Casino Magazin der Bayerischen Spielbanken

FOTOS: THOMAS VONIER / STAATLICHE LOTTERIE- UND SPIELBANKVERWALTUNG (1); STAATLICHE LOTTERIE- UND SPIELBANKVERWALTUNG (2)
zunächst die Spielbank Bad Füssing, im Jahr 2000 folgten
die Casinos in Bad Kötzting und Feuchtwangen und im
Jahr 2001 schließlich Bad Steben. Gleichzeitig entstand
in Lindau der eindrucksvolle Neubau am Ufer des Bodensees,
in dem im Juli 2000 erstmals die Kugel rollte.
AUFWENDIGE BAUMASSNAHMEN
Das nächste Großprojekt ließ nicht lange auf sich warten,
denn das Gebäude des traditionsreichen Casinos in Bad
Wiessee war zu klein geworden. Im Juni 2005 wurde der
neue Standort mit Blick auf den Tegernsee eingeweiht. Es
folgten weitere Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen
in den Spielbanken Garmisch-Partenkirchen, Bad
Kissingen und Bad Reichenhall. Zusätzlich leitete Müller
eine Vielzahl von Tarifverhandlungen und gehörte über
mehrere Jahre dem Vorstand des Deutschen Spielbankenverbands
(DSbV e.V.) an. Highlights der letzten Jahre
seiner Amtszeit waren der Ausbau der Casino-Events und
die Einführung der Spielbanken Bayern Pokermeisterschaft
– deutschlandweit eines der größten Pokerturniere.
PRIVATE UND ILLEGALE KONKURRENZ
Trotz all dieser Erfolge gab es auch immer wieder Herausforderungen.
Das Anfang 2008 in Bayern eingeführte
Rauchverbot führte dazu, dass zahlreiche Spielgäste in
die benachbarten Casinos in Tschechien und Österreich
auswichen. Hinzu kam die Konkurrenz durch illegales
Glücksspiel im Internet und private Spielhallen. Bei alledem
galt es, Lösungen zu finden, damit der ordnungsrechtliche
Auftrag, ein legales staatliches Glücksspiel
für Spielinteressierte anzubieten, erfüllt werden konnte.
Doch auch in schwierigen Zeiten bewiesen die Spielbanken
Durchhaltevermögen und fanden im Rahmen der
Startklar für das Finale der 8. Spielbanken Bayern Pokermeisterschaft:
Zum letzten Mal versammelte Josef Müller
die Direktorinnen und Direktoren um sich (o.) und wünschte
den Croupièren und Croupiers ein gutes Turnier (l.)
Restrukturierung sozialverträgliche Antworten. Etwa mit
den Zielvorgaben zum Personalabbau, die ohne betriebsbedingte
Kündigungen erfüllt werden konnten. Als Vizepräsident
der Staatlichen Lotterie- und Spielbankverwaltung
setzte sich Müller seit 2014 auch für die Belange der
Lotteriegesellschaften ein und war Mitglied in verschiedenen
Ausschüssen des Deutschen Lotto- und Totoblocks.
ERFOLGE NUR IM TEAM
Josef Müller wird sicherlich noch eine Weile das Wörtchen
„wir“ in Bezug auf die Bayerischen Spielbanken verwenden,
schließlich war er 35 Jahre lang maßgeblich an
ihrem Erfolg beteiligt. „Möglich war dies aber nur im
Team mit exzellenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
in der Staatlichen Lotterie- und Spielbankverwaltung
und in den neun Bayerischen Spielbanken“, betont Müller
mit einem herzlichen Abschiedsgruß.
ENTWICKLUNGEN SEIT 1991
Der Bruttospielertrag (BSE) betrug im Jahr 1991 gut
71 Millionen Euro. 2022 wurden mehr als 106 Millionen
erzielt, und von Januar bis September 2023 bereits knapp
90 Millionen. Rund 970.000 Gäste besuchten 1991 die
bayerischen Casinos. Nach der Pandemie kamen im Jahr
2022 rund 541.000 Gäste. Und allein in den ersten neun
Monaten 2023 waren es schon wieder fast eine halbe
Million. Die Spielbankabgabe an die bayerische Finanzkasse
beträgt seit 1991 rund 1,3 Mrd. Euro. An die Standortgemeinden
flossen hieraus knapp 407 Millionen Euro.
Insgesamt betrug der BSE knapp 2,8 Milliarden Euro bei
mehr als 28,2 Millionen Besuchern.
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