29.02.2024 Aufrufe

LE-1-2024 - HANDEL & DISTANZHANDEL

LOGISTIK express Journal 1/2024 // HANDEL & DISTANZHANDEL Den Optimisten gehört die Welt, Österreich handelt! Import One Stop Shop: Eine Neuausrichtung des E-Commerce in Europa, Neustart in der Paketzustellung, Päckchenflut aus Fernost: Mangelhaftes IOSS, DPD Österreich baut Pickup-Netzwerk weiter aus, Market-Player: Österreichische Post, Logistik-Trends 2024

LOGISTIK express Journal 1/2024 // HANDEL & DISTANZHANDEL
Den Optimisten gehört die Welt, Österreich handelt! Import One Stop Shop: Eine Neuausrichtung des E-Commerce in Europa, Neustart in der Paketzustellung, Päckchenflut aus Fernost: Mangelhaftes IOSS, DPD Österreich baut Pickup-Netzwerk weiter aus, Market-Player: Österreichische Post, Logistik-Trends 2024

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"Wir wünschen uns eine strukturelle

Entlastung zur Stärkung der Betriebe

und damit zum Erhalt der

Stadt- und Ortskerne umfasst.

Ein wichtiger Punkt ist die

Senkung der Mietkosten für

den Handel durch die Abschaffung

der Mietvertragsgebühr.

Niemand versteht,

warum stationäre Geschäftsmodelle

eine Mietvertragsgebühr

bezahlen müssen und damit

vom Staat bestraft werden, wenn ein

Geschäftslokal angemietet und Personal

angestellt wird", erläutert Handelsverband-Vizepräsident

Norbert Scheele. "Darüber hinaus

ist es wichtig, die Regulierungen deutlich

zurückzufahren. Lasst die Händler handeln und

nicht Formulare und bürokratische Aufgaben

erledigen. Die steigenden Kosten bei Mieten,

Mitarbeiterkosten und Energie sind schon

schwer genug zu stemmen", fordert Scheele.

Fair Commerce:

Gleiche Spielregeln für Alle

Eine diametrale Entwicklung hat im Vorjahr der

österreichische eCommerce erlebt: Deutliche

Steigerungen der Käuferzahlen (+2%) trafen

auf deutlich sinkende Pro-Kopf-Ausgaben von

-3%. Inflationsbereinigt entspricht das sogar

einem Minus von 8,6% auf 10,1 Mrd. Euro.

Gerade im Onlinehandel lohnt sich der internationale

Vergleich: Kein europäischer Webshop

ist in den letzten Jahren ähnlich schnell

gewachsen wie die beiden chinesischen

Shopping-Apps Shein

und Temu. Ermöglicht wird das

rasante Wachstum vielfach

durch fragwürdige Methoden

und ein zahnloses

Regulativ. "Der Siegeszug

dubioser Onlineplattformen

aus Fernost fällt just in jene

Phase, in der österreichische

bzw. europäische eCommerce-Unternehmen

Investitions-

und Expansionsstopps ausrufen

müssen, weil sie neben teuerungsbedingten

Umsatzrückgängen mit massiven Kostensteigerungen

für Energie, Personal, Logistik und

Fremdkapital sowie im Vergleich mit Drittstaatenhändlern

mit einer Überfrachtung an Regulierungen

und Bürokratie zu kämpfen haben", ist

UNITO-OTTO-Geschäftsführer Harald Gutschi

überzeugt. Der Handelsverband sieht

derartige eCommerce-Plattformen

aus Drittstaaten aus

mehreren Gründen kritisch.

Einerseits gibt es immer

wieder Probleme mit der

Produktsicherheit, Produktfälschungen

sowie

Falschdeklarationen zur

Umgehung von Zollgrenzen.

Dutzende Testbestellungen des

HV bei Plattformen wie AliExpress

haben dies 2019 erstmals belegt.

Auch Datenschutzvorgaben werden häufig

ignoriert, vielfach Fake-Produkte verkauft, die

laut Greenpeace häufig mit giftigen Chemikalien

belastet sind und gesundheitsgefährdend

sein können. "Die einen können frei wie ein

Vogel agieren, halten sich an keine Spielregeln,

zahlen kaum Steuern und tragen nichts zum

Gemeinwohl bei. Die anderen werden hingegen

von Jahr zu Jahr strenger reguliert und verlieren

dadurch im weltweiten Wettbewerb. America

innovates, China duplicats, Europe regulates. Es

braucht eine faire Besteuerung, damit für den

Händler ums Eck dieselben Regeln gelten wie

für die digitalen Giganten", so Gutschi.

Ausgabenbremse:

Reduktion der Staatsausgaben

Dringenden Verbesserungsbedarf orten die

heimischen Händler überdies bei der Auszahlung

der Corona-Entschädigungen durch die

COFAG. Laut der jüngsten HV-Händlerbefragung

haben 29% der Betriebe

noch immer nicht alle beantragten

Corona-Entschädigungen

erhalten, vor allem

beim Verlustersatz gibt es

Verzögerungen. Immerhin

12% haben mittlerweile den

Energiekostenzuschuss II

bekommen. Zur Erinnerung:

Im Vorjahr musste der Einzelhandel

laut einer Studie von

EcoAustria im Auftrag des Handelsverbandes

Energie-Mehrkosten von

486 Millionen Euro stemmen.

"Auch die Eigenkapitalausstattung ist im österreichischen

Einzelhandel im internationalen

Vergleich zu gering. Mehr als die Hälfte der heimischen

Handelsbetriebe haben eine Eigenkapitalquote

von teils deutlich unter 40%.

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