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100_Jahre_Südtirol

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Die weitgehend aus deutschnationalen Turnerbünden hervorgegangenen

Südtiroler Sportgruppen erhielten zwar einen italienischen Namen, legten

aber ihre Gesinnung nicht ab: im Bild die Schwimmer und Turmspringer

von „Bolzano Nuoto“.

lich schon bald eine drastische Einschränkung, faschistische Vereinsverbote

und Vereinnahmung trafen besonders auch den Sport.

Die politische Strategie Italiens, wie mit Südtirol umzugehen

sei, war von Anfang an auf „Durchdringung“ (penetrazione) ausgerichtet,

wobei Militärgouverneur Pecori-Giraldi nüchtern zwei

Möglichkeiten der Durchdringung unterschieden hatte: nämlich

eine „schnelle und gewaltsame“, wie sie Ettore Tolomei offen

favorisiert hatte und die zur Strategie des bereits aufziehenden

Faschismus wurde, oder eine „friedliche“, für die sich Pecori- Giraldi

entschied, da er sich von einer behutsamen Italianisierung weniger

Widerstand und langfristig größeren Erfolg versprach. So sollte

die deutsche Bevölkerung weiterhin Zugang zu Arbeitsstellen in

öffentlichen Ämtern haben, die Leitungspositionen sollten aber an

Italiener gehen; die heimischen Banken sollten allmählich von nationalen

Instituten übernommen werden; in der Schulpolitik sollte

darauf geachtet werden, dass die italienischen Gemeinschaften

durch eigene Schulen gestärkt werden, während in den deutschen

Schulen die Lehrpläne der italienischen Schule anzupassen seien.

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