Christkatholisch_2023-19

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Christkatholisch
19/2023
Christkatholisch
in Möhlin – Mutig seit
150 Jahren!
Bibelwort
O Heiland, reiss die Himmel auf!
«Der Prophet bittet Gott: Reiss
doch den Himmel auf, und komm
herab, so dass die Berge zittern
vor dir.» (Jes 63,19b)
AZA
2501 Biel
Post CH AG
Im Rahmen der Veranstaltungen «Christkatholisch in Möhlin –
Mutig seit 150 Jahren» standen beim zweiten öffentlichen
Vortrag, der am 17. November wieder im Kirchgemeindehaus
stattfand, Einblicke in die Geschichte der Christkatholischen
Kirchgemeinde Möhlin sowie die aktuellen Entwicklungen im
Fricktal im Vordergrund.
Zum zweiten Vortrag von Diakon Stephan
Feldhaus konnte Kirchenpflegepräsident
Silvio Iotti erneut viele Gemeindemitglieder
und zahlreiche interessierte
Gäste begrüssen. Der Referent
gab einige interessante Einblicke in die
reiche Geschichte der Christkatholi-
k innen und Christkatholiken in Möhlin
und machte anhand von Beispielen
auch deutlich, wo die Gemeinde in ihrer
150-jährigen Geschichte der Mut
der Anfangsjahre verlassen hatte.
Anhand von 4 Punkten stellte Diakon
Feldhaus zur Diskussion, was seiner
Meinung nach die Christkatholische
Kirche gerade heute so attraktiv macht:
• Die Christkatholische Kirche ist eine
katholische und liturgisch-spirituelle
Gemeinschaft.
• Die Christkatholische Kirche ist eine
demokratische und bischöflich-synodale
Gemeinschaft.
• Die Christkatholische Kirche ist eine
offene und dialogbereite Gemeinschaft.
• Die Christkatholische Kirche ist eine
menschliche und geschwisterliche
Gemeinschaft.
In den offenen und sehr persönlichen
Gesprächsbeiträgen gab es viele
Wünsche, Anregungen und Hoffnungen.
Engagiert wurde auch die
aktuelle Situation der christkatholischen
Gemeinden im Fricktal diskutiert.
Fast alle Teilnehmenden waren
sich einig: Es braucht mutigere und
beherztere Schritte in eine gemeinsame
Zukunft.
Im Möhliner Programm stehen zum
Abschluss der Feierlichkeiten zum
150-jährigen Bestehen noch zwei
Grossveranstaltungen. Am Sonntag,
26. November, feierte die Gemeinde
zusammen mit zahlreichen ökumenischen
Gästen den Festgottesdienst mit
Bischof Dr. Harald Rein.
Herzliche Einladung...
...zum abschlies senden Jubiläumskonzert
«Gracias a la vida» (Danke an das
Leben) mit dem Ensemble «Hirundo
Maris» am Samstag, 16. Dezember, 18
Uhr in der Pfarrkirche St. Leodegar.
Stephan Feldhaus
Es ist wieder Advent! Die Kerzen
auf dem Adventskranz werden
entzündet, ihr Licht sorgt für eine
warme und behagliche Stimmung.
Die Türchen von Adventskalendern
werden geöffnet, und in unseren
Wohnungen duftet es wieder
herrlich nach Weihnachtgutzli.
Was für eine selige Zeit!
Es ist keine Frage: Menschen brauchen
solche Momente der Adventsidylle.
Geborgenheit, Wärme, Licht
und Freude spüren zu können, ist
etwas ungemein Wichtiges.
Die adventlichen Texte der Bibel
aber sprechen eine andere Sprache,
drücken eine ganz andere Sehnsucht
aus. In diese Zeit der Kriege und Krisen,
in eine Zeit, in der Menschenverachtung
vielerorts diese Welt geradezu
beherrscht, scheint mir diese
Sehnsucht gut hineinzupassen.
Es ist diese tiefe Sehnsucht nach
dem machtvollen Eingreifen Gottes
in dieser Welt, eine Sehnsucht von
der nicht nur Jesaja sondern auch
viele Adventslieder in kraftvollen
Bitten sprechen so etwa eben «O
Heiland reiss die Himmel auf». Diese
Worte und Lieder machen deutlich:
Advent ist nicht harmlos-kuschelig.
Advent ist vielmehr die Hoffnung
auf ein machtvolles Kommen Gottes,
der dieser Welt endlich Frieden
und Gerechtigkeit bringen wird. Ein
solches Kommen Gottes wird sogar
die Berge zittern lassen – wie erst
recht die vermeintlich Mächtigen
und Grossen dieser Welt.
Dieser Advent, diese Ankunft Gottes,
ist noch nicht gekommen. Der
wirkliche Advent Gottes in Macht
steht noch aus. Seine erste Ankunft
in dieser Welt geschah in
Niedrigkeit und Armut. Aber gerade
das wehrlose Kind in der Krippe
kann in uns die Sehnsucht danach
wachhalten, dass Gott machtvoll in
diese Welt treten wird. Dann wird
endlich Friede sein. Und der Himmel
wird uns offenstehen.
Thomas Zellmeyer