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M das Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft - Darmstadt No. 01 2024

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DARMSTADT<br />

Immer mehr Menschen pendeln in die Stadt<br />

Knapp 70 Prozent der in <strong>Darmstadt</strong> Beschäftigten kommen von außerhalb<br />

Täglich grüßt der Stau.<br />

<strong>Darmstadt</strong> verzeichnet nach<br />

Wiesbaden den größten Zuwachs<br />

an Einpendlern in der<br />

Region. Immer mehr Menschen<br />

arbeiten in <strong>Darmstadt</strong>, <strong>und</strong> immer<br />

mehr Menschen pendeln deshalb<br />

in die Stadt. Das ist <strong>das</strong> Ergebnis<br />

einer aktuellen Statistik, die die<br />

Stadt am Donnerstag veröffentlicht<br />

hat.<br />

<strong>Darmstadt</strong> zählte noch nie zuvor<br />

so viele sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte. Exakt 110.711<br />

Menschen erfüllen entsprechende<br />

Arbeitsverträge, ohne Beamtinnen<br />

<strong>und</strong> Beamte wohlgemerkt. Dieser<br />

Höchststand zum Stichtag 30.<br />

Juni 2022 bedeutet ein Plus von<br />

2,4 Prozentpunkten gegenüber<br />

dem Vorjahr. Dies geht aus dem<br />

neuesten Statistikblatt der Abteilung<br />

Statistik <strong>und</strong> Stadtforschung<br />

im Darmstädter Stadtentwicklungsamt<br />

hervor. Weiter gestiegen<br />

ist auch die Zahl der Einpendler:<br />

76.492 Personen oder 69,1 Prozent<br />

aller Beschäftigten in <strong>Darmstadt</strong><br />

wohnen nicht in der Stadt.<br />

Foto: Arthur Schönbein<br />

Die Pendlerzahlen bilden aber<br />

nicht 1:1 Verkehrsströme ab, sind<br />

keine real gezählten Personen, die<br />

beim Aussteigen aus Bus, Bahn<br />

oder Auto erfasst werden. Das erklärt<br />

auch, warum die Verkehrszahlen<br />

an den beiden Darmstädter<br />

Kfz-Zählstellen Rheinstraße/Fritz-<br />

Bauer-Straße <strong>und</strong> an Kasino-/<br />

Pallaswiesenstraße noch immer<br />

deutlich niedriger sind als vor Corona,<br />

jedoch 2,3 Prozent mehr als<br />

im Vorjahr. Die Darmstädter müssen<br />

nur morgens die Stauansagen<br />

im Radio abhören, um zu merken,<br />

<strong>das</strong>s der Anstieg der Pendlerzahlen<br />

mehr ist als ein statistischer<br />

Effekt. Denn die Berufsreisenden<br />

werden mehr – <strong>und</strong> ihre Wege<br />

werden länger: Die Anzahl der<br />

Arbeitnehmer mit einem täglichen<br />

Fahrtweg von mehr als 50 Kilometern<br />

ist in den vergangenen 20<br />

Jahren von 13 auf 21 Prozent gestiegen.<br />

Von den Beschäftigten mit Wohnort<br />

in <strong>Darmstadt</strong> arbeiten 32.841<br />

Personen woanders, was einer<br />

Auspendlerquote von 49 Prozent<br />

entspricht. Auch bei den Auspendelnden<br />

ist ein Anstieg von<br />

3,3 Prozent gegenüber 2021 zu<br />

verzeichnen. Der Vergleich der<br />

Entwicklung von Ein- <strong>und</strong> Auspendlern<br />

zeigt bei den absoluten<br />

Zahlen seit 2<strong>01</strong>8 eine kontinuierliche<br />

Zunahme, die allerdings<br />

bei den Auspendlern (plus 2.367)<br />

deutlich kleiner ausfällt als bei den<br />

Einpendlern (plus 5.259). Fast zur<br />

Hälfte der Einpendler <strong>und</strong> -Pendlerinnen<br />

kommen aus Kommunen<br />

im Umland. Allein aus Griesheim<br />

pendeln 4.330 Personen – wohingegen<br />

nur 910 Darmstädterinnen<br />

<strong>und</strong> Darmstädter in Griesheim<br />

arbeiten. Die zweitgrößte Einpendler-Gruppe<br />

kommt aus dem<br />

restlichen Südhessen: insgesamt<br />

23.800 Beschäftigte <strong>und</strong> 20.380<br />

in <strong>Darmstadt</strong> arbeitende Menschen<br />

kamen aus dem restlichen<br />

B<strong>und</strong>esgebiet. Bei der Stadt Weiterstadt<br />

<strong>und</strong> der Gemeinde Mühltal<br />

stehen knapp zwei Einpendlern<br />

nach <strong>Darmstadt</strong> ein Darmstädter<br />

Auspendler gegenüber. Das liegt<br />

an den großen Gewerbegebieten,<br />

die dort auch Darmstädtern Arbeitsplätze<br />

bieten.<br />

Der Einpendler-Überschuss <strong>Darmstadt</strong>s<br />

wird nach <strong>No</strong>rden zu immer<br />

weniger. Neu-Isenburg, vor allem<br />

aber Frankfurt haben deutliche<br />

Auspendlerüberschüsse. Nach<br />

Frankfurt fahren mehr Menschen<br />

aus <strong>Darmstadt</strong> zur Arbeit als umgekehrt.<br />

<strong>Darmstadt</strong> ist mit dieser Entwicklung<br />

in bester <strong>Gesellschaft</strong>. In allen<br />

acht kreisfreien Städten der Metropolregion<br />

Rhein-Main-Neckar<br />

wächst die Einpendlerzahl nach<br />

Corona wieder an. Wiesbaden verzeichne<br />

die stärkste Zunahme <strong>und</strong><br />

setze sich deutlich von den anderen<br />

Städten ab. <strong>Darmstadt</strong> gehöre<br />

wie Mainz <strong>und</strong> Frankfurt zu den<br />

Städten mit moderater, aber stetiger<br />

Zunahme.<br />

24<br />

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