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Waldwärts 2413

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30 - waldwärts<br />

A „GSCHEID‘S“<br />

Woher kommt der Begriff<br />

des „Wonnemonats Mai“<br />

und was hat es mit den vielerorts<br />

gefürchteten Eisheiligen auf sich?<br />

Über alte Bauernregeln, Naturphänomene<br />

und das Erwachen aus<br />

dem Winterschlaf im Frühjahr.<br />

HEILIGE<br />

WALBURGA<br />

Die Heilige Walburga wurde<br />

im Jahr 710 in Wessex geboren<br />

und von ihrem Onkel,<br />

dem heiligen Bonifatius, als<br />

Missionarin ins heidnische<br />

Deutschland entsandt. Sie<br />

wird als Schutzheilige gegen<br />

Pest, Husten und Tollwut<br />

verehrt, und die Walpurgisnachtfeiern<br />

gehen auf sie<br />

zurück. Diese Feiern waren<br />

ursprünglich Maifeste, begleitet<br />

von Fruchtbarkeitsund<br />

Freudenfeuern, bei<br />

denen Gläubige durch die<br />

Flammen sprangen, um sich<br />

vor Krankheiten zu schützen.<br />

EIN KLEINER AKROBAT<br />

Nach sechs Monaten erwacht die kleine Haselmaus, die nur<br />

rund 30 Gramm wiegt, aus ihrem Winterschlaf. Aufgrund<br />

ihrer nächtlichen Aktivität ist es selten, den Kletterkünstler<br />

zu beobachten. Trotz des fehlenden Daumens kann der<br />

kleine Akrobat mit Hilfe seiner querstehenden Finger und<br />

Zehen geschickt zupacken. Diese Fähigkeit ermöglicht<br />

es der Haselmaus, selbst die glattesten Baumstämme zu<br />

erklimmen. Wer im Garten wilde Brombeerhecken stehen<br />

lässt, die Versteckmöglichkeiten und Nahrung bieten, hat<br />

die Möglichkeit, diese kleinen Kletterer einmal in Aktion<br />

zu beobachten.<br />

BAUERNREGEL<br />

Regen auf Walpurgisnacht<br />

(30. April) hat<br />

stets ein gutes Jahr<br />

gebracht.<br />

BLAUER FRÜHLINGSBOTE<br />

GEFLÜGELTE<br />

RÜCKKEHRER<br />

Der wunderschön gezeichnete<br />

Distelfalter zählt zu den beliebtesten<br />

Schmetterlingen<br />

in unseren Gefilden. Im Mai<br />

kehren sie von ihrer langen<br />

Reise aus Afrika zurück,<br />

um auf den einheimischen<br />

Disteln ihre Eier abzulegen.<br />

Sobald die Raupen sich in<br />

Schmetterlinge verwandeln,<br />

fliegen diese erneut ins Warme<br />

nach Afrika zurück.<br />

Ab April blüht der Blaue Enzian im Gebirge. Sein Bestand<br />

ist durch Überdüngung mittlerweile jedoch stark gefährdet,<br />

daher bitte auf keinen Fall pflücken! Das Mitnehmen des<br />

Enzians war auch früher nicht ratsam, denn nach altem<br />

Glauben soll er Blitze anziehen und wurde deshalb auch<br />

„Hausabbrenner“ genannt.<br />

DIE EISHEILIGEN<br />

UND DAS MEER<br />

Die Verbindung zwischen<br />

den Eisheiligen und der<br />

Kälte lässt sich aus meteorologischer<br />

Sicht gut erklären.<br />

Während sich das<br />

europäische Festland mit<br />

den ersten Sonnenstrahlen<br />

recht zügig erwärmt,<br />

steigen die Temperaturen<br />

im Meer viel langsamer.<br />

Dieses Ungleichgewicht<br />

führt zur Bildung von<br />

Tiefdruckgebieten, die<br />

warme Luft in Richtung<br />

des hohen Nordens lenken<br />

und gleichzeitig Polarluft<br />

zu uns strömen lassen.<br />

Auf diese Weise entstehen<br />

die Nachtfröste während<br />

der Eisheiligen.<br />

BAUERNREGEL<br />

Gehen die Eisheiligen<br />

ohne Frost vorbei,<br />

schreien die Bauern<br />

und Winzer juchei.<br />

WONNEMONAT<br />

MAI<br />

Im Althochdeutschen bezeichnete<br />

"wunnimanod"<br />

den Weidemonat, was darauf<br />

hinweist, dass der Mai<br />

traditionell als Monat der<br />

Weiden betrachtet wurde.<br />

Der Legende nach soll Karl<br />

der Große den Weidemonat<br />

zu einem Monat der Freude<br />

umgewandelt haben. Und<br />

wer würde dem schon<br />

widersprechen?

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