Deutsch - Rohde & Schwarz Singapore
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Panorama<br />
Option Input Interface für TV-Meßsender SFQ<br />
BILD 1 TV-Meßsender SFQ zum Test von Fernsehempfängern.<br />
Foto 42 961/1<br />
Der TV-Meßsender SFQ (BILD 1) für den<br />
Test von analogen und digitalen Fernsehempfängern<br />
und Set-Top-Boxen sowie<br />
von ADR-Empfängern (Astra Digital<br />
Radio) findet sein Einsatzfeld sowohl<br />
in der Entwicklung und Produktion als<br />
auch im Service und im EMV-Labor [1].<br />
Er erzeugt aus einem MPEG2-Eingangssignal<br />
ein entsprechend der DVB-<br />
Spezifikation codiertes und moduliertes<br />
Signal bis zu einer Frequenz von<br />
3300 MHz. Kanalcodierung und Modulation<br />
erfolgen wahlweise für Kabeloder<br />
Satellitenübertragung. Das Eingangssignal,<br />
dessen Datenrate zwischen<br />
2 und 60 Mbit/s liegen darf,<br />
wird dem SFQ über ein Synchronous<br />
Parallel Interface zugeführt. Eingangsdatenrate<br />
und Ausgangssymbolrate<br />
des modulierten Signals sind in diesem<br />
Fall direkt miteinander verknüpft. Der<br />
Umrechnungsfaktor ergibt sich aus der<br />
gewählten Punktierungsrate der Kanalcodierung<br />
und der Anzahl der Bits pro<br />
Symbol entsprechend der gewählten<br />
Modulationsart. Wenn die Ausgangssymbolrate<br />
jedoch unabhängig von<br />
der Eingangsdatenrate gewählt werden<br />
muß, so ist die Option Input Interface<br />
die passende Lösung. Ein Synthesizer<br />
auf der Baugruppe erzeugt die<br />
exakte Symbolrate auch ohne ein<br />
MPEG2-Eingangssignal.<br />
34 Neues von <strong>Rohde</strong> & <strong>Schwarz</strong> Heft 156 (1997/IV)<br />
Ein MPEG2-Transportstrom ist ein kontinuierlicher<br />
Datenstrom, der zum Transport<br />
von Video-, Audio- und Datensignalen<br />
dient. Er besteht aus Datenpaketen<br />
mit konstanter Länge von 188<br />
beziehungsweise 204 Bytes (bei Reed-<br />
Solomon-Codierung). Jedes Paket beginnt<br />
mit einem Header, der sich aus<br />
einem Synchronwort, einer Pakettypnummer<br />
(PID) und diversen Kontrollbits<br />
zusammensetzt. Die restlichen Datenbytes<br />
eines Pakets beinhalten die zu<br />
übertragende Information. Diese Information<br />
kann ein Teil eines Videostroms,<br />
eines Audiostroms oder einer Tabelle<br />
sein, die Informationen über die übertragenen<br />
Programme des Transportstroms<br />
enthält. Die Zuordnung der Pakete<br />
zu einem bestimmten Programm<br />
geschieht über die PID. Um die Datenrate<br />
eines Transportstroms an die vom<br />
Übertragungskanal geforderte Datenrate<br />
anzupassen, kann man Null-Pakete<br />
einfügen, die keine Information tragen<br />
und an ihrer speziellen PID zu<br />
erkennen sind.<br />
Mit der Option Input Interface verfügt<br />
der SFQ über zwei verschiedene Ein-<br />
BILD 2<br />
Menübild<br />
für Input<br />
Interface.<br />
gangsschnittstellen: ein Asynchronous<br />
Serial Interface (ASI) und ein Synchronous<br />
Parallel Interface (SPI). Beide<br />
Schnittstellen entsprechen der DVB-Spezifikation<br />
und decken die überwiegende<br />
Anzahl der Anwendungen<br />
ab. Das Input Interface behandelt beide<br />
Schnittstellen gleichwertig, indem es intern<br />
die seriellen Daten des ASI in eine<br />
parallele Form entsprechend dem SPI<br />
bringt. In einem ersten Verarbeitungsschritt<br />
werden Eingangsdatenrate und<br />
Paketlänge des Transportstroms gemessen<br />
und zur Information und Kontrolle<br />
am Display angezeigt (BILD 2).<br />
Im nächsten Schritt wird aus dem Eingangsdatenstrom<br />
ein geräteinterner<br />
Ausgangsdatenstrom erzeugt, dessen<br />
Datenrate wiederum fest mit der Ausgangssymbolrate<br />
des SFQ verknüpft ist.<br />
Für diese Datenratenwandlung werden<br />
eventuell vorhandene Null-Pakete<br />
aus dem Datenstrom entfernt. Die so<br />
erhaltene Datenrate stellt die minimale<br />
Ausgangsdatenrate der Baugruppe<br />
dar. Durch Hinzufügen von Null-Paketen<br />
wird die gewünschte Ausgangsdatenrate<br />
erzeugt. Wahlweise können<br />
die hinzugefügten Null-Pakete eine<br />
Pseudo Random Binary Sequence<br />
(PRBS) enthalten, mit der eine Bitfehlermessung<br />
möglich ist. Selbstverständlich<br />
läßt sich die Datenratenwandlung auch<br />
abschalten. In diesem Fall ist nur das<br />
SPI verfügbar, und der SFQ arbeitet<br />
wie ein Gerät ohne Input Interface<br />
(Betriebsart TS Parallel).<br />
Wenn ein Transportstrom, wie beschrieben,<br />
durch das Entfernen und Hinzufügen<br />
von Null-Paketen verändert wird,<br />
so ändert sich die relative Lage der<br />
MPEG2-Datenpakete zueinander, da