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WLZ 36 | April 2015

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Mit gratis legal downloadbaren Programmen,<br />

kann man Passwörter knacken.<br />

Leserservice<br />

Fotos: ®perspecsys.com, Ben Clay<br />

Sichere Passwörter gehören zum<br />

Internet-Einmaleins. Aber viele User<br />

verwenden leicht zu erratende<br />

oder zu hackende Passwörter.<br />

Praktisch ist meist zu unsicher und<br />

sicher ist meist zu unpraktisch.<br />

Die dümmsten Passwörter<br />

E-mails checken, ein neues Foto<br />

für Freunde auf einer Social Media<br />

Plattform posten, online einkaufen.<br />

Bei diesen und vielen<br />

anderen Gelegenheit benötigt<br />

man ein Passwort das für Sicherheit<br />

sorgen soll.<br />

Viele Menschen gehen bei der<br />

Passwort-Wahl nicht sonderlich<br />

kreativ vor. Aus Angst komplexe<br />

Zugangscodes zu vergessen,<br />

werden einfache Zahlen- oder<br />

Buchstabenkombinationen verwendet.<br />

Aufgrund ihrer Einfachheit<br />

werden diese aber von Angreifern<br />

leicht erraten.<br />

Einfache, unsichere Passwörter<br />

Der eigene Name, der eines<br />

Familienmitgliedes, des Haustieres,<br />

Geburtstage oder Kombinationen<br />

daraus, Muster auf der<br />

Tastatur wie „qwertzuiop“, oder<br />

auch „1qay2wsx“, sind einfache<br />

Passwörter und äußerst leicht<br />

zu erraten. Auch Sportarten,<br />

Lieblingsteams und Schimpfwörtern<br />

sind unter den Top 100 der<br />

häufigsten Passwörter zu finden.<br />

Starke Passwörter<br />

Je länger und unsystematischer<br />

das Passwort desto sicherer ist<br />

es. Selbst bei durchschnittlich<br />

starken Passwörten gehen Sicherheitsexperten<br />

schon davon<br />

aus, dass sie nach 1.000 zufälligen<br />

Versuchen geknackt sind.<br />

Hacker benutzen dazu ein Programm<br />

das beim Login automatisiert<br />

unzählige Kombinationen<br />

aus Buchstaben und Zahlen<br />

durchprobiert, bis das richtige<br />

Passwort ermittelt ist. Zusätzlich<br />

werden lange Listen mit oft benutzen<br />

Passwörtern und ganze<br />

Wörterbücher eingesetzt. Daher<br />

soll ein Passwort kein in reinen<br />

Buchstaben geschriebenes Wort<br />

sein.<br />

Regeln für sichere Passwörter<br />

Ein sicheres Passwort ist acht bis<br />

zehn Zeichen lang und besteht<br />

aus Zahlen, Buchstaben und<br />

Sonderzeichen. Es sollte kein, in<br />

üblichen Buchstaben, lesbares<br />

Wort oder Geburtsdatum enthalten.<br />

Zusätzlich sollte zwischen<br />

Groß- und Kleinschreibung gewechselt<br />

werden. Dazu kann<br />

man einen Merksatz einsetzen,<br />

dessen Anfangsbuchstaben der<br />

Wörter das zusammengesetzte<br />

Passwort ergeben. So wird aus<br />

dem Satz „Schön ist es, auf der<br />

Welt zu sein“ die Kurzform „SieadWzs“.<br />

Am Ende Sonderzeichen<br />

wie % & oder ® oder eine<br />

Ziffer und man erhält ein merkbares,<br />

starkes Passwort. Oder<br />

man ersetzt Buchstaben durch<br />

Sonderzeichen und Zahlen: „$“<br />

statt „i“, „ø“ statt „o“ oder „3“<br />

statt „e“. So wird aus dem Wort<br />

„Sommerferien“ im Handumdrehen<br />

die deutlich sichere Kombination<br />

„Sømm3rf3r$3n“.<br />

Passwort Klau<br />

Aus Bequemlichkeit oder Unwissenheit<br />

verwenden viele Nutzer<br />

bei den verschiedensten Gelegenheiten<br />

die gleichen Passwörter.<br />

Grundsätzlich sollte für jeden<br />

Webdienst ein eigenes, sicheres<br />

verwendet werden. Denn die<br />

Nutzerdatenbanken großer Online-Händler<br />

und Cloud-Dienste<br />

werden immer wieder angegriffen<br />

und erfolgreich ausgelesen.<br />

So gelangen die Passwörter von<br />

Millionen von Anwendern in die<br />

Hände der Angreifer.<br />

Aber wer kann sich schon all die<br />

vielen verschiedenen Passwörter<br />

merken? In einer versteckten Datei<br />

alle zu sammeln macht es einem<br />

Hacker besonders leicht, ist<br />

er einmal in den Computer eingedrungen.<br />

Und ist dem Kennworteintrag<br />

ein Link zugeordnet,<br />

reicht ein Klick auf die Internetadresse.<br />

Dann trägt die Software<br />

die Zugangsdaten automatisch<br />

auf der Internetseite ein.<br />

Schwachstelle WLAN<br />

Der neue WLAN-Router ist im<br />

Handumdrehen angeschlossen<br />

und nach wenigen Einrichtungsschritten<br />

sind Notebook, Smartphone<br />

und Tablet im Netz. Doch<br />

viele vergessen bei der Freude<br />

über das kabellose Surfvergnügen<br />

die Sicherheit. Ein offenes,<br />

ungeschütztes WLAN-Funknetz<br />

bietet nicht nur den Nachbarn<br />

sondern auch Datendieben problemlos<br />

Zugang zu sensiblen<br />

Daten, die über das Netzwerk<br />

versendet oder auf der Festplatte<br />

gespeichert werden.<br />

Das kann fatale Folgen haben:<br />

Wenn Angreifer Passwörter oder<br />

Bankdaten abfangen, ist es kein<br />

Problem Ihren Online-Account<br />

(z.B.: bei Ebay oder Amazon)<br />

für einen Betrug zu nutzen, oder<br />

viel schlimmer Ihr Bankkonto<br />

leerzuräumen.<br />

Wie speichert man Passwörter?<br />

Mit gratis downloadbaren Passwort-Managern<br />

bekommt man<br />

nicht nur die Flut von persönlichen<br />

Passwörtern in den Griff,<br />

sie generieren auch sehr starke<br />

Passwörter. Diese werden verschlüsselt<br />

gespeichert und sind<br />

somit bei einem Eindringen in<br />

die Datei nicht verwendbar.<br />

Aber vorsicht bei der Auswahl,<br />

nicht alle bieten volle Sicherheit.<br />

Das Kennwort für den Passwort<br />

Manager kann man auf einem<br />

USB-Stick gesichert verwahren.<br />

Die dümmsten Passwörter<br />

Das amerikanische Sicherheitsunternehmen<br />

SplashData hat 3,3<br />

Millionen gestohlene Logins ausgewertet<br />

und veröffentlicht jährlich<br />

die Hitliste der 25 am häufigsten<br />

geknackten Passwörter.<br />

Die ersten beiden Plätze belegen<br />

seit 2011 unverändert „123456“<br />

und „password“. Auf dem dritten<br />

und vierten Platz finden sich<br />

„12345“ und „12345678“. Platz<br />

fünf belegt das Tastaturmuster<br />

qwerty. Die Kombination abc123<br />

ist inzwischen um 9 Plätze auf<br />

den 14. Rang gefallen. Ernüchtert<br />

wurde festgestellt, dass sich im<br />

Vergleich zum Vorjahr deprimierend<br />

wenig geändert hat - und<br />

das sicher nicht nur in Amerika.<br />

❏ Bettina Schopfhauser<br />

Infos:<br />

Zentrales Internet portal für Sicherheit<br />

der Informations- und<br />

Kommuni kations technologie<br />

www.onlinesicherheit.gv.at<br />

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