24.11.2023 Aufrufe

HANSA 12-2023

KI im Hafen, Abgastechnologien & Carbon Capture, Cyber Security, Marintec, »Rising Stars«, MCN Cup 2023, Schiffbau in China, CCS, DNV, Schifffahrtsstandort Deutschland

KI im Hafen, Abgastechnologien & Carbon Capture, Cyber Security, Marintec, »Rising Stars«, MCN Cup 2023, Schiffbau in China, CCS, DNV, Schifffahrtsstandort Deutschland

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Schifffahrtsstandort Deutschland<br />

Deutsche Reeder investieren<br />

in ihre Flotten – für eine breite<br />

Palette an Schifffahrtsmärkten<br />

MCN Cup ’23 & »Rising Stars«<br />

In Hamburg und Rotterdam<br />

wurden innovative Ideen für die<br />

maritime Industrie ausgezeichnet<br />

Est. 1864 <strong>12</strong> | <strong>2023</strong><br />

International<br />

Maritime<br />

Journal<br />

Interviews mit DNV und CCS<br />

Lucas Ribeiro und Zhu Qi<br />

nehmen Stellung zur Sicht der<br />

Klassen auf den hiesigen Markt<br />

160. Jahrgang<br />

ISSN 0017-7504 | € 20,–<br />

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Rhein-Reise:<br />

Der GEFO Stainless Steel Tanker „Tintoretto“<br />

vor dem Loreley-Felsen<br />

<br />

<br />

<br />

Lore Ley<br />

<br />

<br />

Die schönste Jungfrau sitzet<br />

dort oben wunderbar,<br />

ihr Geschmeide blitzet,<br />

sie kämmt ihr goldenes Haar.<br />

Den Schiffer in dem kleinen Schiffe<br />

ergreift ein wildes Weh;<br />

er sieht nicht die Felsenriffe,<br />

er schaut nur in die Höh.<br />

Heinrich Heine, 1824<br />

Die Loreley-Passage war früher eine Gefahrenstelle für die Schifffahrt.<br />

Heute sind die Felsenriffe weggesprengt.


BEYOND THE HORIZON:<br />

VIEW OF THE<br />

EMERGING ENERGY VALUE CHAINS<br />

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Liebe Leser,<br />

wenn auch Sie eine maritime Moment aufnahme eingefangen haben, schicken Sie uns gern das Foto mit ein paar persönlichen oder erklärenden<br />

Zeilen dazu. Wir freuen uns über Ihre Einsendungen an: redaktion@hansa-online.de sowie Schiffahrts-Verlag »Hansa«, Stadthausbrücke 4,<br />

20355 Hamburg. Hinweis: Der Verlag behält sich das Recht vor, eingegangene Fotografien für redaktionelle Zwecke weiterzuverwenden.<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong><br />

9


PEOPLE<br />

LÜRSSEN: Lutz Weber zuletzt Mitglied<br />

der Geschäftsführung bei der<br />

Hamburger Krämer<br />

Group, wechselt zum<br />

Schiffbauer Lürssen.<br />

Bei der Werftgruppe<br />

ist Weber neuer<br />

kaufmännischer Geschäftsführer<br />

der<br />

Kröger-Werft am<br />

Nord-Ostsee-Kanal. Er hat die Position<br />

zum 1. November übernommen. Weber<br />

war zuvor u.a. bei den Reedereien Krämer,<br />

Essberger und NSB<br />

ORSTED: Daniel Leerup (Bild) und<br />

Richard Hunter verlassen den kriselnden<br />

dänischen Energiekonzern<br />

mit sofortiger<br />

Wirkung. Für<br />

den CFO und den<br />

COO sollen nun<br />

Nachfolger gesucht<br />

werden. Zum Hintergrund<br />

der Trennung<br />

dürfte auch die schwierige Lage gehören,<br />

in der sich Orsted – und andere<br />

Offshore-Wind-Akteure – derzeit angesichts<br />

stark gestiegener Kosten befinden.<br />

Personalie des Monats: Torsten Westphal übergibt bei Arkon an seinen Sohn<br />

ARKON SHIPPING: Torsten Westphal zieht sich als Geschäftsführer von Arkon<br />

Shipping zurück. Nach 28 Jahren in Selbstständigkeit beginne ein neuer Lebensabschnitt,<br />

in dem die Familie im Vordergrund stehe, teilte Westphal mit. Er bleibe als<br />

Berater »und aktiver Partner« bei RHAS (Rhenus-Arkon-Shipinvest) an Bord. Als<br />

Geschäftsführer beerbt ihn sein Sohn Torben, der bei Arkon Shipping bislang Prokura<br />

hatte. Der Wechsel sei eng mit dem Mitgesellschafter Rhenus abgestimmt, heißt<br />

es. Torsten Westphal, Schiffsmakler aus Bremen, hatte Arkon Shipping 1995 gemeinsam<br />

mit den Reedern Gerhard Wessels und Heinrich Jüngerhans gegründet.<br />

ESSBEGER: Sven Schwarz wird neuer<br />

CEO der Gruppe um die Schifffahrtsunternehmen<br />

DAT<br />

und JTE. Der Ex-Gefo-CEO<br />

folgt auf Beschluss<br />

der Rantzau-<br />

Familie ab 1. Januar<br />

2024 auf Michael<br />

Triskatis. Auch um<br />

das Joint Venture<br />

E&S Tankers mit Stolt Tankers für Parcel-Tanker<br />

soll er sich kümmern. Bei Gefo<br />

war er für <strong>12</strong>0 See- und Binnentanker<br />

verantwortlich.<br />

PWL: Coraly von Georg bislang<br />

Head of Corporate Development, tritt<br />

zum 01. Januar in die<br />

Geschäftsführung<br />

der Agentur- und<br />

Logistikgruppe Peter<br />

W. Lampke ein. Sie<br />

löst ihren Vater<br />

Christian von Georg<br />

ab. Die Schifffahrtskauffrau<br />

mit einem Master-Abschluss in<br />

Finance bildet ab Januar das Führungsduo<br />

zusammen mit Co-Chef und Mitgesellschafter<br />

Christian Koopmann.<br />

ISSA: Rafael Fernandez ist zum<br />

neuen Präsidenten des Internationalen<br />

Schiffsausrüsterverbandes<br />

gewählt worden.<br />

ISSA ist eine<br />

globalen Handelsorganisation,<br />

die die<br />

Interessen von 1.500<br />

Schiffszulieferern in<br />

aller Welt vertritt.<br />

Fernandez ist seit <strong>12</strong> Jahren Mitglied<br />

des Vorstands und folgt ab dem 1.<br />

Januar 2024 in seiner neuen Position auf<br />

Saeed Al Malik.<br />

VERSTÄRKUNG FÜR »<strong>HANSA</strong>«<br />

Seit dem 1. November ist Riccardo di<br />

Stefano neu im Team der <strong>HANSA</strong>, er<br />

hat die Position als Gesamtvertriebsund<br />

Marketingleiter übernommen.<br />

Angestellt beim Schiffahrts-Verlag<br />

Hansa übernimmt er die Gesamtverantwortung<br />

aller Vertriebs- und Marketingaktivitäten<br />

für die Zeitschriften<br />

und Onlinemedien des Schiffahrts-<br />

Verlags (Hamburg) sowie des Mittler<br />

Report Verlags (Bonn). Auch die Entwicklung<br />

neuer<br />

digitaler Erlösmodelle<br />

und<br />

Produkte gehört<br />

zu seinen Aufgaben.<br />

Di Stefano<br />

ist 51 Jahre<br />

alt, verheiratet und hat eine Tochter. Er<br />

war zuletzt sechs Jahre lang als Head of<br />

Marketing and Sales für die Trenz<br />

GmbH tätig und dort unter anderem<br />

für die Entwicklung und Betreuung<br />

von Digitalangeboten zuständig. Davor<br />

war er mehr als 20 Jahre für die<br />

DVV Media Group tätig.<br />

»Wir freuen uns, Herrn di Stefano<br />

im Team begrüßen zu können. Mit<br />

seiner Hilfe wollen wir unsere Expertise<br />

im Verlag weiter ausbauen<br />

und den Service für unsere Kunden<br />

verbessern«, sagt Peter Tamm, Verleger<br />

und Inhaber der Tamm Media.<br />

10 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


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MÄRKTE | MARKETS<br />

Panama drought starts lifting rates<br />

Transit restrictions in the key shipping waterway could turn out to be a game-changer for many<br />

trades. By Michael Hollmann<br />

Anyone still keeping an eye on those<br />

congestion indices which gained importance<br />

during the pandemic and the<br />

ensuing paralysis of larger parts of the<br />

world fleet? With transits through the Panama<br />

Canal gradually reduced to around<br />

50 % by February, it’s probably worth<br />

doing so. The measures taken by the administration<br />

of the 82 km shortcut between<br />

the Pacific and the Atlantic in response<br />

to severe drought conditions<br />

started to be felt across freight and<br />

charter markets in all kinds of tonnage<br />

segments over the past weeks: first for<br />

tankers and bulk carriers, then for multipurpose<br />

heavy-lift and even for container<br />

ships. And it’s likely just the beginning.<br />

The dry cargo spot market saw rates<br />

for panamaxes, ultra-/supramaxes and<br />

handysize bulkers in the US Gulf spiraling<br />

upwards to levels unseen for more<br />

than 16 months as the onset of the grain<br />

export season coincided with growing<br />

congestion in the Panama Canal. By calendar<br />

week 46, some 130 ships were reportedly<br />

waiting in front of the locks. Already<br />

by September, inefficiencies in the<br />

canal had caused an increase of average<br />

transit times for supramaxes from the US<br />

Gulf to Asia by 20 % (versus June), according<br />

to shipbroker Braemar. Many<br />

ships are even avoiding the canal altogether,<br />

instead opting for longer trips via<br />

the Cape of Good Hope or Cape Horne.<br />

Disruptions for mpp and box carrier<br />

Longer round-trip times mean that the<br />

influx of tonnage returning from Asia<br />

slows down, resulting in shorter tonnage<br />

lists for new business in North America.<br />

The effect is also felt on the East and West<br />

Coasts of South America and in Europe.<br />

Spanish breakbulk and project carrier<br />

Volans which runs a liner service between<br />

Europe and the West Coast of<br />

South America has warned its clients of<br />

10–<strong>12</strong> days schedule delays associated to<br />

Panama Canal transits. Project carriers<br />

engaged in the flourishing Far East/US<br />

trade and operating on tramp or semiliner<br />

basis are concerned as well since<br />

they usually don’t book transit slots far in<br />

advance.<br />

Next in line for disruptive effects is<br />

container shipping. Some north/south<br />

trades through the canal are reported to<br />

have been impacted already, albeit with<br />

not much bearing on freight rates so far.<br />

This is likely to change in the coming<br />

weeks and months amid a growing<br />

scramble for transit slots.<br />

Daily transits for the largest vessels<br />

(neopanamax) are going to be reduced to<br />

five by February which would just be<br />

enough to accommodate the five very<br />

large container ships deployed on transpacific<br />

services from Asia to the US East<br />

Coast using the locks on average per day,<br />

according to Judah Levine, Head of Research<br />

of freight market platform Freightos.<br />

However, even in the unlikely case that<br />

container liner operators manage to secure<br />

all the available slots, costs are expected<br />

to surge as advance booking capacity<br />

for transit is reduced while prices for<br />

slots up for auction have already multiplied<br />

to low/mid million dollar sums.<br />

Container lines themselves are anticipating<br />

a shift from the East Coast to the<br />

West Coast of US import cargo coming<br />

VIEWPOINT<br />

Still a good year<br />

for project trades<br />

Breakbulk and heavy-lift carrier AAL is<br />

mulling new trade routes into the Middle<br />

East, South America or Africa for its upcoming<br />

multipurpose newbuildings. The<br />

carrier wants to expand capacity, not replace<br />

existing tonnage, as director Felix<br />

Schoeller points out.<br />

A tumultuous year draws to a close. How<br />

has it been for AAL and project trades?<br />

Felix Schoeller: It’s been a huge correction<br />

from the container-driven super<br />

boom of the previous years but still a<br />

good year for us. I’d say, we are entering a<br />

new normal with a relatively stable<br />

freight market – still above pre-pandemic<br />

levels – sound cargo volumes and muchimproved<br />

operational efficiency. It’s a<br />

market level that all parties can live with:<br />

owners, operators and cargo owners. This<br />

had not been the case for a long time.<br />

During the decade of crisis after the Lehman<br />

collapse, shipping companies were<br />

suffering a lot while shippers benefited<br />

from cheap freights. During the corona<br />

boom, shipping companies were on top<br />

and shippers faced with extreme cost increases<br />

and disruptions. Now we are on a<br />

middle ground where everyone can be<br />

more or less happy.<br />

What about the six 32,000 dwt newbuildings<br />

that AAL is expecting? What’s the<br />

delivery schedule? Where do you plan to<br />

deploy them?<br />

Schoeller: We expect the first unit, the<br />

»AAL Limassol«, in May and another three<br />

by the end of 2024, the remaining two in<br />

the first half of 2025. We see the newbuilds<br />

as expansion not as replacement for other<br />

Felix Schoeller – Director, AAL<br />

ships in our fleet. So, we are keen to harness<br />

them to open up new trades and take<br />

in new kinds of contracts in the energy and<br />

large plant equipment/module sectors.<br />

They could support and expand our business<br />

on existing routes such as into the<br />

© AAL<br />

<strong>12</strong> <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


1000<br />

750<br />

500<br />

16.05.23<br />

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ConTex<br />

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November '22<br />

18,915 $<br />

21.11.23<br />

<br />

TMI –<br />

Toepfer's<br />

Multipurpose pose<br />

Index<br />

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November '23<br />

<strong>12</strong>,208 $


VERSICHERUNGEN | INSURANCE<br />

Spezialisten für Schäden<br />

sind gefragt<br />

Wenn es um Großschäden im Überseetransport geht, verlassen<br />

sich viele Versicherer auf die Experten von Reck &<br />

Co.. Die Firma mit Zentrale in Bremen und Tochtergesellschaften<br />

in der Schweiz, Österreich, Belgien und Frankreich<br />

feiert dieses Jahr 175 Jahre Bestehen. Franz Kasten,<br />

geschäftsführender Gesellschafter, sieht einen anhaltenden<br />

Trend zum Outsourcing der Schadenbearbeitung durch<br />

Transportversicherer und Großverlader, die eigenversichert<br />

sind. Von Michael Hollmann<br />

Abstract: Specialist for cargo claims<br />

benefits from outsourcing<br />

Bremen-based Reck & Co. sees higher<br />

levels of enquiry for claims services<br />

than before Corona as it celebrates its<br />

175th anniversary. Demand from<br />

transport insurers and industrial<br />

clients keeps increasing amid a<br />

squeeze on talent, managing partner<br />

Franz Kasten explains.<br />

Sie begehen ein großes Jubiläum mit Reck & Co. Gibt die aktuelle<br />

Geschäftsentwicklung auch Anlass zum Feiern?<br />

Franz Kasten: Durchaus. Die Zahlen sind sehr positiv, sogar über<br />

dem Stand von vor der Pandemie. Je nach Bereich – Begutachtung,<br />

Regulierung, Regress, Automotive – liegen die Auftragszahlen<br />

dieses Jahr um 10% bis 20% höher. Die drei Jahre davor<br />

waren sehr turbulent. Zu Beginn der Coronazeit haben die Versicherer<br />

Schäden erst einmal hintenangestellt. Da ging es nur darum,<br />

dass das Geschäft aufrechterhalten wird. Als die Mitarbeiter<br />

zurück ins Büro durften, begannen sie die Schäden aufzuarbeiten.<br />

Da kamen bei uns viele Aufträge, die vorher gefehlt hatten,<br />

plötzlich auf einen Schlag rein.<br />

Die letzten 15 Jahre sind Sie ordentlich gewachsen. Die Teamstärke<br />

vervielfachte sich auf 65 Mitarbeiter. Was war entscheidend?<br />

Kasten: Wir haben uns klar fokussiert – auf Schadendienstleistungen<br />

– und haben andere Bereiche wie die Maklerei, die dazu<br />

nicht passen, zugemacht. Außerdem haben wir unsere Struktur verändert<br />

und die Dienstleistungen in Abteilungen organisiert. Früher<br />

gab es unter den geschäftsführenden Partnern nur ein großes Team.<br />

Jetzt sind die Fachbereiche klar getrennt – Havariekommissariat,<br />

Sachverständige, Regulierung, Regress, Automotive – und eine<br />

zweite Führungsebene eingezogen. Die Nachfrage seitens der Versicherer<br />

für unsere Dienstleistungen nimmt weiter zu. Viele haben<br />

Probleme, ihre Schadenabteilungen zu besetzen und den Generationswechsel<br />

dort hinzubekommen. Oder sie treffen eine strategische<br />

Entscheidung, sich auf Zeichnungsaktivitäten zu konzentrieren und<br />

die Schadenbearbeitung abzutreten.<br />

Eigentlich sieht es doch ganz gut aus für die Transportversicherer.<br />

Darauf deuten jedenfalls die Zahlen der IUMI hin…<br />

Kasten: Es hat ganz klar eine Verhärtung des Marktes gegeben, aus<br />

der Not heraus. Das war am deutlichsten im Seekaskosegment im<br />

Lloyds-Markt zu beobachten. Eine Reihe von Syndikaten musste<br />

den Bereich verlassen, die Kapazitäten wurden knapper. Auch im<br />

Warenbereich haben die Prämienraten ordentlich angezogen. Derzeit<br />

sind die Preise eher noch auf dem aufsteigenden Ast.<br />

Ihre Verbindung zu Lloyds reicht schon weit zurück. Die Versicherungsbörse<br />

hat aber nicht mehr die Bedeutung wie früher.<br />

Wie wichtig ist Ihnen der Status als Lloyd’s-Agent?<br />

Kasten: Sehr wichtig. Wir sind seit 1891 Lloyd’s-Agent und übernehmen<br />

Begutachtungen von Transportschäden, Schadenbearbeitung<br />

und Regresse. Inzwischen für die komplette DACH Region.<br />

Für uns ist das ein Qualitätssiegel und auch ein Marketing-<br />

Tool. Überall wo man auf der Welt bei Versicherern und Industrieunternehmen<br />

anklopft, merkt man, was das für ein hohes Standing<br />

genießt. Die Eintrittsbarrieren bei Versicherern sind für uns<br />

dadurch niedriger. Wir sind aus unserer Funktion als Lloyds-<br />

Agent tiefer in die internationalen Märkte hineingewachsen.<br />

Wie hat sich das Schadensbild im Stückgutbereich gewandelt?<br />

Kasten: Tendenziell werden die versicherten Schäden größer und<br />

komplexer. Das hat unter anderem damit zu tun, dass es in den<br />

meisten Policen inzwischen hohe Selbstbehalte gibt. Die Versicherer<br />

werden häufig nur noch für die richtig teuren Risiken eingesetzt.<br />

Zudem gibt sehr viel weniger Schadenverkäufe als früher.<br />

Viele beschädigte Ladungspartien werden aufgrund von Markenschutz<br />

komplett abgeschrieben. Ein Beispiel: Ein Hersteller von<br />

Kosmetik hat sechs Vierzigfußcontainer im russischen Zoll festsitzen.<br />

Wir kämpfen 9 Monate darum, die da rauszubekommen. Wir<br />

schaffen es schließlich, und was macht der Kunde? Schickt die Ware<br />

direkt in die Presse! Warum? Aus Gründen des Markenschutzes.<br />

Man will sich den Markt nicht kaputtmachen. Wenn da plötzlich<br />

sechs Container mit Markenware irgendwo auf dem Zweitmarkt<br />

auftauchen, dann behindert das Lieferketten. Genauso bei Autos.<br />

Es gibt keine beschädigten Neufahrzeuge, die auf dem allgemeinen<br />

Zweitmarkt verkauft werden.<br />

Das bringt uns zum Thema Auto-Carrier. Täuscht der Eindruck,<br />

oder nehmen die Großschäden in diesem Bereich wirklich zu?<br />

Kasten: Es wird auf jeden Fall mehr darüber berichtet. Die »Fremantle<br />

Highway« fand so viel Beachtung, weil es hier bei uns vor<br />

der Haustür passierte. Bei der Felicity Ace letztes Jahr vor den<br />

Azoren war die Aufmerksamkeit noch geringer. Ich glaube, dass<br />

es sich nach wie vor um Einzelfälle und nicht um einen Trend<br />

handelt. In diesem Zusammenhang wird viel über die Risiken der<br />

Elektrofahrzeuge diskutiert. Es ist aber keinesfalls bewiesen, dass<br />

von Lithium-Fahrzeugen ein größeres Brandrisiko als von Benzinern<br />

oder Selbstzündern ausgeht. Richtig ist aber: Wenn ein Batteriefahrzeug<br />

erst einmal brennt, ist das Feuer viel schwieriger zu<br />

löschen.<br />

<br />

16 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


VERSICHERUNGEN | INSURANCE<br />

3<br />

2<br />

1<br />

5<br />

Havariechronik<br />

4<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Datum<br />

22.10.<br />

Ereignis<br />

auf Grund | LOF-Bergung<br />

24.10. Untergang nach Kollision (1 Toter, 4 Vermisste)<br />

27.10. Ladung über Bord (20 Container)<br />

03.11. auf Grund<br />

08.11. Raketenbeschuss (1 Toter, 3 Verletzte)<br />

Ort<br />

nahe Karlshamn<br />

14 sm südlich Helgoland<br />

Iqaluit<br />

Canal Martin Garcia<br />

Odessa<br />

Schiff<br />

Marco Polo<br />

Verity<br />

Sivumut<br />

Cymona Pride<br />

Kmax Ruler<br />

Type<br />

RoPax<br />

General Cargo<br />

General Cargo<br />

Bulker<br />

Bulker<br />

dwt<br />

7.330<br />

Flagge<br />

Zypern<br />

Haftpflicht<br />

Gard<br />

3.360<br />

<strong>12</strong>.747<br />

78.056<br />

91.800<br />

Isle of Man<br />

Kanada<br />

Marshall I.<br />

Liberia<br />

North<br />

Standard P&I<br />

Standard P&I<br />

UK P&I<br />

Reise<br />

Trelleborg–Karlshamn<br />

Bremen–Immingham<br />

Becancour–Iqaluit<br />

ex Tubarao<br />

Ukraine–China<br />

SEEKASKO<br />

Kaum Prämiennachlässe für kleine Tonnage<br />

Der Seekaskomarkt präsentiert sich<br />

nach Einschätzung des Versicherungsmaklers<br />

Heinrich Elbracht aktuell geteilt.<br />

Zwar habe das Angebot an Risikokapazität<br />

weltweit wieder zugenommen,<br />

was auch für Druck auf die<br />

Prämienraten sorge.<br />

»Doch davon profitieren nicht alle<br />

Schiffsgrößen gleichermaßen«, erklärte<br />

Geschäftsführer Bernd Terbeek bei einer<br />

Kundenveranstaltung der Firma in<br />

Emden. Für Mehrzweckfrachter und<br />

Küstenmotorschiffe unter 10.000 BRZ<br />

sei der Versicherungsmarkt weiterhin<br />

angespannt, weil sich viele Risikoträger<br />

– zum Beispiel im Lloyd’s-Markt –<br />

hauptsächlich auf große Tonnage konzentrierten.<br />

Unter Kostengesichtspunkten<br />

mache dies zwar keinen Sinn,<br />

»denn die Schäden finden vor allem im<br />

Bereich der größeren Tonnage statt.«<br />

Der Vorteil für die Versicherer sei aber,<br />

dass sie ihr Buch durch großvolumiges<br />

Geschäft schneller ausbauen könnten.<br />

Zum diesjährigen Seminar von Elbracht<br />

mit Fachbeiträgen über Brandbekämpfung<br />

und Havarie-grosse erschienen<br />

rund 40 Gäste. mph<br />

P&I CLUBS<br />

Ziel: +5 % bis +7,5 %<br />

In der Schiffshaftpflichtversicherung stehen<br />

den Reedereien im kommenden Jahr<br />

weitere Kostenerhöhungen ins Haus. So<br />

haben eine Reihe von P&I Club inzwischen<br />

ihre Forderungen für die Renewals vorgelegt.<br />

Die Spanne liegt zwischen +5 % Prämienanhebung<br />

(Gard, Steamship Mutual)<br />

und +7.5 % (UK, Britannia, West of England,<br />

London Club). Die Clubs begründen<br />

die geplanten Anhebungen u.a. mit dem<br />

Kostendruck aufgrund der Inflation und<br />

den anhaltenden Großschadenrisiken. Der<br />

kleinere Shipowners’ Club sieht von einem<br />

General Increase ab.<br />

mph<br />

+++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm<br />

QBE: Australische Versicherer will Ausbau der Transportversicherung am europäischen Kontinent vorantreiben. Nach Produkteinführung<br />

in Frankreich, den nordischen Ländern und Deutschland werden weitere Märkte untersucht. »Oberste Priorität«: Niederlande.<br />

+++ Hohe Gewinne für Rückversicherer: Weiter steigende Überschüsse in Q3. Munich Re verbesserte sich auf knapp<br />

1,17 Mrd. €, Swiss Re schrieb 1 Mrd. $ Gewinn nach Verlusten im Vorjahr, Hannover Re erzielte verbessertes Ergebnis von 438 Mio. €.<br />

+++ Gard und DNK kooperieren: P&I- und Kaskoversicherer Gard baut seinen Service in der Kriegsversicherung für Schiffe durch<br />

Zusammenarbeit mit dem Spezialversicherer DNK aus. So werden künftig alle bei Gard für Krieg versicherten Schiffe durch das Operations<br />

Centre von DNK überwacht und mit Warnungen und Berichten versorgt. +++ Norwegian Hull: Seekaskoversicherer bündelt<br />

Versicherung für Offshore-Projekte im Bereich erneuerbarer Energien in eigener Gesellschaft: NIORD. Sie soll zu Jahresanfang zusätzliche<br />

Versicherer als Kapazitätsgeber hinzugewinnen.<br />

Leute, Leute… +++ Northern Lloyd: Annabel Ecks zur Direktorin (Broking) befördert. +++ DUAL Deutschland: Frank Huy (Ex-<br />

Gothaer) übernimmt Geschäftsführung ab April 2024 +++ Miller: Andreas Bibas (Ex-Tsakos Shipping) als Leiter für Marine Mutual<br />

Reinsurance und Mutual War rekrutiert.<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong><br />

17


FINANZIERUNG | FINANCING<br />

Deutsche Reeder investieren in ihre Flotten<br />

Einige der Schifffahrtsmärkte sind zwar mittlerweile wieder etwas abgekühlt, doch auch<br />

deutsche Reeder haben vom Boom der Nach-Corona-Phase profitiert. Das zeigt sich unter<br />

anderem in einigen Neubau-Projekten und Flottenerweiterungen<br />

Ablieferungen, An- und Verkäufe, Neubau-Aufträge<br />

– in den vergangenen<br />

Monaten waren deutsche Reeder mit de gesamten<br />

Bandbreite an Flotten-Projekten<br />

beschäftigt. Zudem waren verschiedenste<br />

Segmente betroffen. Wir geben einen<br />

Überblick mit einer Auwahl einiger Projekte<br />

aus der zweiten Jahreshälfte.<br />

Hapag-Lloyd<br />

Zu den Ereignissen mit großer öffentlicher<br />

Aufmerksamkeit gehörte sicherlich<br />

die Taufe der »Berlin Express«, das neue<br />

Flaggschiff für Hapag-Lloyd. Der<br />

23.664-TEU-Frachter ist Teil einer Zwölfer-Serie,<br />

die das Hamburger Unternehmen<br />

von Hanwha Ocean (ehemals<br />

DSME) aus Korea bekommt.<br />

Briese<br />

Das ostfriesische Schifffahrtsunternehmen<br />

Briese setzt den Flottenausbau<br />

im Bulker-Segment fort. Zwei<br />

Neubauten werden in Kürze zur Flotte<br />

der Reederei stoßen, die vor allem für ihre<br />

Aktivitäten in der Mehrzweck-/Heavylift-,<br />

in der Container- und in der Forschungsschifffahrt<br />

bekannt ist. Jüngster<br />

Flottenzugang ist die »BBC Apollo«. Der<br />

180 m lange Handysize-Bulker mit<br />

40.000 tdw wurde in China auf der Werft<br />

Jiangmen Nanyang gebaut und soll künftig<br />

in die Flotte der Briese-Tochter BBC<br />

Chartering eingesetzt werden. Als weiterer<br />

Neubau dieser Größe wurde die<br />

»BBC Ceres« vorgestellt. Sie ist mittlerweile<br />

in China vom Stapel gelaufen<br />

und soll »zusammen mit anderen neuen<br />

Schiffen zur Entwicklung der Briese-<br />

Flotte beitragen«, heißt es. Zuletzt war etwa<br />

der 40.000-Tonnen-Massengutfrachter<br />

»BBC Mars« in Dienst gestellt<br />

worden. Die Leeraner hatten die Bulker-<br />

Serie zusammen mit dem norwegischen<br />

Investor Ness, Risan & Partners aufgesetzt.<br />

Zur Flotten-Entwicklung gehören<br />

nicht zuletzt unterschiedliche Neubauten<br />

Frohe Weihnachten<br />

Wir wünschen unseren Mitgliedern,<br />

Kunden und Geschäftspartnern<br />

frohe Weihnachten!<br />

18 Rest assured.<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


FINANZIERUNG | FINANCING<br />

Abstract: German shipowners<br />

invest in their fleets<br />

Although some of the shipping markets<br />

have cooled down somewhat in<br />

the meantime, German shipping companies<br />

have also benefited from the<br />

boom in the post-Covid phase. This is<br />

reflected in a number of newbuilding<br />

projects and fleet expansions, among<br />

other things. However, some sold<br />

vessels as well in light of high ship<br />

values and second-hand prices.<br />

Total Value (USD m)<br />

Top 10 German Owners by Fleet Value<br />

9.000<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Hapag Lloyd Oldendorff Briese Schulte Vogemann H Offen Claus- Reederei Peter Dohle Hartmann Reederei NSB<br />

Carriers Schiffahrts Bernhard KG Peter Nord Klaus E Schiffahrts Schiffahrts<br />

Oldendorff KG<br />

KG<br />

Number of Vessels<br />

Total Value USD m<br />

Source: VesselsValue November <strong>2023</strong><br />

160<br />

140<br />

<strong>12</strong>0<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Number of Vessels<br />

aus den Segmenten Container und MPP<br />

– etwa die Box-Carrier »Langeness« und<br />

»Norderney«. Insgesamt waren <strong>12</strong> Feeder-Schiffe<br />

bestellt worden. Neben sechs<br />

»Sdari 1800«-Schifffen bei Huanghai<br />

sind es weitere sechs, etwas größere Einheiten<br />

mit 1.900 TEU, die von Guangzhou<br />

Wenchong gebaut werden. Im<br />

MPP-Segment hatte Briese die »Ukraine«-Neubauserie<br />

für F500-Schiffe in<br />

Dienst gestellt.<br />

Leonhardt & Blumberg<br />

Das Hamburger Traditionsunternehmen<br />

Leonhardt & Blumberg hat gemeinsam<br />

mit der niederländischen Boosma Shipping<br />

bis zu acht Shortsea-Neubauten in<br />

Indien bestellt. Boomsma hatte die Schiffe<br />

mit dem Konstruktionsbüro Conoship<br />

entwickelt. Leonhardt & Blumberg besinnt<br />

sich mit dem Projekt nach fast zwei<br />

Jahrzehnten Abstinenz mit dem Wiedereinstieg<br />

ins Coaster-Geschäft auf eine alte<br />

Tradition und will ein drittes Standbein<br />

aufbauen will. Bislang betreibt das<br />

Unternehmen Containerschiffe und Produktentanker.<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong><br />

19


FINANZIERUNG | FINANCING<br />

German Owned Fleet by Total Value<br />

Container<br />

Bulker<br />

Small Dry<br />

Tanker<br />

LPG<br />

LNG<br />

Vehicle Carrier<br />

RO-RO<br />

Reefer<br />

0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000 <strong>12</strong>.000 14.000 16.000 18.000 20.000<br />

Source: VesselsValue November <strong>2023</strong><br />

Total Value (USD m)<br />

Container<br />

Small Dry<br />

Tanker<br />

Bulker<br />

LPG<br />

Reefer<br />

RO-RO<br />

LNG<br />

Vehicle Carrier<br />

German Owned Fleet by Number of Vessels<br />

0 100 200 300 400 500 600 700<br />

Source: VesselsValue November <strong>2023</strong><br />

Number of Vessels<br />

Total Spent (USD m)<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

German Second Hand Purchase History<br />

0<br />

20<strong>12</strong> 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 <strong>2023</strong><br />

YTD<br />

Source: VesselsValue November <strong>2023</strong><br />

Number of Vessels Total Spent USD m<br />

180<br />

160<br />

140<br />

<strong>12</strong>0<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Number of Vessels<br />

Die bis zu acht Shortsea-Neubauten,<br />

von denen in einem ersten Schritt vier<br />

Einheiten bei Chowgule Shipbuilding bestellt<br />

werden, sollen am neuen Werftstandort<br />

Mangalore gebaut werden. Der<br />

Bau könnte frühesten im Frühjahr kommenden<br />

Jahres starten.<br />

L&B und die Boomsma-Gruppe haben<br />

sich als strategische Partner bei der Bestellung<br />

der neuen Shortsea-Frachter verbündet.<br />

JR Shipbrokers & Consultants<br />

fungierte als Vermittler und Makler für<br />

die Neubauten.<br />

Die Schiffe werden über eine Tragfähigkeit<br />

von 8.500 t verfügen und den<br />

Angaben zufolge äußerst effizient im<br />

Einsatz sein. Ein optimierter diesel-elektrischer<br />

Antrieb sei auch für eine spätere<br />

Verwendung alternativer Kraftstoffe ausgelegt.<br />

Zusätzlich können die Coaster mit<br />

einem Windhilfsantrieb, einer CCS-<br />

Anlage und Batterien aufgerüstet werden.<br />

Im vergleich zu heutigen Schiffen<br />

dieser Größe werde 50 % bis 60 % weniger<br />

Antriebsenergie benötigt.<br />

Ab Herbst 2025 werden die Schiffe<br />

wahlweise an Boomsma Shipping oder<br />

L&B abgeliefert. Befrachtet werden sie<br />

dann von NewTide Chartering in Rotterdam,<br />

einem Unternehmen der Boomsma-Gruppe.<br />

Geplant sei dafür eine Pool-<br />

Lösung. Bei Boomsma handelt es sich um<br />

ein familiengeführter Unternehmen, das<br />

derzeit zehn Schiffe in der Flotte hat.<br />

L&B hatte bis zum vergangenen Jahr<br />

ausschließlich Containerschiffe (1.000<br />

TEU–3.600 TEU) im Portfolio. Dann jedoch<br />

hatte die Hamburger Reederei die<br />

hohen Secondhand-Preise genutzt und<br />

sich von etlichen Schiffen getrennt. Im<br />

Gegenzug wurden zunächst drei, später<br />

noch zwei weitere Tanker in die Flotte<br />

aufgenommen.<br />

Total Spent (USD m)<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

20<strong>12</strong> 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 <strong>2023</strong><br />

YTD<br />

Source: VesselsValue November <strong>2023</strong><br />

in cooperation with<br />

German Second Hand Sale History<br />

Number of Vessels<br />

Total Spent USD m<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Number of Vessels<br />

AAL | Schoeller<br />

Die zur Schoeller-Gruppe gehörende<br />

MPP-Reederei AAL setzt ihr Neubauprogramm<br />

mit der »AAL Hamburg« fort.<br />

Der zweite Schwergutfrachter der sogenannten<br />

Super-B-Klasse wurde auf<br />

Kiel gelegt. Im März hatte der Bau der Serie<br />

von 32.000-Tonnern begonnen. Die<br />

Nummer 4 im Weltmarkt hatte insgesamt<br />

sechs Einheiten geordert. Ab dem ersten<br />

Quartal 2024 sollen sie nach und nach in<br />

Dienst gestellt werden und die Flotte erweitern<br />

– ältere Einheiten sollen zunächst<br />

nicht abgegeben werden. Die Heavylifter<br />

werden 179,9 m lang sein, eine Breite von<br />

30 m und einen Ballasttiefgang von 6,5 m<br />

haben, wobei jedes Schiff bis zu 80.000<br />

20 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


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Anzahl deutscher Schiffe<br />

unter ausländischer Flagge<br />

Liberia<br />

366<br />

Portugal<br />

358<br />

Zypern<br />

<strong>12</strong>9<br />

Antigua & Barbuda<br />

400<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Malta 34<br />

Marshallinseln 31<br />

Gibraltar 24<br />

Bermuda <strong>12</strong><br />

Lettland 18<br />

Luxemburg 13<br />

Niederlande 11<br />

Bahamas 5<br />

Panama 3<br />

Vietnam 2<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

BRZ deutscher Schiffe<br />

unter ausländischer Flagge<br />

Liberia<br />

17.021.290<br />

Portugal<br />

8.374.172<br />

Antigua & Bar.<br />

3.790.637<br />

Zypern 972.<strong>12</strong>0<br />

Malta 2.064.695<br />

Marshallinseln 944.256<br />

Gibraltar 174.218<br />

Bermuda 562.818<br />

Lettland 69.901<br />

Luxemburg 38.329<br />

Niederlande 50.894<br />

Bahamas 594.837<br />

Panama 5.533<br />

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Reederei angekündigt hatte. Zusätzlich<br />

zu den vier festen Neubauten waren mit<br />

der Werft vier Optionen vereinbart<br />

worden.<br />

Bernhard Schulte bekommt zwei Offshore-Spezialschiffe von Ulstein<br />

2021 hatte man insgesamt sechs »Wide<br />

Beams« mit einer Kapazität von jeweils<br />

5.500 TEU initiiert.<br />

Elbdeich<br />

Die Reederei Elbdeich hat zwei methanolfähige<br />

Container-Feederschiffe bestellt.<br />

Dahinter steht ein Chartervertrag mit<br />

dem zu DP World gehörenden Carrier<br />

Unifeeder. Die beiden Frachter mit<br />

1.250 TEU Kapazität werden bei Wenchong<br />

in China gebaut und sollen im Jahr<br />

2026 abgeliefert werden. Unifeeder will<br />

die Schiffe eigenen Angaben zufolge in<br />

Nordeuropa einsetzen. Daneben bestehen<br />

Optionen für zwei Schwesterschiffe.<br />

Die von Jens Moje geführte Reederei Elbdeich<br />

hatte vor gut einem Jahr zwei LNGbetriebene<br />

1.400-TEU-Neubauten bei<br />

Penglai Jinglu in China in Auftrag gegeben.<br />

Damit wurde die Neubauserie auf<br />

insgesamt sechs Feederschiffe aufgestockt.<br />

Das zum Verbund USC Barnkrug gehörende<br />

Unternehmen hat Maklerberichten<br />

zufolge außerdem einen Feedermax<br />

erworben. Verkäufer ist Lomar<br />

Shipping aus London. Es handelt sich den<br />

Angaben zufolge um die ehemalige<br />

Die Reederei Elbdeich bestellt zwei methanolfähige<br />

Container-Feederschiffe für eine Unifeeder-Charter<br />

»Tampa Trader« mit 1.103 TEU. Das vor<br />

siebeneinhalb Jahren bei Jiangsu New<br />

Yangzijiang in China gebaute Schiff war<br />

ursprünglich von ICBC Financial Leasing<br />

bestellt und später an Lomar verkauft<br />

worden. Mittleweile wurde es in<br />

»Elbtraveller« umbenannt. Derzeit ist es<br />

in Charter bei der französischen Linienreederei<br />

CMA CGM im Einsatz.<br />

Essberger<br />

Bestellt worden waren sie vor gut einem<br />

Jahr. Jetzt hat E&S Tankers, das Joint<br />

Venture von John T. Essberger mit Stolt<br />

Nielsen, den ersten Neubau übernommen.<br />

Die »Liselotte Essberger« ist<br />

von der chinesischen Werft Dingheng<br />

abgeliefert worden. Der Neubau gehört<br />

zu einer Serie von vier Parcel-Chemikalientankern<br />

mit einer Tragfähigkeit<br />

von jeweils 6.600 tdw. Bei den<br />

Schiffen handelt es sich um IMO-Typ-<br />

II-Tanker mit Edelstahltanks und<br />

1A-Eisklasse. Als Antrieb dienen Dual-<br />

Fuel-Motoren von MAN, die sowohl<br />

mit MGO als auch mit LNG betrieben<br />

werden können. Sie sind Teil eines Flottenerneuerungsprogramms,<br />

das die<br />

© Bernhard Schulte<br />

© Unifeeder<br />

Bunnemann<br />

Die von den Brüdern Friedrich und Nicolaus<br />

Bunnemann geführte Reedereigruppe<br />

Atlantic/Asiatic Lloyd hat<br />

ein erstes Neo-Panamax-<br />

Containerschiff und zwei Tanker getauft.<br />

Die Gruppe hatte nach etlichen<br />

Käufen und Verkäufen von Secondhand-Schiffen<br />

ab Mai 2021 wieder in<br />

Neubauten investiert. Zuerst wurden<br />

vier Containerschiffe mit einer Kapazität<br />

für 7.100 TEU bei Dalian Shipbuilding<br />

in China bestellt, später kamen<br />

zwei Optionen hinzu. Stückpreis:<br />

70 Mio. $. Dann folgte gleich zu Beginn<br />

des Jahres 2022 der Auftrag für zwei<br />

Produktentanker. Nachdem mit der<br />

»ALS Fides« das erste Containerschiff<br />

abgeliefert wurde, folgte in Vietnam die<br />

Taufe der Tanker »Bantry Bay« und<br />

»Herolds Bay«. Der in Singapur beheimatete<br />

Reederei-Zweig Asiatic Lloyd<br />

hatte den Auftrag für die Mipo-Designs<br />

mit einer Tragfähigkeit von 50.000 t seinerzeit<br />

von einer anderen Reederei<br />

übernommen. Die Tanker sind mit<br />

Dual-Fuel-Motoren ausgestattet und<br />

können sowohl mit LNG als auch später<br />

mit Ammoniak oder Methanol betrieben<br />

werden. Im Juni folgten zwei<br />

weitere Bestellungen in der gleichen<br />

Größenklasse. Die beiden Schiffe sollen<br />

39,5 Mio. $ und 42 Mio. $ kosten und<br />

2024 abgeliefert werden.<br />

Reederei Nord<br />

Die Reederei Nord hat Optionen für<br />

Containerschiffsneubauten gezogen und<br />

das Orderbuch ausgebaut. In einer ersten<br />

Runde waren es zwei Container-Feederschiffe,<br />

die in China bei Huangpu<br />

Wenchong bestellt worden waren. Später<br />

zog die zur Oldendorff-Familie gehörende<br />

Reederei zwei Optionen und<br />

baut die Serie auf vier Feeder aus. Es handelt<br />

sich um zwei weitere Bangkokmax-<br />

Designs mit einer Kapazität von<br />

1.930 TEU. Der Preis für die ersten beiden<br />

Frachter war mit 32 Mio. $ pro Schiff<br />

angegeben worden, die Ablieferung ist<br />

für 2025 geplant.<br />

Vega Reederei<br />

Die Hamburger Vega Reederei expandiert<br />

weiter und hat Eco Coaster in<br />

China bestellt. Die Shortsea-Frachter<br />

24 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


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SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

Persönliche Betreuung als USP<br />

Beim Hamburger Schiffsmanager Kontor 17 MPM stehen maßgeschneiderte Lösungen für<br />

die Kunden und die individuelle Betreuung der Schiffe im Mittelpunkt. Mit derzeit rund 20<br />

Mitarbeitern ist das Unternehmen in Hamburg, Limassol und Hongkong vertreten.<br />

Gegründet wurde der Schiffsmanager<br />

bereits 2008. Nach mehreren Namens-<br />

und Eigentümerwechseln firmierte<br />

das Unternehmen mit Hauptsitz in<br />

Hamburg unter dem Namen Kontor 17<br />

Shipmanagement. Die Corona-Pandemie<br />

mit den daraus resultierenden wirtschaftlichen<br />

Unsicherheiten führte dann zur<br />

bisher größten Veränderung in der Firmengeschichte.<br />

Im Rahmen eines Management-Buy-Outs<br />

wurde das gesamte<br />

operative Geschäft im Juli 2020 in die Firma<br />

Kontor 17 MPM überführt. Alle Mitarbeiter<br />

und Schiffe wurden übernommen.<br />

»Unser Dienstleistungsportfolio umfasst<br />

das komplette Schiffsmanagement«,<br />

berichtet Geschäftsführer Marc Elsholz.<br />

Angeboten werden mit den derzeit rund<br />

20 Mitarbeitern an den Standorten Hamburg,<br />

Limassol (Zypern) und Hongkong,<br />

etwa das technische Management, Besatzung,<br />

operatives Management, Buchhaltung,<br />

Finanzen und Controlling, aber<br />

auch das Qualitäts-, ISM(International<br />

Safety Management)- und Umweltmanagement<br />

sowie die Bearbeitung von<br />

Versicherungs- und Frachtschäden.<br />

Baukastenprinzip bei Services<br />

Marc Elsholz ist seit dem Management-Buy-Out<br />

im Jahr 2020 Geschäftsführer von Kontor 17<br />

Kunden des von den Behörden in Liberia,<br />

Panama, Portugal sowie Antigua und<br />

Barbuda zugelassenem Schiffsmanagers<br />

sind zumeist Schiffseigentümer ohne eigenes<br />

Management. Derzeit handelt es<br />

sich vor allem um Investoren, Eigentümerfamilien<br />

und zum Teil auch<br />

Banken. »Viele von ihnen benötigen alle<br />

Dienstleistungen, es können aber ebenso<br />

einzelne Dienstleistungen in Anspruch<br />

genommen werden«, erläutert der Geschäftsführer.<br />

Gezahlt wird ein monatlicher<br />

Pauschalbetrag bei einer Laufzeit<br />

von in der Regel mindestens einem Jahr.<br />

Am wichtigsten dabei ist das technische<br />

Management. »Während große<br />

Drittparty-Schiffsmanager oft mehrere<br />

hundert Schiffe betreuen, umfasst unsere<br />

Flotte diverse Schiffe, die wir als Manager<br />

beziehungsweise Berater für die jeweiligen<br />

Eigentümer beziehungsweise in Unterstützung<br />

für die jeweiligen Eigentümer<br />

kontrollieren«, so Elsholz. »Wir haben jedes<br />

einzelne Schiff im Blick und können<br />

schnell reagieren. Und wenn es ein Problem<br />

gibt, sitzen die Entscheider bei uns<br />

Tag und Nacht zusammen.«<br />

Das von Zulieferern und Banken unabhängige<br />

Unternehmen will sich aber auch<br />

von den gleich großen Mitbewerbern abheben:<br />

»Unser Team ist international und<br />

wir schneiden im Leistungsvergleich besonders<br />

bei der Anzahl der von der Hafenstaatskontrolle<br />

festgestellten Verstöße,<br />

in Bezug auf die Zahl der Versicherungsfälle<br />

und Off-hire gut ab«, betont der Geschäftsführer.<br />

Viel Wert wird zudem auf<br />

Transparenz bei den Kosten und Geschäftsprozessen<br />

gelegt, beispielsweise<br />

durch ein auf den jeweiligen Kunden und<br />

seine Bedürfnisse abgestimmtes Berichtswesen.<br />

Flottenwachstum geplant<br />

»Nicht nur hier, sondern auch insgesamt<br />

ist es uns wichtig, individuell auf die<br />

Kunden und ihre jeweiligen Sonderwünsche<br />

einzugehen«, betont Elsholz. Deshalb<br />

wolle man zwar in Bezug auf die<br />

Flotte weiter wachsen, entscheidend aber<br />

sei, »nicht den persönlichen Kontakt zum<br />

einzelnen Kunden zu verlieren.«<br />

Anders ist es bei der Bandbreite, die<br />

derzeit von Containerfeedern mit<br />

700 TEU über 13.000-TEU-<br />

Containerschiffe bis hin zu Mehrzweckschiffen,<br />

Capesize-Bulk Carriern, Zement-<br />

und RoRo-Schiffen reicht. »Künftig<br />

wollen wir unsere Flotte um Tanker<br />

ergänzen, um uns hier noch breiter aufzustellen«,<br />

so Elsholz. Der nächste Schritt<br />

ist in diesem Kontext die Eröffnung eines<br />

neuen Büros in Singapur.<br />

In enger Zusammenarbeit mit Schiffsmaklern<br />

berät Kontor 17 im Zuge des<br />

Commercial Managements zudem die<br />

Eigentümer und bietet beispielsweise<br />

über Partner wie Continental Chartering<br />

Befrachtungsdienstleitungen an. »Wir<br />

sind aber auch flexibel für andere Arten<br />

der Zusammenarbeit«, unterstreicht Elsholz.<br />

Die Projektierung und Finanzierung<br />

von Neubauprojekten zählt<br />

ebenfalls zu den Dienstleistungen. Derzeit<br />

gebe es viel Unsicherheit im Markt,<br />

was sich natürlich auch auf die Auftragsbücher<br />

insgesamt auswirke. »In Nischenmärkten<br />

sieht dies jedoch anders aus:<br />

Kleine Märkte wie Zementschiffe sind oft<br />

stabiler«, so Elsholz.<br />

Umweltschutz immer wichtiger<br />

In einer eigenen Abteilung kümmert sich<br />

das Team zudem um den sicheren<br />

Schiffsbetrieb. »Aktuell führen wir im<br />

Zuge eines Pilotprojekts auf Containerschiffen<br />

Tests zu Brandgefahren durch.«<br />

Eine weitere Abteilung kümmert sich um<br />

Versicherungen und Frachtschäden. Da<br />

die Schäden sich oft im sechsstelligen Bereich<br />

bewegen, liegt das Augenmerk hier<br />

auf einer schnellen und gründlichen<br />

Schadensbearbeitung sowie der bestmöglichen<br />

Lösung für die Eigentümer. »Im<br />

Fall von Havarie Grosse geht es vor allem<br />

um eine gute Koordination«, betont Elsholz.<br />

Große Veränderungen ergeben sich<br />

derzeit aufgrund der immer strenger<br />

werdenden Regularien in puncto Umweltschutz<br />

nicht nur in der Branche, sondern<br />

auch beim Schiffsmanager. Nachdem<br />

das Thema Ballastwasser inzwischen<br />

weitestgehend abgeschlossen<br />

sei, beschäftigen das Unternehmen nun<br />

28 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


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SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

»Deshalb ist es wichtig für DNV, hier zu sein«<br />

Seit März ist Lucas Ribeiro neuer Regional Manager der Klassifikationsgesellschaft DNV für<br />

Westeuropa in Hamburg. Im Interview spricht er über die Arbeit mit deutschen Reedern,<br />

Potenziale und Herausforderungen sowie Pläne des norwegisch-deutschen Unternehmens<br />

Wie haben Sie die ersten Monate in Hamburg erlebt?<br />

Lucas Ribeiro: Es war bisher eine aufregende Zeit, ich bin sehr<br />

stolz darauf, für diese Region verantwortlich zu sein. Wir betrachten<br />

Deutschland als einen Heimatmarkt, und ich hoffe, dass<br />

ich es auch bald als meine Heimat betrachten werde.<br />

Und wie bewerten Sie die hiesige maritime Branche?<br />

Ribeiro: Deutschland ist Heimat von sehr wichtigen Akteuren in<br />

der Branche. Wir haben unser Operations Center in Deutschland,<br />

ebenso unser Container Excellence Center, die Services Beratung<br />

und Planfeststellung – also alle wichtigen Aktivitäten. Ich bin noch<br />

nicht sehr lange hier, aber ich konnte schon zuvor beobachten, dass<br />

sich in den letzten Jahren einiges in Deutschland getan hat. Unternehmen<br />

kamen hinzu, andere verschwanden oder wurden übernommen.<br />

Und ich glaube, dass sich diese Art von Entwicklung fortsetzen<br />

wird, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Die Schifffahrtsbranche<br />

in Deutschland ist sehr dynamisch.<br />

© DNV<br />

Haben Sie konkrete Ziele oder einen Plan für Ihre neue Position?<br />

Ribeiro: Mein Plan sieht sehr einfach aus, aber gleichzeitig ist er<br />

sehr komplex. Für mich ist es wichtig, die Bedürfnisse der Kunden<br />

zu verstehen. Mein Ziel ist es, die Organisation, unsere Experten,<br />

die Beratung und alle anderen Geschäftsbereiche zu mobilisieren,<br />

um eine Lösung für diese Bedürfnisse zu finden. So<br />

können wir uns vom Markt differenzieren, und das ist mein<br />

Hauptziel.<br />

Was ist, wenn ein Kunde seine Bedürfnisse nicht kennt, weil er<br />

nicht weiß, was er tun muss?<br />

Ribeiro: Das ist bereits ein Bedürfnis.<br />

Aber was ist zu tun, wenn ein Klient nicht weiß, was seine Bedürfnisse<br />

sind?<br />

Ribeiro: Zunächst einmal stellen wir Fragen. Ausgehend davon,<br />

wo er zu einem bestimmten Zeitpunkt sein möchte, können wir<br />

ihm helfen, Alternativen zu finden.<br />

In der Vergangenheit wurden auch Stellen bei DNV in Hamburg<br />

abgebaut. Was sieht ihr Plan für den Standort aus?<br />

Ribeiro: Derzeit wachsen wir als DNV in Deutschland. Wir haben<br />

im Moment mehr als 1.400 Mitarbeiter, 100 wurden im letzten<br />

Jahr eingestellt, wir schrumpfen also definitiv nicht. Es kann<br />

sein, dass wir in einem Sektor mehr wachsen als in einem anderen,<br />

abhängig von den Entwicklungen in der Branche. Im maritimen<br />

Bereich haben wir in Deutschland mehr als 500 Mitarbeiter.<br />

Das zeigt, wie wichtig der deutsche Markt für uns ist.<br />

Wachsen Sie auch im maritimen Bereich?<br />

Ribeiro: Ja, im Moment wachsen wir. Eines der heißen Themen<br />

ist zum Beispiel die Digitalisierung. Viele Unternehmen investieren<br />

in die Digitalisierung und wir müssen in der Lage sein, sie<br />

auch in dieser Richtung zu unterstützen.<br />

Lucas Ribeiro ist seit 35 Jahren bei DNV tätig und hatte<br />

verschiedene Positionen in Südamerika, Asien und<br />

Europa inne. Vor seiner Rolle als Gebietsleiter für die Iberische<br />

Halbinsel, Italien und Malta leitete Ribeiro das<br />

Qualitäts- und Produktionsteam in der Benelux-Region<br />

und war später Gebietsleiter für Malaysia, Vietnam, Thailand<br />

und Brunei.<br />

Wie könnte Sie mehr deutsche Reeder als Kunden gewinnen?<br />

Ribeiro: Wir haben zum Beispiel unser Containership Excellence<br />

Center in Hamburg, das unterscheidet uns von anderen. Eine der<br />

großen Flotten in Deutschland besteht aus Containerschiffen<br />

und Mehrzweckschiffen.<br />

Sehen Sie Verbesserungsbedarf in der dieser Hinsicht?<br />

Ribeiro: Es gibt immer Raum für Verbesserungen. Die Industrie<br />

ändert sich, die Bedürfnisse ändern sich, die Technologie ändert<br />

sich, so dass es immer notwendig ist, sich fortzubilden und verschiedene<br />

Fähigkeiten zu entwickeln, um diese Bedürfnisse erfüllen<br />

zu können. Wir müssen beweglich bleiben, mit den Entwicklungen<br />

Schritt halten und die technologische Lücke mit den Risiken,<br />

die diese Technologien mit sich bringen, schließen.<br />

Sie waren zuvor unter anderem auch für südeuropäische Schifffahrtsmärkte<br />

verantwortlich. Gibt es Ihrer Ansicht nach einen<br />

Unterschied in der Arbeitsweise in Süd- und Nordeuropa?<br />

Ribeiro: Ja, es gibt einen großen Unterschied. Im Süden – ich war<br />

für Spanien, Portugal, Italien und Malta zuständig – muss man<br />

erst einmal viele Treffen, Gespräche und so weiter führen, bevor<br />

man wirklich ins Gespräch kommt. Nordeuropa wird einem<br />

schneller Vertrauen entgegengebracht. Hier muss man sich weniger<br />

beweisen, zum Beispiel bei der Arbeit mit Behörden.<br />

30 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

Bei Ihrer Ernennung für die jetzige Position sagten Sie, »Westeuropa<br />

ist ein Zentrum für Innovation«. Ist das trotz der vielen<br />

Entwicklungen zum Beispiel in Asien immer noch der Fall?<br />

Ribeiro: Ja, definitiv. Wir haben zum Beispiel einige Häfen, die zu<br />

den Top 20 der Welt gehören, wir haben die IMO hier, wir haben<br />

die EU hier, wir haben viele Unternehmen, Reeder mit Kapitalkraft.<br />

Deshalb sehe ich, dass diese Region die Technologien vorantreibt.<br />

Europa ist immer noch ein sehr fruchtbares Umfeld für<br />

Innovationen.<br />

Innovationen kommen oft von Start-ups. Sehen Sie Potenzial für<br />

eine Klassifikationsgesellschaft wie DNV, mit Start-ups zusammenzuarbeiten,<br />

um Innovationen voranzutreiben?<br />

Ribeiro: Ja, das Potenzial ist definitiv vorhanden. Es könnte einige<br />

technologische Lücken oder Risiken im Zusammenhang mit<br />

Start-up-Produkten geben. Wir können dann unsere Experten<br />

einbringen, um das, was sie vorhaben, zu validieren. Dann ist es<br />

für sie einfacher, Finanzmittel zu erhalten, die Produktion zu erweitern<br />

usw.<br />

Wie sieht es mit der Integration eines Start-ups aus, um von deren<br />

Know-how zu profitieren – zum Beispiel durch Übernahmen?<br />

Ribeiro: Wir kaufen Unternehmen auch auf oder gehen Partnerschaften<br />

ein. Wir haben gerade ein Unternehmen mit dem Namen<br />

Nixu erworben, das sich mit Cybersicherheit beschäftigt.<br />

Das ist im Moment eines der heißesten Themen. Dieses Unternehmen<br />

kann die verschiedenen Geschäftsbereiche von DNV<br />

unterstützen, nicht nur für digitale Lösungen, sondern auch für<br />

die maritime Industrie. Wir ziehen auch künftig anorganisches<br />

Wachstum in Betracht.<br />

Sie sagen, Deutschland ist ein wichtiger Markt für DNV. Sie bleiben<br />

also hier?<br />

Ribeiro: Ich werde hier bleiben. Warum sollte ich von Spanien<br />

nach Deutschland umziehen, wenn ich die Arbeit von Spanien<br />

aus erledigen könnte? Wir wollen, dass Deutschland weiterhin<br />

ein wichtiger Markt für uns bleibt. Natürlich ist auch China ein<br />

wichtiger Markt mit vielen Neubauten. Aber viele Schiffe, die in<br />

China gebaut werden, werden aus Europa bestellt. Dort werden<br />

die Entscheidungen getroffen, deshalb ist es für uns sehr wichtig,<br />

hier zu sein.<br />

65 %<br />

DNVs Anteil am Neubau-Orderbuch deutscher Reeder<br />

Wie bewerten Sie den Wettbewerb zwischen Klassifikationsgesellschaften<br />

in Deutschland?<br />

Ribeiro: Ich bin erst seit ein paar Monaten hier, kann aber aus<br />

meiner weltweiten Erfahrung sagen: Der Wettbewerb ist sehr<br />

hart. Deshalb habe ich von Anfang an gesagt: Es ist sehr wichtig,<br />

dass wir uns vom Rest des Marktes unterscheiden. Nur so kann<br />

man erfolgreich sein. Denn wer sich nicht differenzieren kann,<br />

kämpft nur um den Preis. Und wenn man nur über den Preis<br />

konkurriert, ist es für niemanden einfach.<br />

Unabhängig vom Service an sich spielt für Reeder die Frage nach<br />

künftigen Kraftstoffen eine sehr große Rolle. Was erwarten Sie<br />

diesbezüglich?<br />

Abstract: »That is why it is important for us to be here«<br />

Since March, Lucas Ribeiro has been the new regional manager<br />

of the classification society DNV for Western Europe in Hamburg.<br />

In the interview he talks about working with German<br />

shipowners, potential and challenges as well as the plans of the<br />

Norwegian-German company<br />

Ribeiro: Kunden versuchen herauszufinden, welcher alternative<br />

Kraftstoff für die Zukunft der beste ist. Und wir versuchen,<br />

sie zu unterstützen, zum Beispiel mit »Joint Industry Projects«.<br />

Es gibt viele Alternativen. Laut unserer »Maritime Forecast to<br />

2050« würde die Schifffahrt im Jahr 2030 30–40 % der weltweiten<br />

Produktion an CO 2<br />

-neutralem Treibstoff benötigen. Dies<br />

ist eine große Herausforderung, da wir mit anderen Sektoren<br />

wie der Luftfahrt, dem Straßen- und Schienenverkehr usw.<br />

konkurrieren werden. Deshalb gibt es viel Bewegung für alternative<br />

Effizienzsteigerungsmethoden, bevor wir mehr Klarheit<br />

über die verfügbaren Mengen, Kosten oder Arten alternativer<br />

Kraftstoffe haben.<br />

1.193 Schiffe | 29.2 Mio. GT<br />

Aus Deutschland kontrollierte Flotte unter DNV-Klasse<br />

Im »Forecast« hieß es auch schon, dass sie einen wachsenden Anteil<br />

an Ammoniak als Schiffskraftstoff erwarten...<br />

Ribeiro: Das ist eine Erwartung, ja. Wir machen das jedes Jahr. In<br />

diesem Jahr sehen wir einen neuen Trend zur Kohlenstoffabscheidung<br />

(CCS) und Kernenergie. Jetzt fängt man an, über<br />

diese beiden Sektoren zu sprechen, die vorher nicht wirklich Teil<br />

der Debatte waren. Doch für beide Technologien gibt es Herausforderungen:<br />

Für Carbon Capture ist die Logistik noch nicht vorhanden.<br />

Und für die Kernenergie gibt es immer noch öffentlichen<br />

und politischen Widerstand. Aber jetzt kommt Bewegung in die<br />

Sache.<br />

Für uns sind zwei Dinge wichtig: Zum einen ermutigen wir die<br />

Industrie zur Zusammenarbeit, zum Wissensaustausch über alternative<br />

Kraftstoffe. Dies wird der Branche helfen, voranzukommen.<br />

Zum anderen geht es um Sicherheit und die mit neuen<br />

Technologien verbundenen Risiken. Digitalisierung und Dekarbonisierung<br />

bringen viele verschiedene Risiken mit sich und die<br />

Menschen, die mit und auf diesen Schiffen arbeiten, müssen geschult<br />

werden. Es kann nie genug Training zu solchen Gefahren<br />

und Risiken geben.<br />

Digitale Gefahren nehmen stetig zu...<br />

Ribeiro: Die Cyber-Bedrohung steht ganz oben auf unserer<br />

Agenda. Wir nehmen dies sehr ernst und beraten auch viele Kunden<br />

diesbezüglich. Heutzutage ist die Frage nicht mehr, »wer« getroffen<br />

wird, sondern »wann«. Es ist sehr wichtig, dass sich jeder<br />

weiterhin auf den Schutz seiner Systeme und die Schulung seiner<br />

Mitarbeiter konzentriert.<br />

Sehen Sie in diesem Sinne ein ausreichendes Bewusstsein?<br />

Ribeiro: Nein, nicht nur im maritimen Bereich, sondern weltweit.<br />

Ich denke, wir sind in vielen Dingen immer noch sehr naiv.<br />

Interview: Michael Meyer<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong><br />

31


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

Chinesische Klasse will mehr deutsche Schiffe<br />

Die chinesische Klassifikationsgesellschaft CCS (China Classification Society) hat mit Zhu<br />

Qi am Standort Hamburg einen neuen Geschäftsführer für die Region Europa. Im <strong>HANSA</strong>-<br />

Interview spricht er über die Arbeit mit hiesigen Reedern, Werften und Zulieferern<br />

Wie würden Sie die hiesige Schifffahrtsindustrie beschreiben, da<br />

Sie nun schon eine Zeit lang für CCS in Deutschland verantwortlich<br />

sind?<br />

Zhu Qi: Deutschland ist ein globales maritimes Kraftzentrum<br />

und ein bedeutender Schifffahrtsknotenpunkt, der renommierte<br />

Unternehmen wie Hapag-Lloyd beherbergt. Im Schiffbau ist<br />

Deutschland berühmt für die Meyer Werft und beherbergt weltweit<br />

führende Hersteller und Zulieferer von Schiffsausrüstungen<br />

wie MAN, MTU, Siemens und andere. Insgesamt sind deutsche<br />

Schifffahrtsunternehmen nicht nur wichtige Akteure in der globalen<br />

Schifffahrtsindustrie, sondern sie zeichnen sich auch durch<br />

ihr professionelles Management, ihre engagierte Arbeit und ihre<br />

Anpassungsfähigkeit an globale Schifffahrtstrends durch kontinuierliche<br />

Selbstverbesserung aus.<br />

Was sind Ihre Pläne für die Hamburger Niederlassung?<br />

Zhu Qi: Als Hamburger Niederlassung in Europa bieten wir<br />

rund um die Uhr technische Inspektionen für Schiffe, die von<br />

CCS in Nordwesteuropa klassifiziert wurden, sowie die Inspektion<br />

von Equipment in dieser Region an. Wir halten uns an<br />

unser Dienstleistungsprinzip, Sicherheit und Umweltverantwortung<br />

in den Vordergrund zu stellen und gleichzeitig Werte<br />

für Kunden und Gesellschaft zu schaffen. Diese Verpflichtung<br />

treibt uns an, unsere Dienstleistungen zu verbessern und engere<br />

Partnerschaften mit lokalen Reedern, Schiffsmanagementunternehmen<br />

und Herstellern von Schiffsausrüstung zu pflegen.<br />

Darüber hinaus werden wir die neuesten Vorschriften der chinesischen<br />

Schifffahrtsbehörde zusammen mit den neuen CCS-<br />

Spezifikationen und technischen Standards in der lokalen<br />

Schifffahrtsindustrie einführen. Diese Initiative zielt darauf ab,<br />

die Vertrautheit der lokalen Schifffahrtsunternehmen mit China<br />

zu verbessern, den Aufbau von gegenseitigem Vertrauen zu<br />

fördern und mehr Schifffahrtsunternehmen und Schiffe zu<br />

motivieren, sich für eine CCS-Klassifizierung zu entscheiden,<br />

was zu einem Anstieg der Zahl der klassifizierten Schiffe führen<br />

wird.<br />

Wie viele deutsche Reedereien haben Sie, deren Schiffe von CCS<br />

klassifiziert wurden?<br />

Zhu Qi: Obwohl wir bei der Klassifizierung von Schiffen für<br />

deutsche Reedereien Fortschritte gemacht haben, insbesondere<br />

bei Containern, Massengutfrachtern und Mehrzweckschiffen,<br />

werden derzeit weniger als 1 % der Schiffe von CCS klassifiziert.<br />

Diese geringe Akzeptanz ist wahrscheinlich auf ein begrenztes<br />

gegenseitiges Verständnis und eine begrenzte Interaktion sowie<br />

auf die Notwendigkeit einer größeren Anerkennung der technischen<br />

Serviceleistungen von CCS innerhalb der lokalen Schifffahrtsindustrie<br />

zurückzuführen. Diese Anerkennung aufzubauen,<br />

ist für uns ein Hauptanliegen für die Zukunft. Wir sind<br />

bestrebt, den Wert von CCS für die deutschen Schifffahrtsunternehmen<br />

darzustellen und verpflichten uns, diese Erwartungen<br />

zu erfüllen.<br />

Hat von seinem Büro die deutsche Schifffahrt im Blick:<br />

Zhu Qi, neuer General Manager der China Classification Society in Hamburg<br />

Wie wollen Sie hier wachsen?<br />

Zhu Qi: Erstens werden wir die Kommunikation mit lokalen<br />

Reedern und Managementgesellschaften verbessern und durch<br />

den Austausch von Informationen über Chinas Schiffbauspezialitäten<br />

das gegenseitige Vertrauen und Verständnis fördern.<br />

Zweitens konzentrieren wir uns darauf, auf die Bedürfnisse<br />

unserer Kunden schnell und professionell einzugehen,<br />

um ihr Vertrauen, ihren Respekt und ihre Unterstützung durch<br />

konsequente Inspektionen und technische Dienstleistungen<br />

während der Schiffsklassifizierung und -überprüfung zu gewinnen.<br />

Drittens werden wir unseren Service verbessern, indem<br />

wir lokale Experten einbeziehen, um die Entwicklungs-<br />

Über CCS<br />

Die von CCS klassifizierte Flotte umfasst 34.700 Schiffe<br />

mit einer Vermessung von insgesamt 192 Mio. GT. CCS<br />

führt Klassifikationsprüfungen für eine Vielzahl von<br />

Schiffen durch, darunter LNG-Tanker, ultragroße Containerschiffe<br />

und große Luxuskreuzfahrtschiffe. Unter den<br />

im globalen Klassenverband IACS versammelten Klassifikationen<br />

belegt CCS nach eigenen Angaben den ersten<br />

Platz für große Erzfrachter, den zweiten Platz für Massengutfrachter<br />

im Allgemeinen und den vierten Platz für<br />

große Containerschiffe und große Rohöltanker. CCS ist<br />

von 61 Flaggenstaaten zugelassen, darunter auch von der<br />

deutschen Seefahrtsbehörde. Weltweit gibt es 130 Servicestellen,<br />

die in 140 Ländern und Regionen auf allen sechs<br />

Kontinenten tätig sind.<br />

© CCS<br />

32 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

bedürfnisse deutscher Schifffahrtsunternehmen besser zu verstehen<br />

und zu erfüllen und dabei Kommunikationsbarrieren zu<br />

beseitigen.<br />

Ich bin der festen Überzeugung, dass die »innovative Entwicklung«<br />

das zentrale Thema unserer Zeit ist und die »koordinierte<br />

globale Entwicklung« eine bedeutende historische Entwicklung<br />

darstellt. Um dies zu erreichen, ist es für die heutigen Industrien<br />

und Unternehmen unerlässlich, sich von konventionellem Denken<br />

zu lösen, einen pragmatischen Ansatz zu wählen und neue<br />

Möglichkeiten zu verfolgen.<br />

Gibt es neben der Schiffsklassifizierung noch andere Bereiche<br />

oder Projekte in der lokalen maritimen Industrie, in denen Sie<br />

sich engagieren möchten/können?<br />

Zhu Qi: Wir sind gespannt auf die Möglichkeiten, unser Engagement<br />

innerhalb der lokalen maritimen Inspektionsdienste<br />

in Deutschland zu diversifizieren, und zwar in Bereichen, die<br />

über die traditionelle Schiffsinspektion hinausgehen. Zu diesen<br />

zusätzlichen Bereichen gehören die Inspektion von Offshore-<br />

Windkraftanlagen, batteriebetriebene Schiffskonstruktionen,<br />

die Förderung der maritimen Kultur, die gegenseitige Anerkennung<br />

von Typgenehmigungen mit der EU und die Erforschung<br />

spezifischer Technologien für Bereiche wie umweltfreundliche<br />

Schifffahrt, Digitalisierung und intelligente Schifffahrt.<br />

Arbeiten Sie mit deutschen Schiffbauern zusammen?<br />

Zhu Qi: Abgesehen von Kreuzfahrtschiffen und Militärschiffen<br />

ist die Beteiligung deutscher Werften am weltweiten Handelsschiffbau<br />

zurückgegangen. Unsere Zusammenarbeit mit deutschen<br />

Werften konzentriert sich in erster Linie auf die Reparatur<br />

und Wartung von Schiffen der CCS-Klasse in lokalen Werften,<br />

darunter in Bremerhaven und bei Blohm+Voss. Wir sind sehr daran<br />

interessiert, unsere Zusammenarbeit mit deutschen Werften<br />

auszuweiten.<br />

Und wie sieht es bei deutschen Zulieferern aus?<br />

Zhu Qi: Deutschland verfügt über einen florierenden und umfassenden<br />

Schiffbausektor, der von Dieselmotoren bis hin zu<br />

hochmodernen elektronischen Navigationsgeräten reicht. Seit<br />

der Gründung der CCS-Niederlassung Hamburg in den 1980er<br />

Jahren pflegen wir eine solide Partnerschaft mit den regionalen<br />

Schiffbauzulieferern. Diese Partnerschaft umfasst die Akkreditierung<br />

und Inspektion von Produkten und Ausrüstungen, die von<br />

diesen Zulieferern für den Einsatz auf Schiffen der CCS-Klasse<br />

hergestellt werden.<br />

In den letzten Jahren hat die Zahl der deutschen Schiffbauzulieferer,<br />

die mit CCS zusammenarbeiten, deutlich zugenommen,<br />

und einige von ihnen haben sich sogar zu strategischen Partnern<br />

entwickelt. Als Ergebnis dieser Zusammenarbeit finden<br />

hochwertige deutsche Schiffsausrüstungsprodukte immer wieder<br />

ihren Weg in chinesische Schiffbauunternehmen, was die<br />

kooperativen Beziehungen und das gegenseitige Vertrauen zwischen<br />

CCS und diesen Ausrüstungslieferanten weiter fördert<br />

und festigt.<br />

Abstract: Chinese class wants more cooperation with<br />

German shipping community<br />

The Chinese classification society CCS has appointed Zhu Qi<br />

as its new Managing Director for the European region, located<br />

in Hamburg. In an exclusive interview with <strong>HANSA</strong>, he talks<br />

about working with the local maritime industry.<br />

Was sind die wichtigsten und dringendsten Maßnahmen zur Dekarbonisierung<br />

der Weltflotte aus Sicht von CCS?<br />

Zhu Qi: Der erste Schritt ist die weitere Verbesserung der Energieeffizienz.<br />

Wir sind der Meinung, dass die Verbesserung der<br />

Energieeffizienz eines Schiffes dauerhaft wirksam ist, unabhängig<br />

davon, ob es sich um eine kohlenstoffarme Energiewende<br />

oder um Kohlenstoffabscheidung handelt. Die zweite<br />

Maßnahme besteht darin, die Forschung und Entwicklung sowie<br />

die Einführung innovativer alternativer Kraftstofftechnologien<br />

wie Methanol und Ammoniak voranzutreiben. In dem Maße,<br />

wie die Technologie zur Herstellung grüner Kraftstoffe Fortschritte<br />

macht, wird sich auch der Wettbewerbsvorteil von grünem<br />

Methanol und grünem Ammoniak verbessern. Daher müssen<br />

wir unsere Anstrengungen bei der Erforschung und Anwendung<br />

der maritimen Methanol- und Ammoniak-Kraftstofftechnologie<br />

beschleunigen, um den Prozess der Dekarbonisierung<br />

zu beschleunigen.<br />

Drittens ist es wichtig, rechtzeitig ein System zur Besteuerung<br />

von Kohlenstoff und zur wirtschaftlichen Bewertung zu schaffen.<br />

Es wird erwartet, dass die IMO bis etwa 2027 einen Marktmechanismus<br />

zur Förderung der Treibhausgasreduzierung einführen<br />

wird. Wir empfehlen daher, dass Schiffseigner und Interessenvertreter<br />

der Branche frühzeitig eine wirtschaftliche<br />

Analyse von Lösungen zur Treibhausgasreduzierung und Kohlenstoffbesteuerung<br />

durchführen.<br />

Schließlich planen wir, enger mit anderen in der Branche zusammenzuarbeiten<br />

und unsere Gesamtentwicklung zu stärken.<br />

Für die Schifffahrtsindustrie ist es wichtig, mit Partnern in den<br />

Bereichen Energie, Finanzen und Umweltschutz zusammenzuarbeiten,<br />

insbesondere bei der Produktion alternativer Kraftstoffe,<br />

der Herstellung von Schiffen und Ausrüstung sowie dem Schiffsbetrieb.<br />

Interview: Michael Meyer<br />

© Cosco<br />

MPP-Neubau mit CCS-Klasse: Der Zellstofffrachter »Cosco Shipping Jin Xiu«<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong><br />

33


WISTA GERMANY & <strong>HANSA</strong><br />

»Der Schiffsbetrieb hat schon immer<br />

unseren Alltag bestimmt«<br />

Aufgewachsen mit einem Vater, der zunächst als Kapitän zur See fuhr und später an Land<br />

Geschäftsführer einer Reederei wurde, hatte die heutige Anwältin Sieke Kremer-Tiedchen<br />

von Kindesbeinen an mit der Seefahrt zu tun<br />

Seit wann sind Sie mit der Schifffahrt verbunden<br />

und wie sind Sie dazu gekommen?<br />

Sieke Kremer-Tiedchen: Schon immer.<br />

Mein Vater war Kapitän und dann als Geschäftsführer<br />

einer Reederei an Land tätig.<br />

Der Schiffsbetrieb hat unseren Alltag bestimmt.<br />

Als sich dann die Gelegenheit ergab,<br />

als Anwältin in der Schifffahrt tätig zu<br />

werden, zunächst als In-House Counsel in<br />

einer Reederei, später in diversen auf maritimes<br />

Recht spezialisierten Kanzleien in<br />

Hamburg, habe ich zugegriffen.<br />

Wie sieht Ihr beruflicher Alltag aus?<br />

Kremer-Tiedchen: Bunt. Ich unterstütze<br />

meine Mandanten bei Schiffsbauverträgen,<br />

dem An- und Verkauf von Schiffen,<br />

deren Finanzierung und Registrierung,<br />

aber auch bei der Strukturierung<br />

der mit deren Geschäftsmodellen<br />

verbundenen Gesellschaften. Das hat<br />

viele Facetten, ist immer wieder spannend<br />

und herausfordernd, und eröffnet<br />

immer wieder neue Fragestellungen.<br />

Nebenbei berate ich auch noch zu<br />

strafrechtlichen Fragen, beispielsweise zu<br />

dem Thema »Beaching«.<br />

© Wroblewski<br />

Wie war Ihr Weg zu WISTA?<br />

Kremer-Tiedchen: Ich bin irgendwann<br />

Mitte/Ende der 2000’er tatsächlich durch<br />

männliche Kollegen auf WISTA aufmerksam<br />

gemacht worden. Ich bin beigetreten<br />

und habe dann einige Zeit an Treffen und<br />

Veranstaltungen teilgenommen, da ich aber<br />

kleine Kinder hatte lange Zeit nur in geringem<br />

Rahmen, da sich das zeitlich einfach<br />

nicht vereinbaren ließ. 2019 bot sich dann<br />

die Chance, bei der Vorbereitung der AGM<br />

und internationalen WISTA-Konferenz in<br />

Hamburg mitzuarbeiten. Seitdem bin ich<br />

<strong>HANSA</strong> and WISTA empower women in the maritime industry<br />

Im Rahmen einer exklusiven Partnerschaft mit dem deutschen Verband der Women‘s International Shipping & Trading<br />

Association porträtiert die <strong>HANSA</strong> in regelmäßigen Abständen ein Mitglied vom WISTA Germany e.V.<br />

34 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


Vom Leben auf See,<br />

von Freundschaft,<br />

Familie und<br />

Zusammenhalt.<br />

Ulrike Fischer, Axel Martens, Oliver Tjaden<br />

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EVENTS<br />

Das Eisbein schmeckt wieder mehr Gästen<br />

Mit einem Plus an Teilnehmern und einer breiter als üblich gestreuten Gästeschar haben<br />

die Hamburger und Bremer Schiffsmakler wieder ihr traditionelles »Eisbeinessen« gefeiert<br />

– als Höhepunkt der sogenannten »Eisbein-Woche« mit ausgelassener Stimmung<br />

© VHBS<br />

Vorfreude auf das Dinner (v.l.): VHBS-Geschäftsführer Alexander Geisler,<br />

Alessandro Santi, Präsident des italienischen Partnerverbandes Federagenti<br />

und der VHBS-Vorsitzende Christian Koopmann<br />

Rund 2.800 Gäste waren zum diesjährigen Eisbeinessen in die Messehalle 6<br />

in Hamburg gekommen. Nach dem Dinner folgte wie üblich ein<br />

ausgelassenes Networking und Feiern<br />

Mittlerweile gibt es zwar einige »Neben-Veranstaltungen« im<br />

Zuge der Eisbein-Woche, aber das Hauptevent zieht weiter<br />

sehr viele maritime Akteure an. In diesem Jahr sogar wieder<br />

mehr als im Vorjahr. Sichtlich zufrieden zeigte sich der Geschäftsführer<br />

des Verbands Hamburger und Bremer Schiffsmakler<br />

(VHBS), Alexander Geisler, über den Verlauf des 73. Eisbeinessens:<br />

»Es freut uns sehr, dass wir mit rund 2.800 Gästen<br />

wieder deutlich mehr Teilnehmer als im Vorjahr in der Halle begrüßen<br />

konnten. Zudem waren wieder deutlich mehr Gäste aus<br />

dem Ausland vor Ort.«<br />

Geisler stellte auch einen Wandel in der Struktur der Gäste fest.<br />

War in dem Vorjahr eine Dominanz des Containersektors zu spüren,<br />

stiegen dieses Jahr die Teilnehmer aus den Segmenten Dry-<br />

Bulk und auch Tanker an. »Dies unterstreicht, dass Hamburg als<br />

ein moderner leistungsfähiger maritimer Standort wahrgenommen<br />

wird, der dabei ist, sich durch die Flottendiversifizierung noch breiter<br />

auszustellen. Es ist spürbar, in Hamburg geht etwas. Und das ist<br />

ein sehr schönes Signal an den nationalen wie internationalen<br />

Markt.« Die Geschäftsstelle sei diese Woche noch mit den letzten<br />

Aufräumarbeiten beschäftigt, aber gehen schon die Vorbereitungen<br />

langsam wieder los damit es auch wieder im<br />

nächsten Jahr heißt: »Happy Eisbein, welcome<br />

to maritime Germany.«<br />

Schon am Vortag hatte Hamburgs Wirtschaftssenatorin<br />

die Tradition fortgeführt<br />

und zu einem »Eisbein«-Senatsempfang ins<br />

Hamburger Rathaus geladen. »Ich heiß auch<br />

die Vertreter des Partnerlandes Italien herzlich<br />

willkommen. Diese Woche zeigt: Hamburg<br />

ist mal wieder das globale Zentrum der<br />

Schifffahrtsaktivitäten«, sagte die SPD-<br />

Landeschefin.<br />

Am Vortag hatte Wirtschaftssenatorin Leonhard<br />

zu einem Empfang ins Rathaus geladen<br />

Melanie Leonhard betonte die Wichtigkeit<br />

der Zusammenarbeit des Hamburger Hafens<br />

mit Reedern – gerade mit Blick auf die vielen Krisen, Kriege,<br />

geopolitische und wirtschaftliche Unsicherheiten. Ladungsmengen<br />

müssten gesichert und Wachstum ermöglicht werden.<br />

Dies sei auch der Grund gewesen, der Reederei MSC knapp unter<br />

50 % der Anteile am Terminalbetreiber HHLA zu verkaufen.<br />

Gleichzeitig wolle sich die Stadt aber nicht aus dem Hafen zurückziehen,<br />

»der jüngst vorgestellte Hafenentwicklungsplan unterstreicht<br />

unser Commitment«, so die Senatorin.<br />

»Mehr als ein Sommerflirt zur Urlaubszeit«<br />

Im Vorfeld des Eisbeinessens hatte der VHBS-Vorsitzende<br />

Christian Koopmann betont: »Die erneute Nominierung Italiens<br />

nach erster Nominierung im Jahr 2008 spricht eigentlich für sich.<br />

Deutschland und Italien sind nicht nur stark maritim geprägt, sondern<br />

auch wichtige Wirtschaftspartner. Von dieser Entwicklung<br />

profitierte auch immer der Hamburger Hafen.« Auch wenn Italien<br />

nicht zu den größten Kunden des Hamburger Hafens gehört, so sei<br />

die Beziehung zwischen unseren Ländern »mehr als ein Sommerflirt<br />

zur Urlaubszeit.« Wie in Hamburg genieße die maritime Branche<br />

in der allgemeinen Wahrnehmung eine<br />

besondere Bedeutung und ihre Rolle für die<br />

Volkswirtschaften sei nicht zu unterschätzen.<br />

Die Präsenz deutscher Unternehmen ist in<br />

den Häfen Italiens genauso wenig zu übersehen,<br />

wie die der italienischen Unternehmen<br />

an den deutschen Standorten. Und dieses<br />

gilt gleichermaßen für Reedereien und für<br />

die Terminals, wie in La Spezia, Salerno und<br />

Ravenna. »Und angesichts der jüngsten Ereignisse<br />

ist nicht auszuschließen, dass die<br />

Verflechtungen zwischen Hamburg und den<br />

italienischen Häfen noch enger werden«, so<br />

Koopmann weiter.<br />

MM<br />

36 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


EVENTS<br />

MCN Cup ’23: »Beeindruckende Qualität«<br />

Die Gewinner stehen fest: Das Maritime Cluster Norddeutschland hat im Rahmen des<br />

MCN Cup erneut innovative Ideen und Projekte ausgezeichnet. In vier Kategorien wurde<br />

aus einer großen Zahl an Kandidaten ausgewählt. Neu dabei: der »Junior Cup«<br />

© MCN<br />

Die Gewinner wurden vor wenigen Tagen im Rahmen einer<br />

Preisverleihungsgala in Hamburg bekanntgegeben. Im<br />

Helmut Schmidt Auditorium der Bucerius Law School nahmen<br />

die Preisträger in vier Kategorien ihre Auszeichnungen für<br />

nachhaltige maritime Projekte und Produkte entgegen.<br />

»Die beeindruckende Qualität der Einreichungen unterstreicht<br />

den hohen Stellenwert, den Innovation, Nachhaltigkeit<br />

und das Ziel der Klimaneutralität für die maritime Branche besitzen.<br />

Wir freuen uns, wenn es mit dem MCN Cup gelingt, zusätzliche<br />

Anreize zu setzen und mehr öffentliche Aufmerksamkeit<br />

auf diese Anstrengungen zu lenken«, sagte MCN-Geschäftsführerin<br />

Jessica Wegener anlässlich der Preisverleihung.<br />

Im Rahmen der Veranstaltung – moderiert vom stellvertretenden<br />

<strong>HANSA</strong>-Chefredakteur Michael Meyer und der stellvertretenden<br />

MCN-Geschäftsführerin Katrin Caldwell – plädierte<br />

der Vordenker einer Cradle-to-Cradle-Kreislaufwirtschaft,<br />

Michael Braungart, in einem Impulsvortrag leidenschaftlich für<br />

mehr Innovationsfreude. Diese Innovationsfreude ist in der hiesigen<br />

Branche durchaus vorhanden, wie die vielen Einreichungen<br />

deutlich machten. Die Fachjury hatte die Qual der Wahl.<br />

Der MCN Cup, der seit 2021 alle zwei Jahre ausgeschrieben<br />

wird und bei dem die <strong>HANSA</strong> in diesem Jahr exklusiver Medienpartner<br />

ist, richtet sich an Unternehmen, Wissenschaftler, Universitäten,<br />

Institute oder Einzelpersonen mit Bezug zur maritimen<br />

Branche, die mit innovativen Lösungen die ökologische,<br />

ökonomische und soziale Nachhaltigkeit entlang der maritimen<br />

Wertschöpfungskette verbessern. Über die Preisvergabe entscheidet<br />

eine Fach-Jury. Die fünf Küstenbundesländer Bremen,<br />

Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und<br />

Schleswig-Holstein sind die Schirmherren des MCN Cup.<br />

Die Fachjury<br />

• Gerrit Küther, ma-co maritimes competenzcentrum<br />

• Christian Lankenau, Eurogate<br />

• Hinrich Mohr, GasKraft Engineering<br />

• Thoralf Noack, DLR Institut für Kommunikation und<br />

Navigation<br />

• Nadine Paschen, TX Marine Messsysteme<br />

• Katharina Renken, Hapag-Lloyd<br />

• Torben Taeger, Alfa Laval Mid Europea<br />

38 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


EVENTS<br />

Betrieb von Bestandsschiffen<br />

Kategorie A<br />

In der Kategorie A setzten sich das Laboratorium für Kolbenmaschinen<br />

der Hochschule Stralsund und Noris Automation<br />

durch. Das Konsortium wurde für ein neuartiges System zur berührungslosen<br />

Betriebsüberwachung von Pleuel- und Kreuzkopflagern<br />

in Großmotoren ausgezeichnet, das zur Verbesserung<br />

des Brandschutzes an Bord von Schiffen beitragen soll. Weitere<br />

Nominierte in dieser Kategorie waren 3Dock (Hamburg) mit<br />

dem Thema »Implementation of additive Manufacturing« und<br />

MOL Katalysatortechnik (Merseburg/Saale) mit dem Thema<br />

»Katalytische Wasserrevolution«.<br />

Kategorie B<br />

Prozesse in Häfen und maritimer Logistik<br />

Siegerin in der Kategorie B ist East Energy aus Rostock, die mit<br />

der Herstellung von erneuerbarem Methanol aus biogenem CO 2<br />

und grünem Wasserstoff einen Beitrag zur Dekarbonisierung der<br />

Schifffahrt leisten will. Die geplante Jahresproduktion am Standort<br />

Stavenhagen soll ca. 15.200 t eMethanol betragen. Ebenfalls<br />

nominiert waren bremenports (Bremerhaven) mit dem Projekt<br />

»Tide2Use – Intelligente Pumpwerk- und Schleusensteuerung«<br />

sowie das Technologie-Transfer-Zentrum (ttz) Bremerhaven mit<br />

dem Verbundprojekt »MariSynFuel – Synthetisches Methanol als<br />

maritimer Kraftstoff für die Schifffahrt«.<br />

Kategorie C<br />

Digitalisierung der maritimen Wirtschaft<br />

Der Vordenker einer Cradle-to-Cradle-Kreislaufwirtschaft, Michael<br />

Braungart, plädierte leidenschaftlich für mehr Innovationsfreude<br />

ITK-Engineering aus Braunschweig ging als Sieger aus der Kategorie<br />

C hervor. Das Projekt VIPort zielt darauf ab, mit digitaler<br />

Technik die Planung nachhaltiger Hafeninfrastrukturen, insbesondere<br />

umweltfreundlicher Hafenenergiesysteme, zu unterstützen.<br />

Die weiteren Nominierten dieser Kategorie waren ma-co<br />

maritimes competenzcentrum (Hamburg) mit dem Projekt<br />

»PortSkill 4.0 – Bildungshub der deutschen Hafenbetriebe« sowie<br />

die Vesselity Maritime Analytics GmbH (Rostock), die einen Ansatz<br />

zur Reduzierung der Emissionen der Welthandelsflotte<br />

durch predictive hull cleaning eingereicht hatte.<br />

Maritime Jobs von morgen<br />

Kategorie D<br />

Den als Kategorie D erstmals vergebenen MCN Junior Cup gewann<br />

das Deutsche Schifffahrtsmuseum – Leibniz-Institut für Maritime<br />

Geschichte in Bremerhaven. Das Museum hat es sich zur<br />

besonderen Aufgabe gemacht, mit innovativen Ansätzen Jugendliche<br />

für Jobs in der maritimen Wirtschaft zu begeistern. In dieser<br />

Kategorie konnten sich Berufseinsteiger, Studierende und Auszubildende<br />

bewerben. Die weiteren Nominierten waren die Hochschule<br />

Bremen gemeinsam mit Hapag-Lloyd (Hamburg) mit dem<br />

Thema »The Role of Maritime Informatics in Decarbonising Maritime<br />

Transport« sowie Topas Industriemathematik Innovation<br />

(Bremen) mit dem Transferansatz »Wissenschaft und Wirtschaft:<br />

Techniker:innen als Vermittler zwischen den Welten«. RD<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong><br />

39


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

One Sea updates log on autonomous ships<br />

Progress continues to be rapid with regards to autonomous ship technology, but the<br />

different speeds with which technology and regulation are developing are key to<br />

understanding the true state of affairs<br />

While the development of the safety regulations needed to<br />

integrate the autonomous ship into mainstream maritime<br />

operations is gathering pace, progress continues to fall behind the<br />

speed of advancing technology.<br />

From the technological perspective, many successful full-scale<br />

trials and pilots are taking place onboard vessels around the<br />

world, with systems providers scoring significant successes. The<br />

resulting insights show how autonomous technologies could address<br />

a range of industry challenges.<br />

For example, longer operational trials, including transoceanic<br />

voyages, have shown that fuel efficiency can be improved by letting<br />

automated systems gather as much data as possible, in order<br />

to enhance vessel routing. The operational gain is also a step forward<br />

for decarbonisation in shipping.<br />

Other trials are focusing on different efficiency gains. The<br />

MEGURI2040 project in Japan has been looking at how to address<br />

some of shipping’s connectivity challenges as increasing<br />

data volumes put pressure on ship-to-shore communications.<br />

This project, which includes several One Sea members and<br />

multiple ship types, has yielded good examples of the way edge<br />

computing can be used to run solutions onboard, instead of<br />

transferring information between the ship and shore.<br />

Vessel trials have also focused on port services, where autonomous<br />

ship technologies have been successfully tested onboard<br />

tugboats to support remote or fully autonomous operations. In<br />

this case, classification societies have started to issue approvals<br />

for such operations, with the resulting notations a highly positive<br />

development for technology providers.<br />

»The 2026 date for IMO to deliver a<br />

something that can be considered<br />

as a first draft of the MASS Code now<br />

seems ambitious, to say the least«<br />

© IMO<br />

The code of autonomous practice<br />

From the perspective of an association established in 2016 to<br />

advance the cause of the autonomous ship, One Sea can also<br />

report huge efforts being made in regulatory development<br />

over the last 18 months. Last year the IMO agreed the roadmap<br />

for developing a goal-based code for Maritime Autonomous<br />

Surface Ships (MASS). One Sea has been heavily involved<br />

in the discussions surrounding these developments.<br />

Currently, the roadmap aims to establish a non-mandatory<br />

goal-based code by 1 January 2026 with a view to this becoming<br />

mandatory by 1 January 2028. The process will happen in<br />

stages and the code is likely to be a general document defining<br />

the goals for a vessel operated with new technologies, so<br />

further work will be needed to develop minimum performance<br />

and technical standards as well as other regulations potentially.<br />

Already, individual administrations are working together on<br />

bilateral and multilateral agreements to enable vessels to use<br />

autonomous ship technologies more widely. This is not in lieu<br />

of the global framework being developed by the IMO, but it is<br />

helping to create experience of the environments within which<br />

About One Sea<br />

The One Sea Association is a non-profit<br />

global alliance of leading commercial<br />

manufacturers, integrators and operators<br />

of maritime technology, digital solutions,<br />

and automated and autonomous<br />

systems.<br />

One Sea promotes the implementation<br />

and creation of conditions needed for an<br />

automated and autonomous maritime<br />

transport system. The association engages<br />

in the development of the international<br />

legal framework and participates<br />

in the standardization work.<br />

Members include the companies ABB,<br />

Avikus, Cargotec, Finnpilot Pilotage,<br />

Fintraffic, Groke Technologies, Haltian,<br />

Kongsberg, Monohakobi Technology<br />

Institute (MTI), Orca AI, Sea<br />

Machines Robotics, Tietoevry and<br />

Wärtsilä.<br />

40 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


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SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

DATEN FÜR KÜNFTIGE NEUBAUTEN<br />

Meyer Werft stattet Kreuzfahrtschiff »Silver Nova« erstmals mit KI aus<br />

Die »Silver Nova« hat als erstes Kreuzfahrtschiff KI an Bord<br />

Künstliche Intelligenz (KI)<br />

hält auch im Schiffbau Einzug.<br />

Die Papenburger Meyer Werft<br />

sammelt mit KI auf dem vor<br />

wenigen Wochen abgelieferten<br />

Kreuzfahrtschiff »Silver<br />

Nova« bereits Daten.<br />

»Alle Reeder möchten ihre<br />

Schiffe so energieeffizient wie<br />

möglich gestalten«, sagt Paul<br />

Meyer, Chef der IT-Abteilung<br />

der Werftengruppe sowie der<br />

Geschäftsführer des Start-ups<br />

Alfred Maritime mit Sitz in<br />

Hamburg. Die »Silver Nova«<br />

sei das erste Passagierschiff,<br />

auf dem eine KI-Einheit mitfährt,<br />

um Daten zu sammeln. »Die<br />

Betriebsdaten sind interessant, um nach<br />

der Ablieferung eines Schiffes die Performance<br />

zu beobachten«, so Meyer.<br />

Mit dem »Meyer Energy Management<br />

System« könnten Werte von Energieerzeugern,<br />

wie beispielsweise der Hauptmaschine,<br />

oder Energieverbrauchern, wie<br />

der Klimaanlage, der Beleuchtung und<br />

speziell von der Wasseraufbereitungsanlage,<br />

gesammelt und ausgewertet werden.<br />

Die KI soll helfen, die benötigte Energie<br />

passgenau bereitzustellen. »Zudem<br />

kann bei der Wasseraufbereitungsanlage<br />

austariert werden, wie viel Wasser in den<br />

Tanks des Schiffes für die Frischwassererzeugung<br />

mitgeführt und an Bord bedarfsgerecht<br />

aufbereitet werden muss.<br />

Das entwickelte System soll Meyer zufolge<br />

auch auf großen Schiffen mit Platz<br />

für bis zu 5.000 Passagieren oder mehr<br />

eingesetzt werden. »Der Nutzen ist natürlich<br />

auf großen Schiffen noch viel größer«,<br />

betont Meyer. Man lerne kontinuierlich<br />

vom Betrieb des Systems auf der »Silver<br />

Nova«. »Von den dort gesammelten Daten<br />

und deren teilweise automatisierter Analyse<br />

werden wir beim Bau künftiger Schiffe<br />

profitieren«, ist Meyer überzeugt.<br />

Die Kreuzfahrt, so Meyer, werde vielfach<br />

kritisch beäugt. Jedoch seien die Reeder<br />

im Zusammenspiel mit<br />

den Werften um eine größere<br />

Umweltverträglichkeit ihrer<br />

Schiffe bemüht. Das Beispiel<br />

»Silver Nova« zeige die Ambitionen<br />

der Royal Caribbean<br />

Group sehr deutlich.<br />

Im nächsten Schritt sollen<br />

laut Meyer verschiedene Systeme<br />

auf Basis der gesammelten<br />

Daten ein Update<br />

erhalten. So könnten auch bereits<br />

gebaute Schiffe von den<br />

gewonnenen Erkenntnissen<br />

im Betrieb profitieren. Ganze<br />

KI-Systeme könnten auch für<br />

ältere Schiffe durch den Unternehmenszweig<br />

»Meyer Re« angeboten<br />

und installiert werden. Dieser<br />

Zweig kümmert sich um Umbauten, Renovierungen<br />

und technische Optimierungen<br />

von Kreuzfahrtschiffen.<br />

Entwickelt wurde das »Meyer Energy<br />

Management System« von der Unternehmenstochter<br />

Alfred Maritime in Hamburg<br />

in Zusammenarbeit mit den Ingenieuren<br />

am Papenburger Stammsitz der<br />

Werft-Gruppe. »Wir haben hier auf der<br />

Werft im technischen Büro eine enorme<br />

Expertise zum physischen System. Die<br />

Anforderungen an ein System an Bord<br />

werden dann in eine Software gegossen«,<br />

erklärt Meyer.<br />

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<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong><br />

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43


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

CCS: Sauberer und klimafreundlicher<br />

Value Maritime ist Pionier für die Kombination von Abgasreinigungsfiltern mit einem<br />

Modul zur CO 2<br />

-Abscheidung und -Speicherung an Bord von Schiffen. Nun will der in<br />

Rotterdam ansässige Scrubber-Hersteller international expandieren. Von Claudia Behrend<br />

Auf dem Containerschiff »Samskip Endeavour« (803 TEU) wird ein Filter- und Kohlenstoffabscheidungssystem von Value Maritime installiert<br />

© Value Maritime<br />

Ursprünglich drehte sich bei dem<br />

2017 in Rotterdam gegründeten<br />

Start-up alles um Abgasreinigungsfilter.<br />

Value Maritime entwickelte ein Exhaust<br />

Gas Cleaning System (EGCS) zum Filtern<br />

von Schwefel und ultrafeinen Partikeln.<br />

Die patentierte Technologie ist für<br />

das Filtern der meisten Schiffstypen und<br />

-größen bei Haupt- und Hilfsmotoren geeignet,<br />

besonders für kleine und mittelgroße<br />

Schiffe. Die Installation ist als<br />

Nachrüstung ebenso wie auf Neubauten<br />

möglich. Zu den Kunden zählen Schiffseigner<br />

und Reedereien.<br />

Rund 40 Systeme sind inzwischen auf<br />

mehreren Küstenmotorschiffen und<br />

Container-Feederschiffen (2.000 TEU)<br />

sowie seit Kurzem auch auf Tankschiffen<br />

im Betrieb, auf rund zehn weiteren Schiffen<br />

erfolgt die Installation in Kürze. 99 %<br />

der Partikel und des Schwefels können<br />

dadurch gefiltert werden.<br />

»Wir bieten unser System als Closed-<br />

Loop an, haben aber auch Open-Loop-<br />

Scrubber«, sagt Yvette van der Sommen,<br />

Commercial Director bei Value Maritime.<br />

»Unser System nennen wir ›Clean-<br />

Loop-System‹, weil es ohne den Einsatz<br />

von Chemikalien auskommt, die Metallrückstände<br />

im Abgasstrom auflösen und<br />

das Abwasser verunreinigen. Außerdem<br />

werden das Abwasser gefiltert und der<br />

pH-Wert vor der Einleitung neutralisiert.«<br />

Schon von Anfang an hatte der Technische<br />

Director von Value Maritime im<br />

44 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

Hinterkopf, die Scrubber auch mit einem<br />

CO 2 -Abscheidungsmodul auszustatten.<br />

»Die CO 2 -Abscheidung wurde jahrelang<br />

unter dem Radar entwickelt, aber während<br />

der COVID-19-Pandemie – als unser<br />

Auftragsbestand gering war – konnten<br />

wir die Entwicklung beschleunigen«,<br />

berichtet van der Sommen. »Wir waren<br />

dann das erste Unternehmen, das an<br />

Bord eines sich im Betrieb befindlichen<br />

Schiffs eine CO 2 -Auffang- und Speicheranlage<br />

installiert hat.« Inzwischen hat etwa<br />

die niederländische Reederei JR Shipping<br />

bereits das zehnte Filtree Carbon<br />

Capture System eingebaut.<br />

CO2-Speicherung an Bord<br />

Und so funktioniert das Ganze: »Das System<br />

entfernt und speichert Kohlenstoff<br />

aus den Abgasen des Schiffes in Speichern<br />

an Bord, wie Tanks oder herausnehmbaren<br />

Lagerbehältern«, erklärt van<br />

der Sommen. Sobald der Tank voll ist,<br />

typischerweise nach etwa zehn Tagen,<br />

Abstract: Value Maritime<br />

The Dutch emission-reducing tech specialist for ships from Rotterdam has developed a<br />

system that cleans both air and water from all ship types and includes an integrated<br />

carbon capture feature which can be installed on newbuilds and retrofitted vessels.<br />

»Wir waren die ersten, die an<br />

Bord eines sich im Betrieb<br />

befindlichen Schiffs eine<br />

CCS-Anlage installiert haben«<br />

Yvette van der Sommen,<br />

Commercial Director bei Value Maritime<br />

wird die Chemikalie im Hafen abgepumpt<br />

und anschließend zu den Nutzern<br />

gebracht, beispielsweise Gewächshäusern,<br />

die über die nötige Ausstattung<br />

verfügen, um das CO 2 abzuscheiden und<br />

es zur Verbesserung des Pflanzenwachstums<br />

zu nutzen.<br />

Außerdem können damit künftige<br />

Kraftstoffe wie Methanol für Schiffe mit<br />

Dual Fuel-Antrieb angereichert werden.<br />

Überdies ist die Einspeisung in Netze zur<br />

Kohlenstoffspeicherung möglich. Anschließend<br />

wird die Chemikalie zur Wiederverwendung<br />

und zur Abscheidung<br />

weiterer CO 2<br />

-Mengen in das Schiff zurückgeführt.<br />

Bis zu 40 % CO 2 -Abscheidung<br />

Wie hoch der aufgefangene Anteil an<br />

CO 2 sein soll, bestimmen die Eigentümer<br />

beziehungsweise Reedereien<br />

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<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong><br />

45


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

Zudem sei das Abgasreinigungssystem,<br />

das zwischen 14 und 30 t wiegt und eine<br />

ungefähre Grundfläche von 2,5 x 3 x<br />

10 m hat, schnell zu installieren. »Wir<br />

verfügen über eine standardisierte, vorinstallierte<br />

und Plug-and-Play-Einheit.<br />

Ein einziges System kann für Motoren<br />

bis zu 15 MW verwendet werden.<br />

Durch die Kombination mehrerer Filtree-Systeme<br />

kann die gesamte seegängige<br />

Flotte abgedeckt werden«, erläutert<br />

van der Sommen. Ob das Schiff<br />

für die Installation ins Dock muss,<br />

hängt davon ab, wie weit die Schiffe von<br />

der Wasserlinie abgetrimmt werden<br />

können. In der Regel liegt die Installationszeit<br />

bei etwa 14 Tagen, bei<br />

Feedern bei rund neun Tagen. Hinzu<br />

kommt ein Tag Training für die Crew.<br />

Die Kosten für den Schrubber mit<br />

Kohlenstoffabscheidung belaufen sich<br />

auf etwa 1 bis 1,5 Mio. €. Möglich sind<br />

zur Finanzierung entweder ein Leasingvertrag<br />

mit monatlichen Raten oder ein<br />

Kraftstoffsparvertrag (Fuel Saving Agreement),<br />

bei dem ein Prozentsatz der erzielten<br />

Kraftstoffeinsparungen bezahlt<br />

wird.<br />

Das Kohlenstoffabscheidungssystem von Value Maritime wird an Bord des<br />

750-TEU-Containerfeederschiffs »Endeavor« von JR Shipping in Spanien installiert.<br />

selbst. »Derzeit werden bis zu 40 % angeboten,<br />

bei schwefelfreien Kraftstoffen<br />

steigt der Prozentsatz auf 80 beziehungsweise<br />

90 %«, unterstreicht die<br />

kaufmännische Leiterin. Der Tank kann<br />

dabei in einigen Fällen genügend Speicherplatz<br />

bieten, um mehr als 200 t auf<br />

einer einzigen Reise abzuscheiden.<br />

Volllastbetrieb möglich<br />

Technische Einschränkungen beim<br />

Schiffsbetrieb gebe es dadurch nicht. Es<br />

entstehe zwar ein Gegendruck in der<br />

Hauptmaschine, die Wassersäule von etwa<br />

150 mm beinträchtige die Effizienz<br />

des Motors nach Aussagen des Unternehmens<br />

jedoch nicht stark. Das System<br />

sei zudem unter Volllast getestet worden<br />

und der Motor könne mit voller Leistung<br />

betrieben werden. Je nachdem, wie<br />

das System betrieben wird, verbraucht es<br />

0,5 bis 0,8 % der maximalen Dauerbelastung<br />

(Maximum Continuous Rating,<br />

kurz MCR).<br />

14 Tage Installationszeit<br />

© Value Maritime<br />

Refinanzierung und Skaleneffekte<br />

»Viele Menschen wollen die maritime<br />

Wirtschaft sauberer machen, aber wer<br />

das bezahlt, ist immer schwierig«, erläutert<br />

van der Sommen. Deshalb wurde ein<br />

entsprechendes Geschäftsmodell entwickelt.<br />

»Unser System in Verbindung<br />

mit HFO einzusetzen ist günstiger als<br />

MGO zu bunkern. Die Kraftstoffspanne<br />

zahlt also im Wesentlichen für das<br />

CO 2 -Abscheidungssystem.«<br />

Ganz wichtig ist van der Sommen:<br />

»Der Kunde kann die Investition durch<br />

die Kraftstoffeinsparungen, die das System<br />

erzielt, zurück verdienen, da er kein<br />

teureres Heizöl mit niedrigerem Schwefelgehalt<br />

kaufen muss.« Bei einem Schiff<br />

mit einem jährlichen Bunkerverbrauch<br />

von 5.000 t, das etwa die Hälfte der Zeit<br />

in SECA-Gebieten unterwegs ist, betrage<br />

die tägliche Einsparung beispielsweise<br />

2.883 $. In diesem Fall liege die Amortisationszeit<br />

des Systems einschließlich<br />

Kohlenstoffabscheidung nach Unternehmensangaben<br />

bei etwa ein bis eineinhalb<br />

Jahren.<br />

Geringerer Fußabdruck<br />

Die variablen Kosten pro Tonne abgeschiedenem<br />

CO 2 sind eine Entscheidung<br />

der Reedereien, die diese Kosten an ihre<br />

Kunden weitergeben müssen. »Wenn die<br />

CO 2 -Steuer zu den aktuellen ETS-<br />

Preisen eingeführt wird, bringt das System<br />

auch eine Steuerersparnis«, so van<br />

der Sommen. Dies sei ein zusätzlicher<br />

Anreiz für Schiffseigner, mit der<br />

CO2-Abscheidung zu beginnen. Hinzu<br />

komme: »Ein solches System erhöht die<br />

Wettbewerbsfähigkeit eines Schiffes, da<br />

46 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


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SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

Maritime Branche trifft sich in Schanghai<br />

Vom 5. bis 8. Dezember öffnet die »Marintec China« ihre Tore. Nach einer Corona-bedingten<br />

Pause findet die Schiffbaumesse zum ersten Mal seit 2019 statt. Rund 2.000 Aussteller<br />

werden sich in Schanghai präsentieren, darunter über 60 Unternehmen aus Deutschland<br />

Die Messeveranstalter erwarten in diesem Jahr rund 70.000 Besucher<br />

Die Marintec China <strong>2023</strong> ist eines des<br />

weltweit größten maritimen Branchenevents.<br />

Sie wurde 1981 ins Leben gerufen.<br />

In den über 40 Jahren ihrer Entwicklung<br />

hat sich die Marintec China als<br />

eine der bedeutendsten maritimen Messen<br />

weltweit etabliert. Nach einer vierjährigen<br />

Pause kehrt die Marintec China<br />

<strong>2023</strong> in das Shanghai New International<br />

Exhibition Center zurück. Die Veranstalter<br />

erwarten knapp 70.000 Besucher.<br />

In den acht Hallen auf rund<br />

95.000 m 2 präsentieren sich 2.500 Aussteller<br />

aus 27 Ländern. Darunter befinden<br />

sich 15 nationale Gemeinschaftsstände.<br />

Der deutsche Pavillon ist nach<br />

wie vor der größte, gefolgt vom dänischen<br />

und norwegischen Pavillon.<br />

Nach den jüngsten Statistiken der China<br />

Association of National Shipbuilding Industry<br />

beliefen sich die weltweiten Neubaubestellungen<br />

von Januar bis August<br />

<strong>2023</strong> auf 75,99 Mio. t Tragfähigkeit, was<br />

einem Anstieg von 37 % gegenüber dem<br />

Vorjahr entspricht. Ende August belief<br />

sich der weltweite Auftragsbestand auf<br />

244,08 Mio. dwt, was einem Anstieg von<br />

14 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht.<br />

Während die Aufträge für neue<br />

Schiffe zunahmen, stiegen die Preise für<br />

neue Schiffe weiter an. Gleichzeitig hat<br />

Chinas Schiffbauindustrie die Gelegenheit<br />

genutzt und einen führenden internationalen<br />

Marktanteil gehalten, heißt<br />

es. Statistiken der China Association of<br />

National Shipbuilding Industry zeigen,<br />

dass die fertig gestellten Schiffe, die Auftragseingänge<br />

und die Auftragsbücher<br />

der chinesischen Schiffbauindustrie von<br />

Januar bis August dieses Jahres 49,0 %,<br />

68,8 % bzw. 53,9 % des Weltmarktanteils<br />

in Bezug auf die Tragfähigkeit ausmachten<br />

und damit den ersten Platz in<br />

der Welt einnahmen.<br />

Dies seien gute Marktbedingungen für<br />

den Erfolg der diesjährigen Marintec<br />

China. Vor diesem Hintergrund habe das<br />

Organisationskomitee der Veranstaltung<br />

seine Vorbereitungen aktiv angepasst, um<br />

der hohen Nachfrage nach einer Teilnahme<br />

gerecht zu werden. Das Komitee<br />

beschloss, die Veranstaltung um eine<br />

neue Ausstellungshalle W1 zu erweitern,<br />

die zu den bestehenden Hallen N1 – N3<br />

und W2 – W5 hinzukommt. Gleichzeitig<br />

Um eine Halle erweitert<br />

Mit der stetigen Erholung des weltweiten<br />

Seehandels in den letzten zwei Jahren hat<br />

sich der globale Markt für Schiffsneubauten<br />

kontinuierlich verbessert, und die<br />

Zahl der Aufträge für neue Schiffe ist stetig<br />

gestiegen, so die Messeveranstalter.<br />

Auf der Marintec werden sich 15 Nationen in Länderpavillons präsentieren<br />

© Marintec<br />

50 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

wird die Eingangshalle Süd als zweiter<br />

Eingang zur Ausstellung genutzt, um den<br />

Besuchern den Zugang zu den Hallen zu<br />

erleichtern. Die Hallen N1-N3 sind für<br />

die internationale Beteiligung vorgesehen.<br />

Weltweit führende Unternehmen wie<br />

MAN, Wärtsilä, ABB, Accelleron, Siemens,<br />

Kongsberg, Rolls-Royce, MacGregor,<br />

Hyundai Heavy Industries, Mitsubishi<br />

Heavy Industries, Kawasaki Heavy Industries,<br />

Tsuneishi und Ulstein sind weiterhin<br />

auf der Veranstaltung vertreten.<br />

Nach den aktuellen Verkaufszahlen<br />

wird die diesjährige Marintec China voraussichtlich<br />

die größte aller Zeiten sein.<br />

Verschiedene wichtige Aussteller haben<br />

ihre Absicht bekundet, auf der Messe bedeutende<br />

neue Produkte vorzustellen,<br />

und zahlreiche Führungskräfte der Unternehmen<br />

werden in Schanghai anwesend<br />

sein. Wichtige Industrieverbände,<br />

Botschaften und Konsulate mit Sitz in<br />

China veranstalten ebenfalls begleitende<br />

Geschäftsaktivitäten. Es wird erwartet,<br />

dass die Ausstellung in vier Jahren die<br />

wichtigste maritime Ausstellung in Asien<br />

und der Welt sein wird.<br />

noch immer mit vielen Unsicherheiten<br />

konfrontiert, so die Veranstalter. In diesem<br />

Zusammenhang hat das Organisationskomitee<br />

eigens Experten aus der<br />

Kreuzfahrtindustrie eingeladen, um ihre<br />

Erkenntnisse über Bau, Design, Betrieb<br />

und unterstützende Aspekte von Kreuzfahrtschiffen<br />

zu teilen.<br />

Neben dem Senior Maritime Forum<br />

bietet die Messe ein Veranstaltungsprogramm<br />

mit verschiedenen Foren, technischen<br />

Seminaren, Produkteinführungen,<br />

Unterzeichnungszeremonien,<br />

Preisverleihungen und vielem<br />

mehr. Darüber hinaus wird die erste<br />

»Pudong Shipping Week«, die von der<br />

Regierung der Pudong New Area veranstaltet<br />

wird, gleichzeitig stattfinden. Sie<br />

bietet den Messeveranstaltern zufolge eine<br />

Vielzahl an Aktivitäten, einschließlich<br />

kultureller und sportlicher Veranstaltungen,<br />

bieten.<br />

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Kreuzfahrt auf der Marintec<br />

Die 2017 ins Leben gerufene »Marintec<br />

Innovation – Cruise« wird auch in diesem<br />

Jahr die »Marintec Cruise Interiors«<br />

präsentieren. Mit der Unterstützung der<br />

Kreuzfahrt- und Yachtabteilung der China<br />

Tourism Automobile and Cruise<br />

Association wird das Niveau der Exponate<br />

weiter erhöht, und die Ausstellung<br />

wird sich auch darauf konzentrieren, die<br />

Unternehmen der Innenausstattungskette<br />

der jüngsten Entwicklung Chinas zu<br />

präsentieren.<br />

Das diesjährige Senior Maritime Forum,<br />

das gleichzeitig mit der Messe stattfindet,<br />

steht unter dem Motto »Innovation,<br />

Intelligenz, kohlenstoffarm«,<br />

das sich an der Innovation orientiert und<br />

mit den Entwicklungsfortschritten des<br />

aktuellen »Dekarbonisierungsplans« der<br />

maritimen Industrie in Einklang steht.<br />

Das Forum findet vom 4. bis 7. Dezember<br />

im Kerry Hotel, Pudong, Shanghai,<br />

statt, das an das Ausstellungsgelände angrenzt.<br />

Das Senior Maritime Forum wird eine<br />

Sitzung auch dem Thema Kreuzfahrt<br />

widmen. Obwohl sich die weltweite<br />

Kreuzfahrtindustrie schnell erholt, ist sie<br />

aufgrund der globalen Wirtschaft und<br />

der komplizierten geopolitischen Lage<br />

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SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

Chinas Werften mit buntem Orderbuch<br />

Ob Containerschiffe, MPP-Frachter, Car Carrier oder besondere »Leuchtturm«-Projekte:<br />

Die chinesischen Werften sichern sich nicht zuletzt dank einer ausgeprägten staatlichen<br />

Unterstützung und ungeachtet geopolitischer Spannungen nach wie vor viele Aufträge<br />

Ein wichtiges Segment für den chinesischen<br />

Schiffbau sind Containerschiffe.<br />

Bei der Wahl der Werft spielt für Reeder<br />

bekanntlich der Preis eine wichtige<br />

Rolle. Der vom Schiffsmakler Toepfer<br />

Transport veröffentlichte Preisindex für<br />

Containerschiffe aus China (CNCPI)<br />

verzeichnete im September einen leichten<br />

Rückgang um 0,1%, das erste Minus<br />

seit dem im Januar beobachteten Aufwärtstrend.<br />

Im Oktober verzeichnete er<br />

jedoch wieder einen leichten Anstieg um<br />

0,1% und erreichte damit wieder den<br />

Stand vom August (1.076 Punkte). Es<br />

wird allerdings darauf hingewiesen, dass<br />

dieser leichte Anstieg im Oktober in erster<br />

Linie auf die Bewertungsanpassung<br />

für das neue Referenzschiff »14.480 TEU<br />

LNG/DF« zurückzuführen ist. Bei allen<br />

kleinen und mittelgroßen Referenzschiffen<br />

(mit Ausnahme der 7.000-TEU-<br />

Schiffe) waren durchweg Rückgänge zu<br />

verzeichnen.<br />

Die Zahl der Containerschiff-Neubestellungen<br />

bei chinesischen Werften ist<br />

den Angaben zufolge in den ersten zehn<br />

Monaten des Jahres im Vergleich zu 2022<br />

deutlich zurückgegangen. »Aufgrund der<br />

oligopolistischen Struktur des Containertransportmarktes<br />

haben große Unternehmen<br />

oft niedrigere Grenzkosten, und<br />

niedrigere Grenzkosten führen zu einem<br />

größeren Marktanteil, und der größere<br />

Marktanteil stärkt ihre Preismacht und Position.<br />

Aus diesem Grund haben die großen<br />

Containerschifffahrtsunternehmen<br />

auch angesichts der Überkapazitäten das<br />

Tempo des Schiffbaus nicht angehalten«,<br />

heißt es in der Analyse.<br />

Das aktuelle Orderbuch der Branche<br />

wird von einer chinesischen Werft angeführt:<br />

Yangzijiang Shipbuilding hat nach<br />

einer Erhebung des Branchendienstes Alphaliner<br />

noch 87 Schiffe mit insgesamt<br />

928.000 TEU abzuliefern. 33 Frachter waren<br />

im Jahresverlauf bereits an die Eigner<br />

übergeben worden. Auf den Rängen 2 bis 6<br />

folgen Werften aus Japan und Korea (Samsung,<br />

Hyundai, Imabari, Hyundai Samho).<br />

Dann wiederum zeigt sich, wie groß der<br />

Huanghai Shipbuilding baut ein MPP-Schiff für Skarv Shipping Solutions aus Skandinavien<br />

Bei Dalian Cosco KHI Ship Engineering Co. – auch bekannt als »Dacks« – wurde »OOCL Gdynia«<br />

getauft. Das Großcontainerschiff ist das sechste Schiff einer Zwölfer-Serie der 24.000-TEU-Klasse.<br />

© Skarv<br />

Einfluss Chinas in diesem Markt ist. Denn<br />

es folgen die Schiffbauer Nantong Shipyard<br />

(NACKS), Jaingnan Shipyard, Dalian<br />

Shipyard, Jiangnan Changxing, Dalian<br />

Cosco (DACKS), Zhoushan Changhong,<br />

Shanghai Waigaogiao, New Century und<br />

Cosco Shipyard.<br />

Insgesamt umfasst das weltweite Orderbuch<br />

689 Containerschiffe – mit 385 Einheiten<br />

halten Werften in China daran einen<br />

Anteil von knapp 56%.<br />

Risiko für MPP-Schifffahrt?<br />

Ein weiteres Schiffssegment, in dem China<br />

immer öfter von Bestellungen profitiert,<br />

ist die Mehrzweck- und Heavylift-<br />

Branche (MPP). Das Orderbuch wird aktuell<br />

von China dominiert, sowohl bei<br />

der Anzahl der Schiffe als auch beim Bau.<br />

Experten sehen darin ein Risiko.<br />

Nahezu alle größeren Schiffe in diesem<br />

Sektor werden ausschließlich in China<br />

gebaut. SAL hat zusammen mit Jumbo<br />

bei der Wuhu-Werft bestellt. Die neue<br />

AAL-Schiffe entstehen bei Guangzhou<br />

Wenchong und auch Briese hat in China<br />

geordert, bei Taizhou Sanfu.<br />

Dies sei zwar keine neue Entwicklung,<br />

schreiben die Analysten von<br />

Drewry. Doch die zunehmenden geopolitischen<br />

Spannungen zwischen den<br />

© OOCL<br />

52 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

USA und China könnten den Flottenausbau<br />

und den Chartermarkt in eine<br />

prekäre Lage bringen.<br />

Das Auftragsbuch für MPP-Neubauten<br />

umfasst den Angaben zufolge derzeit<br />

knapp 2,4 Mio. GT. Anders als in der<br />

Containerschifffahrt, wo zahlreiche Neubauten<br />

die schwachen Raten zusätzlich<br />

nach unten drücken, wurden im MPP-<br />

Sektor lange Zeit relativ wenige Schiffe<br />

bestellt. Das führte zu einer hohen Auslastung<br />

der Flotte und zu Raten, die weiter<br />

über dem Niveau von vor Corona liegen.<br />

Wenn wie erwartet die Frachtnachfrage<br />

ab 2025 durch eine zunehmende<br />

Anzahl von Energieprojekten deutlich<br />

anzieht, sei ein größeres Auftragsbuch erforderlich,<br />

um mit der Entwicklung<br />

Schritt halten zu können. Dann aber<br />

könnte die Ausrichtung auf China zum<br />

Problem werden, warnt Drewry.<br />

Wenn sich die geopolitischen Spannungen<br />

erhöhten und die Situation um<br />

Taiwan eskalieren, könnten es, je nach<br />

Schwere der Lage, Verzögerungen bei der<br />

Abstract: Colourful orderbook for Chinese shipyards<br />

Be it container ships, MPP vessels, car carriers or special »lighthouse« projects: Chinese<br />

yards continue to win orders, not least thanks to strong government support and despite<br />

geopolitical tensions.<br />

Das »weltweit erste Containerschiff mit Elektroantrieb« wurde von Cosco gebaut<br />

Ablieferung von Schiffen oder die Kündigung<br />

von Verträgen geben. Außerhalb<br />

Chinas seien nur wenige Werften in der<br />

Lage, große Mehrzweckfrachter zu bauen,<br />

heißt es bei Drewry. Eine Verlagerung<br />

der Aufträge nach Japan, Korea oder<br />

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<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong><br />

53


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

© Wallenius Wilhelmsen<br />

Bei Guangzhou Shipyard entsteht ein modernes Polarforschungsschiff für China<br />

© Chinese Institute of Deep-sea Science and Engineering<br />

WWL hat neue Car Carrier in China geordert ...<br />

... ebenso wie erstmals der Autobauer BYD<br />

© Guangzhou Shipyard<br />

nach Europa würde die Neubaupreise zudem<br />

drastisch verteuern.<br />

Aktuell scheint es der maritimen Industrie<br />

in China verhältnismäßig gut zu<br />

gehen. Die Regierung hatte kürzlich eine<br />

Bilanz für das erste Halbjahr gezogen.<br />

Demnach habe es eine »starke Erholung«<br />

der heimischen maritimen Industrie gegeben.<br />

Die Branche soll 4,7 Bio. Yuan (etwa<br />

658,1 Mrd. $) erwirtschaftet haben.<br />

Gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

wuchs der die chinesische maritime Industrie<br />

damit um 6 %. Damit beschleunigte<br />

sich die Entwicklung gegenüber<br />

dem Wachstum von 5,1 % im ersten<br />

Quartal <strong>2023</strong>.<br />

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nach neuen Schiffen in diesem Zeitraum<br />

nach Angaben aus Peking<br />

»sprunghaft« an, was sich wiederum positiv<br />

auf das Schiffbaugeschäft ausgewirkt<br />

habe. Die Auftragseingänge der<br />

chinesischen Schiffbauer für Seeschiffe<br />

stiegen im ersten Halbjahr um 38,1% im<br />

Vergleich zum Vorjahr. Das Hauptbecker-marine-systems.com<br />

54 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


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SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

Das war die Europort <strong>2023</strong><br />

Energiewende, Digitalisierung, Finanzierung und Fachkräfte – das waren unter anderem<br />

die Schwerpunktthemen der diesjährigen Europort. Die Fachmesse hat vom<br />

7.-10. November in Rotterdam stattgefunden<br />

Die Eröffnung der Europort <strong>2023</strong> drehte sich thematisch um den Vormarsch der Künstlichen Intelligenz<br />

© Wroblewski<br />

Der maritime Branchentreff ist zum<br />

41. Mal veranstaltet worden. Mehr als<br />

1.000 Aussteller und rund 25.000 Besucher<br />

aus 107 Ländern kamen anlässlich der Europort<br />

auf dem Gelände des Messeveranstalters<br />

Ahoy in Rotterdam zusammen.<br />

An vier ereignisreichen Tagen erwarteten<br />

die Besucher Konferenzen, Networking<br />

und Preisverleihungen, bei denen<br />

auch eine Reihe neuer und innovativer<br />

Produkte für den maritimen Markt sowie<br />

die Offshore-Branche vorgestellt wurden.<br />

Die Veranstaltung begann am Dienstag,<br />

den 7. November, mit einer Eröffnungszeremonie<br />

zum Thema künstliche<br />

Intelligenz in der maritimen Industrie.<br />

Das Publikum war überrascht, als es erfuhr,<br />

dass die Eröffnungsrede und die visuelle<br />

Präsentation vollständig von künstlicher<br />

Intelligenz erstellt worden waren.<br />

Highlights der Europort<br />

Am zweiten Tag, dem 8. November, stellte<br />

die Anglo Belgian Corporation (ABC)<br />

ihren innovativen Evolve 6EL23-Motor<br />

vor – einen Sechszylinder-Mehrstoffmotor.<br />

Bei einer weiteren Produkteinführung<br />

im Zusammenhang mit der Energiewende<br />

am darauffolgenden Tag stellte<br />

56 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

die SRC Group ihre »Methanol Superstorage«-Lösung<br />

vor, die die mit der Verwendung<br />

von Methanol als Schiffskraftstoff<br />

verbundenen Lagerungsprobleme<br />

löst.<br />

Die internationale Zusammensetzung<br />

der Aussteller bot den Organisatoren zufolge<br />

zufolge einen fruchtbaren Boden für<br />

Zusammenarbeit und Innovation. Am 9.<br />

November unterzeichneten das niederländische<br />

Unternehmen Damen Green<br />

Solutions und das schwedische Unternehmen<br />

Bawat Water Technologies eine formelle<br />

Vereinbarung zur Festigung ihres<br />

Joint Ventures »Bawat Damen« für die<br />

Entwicklung und den Vertrieb von mobilen<br />

Ballastwasseraufbereitungssystemen.<br />

Am 10. November ging die 41. Ausgabe<br />

der Europort zu Ende, nachdem unter<br />

anderem die Debatte »Connecting<br />

next-gen professionals to maritime finance«,<br />

die »Career4Sea Europort Awards«<br />

zum Thema Humankapital und die Sitzung<br />

zum einjährigen Bestehen des »Fisheries<br />

Innovation Network« (FIN) stattgefunden<br />

hatten. Die FIN-Veranstaltung,<br />

bei der Piet Adema, niederländischer Minister<br />

für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität,<br />

zu Gast war, befasste<br />

sich mit den nachhaltigen Praktiken und<br />

neuen Technologien, die die Zukunft der<br />

Fischerei bestimmen.<br />

Erster Deutscher Pavillon<br />

Erstmals auf der Europort haben sich<br />

deutsche Aussteller an einem Gemeinschaftsstand<br />

präsentiert. Dieser wurde<br />

vom Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Klimaschutz (BMWK) organisiert<br />

und gefördert.<br />

Unter einem gemeinsamen Dach versammelten<br />

sich insgesamt 16 Unternehmen.<br />

Darunter befanden sich Firmen wie<br />

die auf Korrosionsschutz im Wasser- und<br />

Schiffbau spezialisierte Steeplpaint. Dabei<br />

waren auch der Deckequipment-Hersteller<br />

D-I-Davit International-Hische,<br />

das auf lasergestützte Metallverarbeitung<br />

spezialisierte Unternehmen T&T In Situ<br />

Machining, der Schiffsdesigner Schiffstechnik<br />

Buchloh und viele mehr.<br />

Auch außerhalb des Gemeinschaftsstandes<br />

gab es eine rege deutsche Beteiligung<br />

und zahlreiche Firmen wie MAN<br />

Energy Solutions, Rolls-Royce Power<br />

Systems, Reintjes, ZF, oder Schottel präsentierten<br />

sich erneut auf der Europort.<br />

Das auf Sensoren und Messsysteme spezialisierte<br />

Unternehmen Imes stellt ebenfalls<br />

traditionell auf der Rotterdamer<br />

Zum ersten Mal gab es einen deutschen Gemeinschaftsstand auf der Europort<br />

Messe aus. In diesem Jahr brachte es unter<br />

anderem sein neues Messgerät Compri<br />

mit nach Rotterdam. Das zum Messen<br />

von Kompressions- und Verlustdruck<br />

entwickelte Produkt wurde speziell für<br />

kleinere Motorengrößen, wie sie in der<br />

Binnenschifffahrt beispielsweise vorkommen,<br />

konzipiert.<br />

Der Schiffahrts-Verlag <strong>HANSA</strong> mit<br />

seinen Publikationen zählte ebenfalls zu<br />

den Europort-Ausstellern. Ein Messe-<br />

Highlight war die Happy Hour am HAN-<br />

SA-Stand. Täglich ab 16 Uhr waren Kunden,<br />

Freunde und Gäste zu einem Get-together<br />

eingeladen. Dieses Format wurde<br />

rege zum Netzwerken, Austausch und<br />

zum Knüpfen neuer Kontakte genutzt.<br />

<strong>HANSA</strong> verleiht Preis<br />

Die <strong>HANSA</strong> trat auf der Europort nicht<br />

nur als Aussteller auf, sondern verlieh in<br />

diesem Jahr auch einen Preis. Als Partner<br />

des Start-up-Events »The Rising Stars«,<br />

das von dem dänischen Unternehmen<br />

Marpro organisiert wurde, hat die HAN-<br />

SA das Gewinner-Start-up mit einem<br />

Media-Budget im Wert von 10.000 € geehrt.<br />

21 Start-ups standen insgesamt zur<br />

Auswahl. Sie haben sich sich gemeinsam<br />

im »The Rising Stars Pavillon« präsentiert.<br />

Vier von ihnen wurden am Messe-<br />

Donnerstag ausgezeichnet.<br />

Gewinner des »Rising Stars-Awards« ist<br />

GBMS. Das Unternehmen hat das weltweit<br />

erste System zur Überwachung von<br />

Containern und Laschladungen in Echtzeit<br />

für Containerschiffe entwickelt. Es hat<br />

eine digitale Lösung geschaffen, die die<br />

Containerschifffahrt intelligenter macht,<br />

indem sie die Echtzeitbewegungen des<br />

Schiffes mit den Informationen über die<br />

Containerbeladung kombiniert. Dadurch<br />

sollen die Aufgaben der Besatzung und<br />

der Schiffsmanager erleichtert werden.<br />

Der Messestand der <strong>HANSA</strong> war insbesondere zur Happy Hour immer gut besucht<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong><br />

57


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

© Wroblewski<br />

(Bild unten, links): <strong>HANSA</strong> verlieh ein Medienbudget im Wert von 10.000 € an die »Risings Stars« des Jahres <strong>2023</strong>; (v.l.): Michiel Gunsing (GBMS),<br />

Florian Visser (<strong>HANSA</strong>) und Joris Brouwer (GBMS)<br />

Mehr als 3.000 Container gehen GBMS<br />

zufolge jedes Jahr auf See verloren. Die<br />

von dem Start-up entwickelte Lösung<br />

verhindert den Verlust von Containern<br />

und damit auch Umweltschäden, die dadurch<br />

entstehen können.<br />

GBMS war bereits 2021 bei der ersten<br />

Ausgabe des »Rising Stars Pavillon« dabei.<br />

Damals lernten sie die ersten Kunden kennen.<br />

Zwei Jahre später wird die GBMS-<br />

Lösung von ersten Reedereien getestet.<br />

In der Kategorie »bestes grünes Startup<br />

hat Flower Turbines gewonnen. Sie<br />

haben eine Turbine zur nachhaltigen<br />

Energieerzeugung entwickelt. Durch ein<br />

Crowdfunding haben sie bereits mehr als<br />

11 Mio. US-$ aufgebracht, was der Jury<br />

zufolge belegt, dass ein großes Interesse<br />

an der Lösung besteht.<br />

Als das »vielversprechendste digitale<br />

Start-up« ist Rovigos ausgezeichnet worden.<br />

Das Start-up hat sich zum Ziel gesetzt,<br />

den traditionellen Logistikmarkt in<br />

das Zeitalter der Logistik 4.0 zu überführen.<br />

Seine sensorbasierte Technologie<br />

ermöglicht es, die Fracht über die gesamte<br />

Lieferkette hinweg zu überwachen und<br />

zu steuern, einschließlich Transport, Lagerung<br />

und Umschlag.<br />

Das Unternehmen wurde in der Logistics<br />

Start-up Competition ausgezeichnet,<br />

erhielt Inkubationsunterstützung von der<br />

Korea Logistics Industry Promotion<br />

Agency und wurde von BetahausX, einem<br />

globalen Accelerator mit Sitz in Deutschland,<br />

für eine unternehmerische Ausbildung<br />

ausgewählt. Das Start-up wurde<br />

zudem von der koreanischen Regierung<br />

mit rund 2 Mio. US-$ gefördert. Seit der<br />

Gründung im Jahr 2021 verzeichnen sie<br />

ein beständiges profitables Wachstum<br />

und expandieren im In- und Ausland.<br />

Preisträger in der Kategorie »stärkstes<br />

Marktpotenzial« ist Seagull Surveillance.<br />

Dieses Start-up hat eine Lösung für eine<br />

automatisierte Schiffsüberwachung für<br />

Häfen und Wasserstraßen entwickelt.<br />

Nach der Preisverleihung ließen sich<br />

die Sieger noch auf der anschließenden<br />

»Rising-Stars-Party« feiern. Und auch an<br />

anderen Messeständen ging es am Donnerstagabend<br />

ausgelassen zu. Denn traditionell<br />

ist die Messe an diesem Tag bis in<br />

die Abendstunden geöffnet und bietet für<br />

Aussteller und Besucher die Gelegenheit,<br />

den dritten Tag gesellig ausklingen zu<br />

lassen.<br />

RD<br />

58 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


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Vorzeitige Inbetriebnahme der neuen LNG-Import-Jetty genehmigt<br />

Brunsbüttel kann mit der vorzeitigen Inbetriebnahme<br />

der neuen Jetty für den Import<br />

von LNG rechnen. Dafür haben die<br />

Behörden kürzlich grünes Licht gegeben.<br />

Vorhabenträgerin für die Errichtung der<br />

Jetty ist die von der bundeseigenen »Deutsche<br />

Energy Terminal« (DET) beauftragte<br />

Tochterfirma von Brunsbüttel Ports, die<br />

Elbehafen Energy Port & Logistics<br />

(EEPLG). Das Amt für Planfeststellung<br />

Verkehr des Landes Schleswig-Holstein<br />

(APV) hat als zuständige Genehmigungsbehörde<br />

für dieses Vorhaben einen<br />

vorzeitigen Maßnahmenbeginn bewilligt,<br />

wie der Hafen mitteilte. Da das Projekt<br />

in den Anwendungsbereich des<br />

LNG-Beschleunigungsgesetzes fällt, habe<br />

das APV in einem beschleunigten Verfahren<br />

erste – »besonders zeitkritische« –<br />

Baumaßnahmen zulassen können.<br />

Seit Anfang des Jahres liegt die »Höegh<br />

Gannet«, ein schwimmendes LNG-<br />

Terminal mit Regasifizierungsanlage<br />

(Floating Storage and Regasification<br />

Unit, FSRU), im Brunsbütteler Elbehafen.<br />

Um eine schnellstmögliche Gaseinspeisung<br />

zu realisieren, wurde das FSRU<br />

als Übergangslösung am bestehenden<br />

Gefahrgutliegeplatz des Brunsbütteler Elbehafens<br />

stationiert, bis der finale Liegeplatz<br />

an der neu zu errichtenden Jetty<br />

zur Verfügung steht. Deren Errichtung<br />

sei von Anfang an eine Grundvoraussetzung<br />

für die auf mehrere Jahre angelegte<br />

Stationierung des schwimmenden LNG-<br />

Terminals in Brunsbüttel gewesen, so<br />

Frank Schnabel, Geschäftsführer von<br />

Brunsbüttel Ports.<br />

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© GVSH<br />

US-AMERIKANISCHE HÄFEN<br />

Regierung investiert über 653 Mio. $<br />

Anfang November hat die Maritime Administration (MARAD)<br />

des US-amerikanischen Verkehrsministeriums bekannt gegeben,<br />

dass im Rahmen des Port Infrastructure Development Program<br />

(PIDP) landesweit 41 Projekte zur Verbesserung der Hafen -<br />

infrastruktur mit mehr als 653 Mio. $ finanziert werden.<br />

Als Teil von Präsident Bidens »Investing in America«-Agenda,<br />

sollen diese Mittel dazu beitragen, die Kapazität und Effizienz<br />

von Seehäfen an der Küste, den Häfen an den Großen Seen und<br />

den Binnenhäfen zu steigern. Ein erheblicher Teil des nationalen<br />

und internationalen US-Handels – über 2,3 Mrd. t – wird auf<br />

dem Wasserweg abgewickelt. Die Projekte zur Verbesserung der<br />

Häfen sollen laut US-Transportministerium die die Lieferkette<br />

zuverlässiger machen, Möglichkeiten zur Entwicklung von Arbeitskräften<br />

schaffen, den Warenverkehr beschleunigen und die<br />

Sicherheit, Zuverlässigkeit und Widerstandsfähigkeit der Häfen<br />

verbessern. Diese Investitionen sind Teil der größten zweckgebundenen<br />

Finanzierung für Häfen und Wasserstraßen in der<br />

Geschichte des Landes in Höhe von fast 17 Mrd. $ durch das<br />

überparteiliche Infrastrukturgesetz des Präsidenten.<br />

Das PIDP dient dazu, die Hafen- und die damit verbundene<br />

Frachtinfrastruktur zu verbessern, um den Bedarf des Landes an<br />

Gütertransporten zu decken. Das Programm beinhaltet die<br />

Planungsunterstützung, Kapitalfinanzierung und Unterstützung<br />

beim Projektmanagement, um die Kapazität und Effizienz von<br />

Häfen in urbanen und ländlichen Gebieten zu verbessern. Die<br />

heute bekannt gegebenen Zuwendungen umfassen mehr als<br />

172,8 Mio. $ für 26 kleine Häfen, die ihre Kapazitäten weiter<br />

verbessern und ausbauen, um damit die lokale und regionale<br />

Wirtschaft anzukurbeln und gleichzeitig die umliegenden<br />

Gemeinden vor Luftverschmutzung zu schützen.<br />

<br />

DUBLIN<br />

Neues Frachttterminal eröffnet<br />

Die Dublin Port Company (DPC) hat die Eröffnung eines neuen,<br />

<strong>12</strong>7 Mio. € teuren RoRo-Frachtterminals bekannt gegeben. Das<br />

von der DPC selbst finanzierte und sowohl frist- als auch budgetgerecht<br />

fertiggestellte »T4« ist nach Angaben der Hafengesellschaft<br />

ein wichtiger Meilenstein bei der Verwirklichung des<br />

ABR(Alexandra Basin Redevelopment)-Projekts, des ersten von<br />

drei großen Entwicklungsprojekten im Rahmen des Masterplans<br />

zur Sicherung der Frachtumschlagskapazität des Dubliner Hafens<br />

bis 2040.<br />

Am »T4« sollen jährlich mehr als 220.000 RoRo-Einheiten<br />

umschlagen werden. Dies entspricht auf der Grundlage des Volumens<br />

von 2022 mehr als einem Fünftel aller RoRo-Einheiten im<br />

Dubliner Hafen und mehr rollende Ladung pro Jahr als in jedem<br />

anderen Hafen der Republik Irland.<br />

Am neuen Frachttterminal wurden 3 km neue Kaimauern in<br />

Betrieb genommen und die aus der viktorianischen Zeit stammende<br />

Hafeninfrastruktur modernisiert, um die Direktverbindungen<br />

zwischen Dublin und Liverpool beziehungsweise<br />

Heysham durch den Fährenanbieter Seatruck zu bedienen. Zudem<br />

wurden 4,1 ha bestehendes Hafengelände umgestaltet, um<br />

Platz für die Abfertigung europäischer und britischer unbegleiteter<br />

RoRo-Einheiten zu schaffen, für die die Nachfrage im und<br />

aus dem Großraum Dublin nach dem Brexit gestiegen ist. Zudem<br />

wurde eine alte durch zwei jeweils 270 m lange Anlegestellen<br />

ersetzt.<br />

Der Dubliner Hafen ist Irlands größter Fracht- und Passagierhafen.<br />

51 % der nationalen Tonnage wird hier umgeschlagen.<br />

Beim Stückgutverkehr ist seine Rolle sogar noch ausgeprägter:<br />

71 % aller Load-on/Load-off- und 80 % aller Roll-on/Roll-off-<br />

Tonnage in und aus dem Land wird hier umgeschlagen. <br />

64 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


PORT HUB<br />

ROTTERDAM<br />

Maersk startet Bau von neuem Kühllager nahe Maasvlakte II<br />

Mit dem offiziellen ersten Spatenstich hat<br />

der dänische Maersk-Konzern die Bauarbeiten<br />

für sein neues großes Kühlhaus<br />

in Rotterdam begonnen. Das Speziallager<br />

für temperaturempfindliche oder gefrorene<br />

Produkte wie Arzneimittel, Obst,<br />

Fleisch oder Fisch befindet sich direkt<br />

neben dem von der Maersk-Tochter<br />

APM Terminals betriebenen Terminal<br />

Maasvlakte II.<br />

Nach der Inbetriebnahme im 4. Quartal<br />

2024 soll die neue Anlage eine Kapazität<br />

von mehr als 43.000 FEU pro Jahr haben.<br />

Damit werde sie zu einer »Schlüsselkomponente<br />

des integrierten Logistikangebots«<br />

für Kunden in Nordwesteuropa,<br />

teilten die Dänen mit. Die steigende Nachfrage<br />

nach Produkten, die in den Lieferketten<br />

bei bestimmten, niedrigen Temperaturen<br />

gelagert werden müssen, führe zu einem<br />

erhöhten Bedarf an spezialisierter Logistik<br />

für den Transport, aber auch für die<br />

Lagerung von verderblichen Waren. Das<br />

Kühlhaus in Rotterdam soll dafür sorgen,<br />

dass solche Waren länger frisch und von<br />

höchster Qualität bleiben, bis sie den Endverbraucher<br />

erreichen.<br />

Neben dem Kühlcontainertransport bietet<br />

Maersk auch die Kühllagerung an, um<br />

den Lebenszyklus von verderblichen Waren<br />

zu verlängern und eine bessere Planung<br />

ihrer Lieferketten zu ermöglichen. <br />

© Maersk<br />

LONDON GATEWAY<br />

Vier neue automatische Stapelkrane<br />

DP World hat am London Gateway vier automatische Stapelkräne<br />

mit einem Investitionsvolumen von rund 56 Mio. £ in Empfang<br />

genommen. Die ASCs werden ab 2024 den neuen vollelektrischen<br />

vierten Liegeplatz bedienen. Dieser ist der weltweit erste seiner Art<br />

und soll die Umschlagskapazität um ein Drittel erhöhen. <br />

COLOMBO<br />

Neues Containerterminal West<br />

Die US-amerikanische International Development Finance Corporation<br />

(DFC), eine Organisation für Entwicklungsfinanzierung,<br />

stellt mehr 553 Mio. $ für den Bau des Containerterminals West<br />

im Hafen von Colombo, Sri Lanka bereit. Es ist der verkehrsreichste<br />

Transhipmenthafen im Indischen Ozean.<br />

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<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong><br />

65


HÄFEN | PORTS<br />

Guest contribution: Grant Ingram<br />

CEO of Innovez One for EMEA<br />

Do ports need AI to increase efficiency?<br />

The promise – or threat – of Artificial<br />

Intelligence has dominated <strong>2023</strong>, as<br />

virtually all industries have had to confront<br />

the potential impact of the technology<br />

on their sectors. There can be few<br />

professionals – especially knowledge<br />

workers – who haven’t wondered at some<br />

point this year about which aspects of<br />

their roles might end up being automated,<br />

particularly as they’ve played around with<br />

tools such as DALL-E or Chat GPT.<br />

The port sector is no exception. Now<br />

more than ever, ports are in fierce competition<br />

with one another, while needing<br />

to manage volatile global supply<br />

chains, the decarbonisation transition,<br />

and an increasingly unstable geopolitical<br />

landscape. It’s no surprise therefore<br />

that AI is gaining traction in the sector.<br />

After all, much of the work of making a<br />

port more competitive and efficient<br />

comes from analysing a multitude of<br />

data and signals, and trying to organise<br />

variables more efficiently. It’s easy to see<br />

how AI might just look like a big red<br />

button with »increase efficiency«<br />

written on it. And the investment seems<br />

set to follow; a report from Lloyds<br />

Register and Thetius earlier this year,<br />

»Out of the Box«, projects that the AIdriven<br />

systems and vessel autonomy<br />

market will be worth a combined $5 billion<br />

by 2028 with significant growth and<br />

crossover of both sectors expected.<br />

Whenever there’s this much hype<br />

around a project, however, we need to<br />

look under the hood. We might remember<br />

a similar level of enthusiasm<br />

around blockchain, tokens and web3 taking<br />

over maritime conference agendas<br />

around five years ago. There are some use<br />

cases for the technology out there, for<br />

sure – but it’s safe to say that blockchain<br />

hasn’t become as ubiquitous as it was anticipated<br />

a few years ago. We’re far from<br />

seeing the kind of secure, decentralised,<br />

universal trade platforms that were so<br />

often theorised.<br />

So is the same going to happen with<br />

Artificial Intelligence?<br />

How Intelligent is<br />

the Current Cohort of AI?<br />

To answer this, it’s important to understand<br />

a bit more about what we’re actually<br />

working with. The AI that we’re currently<br />

seeing powering internet applications<br />

(chatbots like Chat-GPT or image generators<br />

like Dall-E) is based largely on pattern<br />

matching, using visual databases,<br />

and large language models (LLM). It’s<br />

good at creating text and visual outputs<br />

that match certain inputs, but we<br />

shouldn’t mistake an AI programme (in<br />

the model of Chat-GPT) that has been<br />

trained on, say, medical textbooks, to<br />

have a functioning understanding of biology.<br />

Rather, it will be putting together<br />

questions and answers based on whatever<br />

corpus it has been fed.<br />

The terminology »AI« – Artificial Intelligence<br />

– is doing a lot of work here,<br />

convincing (or at least trying to) investors,<br />

users and media that there is something<br />

more going on. Just because a LLMpowered<br />

AI solution can produce correct<br />

answers in limited circumstances, it does<br />

not necessarily mean that it can think<br />

and solve problems in the same way as<br />

people – and can, therefore, solve bigger<br />

problems, faster and cheaper.<br />

The Role of AI<br />

in Port Operations<br />

What exactly does that mean for the<br />

maritime sector? With ports and shipping<br />

operations, there is no room for<br />

mistakes. Unlike conversation algorithms,<br />

we can’t experiment at will<br />

with port efficiency and safety.<br />

To answer this, we need to recognise<br />

that that not all AI is the same.<br />

What makes a viable maritime application<br />

of AI different from a chatbot?<br />

© Innovez One<br />

66 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


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gemeinsam mit Ihnen an und denken ganzheitlich vom Hafen über das<br />

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HÄFEN | PORTS<br />

ZDS fordert mehr Engagement vom Bund<br />

Die deutsche Hafenwirtschaft verzeichnet im ersten Halbjahr einen Umschlagrückgang bei<br />

Containern und eine deutliche Steigerung bei flüssigem Massengut. Vom Bund erwartet die<br />

Branche eine ambitioniertere Hafenpolitik und mehr Geld für die Seehäfen<br />

In allen deutschen Seehäfen wurden im ersten Halbjahr rund<br />

136,2 Mio. t Güter umgeschlagen. Dies entspricht einem Rückgang<br />

um 4,1 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Beim stark<br />

konjunkturabhängigen Containerumschlag waren es zwischen<br />

Januar und Juni etwa 6,3 Mio. TEU, also ein Minus von 13 %. Positiv<br />

entwickelte sich – aufgrund der zunehmenden Energieversorgung<br />

mit LNG über die Häfen nach dem russischen Stopp von<br />

Erdgaslieferungen per Pipeline – mit einer Steigerung von 28 %<br />

auf 22,2 Mio. t hingegen der Umschlag von flüssigem Massengut.<br />

Negative Zahlen bereiten Sorgen<br />

© HHLA<br />

Diese Halbjahresstatistik müsse jedoch differenziert betrachtet werden,<br />

sagte Angela Titzrath, Präsidentin des Zentralverbands der<br />

deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) bei der Vorstellung der Zahlen.<br />

So sage die Angabe über die Menge in Tonnen beispielsweise wenig<br />

über die Anzahl und den Wert der umgeschlagenen Güter aus.<br />

»Aber insgesamt bereiten uns die negativen Zahlen im Güterumschlag<br />

Sorge und treiben die Seehafenbetriebe und ihre Beschäftigten<br />

um«, räumte sie ein. Diese Entwicklung<br />

resultiere jedoch vor allem aus externen<br />

Faktoren und sei Ausdruck der konjunkturell<br />

schwierigen Lage, die Privathaushalte wie<br />

Wirtschaft gleichermaßen treffe.<br />

»Sinkende Konsumnachfrage und dadurch<br />

zurückgehende Produktion in der<br />

Industrie werden in den Seehäfen oft mit<br />

zuerst sichtbar«, so die ZDS-Präsidentin<br />

weiter. »Der Blick auf die Seehäfen in unseren<br />

Nachbarländern zeigt, dass wir es hier<br />

primär mit globalen Problemen zu tun haben.«<br />

Nichtsdestotrotz treffe diese Phase<br />

der konjunkturellen Schwäche die Branche<br />

zur Unzeit. »Wir müssen wichtige Transformationsprozesse<br />

stemmen, vor allem bei<br />

der Digitalisierung und Automatisierung<br />

sowie bei der Umstellung auf klimafreundliche<br />

Antriebe.«<br />

Große Erwartungen hat die deutsche Hafenwirtschaft<br />

an die kommende Nationale<br />

Hafenstrategie der Bundesregierung, für<br />

die ein Beschluss des Bundeskabinetts bis<br />

zum Jahresende geplant ist. »Der Bundeskanzler<br />

hat auf der Nationalen Maritimen Konferenz klar gemacht,<br />

wie wichtig gerade die Seehäfen sind und dass diese in den<br />

vergangenen Jahren politisch vernachlässigt wurden«, betonte<br />

Titzrath. »Der Vizekanzler hat die Bedeutung der Häfen beim Erreichen<br />

der Ziele im Klimaschutz und im Ausbau der erneuerbaren<br />

Energien betont.« Diese Äußerungen seien richtig und auch<br />

wichtig, »aber jetzt müssen diesen Worten auch Taten folgen.«<br />

Vor allem bei der Debatte um die Finanzierung der Seehäfen<br />

müsse es Bewegung geben. »Der Bund muss zu seiner Verantwortung<br />

stehen – so, wie im Koalitionsvertrag und auf der Konferenz<br />

angekündigt«, unterstrich sie. »Dazu ist eine schnelle Einigung<br />

zum Hafenlastenausgleich unabdingbar.« Die bisherige Unterstützung<br />

von 38 Mio. €, die der Bund jährlich in fünf Küstenländern<br />

zahlt, reiche nicht aus«, unterstrich Titzrath. »Das ist ein<br />

Tropfen Wasser ins Hafenbecken und vollkommen unzureichend.«<br />

Verzehnfachung der Mittel<br />

»Das ist ein Tropfen Wasser ins<br />

Hafenbecken und vollkommen<br />

unzureichend.«<br />

ZDS-Präsidentin Angela Titzrath zu<br />

bisherigen Unterstützungszahlungen<br />

des Bundes an die Küstenländer<br />

Gemeinsam mit den Senatoren und Ministern hatte der ZDS mit<br />

der Bremer Erklärung unterstrichen, dass sich hier dringend<br />

mehr tun muss. Diese Forderung nach einer Verzehnfachung dieser<br />

Mittel klinge auf den ersten Blick nicht viel, aber es würde<br />

nicht einmal die verschiedenen Investitionsbedarfe decken: »Hier<br />

bewegen wir uns jährlich im Milliardenbereich.« Das übersteige<br />

die Möglichkeiten jedes einzelnen Bundeslandes bei Weitem.<br />

Und noch eins sei klar, wer auf die föderale Zuständigkeit der<br />

Länder für Häfen verweist, mag juristisch recht haben, aber er<br />

mache es sich zu einfach: »Ohne mehr Bundesressourcen<br />

werden Kaimauern einfallen,<br />

Umschlagmöglichkeiten für Windräder<br />

nicht gebaut, deutsche Maschinen und Autos<br />

nicht exportiert und kein Wasserstoff<br />

importiert werden.<br />

Großen Handlungsbedarf besteht nach<br />

Ansicht des ZDS auch bei der Rolle der Häfen<br />

in der Energiewende. »Für das Erreichen<br />

der Ausbauziele in der Windenergie<br />

fehlt es hierzulande in den Häfen an Umschlagkapazitäten«,<br />

sagte Titzrath. Die Turbinen<br />

und Bauteile seien größer und schwerer<br />

geworden, die Hafenflächen aber nicht<br />

mitgewachsen. So bedürfe es für das Erreichen<br />

der Ausbauziele einer Verdreifachung<br />

dieser Flächen. »Wir schlagen deshalb vor,<br />

hier auch die enormen Erlöse aus der Ausschreibung<br />

von Offshore-Windparks für<br />

den Ausbau geeigneter Flächen zu nutzen.«<br />

Mehr Engagement erwarte die Hafenwirtschaft<br />

auch bei der Verkehrsinfrastruktur.<br />

»Die jahrzehntelange und teilweise auch weiter<br />

anhaltende Unterfinanzierung macht sich<br />

bei allen Verkehrsträgern bemerkbar«, kritisierte Titzrath. »Wir erwarten<br />

eine auskömmliche personelle und finanzielle Ausstattung,<br />

um die Verkehrswege in einem guten Zustand zu halten.«<br />

Es bedürfe eines Ausbaus, gerade bei der Bahn, die mehr Güter<br />

von der Straße aufnehmen soll. »Für uns als Seehafenbetriebe<br />

liegt hier der Fokus auf dem Flaschenhals zwischen Hamburg<br />

und Hannover.« Alle Beteiligten sollten sich dringend auf einen<br />

Kompromiss zur Viergleisigkeit im Sinne der übergeordneten<br />

Ausbauziele verständigen.<br />

CB<br />

68 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


HÄFEN | PORTS<br />

Wieder mehr Container in Hamburg<br />

Im Hamburger Hafen hat sich der Containerumschlag im dritten Quartal wieder leicht<br />

erholt. Damit sei der Hafen an der Elbe der einzige innerhalb der Nordrange, der im dritten<br />

Quartal ein positives Ergebnis beim Containerumschlag vorlegen könne, heißt es<br />

© Hafen Hamburg Marketing<br />

Obwohl der Umschlag im Hamburger Universalhafen weiterhin<br />

unter dem Einfluss nationaler und globaler Rahmenbedingungen,<br />

steht konnte er sich im dritten Quartal leicht<br />

erholen. Der Containerumschlag im Hamburger Hafen wuchs<br />

im dritten Quartal um 2,4 % auf zwei Mio. TEU im Vergleich<br />

zum Vorjahreszeitraum. „Dieses Ergebnis ist zwar nur ein Teil<br />

des Gesamtbildes, zeigt aber, dass sich der Containerumschlag<br />

im Hamburger Hafen in einem Erholungsprozess befindet“,<br />

analysiert Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing<br />

(HHM). »Mit Blick auf die Häfen der Nordrange werden wir<br />

der einzige Hafen sein, der im dritten Quartal ein positives Ergebnis<br />

beim Containerumschlag vorlegen kann.«<br />

Entsprechend könne man so Marktanteile gewinnen. In den<br />

ersten neun Monaten verzeichnete der Hamburger Hafen im<br />

Vergleich zum Vorjahreszeitraum allerdings mit 5,84 Mio. TEU<br />

ein Minus von 7,4 %. Im ersten Halbjahr hatte der Rückgang<br />

beim Containerumschlag aber noch bei 11,7 % gelegen.<br />

Insgesamt schlugen die Unternehmen der Hafenwirtschaft in<br />

Hamburg von Januar bis September <strong>2023</strong> 86,6 Mio. t Seegüter<br />

um. Das entspricht einem Rückgang von 5,6 % im Vergleich<br />

zum Vorjahreszeitraum. Dabei konnte sich der Umschlag von<br />

Massengut mit 27,4 Mio. t und einem Minus von 0,3 % annähernd<br />

auf gleichem Niveau halten.<br />

Mit einem Containerumschlag von 171.000 TEU erreichte<br />

der USA-Verkehr nicht nur ein neues Quartals-Rekordvolumen.<br />

Das Wachstum beschleunigte sich noch einmal.<br />

Während es im ersten Halbjahr noch 7,4 % betrug, lag es über<br />

die ersten drei Quartale mit 483.000 TEU bereits bei 9,4 %.<br />

Auch der für Hamburg so wichtige Asienverkehr zog im dritten<br />

Quartal <strong>2023</strong> mit einem Plus von 7,8 % im Vergleich zum<br />

Vorjahresquartal wieder an. Erwähnenswert ist hier der Containerumschlag<br />

mit China, der im dritten Quartal um 8,8 % gestiegen<br />

ist. In der Betrachtung der ersten neun Monate dieses Jahres<br />

liegt der Containerumschlag mit Asien mit drei Millionen TEU<br />

um 6,7 % niedriger und damit weiterhin unter dem des Vorjahreszeitraumes.<br />

Den Hamburger Hafen erreichen wieder mehr Schiffe. So waren<br />

in den ersten neun Monaten über 3.500 Schiffe mit Kapazität<br />

für Containerladung zu Gast. Dies entspricht einem Plus von<br />

1,8 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Heruntergebrochen<br />

auf einzelne Größenkategorien der Containerschiffe zeigt sich,<br />

dass in den ersten neun Monaten besonders die Anzahl der Very-<br />

Large-Containerships und der klassischen Panama-Größen im<br />

Hamburger Hafen um rund ein Drittel zugenommen haben.<br />

Auch die Anzahl der Anläufe der Megamax-Containerschiffe mit<br />

bis über 24.000 TEU stieg weiter. Insgesamt kamen 204 Schiffe<br />

dieser Kategorie in den Hamburger Hafen, dies entspricht einem<br />

Plus von 17,9 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.<br />

Das Ergebnis beim Containerumschlag im dritten Quartal<br />

sieht HHM als ein positives Signal. Ob dieser Trend anhalte sei<br />

offen: »In welchem Ausmaß dies das Jahresergebnis positiv beeinflusst,<br />

lässt sich jedoch noch nicht abschätzen, denn die weiterhin<br />

herausfordernden geopolitischen Rahmenbedingungen<br />

und das nochmals nach unten korrigierte erwartete Wirtschaftswachstum<br />

Deutschlands für <strong>2023</strong> lassen keine konkreten Aussagen<br />

zu«, analysiert Mattern.<br />

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DNV-LOGBUCH<br />

dnv<br />

LOGBUCH 04 | <strong>2023</strong><br />

EDITORIAL<br />

Liebe Mitglieder des DNV,<br />

liebe Leser und Leserinnen,<br />

die Ihnen hier vorliegende 4. Ausgabe<br />

des Jahres <strong>2023</strong> ist zugleich die letzte<br />

Ausgabe des Jahres. Grund genug,<br />

einmal auf einen besonderen maritimen<br />

Themenschwerpunkt der vergangenen<br />

<strong>12</strong> Monate zu schauen, der<br />

zudem dem DNV ganz besonders am<br />

Herzen liegt.<br />

Unbestreitbar ist der Erhalt des maritimen<br />

Know-Hows in Deutschland<br />

das dominanteste Thema in dem laufenden<br />

Jahr gewesen.<br />

Nicht nur wegen der lobenswerten<br />

Titulierung des Jahres <strong>2023</strong> zum »Jahr<br />

der Ausbildung» durch den VDR wird<br />

dringender Handlungsbedarf signalisiert.<br />

Die besondere Dringlichkeit<br />

des sofortigen Handelns zeigt sich<br />

beispielhaft auf beiden Seiten des<br />

Nord-Ostsee-Kanals, wo sich bereits<br />

der durchlaufende Schiffsverkehr auf<br />

Grund des Mangels an qualifiziertem<br />

Personal staut.<br />

(Im Westen durch den Mangel an<br />

Seelotsen, im Osten durch den Mangel<br />

an Schleusenfachpersonal. Mit<br />

Verlaub: Beides vorhersehbar!)<br />

Ohne Schuldzuweisungen zu formulieren,<br />

müssen wir dringenden<br />

Handlungsbedarf erkennen und konstatieren,<br />

dass bisherige Maßnahmen<br />

höchstens marginal und nur bei wenigen<br />

Institutionen gewirkt haben.<br />

Im Folgenden werden Sie einen Bericht<br />

des am 14. November stattgefundenen<br />

Maritimen Dialogs des<br />

DNV mit dem BMDV in Bonn finden,<br />

der sich mit dem aus allen Beschreibungen<br />

des Status Quo zwingend<br />

ergebenden Handelns befasste.<br />

Natürlich gib es eine ganze Reihe an<br />

weiteren maritimen Themen, mit dem<br />

sich der DNV mit seinem Ständigen<br />

Fachausschuss im Jahr <strong>2023</strong> intensiv<br />

befasst hat. Hier sind u.a. das nachhaltige<br />

Schiffsrecycling, Standards für<br />

elektronische Logbücher und auch die<br />

Traditionsschifffahrt zu nennen.<br />

Daher möchte sich der DNV bei allen<br />

Mitgliedern des StFA, den ehrenamtlichen<br />

Teilnehmern der Arbeitskreise<br />

und Task Forces sowie bei den<br />

Leitern der Arbeitskreise und Task Forces<br />

und insbesondere bei der Leitung<br />

des StFA, nämlich Frau Kapt. Alexandra<br />

Pohl-Hempel und Herrn Kapt. Ingo<br />

Berger, für die geleistete ehrenamtliche<br />

Arbeit bedanken.<br />

Kpt. Hans-Hermann Lückert<br />

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der<br />

Lektüre dieses Logbuchs und erlaube<br />

mir abschließend, stellvertretend für<br />

den Vorstand, dem Beirat und dem<br />

StFA des DNV, Ihnen trotz aller Krisen<br />

ein erfolgreiches und vor allen Dingen<br />

gesundes 2024 zu wünschen.<br />

Bleiben Sie uns und unserer Sache<br />

gewogen!<br />

Herzlichst<br />

Ihr<br />

Kapt. Hans-Hermann Lückert<br />

Impressum: Deutscher Nautischer Verein von 1868 e.V.<br />

Herausgeber: Vorstand Kpt. Christian Suhr | Kpt. Hans-Hermann Lückert<br />

Prof. Dr. Iven Krämer | Kpt. Matthias Imrecke<br />

Geschäftsstelle: Arne Rehder<br />

Palmaille 29 | 22767 Hamburg | Tel.: 040 / 36 93 95 24<br />

E-Mail: info@dnvev.de | www.dnvev.de<br />

1<br />

74<br />

DNV LOGBUCH 04 | <strong>2023</strong>


DNV-LOGBUCH<br />

dnv<br />

LOGBUCH 04 | <strong>2023</strong><br />

STÄNDIGER FACHAUSSCHUSS<br />

Anfang Dezember <strong>2023</strong> endet die dreijährige Amtszeit<br />

der StFA-Leitung.<br />

Als am 08. Dezember 2020 Kapt. Ingo Berger zum Leiter<br />

des StFA und Kapt. Alexandra Pohl-Hempel zu seiner<br />

Stellvertreterin gewählt wurden, befand sich der vorherige<br />

StFA in einer längeren Aufliegezeit.<br />

Die neue StFA-Leitung aktivierte die satzungsgemäßen<br />

Arbeitskreise und führte sog. Task Forces ein,<br />

um aktuelle Themen schneller behandeln zu können. Neben<br />

den ständigen Mitgliedern des StFA wurden themenbezogen<br />

auch Experten eingeladen, um in den Arbeitskreisen<br />

und Task Forces aktiv mitzuarbeiten. Damit<br />

wurde die Expertise und die Arbeitsqualität des StFA<br />

deutlich erhöht.<br />

Die von den Arbeitskreisen und Task Forces geleistete<br />

fachliche Arbeit während der letzten drei Jahre kann sich<br />

sehen lassen!<br />

Der Arbeitskreis »Umwelt« befasste sich mit alternativen<br />

Brennstoffen und zukünftigen Schiffsantrieben.<br />

Außerdem bewarb sich der StFA über seinen Vertreter<br />

Prof. Holger Watter beim Deutschen Ozeandekaden-<br />

Komitee.<br />

Eine Task Force erstellte ein Eckpunktepapier über<br />

»Nachhaltiges Schiffsrecycling«.<br />

Der Arbeitskreis »Berufsbildung und Soziales« verabschiedete<br />

ein Impulspapier »Psychosoziale Auswirkungen<br />

der Corona-Pandemie und des Krieges in der<br />

Ukraine auf die Lebens- und Arbeitswelt der Seeleute an<br />

Bord«.<br />

Dieses Papier wurde auf dem Bremer Schifffahrtskongress<br />

im September 2022 vorgestellt und diskutiert.<br />

Eine Task Force erstellte einen Bericht und gab Denkanstöße<br />

zum Erhalt des Maritimen »Know Hows« zur<br />

Vorbereitung eines nationalen Runden Tisches «Maritime<br />

Daseinsvorsorge«.<br />

Zurzeit befasst sich der Arbeitskreis mit der Untersuchung,<br />

in welchen europäischen und außereuropäischen<br />

Ländern in der maritimen Ausbildung sog.<br />

»Ausbildungsschiffe« eingesetzt werden und ob es mögliche<br />

Anwendungsbeispiele für Deutschland gibt.<br />

Der Arbeitskreis »Sicherheit an Bord und auf See«<br />

erarbeitete zwei Positionspapiere über die »Vermeidung<br />

von Ladungsbränden an Bord von Containerschiffen«<br />

und über »Containerverluste.«<br />

Eine Task Force erstellte eine Studie über den Aufbau<br />

und Organisation von Europäischen Küstenwachen.<br />

Eine weitere Task Force erstellte ein Positionspapier<br />

zur »Vereinheitlichung der internationalen Regeln für<br />

elektronische Logbücher«<br />

Für das Thema »Traditionsschiffe« wurde ebenfalls eine<br />

neue Task Force gegründet.<br />

Neben der Arbeit der Arbeitskreise und Task Forces hat<br />

der StFA eine erfolgreiche Fachkonferenz über die Herausforderungen<br />

für den primären und sekundären maritimen<br />

Arbeitsmarkt im Mai dieses Jahres in Berlin vorbereitet<br />

und hat den 36. Deutschen Schifffahrtstag im<br />

September 2022 in Bremen und Bremerhaven fachlich<br />

begleitet.<br />

Der Vorstand des DNV bedankt sich sehr herzlich bei<br />

allen Akteuren, die an diesen wichtigen Aufgaben beteiligt<br />

waren, besonders aber bei den Leitern der Arbeitskreise<br />

und Task Forces für ihren ehrenamtlichen und<br />

fachlichen Einsatz!<br />

Wir bedanken uns auch bei Kapt. Ingo Berger und<br />

Kapt. Alexandra Pohl-Hempel ganz besonders dafür, dass<br />

sie den StFA wieder zu einer qualitativen Facharbeit zurückgeführt<br />

haben, die auch von Außenstehenden anerkannt<br />

wird.<br />

Auf der Sitzung des StFA am Dienstag, dem 05. Dezember<br />

<strong>2023</strong> stehen wieder Wahlen für die StFA-Leitung<br />

an. Kapt. Ingo Berger und Kapt. Alexandra Pohl-Hempel<br />

stehen für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung.<br />

Allerdings hat sich Kapt. Alexandra Pohl-Hempel bereit<br />

erklärt, bei Bedarf weiterhin zur Verfügung zu stehen,<br />

bis sich die neue Leitung eingearbeitet hat.<br />

Die Arbeitskreisleiter Dirk Kahnke, Carsten Wibel, Uwe<br />

Schieder und Thomas Böcker haben zugesagt, in ihren<br />

Ämtern zu verbleiben.<br />

2<br />

DNV LOGBUCH 04 | <strong>2023</strong><br />

75


DNV-LOGBUCH<br />

dnv<br />

LOGBUCH 04 | <strong>2023</strong><br />

MARITIMER DIALOG<br />

MARITIMER DIALOG DES DNV<br />

MIT DEM BUNDESMINISTERIUM FÜR<br />

DIGITALES UND VERKEHR (BMDV)<br />

IN BONN AM 14.NOV.<strong>2023</strong><br />

Seitens der von uns eingeladenen Teilnehmer mussten<br />

wir leider einige krankheitsbedingte Absagen und durch<br />

die Bundesbahn verspätete Ankünfte verzeichnen. Am<br />

Ende waren wir dann insgesamt zehn Teilnehmer unserseits,<br />

was aber von allen Beteiligten insofern als positiv<br />

gewertet wurde, als dass sich in der Tat ein intensiver<br />

Dialog entwickelte.<br />

Von Seiten des BMDV waren neben der Referatsleiterin<br />

WS 26 und Mitorganisatorin, Frau Truscello, noch<br />

Vertreterinnen von den Referaten WS 21 und WS 23 zugegen.<br />

Zu Beginn wurde für gut 30 Minuten die an dem Tage<br />

ins Amt eingeführte neu Unterabteilungsleiterin WS2<br />

und damit Nachfolgerin von Herrn Achim Wehrmann,<br />

Frau Kohlhaas, aus Berlin per Video zugeschaltet.<br />

Die Vertreter des BMDV haben nach der Einführungspräsentation<br />

des DNV mit Fragen zum Verein und zu unseren<br />

Möglichkeiten ihr Wissen über den DNV vertieft.<br />

Es wurde sehr schnell klar, dass eine Unterstützung<br />

von außen, durch einen neutralen Partner wie dem DNV<br />

von Nöten und gewünscht ist.<br />

So arbeitet WS26 derzeit intern an der Überarbeitung<br />

und praxisorientierten Neuaufstellung des<br />

deutschen Schifffahrtsrechts. Frau Trucello richtete die<br />

Frage an uns, ob der AK Recht des StFA hier Input aus<br />

der angewandten Praxis geben könnte. Dies ist eine<br />

Handlungsoption für uns, diese Zusammenarbeit und<br />

Mithilfe auszuformulieren und auf gute fachliche Beine<br />

zu stellen.<br />

Im zweiten Teil des Meetings wurden Ideen und Vorschläge<br />

zum Thema Erhalt des Maritimen Know-Hows<br />

aufgenommen. Das BMDV tat sich schwer mit der Zuordnung<br />

von Verantwortlichkeiten, also wer z.B. einen<br />

Runden Tisch Daseinsfürsorge organisieren sollte. Es<br />

wurde sich daher eher auf die Sammlung von Ideen und<br />

Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation im maritimen<br />

Arbeitsmarkt beschränkt. Vorschläge aus dem Kreise<br />

der Teilnehmer wurden vertieft oder erläutert und<br />

dann aufgenommen.<br />

Der StFA wird gebeten, weitere Ideen zu sammeln und<br />

zu formulieren. Damit sollte der zuständige AK beauftragt<br />

werden.<br />

Weiterhin ist das Ministerium sehr daran interessiert,<br />

Bürokratie abzubauen und bittet den DNV auch hierzu<br />

um Input und Vorschläge. Auch hier wird der dafür zuständige<br />

AK gebeten, Entsprechendes zu erarbeiten.<br />

Kurz wurde das Thema einheitliche Flaggenstaatsverwaltung<br />

als eine Möglichkeit zum Bürokratieabbau und<br />

zur Attraktivitätssteigerung der deutschen Flagge angesprochen.<br />

Wir wurden auch gebeten, alle Positionspapiere und<br />

Studien an Frau Trucello zu senden, die es dann übernimmt,<br />

diese intern zu verteilen.<br />

Der Maritime Dialog endete mit einem gemeinsamen<br />

Essen, bei dem es zu einem weiteren lebhaften Austausch<br />

kam.<br />

Wann und in welchem Format es einen weiteren Maritimen<br />

Dialog geben wird, bleibt abzuwarten. Dieses u.a.<br />

auch, weil sowohl der Posten der Abteilungsleiterin als<br />

auch der Unterabteilungsleiterin neu besetzt wurde und<br />

man hier der neuen Leitung nicht vorgreifen wollte.<br />

Es bestand jedoch Übereinstimmung darüber, dass<br />

solch ein Dialog, in welchem Format auch immer, sehr<br />

wichtig ist und fortgesetzt werden muss.<br />

Die gesamte Veranstaltung fand in einer sehr angenehmen<br />

und konstrutiven Athmosphäre statt.<br />

Ein herzliches »Danke Schön« an alle Beteiligten!<br />

Kapt. Hans-Hermann Lückert<br />

3<br />

76<br />

DNV LOGBUCH 04 | <strong>2023</strong>


DNV-LOGBUCH<br />

dnv<br />

LOGBUCH 04 | <strong>2023</strong><br />

MEMBERS’ LOUNGE<br />

Die Beiträge in dieser Rubrik liegen nicht<br />

in der Verantwortung des DNV!<br />

VERANSTALTUNG ZUM 25. JAHRES -<br />

TAGES DES »PALLAS«-UNFALL<br />

In einer Veranstaltung in Dagebüll/ Nordfriesland erinnerten<br />

am Mittwoch, dem 25. Oktober <strong>2023</strong> der Nautische<br />

Verein Nordfriesland und die Insel- und Hallig Konferenz<br />

an die damalige Havarie und ihre Folgen.<br />

Der Einladung zu diesem Event folgten zahlreiche Mitglieder<br />

der Vereine als auch Gäste aus Politik, Wirtschaft<br />

und örtlichen Verwaltungen. Die Gesamtanzahl der Beteiligten<br />

belief sich auf rund 90 Teilnehmer. Es war auch<br />

ein Treffen vieler Zeitzeugen. In verschiedenen Vorträgen<br />

wurden nochmals die Abläufe der Havarie auf der gut<br />

besuchten Veranstaltung erläutert und eine Bewertung<br />

der verschiedenen Maßnahmen seitens der Politik und<br />

Verwaltungen auf Bundes- und Landesebenen vorgenommen.<br />

Die Abläufe hätten aufgezeigt, dass es letztlich nicht die<br />

Schuld der Menschen vor Ort war, sondern die Ursachen<br />

der Strandung maßgeblich im System und der Struktur<br />

des damaligen Sicherheits- und Notfallkonzeptes aufgrund<br />

des föderalistischen Aufbaus zu finden sind.<br />

In ihrem Grußwort verwies die Staatssekretärin Katja<br />

Günther (Bild unten links) wie auch der Maritime Koordinator<br />

des Landes, Andreas Burmester auf die seitdem erfolgten<br />

Maßnahmen und Bestrebungen, um neue Strukturen<br />

zu schaffen.<br />

Anerkannt wurde seitens der Referenten, dass Verbesserungen<br />

im Sicherheitssystem auf Nord- und Ostsee<br />

durch ein verbessertes Notschleppkonzept und die Etablierung<br />

eines Havariekommandos für Nord- und Ostsee<br />

erreicht wurden.<br />

Der Nautische Verein Nordfriesland und die Insel- und<br />

Hallig Konferenz hatten seit Jahren auf eine Verbesserung<br />

der Organisationsstrukturen im Bereich der Deutschen<br />

Bucht hingewiesen. Bereits vor der Havarie forderten<br />

sie den Aufbau einer effektiven »Deutschen Küstenwache«<br />

in der alle schifffahrtspolizeilichen Zuständigkeiten<br />

und seegehenden Schiffseinheiten gebündelt und<br />

monokratisch geführt werden. Das Havariekommando<br />

werde dabei eine umfassende Kompetenz in dieser neuen<br />

Behörde einnehmen.<br />

Das Notschleppkonzept, das von beiden Vereinen als<br />

»fast optimal« bezeichnet wird, habe allerdings noch eine<br />

»Lücke im System« im nördlichen Teil der Nordsee, so<br />

4<br />

DNV LOGBUCH 04 | <strong>2023</strong><br />

77


dnv


DNV-LOGBUCH<br />

dnv<br />

LOGBUCH 04 | <strong>2023</strong><br />

PERSONALIEN | TERMINE<br />

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr hat<br />

drei wichtige Personalentscheidungen getroffen.<br />

Bereits am 15. November <strong>2023</strong> hat Frau Dr. Wibke<br />

Mellwig den vakanten Leitungsposten in der Abteilung<br />

»Wasserstraßen, Schifffahrt« des BMDV übernommen.<br />

Sie war vorher Amtsleiterin »Hamburgweite Dienste und<br />

Organisation« bei der Finanzbehörde der Freien und<br />

Hansestadt Hamburg. Frau Mellwig ist Juristin und hat<br />

nach Ihrem Studium in Bonn und Trier an der Fernuniversität<br />

Hagen zum Thema »Infrastruktur-finanzierung in<br />

Häfen und Europäisches Beihilferecht« promoviert.<br />

Der DNV gratuliert Frau Dr. Mellwig zu dieser wichtigen<br />

Position und freut sich auf eine gute und vertrauliche<br />

Zusammenarbeit!<br />

Am 14.November <strong>2023</strong> trat Frau Martina Kohlhaas<br />

ihr Amt als Unterabteilungsleiterin WS 2 als Nachfolgerin<br />

von Herrn Achim Wehrmann an. Herr Wehrmann<br />

übernimmt eine neu geschaffene Abteilung für Krisenmanagement<br />

innerhalb des BMDV.<br />

Der DNV gratuliert Frau Kohlhaas sehr herzlich zu dieser<br />

neuen Aufgabe und sieht einer effektiven und vertrauensvollen<br />

Zusammenarbeit entgegen!<br />

Ab dem 01. Januar 2024 wird Herr Eric Oehlmann<br />

neuer Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und<br />

Schifffahrt (GDWS). Herr Oehlmann ist ebenfalls Jurist<br />

und wird Chef der Bundesverwaltung der GDWS mit Sitz<br />

in Bonn, die rund <strong>12</strong>.000 Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Der DNV beglückwünscht Herrn Oehlmann zu dieser<br />

bedeutenden Position und sieht einer guten und vertraulichen<br />

Zusammenarbeit entgegen!<br />

Der CEO der Hamburg Port Authority (HPA), Herr Jens<br />

Meier ist für 2 Jahre zum neuen Präsidenten der International<br />

Association of Ports & Harbors (IAPH) gewählt<br />

worden. Der DNV gratuliert Herrn Meier zu dieser verantwortungsvollen<br />

Aufgabe!<br />

Der Geschäftsführer des Deutschen Maritimen Zentrums<br />

(DMZ), Claus Brandt wird die Organisation zum<br />

Ende des Jahres verlassen. Er leitet das DMZ seit 2020.<br />

TERMINE<br />

<strong>12</strong>.<strong>12</strong>.23 NVzH<br />

Veranstaltung Mock Arbitrage der German Maritime<br />

Arbitration Association (GMAA) um 18.00 Uhr in der<br />

Stiftung Seefahrtsdank, Palmaille 29, 22767 Hamburg<br />

16.01.24 NVzH<br />

Ordentliche Generalversammlung mit Vortrag:<br />

»Strukturveränderungen in der Linienschifffahrt und<br />

ihre Folgen für europäische Häfen<br />

Gunther Bonz, Präsident der Federation of<br />

European Private Port Operators, Feport<br />

06.02.24 NVzH<br />

Schifffahrts-Essen im Hotel Grand Elysée, Hamburg<br />

Festrednerin: Dr. Melanie Leonhard, Senatorin für<br />

Wirtschaft und Innovation, Hamburg<br />

Kapitänsrede: Eric Dalege, Vorsitzender der<br />

Bundeslotsenkammer<br />

20.02.24 NVzH<br />

Vortrag: »Hafen Hamburg: Vorreiter für Landstrom<br />

in Europa«<br />

Hanno Bromeis, Head of Port Energy Solution, HPA<br />

6<br />

DNV LOGBUCH 04 | <strong>2023</strong><br />

79


IMPRESSUM<br />

Inserentenverzeichnis | Index of Advertisers<br />

ABS ............................................................................................................ 7<br />

Allianz Global Corporate & Specialty SE ........................................... 37<br />

Aquametro Oil & Marine GmbH ........................................................ 45<br />

Bachmann electronic GmbH ............................................................... 21<br />

Becker Marine Systems GmbH ............................................................ 54<br />

BMTI Technik & Informations GmbH ................................................ 37<br />

FIL-TEC Rixen GmbH .......................................................................... 61<br />

GEFO Gesellschaft für Öltransporte mbH ........................................... 5<br />

Georg Fischer GmbH ............................................................................ 53<br />

GROMEX GmbH .................................................................................. 11<br />

Hamburger Schiffsentsorger GmbH ................................................... 37<br />

Hamburg Messe und Congress GmbH .............................................. U2<br />

Hoyer Marine GmbH ............................................................................ 65<br />

IBT Bunkering & Trading Bunkergesellschaf mbH .......................... 37<br />

IMES GmbH ....................................................................................... Titel<br />

Initiative Kiel Canal e.V. c/o IHK zu Kiel ........................................... 37<br />

ITK Engineering GmbH ....................................................................... 67<br />

Kontor17 ................................................................................................... 3<br />

Linsinger Maschinenbau Gesellschaft m.b.H. ................................... 47<br />

mariem solutions GmbH ...................................................................... 19<br />

Maximilian Verlag GmbH & Co. KG .................................................. 35<br />

atau-Marine GmbH ............................................................................... 37<br />

Mecklenburger Metallguss GmbH MMG .......................................... 11<br />

MediaMobil Communication GmbH ................................................. 43<br />

MercyShips ............................................................................................. 63<br />

ProfiSeal GmbH ..................................................................................... 25<br />

REINTJES GmbH .................................................................................. 23<br />

RINA Germany GmbH ......................................................................... 49<br />

Schaffran Propeller & Service GmbH ................................................... 4<br />

Schaller-Automation GmbH & Co. KG .............................................. 48<br />

Scheer Fotografie ................................................................................... 29<br />

Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG 35 ....................... 37, U4<br />

SDC Ship Design & Consult GmbH ................................................... 60<br />

SKF Marine GmbH ................................................................................ 27<br />

SKULD Germany GmbH ..................................................................... 18<br />

STEELPAINT GmbH ............................................................................ 59<br />

TGE Marine Gas Engineering GmbH ................................................ 51<br />

VDR ........................................................................................................ U3<br />

United Shipping Agency Vogemann GmbH ...................................... 37<br />

Gerhard D. Wempe GmbH & Co. KG ................................................ 41<br />

Woodward L‘Orange GmbH ................................................................ 55<br />

Herausgeber<br />

Prof. Peter Tamm †<br />

Geschäftsführung<br />

Peter Tamm<br />

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für Verkehr | IMO-Berichterstattung (Bundesverkehrs ministerium, Abt. Seeverkehr)<br />

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Seehafenbetriebe e. V. (ZDS) | Berufsbildungsstelle Seeschiffahrt | Deutscher Hochsee -<br />

fischerei-Verband e.V. | Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>12</strong> | <strong>2023</strong><br />

81


LETZTE SEITE<br />

Seemannsmissionen starten wieder<br />

»Christmas in the Box«<br />

Die Hamburger Seemannsmissionen<br />

starten auch in diesem Jahr wieder<br />

die Weihnachtsaktion »Christmas in the<br />

Box«.<br />

In der Vorweihnachtszeit haben der<br />

Einzelhandel sowie Internet-Shopping-<br />

Plattformen Hochkonjunktur. Es wird<br />

geshoppt bis die Kreditkarten glühen.<br />

Doch ohne Seeleute wäre dies gar nicht<br />

möglich. Sie transportieren täglich Waren<br />

über die Ozeane und sorgen dafür,<br />

dass die Ladenregale voll sind.<br />

Die Weihnachtsaktion »Christmas in<br />

the Box« ist eine gute Gelegenheit, mal<br />

Danke zu sagen und an die zu denken,<br />

die all das möglich machen.<br />

Wer also Seeleuten eine Freunde machen<br />

möchte, kann sich an der Aktion<br />

der Hamburger Seemannsmissionen beteiligen<br />

und ein Päckchen packen.<br />

Wie kann ich mich beteiligen?<br />

Man braucht nur ein Päckchen zu packen.<br />

Ideal dafür ist ein ca. 33 x 21 x 15<br />

cm großer Standardschuhkarton, der in<br />

eine Präsent-Box verwandelt wird. Aber<br />

auch jede andere verpackte Gabe in<br />

transportabler Größe wird bei den Seemannsmissionen<br />

gesammelt. An den Feiertagen<br />

werden die Geschenke an Bord<br />

von Schiffen im Hamburger Hafen abgegeben.<br />

Ein solcher Karton könnte folgende<br />

Artikel enthalten:<br />

• Kleidung, wie Socken, Mütze, Handschuhe<br />

• Süßigkeiten<br />

• Hygieneartikel wie Deo, Duschgel,<br />

Shampoo, Zahnpasta<br />

• Ein möglichst englischsprachiger<br />

Weihnachtsgruß<br />

• Weihnachtsdekoration<br />

Da auf den Schiffen strenge Sicherheitsauflagen<br />

herrschen, dürfen keine<br />

echten Kerzen, kein Alkohol und kein<br />

Obst in die Geschenkboxen gelegt werden.<br />

Wer sich beteiligen möchte, kann sein<br />

Geschenk bis zum 23.<strong>12</strong>.<strong>2023</strong> an einem<br />

der folgenden Standorte abgeben:<br />

• Deutsche Seemannsmission Hamburg<br />

e.V./, Krayenkamp 5<br />

• Duckdalben international seamen´s<br />

club, Waltershof, Zellmannstraße 16<br />

• Deutsche Seemannsmission Hamburg<br />

Altona e.V./, Große Elbstraße<br />

132<br />

• Katholische Seemannsmission »Stella<br />

Maris«, Ellerholzweg 1a.<br />

© Duckdalben<br />

Jörn Hille vom Hamburger Seemannsclub<br />

Duckdalben gibt die Richtung vor<br />

82 <strong>HANSA</strong> YACHTS 02 | <strong>2023</strong>


Vom Schiffsmechaniker<br />

bis<br />

zum Kapitän –<br />

alle Infos zu den<br />

spannenden<br />

Berufen an Bord<br />

findest Du hier:<br />

Wenn Dir Schifffahrt<br />

nicht aus dem Kopf<br />

geht…<br />

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