Chor im Gespräch FOLGE 38
Chor im Gespräch (c) Walter Dohr - alle Rechte vorbehalten; Vervielfältigung oder auszugsweise Wiedergabe nur nach Autorisierung des Autors gestattet
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18 CHOR IM GESPRÄCH<br />
Foto: privat<br />
auf die weltliche <strong>Chor</strong>literatur ausgedehnt haben, um<br />
auch für die Cäcilienfeste und andere Veranstaltungen<br />
in ihren Kirchengemeinden präsent zu sein. Die<br />
von der Mosel angereiste Kirchenchor-Gemeinschaft<br />
ist ein klangschönes Beispiel dafür. Die Singst<strong>im</strong>men,<br />
die der Eitorfer Gesangverein vor der Corona-Krise<br />
bei der musikalischen Gestaltung des Vespergebetes<br />
<strong>im</strong> Kölner Dom kennengelernt hatten, waren gerne<br />
von der Mosel an die Sieg gekommen. Sie gaben eine<br />
delikate Kostprobe ihres Könnens ab und erhielten<br />
verdienten Beifall für ihre auffällige st<strong>im</strong>mliche Präsenz<br />
in nostalgischen und besinnlichen <strong>Chor</strong>stücken.<br />
Als Ausdruck der <strong>Chor</strong>freundschaft hatten sie Weinpräsente<br />
auf die <strong>Chor</strong>bühne geschleppt. Danach ging<br />
es Schlag auf Schlag! Das demonstrierten die von<br />
Karsten Rentzsch dirigierten Männerchöre aus Stadt<br />
Blankenberg und Merten, die mit Einzelauftritten<br />
wahrlich glänzten und das nostalgische (und dennoch<br />
hochaktuelle) „Blowin` in the wind“ gemeinsam präsentierten,<br />
Der umsichtige Dirigent hatte dazu einen<br />
deutschen Text verfasst. Die eigene klangvolle<br />
Hymne von den Blankenberger Sängern und die gekonnten<br />
<strong>Chor</strong>stücke aus der klassischen <strong>Chor</strong>musik<br />
und der Popszene bewiesen, dass der Dirigent, der die<br />
beiden Männerchöre vor der Corona-Pandemie übernommen<br />
hat, längst auf dem rechten Weg ist und die<br />
Säger auf sich eingeschworen hat. Es ist schön zu sehen<br />
und zu hören, dass man beides kann und tunlichst<br />
praktizieren sollte; als wohltuende Symbiose<br />
aus wertbeständiger <strong>Chor</strong>literatur und modernen<br />
<strong>Chor</strong>arrangements. Eine Augenweide und ein Ohrenschmaus<br />
allererster Güte bescherte <strong>Chor</strong>leiterin<br />
Sandra Krist-Rösgen, die sich mit viel Herzblut um<br />
den Kinderchor „Young Hope Kids“, mit dem sie omnipräsent<br />
ist. Für das Publikum eine wunderbare Situation.<br />
Kein Wunder, dass auch ihr ein Kloß <strong>im</strong><br />
Hals stecken blieb. Die <strong>Chor</strong>leiterin und das Publikum<br />
erfreuten sich zurecht <strong>im</strong>mer wieder über sie st<strong>im</strong>mliche<br />
und gestenreiche Hingabe <strong>im</strong> Eitorfer Musentempel.<br />
Es musste einfach fasziniert davon sein, wie<br />
hellen und präsenten Kinderst<strong>im</strong>men bei „Chöre“ von<br />
Mark Foster oder „Pinguine fliegen nicht“ von Helge<br />
Schneider. Ein Lob gilt auch Ingo Mückler für sein Klavierspiel.<br />
Die von Markus Wolters dirigierte Männerchor-Gemeinschaft<br />
Halft-Alzenbach-Ottersbach präsentierte<br />
sich bei mehreren Kölner Ohrwürmern in der<br />
beredten Mundart der Domstadt in bester st<strong>im</strong>mlicher<br />
Verfassung, die in einem unglaublichen Solo eines<br />
<strong>Chor</strong>sängers <strong>im</strong> reißerischen „Dat Wasser vun Kölle“<br />
gipfelte. Natürlich packte Wolters auch sein geliebtes<br />
Akkordeon aus und beglückte sich und das Publikum<br />
mit dem unverwüstlichen „Kölsch kann mer nit nur<br />
schwade“, bei dem mitgeklatscht und geschunkelt<br />
wurde. Wie überhaupt <strong>im</strong>mer wieder Beifall gezollt<br />
und das Ganze mit Bravorufen quittiert wurde.