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100_Jahre_Südtirol

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Der Verhandlungssaal im Schloss Saint-Germain bei Paris, wo im Zuge des

Friedensvertrages mit Österreich auch die staatliche Zugehörigkeit Südtirols

entschieden wurde.

Am 18. Jänner 1919 hatten in Paris die Friedensverhandlungen

begonnen, die Verhandlungen um den Friedensvertrag mit Österreich

fanden im Vorort Saint Germain en Laye statt. Am 24. April

wurde der erste Entwurf vorgelegt, Südtirol darin Italien zugesprochen.

Die österreichische Verhandlungsdelegation unter Staatskanzler

Karl Renner wies den Entwurf am 2. Juni noch zurück, es

gab aber keinen Spielraum: Am 10. September 1919 nahm die österreichische

Nationalversammlung den Friedensvertrag einschließlich

der Bestimmung für Südtirol an. Damit war Südtirols künftige

Staatszugehörigkeit entschieden. Bis zur formalen Annexion

dauerte es noch ein Jahr: Im Sommer 1920 fand im italienischen

Parlament die Debatte über die Annexion Südtirols statt, die Sozialisten

wehrten sich vergeblich dagegen. Am 10. Oktober 1920 trat

das von der Mehrheit des italienischen Parlamentes verabschiedete

Annexionsdekret in Kraft: Südtirol gehörte nun – wie de facto

schon seit der Besetzung 1918 – auch staatsrechtlich zu Italien.

In einer ersten Stellungnahme zur Annexion fanden die Tiroler

Volkspartei, die deutsch-freiheitliche Volkspartei und die sozialdemokratische

Partei noch zu einer gemeinsamen Erklärung zusam-

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