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Bauwirtschaft

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EINE UNABHÄNGIGE KAMPAGNE VON MEDIAPLANET<br />

Lesen Sie mehr auf www.zukunftstechnologien.info<br />

Die Zukunft der <strong>Bauwirtschaft</strong><br />

Eine Branche im Wandel<br />

Nachhaltige Transformationen<br />

im Infrastruktur- und<br />

Mobilitätssektor<br />

Seite 03<br />

Einsatz für Sicherheit und<br />

Hilfe in Notlagen<br />

Engagement im Technischen Hilfswerk<br />

Seite 06 – 07<br />

studio lh


2 facebook.com/MediaplanetStories<br />

@Mediaplanet_germany<br />

Please recycle<br />

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VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT<br />

IN DIESER AUSGABE SEPTEMBER 2023<br />

Hasibe Camli<br />

Die Zukunft der<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong> liegt<br />

in nachhaltigen<br />

Innovationen<br />

und digitaler<br />

Transformation.<br />

IN DIESER AUSGABE<br />

10<br />

Unser Beitrag als Bauunternehmen<br />

Störungsfreie und umweltfreundliche<br />

Bauprojekte für mehr Nachhaltigkeit<br />

Business Development Manager: Hasibe Camli,<br />

Geschäftsführung: Richard Båge (CEO), Henriette<br />

Schröder (Managing Director), Philipp Colaço (Director<br />

Business Development), Alexandra Lassas (Content<br />

and Production Manager), Lea Hartmann (Layout and<br />

Design), Cover: Lea Hartmann artstudiolh<br />

Mediaplanet-Kontakt: de.redaktion@mediaplanet.com<br />

Alle Artikel, die mit “In Zusammenarbeit mit“<br />

gekennzeichnet sind, sind keine neutrale Redaktion der<br />

Mediaplanet Verlag Deutschland GmbH. Aus Gründen<br />

der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige<br />

Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich &<br />

divers (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen<br />

gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.<br />

Text Dr. Christine<br />

Lemaitre<br />

Einen positiven Beitrag für<br />

Menschen und Umwelt leisten<br />

Der Klimawandel, Biodiversitätsverlust und<br />

zu hoher Ressourcenverbrauch sind schwerwiegende<br />

und inzwischen deutlich spürbare<br />

Folgen, die in großem Maße der<br />

Baubranche zuzuschreiben sind. Dass es höchste<br />

Zeit ist, diesen Tatsachen ins Gesicht zu sehen, ist<br />

mittlerweile in Politik und Wirtschaft angekommen.<br />

Denn beim Bauen werden große Mengen an CO 2<br />

ausgestoßen, Ressourcen benötigt und Ökosysteme<br />

angetastet. Endlich ist die Baubranche inmitten der<br />

schon so lange nötigen Transformation. In Europa<br />

wurde vor wenigen Jahren der EU Green Deal ausgerufen,<br />

wonach der Kontinent bis 2050 spätestens<br />

klimaneutral sein soll. Der Immobilienbranche wird<br />

zur Umsetzung dieses Ziels eine zentrale Rolle zugeschrieben.<br />

In Deutschland setzt die Politik auf<br />

Fördermittel. Nachhaltigkeit wird nicht mehr nur<br />

gefordert, sondern muss anhand konkreter Kriterien<br />

nachgewiesen werden.<br />

Endlich bekommt das nachhaltige Bauen, wie die<br />

DGNB es schon seit ihrer Gründung im Jahr 2007<br />

konkretisiert hat, Aufwind. Das Zertifizierungssystem<br />

des Non-Profit-Vereins dient als Instrument, um<br />

die geforderte Transparenz aufzuzeigen und Nachhaltigkeit<br />

plan- und messbar zu machen. Nachhaltig<br />

zu bauen, heißt, die genannten Herausforderungen<br />

in allen Planungsentscheidungen mit zu berücksichtigen.<br />

Mehr noch hat diese Art zu bauen den<br />

Anspruch, einen positiven Beitrag für Menschen<br />

und Umwelt zu leisten. Lösungswege liegen im Suffizienz-Prinzip,<br />

das nach dem richtigen Maßhalten<br />

mit Ressourcen fragt, und im klimapositiven und<br />

zirkulären Bauen.<br />

Transformation ist nicht bequem oder einfach. Sie<br />

erfordert ein Umdenken, das bis in alle Bereiche<br />

der Baubranche dringt. Eine zentrale Rolle spielt<br />

hier die Digitalisierung. Nie sollte sie zum Selbstzweck<br />

eingesetzt werden. Aber ohne sie werden wir<br />

die Klimaschutzziele nicht erreichen. Sie hilft durch<br />

digitale Gebäudemodelle, Datenerfassung und Monitoring,<br />

Bestandsbauten im großen Stil in einen klimaneutralen<br />

Betrieb zu bringen. Genauso sorgt sie auch<br />

auf Baustellen durch intelligente Technik für Effizienz,<br />

die bei dem viel zu schnell voranschreitenden<br />

Klimawandel dringend benötigt wird. Dabei geht es<br />

nicht darum, dass die analoge durch eine digitale<br />

Baustelle abgelöst wird. Vielmehr ist wie auch in<br />

anderen Industriezweigen ein klar definiertes Zusammenspiel<br />

zwischen Menschen und Maschinen<br />

gefragt.<br />

Für die Herkulesaufgabe Klimaschutz und Nachhaltigkeit<br />

brauchen wir zweierlei: Wir sollten einerseits<br />

offen sein für alles, was Teil einer<br />

beschleunigten Transformation<br />

sein kann. Gleichzeitig<br />

sollten wir unseren<br />

gesunden Menschenverstand<br />

behalten<br />

und alles Neue<br />

stets auf seine<br />

Sinnhaftigkeit für die<br />

großen Ziele prüfen.<br />

Wir müssen Nachhaltigkeit<br />

plan- und messbar machen.<br />

Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand<br />

Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e. V.<br />

Weitere Informationen: www.dgnb.de<br />

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit VinylPlus® entstanden.<br />

Nachhaltigkeit im Fokus<br />

Unabhängig zertifizierte Bauprodukte aus PVC bieten eine zuverlässige Entscheidungshilfe<br />

zur Förderung des nachhaltigen Bauens.<br />

Text Thomas Hülsmann<br />

Die europäische PVC-Branche hat sich schon<br />

früh und intensiv mit den Herausforderungen<br />

der nachhaltigen Entwicklung entlang<br />

ihrer gesamten Wertschöpfungskette<br />

auseinandergesetzt und bereits Ende der 1990er Jahre<br />

damit begonnen, sich selbst ehrgeizige Ziele zu stecken.<br />

Den langfristigen Rahmen hierfür bildet die freiwillige<br />

Selbstverpflichtung VinylPlus®. Seit 2000 werden in<br />

10-Jahres-Programmen konkrete Ziele und Maßnahmen<br />

definiert und die Umsetzung jährlich von unabhängiger<br />

Seite verifiziert.<br />

Dabei wurden seit 2000 beispielsweise insgesamt<br />

8,1 Millionen Tonnen PVC recycelt und zu neuen Produkten<br />

verarbeitet, wodurch über 16 Millionen Tonnen<br />

CO2-Emissionen eingespart werden konnten. Weitere<br />

Erfolge waren in den vergangenen Jahren u.a. deutliche<br />

Energieeinsparungen bei Produktion und Verarbeitung,<br />

wobei zunehmend erneuerbare Energien eingesetzt<br />

wurden.<br />

Zum Einsatz kommt der Werkstoff mit über 70 Prozent<br />

hauptsächlich in qualitätsgesicherten Bauprodukten,<br />

wie Fenster, beschichtete Gewebe, Rohre oder Bodenbeläge.<br />

Allen Anwendungen gemein ist ihre Langlebigkeit,<br />

Robustheit, Strapazierfähigkeit, Pflegeleichtigkeit<br />

und häufig die einfache Möglichkeit zur Reparatur,<br />

womit auch in der Nutzungsphase auf das Konto<br />

einer nachhaltigen Entwicklung eingezahlt wird.<br />

Zertifikat für besonders nachhaltige Bauprodukte<br />

Im Rahmen der grünen Beschaffung gewinnen Zertifizierungen<br />

zunehmend an Bedeutung. Seit 2018 bietet<br />

daher das VinylPlus® Product Label für außergewöhnlich<br />

leistungsfähige und nachhaltige Bauprodukte eine<br />

zuverlässige Entscheidungshilfe für Architekten, Planer<br />

und Bauherren. Das Label wurde gemeinsam mit dem<br />

Building Research Establishment (BRE) und The Natural<br />

Step entwickelt. Erhalten können es nur Unternehmen,<br />

die eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie verfolgen<br />

und im Zertifizierungsprozess strenge<br />

Kriterien erfüllen.<br />

Unabhängige Prüfung<br />

Genau wie bei der Umsetzung der Selbstverpflichtung<br />

insgesamt, legt die Branche auch hier größten Wert auf<br />

unabhängige Prüfung und Zertifizierung. Ein Vorgehen,<br />

das sich immer mehr auszahlt. So wurde das Label im<br />

Rahmen von BREEAM®, dem weltweit bekanntesten<br />

Standard für Grünes Bauen, als erstes Zertifizierungssystem<br />

für verantwortungsvolle Beschaffung in der<br />

Herstellung von Bauprodukten aus Kunststoff anerkannt.<br />

Europaweit wird es zudem zunehmend in<br />

Bewertungskriterien für die öffentliche grüne Beschaffung<br />

einbezogen. Alle aktuell zertifizierten<br />

Bauprodukte und Produktgruppen sind unter<br />

https://productlabel.vinylplus.eu einsehbar.<br />

Seit 2000<br />

wurden insgesamt<br />

8,1 Millionen<br />

Tonnen PVC<br />

recycelt und zu<br />

neuen Produkten<br />

verarbeitet.<br />

Thomas Hülsmann<br />

Geschäftsführer VinylPlus Deutschland e. V.<br />

Weitere Informationen: www.vinylplus.de<br />

Das VinylPlus Product-Label für besonders<br />

nachhaltige Bauprodukte aus PVC.<br />

productlabel.vinylplus.eu


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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Autobahn GmbH des Bundes entstanden.<br />

FOTOS: DIE AUTOBAHN GMBH DES BUNDES<br />

A 7, Kasseler Berge<br />

Das große<br />

Ganze im Blick<br />

– nachhaltiges Bauen bei der Autobahn GmbH<br />

Der Infrastruktur- und Mobilitätssektor ist im Wandel: Neue Antriebstechnologien, autonomes Fahren<br />

und der Klimaschutz bedeuten neue Anforderungen an die Straßeninfrastruktur.<br />

Die Autobahn GmbH des Bundes arbeitet mit Hochdruck daran,<br />

das Autobahnnetz fit für die Mobilität der Zukunft zu machen<br />

und dabei soziale und wirtschaftliche Ansprüche mit<br />

Umwelt- und Klimaschutz in Einklang zu<br />

bringen. Nachhaltigkeit ist daher ein<br />

maßgeblicher Bestandteil der<br />

Unternehmensziele.<br />

Fahrbahnen und Brücken recyceln<br />

Ist das Ende der Nutzungsdauer einer Fahrbahn oder<br />

eines Brückenbauwerks erreicht, wird mit dem Ersatzneubau<br />

auch die Wiederverwertung der Bestandsbauwerke<br />

geplant. Ebenso werden bei einem Neu- oder<br />

Ersatzneubau die Wiederverwertung aller Materialien<br />

und eine komplette Lebenszyklusbetrachtung in die<br />

Planungen einbezogen. Ziel der Autobahn GmbH ist es,<br />

den Anteil an kreislaufwirtschaftsfähigen Materialien<br />

und Bauweisen zu erhöhen und damit möglichst viele<br />

Ausbaustoffe nach dem Ende ihres Lebenszyklus wieder<br />

in den Stoffkreislauf zu überführen. So werden Abfälle<br />

vermieden und Rohstoffressourcen geschont.<br />

Schon heute ist beim Straßenbau die Wiederverwendung<br />

von Ausbaustoffen gelebte Praxis. Durch die seit<br />

August 2023 bundesweit rechtsverbindlich gültige Ersatzbaustoffverordnung<br />

soll der Einsatz von Sekundärrohstoffen<br />

– Recyclingrohstoffe, die aus aufbereitetem<br />

Material gewonnen werden – weiter gefördert werden.<br />

Die Autobahn GmbH treibt dazu Pilotprojekte in den<br />

Niederlassungen voran, die sich mit der Vermeidung,<br />

der Wiederverwendung und dem Recycling von Rohstoffen<br />

befassen. So wurden Betonfahrbahnen aufgebrochen<br />

und als ungebundene Tragschichten bzw. Verfestigungen<br />

wieder eingebaut. Alte ungebundene oder<br />

hydraulisch gebundene Tragschichten konnten bei<br />

Fahrbahnsanierungen im Baumischverfahren wiederverwertet<br />

werden. Dabei wurden vorhandene Tragschichten<br />

des Straßenoberbaus nicht zurückgebaut<br />

und entsorgt, sondern mit hydraulischen Bindemitteln<br />

verfestigt. Geprüft wurde auch, wie eine maximale<br />

Wiederverwendung von aus Ausbauasphalt gewonnenem<br />

Asphaltgranulat erfolgen kann. Zur Verringerung<br />

des Material- und Energieverbrauches sowie der Emissionen<br />

durch Transporte hat die Autobahn GmbH bereits<br />

ein Stoffstrommanagement eingeführt, das auf<br />

allen neuen Baustellen eingesetzt wird. Ziel ist es, die<br />

Materialströme sowie die umweltgerechte Verwendung<br />

oder Verwertung der Ausbaustoffe zu optimieren.<br />

Text Die Autobahn GmbH des Bundes<br />

Als einer der größten öffentlichen Auftraggeber<br />

Deutschlands und Europas nimmt die Autobahn<br />

GmbH ihre gesellschaftliche Verantwortung<br />

und Vorbildfunktion ernst. Um möglichst<br />

früh klimaneutral zu sein, setzt die Autobahn GmbH auf<br />

CO2-neutrale Baustellen, klimaneutralen Strom, den<br />

Ausbau von Photovoltaikanlagen für die Versorgung der<br />

autobahneigenen Gebäude und PWC-Anlagen, energieeffiziente<br />

Tunnel und alternative Antriebe bei der eigenen<br />

Fahrzeugflotte. Auch das Kerngeschäft – Planen, Bauen<br />

und Betreiben der Bundesautobahnen – wird nachhaltiger.<br />

Im Jahr 2022 wurde begonnen, eine Nachhaltigkeitsstrategie<br />

inklusive Nachhaltigkeitszielen für das<br />

gesamte Unternehmen zu erarbeiten. Die Zielsetzungen<br />

orientieren sich an den 2015 verabschiedeten Sustainable<br />

Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen<br />

und werden kontinuierlich weiterentwickelt. Insbesondere<br />

die Kreislaufwirtschaft und die Klimaneutralität<br />

stehen dabei im Fokus.<br />

Nachhaltiges Bauen beginnt bei der Planung. Sie muss<br />

die langfristig entstehenden Kosten sowie Emissionen<br />

berücksichtigen. Dies gilt in einem besonderen Maße für<br />

den Autobahnbau: Baustoffe mit hoher Qualität weiterzuverwenden,<br />

kurze Transportwege zu nutzen und einen<br />

hohen Anteil von Recyclingmaterialien beim Bau zu verwerten,<br />

um eine lange Nutzungsdauer der Fahrbahnen<br />

und Bauwerke zu ermöglichen, ist am Ende nachhaltig.<br />

Insbesondere die Wahl der Materialien ist entscheidend,<br />

wie dieses Beispiel zeigt:<br />

Jävenitzer Moor,<br />

Ausgleichsmaßnahme<br />

für die A 14 Nordverlängerung<br />

Bei einem hohen Verkehrsaufkommen mit vielen Lkw ist<br />

eine Betonfahrbahn in der Regel die beste Wahl. Ob eine<br />

Fahrbahn aus Beton oder aus Asphalt gebaut wird, ist<br />

beim nachhaltigen Bauen von vielen Faktoren abhängig:<br />

Neben der für die Haltbarkeit entscheidenden prognostizierten<br />

Verkehrsbelastung sind der Bauuntergrund, der<br />

Kostenrahmen, die regionale Verfügbarkeit, das vorhandene<br />

Zeitfenster und die Maßgaben des Lärmschutzes<br />

maßgeblich.<br />

Um hochbelastete Strecken noch haltbarer zu machen,<br />

testet die Autobahn GmbH aktuell die bewehrte horizontale<br />

Hybridbauweise: Hier kommt Beton für die<br />

stark belastete rechte Spur zum Einsatz, wohingegen<br />

Asphalt auf der linken Spur verarbeitet wird. Zudem<br />

soll eine Stahlbewehrung im Beton die Nutzungsdauer<br />

auf bis zu 50 Jahre verlängern. Beim autobahneigenen<br />

Prüfcenter für Baustoffe und Baugrund wird untersucht,<br />

welche Zusatzstoffe geeignet sind, einen Teil des Zementklinkers<br />

im Beton zu ersetzen. Denn Beton ist zwar ein<br />

sehr belastbarer und insbesondere bei Standardbrücken<br />

wirtschaftlicher Baustoff, doch seine Herstellung verursacht<br />

bei der Zementproduktion erhebliche Mengen<br />

klimaschädlicher Gase.<br />

Mit dem zunehmenden Straßenverkehr kommt auch<br />

dem Lärmschutz eine immer größere Bedeutung zu.<br />

Insbesondere bei Neu-, sowie Aus- und Umbauvorhaben<br />

werden daher umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen<br />

umgesetzt: Die Trassierung erfolgt nach Maßgaben<br />

des Lärm- und des Umweltschutzes, Lärmschutzwände<br />

und -wälle werden errichtet und lärmmindernder offenporiger<br />

Asphalt mit einer generell kürzeren Nutzungsdauer<br />

wird eingebaut. Der Schutz von Mensch und Umwelt<br />

steht hier klar über dem Nachhaltigkeitsaspekt<br />

einer langen Nutzungsdauer.<br />

Zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele prüft die Autobahn<br />

GmbH aktuell, wie die Kreislaufwirtschaft bereits<br />

in die Vergabeverfahren einbezogen werden kann<br />

und ist dazu mit der <strong>Bauwirtschaft</strong> auch beim von der<br />

Autobahn GmbH initiierten „Runden Tisch Baumanagement“<br />

im Gespräch.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.autobahn.de<br />

Fahrbahnerneuerung,<br />

A 4 Elbauftstieg


4<br />

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Fachkräftebedarf in der<br />

Baubranche: Was jetzt zu tun ist<br />

FOTOS: UNSPLASH<br />

Hohe Bauzinsen, anhaltende Inflation, sinkende Förderbudgets und<br />

verschärfte energetische Anforderungen lähmen aktuell den Wohnungsbau<br />

in Deutschland. Noch zehren die Unternehmerinnen und Unternehmer von<br />

den Auftragsbeständen der Vorjahre. Aber der Druck wächst, den<br />

Beschäftigungsstand zu halten. Dabei gäbe es wahrlich genug<br />

Bauaufgaben – allein, die Aufträge bleiben aus.<br />

Text<br />

Felix Pakleppa,<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

Zentralverband<br />

Deutsches Baugewerbe<br />

Erstmals seit sieben<br />

Jahren ist die Zahl<br />

der Ausbildungsverhältnisse<br />

im<br />

Baugewerbe wieder<br />

zurückgegangen.<br />

Branche und Politik sind beide gefragt<br />

Ein positives Signal der Politik an Bauwillige und<br />

Branche ist jetzt so wichtig wie lange nicht mehr:<br />

Beispielsweise eine höhere Darlehensgewährung und<br />

Zinsstütze durch die KfW-Bank, ein reduzierter Mehrwertsteuersatz<br />

oder Grunderwerbssteuer. Aber auch<br />

die energetisch ambitionierten Anforderungen und<br />

die entsprechende Förderung müssen in einem ausgewogenen<br />

Verhältnis stehen, sonst fehlen uns morgen<br />

die Fachkräfte für die anstehenden Bauaufgaben.<br />

Bei allen anderen ZuwanderungsmöglichkeiTen sind die<br />

formellen Hürden immer noch zu hoch. Natürlich ist die<br />

Branche auch selbst gefragt und macht ihre Hausaufgaben,<br />

um attraktiver zu werden. So ist sie eine der<br />

wenigen Branchen in Deutschland, die all ihren Beschäftigten<br />

eine zusätzliche, obligatorische und arbeitgeberfinanzierte<br />

Altersvorsorge neben der Rente anbietet.<br />

Die Zahl der Arbeitsunfälle geht zurück und die große<br />

Mehrheit der Bauarbeiter muss längst nicht mehr gesundheitsbedingt<br />

in Frührente gehen.<br />

Man darf nicht vergessen: Das Bauhauptgewerbe<br />

hat seine Personalzahlen seit<br />

2009 um rund 25 % aufgestockt und stellte<br />

in den vergangenen zwölf Jahren rund<br />

200.000 Beschäftigte neu ein. Und das in einer Zeit,<br />

in der immer mehr Fachkräfte in Rente gehen.<br />

Auch die Zahl der Auszubildenden ist in den letzten<br />

Jahren um 25 % gestiegen. Die schlechte Konjunktur<br />

schlägt sich aber nun auch auf die Ausbildungszahlen<br />

nieder. Erstmals seit sieben Jahren ist Anfang 2023 die<br />

Zahl der Ausbildungsverhältnisse im Baugewerbe<br />

wieder zurückgegangen (minus 2,1 %). Dabei sind<br />

einige Ausbildungsberufe des Bauhauptgewerbes in<br />

den Top Ten der bestbezahlten Ausbildungen. In der<br />

aktuell schwierigen Situation heißt es jetzt gegensteuern.<br />

Sonst geraten früher oder später die Leistungsfähigkeit<br />

der Branche und damit auch wichtige<br />

gesellschaftspolitische Megaaufgaben in Gefahr,<br />

wie Schaffung von Wohnraum und Infrastruktur<br />

oder die energetische Sanierung.<br />

Immerhin gehen die Neuregelungen zur Fachkräfteeinwanderung<br />

in die richtige Richtung, auch wenn<br />

sie noch immer zu kurz greifen. Der Praxischeck<br />

wird bald zeigen, dass nachgesteuert werden muss.<br />

Bestanden hat diesen Check schon die Westbalkan-<br />

Regelung, die von der Ampelkoalition entfristet<br />

wurde.<br />

Der Branche gelingt es, auch weibliche Fachkräfte<br />

zu gewinnen, wobei dies im Bereich der klassischen<br />

Baustellentätigkeit immer noch nicht im gewünschten<br />

Umfang realisiert werden kann. Offenbar ist die Baubranche<br />

mit ihren guten Einkommens- und Karrieremöglichkeiten<br />

für viele Frauen immer noch nicht<br />

attraktiv genug. Da geht noch mehr.


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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der LiWooD Management AG entstanden.<br />

turn2green -<br />

LiWooD baut die Zukunft modular<br />

Deutschland stellt sich der Frage, wie der Wohnungsmarkt<br />

vorangetrieben und die Wohnungsknappheit<br />

effektiv bekämpft werden kann.<br />

FOTO: SASCHA KLETZSCH<br />

Text Julia Friedrich<br />

Bauen muss klimaschonender, nachhaltiger und<br />

schneller werden und dabei bezahlbar bleiben.<br />

Der modulare Holzbau bietet die Lösungen für<br />

diese Aufgabenstellungen. Zukunftweisende<br />

Projekte, wie die Aufstockungsmaßnahmen in der<br />

Fritz-Kissel-Siedlung und der Platensiedlung in<br />

Frankfurt am Main sowie eine großangelegte Nachverdichtungsmaßnahme<br />

im Quartier Fürstenried<br />

West in München zeigen, wie mit moderner, serieller<br />

Bauweise „graue“ Gebäude zu „grünen“ Quartieren<br />

entwickelt werden können.<br />

„Wir schaffen bezahlbare, attraktive und nachhaltige<br />

Wohnfläche, wo Bauland knapp und Wohnraum teuer<br />

ist, aber dringend benötigt wird“, sagt Christian Czerny,<br />

Vorstand des Generalunternehmers LiWooD aus<br />

München. „Bereits jetzt wohnt jeder zweite Deutsche<br />

in der Stadt. Diese Städte können durch den Holzbau<br />

zu großen Kohlenstoffspeichern werden und ihren<br />

Flächenverbrauch durch Nachverdichtung deutlich<br />

reduzieren. Nur durch eine gezielte Aufstockung kann<br />

das von der Regierung bis 2030 gesetzte Ziel des maximalen<br />

Flächenverbrauchs von 30 ha pro Tag erreicht<br />

werden. Aktuell liegt die Zahl der täglich versiegelten<br />

Fläche in Deutschland laut statistischem Bundesamt<br />

immer noch mit 55 (!) ha deutlich über dem Zielwert.<br />

Dieser soll sich bis 2050 sogar auf Null verringern. Nur<br />

mit einem verantwortungsvollen Umgang mit unseren<br />

Flächenressourcen ist das möglich. Holzbau in Kombination<br />

mit einem nachhaltigen Energiekonzept ist<br />

darüber hinaus ein großer Schritt zur Erreichung des<br />

2-Grad Ziels, das im Pariser-Übereinkommen festgesetzt<br />

wurde. Die Bauindustrie steht vor einem fundamentalen<br />

Wandel, denn sie zählt mit einem Anteil von über 35 %<br />

zu den größten CO2-Emittenten überhaupt. Daher sind<br />

die Einsparungspotentiale von CO2 in der Baubranche<br />

zum Status Quo enorm. Holz als Baustoff bindet nicht<br />

nur Kohlenstoff, ein Gebäude aus Holz kann zu über 75<br />

% in den Kreislauf zurückgeführt werden. Die verbauten<br />

Materialien lassen sich im Gegensatz zu denen eines<br />

konventionellen Bauwerks – hier liegt der Anteil an<br />

wiederverwendbaren Baumaterialien unter 5 % - ganz<br />

überwiegend sortenrein trennen und erneut stofflich<br />

nutzen. Noch dazu hat ein Holzgebäude positive Effekte<br />

auf die Nutzer, es schafft ein besonders angenehmes<br />

Raumklima, das sich positiv auf die Konzentrationsfähigkeit<br />

und das allgemeine Wohlbefinden auswirkt.<br />

Menschen, die sich in Räumlichkeiten aus Holz aufhalten<br />

haben ein reduziertes Stresslevel und einen verlangsamten<br />

Herzschlag.“ Auch die Baukostensenkungskommission<br />

empfiehlt in ihrem 10-Punkte-Programm<br />

die Nachverdichtung von bestehenden Wohnsiedlungen<br />

und den seriellen Bau für bezahlbaren Wohnraum.<br />

Diese Gedanken denkt Christian Czerny weiter:<br />

„Ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal ist es,<br />

große Wohnungsbestandshalter, Projektentwickler<br />

und Wohnbaugesellschaften beim Ziel „turn2green“ zu<br />

unterstützen. Was meinen wir damit? Eine Analyse des<br />

derzeitigen Bestandes zeigt sehr deutlich die großen<br />

Potentiale, die für Aufstockungen und eine Kombination<br />

aus Neu- und Anbauten in den städtebaulichen<br />

Wohnungssiedlungen ohne zusätzlichen Flächenverbrauch<br />

bestehen. Der modulare Holzbau macht es<br />

möglich, nachhaltig in die Höhe und Breite zu wachsen<br />

und so innerhalb der bestehenden Quartiere Sozialen<br />

Wohnraum zu schaffen.<br />

Darüber hinaus bestehen viele Siedlungen aus Häusern<br />

mit niedrigem Energiestandard, man könnte sie als<br />

„graue Gebäude“ bezeichnen, mit einer unzureichenden<br />

Dämmung, veralteter Haustechnik und teuren fossilbetriebenen<br />

Heizungen. Eine Aufstockung allein trägt<br />

bereits zu einer Verbesserung der Dämmeigenschaften<br />

eines Gebäudes bei. Kombiniert man diese mit der<br />

Sanierung von Fassaden, Fenstern und dem Einsatz von<br />

Luft-Wasser-Wärmepumpen in Kombination mit Photovoltaik,<br />

erhält man ein „grünes Gebäude bzw. Quartiere“.<br />

Die Bestandshalter können dadurch ihre Rendite<br />

steigern, die Quartiere auf hohe Energieeffizienz weiterentwickeln<br />

und damit ihre CO2 Bilanz und ESG-Kriterien<br />

nachhaltig erfüllen und verbessern. „turn2green“ ist die<br />

Zukunft des Bauens. Nachhaltigkeit, Sozialer Wohnraum<br />

und Wirtschaftlichkeit für die Kunden zu vereinen,<br />

darin liegt die Kernkompetenz von LiWooD.“<br />

FOTO: SKYKAMERA<br />

Wir schaffen bezahlbare,<br />

attraktive und nachhaltige<br />

Wohnfläche, wo Bauland knapp<br />

und Wohnraum teuer ist, aber<br />

dringend benötigt wird.<br />

Christian Czerny, Vorstand des<br />

Generalunternehmers LiWooD aus München<br />

Beispiel: Aufstockung der Fritz-Kissel-Siedlung in<br />

Frankfurt<br />

Dieses Projekt hatte zum Ziel, sozialverträglich neuen<br />

Wohnraum zu schaffen und dabei die Identität der<br />

unter Ensembleschutz stehenden Siedlung zu erhalten.<br />

Das Nachverdichtungskonzept sah ausschließlich<br />

Aufstockungen um ein oder zwei Stockwerke vor, Grünflächen<br />

und die Durchlichtung des Bestandes blieben<br />

erhalten. Die ursprüngliche städtebauliche Höhenentwicklung<br />

blieb darüber hinaus gewahrt. Der Anteil der<br />

Nassauischen Heimstätte am Wohngebiet wuchs durch<br />

diese Aufstockung um 82 Eineinhalb- bis Vierzimmerwohnungen<br />

mit einer BGF von über 5.100 m². Darüber<br />

hinaus erweiterte die Vonovia mit 48 Wohnungen ihren<br />

Anteil an der Siedlung. Alle 130 Wohnungen wurden in<br />

einer Bauzeit von 16 Monaten geschaffen. „Die herausragenden<br />

statischen Eigenschaften des Baustoffes Holz,<br />

sein geringes Gewicht und der Zeitvorteil durch den<br />

hohen Vorfertigungsgrad waren entscheidende Erfolgsfaktoren<br />

für dieses Projekt. Dieser Prozess ermöglichte<br />

es den Bewohnern, während der Bauphase in Ihren<br />

Wohnungen zu bleiben, da diese Bauweise Lärm- und<br />

Schmutzemissionen auf der Baustelle auf ein Minimum<br />

reduziert“, so Christian Czerny. Vorgefertigte Komponenten<br />

werden in einer mobilen Fertigungshalle in der<br />

Nähe des Baugrundstücks, der LiWooD Feldfabrik, zu<br />

Modulen montiert. Nach der Montage verlassen sie die<br />

Halle mit einem Vorfertigungsgrad von ca. 80 % und<br />

werden direkt zum Hochbau transportiert, versetzt und<br />

gebunden. Dieser Prozess spart Lagerkapazitäten und<br />

viele LKW-Fahrten, darüber hinaus beschleunigt er den<br />

Bauablauf wesentlich. Das ist es (unter anderem), was<br />

LiWooD von anderen Modulherstellen abhebt.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.liwood.com


6<br />

Lesen Sie mehr auf zukunftstechnologien.info<br />

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Bundesanstalt Technisches Hilfswerk entstanden.<br />

Wie ein Elektrotechnik-Meister aus Aurich seine<br />

Expertise ins Ehrenamt einbringt, um Gutes zu tun<br />

Die THW-Helfer sind nicht nur Retter in Not, sondern auch Technologie-Enthusiasten.<br />

Ihr Wissen und ihre Fähigkeiten setzen sie für die Gemeinschaft<br />

ein - und das ehrenamtlich.<br />

Text Larissa Xander<br />

Seit rund 70 Jahren engagieren sich Helfer des THW<br />

ehrenamtlich im Zivil- und Katastrophenschutz. Bei<br />

Stromausfällen bringen sie mithilfe von Netzersatzanlagen<br />

Licht ins Dunkle, bei Sturmschäden beseitigen sie<br />

entwurzelte Bäume und Trümmerteile. Dabei arbeiten sie<br />

eng mit anderen Organisationen wie der Feuerwehr oder<br />

der Polizei zusammen, um die Bevölkerung zu schützen.<br />

Lieber Herr Folkers, wie sind Sie zum THW gekommen?<br />

Nachdem ich mein Meisterstudium in Elektrotechnik<br />

am Berufsbildungszentrum (BBZ) der Handwerkskammer<br />

für Ostfriesland in Aurich erfolgreich abgeschlossen<br />

hatte, spürte ich den inneren Wunsch, mein<br />

erworbenes Wissen ehrenamtlich einzusetzen. Besonders<br />

beeindruckt und angesprochen haben mich die<br />

vielfältigen Fachrichtungen im Elektrobereich des THW.<br />

Diese Vielfalt hat mich dazu motiviert, mich hier zu<br />

engagieren und mein Fachwissen für die Gemeinschaft<br />

einzubringen.<br />

Wie können Sie Ihre beruflichen Kenntnisse einbringen?<br />

Es gibt verschiedene Fachgruppen, die spezielle Aufgaben<br />

und Verantwortlichkeiten innerhalb der Organisation<br />

übernehmen. Zum Beispiel gibt es die Fachgruppe<br />

Wassergefahren, die bei der Rettung von Menschen<br />

und Tieren im und am Wasser zum Einsatz kommt. Als<br />

Fachkraft für Elektrotechnik kann ich im THW mein<br />

Wissen einbringen. Im Ortsverband Aurich umfasst dies<br />

die Aus- und Fortbildung in der Elektrotechnik sowie<br />

die Vermittlung von Best Practices und Sicherheitsprotokollen<br />

im Umgang mit Strom und Infrastruktur aufgaben.<br />

Eine der Kernkompetenzen der Organisation ist die<br />

schnelle Reaktionsfähigkeit in Notsituationen. Zu Beginn<br />

eines Einsatzes helfen wir z. B. oft mit mobilen Stromversorgungen<br />

aus und befähigen so andere Organisationen.<br />

Haben Sie durch das Ehrenamt Vorteile in Ihrem<br />

Beruf?<br />

In der Tat, das Ehrenamt bietet vielfältige Möglichkeiten<br />

zur persönlichen Weiterentwicklung. Wir haben die Gelegenheit,<br />

an verschiedenen Schulungen teilzunehmen<br />

und von den im Ehrenamt verpflichtenden Gesundheitschecks<br />

auch beruflich zu profitieren. Ein gutes Beispiel<br />

dafür ist der Hubarbeitsbühnenführerschein, den wir<br />

erwerben können. Dieser Schein ist nicht nur für<br />

unser Ehrenamt, sondern auch für unsere berufliche<br />

Tätigkeit von Nutzen.<br />

Ehrenamtliche Engagements sind in jeder Branche bewundernswerte<br />

Initiativen, da Menschen aus persönlicher<br />

Motivation heraus Aufgaben in ihrer Freizeit<br />

übernehmen. Im Fall des THW fasziniert mich<br />

besonders der ausgeprägte technische Aspekt. Strom<br />

erzeugen, temporäre Telekommunikationssysteme einrichten,<br />

Trinkwasser aufbereiten - all das leisten Ehrenamtliche<br />

beim THW. Hier können Ehrenamtliche ihre<br />

Begeisterung für Technologie in die Tat umsetzen und<br />

aktiv dazu beitragen, technische Herausforderungen zu<br />

bewältigen.<br />

Wie ist das, wenn ein Einsatz in die Arbeitszeit<br />

fällt? Wird der Verdienstausfall erstattet?<br />

Bevor das Ehrenamt tatsächlich ausgeübt werden kann,<br />

ist es erforderlich, ein Gespräch mit dem Arbeitgeber zu<br />

führen, um ihn über die geplante Ausübung zu informieren.<br />

Dies gewährleistet, dass der Arbeitgeber die<br />

Situation kennt und die ehrenamtliche Tätigkeit unterstützen<br />

kann. Insbesondere wenn ein Einsatz während<br />

der regulären Arbeitszeit ansteht, wurde bereits im<br />

Vorfeld mit meinem Arbeitgeber besprochen, dass ich<br />

mich von meiner Arbeitsstelle entfernen kann, um am<br />

Einsatz teilzunehmen.<br />

Beim THW<br />

kann ich meine<br />

Expertise in der<br />

Elektrotechnik<br />

einbringen, um<br />

Menschen in<br />

Not zu helfen.<br />

Djure Folkers, Schirrmeister beim<br />

Technischen Hilfswerk (THW) in Aurich<br />

Was war der herausforderndste Einsatz für Sie?<br />

Der Einsatz, der mich bislang am stärksten geprägt hat,<br />

war im Ahrtal. Die verheerende Jahrhundertflut im<br />

Juli 2021 wurde durch heftige Sommerregen innerhalb<br />

kürzester Zeit ausgelöst und führte zu einem Hochwasser,<br />

das zahlreiche Gebäude – darunter Wohnhäuser,<br />

Geschäfte, Fabriken und Werkstätten – zerstörte<br />

und tragischerweise 135 Menschenleben forderte.<br />

Durch die Weitergabe meines Wissens und meiner<br />

Fähigkeiten trage ich dazu bei, dass die Einsatzkräfte<br />

gut ausgebildet und vorbereitet sind, um in kritischen<br />

Momenten effektiv handeln zu können.<br />

Diese Kenntnisee stärken meine pflichtbewusste Arbeit<br />

in der ehrenamtlichen Tätigkeit und in meinem Beruf.<br />

FOTO: THW<br />

Als Ausgleich dafür erhält der Arbeitgeber im Anschluss<br />

eine entsprechende Kompensation für entgangenen<br />

Verdienst. Dies zeigt das beiderseitige Interesse an der<br />

Förderung ehrenamtlicher Aktivitäten seitens des<br />

Arbeitgebers und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit.<br />

Oft sind die Einsätze nicht voraussehbar, daher ist eine<br />

gute Regelung wichtig.<br />

Dieser Einsatz stellte uns vor immense Herausforderungen,<br />

sowohl auf persönlicher als auch zwischenmenschlicher<br />

Ebene. Die vermissten Menschen und die<br />

Unübersichtlichkeit durch die Flut erforderten schnelle<br />

Absprachen, das stärkte unseren Zusammenhalt und<br />

verdeutlichte, wie sehr wir uns in solchen Momenten<br />

aufeinander verlassen können. Diese Erfahrungen<br />

bleiben fest in unseren Köpfen verankert.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.jetzt.thw.de


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8<br />

Lesen Sie mehr auf zukunftstechnologien.info<br />

FOTO: DROHNENBILD, VOIGT-LOGISTIK:<br />

Jedes dritte Unternehmen<br />

setzt auf Solartechnik<br />

Text Carsten Körnig<br />

Die Nachfrage nach Solartechnik und Solarspeichern<br />

in Deutschlands Eigenheimsiedlungen<br />

boomt. In den letzten vier<br />

Jahren hat sich die jährlich installierte<br />

Photovoltaik hier mehr als vervierfacht.<br />

Doch auch immer mehr Firmen setzen auf die Nutzung<br />

von Solarenergie: Mehr als jedes dritte Unternehmen in<br />

Deutschland plant innerhalb der nächsten drei Jahre<br />

die Investition in eine Solaranlage, so die Ergebnisse<br />

einer repräsentativen YouGov-Befragung, die im<br />

Auftrag des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW)<br />

durchgeführt wurde.<br />

Viele Unternehmen haben ihr Vorhaben inzwischen<br />

in die Tat umgesetzt: Etwa 20 TWh Solarstrom wurden<br />

2022 bereits auf rd. 200.000 Firmendächern geerntet<br />

und die Nachfrage zieht an: Im ersten Halbjahr 2023<br />

wurden 69 Prozent mehr Photovoltaikleistung auf<br />

Firmendächern installiert als im Vorjahreszeitraum.<br />

Vorrangiger Grund für diese Solarinvestitionen ist die<br />

damit verbundene Kosteneinsparung. Für Solarstrom,<br />

der nicht selbst verbraucht und ins öffentliche Netz<br />

eingespeist wird, gibt es zudem eine über 20 Jahre<br />

gesetzlich garantierte attraktive Marktprämie.<br />

Mehr als jedes dritte<br />

deutsche Unternehmen<br />

plant innerhalb<br />

der nächsten drei<br />

Jahre die Investition in<br />

eine Solaranlage.<br />

Immer mehr Betriebe speichern Solarstrom<br />

vom eigenen Firmendach<br />

Beim Photovoltaikeinsatz wird bei absehbar weiter<br />

steigenden Stromkosten eine möglichst hohe Eigenverbrauchsquote<br />

und damit der Einsatz von Stromspeichern<br />

immer attraktiver. Die Preise von Solarbatterien<br />

haben sich in den letzten zehn Jahren mehr<br />

als halbiert. Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden<br />

bereits 5.000 solare Gewerbespeicher installiert, mehr<br />

als im gesamten Jahr 2022. Sie helfen zugleich, die beim<br />

abendlichen Ladevorgang anfallenden Lastspitzen der<br />

Elektro-Fahrzeuge abzufedern.<br />

Die Elektrifizierung des eigenen Fuhrparks mit Hilfe<br />

preiswert selbst erzeugten Solarstroms wird für Gewerbebetriebe<br />

immer attraktiver. Dies spiegelt sich u. a. im<br />

zunehmenden Besucheransturm der Fachmessen<br />

Intersolar, ees und Power2Drive, die unter dem Dach<br />

der Innovationsplattform The smarter E Europe jährlich<br />

in München stattfinden.<br />

ANZEIGE<br />

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der BSH GmbH & Co. KG entstanden.<br />

Photovoltaik und Stromspeicher für<br />

das Eigenheim unserer Kunden<br />

Stromkosten senken, den Wert der eigenen Immobilie<br />

steigern und gleichzeitig etwas für den Umweltschutz<br />

tun? Mit einer Photovoltaikanlage inklusive<br />

Stromspeicher ist das möglich.<br />

Text BSH GmbH & Co. KG<br />

Die BSH GmbH & Co. KG, ein führender<br />

Anbieter für Photovoltaikanlagen mit<br />

Hauptsitz in Bad Königshofen, treibt<br />

konsequent seine Mission voran: Grüne<br />

Energie für alle. Seit über 19 Jahren engagiert sich<br />

das Unternehmen für die Energiewende in<br />

Deutschland und bietet seinen Kunden umfassendes<br />

Fachwissen im Bereich Photovoltaik<br />

und modernen Stromspeicherlösungen. Insgesamt<br />

wurden bereits für mehr als 15.000 Hausbesitzer<br />

Photovoltaikprojekte realisiert.<br />

Mit der Installation einer eigenen Photovoltaikanlage<br />

auf dem Hausdach senken die Kunden<br />

nicht nur ihre Energiekosten, sondern steigern<br />

gleichzeitig den Wert ihrer Immobilie. Darüber<br />

hinaus ermöglicht ein zusätzlicher Stromspeicher<br />

das Zwischenspeichern überschüssiger Energie,<br />

die zu einem späteren Zeitpunkt für den Eigenbedarf<br />

genutzt werden kann. Die nachhaltige<br />

Energieerzeugung bedeutet somit maximale<br />

Energieunabhängigkeit. Beim Kauf einer Solaranlage<br />

darf man Anbieter und Service ganz genau<br />

vergleichen – die BSH GmbH & Co. KG setzt hier<br />

auf ein ganzheitliches, individuelles Energiekonzept<br />

und bietet alle zugehörigen Leistungen<br />

aus einer Hand.<br />

Für unsere Kunden bedeutet<br />

das Verlässlichkeit und Planbarkeit<br />

bei allen Projekten und<br />

einen starken Partner an der<br />

Seite zu haben.<br />

Rainer Bötsch, Gründer & geschäftsführender<br />

Gesellschafter BSH GmbH & Co. KG<br />

FOTOS: BSH GMBH & CO. KG<br />

Weitere Informationen zu den Angeboten der<br />

BSH GmbH & Co. KG finden Sie online unter<br />

www.bsh-energie.de oder telefonisch<br />

unter der Nummer 09761 7790-000.


Eines der Unternehmen, die Solarstrom erzeugen<br />

und auch speichern, ist eine der größten Speditionen<br />

Schleswig-Holsteins. Die vom Unternehmen<br />

eingesetzten Solarstromspeicher ermöglichen ihr<br />

nicht nur, den selbst produzierten Solarstrom über<br />

den Tag zu verteilen.<br />

Über 500 industrielle<br />

Hersteller decken<br />

mittels Solarkollektoren<br />

bereits einen<br />

Teil ihres Prozesswärmebedarfs.<br />

Betriebskosten sparen auch mit solarer<br />

Prozesswärme<br />

Unter dem Eindruck der jüngsten Energiekrise<br />

spricht sich bei Unternehmer:innen ebenfalls<br />

herum, dass Solarenergie auch bei der Wärmebereitstellung<br />

für Industrie und Gewerbe einiges<br />

zu bieten hat.<br />

Über 500 industrielle Hersteller decken mittels<br />

Solarkollektoren bereits einen Teil ihres Prozesswärmebedarfs.<br />

Im Zusammenspiel mit regelbaren<br />

Pumpen, Wärmespeichern und einer intelligenten<br />

Systemeinbindung kann die Solarthermie wesentlich<br />

zur Reduzierung der Betriebskosten und zur<br />

Dekarbonisierung von Industrieprozessen beitragen.<br />

Solaranlagen eignen sich besonders gut für<br />

Anwendungen mit vergleichsweise niedrigen<br />

Prozesstemperaturen, für Prozesse, bei denen<br />

eine Vorwärmung möglich ist, sowie für Prozesse<br />

mit langen und konstanten Laufzeiten. Sie erhöhen<br />

die Effizienz von Anlagen, z. B. zur Heißwasserreinigung,<br />

zur thermischen Trocknung,<br />

Pasteurisierung, Sterilisierung, Dampfkesselunterstützung<br />

oder zur Lackierung. Wirtschaftlich und<br />

beliebt ist die Erzeugung solarer Prozesswärme<br />

längst nicht mehr nur bei Autowaschanlagen,<br />

Schwimmbädern, im Brauereiwesen oder in der<br />

Landwirtschaft, wo sie bereits Ende des letzten<br />

Jahrhunderts vereinzelt zur Anwendung kam.<br />

Immer mehr Branchen werden inzwischen<br />

auf die bewährte Technologie<br />

aufmerksam.<br />

MESSETIPP<br />

BIM World MUNICH<br />

Der Trendsetter für Digitalisierung in<br />

der Bau-, Real Estate und Facility<br />

Management Branche<br />

Vom 28. – 29. November öffnet die BIM World MUNICH,<br />

das Trendsetter Event für die Digitalisierung der Bau-,<br />

Real Estate und Facility Management Branche,<br />

zum 7. Mal ihre Pforten.<br />

Mehr als 250 internationale Aussteller werden sich im ICM –<br />

International Congress Center Messe München - den mehr als<br />

8000 erwarteten Fachbesuchern präsentieren. Neben dem seit<br />

Jahren wichtigen Querschnittsthema BIM4NetZero - dem<br />

ressourcenschonenden und effizienteren Bauen und Betreiben –<br />

werden sich diesjährige Schwerpunkte mit BIM4FM und<br />

BIM4Materials den großen Themen „nachhaltiges und<br />

effizientes Betreiben“ und „Circular Economy“ widmen.<br />

Das von Experten kuratierte Kongressprogramm wird dabei<br />

anwendungsbezogen, mit zahlreichen Beispielfällen die<br />

gesamte Wertschöpfungskette des Baus und Betriebs<br />

von Gebäuden und Infrastrukturen abdecken.<br />

Mehr Informationen finden Sie unter<br />

www.bim-world.de<br />

Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes<br />

Solarwirtschaft und verantwortet die<br />

Bereiche Politik & Technik, Pressestelle und Service<br />

Ausgewählte Referenzanwendungen<br />

liefert eine BSW-Broschüre:<br />

https://bsw.li/3KBcdp9<br />

Ihr kostenloses Exhibition<br />

Ticket erhalten Sie mit dem<br />

Code MP-BWM23 hier!<br />

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der eness GmbH / daheim Solar entstanden.<br />

daheim Solar – Ein Erfahrungsbericht<br />

Die Preise sinken, die Qualität bleibt hoch – ein perfekter Zeitpunkt, um sich eine Photovoltaikanlage für<br />

das eigene Haus zuzulegen. Winfried Klein aus Nordrhein-Westfalen berichtet von seiner Erfahrung mit<br />

daheim Solar und seinem Weg zur eigenen PV-Anlage auf dem Dach.<br />

Text Sophie Blumberg<br />

FOTO OBEN: ENESS GMBH,<br />

UNTEN: AHATMAKER,ADOBESTOCK<br />

Der Wunsch nach einer Solaranlage<br />

Die Solartechnologie hat sich im letzten Jahrzehnt<br />

rasant entwickelt und zurzeit ein Preisniveau erreicht,<br />

welches die Energiebranche grundlegend verändern<br />

wird. Photovoltaik-Komponenten, die bisher als sehr<br />

kostspielig galten, sind aktuell so erschwinglich wie nie<br />

zuvor. Es gibt viele verschiedene Gründe, die Eigenheimbesitzer<br />

und -besitzerinnen dazu bringen, eine<br />

Solaranlage zu erwerben: „Die Entwicklung des<br />

Energiemarktes hat mich dazu bewegt. Ich habe die<br />

Situation betrachtet und mich gefragt: Welche Alternativen<br />

gibt es auf dem Markt? Da hat sich für mich<br />

die Option angeboten, eine Solaranlage installieren zu<br />

lassen, um Unabhängigkeit von Stromlieferanten zu<br />

erreichen. Außerdem ist die Umwelt ein Aspekt, den<br />

man berücksichtigen muss. Der Klimaschutz ist etwas,<br />

zu dem jeder einzelne Mensch beitragen sollte“, so<br />

Winfried Klein.<br />

Warum habe ich mich für eine PV-Anlage<br />

von daheim Solar entschieden?<br />

Privatpersonen wird der Zugang zu kostenloser und<br />

sauberer Energie ermöglicht und ein Rundum-Sorglos-<br />

Paket geliefert. Das bedeutet: Es gibt eine fundierte,<br />

individuelle Beratung, professionelle Planung der<br />

Anlage, Montage, Inbetriebnahme und Zählersetzung<br />

aus einer Hand. So kann bei den Strompreisen gespart,<br />

der Wert des Hauses gesteigert und eine Autarkie von<br />

bis zu 80% erzielt werden. „Am wichtigsten ist es mir,<br />

meinen eigenen Strom zu erzeugen.<br />

In Zukunft könnte es bei den Anbietern zu Ausfällen<br />

oder Insolvenzen kommen, davon möchte ich unabhängig<br />

sein. Der Strompreis ist ein weiterer wichtiger<br />

Grund. Ich habe bereits seit März mehr als die Hälfte<br />

des Stroms erzeugt, den ich für ein Jahr brauche und<br />

speise sogar noch etwas ins Netz ein!“<br />

Entscheidung für einen Anbieter<br />

Der erste Schritt ist oft der schwerste. Es gibt sehr<br />

viele PV-Anbieter auf dem Markt, wie lässt sich hier<br />

der passende Installateur finden? Winfried Klein<br />

ging folgendermaßen vor: „Ich habe mir drei Firmen<br />

herausgesucht und Angebote eingeholt. Die Beratung<br />

und die Besprechungen mit daheim Solar waren sehr<br />

intensiv und detailliert. Die Komponenten überzeugen<br />

durch ihre Qualität, es gibt keine Billigware.“<br />

Von der Beratung bis zur fertigen PV-Anlage<br />

Nach der Entscheidung für den Anbieter startet der<br />

Projektablauf. Dieser beginnt zunächst mit einer<br />

fundierten Beratung: „Eine ausgezeichnete Kundenbetreuung<br />

hat für uns Priorität. Das beginnt schon im<br />

ersten Beratungsgespräch, in dem unverbindlich und<br />

ausführlich alle Fragen rund um die PV-Anlage geklärt<br />

werden, so dass die Solaranlage individuell auf die<br />

Kundenbedürfnisse zugeschnitten werden kann.<br />

Im weiteren Projektverlauf erhalten Kunden stets<br />

innerhalb von 48 Stunden eine Rückmeldung von<br />

uns.“ Denis Resnjanskij, Geschäftsführer von<br />

daheim Solar.<br />

OBEN: DAHEIM SOLAR-KUNDIN<br />

UND KUNDE MIT IHRER EIGENEN<br />

PV-ANLAGE<br />

RECHTS: DIE MONTAGE DER PV-<br />

ANLAGE DURCH REGIONALES<br />

FACHHANDWERK<br />

Nach der Auftragsbestätigung erfolgt bei daheim Solar<br />

innerhalb von 8 Wochen die Planung und Installation<br />

der maßgeschneiderten PV-Anlage. Als letzter Schritt<br />

werden die Zähler durch den Netzbetreiber gesetzt.<br />

Auch mit diesen Arbeitsprozessen war Herr Klein sehr<br />

zufrieden: „Die Montage war gut und übersichtlich, auf<br />

meine Fragen wurden immer tiefgehende Erklärungen<br />

gegeben. Die Zusammenlegung der Zähler hat perfekt<br />

funktioniert. Zur Funktionsweise kann ich nur sagen:<br />

Sie ist hervorragend!“<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

daheim-solar.de<br />

Jetzt QR-Code scannen, weitere<br />

Infos erhalten und unverbindlich eine<br />

Beratung anfordern.


10<br />

Lesen Sie mehr auf zukunftstechnologien.info<br />

Zukunftsfähige Gebäude:<br />

die große Transformation<br />

Deutschlands Gebäudebestand bietet enormes Potenzial für Energieeinsparung und Klimaschutz. Effiziente<br />

Gebäudetechnik, eine optimierte Gebäudehülle, der Einsatz erneuerbarer Energien und die Berücksichtigung<br />

des Lebenszyklus sind wesentliche Bausteine.<br />

FOTO: GÖTZ SCHLESER<br />

Text Christian Stolte<br />

Der Gebäudesektor steht vor einer gewaltigen Transformation.<br />

Um den Gebäudebestand an sein Ziel der<br />

Klimaneutralität im Jahr 2045 zu bringen, haben<br />

Energieeffizienz und energetische Sanierung von Bestandsgebäuden<br />

Priorität. Ressourcenschonendes,<br />

energieeffizientes, resilientes und gesundes Bauen, erneuerbare<br />

Energien sowie Dekarbonisierung und Digitalisierung<br />

sind dabei entscheidend, um den Gebäudesektor<br />

effizient und nachhaltig zu transformieren.<br />

Etwa 60 Prozent der deutschen Wohngebäude wurde<br />

vor den ersten Wärmeschutzvorschriften errichtet, weshalb<br />

dem Bestand eine große Bedeutung zukommt. Im<br />

Jahr 2021 entfielen etwa 38 Prozent des Endenergieverbrauchs<br />

auf Raumwärme, Warmwasser, Beleuchtung<br />

und Klimakälte. Gebäude sind damit für 30 Prozent der<br />

Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Gleichzeitig<br />

produziert der Bausektor etwa 55 Prozent der jährlichen<br />

Abfallmenge – ein veränderter Umgang mit Baumaterialien<br />

ist nötig, um Ressourcen schonend einzusetzen.<br />

Die Digitalisierung ermöglicht effizientere Planung und<br />

Betrieb von Gebäuden, ressourcenschonendes Bauen<br />

und die Integration erneuerbarer Energien. Bei einem<br />

Planungsprozess mit Building Information Modeling<br />

werden beispielsweise Daten zahlreicher Akteure in ein<br />

Datenmodell integriert, das als digitaler Gebäudezwilling<br />

über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes<br />

Informationen und Analysen bereitstellt.<br />

Digitalisierung ist entscheidend für eine Kreislaufwirtschaft<br />

im Bauwesen, da sie die Identifizierung<br />

und Wiederverwendung von Materialien und Bauelementen<br />

erleichtert. Wiederverwendbare, schadstofffreie<br />

und langlebige Baustoffe, die sortenrein trennbar sind,<br />

bilden dafür eine optimale Grundlage. Bau- und Dämmstoffen<br />

aus nachwachsenden Rohstoffen kommt bei<br />

einer kreislaufgerechten Bauweise eine wichtige Rolle<br />

zu. Lokale Verfügbarkeit und emissionsärmere Produktion<br />

sowie die CO 2<br />

-Speicherfähigkeit von „NaWaRo“<br />

bieten zudem großes Potenzial für die Dekarbonisierung<br />

des Gebäudesektors.<br />

Erhalt, zukunftsgerechte Sanierung und Nachnutzung<br />

von Bestandsgebäuden sind essenziell, um Ressourcen<br />

zu schonen und graue Energie zu erhalten, die bei Herstellung,<br />

Transport und Bau der Gebäude bereits aufgewendet<br />

wurde. Vor allem in der Betriebsphase eines<br />

Gebäudes fällt ein erheblicher Energieverbrauch für<br />

Heizung, Kühlung und Warmwasser an. Die Umstellung<br />

von fossilen auf erneuerbare Energien und die effiziente<br />

Gebäudetechnik in Verbindung mit einer effizienten<br />

Wiederverwendbare, schadstofffreie<br />

und langlebige Baustoffe<br />

bieten eine optimale Grundlage.<br />

Christian Stolte<br />

Bereichsleiter Klimaneutrale Gebäude,<br />

Deutsche Energie-Agentur (dena)<br />

Gebäudehülle sind der Schlüssel zur Reduzierung von<br />

CO 2<br />

-Emissionen. Der Bausektor sollte zudem noch umfassender<br />

betrachtet werden und auch Themen wie<br />

Biodiversität und Gebäudegrün, Bodenschutz und intelligentes<br />

Wassermanagement berücksichtigen. Angesichts<br />

aktueller Herausforderungen und zukünftiger<br />

Ziele steht der Gebäudebereich vor einer nachhaltigen<br />

Transformation – mit positivem Effekt für Mensch und<br />

Umwelt.<br />

Über das Gebäudeforum klimaneutral<br />

Das Gebäudeforum klimaneutral fungiert als zentrale Anlaufstelle<br />

für Fachleute zum klimaneutralen Bauen und Sanieren. Auf<br />

www.gebäudeforum.de stehen Fachinfos, digitale Tools, FAQs<br />

und Downloads zur Verfügung. Zudem bietet das integrierte<br />

Best-Practice-Portal eine Plattform, um Projekte im Bereich der<br />

Gebäude-Energiewende sichtbar zu machen.<br />

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der WOLFF & MÜLLER Holding GmbH & Co. KG entstanden.<br />

Eine Frage der Prozesse<br />

Gut und störungsfrei bauen – das ist ein großer Beitrag, den wir als Bauunternehmen<br />

für mehr Nachhaltigkeit leisten können.<br />

Text Dr. Albert Dürr<br />

Ob Energieeffizienz oder Recycling-Baustoffe,<br />

es gibt viele Ansätze, das Bauen ökologischer<br />

zu machen. Natürlich ist mehr Ökologie<br />

richtig und wichtig. Sie ist jedoch nur ein<br />

Aspekt von Nachhaltigkeit. Ein weiterer Aspekt, der<br />

nicht unterschätzt werden darf, ist die Ökonomie. Als<br />

Geschäftsführender Gesellschafter eines Bauunternehmens<br />

mit rund 2.100 Mitarbeitenden bin ich der<br />

Meinung: Einen großen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit<br />

leisten wir, indem wir gut, störungs- und verschwendungsfrei<br />

bauen. Bei vielen Bauprojekten entsteht eine<br />

Menge Verschwendung aufgrund von zu spät getroffenen<br />

oder nicht hinreichend abgestimmten Entscheidungen.<br />

Das können 30 oder mehr Prozent des Bauvolumens<br />

sein. Ein Grund ist die „produktionsbegleitende<br />

Planung“: Oft wird noch umgeplant, während die Baustelle<br />

schon auf Hochtouren läuft – in anderen Branchen,<br />

wie zum Beispiel der Automobilproduktion, wäre das<br />

undenkbar. Wir können viel Aufwand, Ressourcen, Zeit<br />

und Geld sparen, wenn wir den Entstehungsprozess<br />

von Bauwerken in den Blick nehmen.<br />

Jedes Bauwerk ist und bleibt ein Unikat. Doch die<br />

Abläufe, die zum Bauwerk führen, müssen wir optimieren,<br />

standardisieren und dort, wo es sinnvoll ist, digitalisieren.<br />

Das Werkzeug dazu heißt Building Information<br />

Management (BIM) und ist das Herzstück unserer<br />

Digitalisierungsstrategie. Alle Gewerke aus Planung<br />

und Ausführung arbeiten an einem virtuellen Modell<br />

des Bauwerks und reichern es im Laufe des Projektes<br />

mit immer mehr Daten an. So wird der Entstehungsprozess<br />

transparent – nach dem Prinzip: erst digital,<br />

dann real planen und bauen. BIM bedeutet ein besseres<br />

Informationsmanagement, denn das Modell ist die Basis<br />

für die gesamte Kommunikation, Koordination und<br />

Kollaboration im Projektteam. Die Methode verlagert<br />

planerische Entscheidungen dorthin, wo sie hingehören:<br />

in die Planungs- und nicht in die Umsetzungsphase.<br />

Am Modell lassen sich Prozesse auch im Hinblick<br />

auf Klimaziele simulieren, um herauszufinden,<br />

welche davon am ressourcenschonendsten sind. Um<br />

die verschiedenen Gewerke auf der Baustelle zu koordinieren,<br />

haben sich Lean-Methoden bewährt. Ein<br />

Beispiel ist die Taktplanung und -steuerung, bei der<br />

Vertreter aller Unternehmen täglich zu einer kurzen<br />

Besprechung zusammenkommen, um die anstehenden<br />

Aufgaben zu besprechen.<br />

Wir können viel Aufwand, Ressourcen,<br />

Zeit und Geld sparen, wenn wir den<br />

Entstehungsprozess von Bauwerken<br />

in den Blick nehmen.<br />

Dr. Albert Dürr, Geschäftsführender Gesellschafter von<br />

WOLFF & MÜLLER – eines der führenden Bauunternehmen<br />

Deutschlands in privater Hand.<br />

In Berlin baut das Familienunternehmen derzeit den Gasometer auf dem<br />

EUREF-Campus zum Bürogebäude aus. Foto: Andreas Muhs<br />

Planungs- und Terminsicherheit verspricht auch das<br />

serielle, modulare Bauen – wenn beispielsweise ein<br />

ganzes Wohnquartier aus Modulen entsteht, die im<br />

Werk vorgefertigt und dann just in time auf die Baustelle<br />

transportiert werden. All diese Methoden nutzen<br />

wir bei WOLFF & MÜLLER intensiv und mit guten<br />

Erfahrungen. Um die Prozessoptimierung in der gesamten<br />

Bauindustrie voranzubringen, engagieren wir<br />

uns in der Normungsorganisation DIN. Die arbeitet<br />

derzeit an einer neuen DIN SPEC, einem Industriestandard<br />

für unsere Branche, der dafür sorgen soll, dass<br />

alle beteiligten Akteure ein einheitliches Verständnis<br />

von den einzelnen Schritten des Bauprozesses haben.<br />

Digitales und schlankes Bauen macht Bauprojekte<br />

besser und wirtschaftlicher. Das ist der beste Katalysator,<br />

um alle Akteure für mehr Nachhaltigkeit zu<br />

gewinnen – oft wirksamer als vermeintlich abstrakte<br />

und fern liegende Klimaschutzziele.<br />

Mein Rat an alle Bauherren: Fordern Sie die BIM-<br />

Methode für Ihr Bauprojekt ein! Holen Sie das ausführende<br />

Bauunternehmen schon in einer frühen<br />

Planungsphase mit an den Tisch, um von seinen<br />

praktischen Erfahrungen zu profitieren!<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.wolff-mueller.de/nachhaltigkeit


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Ob Einfamilienhaus, Wohnungs bau,<br />

Kita, Objekt- oder Gewerbe bau,<br />

wir bieten perfekte Gebäudekonzepte<br />

in Fertighausbauweise.<br />

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hohe Qualität<br />

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Nachhaltig bauen –<br />

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Lernen wir uns kennen.<br />

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Euregiostr. 7 · 48527 Nordhorn<br />

www.gussek-haus.de


Nachhaltiges Handeln und Wirtschaften<br />

wird zur zentralen Aufgabe der <strong>Bauwirtschaft</strong><br />

Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft stehen<br />

vor der Herausforderung, Lösungen zu finden, um<br />

Wohlstand und Lebensqualität zu erhalten und<br />

gleichzeitig die Bedürfnisse kommender Generationen<br />

zu berücksichtigen. Es wird immer deutlicher,<br />

dass zukunftsfähige Lösungen für Wirtschaft<br />

und Gesellschaft nur dann gefunden werden können,<br />

wenn ökologische, soziale und ökonomische<br />

Ziele gemeinsam verfolgt werden und nachhaltiges<br />

Handeln auch in allen Wirtschaftsbereichen<br />

verankert wird.<br />

Nachhaltigkeit in der <strong>Bauwirtschaft</strong><br />

Für Unternehmen der Wertschöpfungskette Bau<br />

bedeutet nachhaltiges Wirtschaften nicht nur<br />

CO2-Emissionen einzusparen in dem auf alternative<br />

Heizsysteme gesetzt wird oder Gebäude besser<br />

gedämmt werden, sondern erfordert auch eine<br />

ganzheitliche Sichtweise. Dazu müssen die Auswirkungen<br />

unternehmerischen Handelns auf Umwelt<br />

und Soziales ebenso berücksichtigt werden,<br />

wie die Auswirkungen von Umweltrisiken und<br />

gesellschaftlichen Entwicklungen auf das eigene<br />

Unternehmen. Dies können beispielsweise Veränderungen<br />

in der Nachfrage, der künftigen Marktbedingungen,<br />

technische Entwicklungen oder<br />

auch Marktstrategien der Mitbewerbenden sein,<br />

die sich auf das eigene Geschäftsmodell, die betriebliche<br />

Infrastruktur oder die Wertschöpfungskette<br />

auswirken können.<br />

Mit den Angeboten der RG-Bau im RKW Kompetenzzentrum<br />

möchten wir kleine und mittlere Unternehmen<br />

der Wertschöpfungskette Bau dabei<br />

unterstützen, Chancen und Risiken, die der Wandel<br />

zu einer nachhaltigeren Wirtschaft mit sich<br />

bringt, frühzeitig zu erkennen. Die ausgewählten<br />

Themen der Nachhaltigkeit sollen Unternehmen<br />

auch dabei helfen, ordnungspolitische Entwicklungen<br />

besser zu verstehen. Damit können Unternehmen<br />

die Aspekte der Nachhaltigkeit in ihre<br />

betrieblichen Entscheidungsprozesse einfließen<br />

lassen und sich im besten Fall Wettbewerbsvorteile<br />

sichern.<br />

In Leitfäden, Blogbeiträgen, Vorträgen und Workshops<br />

werden verschiedene Fragen geklärt, zum<br />

Beispiel: Warum sollten sich Unternehmen der<br />

<strong>Bauwirtschaft</strong> schon heute mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />

beschäftigen? Welche<br />

Aspekte der Nachhaltigkeit betreffen die <strong>Bauwirtschaft</strong>?<br />

Welche Möglichkeiten bestehen für<br />

ressourcenschonendes und nachhaltiges Bauen?<br />

Anregungen erhalten KMU Bau durch Beispiele<br />

für nachhaltiges, ressourcenschonendes Bauen<br />

aus der Praxis, sei es durch digitale Methoden, die<br />

dabei unterstützen, ihr Unternehmen nachhaltig<br />

zu gestalten, durch Management-Methoden wie<br />

Lean Construction oder durch eine Geschäftsmodellentwicklung<br />

eines ausführenden Bauunternehmens.<br />

Nachhaltigkeit in der <strong>Bauwirtschaft</strong> bedeutet aber<br />

nicht nur kreislaufgerecht und ressourcenschonend<br />

zu Bauen, sondern betrifft auch soziale Gesichtspunkte.<br />

Die Fachkräftesicherung in der Branche.<br />

Dabei werden neue Beschäftigtengruppen,<br />

wie Frauen in der <strong>Bauwirtschaft</strong> und auch neue<br />

Kompetenzen ins Zentrum der Informationen gestellt.<br />

Mehr Informationen zu den Angeboten der RG-Bau erhalten Interessierte über das Baufachmagazin der RG-Bau,<br />

der IBR Informationen, Bau-Rationalisierung, über die Webseite www.rkw.link/rgbau und über verschiedene Social<br />

Media-Kanäle. Ansprechpartnerin ist Frau Christina Hoffmann, Leiterin der RG-bau im RKW Kompetenzzentrum.<br />

www.rkw-kompetenzzentrum.de

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