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recycling aktiv 06/23

Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien recycling aktiv berichtet praxisnah über aktuelle Programme und Entwicklungen aus dem Maschinen- und Anlagenbereich - von Metallen, Kunststoffen, Papier, Baustoffen über andere Recycling-Bereiche.

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Verschleiß, EDV, Zubehör<br />

?!<br />

<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> INTERVIEW<br />

Rema Tip Top:<br />

Verschleißschutz<br />

in Förderanlagen<br />

Rico Harting, Produktmanager bei<br />

Rema Tip Top, entwickelt seit vielen<br />

Jahren Lösungen für den effizienten<br />

und nachhaltigen Verschleißschutz in<br />

Förderanlagen. Im Interview erklärt<br />

er, welche unterschiedlichen<br />

Materialien für den Verschleißschutz<br />

infrage kommen.<br />

Welches sind besondere Herausforderungen<br />

bei der Förderung schwerer<br />

Materialien?<br />

Rico Harting: Es ist kein Geheimnis, dass<br />

schwere oder scharfkantige Fördergüter<br />

abrasiver sind als leichte oder runde Materialien.<br />

Deshalb kann es entlang des<br />

gesamten Förderweges zu erhöhtem<br />

Verschleiß kommen. Besonders kritisch<br />

sind Auf- und Übergabestellen, wo das<br />

schwere Material beispielsweise von<br />

einem Förderband in einen Trichter oder<br />

auf eine Rutsche übertragen wird. Je<br />

nach Fördergeschwindigkeit, Fallhöhe<br />

und Aufprallwinkel kann hier der Verschleiß<br />

an den Oberflächen von Komponenten<br />

besonders hoch sein. Das treibt<br />

die Instandhaltungs- und Wartungskosten<br />

nach oben und reduziert die Standzeiten<br />

einer Anlage.<br />

Welche Rolle spielt Stahl beim Schutz<br />

vor Verschleiß in der Fördertechnik<br />

heute?<br />

Rico Harting: Stahl gilt ohne Zweifel als<br />

Material der Wahl, um die Oberflächen<br />

von Vibrationsförderern, Zyklonen, Rutschen,<br />

Verladestellen, Trichtern etc.<br />

gegen Verschleiß durch schweres Fördergut<br />

zu schützen. Dabei kommen in<br />

der Regel Platten, Bleche und Leisten<br />

zum Einsatz, die je nach Belastung mit<br />

verschleißfesten Stahllegierungen ausgestattet<br />

sind. Bei mittel- bis schweren<br />

Anwendungen ist Stahl für die Verkleidung<br />

von Oberflächen sehr verbreitet,<br />

obwohl Stahl im Einzelfall nicht immer<br />

die optimale Lösung ist. Häufig setzen<br />

Betreiber auf Stahl, obwohl leichtere Lösungen<br />

aus Gummi besser geeignet<br />

wären.<br />

Wo stößt Stahl beim Verschleißschutz<br />

an seine Grenzen?<br />

Rico Harting: Obwohl Stahl eine wichtige<br />

Rolle beim Verschleißschutz in der Förderung<br />

schwerer Materialien spielt, gibt<br />

es Anwendungsszenarien, in denen<br />

Stahl an seine Grenzen stößt und andere<br />

Verschleißschutz-Technologien zu<br />

besseren Ergebnissen führen. Stahl kann<br />

unter extremen Bedingungen – beispielsweise<br />

durch Feuchtigkeit, Hitze und<br />

Säure – korrodieren.<br />

Welche Alternativen zum Verschleißschutz<br />

mit Stahl gibt es?<br />

Rico Harting:<br />

„Es lohnt sich, beim<br />

Verschleißschutz in<br />

Förderanlagen neue<br />

Konzepte in den Blick<br />

zu nehmen.“<br />

Foto: Rema Tip Top<br />

Rico Harting: Als Alternativen zum Stahl<br />

kommen für den Verschleißschutz in Förderanlagen<br />

grundsätzlich Gummi, Keramik<br />

und Verbundsysteme aus diesen<br />

beiden Materialien in Betracht. Gummi<br />

hat den Vorteil, dass es den Aufprall von<br />

Fördergut elastisch kompensieren kann,<br />

was unter anderem den Lärm in der Anlage<br />

deutlich reduziert. Allerdings ist<br />

Gummi für schweres Fördergut nur bedingt<br />

geeignet. Eine bessere Alternative<br />

ist hier der Verschleißschutz aus Keramikplatten<br />

und -komponenten, die sehr<br />

widerstandsfähig sind. Allerdings ist Keramik<br />

relativ spröde, was kein Problem<br />

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