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PuK - Prozesstechnik & Komponenten 2024

Eine seit mehr als 60 Jahren bestehende Fachzeitschrift mit Themen rund um Einsatz von Pumpen, Kompressoren und Komponenten.

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Pumpen und Systeme<br />

Schlauchpumpen<br />

Wert der Trinkwasserverordnung.<br />

Um diesen pH-Wert am Ende der<br />

Aufbereitung einstellen zu können<br />

und um die Mischbarkeit mit anderen<br />

Trinkwässern zu erhöhen, wird<br />

am Beginn des Aufbereitungsprozesses<br />

unser Rohwasser aufgehärtet.“<br />

Die Versorger vor Ort mischen<br />

dem Fernwasser oft noch Grundwasser<br />

aus eigener Gewinnung bei<br />

und erzeugen so ein Mischwasser.<br />

Außerdem wird das Wasser nach der<br />

Filtration einer abschließenden Desinfektion<br />

unterzogen.<br />

Zu den zentralen Aufbereitungsschritten<br />

vom Roh- zum Trinkwasser<br />

gehört die Flockung zur Elimination<br />

fein verteilter, schwer entfernbarer<br />

kolloidaler Partikel und Huminstoffe,<br />

die Trübungen verursachen könnten<br />

sowie von Mikroorganismen. Durch<br />

die Zugabe von Flockungsmitteln<br />

kann die elektrostatische Abstoßung<br />

der Partikel und gelösten Inhaltsstoffe<br />

überwunden werden. Sie<br />

binden sich dann zu größeren Flocken,<br />

die leichter zu entfernen sind.<br />

Dadurch lassen sich praktisch organischen<br />

und mineralischen Partikel<br />

sicher abfiltrieren.<br />

„Wir nutzen das Flockungsmittel<br />

Eisen-III-Chlorid als wässrige Lösung<br />

mit einer Konzentration von 40 %. Es<br />

wird in die Zuleitungen zu unseren<br />

vier 300 m³ großen Misch- und Reaktionsbecken<br />

dosiert“, berichtet der<br />

Wassermeister bei Thüringer Fernwasser.<br />

„Für die nötigen Turbulenzen<br />

im Wasser direkt an der Dosierstelle<br />

sorgen Statikmischer, in den Becken<br />

findet dann die Flockung statt. Anschließend<br />

werden die Flocken in insgesamt<br />

14 offenen Mehrschichtfiltern<br />

zurückgehalten. Als Filtermaterial<br />

wird Anthrazit, Quarzsande und Kies<br />

eingesetzt. Flockungshilfsmittel und<br />

auch Aktivkohle kann bei Bedarf dosiert<br />

werden. Die zurückgehaltenen<br />

Flocken werden aufbereitet als entwässerter<br />

Schlamm in der Biogasproduktion<br />

verwertet.<br />

Dosierpumpen für eine<br />

leistungsfähige Flockung<br />

Herzstück der Flockung ist die Flockungsmitteldosieranlage.<br />

Die Dosierpumpen<br />

fördern das Eisen-III-<br />

Chlorid von den Hebergefäßen der<br />

Abb. 2: Flockung ist einer der zentralen Aufbereitungsschritte vom Roh- zum Trinkwasser und<br />

ermöglicht die Entfernung kolloidaler Partikel und Stoffe.<br />

Abb. 3: Kontrolle der Dosierkonzentration am Auslauf in das Misch- und Reaktionsbecken.<br />

Vorratstanks zu den Misch- und Reaktionsbecken.<br />

Pro Misch- und Reaktionsbecken<br />

ist jeweils eine Dosierpumpe<br />

in 24/7-Dauereinsatz. Für<br />

eine optimale Flockung und Filtration<br />

wird die Dosiermenge dem jeweiligen<br />

Bedarf an Flockungsmittel angepasst,<br />

in der Regel dosieren die Pumpen<br />

mit einer Förderrate von jeweils circa<br />

zehn Litern pro Stunde, was einem<br />

täglichen<br />

Flockungsmittelverbrauch<br />

von ungefähr 1.000 Litern Eisen-III-<br />

Chlorid- Lösung entspricht.<br />

Häufige Wartung von<br />

Membranen notwendig<br />

In der 2017 neu installierten Dosieranlage<br />

kamen zunächst Membrandosierpumpen<br />

zum Einsatz, wie sie<br />

in vielen Dosierstationen zum Standard<br />

gehören. Bereits nach wenigen<br />

Monaten hatte sich jedoch gezeigt,<br />

dass diese Pumpenart nicht die für<br />

den Dauereinsatz benötigte Zuverlässigkeit<br />

und Langlebigkeit bieten<br />

konnte. „Schon nach wenigen Monaten<br />

wurden zahlreiche, oft langwierige<br />

Reparaturen notwendig. Etwa<br />

alle drei Monate mussten die Membranen<br />

getauscht werden“, berichtet<br />

der Wassermeister. „Während<br />

diese Wartung wenigstens in-house<br />

durchgeführt werden konnte, musste<br />

wir für die häufigen Reparaturen<br />

eine Fremdfirma beauftragen.“ „Der<br />

Hersteller der Membranpumpen riet<br />

uns zu einer Reduzierung der Hublänge<br />

– leider hat auch dies zu keiner<br />

Verbesserung geführt und diese<br />

Maßnahme war gleichzeitig mit<br />

der Reduzierung der maximale möglichen<br />

Dosiermenge verbunden “, ergänzt<br />

die Ingenieurin.<br />

34 PROZESSTECHNIK & KOMPONENTEN <strong>2024</strong>

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