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Dübener Wochenspiegel - Ausgabe 23 - Jahrgang 2023

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21<br />

AUS BAD SCHMIEDEBERG 6. Dezember 20<strong>23</strong><br />

<strong>Dübener</strong><br />

WOCHENSPIEGEL<br />

145 Jahre Eisenmoorbad Bad Schmiedeberg<br />

Historisches Jugendstil-Kurhaus ist eine Augenweide – seit 115 Jahren<br />

(Bad Schmiedeberg/Wsp/ny). Zweifelsohne<br />

dürfte das historische Kurhaus<br />

in Bad Schmiedeberg neben<br />

beispielsweise dem Au-Tor und dem<br />

Kaiser-Wilhelm-Turm zu den Wahrzeichen<br />

der Stadt gehören. Vor genau<br />

115 Jahren wurde das im Jugendstil<br />

errichtete Gebäude eröffnet. Zu diesem<br />

Zeitpunkt war das Bad Schmiedeberger<br />

Eisenmoorbad bereits 30 Jahre<br />

erfolgreich am Markt und hatte längst<br />

die anfängliche Periode eines Provisoriums<br />

hinter sich. Der Badebetrieb<br />

florierte und man stieß inzwischen an<br />

Kapazitätsgrenzen.<br />

Bereits 1898 schlug die damalige städtische<br />

Kurverwaltung den Stadtverordneten<br />

den Bau eines neuen Kurhauses<br />

vor. Aber es sollten noch ein paar<br />

diskussionsreiche Jahre vergehen, bis<br />

man sich in der aufstrebenden Kurstadt<br />

für einen Neubau entschied. Dieser<br />

konnte schließlich nach dreijähriger<br />

Bauzeit 1908 eröffnet werden. Der<br />

Architekt war der sächsische Ernst<br />

Arthur Hänsch, der trotz seiner Jugend<br />

im Leipziger Raum bereits einen guten<br />

Ruf genoss.<br />

Nun kursieren in unterschiedlichen<br />

Schriften und Chroniken verschiedene<br />

Eröffnungen. Nachgefragt bei Stadtchronist<br />

Felix Saul ist zu erfahren,<br />

dass es bereits am 1. Mai 1907 einen<br />

Eröffnungsball im herrlichen Festsaal<br />

gegeben hat. Dieser Komplex war<br />

bereits fertiggestellt, doch an anderen<br />

Stellen des großen Gebäudes wurde<br />

noch gewerkelt. Außerdem war der<br />

junge Architekt – so die Überlieferung<br />

– „ständig bemüht, die unzähligen<br />

Änderungswünsche des Bauherren<br />

umzusetzen“. Schließlich kam es 1908<br />

zur offiziellen baupolizeilichen Abnahme<br />

durch den Landkreis und somit<br />

Blick über den Schwanenteich auf das Bad Schmiedeberger Kurhaus.<br />

zu einem Eröffnungsjahr, das nunmehr<br />

115 Jahre zurückliegt.<br />

Fortan war das repräsentative Kurhaus<br />

der gesellschaftliche Mittelpunkt<br />

im Badeort, „das das anspruchsvolle<br />

Publikum befriedigt und die weniger<br />

begüterten Kurgäste nicht bedrückt“,<br />

wie man sich seinerzeit gewählt ausdrückte.<br />

Das Haus umschmeichelte<br />

seine Besucher – ob im Salon, Restaurant,<br />

Foyer oder im Festsaal – und<br />

es verlieh dem Heidestädtchen einen<br />

Hauch von Glanz und Weltgewandtheit.<br />

Ebenfalls 1908 eröffnete in Bad<br />

Schmiedeberg übrigens das erste Freibad<br />

– ein weiterer Pluspunkt für die<br />

Kurstadt in der <strong>Dübener</strong> Heide.<br />

Doch die Konkurrenz schläft bekanntlich<br />

nicht. Im benachbarten Düben<br />

wurde 1911 nach Braunkohle gebohrt.<br />

Dabei stieß man auf größere Moorlager<br />

und professionelle Untersuchungen<br />

in entsprechenden Instituten ergaben,<br />

dass das <strong>Dübener</strong> Moor „außerordentlich<br />

heilsam“ sei. 1915 begann auch<br />

hier der Kurbetrieb.<br />

Gestern und heute: Kurhaus Bad Schmiedeberg<br />

Foto: (Wsp) Nyari<br />

Aber zurück nach Bad Schmiedeberg,<br />

um noch kurz die Frage zu beantworten,<br />

was sich denn heute in dem<br />

wunderschönen Gebäude befindet: Im<br />

Erdgeschoss gibt es eine Information<br />

für Stadt, Kur und Region, ein herrliches<br />

Foyer, das Kurhaus-Restaurant,<br />

ein Salon und den Festsaal. Im oberen<br />

Teil liegen Büros und ein Seminarraum<br />

der Eisenmoorbadverwaltung<br />

und im Dachgeschoss bieten kleine<br />

Gästezimmer Übernachtungsmöglichkeiten.<br />

Repro: (Wsp) Nyari<br />

Foto: (Wsp) Nyari<br />

In loser Abfolge reisen wir durch die Zeit und vergleichen historische Ansichten mit dem aktuellen Blickwinkel. Machen Sie sich selbst ein Bild.<br />

Heute führt uns die Zeitreise auf die Bad Schmiedeberger Kurpromenade. Der Fokus richtet sich, passend zum Text darüber, auf das Jugendstil-Kurhaus. Die alte<br />

Ansicht stammt von einer Postkarte zu DDR-Zeiten.<br />

Schlummert auch in Ihrem Schrank eine alte Ansicht, die es aktuell nachzustellen lohnt? Kontaktieren Sie uns unter info@heide-druck.com.

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