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PuK - Prozesstechnik & Komponenten 2024

Eine seit mehr als 60 Jahren bestehende Fachzeitschrift mit Themen rund um Einsatz von Pumpen, Kompressoren und Komponenten.

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Pumpen und Systeme<br />

Membrandosierpumpen<br />

dig, hygienegerecht sowie robust für<br />

den Dauereinsatz ausgelegt sein. Detailliertes<br />

Wissen und langjährige Erfahrung<br />

beim hochgenauen Dosieren<br />

und Mischen konnte LEWA über Jahrzehnte<br />

im Bereich der Pumpenbereitstellung<br />

für die Prozesschromatografie<br />

großer OEMs nutzen. Seit einigen<br />

Jahren kommt dies nun auch der<br />

Kons truktion entsprechender Mischund<br />

Dosieranlagen für Oligosynthese-<br />

Kunden zugute.<br />

Package Units für individuelle<br />

Verdünnungsaufgaben<br />

Bei den konzipierten und beschriebenen<br />

Verdünnungsanlagen handelt<br />

es sich nicht um Standardanlagen,<br />

sondern um kundenspezifische Inline-<br />

Dosier- und Verdünnungsanlagen, die<br />

als Package Units (PU) für den jeweiligen<br />

Downstream-Prozess ausgelegt<br />

und konstruiert werden. So kann eine<br />

solche Anlage bis zu jeweils fünf – teilweise<br />

auch mehr – Prozesseingänge<br />

und -ausgänge sowie diverse weitere<br />

Anschlüsse etwa zum Spülen oder für<br />

Abwasser aufweisen, um einen flexiblen<br />

und fortlaufenden Fluidtransport<br />

zu gewährleisten. Durch die Zuführung<br />

der jeweiligen Synthesefluide<br />

wird ein Zyklus an chemischen Reaktionen<br />

initiiert. Dabei werden einzelne<br />

Nukleotidenden gekoppelt und<br />

die gewünschte modifizierte Kettensequenz<br />

durch wiederholte Abfolge<br />

der Reaktionen gebildet. Aufgrund der<br />

dabei notwendigen, leicht entzündlichen<br />

Fluide, darunter Lösungsmittel<br />

wie Ethanol, Isopropanol, Toluol und<br />

Acetonitril, müssen die Anlagen oft für<br />

den Einsatz in Ex-Zone 2 IIB T3 ausgelegt<br />

werden. Schutzgas (Stickstoff)<br />

sichert die Prozessführung darüber<br />

hinaus ab. Die Inline-Verdünnungsanlage<br />

für wässrige Fluidmischungen<br />

im Downstream-Bereich stellt Pufferlösungen<br />

von hoher Genauigkeit für<br />

eine semi-kontinuierlich arbeitende<br />

Chromatografie nach der Synthese<br />

bereit. Im Bereich der chromatografischen<br />

Aufreinigung kommen unter<br />

anderem HPLC-, Ion Pairing Reversed<br />

Phase- (IP-RP) und Ion Exchange- (IEX)<br />

Säulen zum Einsatz. 2<br />

Individuelle Verdünnungsaufgaben<br />

lassen sich so präzise und flexibel<br />

realisieren. Pro Kilogramm Wirkstoff<br />

Abb. 5: Prinzipielles Fließbild eines flexiblen Verdünnungssystems aus Konzentraten (Beispiel).<br />

(Quelle: LEWA)<br />

werden mehrere 1.000 l Lösungsmittel<br />

und wässrige Fluide benötigt.<br />

Um große Stellbereiche von wenigen<br />

Litern pro Stunde bis hin zu 6.000 l/h<br />

umsetzen zu können, muss über die<br />

Anlagensteuerung eine automatisierte<br />

und kontinuierliche Bereitstellung<br />

wechselnder Mischungen für den<br />

nachgeschalteten Aufreinigungsprozess<br />

abrufbar sein. Dabei kommen<br />

mehrere, speziell für Pharma-Anwendungen<br />

ausgelegte, Mehrkopf-Membrandosierpumpen<br />

zum Einsatz.<br />

Deren phasenversetzte Antriebscharakteristik<br />

mit typischerweise drei bis<br />

fünf Pumpköpfen ermöglicht einen<br />

pulsationsarmen<br />

Gesamtvolumenstrom.<br />

Aufgrund der gegendruckunabhängigen<br />

Kennlinie erfolgt der gesamte<br />

Dosier- und Mischprozess für<br />

die Oligonukleotidherstellung zuverlässig<br />

kontinuierlich und jederzeit<br />

absolut reproduzierbar. Stabile Linear-<br />

und Stufen-Gradienten sowie zuverlässige<br />

Gradientenkennlinien sind<br />

mit keinem anderen Pumpentyp reproduzierbarer<br />

zu erreichen. Rückströmung<br />

oder Kolbenpackungsprobleme<br />

sind bei diesen hermetisch<br />

dichten Pumpen ausgeschlossen.<br />

Große Stellbereiche und hohe<br />

Produktionssicherheit<br />

Weil die Herstellung der Verdünnungslösungen<br />

mitunter sehr unterschiedliche<br />

Volumenströme erfordert,<br />

müssen die Anlagen flexibel<br />

konstruiert werden. Ein Praxisbeispiel<br />

benötigte beispielsweise Volumenströme<br />

von minimal 40 l/h und<br />

maximal 2.500 l/h. Um diesen großen<br />

Stellbereich flexibel abdecken zu können,<br />

wurden insgesamt fünf Membrandosierpumpen<br />

vom Typ LEWA<br />

ecodos hygienic in dieser Anlage integriert.<br />

Die Pumpenköpfe sind mit<br />

mechanisch angelenkten, vierlagigen<br />

Sandwich-Sicherheitsmembranen<br />

ausgestattet. Da hinter der Membran<br />

streng reglementierte Reinraum-<br />

Umgebungsbedingungen herrschen,<br />

kann es nicht zu einer Verunreinigung<br />

mit Betriebsmitteln oder Prozessfluiden<br />

kommen. Aufgrund der<br />

GMP-Umgebung, die hohe Integrität<br />

hinsichtlich Verunreinigungen jeglicher<br />

Art anstrebt, müssen in diesem<br />

Bereich des Downstream-Processing<br />

außerdem<br />

Hygiene-Ausführungen<br />

der Pumpen eingesetzt werden. Dies<br />

geht einher mit Abnahmeprüfzertifikaten<br />

3.1 und mit durchgängig zertifizierten<br />

Konstruktionsmaterialien,<br />

wie z. B. FDA, USP oder AOF Konformitätsbescheinigungen.<br />

Alle fluidberührten<br />

metallischen Teile sind<br />

mechanisch sowie zusätzlich elektropoliert<br />

und verfügen über eine Oberflächenrauigkeit<br />

von Ra ≤ 0,5 µm.<br />

Dank einer hygienegerechten Konstruktion<br />

des Membranpumpenkörpers,<br />

die Toträume nahezu vollständig<br />

vermeidet, lassen sich die<br />

Pumpen sehr leicht und ohne vorige<br />

Demontage im CIP-Prozess reinigen.<br />

22 PROZESSTECHNIK & KOMPONENTEN <strong>2024</strong>

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