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HIM Magazine No.25

Neues Jahr, neues Glück – schnapp dir die heißen Männer! Aber wie genau funktioniert das eigentlich mit unserem Gaydar? Und ist das eher Mythos oder doch Realität? Wir verraten es dir! Dazu haben wir mit ins Heft hineingepackt die spannendsten schwulen Künstler des neuen Jahres und den verdammt heißen Newcomer Nick Floyd! Im Exklusiv-Interview verrät er uns, was ein echter Power-Bottom draufhaben muss! Für Freunde von echt harten Kerlen haben wir dann noch Boomer Banks und ein paar weitere wilde Hengste im Heft, bevor wir euch in das lustvolle Spiel rund um Penispumpen und Cockringe einführen. Und heißer als jemals zuvor widmen wir uns dann noch zusammen mit dem Berliner Künstler Asmodis unserem Morning Wood, der Morgenlatte. Ach, by the way, bist Du eigentlich Linkshänder? Warum wir das fragen? Wir verraten es Dir im brandneuen HIM MAGAZINE!

Neues Jahr, neues Glück – schnapp dir die heißen Männer! Aber wie genau funktioniert das eigentlich mit unserem Gaydar? Und ist das eher Mythos oder doch Realität? Wir verraten es dir! Dazu haben wir mit ins Heft hineingepackt die spannendsten schwulen Künstler des neuen Jahres und den verdammt heißen Newcomer Nick Floyd! Im Exklusiv-Interview verrät er uns, was ein echter Power-Bottom draufhaben muss! Für Freunde von echt harten Kerlen haben wir dann noch Boomer Banks und ein paar weitere wilde Hengste im Heft, bevor wir euch in das lustvolle Spiel rund um Penispumpen und Cockringe einführen. Und heißer als jemals zuvor widmen wir uns dann noch zusammen mit dem Berliner Künstler Asmodis unserem Morning Wood, der Morgenlatte. Ach, by the way, bist Du eigentlich Linkshänder? Warum wir das fragen? Wir verraten es Dir im brandneuen HIM MAGAZINE!

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Lifestyle<br />

8<br />

Gemächt oder auf die Beule blickt, die sich<br />

in seiner Hose abzeichnet. Witzigerweise<br />

gehört für nicht wenige von uns auch<br />

eine andere Eigenschaft bei Homosexuellen<br />

zum Gaydar mit dazu, die für manche<br />

Heteros wohl bis heute noch immer stark<br />

befremdlich ist: Schwule umgeben sich<br />

zumeist gerne mit Frauen und mögen<br />

es, mit ihnen zu sprechen – fernab von<br />

sexuellen Hintergedanken.<br />

In unseren Blicken steckt eine ganze Welt<br />

an Möglichkeiten, das Funkeln in unseren<br />

Augen kann ein Gefühl der Verbundenheit<br />

wie ein unsichtbares rotes Band<br />

erzeugen oder auch einfach eine sexuell<br />

erotische Erregung signalisieren, von der<br />

man ganz plötzlich ergriffen wird, sobald<br />

man diesen anderen Mann erblickt. Viele<br />

erleben auch ein gewisses Kribbeln im<br />

Körper, ein Vorstadium jener berühmten<br />

Schmetterlinge im Bauch bei ansonsten<br />

Frischverliebten. Nach den ersten Bruchteilen<br />

von Sekunden entscheidet dann<br />

das Gegenüber, ob sich der erste Eindruck<br />

vertieft oder nicht – blickt er vielleicht<br />

zurück? Einen Moment zu lang, als nötig<br />

oder normal gewesen wäre? Lächelt er<br />

gar verschmitzt? Oder wirkt er ertappt,<br />

fährt sich nervös übers Gesicht oder<br />

durch die Haare oder rückt seine Kleidung<br />

zurecht, um einen guten Eindruck<br />

zu machen? Oder vielleicht dreht er sich<br />

im Vorbeigehen noch einmal um, einfach<br />

nur, um dich erneut einen Augenblick zu<br />

betrachten, vielleicht, weil auch er diese<br />

unsichtbare Verbindung spürt?<br />

Für viele Schwule hat der Gaydar auch<br />

etwas mit einer ureigenen Intuition zu<br />

tun, sie beschreiben ihn gerne als inneren,<br />

manchmal sogar animalischen Instinkt,<br />

als seien wir unterbewusst noch immer<br />

Jäger in der Steinzeit, auch wenn wir<br />

nicht mehr nach dem nächsten Mammut,<br />

sondern dem nächsten Mann Ausschau<br />

halten, der je nach persönlichem Gusto<br />

allerdings ähnlich stark behaart sein darf<br />

wie die ausgestorbene Tiergattung. »Ich<br />

spüre das einfach«, ist dabei einer jener<br />

klassischen Sätze, die wir immer wieder<br />

hören. Natürlich kann ein solcher Instinkt<br />

auch einmal versagen und falsch liegen,<br />

doch je mehr Übung und Erfahrung, desto<br />

ausgeprägter ist unser sechster Sinn.<br />

Auf Social Media beschreiben manche<br />

Homosexuelle ihren Gaydar dann gar<br />

als »überlegendes genetisches Merkmal«,<br />

speziell geschaffen eben für schwule<br />

Menschen, geboren aus der Notwendigkeit,<br />

in der verrückten Welt der Heteros<br />

überleben zu können. Es sei ähnlich wie<br />

ein Erdbeben, wie Schwule die Vibrationen<br />

untereinander empfangen würden.<br />

So spirituell es zunächst klingen mag,<br />

eines ist für die allermeisten Schwulen<br />

klar: Unser Gaydar speist sich aus den<br />

Eindrücken verschiedener Sinnesorgane,<br />

dabei spielen sowohl vorbewusste Eindrücke<br />

eine Rolle, wie aber auch kleine,<br />

oft sehr subtile Details, die sogenannten<br />

Mikroausdrücke, die nur einen Bruchteil<br />

in unseren Gesichtern aufblitzen – für die<br />

allermeisten Menschen sind sie bewusst<br />

nicht wahrzunehmen, höchstens für Körperspracheprofis,<br />

doch trotzdem hinterlassen<br />

sie gerade bei besonders achtsamen<br />

oder sensiblen Menschen einen Eindruck,<br />

zumeist im Unterbewusstsein. Dieser<br />

spezielle Sensor ist dabei durchschnittlich<br />

schlicht auch aus Notwendigkeit heraus<br />

bei schwulen Männern oftmals deutlich<br />

stärker ausgeprägt wie im Durchschnitt<br />

der Gesellschaft. Müssten wir es beschreiben,<br />

kämen wir wieder zurück auf die<br />

simple Aussage, es eben einfach zu spüren,<br />

dass der Andere schwul sein könnte.<br />

Kommt es nach dem ersten gemeinsamen<br />

Erkennen zu einem kurzen Gespräch,<br />

können sich die Fähigkeiten unseres<br />

Gaydars schnell vertiefen, abermals<br />

spielen viele Kleinigkeiten ineinander:<br />

Das bereits erwähnte vielsagende und<br />

jetzt bewusst gesetzte, wissende Lachen<br />

über einen Insiderwitz, die Vorliebe für<br />

die gleiche Musik (Männer, die freiwillig<br />

und gerne ABBA hören, sind schwul,<br />

immer und überall – es ist einfach Realität,<br />

Jungs!), Literatur oder Filme oder auch<br />

ähnliche Interessen, Hobbys sowie auch<br />

gerne künstlerische Begabungen.<br />

Steckt der Gaydar in den Genen?<br />

Es ist das alles – und oftmals noch viel<br />

mehr. Und es lässt sich in der Tat schwer<br />

sachlich beschreiben, weil man einen gut<br />

funktionierenden Gaydar nie zur Gänze<br />

erfassen und noch weniger Außenstehenden<br />

begreiflich machen kann. Manch<br />

einer mag mystisch in die Vergangenheit<br />

blickend, sogar behaupten, dass sich<br />

die Fähigkeit über die Jahrhunderte<br />

weitergetragen habe, ähnlich wie Tiere<br />

ihr Wissen oftmals über die Gene an die<br />

nächste Generationen weitergeben. Gibt<br />

es also vielleicht tatsächlich ein schwules<br />

Gaydar-Gen? Es ist eine amüsante<br />

Vorstellung, auch wenn es für sie bis<br />

heute keine wissenschaftlich fundierte<br />

Grundlage gibt. Allerdings mag die These<br />

auch nicht gänzlich vorschnell verworfen<br />

werden, denn in den letzten Jahren<br />

kristallisierte sich immer mehr heraus,<br />

dass viele unserer Eigenschaften tatsächlich<br />

genetisch weitergegeben werden. Ein<br />

»<br />

Für viele Schwule hat der Gaydar auch<br />

etwas mit einer ureigenen Intuition<br />

zu tun, sie beschreiben ihn gerne als<br />

animalischen Instinkt, als seien wir<br />

unterbewusst noch immer Jäger in der<br />

Steinzeit, auch wenn wir nicht mehr<br />

nach dem nächsten Mammut, sondern<br />

dem nächsten Mann Ausschau halten,<br />

der je nach persönlichem Gusto<br />

allerdings ähnlich stark behaart sein<br />

darf wie die ausgestorbene Tiergattung.<br />

Beispiel ist unsere Schüchternheit – sie ist<br />

nicht nur Ausdruck unserer Erfahrungen<br />

und gesellschaftlichen wie familiären<br />

Prägungen, sondern wird bis zu 51 Prozent<br />

auch durch die Gene bestimmt, die<br />

wir von unseren Vorfahren mitbekommen<br />

haben. Kann es also nicht doch auch<br />

eine besondere Sensibilität füreinander<br />

geben, die schwulen Kindern mitgegeben<br />

wird?<br />

Klar ist, wie bei allen genetischen Eigenheiten,<br />

die wir mit uns tragen, dass sie<br />

weiterentwickelt werden oder ebenso gut<br />

auch mit der Zeit verkümmern können.<br />

So mag es also tatsächlich unter Homosexuellen<br />

einige geben, die einen deutlich<br />

feinsinnigeren Gaydar entwickelt<br />

haben als andere. Dabei spielt auch das<br />

eigene Selbstwertgefühl mit hinein,<br />

denn je selbstbewusster und offener ich<br />

in die Welt hinaustrete, desto einfacher<br />

kann ich auch schlicht die Möglichkeit<br />

zulassen, dass mein gleichgeschlechtliches<br />

Gegenüber mich attraktiv oder<br />

interessant finden könnte. Trage ich indes<br />

Minderwertigkeitskomplexe mit mir<br />

herum, vielleicht sogar jene, die über viele<br />

Jahre seitens der Familie immer wieder<br />

bewusst wie unterbewusst genährt worden<br />

sind, fällt es natürlich schwerer, einen<br />

anderen Schwulen zu erkennen und<br />

infolgedessen werden so selbst eindeutige<br />

Signale gerne falsch umgedeutet. Ich<br />

kenne schwule Freunde, die von einem<br />

anderen Mann eindeutig und mehrfach<br />

angeblinzelt worden sind, sehr offensichtlich,<br />

sich dann aber zu mir im Café<br />

umdrehten und erklärten, der hätte wohl<br />

einfach etwas Feinstaub in die Augen<br />

bekommen. Kurzum, wir müssen bereit

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