Gesundheit 2023 - Jahrbuch der Gesundheitspolitik und Gesundheitswirtschaft in Österreich

PATIENTENMITBESTIMMUNG IM SYSTEM UND ALS BETROFFENE
Das denken die Expert:innen
Ob Tipps, um gesund zu werden, Fitnessempfehlungen oder medizinische Ratschläge
– dank Internet und Apps ist es für Patient:innen so einfach wie noch nie,
Gesundheitsinformationen zu erhalten. Wir haben Expert:innen gefragt, welche
Folgen das für die Patientenmitbestimmung hat.
Was tun gegen Fake News?
Circa 1,76 Millionen Österreicher:innen nutzen das Internet für medizinische und
gesundheitliche Fragen. Was sind effektive Mittel, um Fake News entgegenzuwirken?
Das sind die Top-Antworten der befragten Expert:innen:
1. Aufklärung
Expert:innen empfehlen, die Bevölkerung mit Aufklärungskampagnen über Grenzen
und Möglichkeiten der Digitalisierung zu informieren. Besonderes Augenmerk
soll auf die Aufklärung von Kindern und Jugendlichen gelegt werden.
2. Bildung
Für genauso wichtig wie Aufklärung halten die Befragten Bildung im Bereich Digital
Health. Dass Österreich hier Aufholbedarf hat, zeigt die Gesundheitskompetenz-
Erhebung aus 2020: Demnach haben rund 30 Prozent aller Österreicher:innen, die
das Internet für gesundheitliche oder medizinische Fragen nutzen, Schwierigkeiten
im Umgang mit digitalen Gesundheitsinformationen. Fast die Hälfte davon hat Probleme
bei der Beurteilung, ob die gefundenen Informationen vertrauenswürdig
sind. Hier braucht es frühzeitige Gesundheitsbildung und die Vermittlung digitaler
Kompetenzen, um gegenzusteuern.
3. Transparenz
Eine transparente Information der Bevölkerung, transparente Wissenschaft und
Wissenschaftsvermittlung helfen dabei, den Gefahren von Fake News vorzubeugen.
4. Qualitätssicherung/Zertifizierungen
Immer wieder wird betont, wie wichtig qualitätssichernde Maßnahmen, beispielsweise
Zertifikate, im Digital-Health-Bereich sind. Darüber hinaus wäre es laut einigen
Expert:innen förderlich, das Thema Digital Health bei anerkannten Institutionen
anzusiedeln.
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