Chor im Gespräch FOLGE 38
Chor im Gespräch (c) Walter Dohr - alle Rechte vorbehalten; Vervielfältigung oder auszugsweise Wiedergabe nur nach Autorisierung des Autors gestattet
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14 CHOR IM GESPRÄCH<br />
CREDOMESSE IN BEUEL<br />
Den Festgottesdienst anlässlich des Hochfestes der<br />
Apostel Petrus und Paulus <strong>im</strong> Jahre 2017 gestaltete<br />
der Kirchenchor St. Josef musikalisch mit der Credo-<br />
Messe in C-Dur (KV 257) von Mozart unter der bewährten<br />
und engagierten Leitung von Kirchenmusiker<br />
Michael Bottenhorn in der St. Josef-Kirche in Bonn-<br />
Beuel. Außer den engagierten Sängerinnen und Sänger<br />
des traditionellen und seit vielen Jahren anerkannten<br />
Kirchenchores, wirkten bei der gelungenen<br />
Aufführung der herrlichen Messe das „Collegium Instrumentale<br />
St. Josef Beuel“ sowie Helma Strotmann<br />
(Orgel), Hannah Kirrinnis (Sopran), Charlotte Quadt-<br />
Kohlhepp (Alt), Robert Sedlak (Tenor) und Guido<br />
Scheer (Bass). Die Credo-Messe gehört zu den vier<br />
Messen, die der unsterbliche Salzburger Komponist<br />
<strong>im</strong> Jahre 1776 vertont hat und die allesamt in der<br />
Tonart C-Dur geschrieben sind. Das betrifft neben der<br />
Credo-Messe, die Spaur-Messe (KV 258), die Orgelsolo-Messe<br />
(KV 259) und die „Missa longa“ (KV 262).<br />
Die Credo-Messe ist von einem lyrischen Duktus geprägt.<br />
Die besagten Messen hat Mozart vor seiner<br />
Reise <strong>im</strong> Jahre 1778 nach Paris als Konzertmeister<br />
des Salzburger Fürstbischofs Hieronymus von Colloredo<br />
vertont hat. Dieser hatte gefordert die Messen<br />
nicht über Gebühr auszudehnen. So sind mehrere der<br />
Mozartmessen prägnant und schwungvoll angelegt.<br />
Auch ein solcher Musicus wie Mozart konnte es sich<br />
mit seinem Dienstherrn verscherzen. Für die mehr<br />
oder weniger als Quartett zusammengefassten<br />
Foto: privat<br />
Solost<strong>im</strong>men schrieb Mozart einen durchbrochenen<br />
und stärker ausgezierten Satz als für das Tutti. Doch<br />
er verzichtet bewusst auf ariose und virtuose Soli.<br />
Den Namen trägt die Messe wegen der ausführlichen<br />
Behandlung des Credos, in der der österreichische<br />
Maestro den <strong>Chor</strong> und die Solisten auffällig oft ein<br />
fröhliches „ich glaube!" rufen. Das geschieht zumeist<br />
<strong>im</strong> Forte. Integriert in diese frohen und aufmunternden<br />
Glaubensrufe ist das schöne Soloquartett „Et incarnatus<br />
est" (Und er wurde Mensch") und ein wuchtiges,<br />
qualvolles „Crucifixus".