Leo April / Mai 2024

14 party
FOTOS: UNIVERSAL MUSIC
EUROVISION SONG CONTEST
JETZT ERST RECHT!
Gerade in Zeiten, in denen die
Aussichten trübe bis braun
sind und man eher von „Kein
bisschen Frieden“ singen
müsste, braucht die Welt den Eurovision
Song Contest mehr denn je. Unter dem
nun dauerhaften Motto „United by Music“
werden sich deshalb vom 7. bis zum 11.5.
ein großer Teil Europas und die Fans auf
allen anderen Kontinenten live in Malmö
oder vor den Bildschirmen zusammenfinden,
um wieder Vielfalt und Lebensfreude,
Kunst und Exzess, und vor allem die Musik
und dessen Interpret*innen zu feiern.
Die diesjährige Ausgabe bringt dabei eine
spannende Änderung mit ins System der
Shows: Die Big Five, also die Länder, die
immer fürs Finale gesetzt sind, werden
erstmals bereits in den Halbfinalen auftreten.
Aber keine Sorge, diese Auftritte
finden außer Konkurrenz statt, Deutschland
wird also auf keinen Fall um seinen
fast schon traditionellen letzten Platz am
Finalabend beraubt werden.
Nicht, dass wir uns vom deutschen
Vertreter für 2024, dem ehemaligen
Straßenmusiker (und auch „X-Factor“-
Teilnehmer) Isaak Guderian mit „Always
On The Run“ nicht erheblich mehr
erhoffen –doch wurden wir schon zu oft
enttäuscht. Allerdings vermuten die meisten
ESC-Experten, dass dieser zusätzlich
Auftritt seinen Chancen nur gut tun
kann, da das Publikum das Lied nun auch
mehrfach live erleben kann. Doch das gilt
natürlich ebenfalls für die Künstler*innen
der anderen der großen fünf Länder, wie
zum Beispiel für Olly Alexander, der für
Großbritannien mit seinem Song „Dizzy“
antritt und der vielen schon als Teil der
Band Years & Years ein Begriff sein wird.
„Dizzy“ ist die erste Veröffentlichung
unter seinem eigenen Namen, aber einen
leichten Vorteil dürfte er wohl trotzdem
in den Wettbewerb miteinbringen, war der
Sänger, Schauspieler und Aktivist doch
bereits mit seiner Band mit zwei Nummer
eins-Alben in UK erfolgreich, plus diversen
Singles (mal ganz abgesehen vom kürzlich
gewonnenen BRIT Billion Award). Was ihm
mehr als gegönnt sei, nutzt Olli, wie viele
ESC-Teilnehmer, seine Reichweite auch
für die gute Sache und brachte mit „It‘s
A Sin“ den Kampf gegen HIV/Aids wieder
in die öffentliche Diskussion. Allerdings
dürfte er der einzige Kandidat sein,
der bereits als Wachsfigur bei Madame
Tussauds in London verewigt wurde. Ob
er deswegen auch ein klein wenig unser
Favorit geworden ist, wird hier nicht
verraten, wir freuen uns erst einmal auf
alle Auftritte – und darauf, den Glauben an
die Menschheit zurückzugewinnen, selbst
wenn es auch nur für eine wundervolle
Woche im Mai ist.
7. bis 11.5., www.eurovision.de
WORLD FETISH SONG CONTEST
München holt den Titel
Nach dem zweiten Platz im vergangenen Jahr hat es heuer für München
bis ganz nach oben gereicht: Beim World Fetish Song Contest in Antwerpen
holten sich „Ladys and the Tramps“ Anfang März den Sieg mit ihrer Version
des Sandra-Hits „Everlasting Love“.
FOTO: LADIES AND THE TRAMPS
Am Wettbewerb, während der Corona-Zeit vom der Spanish Leather & Fetish
Community (SFLC) ins Leben gerufen, beteiligt sich die Fetisch-Szene aus der
ganzen Welt. Gruppen oder Solisten präsentieren Videos mit eigenen Interpretationen
internationaler Hits. Das Münchner Sextett, unter anderem mit den
Drags Susi Sendling und Kris Blaq sowie den beiden Bavarian Mr. Leather Robert
Heckmann und Stephan Platek, war extra zum „Darklands“-Festival nach Belgien
gereist, um ihre Show live vor Ort zu präsentieren. Ein Einsatz, der sich gelohnt
hat! Wir gratulieren dem engagierten Team! *bm