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Deutsch - Rohde & Schwarz Singapore

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Fachbeitrag<br />

ten Konzepte aus der Hörfunk- und<br />

Fernsehsendertechnik von <strong>Rohde</strong> &<br />

<strong>Schwarz</strong> gewährleistet, dazu zählen:<br />

• Not-Aus,<br />

• zwangsgeführte Türschalter im Bereich<br />

der Hochspannung und der<br />

Netzeinspeisung (blockieren die<br />

Netzzufuhr),<br />

• verstärkereigener Gefahrenschalter,<br />

• Erdschalter abschließbar, erst im geerdeten<br />

Zustand wird der Schlüssel<br />

zum Öffnen des Hochspannungsbereichs<br />

frei,<br />

• Erdstangen im Hochvoltbereich,<br />

• Blockschleifen durch alle Baugruppen<br />

und Verbindungskabel.<br />

Diese Einrichtungen gewährleisten die<br />

doppelte Sicherheit für Personen. Ein<br />

noch höheres Sicherheitsniveau erreicht<br />

das Personal durch eigenes Handeln<br />

nach den fünf Grundregeln der<br />

Elektrosicherheit; alle dazu nötigen<br />

Hilfsmittel sind vorhanden.<br />

Die Sicherheit für das Klystron wird<br />

ohne Hochspannungs-Crowbar gewährleistet.<br />

Im Fall eines Hochspannungskurzschlusses<br />

im Klystron wird<br />

die freiwerdende Energie auf 10 Joule<br />

im Klystron begrenzt. Erreicht wird dies<br />

durch entsprechende Dimensionierung<br />

des Hochvoltkreises und die Schnellabschaltung<br />

von HF und Hochspannung.<br />

Der Thyristor-Regelsatz wird blockiert,<br />

die Induktivität auf der Netzseite entladen.<br />

Zur schnellen und zuverlässigen<br />

Auslösung dieser Aktion gibt es die<br />

Meßstellen:<br />

• Hochspannung,<br />

• Strom,<br />

• Stromanstieg (Rückzündung),<br />

• Bodybelastung des Klystrons (Fokussierung),<br />

• HF-Lichtbogen im Klystron oder Zirkulator,<br />

• Eingangsleistung des Klystrons (Übersteuerungs-/Sättigungsschutz),<br />

• Hilfsversorgung des Klystrons (Fokussierung).<br />

Die Meßstellen lösen über Lichtwellenleiter<br />

die entsprechenden Sicherheitsaktionen<br />

aus und verriegeln sich gegenseitig,<br />

so daß auch eindeutig die<br />

18 Neues von <strong>Rohde</strong> & <strong>Schwarz</strong> Heft 156 (1997/IV)<br />

Ursache der abgelaufenen Aktion feststeht.<br />

Die SPS der Anlagensteuerung<br />

liest die abgelaufenen Aktionen und<br />

gibt die entsprechende Analyse auf<br />

dem Bediendisplay aus. Sie regelt alle<br />

weiteren Abläufe, bis die erneute Betriebsbereitschaft<br />

erreicht ist. Der Verstärker<br />

verharrt bis zu einem Startbefehl<br />

in dem höchsten hierarchischen Betriebszustand,<br />

der nach Auftreten<br />

des Fehlers noch ohne Gefahr möglich<br />

ist. Gleichwertige Aktionen werden<br />

zum Schutz der gespeisten Cavities<br />

im Speicher- und Beschleunigerring<br />

durchgeführt. Es wird sowohl auf Lichtbögen<br />

als auch auf schlechtes Vakuum<br />

oder auf fehlerhafte Vakuumpumpen<br />

reagiert.<br />

Zusätzlich zu all diesen Hochgeschwindigkeitsaktionen<br />

analysiert die SPS der<br />

Anlagensteuerung alle Eingaben, die<br />

Medienversorgung, die üblichen Betriebsparameter,<br />

die Netzversorgungsund<br />

Verteilungseinrichtungen, das Kommunikationsnetz,<br />

die Funktionsbereitschaft<br />

der Hilfsversorgungen und Baugruppen<br />

sowie eine Fülle von Blockschleifen<br />

durch die Verstärkerkomponenten.<br />

Mit der Arbeitsgeschwindigkeit<br />

der SPS im 100-ms-Bereich führen die<br />

Analyseergebnisse zu schnellen Hinweisen,<br />

Warnungen oder hierarchischen<br />

Zustandsrückschaltungen, so daß<br />

sich der Verstärker immer im sicheren<br />

Zustandsbereich befindet. Bei Versagen<br />

der SPS selbst (Zustandszykluszeit<br />

überschritten) schaltet sich der Verstärker<br />

automatisch spannungsfrei.<br />

Komponenten des Verstärkers<br />

Die Kollektorstromversorgung (30 kV/<br />

6 A) arbeitet nach dem von <strong>Rohde</strong> &<br />

<strong>Schwarz</strong>-Fernsehsendern bekannten<br />

Prinzip der primärseitigen Thyristorregelung<br />

auf einen Hochspannungstrafo<br />

mit Drossel im Netz-Sternpunkt. Die<br />

Siebwirkung erreicht 0,1% der Ausgangsspannung<br />

auf der Grundwelle.<br />

Der Steuer- und Bedienschrank enthält<br />

die Anlagensteuerung, das Bediendisplay,<br />

ein Instrumentenfeld, die potentialfreien<br />

Hilfsversorgungen, das Betriebsdaten-Monitoring,<br />

das Lichtwellenleiter-Kommunikations-Interface,<br />

die<br />

HF-Aufbereitung mit Amplituden- und<br />

Phasenstellung, den HF-Vorverstärker,<br />

die HF-Demodulatoren, die HF-Regelkreise<br />

sowie die Cavity-Resonanz-Abstimmung.<br />

Im Hochvoltschrank sind alle Hilfsversorgungen<br />

und Meßstellen für das Klystron,<br />

die auf Hochspannungspotential<br />

liegen, sowie der Hochvoltkreis untergebracht.<br />

Über Erdschalter kann das<br />

Klystron an allen Anschlüssen hochspannungsfrei<br />

geschaltet werden.<br />

Das Klystron wird auf einem Klystronwagen<br />

montiert und zusammen mit seinem<br />

Kühlwasserversorgungsgestell frei<br />

aufgestellt. Das Gestell enthält auch die<br />

Kühlluftversorgung. Über die üblichen<br />

HF-Meßstellen wird die HF dem Zirkulator<br />

zugeführt.<br />

Horst Wolf<br />

Kurzdaten 75-kW-Hochfrequenzverstärker VD741K1<br />

HF-Ausgangsleistung 75 W...75 kW an 50 Ω (EIA 6 1 /8“/SMS 6 1 /8“)<br />

Einstellbereich des Pegels 13 dB (über Sollwertvorgabe)<br />

Dynamikbereich der Regelung 30 dB<br />

HF-Eingang 0 dBm an 50 Ω (N)<br />

1-dB-Bandbreite 0,5 MHz<br />

VSWR 1,4 (erweitert mit Zirkulator auf ∞)<br />

Leistungsaufnahme 200 kVA<br />

Netzanschluß 3 x 400 V<br />

Steuerung lokal per Terminal oder über Schnittstellen<br />

Schnittstellen CAN-Bus, L2-Bus, TTY, RS-485, RS-232-C u. a.<br />

Näheres Leserdienst Kennziffer 156/06

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