M das Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft - Darmstadt No. 01 2024

MENSCHEN. MACHER. MÄRKTE.
Südhessische Unternehmen
mit »Hessischen Gründerpreis« ausgezeichnet
Auch »Hopes« und »Illutherm« aus Darmstadt gehören zu den Gewinnern
In festlichem Rahmen in Darmstadt
wurden die Hessischen Gründerpreise
für 2023 übergeben. Ausgezeichnet
wurden zwölf hessische Unternehmen
als Preisträger und aus deren Kreis zusätzlich
ein Siegerunternehmen pro
Wettbewerbskategorie. In die Abstimmung
über die Sieger und Siegerinnen
flossen auch mehrere tausend Stimmen
aus dem offenen Online-Voting ein.
Unter den insgesamt zwölf Finalisten des
Hessischen Gründerpreises waren Unternehmen
aus Darmstadt in der Kategorie
„Gründung aus der Hochschule“. Bei »Illutherm»
will man den „ältesten Industrieprozess
der Menschheit“, nämlich das
Erhitzen von Keramik in Brennöfen, überflüssig
machen: Temperaturen über 1.000
Grad Celsius werden in ihren Anlagen
durch kurzwelliges LED-Licht in Sekundenschnelle
direkt im Material erzeugt.
Eine Energieersparnis bis zu 80 Prozent
verspricht Mitgründer Michael Scherer.
Ebenfalls aus der TU ausgegründet wurde
»Hopes« (Hybrider Osmose Pump
Energie Speicher). Dort wurde ein System
zur Speicherung von elektrischer Energie
in Salzwasser entwickelt – etwa für
Windstrom. Eines der Schlüsselprobleme
bei der Nutzung von Solar- und Windenergie.
Denn weder Sonne noch Wind
sind permanent verfügbar. Batterien
sind schwer, teuer und die Bestandteile
nicht unbegrenzt verfügbar. Wasserstoff
als Energiespeicher hat seine Nachteile,
unter anderem die Explosionsgefahr. „Es
ist unser Ziel, die Energiewende voranzubringen“,
sagt Walter Haag, einer der
Gründer des Darmstädter Unternehmens.
Zwei weitere Unternehmen aus Südhessen
zählen zu den Preisträgern. »Wianco
Ott Robotics« aus Seeheim-Jugenheim
hat eine Künstliche-Intelligenz-Lösung
entwickelt, die Geschäftsprozesse automatisieren
und dabei besonders einfach
bedienbar sein soll. Es sei wichtig, KI nicht
nur im Ausland einzukaufen, sondern der
Entwicklung auch in Deutschland eine
Chance zu geben, erklären die Gründer.
Alle Finalisten und Laudatoren des Hessischen Gründerpreises 2023 in Darmstadt
Foto: Maria Jahn | ©2023 Hessischer Gründerpreis
In umfangreichen Untersuchungsverfahren
– „wir haben mehr 100 Millionen Gene preises liegt – zumindest für das laufende
Die Zukunft des Hessischen Gründer-
gescreent“, sagt Michael Krohn – haben Jahr – in Marburg. Zum Abschluss der
die Macher des Zwingenberger Gründerpreis-Siegers
»Akribion Genomics« ein ter der Wissenschaftsstadt Darmstadt,
Festgala übergab der Oberbürgermeis-
Enzym ausfindig gemacht, das präzise Hanno Benz, deshalb den Staffelstab an
programmiert werden kann, um gezielt Dr. Thomas Spies, Oberbürgermeister der
bestimmte Zellen zu bekämpfen, während
andere unberührt bleiben. Es soll in folgsstory Darmstadts reicht viele Jahre
Wissenschaftsstadt Marburg. „Die Er-
einer ersten Stufe tumorfördernde Viren zurück und zeigt im Ergebnis, dass sich
(Humane Papillomviren) neutralisieren, die Investition in ein breit aufgestelltes
die unter anderem Gebärmutterkrebs Ökosystem und eine intensive Netzwerkarbeit
lohnen.“ erklärte OB Benz. Sein
verursachen können. Erste Lizenzen seien
ausgegeben und Partnerschaften mit Amtskollege Dr. Spies sagte: „Wir freuen
internationalen Unternehmen begründet uns sehr, Ausrichter für den Hessischen
worden, sagt Krohn. Bis zu einer Krebsbehandlung
von Menschen ist der Weg tätsstadt Marburg ist ein hervorragender,
Gründerpreis 2024 zu sein! Die Universi-
allerdings noch weit.
attraktiver Standort für Startups.
Die Preisträger und Preisträgerinnen in
diesem Jahr sind wahrhaftige Vorbilder
für die hessische Gründer-Landschaft
und machen Mut, den Schritt in eine unkalkulierbare,
aber dennoch spannende
Unternehmerzukunft zu wagen“, sagte
Laudator Dennis Lotter, Professor und
Studiendekan an der Hochschule Fresenius.
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