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Zweiradsportmagazin 01-2024

Liebe Leser, wir begrüßen euch zu unserer letzten Ausgabe dieses Jahres. Ein Jahr voller Höhen und Tiefen liegt hinter uns und neigt sich nun langsam dem Ende zu. Aber wir haben es einmal mehr geschafft, gemeinsam zu bestehen und dafür sagen wir ganz herzlich Danke! Was so schön daran ist: Wenn sich die Sommersaison verabschiedet, steht die Wintersaison, auf die wir uns so sehr freuen, bereits in den Startlöchern. Ein Winter ohne Eisspeedway schier undenkbar. Und für einen jeden Fan ist die „Eiszeit“ praktisch so was wie die fünfte Jahreszeit. Die Grand-Prix-Termine Inzell und Heerenveen sind bereits fest im Kalender eingetragen. Einziger Wermutstropfen: Die Traditionsveranstaltung in Berlin fällt wohl nächstes Jahr dem Amtsschimmel zum Opfer. Mehr dazu ab Seite 6. In dieser Ausgabe präsentiert uns Erhard Wallenäffer ab Seite 12 wieder eine wahre Legende, und zwar den dänischen Superstar Hans Nielsen. Im „Steckbrief“ stellen wir euch Mario Häusl vor, der auch dieses Jahr wieder für Landshut in der 2. polnischen Liga starten wird. Marko Barthel nimmt ab Seite 40 die Sherco Factory-Modelle 250 SEF und 300 SEF unter die Lupe, die sowohl erfahrene Fahrer als auch Anfänger in jeder Situation gut aussehen lassen. Bei „Rund um Zschopau“ holte sich Jeremy Sydow den Tagessieg und seinen ersten E1- Meistertitel. Meister aller Klassen wurde Luca Fischeder, der sich außerdem E3-Champion nennen darf. Die E2 dominierte Davide von Zitzewitz und bei den Junioren sicherte sich der Tscheche Robert Friedrich die Meisterkrone. Bericht ab Seite 46. Ab Seite 50 rät euch Profitrainer Marko Barthel, euch nicht einfach unvorbereitet in die neue Saison zu stürzen, sondern gibt einige Tipps, wie ihr euch am besten auf die neue Saison vorbereiten könnt. Ab Seite 52 kommen unsere Kolumnisten zu Wort. Lukas Platt lässt ab Seite 52 die Saison noch einmal Revue passieren. Und Samantha Buhmann berichtet euch, wie sie es schafft, sich immer wieder zum Durchhalten zu motivieren. Auch ADAC MX Master Max Nagl kommt im Interview ab Seite 54 zu Wort. Vorab dürfen wir euch schon mal verraten, dass er nächstes Jahr unbedingt seinen Titel verteidigen möchte. Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen, aber vor allem schon heute frohe Weihnachten.

Liebe Leser,
wir begrüßen euch zu unserer letzten Ausgabe dieses Jahres. Ein Jahr voller Höhen und Tiefen liegt hinter uns und neigt sich nun langsam
dem Ende zu. Aber wir haben es einmal mehr geschafft, gemeinsam zu bestehen und dafür sagen wir ganz herzlich Danke!
Was so schön daran ist: Wenn sich die Sommersaison verabschiedet, steht die Wintersaison, auf die wir uns so sehr freuen, bereits in
den Startlöchern. Ein Winter ohne Eisspeedway schier undenkbar. Und für einen jeden Fan ist die „Eiszeit“ praktisch so was wie die fünfte
Jahreszeit. Die Grand-Prix-Termine Inzell und Heerenveen sind bereits fest im Kalender eingetragen. Einziger Wermutstropfen: Die Traditionsveranstaltung in Berlin fällt wohl nächstes Jahr dem Amtsschimmel zum Opfer. Mehr dazu ab Seite 6.
In dieser Ausgabe präsentiert uns Erhard Wallenäffer ab Seite 12 wieder eine wahre Legende, und zwar den dänischen Superstar Hans Nielsen. Im „Steckbrief“ stellen wir euch Mario Häusl vor, der auch dieses Jahr wieder für Landshut in der 2. polnischen Liga starten wird.
Marko Barthel nimmt ab Seite 40 die Sherco Factory-Modelle 250 SEF und 300 SEF unter die Lupe, die sowohl erfahrene Fahrer als auch Anfänger in jeder Situation gut aussehen lassen.
Bei „Rund um Zschopau“ holte sich Jeremy Sydow den Tagessieg und seinen ersten E1- Meistertitel. Meister aller Klassen wurde Luca Fischeder, der sich außerdem E3-Champion nennen darf. Die E2 dominierte Davide von Zitzewitz und bei den Junioren sicherte sich der Tscheche Robert Friedrich die Meisterkrone. Bericht ab Seite 46.
Ab Seite 50 rät euch Profitrainer Marko Barthel, euch nicht einfach unvorbereitet in die neue Saison zu stürzen, sondern gibt einige Tipps, wie ihr euch am besten auf die neue Saison vorbereiten könnt.
Ab Seite 52 kommen unsere Kolumnisten zu Wort. Lukas Platt lässt ab Seite 52 die Saison noch einmal Revue passieren. Und Samantha Buhmann berichtet euch, wie sie es schafft, sich immer wieder zum Durchhalten zu motivieren. Auch ADAC MX Master Max Nagl kommt im Interview ab Seite 54 zu Wort. Vorab dürfen wir euch schon mal verraten, dass er nächstes Jahr unbedingt seinen Titel verteidigen möchte.
Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen, aber vor allem schon heute frohe Weihnachten.

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BAHNSPORT-LEGENDEN<br />

„Der Hans, der kann’s!“ Den Spruch kennt<br />

man–erkönnteauchfürdiesenspeziellen<br />

„Hans“ausDänemarkgereimtwordensein:<br />

Hans Nielsen konnte das Speedwayfahren<br />

wie kaum ein anderer! Ein paar Zahlen gefällig?<br />

22 Weltmeistertitel (Speedway-Einzel-,<br />

Team- und Paar-WM) und 43 WM-Medaillensageneigentlichalles.Hanswarder<br />

„Überflieger“ der 1980er- und 1990er-Jahre,aufderBahnkaumzubesiegen.<br />

AlsersiebenJahrealtwar,fuhrenHansundseine<br />

Schwester Jane auf dem Moped des älteren<br />

Bruders Keld über ein Feld. 13-jährig ging es<br />

dann mit Speedwayfahren los: „Schuld daran“,<br />

dass Hans so früh entdeckt wurde, dürfte auch<br />

derEx-RennfahrerAageKnudsengewesensein,<br />

der in Brovst eine Bahn eröffnete und 50-ccm-<br />

Bikes zur Verfügung stellte. Jedenfalls mit<br />

16 Jahren wurde Hans schon Dänischer Juniorenmeister<br />

und ein Jahr später wanderte der<br />

TeenagernachEnglandaus:<br />

„Vorher war ich noch nie von zu Hause weg gewesen.Eswarschwierig,dieganzeZeitenglisch<br />

zu sprechen aber ich hatte das Glück, bei einer<br />

sehr netten Familie zu leben, die sich um mich<br />

kümmerte“, erzählte er dem britischen Backtrack-Magazin.<br />

Wie könnte man beschreiben,<br />

was dann folgte? Am besten so: „Hans schoss<br />

durchdieDecke!“ImerstenMeetingfürdieWolves<br />

aus Wolverhampton gab es für ihn keinen<br />

einzigen Punkt, aber schon nach einigen Wochen<br />

wurde Hans zum häufigen Topscorer. Fast<br />

beängstigendwarbaldseineDominanzaufden<br />

englischen Pisten. Hans wechselte später nach<br />

StartswarenHans’Spezialität:<br />

OftkamenseineGegnerschon<br />

nacheinpaarMeternnichtmehr<br />

hinterher<br />

Hans Nielsen<br />

Erhard Wallenäffers<br />

Bahnsport-Legenden<br />

vergangener Jahre<br />

MitfreundlicherUnterstützungdurchFotosvon:<br />

TheJohnSomervilleCollection<br />

(www.skidmarks1928.com)<br />

BirminghamundwurdeimOktober1983fürdie<br />

damalige Weltrekord-Ablösesumme von 30.000<br />

PfundnachOxfordtransferiert.HiereinBeispiel<br />

dafür, wie überlegen der dänische Superstar in<br />

denAchtzigernaufderInselwar:<br />

28.Oktober1987:EinMotorschadenkosteteihn<br />

ein bezahltes Maximum in Hackney, im vorletzten<br />

Rennen derSaison fürdie Oxford Cheetahs.<br />

Sonst hätte sein Punkte-Durchschnitt 11,87 betragen–damithätteHansseineneigenenBestwertvomVorjahrübertroffen.Stattdessenwares<br />

ein Schnitt von 11,73. In 49 offiziellen Meetings<br />

lag sein CMA (Calculated Match Average) bei<br />

11,38 – er holte dabei 30 Maximums (21 volle<br />

undneunbezahlte).<br />

Später drehte Hans noch für die Coventry Bees<br />

am Gasgriff – es waren Jahr für Jahr an die 500<br />

Punkte, die er einheimste, bevor er sich 1995<br />

aus England zurückzog. Indes könnte man ein<br />

Buch über seine internationalen Erfolge schreiben,deswegensollenhierdieHighlightsseiner<br />

TeilnahmenbeidenWeltfinalsimFokusstehen.<br />

Hans’StoryistnämlichauchdieGeschichteder<br />

Nerven zerreißenden Ein-Tages-Showdowns –<br />

wieofthättederWeltmeisterwohl„Nielsen“geheißen,<br />

wenn es damals schon das Grand Prix-<br />

Systemgegebenhätte?<br />

1983KettenrissinNorden!SonstwäreHansVizeweltmeister<br />

hinter Egon Müller geworden.<br />

Nach drei 2. Plätzen folgte ein Laufsieg, dann<br />

warerdraufunddran,EgoninHeat19alsEinziger<br />

zu besiegen. Doch Hans rollte aus und der<br />

WM-Titelgingzumersten,undeinzigenMal,an<br />

einendeutschenDrifter.Volle15ZählerfürEgon,<br />

während Hans mit 9 Punkten abgeschlagen auf<br />

Platz7landete.Ersagte:„EswardasersteMal,<br />

dassmirdieKetteriss,seitdemichRennenfahre.DieerstendreiLäufebinichmitdemfalschen<br />

Bike gefahren. Im Training funktionierte dieses<br />

sehrgut,aberdieBahnwarimRennenanders.“<br />

1984 Nielsen startete ins Göteborg-Weltfinale<br />

mitdreiSiegen,aberLauf15wurdeihmzumVerhängnis:<br />

Petr Ondrasiks Bike kollabierte beim<br />

Start, dann wurde Hans ins Niemandsland gelenkt.ErikGundersenenteilteschließlich–dieseverlorenenPunktekostetenHansdenTitel.Im<br />

Stechen um den 2. Platz siegte er gegen Lance<br />

King,nachdemsiemit13Punktengleichaufhinter<br />

Gundersen (14) lagen. Nielsen sagte dem<br />

SpeedwayStar:„Ichbinwirklichenttäuscht.Der<br />

2. Platz ist sehr wenig im Vergleich dazu, Weltmeister<br />

zu sein. Das Stechen bedeutete mir<br />

nicht viel. Wer erinnert sich schon an einen<br />

2.oder3.Platz?“<br />

1985WiedereinebittereNiederlagegegenErik<br />

Gundersen: Hansmachte in Bradford nur wenig<br />

falsch,inHeat4schlugerbereitsseinenLandsmann.<br />

Aber er stürzte im 16. Lauf, als er außen<br />

TommyKnudsenundJohnCookangriff.Hansbekam<br />

zwar körperlich nichts ab, seine erste Maschine<br />

war aber demoliert, so wurde er im Rerun<br />

nur Dritter. Letztlich schlossen Gundersen<br />

und Sam Ermolenko punktemäßig auf (13) und<br />

es kam zum ultimativen Nervenkitzel: Das Dreier-Stechen<br />

um denTitelendete mitGundersen/<br />

Nielsen/Ermolenko,wobeiErikschonindererstenKurveallesklarmachte.<br />

1986 Endlich Weltmeister in Katowice! WenngleichHansgleicheinmalgegenseinenHauptrivalenverlor.InseinerBoxwaraberdiesmalIvan<br />

Mauger, während Gundersen von Ole Olsen betreutwurde.Maugerbetonte:„DerTitelwirdnie<br />

im ersten Lauf gewonnen oder verloren.“ So<br />

schraubteHansdenBahnrekordinHeat5hoch.<br />

UndErik?ErrolltevomachtenLaufohnePunkte<br />

zur Garage zurück. In Lauf 15 griff Hans dann<br />

TommyKnudsenaggressivan,woraufhindieser<br />

am Ende der Rundung auf dem Belag landete.<br />

Der Referee entschied: „Re-run ohne Tommy“,<br />

dernatürlichwütete.JedenfallsmachteHansdanach<br />

die 14 Punkte voll. Sein Statement zum<br />

kontroversenVorfallmitKnudsen:„Inderersten<br />

12 BAHNSPORT AKTUELL Dezember '23

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