Chor im Gespräch (c) FOLGE 48

6 CHOR IM GESPRÄCH
Foto: privat
Die von Kirchenmusikdirektorin und Kantorin Brigitte
Rauscher (Foto) dirigierte Kantorei der evangelischen
Kirchengemeinde Troisdorf gastierte vor der Corona-
Pandemie beim Herbstkonzert des Akkordeon-Orchesters
Troisdorf-Müllekoven in der Troisdorfer
Stadthalle, das von 500 (!) begeisterten Hörern besucht
wurde. Während sich der Vorhang hob, ertönte
„1980 F“ aus der Talk-Show „Na sowas“ mit Thomas
Gottschalk, bei dem die zwei Dutzend Musikerinnen
und Musiker zeigten, dass sie von Dirigent Stephan
Weidenbrück bestens auf dieses Konzert vorbereitet
worden waren. Dem Orchester gehörten auch ein E-
Bassist und zwei Schlagzeuger an, die auf der großen
Bühne auf gekonnte Weise mitwirkten. Das Orchester
vertiefte sich zudem in die beliebten Melodien
"Zorba's Dance", "Tanz der Vampire", "Das Lied der
Berge" des Montanara-Chors, ein "Krimi Puzzle", die
"Movie Classics" und die Suite „Harry Belafonte in
Concert“. Die Mitwirkung der Kantorei machte das gelungene
Herbstkonzert zu einem Crossover-Konzert,
an dem die Besucher zurecht ihre helle Freude hatten.
Unter der Gesamtleitung von Stephan Weidenbrück
widmeten sich Chor und Orchester vier ausgesuchten
Stücken des burlesken Liederfolge "Carmina burana"
von Carl Orff, wobei die Orchestrierung aus der Feder
des Dirigenten stammte. Die stimmlich sehr gut disponierte
Kantorei verzückte das Publikum zudem einer
brasilianischen Vertonung des Psalmvertonung.
Im zweiten Konzertteil war der populäre „Tango nuevo“
von Astor Piazzolla und der "Libertango" im Arrangement
von Gerald Ziegler zu hören. Bei denen die
Musikerinnen und Musiker mit musikalischer Finesse
ihr Können bewiesen. Das taten auch mit bravourösen
Filmmusik-Arrangements von Hans-Zimmer aus
"Sakrileg", "Da Vinci Code", "Gladiator" und "Madagaskar".
Die rockigen Sequenzen aus den Filmen von
Sylvester Stallone setzten weitere klangliche Akzente,
die dem beklatschten Herbstkonzert einen weiteren
musikalischen Stempel aufdrückten!
*
Brigitte Rauscher, die auch eine vorzügliche Orgelinterpretin
ist, hat in ihrer brasilianischen Heimatstadt
Curitiba Psychologie und an der Universität in Paraná
der Musik- und Kunsthochschule Orgelstudien bei Gerardo
Gorosito und Klavierstudien bei Henriqueta Duarte
erfolgreich abgeschlossen. Im Jahre 1987 hat sie
Aufbaustudium im Fach Orgel bei Prof. Michael
Schneider an der Musikhochschule in Köln und ein Kirchenmusikstudium
(A-Examen) an der Robert-Schumann-Hochschule
Düsseldorf sowie ein Studium in
Chorleitung bei Prof. Volker Hempfling absolviert.
Wichtige Impulse hat Brigitte Rauscher in Meisterkursen
bei Michael Radulescu, Luigi Ferdinando Tagliavini,
Guy Bovet und Jon Laukvik in der Orgelinterpretation
und bei Frieder Bernius, Uwe Gronostay, Anders
Eby und Eric Ericson in Chorleitung erhalten. In
den zurückliegenden Jahren haben die Fragen der
Stimmbildung von Laien, der Vermittlung moderner
Chorliteratur in der kantoralen Arbeit, der Chorimprovisation
und der Musikvermittlung einen großen
Raum in ihrer Arbeit eingenommen. Im Jahre 2017
ernannte sie die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche
im Rheinland zur Kirchenmusikdirektorin ernannt.
Seit 2001 ist sie Kantorin der Evangelischen Kirchengemeinde
Troisdorf und seit 2003 Kreiskantorin des
Kirchenkreises An Sieg und Rhein. Außerdem fungiert
sie als berufenes Mitglied im C-Prüfungsausschuss für
Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker in der
Evangelischen Kirche im Rheinland und im Kulturausschuss
des Deutschen Evangelischen Kirchentages.
Darüber hinaus ist sie Vorsitzende des Chorverbands
in der Evangelischen Kirche im Rheinland e.V. und übt
eine rege Konzerttätigkeit aus. Die vielseitige Künstlerin
und Kirchenmusikerin ist zudem eine anerkannte
Dozentin im Rahmen von Fortbildungen (Orgel, Kammermusik,
Stimmbildung, Singen mit Kindern, experimentelle
Chormusik) in Deutschland und in Brasilien.