Chor im Gespräch FOLGE 38
Chor im Gespräch (c) Walter Dohr - alle Rechte vorbehalten; Vervielfältigung oder auszugsweise Wiedergabe nur nach Autorisierung des Autors gestattet
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<strong>38</strong> CHOR IM GESPRÄCH<br />
BENEFIZKONZERT<br />
Foto: privat<br />
Im Jahre 2017 veranstaltete der Kammerchor „Nova<br />
Cantica“ Windeck in der katholischen Pfarrkirche St.<br />
Peter in Herchen (Gemeinde Windeck) ein weiteres<br />
Benefizkonzert. Das geschah zum 15-jährigen Bestehen<br />
des „Ökumenischen Hospizvereins Windeck-<br />
Eitorf“. Das beliebte und st<strong>im</strong>mlich sehr gut disponierte<br />
Ensemble, das vor einigen Jahren von Joach<strong>im</strong><br />
Runge gegründet und seither erfolgreich musikalisch<br />
betreut wird, bekundete <strong>im</strong> Programm seinen Respekt<br />
vor der wichtigen und gewiss nicht leichten Aufgabe,<br />
den der Hospizdienst leistet. Der versierte Dirigent<br />
Ach<strong>im</strong> Runge hatte Programm sorgfältig ausgesucht,<br />
dass von den engagierten Sängerinnen und Sängern<br />
sinnfällig und st<strong>im</strong>mlich gekonnt interpretiert wurde.<br />
So hörte man den von Lorenz Maierhofer (1956) arrangierten<br />
Liedsatz „A welcome to you“, den von Melchior<br />
Vulpius (1570-1615) vertonten <strong>Chor</strong>satz „Die<br />
beste Zeit <strong>im</strong> Jahr ist mein“ sowie Hugo Distlers<br />
(1908-42) fein ausgeleuchteter Liedsatz „Ein Stündlein<br />
wohl vor Tag“ nach einem Poem von Eduard Mörike,<br />
das besinnliche „Ich armes Kreuzlein kleine“ von<br />
Ludwig Senfl (1486-1542), das anonyme „Dinrindin“<br />
und das Madrigal „Je ne l´ose dire“ von Pierre Certon<br />
(1510-1572). Selbst der <strong>Chor</strong>leiter hatte sich in das<br />
löbliche Programm aufgenommen. Er tat dies mit<br />
„Sweet Afton“ (eine lyrische Weise über den schottische<br />
Fluss Afton), dem legendenhaften „Let others<br />
sing of knights and paladines“ und dem „Lament for<br />
Culloden“. Ein schöner klanglicher Farbtupfer war dabei<br />
gewiss auch die vertraute deutsche Volksweise<br />
„Die Vogelhochzeit“ von Volker Wangenhe<strong>im</strong> (1928-<br />
2014), die den Sängerinnen und Sängern vieles an<br />
st<strong>im</strong>mlicher Ausdruckskraft und Geschmeidigkeit abverlangte.<br />
Es gehören eigentlich noch mehr solcher<br />
Liedsätze in die Programme der hiesigen Chöre und<br />
<strong>Chor</strong>gemeinschaften in der Region „An Rhein und<br />
Sieg“ und <strong>im</strong> Bergischen Land. Auch die st<strong>im</strong>mschönen<br />
Sätze und Madrigale „Ubi caritas“ von Ola Gjeilo<br />
(1978), „Il bianco e dolce cigno“ von Jacques Arcadelt<br />
(1507-1567), „Innsbruck ich muss dich lassen“ von<br />
Heinrich Isaac (1450-1517), „The silver swan“ von<br />
Orlando Gibbons (1583-1625) und „Gdy noc g leboka“<br />
von Daniusz Kabacinski (1959) gerieten in vorzüglicher<br />
Manier. Das galt auch für die Sonate F-Dur op.1<br />
Nr. 11 für Altblockflöte und Orgel von Händel (1865-<br />
1759), der die Flötistin Susanne Kettelmann wirklich<br />
Leben und Atem einhauchte.