Waffenmarkt-Intern 1223

24 _ WIRTSCHAFT
INTERN _ 12 / 2023
Wirtschaftliche Entlastung: Bundeskabinett
setzt auf Steuererleichterungen
DAS BUNDESKABINETT hat mit einem sieben
Milliarden Euro schweren Steuerentlastungspaket
reagiert, um den deutschen Mittelstand
und das Handwerk in schwierigen
wirtschaftlichen Zeiten zu unterstützen.
Mit dieser Maßnahme kommt das Kabinett
einem dringenden Wunsch der Wirtschaft
nach und signalisiert die Bereitschaft, strukturelle
Herausforderungen anzugehen.
Das Handwerk und die Bauindustrie erkennen
in den Steuererleichterungen ein positives
Signal und einen ersten Schritt zur
Verbesserung der Standortbedingungen. Es
herrscht jedoch Einigkeit darüber, dass über
diese initialen Maßnahmen hinaus weitergehende
Anstrengungen erforderlich sind, um
Deutschland langfristig als attraktiven Wirtschaftsstandort
zu sichern.
Bundeskanzler Scholz und Finanzminister
Lindner unterstreichen die wachstumspolitische
Bedeutung des Pakets, das neben
der degressiven Abschreibung auch eine Prämie
für Investitionen in Klimaschutz umfasst.
Trotz dieser Maßnahmen sehen Vertreter
der Wirtschaft weiteren Bedarf bei der
Entbürokratisierung. Insbesondere im Bereich
der Bürokratieentlastung wird eine Diskrepanz
zwischen dem möglichen und dem
erreichten Umfang an Erleichterungen bemängelt.
Insgesamt spiegelt sich in den Reaktionen
eine Mischung aus Anerkennung für die
aktuellen Schritte und einer Erwartungshaltung
für weiterführende Maßnahmen wider.
Es bleibt abzuwarten, inwiefern die beschlossenen
Entlastungen die Wirtschaft nachhal-
tig beleben und in der Praxis ankommen.
Schwannecke äußerte sich kritisch zu
den jüngst im Rahmen der Meseberger Konferenz
gefassten Beschlüssen für ein Gesetz
zur Entlastung von Bürokratie. Er zeigte
sich von dem Umfang der vorgeschlagenen
Maßnahmen, insbesondere im Hinblick auf
die reduzierten Aufbewahrungsfristen, enttäuscht
und wies darauf hin, dass die vorgelegten
Maßnahmen weit unter dem tatsächlich
machbaren liegen würden. Er betonte,
dass die ausgeprägte Bürokratie besonders
in wirtschaftlich angespannten Zeiten als
Hemmnis für Wachstum und Investitionen
wirke.
www.bundesregierung.de
cj
Stabilisierung im Verbrauchervertrauen:
HDE-Konsumbarometer mit Aufwärtstendenz
IM OKTOBER 2023 verzeichnet das Konsumbarometer
des Handelsverbandes Deutschland
eine leichte Besserung der Verbraucherstimmung.
Diese erreicht ein Niveau,
das zuletzt vor dem Ukraine-Konflikt beobachtet
wurde. Die Daten suggerieren eine
behutsame Stabilisierung: Während die Neigung
zu größeren Anschaffungen bestehen
bleibt, zeigt sich eine abnehmende Tendenz
beim Sparen, was auf eine Verschiebung
der Ausgabenpräferenzen hin zum Konsum
schließen lässt.
Trotz der leichten Erholung im Oktober
bleibt die Gesamtstimmung gedämpft.
Die Verbraucher in Deutschland äußern
sich pessimistisch über die zukünftige wirtschaftliche
Entwicklung und ihre eigenen
finanziellen Aussichten, was die Erwartung
einer zügigen Belebung des Konsums
dämpft. Eine wesentliche Erholung des pri-
vaten Konsums, der als Impulsgeber für das
Wirtschaftswachstum gilt, wird erst für das
kommende Jahr prognostiziert.
Das monatlich erscheinende HDE-Konsumbarometer,
basierend auf einer Umfrage
unter 1.600 Personen, dient als Indikator für
die zukünftige Verbraucherstimmung und
zeigt, dass trotz aktueller Verbesserungen
eine echte Trendwende im Verbraucherverhalten
noch auf sich warten lässt. Die vorsichtige
Prognose reflektiert die anhaltende
Zurückhaltung der Konsumenten, die eine
nachhaltige Erholung des Konsums in die
Zukunft verschiebt.
www.einzelhandel.de
cj
Fotos. HDE