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Graubünden Exclusiv – Winter 2023/2024

Das Magazin liegt zur freien Lesefreude in den Zimmern und Lobbys von über 300 Hotels und Residenzen in Graubünden und Bad Ragaz auf, in Top-Restaurants, exklusiven Geschäften, Boutiquen, Galerien und Museen sowie bei Tourismusvereinen.

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KLOSTER<br />

ST. JOHANN MÜSTAIR<br />

Kulturerbe für die Menschheit<br />

Im Benediktinerinnen-Kloster St. Johann in Müstair<br />

begegnen sich 13 Jahrhunderte Baugeschichte, Tradition und<br />

Innovation, Forschung und Kulturpflege und<br />

gelebte Spiritualität in gegenseitigem Respekt und Einklang.<br />

Text: Domenica Flütsch Bilder: Stiftung Pro Kloster St. Johann<br />

→<br />

Die Klosteranlage St. Johann in<br />

Müstair, hinten die Klosterkirche,<br />

im Vordergrund der imposante<br />

Plantaturm.<br />

Wie ein feines Tuch legt sich der Zauber<br />

dieses Ortes um die Schultern und Ehrfurcht<br />

stellt sich ein, wenn man vor der<br />

mächtigen, imposanten Klosteranlage im äussersten<br />

Winkel <strong>Graubünden</strong>s steht. Der Zauber liegt aber<br />

nicht nur in der 1200-jährigen Baugeschichte, obwohl<br />

sie in ihrer Art einzigartig ist. Es sind vielmehr die<br />

vielen Fäden der Menschen, die hier in Respekt und<br />

auf Augenhöhe aus ihrem Wirken gemeinsam etwas<br />

Einzigartiges weben, das die Menschen berührt. Egal<br />

ob durch den Verstand, über das Herz oder tief in der<br />

Seele, das Kloster St. Johann zieht Menschen aus aller<br />

Welt in seinen Bann. Über 50 000 Besucher und Besucherinnen<br />

finden jährlich ihren Weg in das weit<br />

entlegene Bündner Südtal, das sein Kloster im Namen<br />

trägt. Müstair heisst auf Deutsch Münster, beide<br />

Formen leiten sich vom lateinischen «monasterium»<br />

ab, was Kloster bedeutet.<br />

Seit 40 Jahren steht die Klosteranlage als kulturelles<br />

Erbe für die ganze Menschheit unter dem Schutz der<br />

UNESCO. Ausschlaggebend für die Aufnahme in die<br />

UNESCO-Welterbeliste waren die Wandmalereien in<br />

der Klosterkirche. Es handelt sich um den grössten<br />

und besterhaltenen Freskenzyklus aus dem Frühmittelalter.<br />

Das Kloster gehört zu den am besten erhaltenen<br />

Klöstern aus der Karolingerzeit und umfasst mit<br />

seiner Anlage auch den Plantaturm als ältesten Wohnund<br />

Wehrturm im Alpenraum, die karolingische Heiligkreuzkapelle,<br />

die romanische Bischofsresidenz sowie<br />

die landwirtschaftlichen Nebengebäude, die sich<br />

innerhalb der Klostermauern befinden. So offenbart<br />

das Kloster Baustile mehrerer Epochen und birgt<br />

Kunstschätze aus über zwölf Jahrhunderten.<br />

BEDEUTENDER FRESKENZYKLUS<br />

Das Herzstück der Anlage und einer der bedeutungsvollsten<br />

materiellen Schätze sind die Klosterkirche<br />

und ihre einzigartigen Wandmalereien. Die Kirche<br />

beheimatet den umfangreichsten bekannten Zyklus<br />

von Gemälden der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts.<br />

Einst bedeckten die Malereien alle Wände der Klosterkirche<br />

bis in ihre letzten Winkel, im Laufe der Zeit<br />

wurden sie mehrfach übermalt. Die Gliederung des<br />

frühesten Bilderzyklus ist heute noch an der Nordwand<br />

gut ersichtlich. An einigen Stellen in der Klosterkirche<br />

ist erkennbar, wo die karolingischen Malereien<br />

von romanischen Bildnissen überdeckt wurden.<br />

Kultur<br />

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