Fotos catwalkpictures.com, mytheresa.com, Hersteller, Tanja Hofer, privat 

DIE NOVEMBER-AUSGABE ERSCHEINT AM 27. OKTOBER 2023 


Balaao 

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Headquarter: Alexander - Bretz - Straße 2 D-55457 Gensingen bretz.de 

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