Notiert_Jubilaeumsausgabe_Nr 50 Magazin der Chorgemeinschaft Germania Siegburg
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Ein „an<strong>der</strong>es Weihnachtsko<br />
Nach mehr als 30 Jahren präsentierte die <strong>Chorgemeinschaft</strong><br />
GERMANIA in <strong>der</strong> stimmungsvollen Rhein-Sieg-Halle in <strong>Siegburg</strong><br />
wie<strong>der</strong> ein Weihnachtskonzert. Das bedeutet monatelange harte<br />
Probenarbeit. Aber die Resonanz war überwältigend.<br />
Chorleiter Stefan Wurm hatte ein inspiriertes und<br />
ambitioniertes Programm konzipiert, das bei den<br />
vielen Besuchern zurecht helle Begeisterung hervorrief.<br />
Das bewusst als „an<strong>der</strong>es Weihnachtskonzert“<br />
titulierte Galakonzert verknüpfte auf höchst reizvolle<br />
Weise den Duktus <strong>der</strong> sinnenfrohe Weihnachtszeit. Dazu<br />
nutzte Wurm die wirklich überzeugende Mitwirkung des<br />
Männerchores <strong>der</strong> <strong>Chorgemeinschaft</strong> „<strong>Germania</strong>“ <strong>Siegburg</strong>,<br />
<strong>der</strong> „<strong>Germania</strong> Swingphonie“ und des Ensembles<br />
„Baroque in Blue“ zu einer Symbiose, die das Publikum<br />
geradezu beglückte und entzückte. Doch <strong>der</strong> versierte<br />
Dirigent hatte nicht nur ein beson<strong>der</strong>es und bezauberndes<br />
Programm entworfen, son<strong>der</strong>n führte die beiden<br />
stimmlich bestens disponierten Chöre über alle möglichen<br />
Hin<strong>der</strong>nisse. So geschehen bei den von Oliver Gies pointiert<br />
vertonten Liedsätzen. Davon wird beim ersten Stück<br />
gestenreich eine „nette Begegnung“ als Sprechgesang<br />
interpertiert, während <strong>der</strong> Komponist in seinem „neuen<br />
Weihnachtslied“ davon träumt, dass irgendwas in Herzen<br />
<strong>der</strong> Menschen passieren sollte.<br />
Diese Sätze, wie alles von <strong>der</strong> „Swingphonie“ auswendig<br />
intoniert, müssen in Diktion, <strong>der</strong> Stimmführung<br />
und Interpretation hellwach beherrscht<br />
sein. Swingphonie-Sängerin Rabea Steffen, die<br />
das Programm gemeinsam mit <strong>Germania</strong>-Sänger Udo<br />
48 NOTIERT<br />
Breuer amüsant, charmant und wortgewandt mo<strong>der</strong>ierte,<br />
hatte sich vom Ohrwurm „Rudolph, the red-nosed reindeer“<br />
verleiten lassen, sich ein rotes Nasenlicht aufzustecken und<br />
ein köstliches Libretto preiszugeben. Während Rudolph den<br />
erschöpften Nikolaus durch die helle Mondnacht chauffierte,<br />
hörte sich dieser die Songs „Fly me to the moon“, „Fields of<br />
gold“ und „Let it snow“ an, die von <strong>der</strong> „Swingphonie“ mit<br />
schöner Gestik, viel Taktgefühl und bewusster Stimmgebung<br />
so präsentiert wurden, dass <strong>der</strong> Chorleiter ganz gelöst dirigieren<br />
konnte. Es war nicht zu überhören und zu übersehen,<br />
dass man das Singen liebt und sich in <strong>der</strong> Musik wohlfühlt!<br />
Das zeigten die auch die Bravorufe in den pointierten Liedsätzen<br />
„Sogar Engel brauchen Glück“, dem anrührenden<br />
„Adore“ (zu dem <strong>der</strong> amerikanische Komponist Lloyd Larson<br />
durch das vertraute „Adeste fideles“ angeregt worden ist),<br />
dem exotischen „Caribe Noel“ und dem zungenbrecherischen<br />
„A doo-wop Christmas“ (ein typisches Exempel des<br />
silben- und melismenseligen Doo Wop-Stils). Bei einem <strong>der</strong><br />
faszinierenden und frenetisch beklatschten Lie<strong>der</strong> zeigte das<br />
Chorterzett Rabea Steffen, Claudia Daubach und Lucie James<br />
eine verblüffende und ausdrucksvolle Präsenz.<br />
Die friedliche und besinnliche Weihnachtszeit beschworen<br />
die <strong>Germania</strong>-Sänger in den ausgesuchten<br />
Chorsätzen „Nimm die Stunden, wie sie kommen“<br />
(Kurt Rehfeld), „Et Räuchrmännche“ (Theo Breuer),