Wintersport 2023/24
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BIATHLON<br />
DOROTHEA WIERER<br />
„SONST WÄRE ICH<br />
JA NICHT MEHR HIER“<br />
Seit einigen Jahren wird Dorothea<br />
Wierer vor Saisonbeginn immer<br />
wieder von Zweifeln geplagt. „Bin<br />
ich noch konkurrenzfähig?“, fragt<br />
sie sich dann. Bisher haben sich<br />
die Zweifel immer als unbegründet<br />
herausgestellt.<br />
Auch letzten Winter hat Doro Wierer<br />
wieder groß aufgetrumpft. Sie war<br />
Zweite in der Weltcup-Gesamtwertung,<br />
wurde Weltmeisterin mit der Frauen-<br />
Staffel und Vizeweltmeisterin mit der<br />
Mixed-Staffel. Die vergangene Saison<br />
war eine der besten in der Karriere von<br />
Dorothea Wierer, übertroffen wohl nur<br />
von 2018/19 und 2019/20, als sie jeweils<br />
den Gesamtweltcup und insgesamt<br />
sieben WM-Medaillen gewonnen hat.<br />
Dennoch sind die Zweifel wieder da. „Es<br />
ist nicht anders als in den Jahren zuvor.<br />
Man muss immer darauf gefasst sein, dass<br />
es irgendwann nicht mehr so gut geht.<br />
Bis jetzt ist es immer gut gegangen, und<br />
natürlich hoffe ich, dass es so bleibt, sonst<br />
wäre ich ja nicht mehr hier“, sagt die<br />
Rasnerin, deren neue Heimat Cavalese<br />
ist, wo sie mit ihrem Mann Stefano ein<br />
Haus gebaut hat.<br />
Die Skepsis ist vielleicht auch darin begründet,<br />
dass ihre Form im Herbst meistens<br />
zu wünschen übrig lässt. „Es gibt<br />
halt immer viele Verpflichtungen. Und<br />
so hat man weniger Ruhetage, als man<br />
bräuchte. Man ist in einem Rad drin, das<br />
sich dreht, und da kommt man nicht so<br />
leicht heraus. Es hat freilich auch Vorteile,<br />
wenn man gefragt ist. Ich bin froh,<br />
dass ich viele Sponsoren habe. Aber aus<br />
sportlicher Sicht ist es nicht ideal, wenn<br />
man so viel unterwegs ist. Der Preis,<br />
den man dafür bezahlt, ist Müdigkeit<br />
und dass es im Training oft nicht so gut<br />
läuft“, spricht Dorothea Wierer auch die<br />
weniger schönen Seiten des Ruhms an.<br />
Trotzdem ist sie sehr präsent, auch auf<br />
Social Media. Aber sie stellt klar: „Ich<br />
zeige dort nicht mein Privatleben. Ich<br />
mache das hauptsächlich für die Sponsoren.<br />
Es ist so eine Art Nebenjob.“<br />
Auch dieses Jahr hat Dorothea Wierer in<br />
der Vorbereitung mit der Männer-Mannschaft<br />
trainiert. Das macht sie einerseits,<br />
weil sie das immer schon gemacht hat,<br />
und andererseits auch aus praktischen<br />
Gründen. Trainer Andrea Zattoni wohnt<br />
im gleichen Tal wie sie. Da ist es dann<br />
etwas einfacher. Im Sommer besteht ihr<br />
individuelles Trainingsprogramm haupt-<br />
Doro Wierer zu Gast bei der Formel 1 …