Wintersport 2023/24
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AKTUELL<br />
Sport B/<strong>2023</strong> 43<br />
NADYA OCHNER<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
14. März 1993 in Meran<br />
Wohnort: Burgstall<br />
Sportgruppe: Polizei<br />
Und: „Wir haben vom FISI-Verband einen<br />
Audi bekommen, den wir uns jetzt teilen.<br />
3 Monate fährt Aaron damit herum, 3<br />
Monate ich. Das weiß ich schon zu schätzen“,<br />
ist Ochner bescheiden.<br />
WM-Gold ist im Trophäenschrank verstaut,<br />
die schwere Fußverletzung endgültig<br />
Vergangenheit – unter diesen Voraussetzungen<br />
geht Ochner nun in ihre 14.<br />
Weltcupsaison. „Ich konnte heuer optimal<br />
trainieren, habe beim Kondi-Training<br />
vieles nachholen können, was im Sommer<br />
und Herbst 2022 nicht möglich war.“<br />
Und: Ochner steht vor dem Abschluss ihres<br />
Jura-Studiums. „Die Prüfungen habe<br />
ich alle gemacht, die letzte am 7. November<br />
über Strafprozessordnung. Jetzt fehlt<br />
noch die Doktorarbeit. Gut möglich, dass<br />
ich sie über Sportrecht mache, und hier<br />
über die Antidoping-Gesetze. Die sind<br />
in Italien ja extrem streng, weil sie auch<br />
strafrechtlich verfolgt werden. Auch das<br />
Vertragsrecht von Sportlern mit Sponsoren<br />
interessiert mich.“<br />
Nicht so richtig einordnen will Ochner<br />
ihre Ziele für die neue Saison: „Das ist<br />
schwierig. Im Vorjahr war es wegen meiner<br />
Verletzung ein totales Auf und Ab. Ich<br />
will wieder Konstanz reinbringen, unabhängig<br />
von den Bedingungen. Konstant<br />
unter die Top 8 zu fahren ist mein Ziel,<br />
egal ob im Riesentorlauf oder im Slalom.“<br />
Und dann ist da noch die Erinnerung an<br />
einen ganz speziellen Frühling und Sommer<br />
<strong>2023</strong>. „Da war ich ganz weit weg<br />
vom Snowboardfahren, ich war gedanklich<br />
und räumlich in einer völlig anderen<br />
Welt. Ich konnte das Geschehene der Saison<br />
lange Zeit nicht richtig verarbeiten<br />
und habe das bei einem dreiwöchigen Urlaub<br />
auf Zypern, bei dem ich ganz alleine<br />
unterwegs war, gemacht. Im Herbst war<br />
ich noch in Kolumbien, auf einem Roadtrip<br />
mit anderen Abenteurern, die ich alle<br />
nicht gekannt habe. Es war sensationell.“<br />
Aaron March<br />
Der 37-Jährige, mit Roland Fischnaller<br />
das größte Aushängeschild des Südtiroler<br />
Brettlsports, erfüllte sich mit WM-<br />
Gold ebenfalls seinen vorletzten Karrieretraum.<br />
Gesamt-Weltcupsieger ist er<br />
(2021), 2 kleine Kugeln hat er ebenfalls,<br />
und wie bei Fischnaller ist eine Olympia-<br />
Medaille das Einzige, was ihm noch fehlt<br />
in seiner Trophäensammlung. Mit Rang<br />
4 im Parallel-Slalom 2014 in Sotschi war<br />
March schon ganz nahe dran, aber das ist<br />
längst Vergangenheit.<br />
WM-Gold im Team Event mit Nadya<br />
Ochner war für den Besitzer eines Fitness-Studios<br />
in Seis im Jahr <strong>2023</strong> nicht<br />
das einzige Highlight – ein viel größeres<br />
erlebte er am 15. Juli, als er seine langjährige<br />
Lebensgefährtin Andrea und Mama<br />
ihrer gemeinsamen Tochter Alina (sie ist<br />
7) vor den Traualtar führte. Und lacht:<br />
„Anfangs wollten wir es ganz klein halten.<br />
Aber dann wuchs die Liste der Geladenen<br />
AARON MARCH<br />
Geburtsdatum und -ort:<br />
14. Mai 1986 in Brixen<br />
Wohnort: Völs am Schlern<br />
Sportgruppe: Heer<br />
immer mehr an, und zum Schluss waren<br />
wir 80 Leute. Ein unvergesslich schöner<br />
Tag“, blickt March zurück. Nachdem er<br />
sein Leben als Sportler und Privatmensch<br />
ohnehin richtig einzuschätzen vermag:<br />
„Auch als Weltmeister lebt es sich immer<br />
gleich. Und jetzt startet eh alles wieder<br />
bei Null.“<br />
Zumal die vergangene Saison nicht unbedingt<br />
top war – trotz eines Podesplatzes<br />
beim Parallel-Riesentorlauf in Cortina<br />
d’Ampezzo als Dritter. „Ich bin gut reingekommen<br />
in die Saison, aber dann war<br />
sie eher durchwachsen. Gottseidank hat<br />
mich der WM-Titel mit Nadya für alle<br />
Enttäuschungen vorher entschädigt.“<br />
Das große Ziel von March für heuer<br />
ist, ein konstant hohes Level zu zeigen,<br />
sprich in allen Rennen in der Entscheidung<br />
um den Tagessieg mit dabei zu sein.<br />
„Im Slalom tue ich mich intuitiv leichter,<br />
im Riesentorlauf muss ich viel fester an<br />
mir arbeiten. Auf diesem Niveau geht<br />
halt nichts aus dem Stegreif. Wer Fehler<br />
macht, hat keine Chance.“<br />
Das Brautpaar Aaron und Andrea March (Mitte) mit ihren Snowboard- und<br />
Sportlerkollegen: Von links Edwin Coratti, Gabriel Messner, Marc Hofer,<br />
Daniele Bagozza, Geher-Olympiasieger Alex Schwazer, Nadya Ochner,<br />
Roland Fischnaller, Jasmin Coratti und Christoph Mick.