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100_Jahre_Südtirol

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Chaos am Kriegsende, der Bozner Bahnhof als Sammelpunkt

eines Heeres in Auflösung, November 1918.

am Piave schien Österreich nichts mehr entgegensetzen zu können.

Am 28. Oktober wies Kaiser Karl seine Unterhändler an, Verhandlungen

über einen Waffenstillstand aufzunehmen, schon einen

Tag später erreichten die italienisch-britischen Heeresverbände

Vittorio Veneto. Österreich musste sich bei den Verhandlungen in

der Villa Giusti bei Padua den italienischen Bedingungen beugen.

Zu diesen gehörte nicht nur die Räumung der italienisch besiedelten

Gebiete der Monarchie, sondern auch Tirols bis zum Brenner.

Der Waffenstillstand wurde am 3. November 1918 unterzeichnet,

in Kraft treten sollte er am Tag danach um 15 Uhr. Diese 24-Stunden-

Frist wurde zu einer Art Zeitfalle: Ob durch ein Versehen, ob durch

Missverständnisse, ob durch Versagen der Heeresleitung konnte

nie genau geklärt werden, Tatsache ist, dass die österreichischen

Truppen die Kriegshandlungen unmittelbar nach dem Abschluss

des Waffenstillstandes einstellten und die italienischen Truppen

somit nahezu 24 Stunden freie Hand hatten. Kampflos konnten

sie in wenigen Stunden 400.000 k. u. k. Soldaten entwaffnen und

das bis dahin nicht einnehmbare Gebiet besetzen. Die österreichischen

Truppen traten einen ungeordneten Rückzug an, die Offiziere

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