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Krebs

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Früherkennung von Prostatakrebs<br />

Prostatakrebs ist die häufigste <strong>Krebs</strong>erkrankung bei Männern in Deutschland. 1 Durch gezielte<br />

Früherkennung lassen sich Prostatakarzinome bereits in frühen Stadien erkennen.<br />

Text Miriam Rauh<br />

Seit den 70er Jahren ist die jährliche rektale<br />

Tastuntersuchung für Männer ab 45 Jahren Teil<br />

des Früherkennungsprogramms der gesetzlichen<br />

Krankenkassen. Dabei gilt die diagnostische<br />

Aussagekraft der Tastuntersuchung bereits seit Langem<br />

als unzureichend.<br />

PROBASE-Studie<br />

Die von der Deutschen <strong>Krebs</strong>hilfe geförderte PROBASE-<br />

Studie, eine bevölkerungsbezogene, randomisierte Prostatakrebs-Screening-Studie<br />

unter der Leitung von Prof.<br />

Dr. Peter Albers, Leiter einer Forschungsabteilung am<br />

DKFZ und Direktor der Urologischen Universitätsklinik<br />

Düsseldorf, untersuchte die Wirksamkeit eines risikoangepassten<br />

PSA-Screenings, das entweder im Alter von<br />

45 Jahren oder 50 Jahren beginnt.<br />

Im Rahmen der Studie hatten sich 6.537 Teilnehmer im<br />

Alter von 45 Jahren einer rektalen Tastuntersuchung<br />

der Prostata unterzogen. Insgesamt wurden hierbei<br />

57 verdächtige Befunde ermittelt, die im Anschluss<br />

durch die Untersuchung einer Prostata-Gewebeprobe<br />

überprüft wurden. Die Höhe der falsch-positiven<br />

Testergebnisse war bei der Tastuntersuchung enorm:<br />

Lediglich bei drei Teilnehmern, die einen auffälligen<br />

Tastbefund hatten, wurde tatsächlich ein Karzinom gefunden.<br />

Das Ergebnis ist unter zwei Aspekten problematisch.<br />

Zum einen stellen falsch-positive Befunde durch<br />

unnötige Biopsien eine erhebliche Belastung für die<br />

Männer dar, psychisch wie körperlich. Zum anderen<br />

wurden in der zunächst unauffälligen Gruppe Karzinome<br />

übersehen. Der – im Vergleich zur Tastuntersuchung<br />

– deutlich aussagekräftigere PSA-Test brachte<br />

dies zum Vorschein. Von den Männern, deren Ergebnisse<br />

im PSA-Test auffällig waren, hatten 86 Prozent einen<br />

unauffälligen Tastbefund. Und das, obwohl ihre Tumoren<br />

größtenteils in Regionen der Prostata lagen, die<br />

potenziell hätten ertastet werden können.<br />

PSA-Test<br />

Über die Aussagekraft des PSA-Tests lässt sich auch<br />

streiten, weshalb das Institut für Qualitätssicherung und<br />

Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) ein<br />

generelles Screening abgelehnt hatte mit der Begründung,<br />

dass es mehr schaden als nutzen würde. Bei gutartigen<br />

Veränderungen der Prostata steigt nämlich auch der<br />

PSA-Wert an, sodass die Sorge vor (vielen) falsch-positiven<br />

Befunden und unnötigen Behandlungen dazu führte,<br />

dass die gesetzlichen Krankenkassen bis heute einzig die<br />

Tastuntersuchung als Vorsorgeleistung anbieten. Abhilfe<br />

soll das sogenannte "Smart Screening" schaffen, welches<br />

nur Männer mit einem tatsächlichen Risiko begleitet und<br />

erkennt.<br />

Neben der größeren Genauigkeit ist der PSA-Test der<br />

rektalen Prostatauntersuchung auch in einem weiteren<br />

Aspekt als Screening-Methode überlegen: Die Akzeptanz<br />

des Tests ist im Vergleich zur Tastuntersuchung<br />

viel besser, sodass voraussichtlich auch die Anzahl der<br />

Männer in der betroffenen Altersgruppe, die am Screening<br />

teilnehmen, deutlich höher wäre. Prostatakarzinome<br />

könnten bei mehr Männern früh entdeckt werden.<br />

Zusätzlich ist der PSA-Test eine angenehmere, genauere<br />

Untersuchungsmethode, die dem <strong>Krebs</strong> den Schrecken<br />

nehmen kann.<br />

Prostata-Screening: Einsatz von PSA-Tests<br />

Der sogenannte PSA-Test ist ein Bluttest, der<br />

bereits frühzeitig wichtige Hinweise auf<br />

Prostatakrebs geben kann. Hierbei wird<br />

untersucht, in welcher Höhe das „Prostataspezifische<br />

Antigen“, ein Eiweißstoff, vorliegt.<br />

Das Prostata-spezifische Antigen ist ein Botenstoff,<br />

der sich nur in der Prostata bildet. Je höher er ist,<br />

desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass eine<br />

Prostatakrebserkrankung vorliegt.<br />

Quelle 1 https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basisinformationen-krebs/krebsarten/prostatakrebs/definition-und-haeufigkeit.<br />

html#:~:text=Prostatakrebs%20ist%20mit%2022%2C7,in%20<br />

Deutschland%2062.230%20Neuerkrankungen%20diagnostiziert.,<br />

Quelle 2: https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/<br />

basis-informationen-krebs/krebsarten/prostatakrebs/definition-undhaeufigkeit.html#:~:text=Prostatakrebs%20ist%20mit%2022%2C7,in%20<br />

Deutschland%2062.230%20Neuerkrankungen%20diagnostiziert. ,<br />

Quelle 3: https://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2023/dkfz-pm-<br />

23-50-Prostatakrebs-Screening-Tastuntersuchung-nicht-geeignet.php,<br />

Quelle 4: https://www.martini-klinik.de/diagnostik/psa-wert<br />

FOTO:<br />

SHUTTERSTOCK_2129040917<br />

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